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hierauf in Begleituug Sr. K. H. ünseres Großherzogs den wür- digen Dichtergreis Göthe in seiner Behausung mit einem Be- suche beehrten und sodann des Nachmittags nah 5 Uhr über
Jena nah Hummelshain, einem Herzogl. Sachsen - Altenburzgie “\ven Jagdschlos)se, vier Stunden ‘oberhalb Fena, woselbst si{ch dermalen Se. Durchl. der Herzog zu Sachsen-Altenburg, Vater J»cec Maj. der Königin von Baiern, nebst der Herzogl. Familie aufbált, zu einem dreitägigen Besuche abreisten, um sich von da aus direft. nah München zu begeben. — Seit gestern befindet sch hier Ihre K. H. die Prinzessin Maria Augusta von Sach- sen, welhe, wie man vernommen, sich nach München zu einem Besuche bei der Königl. Baierschen Familie begeben wird.
O efterrei c.
Wien, 20. September. Se. K. K. apostolishe Majestät haben mittelst gnädigsten Handschreibens vom Sten d. dem Feld- marschall Herzog Ferdinand von Würtemberg, auf Anlaß seines 50jährigen Dienst-Jubiláums, das Großkreuz des Königl. Unga- rischen St. Stephan-Ordens, mit der Decoration in Brillanten, zu verleihen geruht.
Näh der hiesigen Zeitung ist folgendes der Stand der Cholera in den lettverflossenen drei Tagen :
erkranft genesen gestorben
Vis zum 16ten 307 5 132 Hinzugekommen sind:
am 17. September 111 7 36
e 18. - 130 7 59
bis zum 19ten Mittags 117 4 41
Sonach sind bis geftern Mittags überhaupt 665 Personen erkrankt, 36 genesen, 268 geftorben und 361 in ärztlicher Be- hándlung verblieben.
Nachrichten aus Ofen vom 15ten d. zufolge, sind zu den früher gemeldeten 74 von der Cholera- Seuche angesteckten Ju- risdictionen Ungarns neuerdings die Königlichen Freistädte Ze- ben, Kremniß und Esseck und die banatische Militair-Gränze hin- zugekommen. Seit dem 13. Juni sind nun, laut eingegangenen amtlichen Berichten bis zum 13ten d. M,, in 1801 Ortschaften 187,495 Personen bon der epidemischen Krankheit befallen wor- den. Davon sind genesen 60,158, gestorben 87,475 und in ärjt- liher Pflege verblieben 39,862 Personen.
Nach einer Bekanntmachnug der Sanitäts - Kommission zu Pesth vom Sten d. darf man si der Hoffnung hingeben, die Cholera daselbst nunmehr bald ganz aufhören zu sehen ; seit eini- gen Tagen hat sih nur hier und da noch ein Fall der eigentlichen Asiatishen Cholera ergeben.
Italien.
Neapel, §. Sept. Briefen aus Palermo zufolge, ist die offentliche Ruhe daselbst von einigen tübelgesinnten Individuen in der Nacht auf den 1ften d. M. gestört worden. Die Ener- gie der Behörden unterdrükte ‘aber den Aufftand in wenigen lugenblicken im Keime. Kn einem von der Allgemeinen Zeitung mitgetheilten Schreiben aus Rom vom 6. Sept. heißt es: ,„Fmmer lebhafter wird es gefühlt und ausgesprochen, daß eine Caen Lea muß in dem Verhältnisse zwischen den Legätio- nen und Rom. Eine Deputation, welche die Legationen von Bo- logna, Forli und Ravenna hierher zu senden beabsichtigten, erregte deshalb viel Aufsehen und Neugier. Der hiesige Hof, davon in Kenntniß geseht, ließ unter der Hand wissen, daß man sie nicht em- pfangen würde; daß, wenn die ronen Beschwerden anzubringen hâtten, solche vor den Provinzialrath HEAUIEEn , welcher im nächsien Oktober erdffnet werden würde. Allein diese sonsi ganz kluge Ant- wort enligre nicht, weil erstens das Edikt vom 5. Juli Uber die Kommunal - Einrichtungen noh nicht in den Provinzen publizirt worden ist; zweitens, weil die Provinzen mit dem Edikte Überhaupt Ap ieden sind, und drittens und hauptsächlichst, weil der Provin- zialrath sich einzig und allein nur mit den inneren Angelegenheiten der Provinzen beschäftigen darf und widrigenfalls sogleich aufgeldft werden kann. Der Plan der Legationen ward darauf geändert ; die Deputirten gingen als Couriere ab, vorgeblich bloß um ihre Depeschen augen, Es sind ihrer sechs. Der Graf Marchetti, der liebenswÜrdige Litterat, und der Advokat Bajetti aus Bologna; der Graf Poggi und der eloquente Advokat Pagani aus Cesena; Graf Raspont aus Ravenna und Herr Santarelli aus Forli. Wie früher Pizzarri aus Bologna , s auh se nur gezwun- gen ihre Kommission Übernommen haben, und ihre Rückkehr ohne efriedigende Antwort dürfte bedenklich für sie seyn. Diese Herren befänden sich auf solche Weise in einer sehr kritischen Lage. Sie kamen am 31. Aug. an. Sie begaben sih am 1. Sept. zum Staats - Secretair , allein eigentlich empfangen wurden sie von demselben ers am 4ten; immer aber als Couriere, da die Regie- rung nichts wissen will von einer Deputation. Der Kardinal Ber- netti war freundlih und äußerte sich J° liberal, daß die Herren betroffen blieben. er Advokat Pagani führte darauf das Wort sehr kräftig, oft mildernd vermittelt vom Grafen Marchetti. "Der Staats - Secretair erwiederte ofen , daß man die Provinzen als re- bellisch betrahte und man daher ihnen nicht alle Forderungen. zu- geen, könne, daß fe diese verringern müßten, und daß sodann er heilige Vater auch seinerseits Manches - zugestehen würde. Se. Heiligkeit, fügte er hinzu, würde ebenfalls die Herren empfangen, aber nicht zusammen, sondern einzeln und als Fndividuen. Zu- lässiges sollten sic verlangen, so würden sie es sicher erreichen. Die Forderungen der Courier - Deputirten sind vielfach. Hauptsächlich verlangen sie eine Versicherung, daß Pee Truppen auf keine Weise und überhaupt niemals in die Legationen einrúcken sollten ; daß dieselben sich von Rimini zu entfernen hâtten , und daß hinge- gen die Legationen zu Schuß und Aufrechthaltung der Ruhe ich elbst bewaffnen wollten, wozu sie Kanonen aus Glocken zu gießen wünschten und Geld von Rom erwarteten. Ferner verwerfen sie das Kommunal-Ediët vom 5. Juli oder wollen es sehr verbessert sc- hen. Das Ganze zielt — obgleich es nicht ausgesprochen wird — auf Säcularisation. Ob diese E zu den zuldf igen gezählt wer- den möchten, darüber darf man sich einige bescheidene Zweifel er- lauben. FJndessen beschäftigt sich die Regierung sehr lebhaft mit dieser Angelegenheit. Gleich am 2ten d. ward eine Congregation bei dem Staats-Secretair gehalten, da dieser, obgleich in der Bes- serung, noch sein Zimmer hütet, Der Papst selbs war gegenwär- tig. Die sich ergebenden Resultate müssen viel entscheiden. Die | Truppen, welche 3 — 4000 Mann stark git Inbegriff derer, wel- che von Ankona und nach beendeter Messe von Sinigaglia kamen) bei Rimini stehen, dürften M10 noch daselbst bleiben und für das erste nicht nah Cesena marschiren, wie es früher hieß. Zamboni ist noch nit zurück. Von den Plänen, welche man früher hegte oder nicht hegte, sih durch ausländische Truppen zu verstärken, ist für jeßt nicht mehr die Rede. Eben sy wenig verlautet etwas von dem Edikt, welches Rom und die Comarca wegen der Ausschließung von dem Edifte des 5. Juli entschädigen sollte, und dessen Bekannt- machung man erwartete. Dagegen ist das Edikt vom 5ten auch auf die Comarca ausgedehnt worden, und zu Mitgliedern des admini- strativen Raths wurden ernannt: die Prinzen Chigi und Orsini,
fumente zu empfangen, über deren Verzinsung, so wie über das der neuen Gesellschaft zum Grund zu legende Statut und eine
Hauptstadt muß ihre bedeutenden Ursachen haben. Es ist nämlich äußerst schwierig, oder vielmehr ganz unthunlich, der mittleren Klasse — inezzo ceto — der gebildetsten, gelehrtesten und wohlhabêènd- sten, wie ste. ist, nicht einen größeren Einftus zu gestatten, als ihr nach dem Edikt - vom 5. Jul. zukäme. Diesen Einfluß möchte man aber gern vermeiden, und ihm stellt sih shro} die Römische Aristokratie entgegen. Judessen kann Rom nicht ausgeschlossen blei- ben, und gleich wie mît den Pairs in Frankreich, irgend eine Aus- kunft muß getrofen werden. Die „Provinzen sind fortwährend un- ruhig. Man nennt vorzüglich Faenza als äußerst bewegt, ia man spricht sogar von Macerata, worüber man aber noch Näheres hören muß. Rom selbst ist, wie es war, trüb und still. Die Krankheiten in der Stadt und um dieselbe vermehren sich leiver mit großer Hef- tigkeit. Die Sterblichkeit ist sehr groß. Von der Verschwörung vernimmt man gar nichts mehr, dennoch kann man nicht sagen, daß die Verhaftungen ganz aufgehört haben. Neun politisch verdächtige
ersonen sind in den leßten Wochen wiederum eingezogen worden.
eit zwei Posttagen begann man auch hier ankommende Pakete und Briefe zu zerstechen und zu beräuchern. Gebete gegen die Cholera werden hier und auf dem Lande täglich gehalten. Der Post-Courier aus Toskana, welcher Sonnabends hier ankam, ward bei S. Lorenzo von Räubern angefallen und ausgeplündert — nur mit genauer Noth fam er mit dem Leben und den Briefschaften davon. ‘/
Portugal.
Das Fournal des Débats schreibt aus Lissabon von Z. Sept. : „Eine von Madeira kommende Portugiesische Fregatte ist in den Tajo eingelaufen und hat der Regierung Depeschen des Gouverneurs dieser Insel, Alvaro da Costa, überbracht. Die Nachricht, daß die Französische Flotte die Barre von Lissabon forcirt habe und Herrin des Tajo seh, hatte unter den Einwoh- nern von Madeira große Gährung hervorgebracht, und es foll eine Fnsurrection zu Gunften der Königin Donna Maria dem Ansbruche nahe gewesen seyn. Der Gouverneur da Costa ließ in diefer fritischen Lage alle Truppen unters Gewehr treten und traf Anstalten, um den Aufstand im Keime zu unterdrücken, was ihm, wenn auch nicht ohne,-große Múhe, gelang. Da der Englische Konsul als der Verbreiter der Lissaboner Nachrichten denunciirt worden war, \o gab der Gouverneur demselben in seiner eigenen Woh- nung Arrest, indem er ein starkes Truppen: Detaschement in derselben aufstellte und den Konsul niht nur am Ausgehen hin- derte, sondern ihm auch jede Verbindung mit den außerhalb be- findlihen Personen abschnitt. Bei der Abfahrt der Fregatte befand slch der Englishe Konsul noch in dieser Lage und der Gouverneur da Costa wollte ihn darin lassen, bis er weitere Befehle von der Regierung erhalten. In seinen Depeschen bit- tet derselbe um Înstructionen und zugleich dringend um Verstär- fung an Truppen, deren er bedürfe, um für die Însel bürgen zu fönnen, wo die Gemüther sehr aufgeregt sehen. — Das Engli- sche und das Französische Kriegsschiff liegen noch immer dem Quais von Sodré und dem Terreiro do Paço gegenüber und üben sich seit einigen Tagen im Schießen. — a es zweifel- haft geworden ist, inwiefern die Portugieslsshe Regierung sh auf die Armee verlassen föônne, so will man, wie es heißt, die ganze Fufanterie entwaffnen und neu organisiren. Die royalistischen Freiwilligen sollen unterdessen den Dienst im ganzen Lande verrichten. Die Quais und alle geeignete Punkte an den Ufern von hier bis nah der Tajo-Mündung werden be- festigt. So eben verbreitet sich das Gerücht, der General: Po- lizei-Fntendant habe durch einen Courier von Porto die Nach- richt erhalten, daß in dieser Stadt, so wie in einer anderen in der Provinz Tras- os- Montes, ein Aufstand ausgebrochen sey. Der Englische Konsul und der Kommandant der Französischen Station haben noch keine Genugthunng für ihre Beschwer- den erhalten. ‘‘
Tun Far d.
Berlin, 25. Sept, Nachrichten aus Achen zusolge, ist Ihre Durchlaricht die verwittwete Herzogin vnu Sachsen-Koburg ani 19ten d. unter dem Namen ciner Gráfin von Tonna daselbst ange- kommen, und hat Tages darauf die Reise nah Brüssel fortgesetzt. — Zu Elberfeld fand am 17ten d. eine Direktorial-Raths- Versammlung ftatt. Fn dem darin von dem Subdireftor Be- cher gehaltenen Vortrage gab derselbe ztuvörderst Nachricht, daß auf das in Folge früheren Beschlusses an die Actienbesiver erlassene Rundschreiben wegen Fortdauer der Gesellschaft in erneuter Form bisher größtentheils sehr befriedigende Antwor- ten eingegangen sind. Seine Majestät der König geruh- ten, aus denselben wohlwollenden Rückfsihten für die ar- beitende Klasse und für die Beförderung der vaterländi- schen Fnduftrie im Allgemeinen, welche Allerhöchst - Sie zur ursprünglichen Uebernahme von 540 Actien bei der Compagnie bestimmten, sih auch jeßt dahin zu erklären, mit denjenigen Ka- pitalien, welche in der Liquidation auf jenen Actien-Vésls falleu, der neu zu bildenden Gesellschaft, falls sie zu Stande fommt und Statuten und Bedingungen Allerhöchstihren Beifall erhal- ten, beitreten zu wollen. Unter gleichem Vorbehalt haben slch sodann 92- Actien- Besizer mit 476 Actien für den Beitritt zu einer neuen, nah der nächsten Rechnungs- Ablage auf den Grund der jeßigen zu bildenden, Actien-Gesellschaft erklärt. Vereint mit den Königl. Actien beläuft slch mithin die Zahl der für die Bil- dung der neuen Gesellschast flimmenden Actien auf 1016; 28 Actio- naire,in dem VBeslh von 290 Actien, haben ihre definitive Erklärung für den Beitritt zu der neuen Gesellschaft auf die nächste Rechnungs:Ab- lage in der General-Versammlung vom März 1832 si vorbehalten; 73 Andere endlich, im Besiß von 406 Actien, haben erklärt, in der Liquidation verharren und der neuen Gesellschaft nicht bei- treten zu wollen. Es haben somit bis jeßt 1712 Actien eine Erklärung abgegeben; da nun aber 3200 Actien im Umlauf sind, so bleiben noch 1488 damit im Rückstand. „Um einigen ZJwei- feln zu begegnen (heißt es in jenem Vortrag weiter), welche sich in mehreren der erhaltenen Antworten blicken lassen, die aber nux anf einem Mißverständniß beruhen können, ergreifei1 wir diese Gelegenu-
heit, hiermit auf das beftimmteste zu erklären, daßes keinesweges die
Meinung war, noch ist, bei der Bildung der neuen Gesellschaft
auf Nahshüsse zur Ergänzung des Nominal-Werths der jebvigen
Actien anzutragen, sondern daß es sich, wie das mehrerwähnte
Nundschreiben, auf welches wir nochmals hinweisen, deutli be-
sagt, nur darum handelt: „der neuen Vereinigung zur Fortsezung
der Geschäfte mit den sich aus dem Real-Werth der jeßigen Ac-
tien ergebenden Fonds beizutreten und dafür neue Actien - Do-
Letzterer siatt des Prinzen Masfîmo, welcher sich geweigert hatte: der Graf Settimio Bischi und Hr. Vincenzo Senn, ‘der réichsie Grundbesißer Frascati's. Rom selbst bleibt ausgeschlossen. Auch gcht man damit um, die Behbrde einer Central - Adminifiration, bestehend aus angesehenen Provinzialisten, einzurichten, um Über die Provinzial-Angelegeñheiten ju wachen. Auch hiermit hat die Stadt
dem engeren Wirkungskreis angemessene vereinfachte Verwaltung, man s\\ch dann
neral - Versammlung der neuen Compagnie zu einigen ha- ben würde. ‘‘
80,000 Nthlr. Waaren fonsignirt worden. Geschäften, vereint mit dem, was für die úblihen Herbst - Abla-
in einer zu dem Ende zu haltenden Ge-
— Es snd der Direction neuerdings fúr
Dieser Zuwachs von
Rom nichts zu thun, Eine so auffallende vielfache Aus\cließung der
dungen eingeleitet war, hat die Direction in Stand geseßt, im
máhlung an der Ostsee, Zauber- Oper in 3 Akten.
pr.
25.
vorigen Monat das Schiff „Anna Maria‘‘, Capitain Cornes von Hamburg aus nach Bera-Cruz (mit einer Ladung im
von 135,000 Rthlr. Preuß Cour., theils für Rechnuúg der C pagnie, theils ihr fouslgnirt ) abzufertigen und ein zweites 3, zeug, die „Titania/‘, Capitain Adams, anzulegen, welches dieses Monats expedirt werden wird. Die Berichte aus Mexiko ha bis jeßt im Allgemeinen befriedigend gelautet, diejenigen aus Bu, Ayres, so wie von der Westküste Amerikas, lauten dagegen ungün Seit der zuleßt vorgelegten Bilanz vom März 1830 sind folge theils der Compaguie , .theils den Konsignatären gehörige Jy Cour. Von der Westküste von Süd-Amerika 330,000 Rth 60,000 Rthlr. ; von Mexiko, wohin der Verkehr ein fortges ter, si ftets wieder erneuernder und glücklicherweise ein Geh gebender geblieben is, sind seit jener Periode 670,000 R
von mehr oder minderem Belang zu dringen.
— Der Englische Arzt Herr Pr. Searle if hier ange men, um die Anwendung seiner in Judien und später in P chan bei der Behandlung der Cholera gemachten Erfahruy bei hiesigen Kranken zu bewirken. Eben so erfreuen wir ung) Anwesenheit mehrerer anderer namhafter Aerzte aus dem 9 und Auslande, die zu gleichem Zwecke hier eingetroffen sind;
* X #
E H'Q1 C14
Fn der Residenzstadt Berlin waren erkr. - genes. geftorb, Bes
bis zum 24. September Mittags 676 91 367 4 hinzugef. b. z. 25. Sept. Mittags 45 9 23 3 Bis zum 25. Sept. Mittags Summa 721 100 390 3j Hiecunter aus Charlottenburg vom 4. bis 16. September ... 8 1 T Jn obiger Zahl Militair. .. 9 - 8 1 In ihren Wohnungen werden behandelt 96 Personen den Hospitälern 135. / Regierungs-Bezirk Potsdam.
__ Nieder-Barnimscher Kreis. Jn demselben sind | jeßt überhaupt in 6 Ortschaften 88 Personen erkrankt, 67 gesy den, 17 genesen und 4 noch frank. Die Stadt Oran ienbu; in welcher seit dem 14ten d. M. fein Cholerafall vorgefomme ist gegenwärtig als ganz unverdächtig zu betrachten. Kreis Teltow. Seit dem am 18ten d. M. hinter Kieb, z Meile von Köpenick, vorgekommenen Todesfall | der Cholera ist weder daselbst, noch in der Umgegend, irgend d verdächtiger Krankheitsfall beme:ft worden. Regierungs-Bezirk Königsberg. Kreis Braunsberg. Am 19. September is die Ch in der Stadt Braunsberg zum Ausbruch gekommen. Regierungs-Bezirk Posen.
In der Stadt Posen waren erkr. “ genes. gest. Besu bis zum 20. Sept. 847 329 510 g Hinzugekommen am 21. - 4 - J 9 220. - J 3 4 ÿ
25 Not - 1 4 - ?
Summa 855 336 517 9
Darunter Militair 141 67 13 A
Civil 714 269 444 1
Ausgebrochen is die Cholera : Kreis Posen, in Trzuskosowo am 18 Sept.; Kreis Pleschen, in Lenartowice am 19 Sept,; Regiernngs- Bezirk Bromberg. In der Stadt Bromberg find
; erfr. genes. gest. Bestu bis zum 21. Sept. 101 34 64 J darunter Militair 56 2WB 31 / Civil 45 11 83 Li
Ausgebrochen ist die Cholera : Kreis Schubin, in der Stadt Znin am 15, Sept, Kreis Wirsiß, in Polhchnow und Smielin. | Kreis Juowrazlaw, in Lipie, Leszerzyhce, Pop wice und Ciechrz bis zum 20. Sept.
Auswärtige Börsen. 7 Amsterdam, 209. September. Niederl. wirkl, Schuld 372. Kanz-Billets 135.
Oesterr, pr Metall. 774. Buss. (bei Hope) 875. i
Hamburg, 23. September. _+ Oesterer. 5proc. Detall. 774. 4proc. 663. Bank-Actien 923. Rus Engl. Anl. 87. Russ. Anl, Hamb. Cert. 80. Poln. 70. Dän, S
_Waten 120. September. 5proc. Metall. 787. 4proc. 677.
| Königlihe Schauspiele. Montag, 26. Sept. Jm Schauspielhause. Zum Est male: Die Lichtensteiner, oder: Die Macht des Wahns, dra tishes Gemälde in 5 Auszügen, nebst einem Vorspiele: „D Wéihnachtsabend‘‘; nach v. d. Velde?s Erzählung, von Baht Dienstag, 27. Sept, Im Schauspielhause: Die Dant unter si. Hierauf: Die feindlichen Brüder, i Mittwoch, 28. Sept. Im Opernhause: Der Wasserträt Singspiel in 3 Abtheilungen, frei nah dem Französischen | deux journées., vom Dr. Schmieder; Musik von Cherubill (Neu einstudirt.)
Königstädtisches Theater. Montag, 26. Sept, Der Bernsteinring , oder: Die Pit
Preise der Pläze: Ein Plaß in den Logen uud im Ball
des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c. P A N T P E a r I eb (A V M E o P a L}
NEUESTE BŒRSEN - NACHRICHTEN,
Paris, 19. Sept. Z5proc. Rente lin cour. 86. 90. gp compt, 57. 90. fin cour. 57. 95. 5proc. Neap. lin cour 69 5proc. Span. perp. 463. i Franffurt a, M., 22. Sept. Oefterr. 5proc. Metall. 78
7975. 4proc. 685. 6875. 2?proc. 40z. 1prôc. 163. Br. Ball Act. 1147. 1145. Partial - Obl. 1172, 1162. Loose zu 100 ê 1595. B. Poln. Loose 513. 502.
Redacteur Fohm. Mitredacteur Cottel. me 2ER T E Ds 3 tra
Gedruckt hei A. W. Hay!
den erfolgt: Von Buenos - Ahres circa 50,000 Rthlr. Pre von Ostindien 30,000 Rthlr., von sonstigen überseeishen Mir
remittirt, und es fommt fein Packetboot herein, ohne Rim
E e S A
S R e E
Preußische Staats-Zeitung.
Allgemeine
° 268.
Berlin, Dienstag den 27e September.
res m Sti,
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Seine Majestät der König haben den Land- und Stadtge- (hts: Direktor Kuhlmeyer zu Brandenburg zum- Geheimen hustzrath zu ernennen und das diesfällige Patent AUerhöchst- tgenhändig zu vollziehen geruht.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Rufßland.
St. Petersburg, 17. Sept. Gestern um 6 Uhr Nach- nittags verfündete der Donner der Kanonen von der Peter- Yauls - Festung den Einwohnern der Residenz die am 7ten d. folgte Einnahme Warschau’s durch die siegreichen Russischen Truppen. Abends waren die Straßen mit Lampen erleuchtet.
Ein Ukas Sr. Kaiserlichen Majestät vom 29. August (10.
Sept. ), an den dirigirenden Senat, enthält Folgendes: „Auf Grund des Organisations-Geseßes, betreffend die Kaiserliche Fa- milie, verordnen Wir: Unseren vielgeliebten Sohn, den Erben ys Thrones aller Reussen, Se, Kaiserl Hoheit den Großfürsten \lexander Nifolajewitsch, von nun an in allen vorkommenden Fállen: den Thronfolger, Cesarewitsch und Großfürsten, zu cinen. ‘“ / Se. Kaiserl. Maj. haben dem General der Fnfanterie, Roth, h Anerkennung des ausgezeichneten Eifers, welchen derselbe bei der Dämpfung des im Gouvernement Podolien ausgebrochenen Yfstandes betháätigt hat, mittelst gnädigsten NResfkripts eine gol- dene Dose mit Höchstihrem Bildnisse in Diamanten zu erthei- len geruht.
‘Der heutigen Zeitung zufolge, ist unter deni 28. Juni (10, Juli) folgender Allerhöchste Ufas an den dirigirenden Se- iat ergangen : .
„Nachdem verschiedene Beshwerden über die bei Rekrutirungen fallenden Unordnungen an Uns gelangt sind und Wir durch \lnsere zur Untersuchung abgefertigten Beamten an Ort und Stelle jverlässige Nachrichten über den Grund dieser Beschwerden ecinge- ¡gen haben, erachteten Wir es für nöthig, zur Abstellung derselben, inem besonderen Contité aufzutragen, nah Erwägung der Verbesse- ungen, welche seit. dem Fahre 1802 bereits von Zeit zu Zeit vor- (chlagen worden, ein vollständiges Reglement üver das zweckmä- jigüe Verfahren bei dieser wichtigen Sraatsleistung zu entwerfen. Rach gehöriger Prüfung der eingegangenen Nachrichten und. frühé- ren Vorschläge und Vergleichung mit der Gesammtheit der bishe- tigen geseßlichen Anordnungen, zeigten sich dem Comité die Ursa- chen der Unordnungen und der Anlaß zu Mißbräuchen in dem vor- liegenden Falle hauptsächlich einerseits tin der Mannigfaltigkeit und | Berwickelung der vorhandenen Vorschriften und in dem Mangel der Achtsamkeit auf ihre Erfüllung, andererjeits in der ungleichfdrmigen Repartition und der Untiegelmäßigkeit in dem Gange der Reihefolge bei den Aushebungen der Rekruten ; daher das Comité bei der Aus- rihtung des ihm ertheilten Auftrages als Grundlage annahm, mit Beibehaltung alles dessen aus der bisher bestehenden Ordnung, was die Erfahrung der vergangenen Fahre zweckmäßig erscheinen läßt, nur diejenigen Aenderungen vorzunehmen, welche nach eben jener Erfah» rung als unumgänglich anerkannt werden, und hierauf fußend, nach Gleichstellung der älteren Verordnungen und in Erwägung der Ver- beserungen, welche bereits seit 1802 in dieser Hiusicht vorgeschiagen worden, Alles, was zur Vervellkommnung der vorliegenden Sache (eichen kann, in ein Reglement zusammenzufassen. Das auf diese rinzipien begründete Regiement befahlen wir îm Reichs-Rathe zu vrúfen, und derselbe hat darin, nach Erwägung der nachträglich von den Gouvernements-Obrigkeiten und aus den Ministerien eingchol- ten Rotizen und Anmerkungen, die nöthigen Berichtigungen vorge- nommen. Das in dieser Form Uns unterlegte Reglement, von Uns geyrüft und bestätigt, wird dem dirigirenden Senat zugestellt und soll: 1) vom 1. Januar 1832 an in gehdrige Kraft und Wirkung treten; 2) alle feühere, nicht mit ihm übereinstimmende, Verordnun- gen in Betreff der Rekruten - Aushebung vdllig aufheben und un- gültig machen. ‘/ Hs j /
Ueber das Verfahren mit Judividuen, die einen Dienstrang besien oder adeliger Adkunst sind und nahmals den geistlichen Stand gewählt haben, allein eines laftechaften Wandels wegen vom geistlihen Stande auszgeshlo}en werden, hat der dirigirende Senat Folgendes verordnet : „Alle dergleichen ihrer Laster wegen vom geistlichen Stande oder dem Kirchendienste ausgeshlo}sene Individuen sind an die Civil-Behörde abzufertigen, weiche sle dem Kriminal: Gerichte übergiebt. Priefler und Diakonen von adeligem Stande, die, ihrem freiwilligen Wunsche gemäß, aus dem geifilihen Berufe entlassen werden, kehren in ihren vorigen Stand zurück und genießen dieselben Vorrechte, deren sle vor ihrem Eintritte in den geistlihen Stand theilhaftig waren. ‘“ Ein Schreiben des Fürsten Schalikow aus Mosfau liefert eine ausführlihe Schilderung, wie am 22. Aug. (3. Sept.) zur Feier des Kröntingstages die Gärten des alten Kreml mit aus- nehmender Pracht und dem erlesensten Geschmack, nah dem Plane des Architekten Turin, erleuchtet gewesen sind. Auf der Lroizkischen Brücke erhob sich an dem Ende, das nach dem ersten Garten führt, ein feuriger Tempel mit dem Namenszuge Jhrer Kaiserl. Majestäten und an dem nah dem zweiten Garten eine Fetterfontaine. Die sämmtlichen Alleen entlang wölbten sich Schwibbogen mit buntfarbigen Lampen, das Eisengitter und die Grotte strablten von unzähligen Flämmchen, desgleichen ein statt- lihes Gothisches Thor am Seiten-Eingange des zweiten Gartens von der Straße her und vor demselben eine hohe Pyramide mit dem Namenszuge Fhrer Majestäten. Auf der Spiye des Ber- ges an der Kremlmauer sprühte ein Feuerquell, von einem ele- ganten Gitter umgeben ; alle Wege der Gärten und die Mauern des Kreml \{chimmerten von unzähligen Lichtern. Verschiedene Orchester spielten in den Gärten, welche außer allen diesen Ge- núissen, die sie den Sinnen der Spaziergänger darboten, dieselben auch noch mit dem überreichen Flor der {önsten Blumenparterre
eutzücften. Von 7 Uhr Abends bis um Mitternacht währte die
Personen an der Cholera erkrankt, 7 genesen und 8 gestorben.
Der Senator Nowossilzow is aus Wilna hier angekommen. Fn den drei Tagen vom 13ten bis 15ten d. sind hier 17
Mit Rücksicht auf die bedeutende Abnahme der Krankheit ist durch eine Verfügung des Allerhöchst ernannten Comité ange- ordnet worden, daß vom 13ten d. ab nur noch 4 Cholera - Hos- pitäler hier bis auf Weiteres bestehen bleiben, wohingegen die übrigen, mit Ausnahme eines einzigen, welches als Reserve-:Hos- pital für den Fall der Noth jet noch beibehalten wird, geshlo#- sen worden sind. Jn einem Schreiben aus Helsingfors vom 10. Septem- ber heißt es: „Die Cholera hat hier grausam gewüthet, denn in- 14 Tagen ungefáhr sind bei uns \o ‘viel Menschen daran gestor- ben, als sonst gewöhnlich in vier Monaten starben, und außer- dem haben noch andere verheerende Krankheiten hierselbst viele Menschen weggerafft, \o daß in ‘den lezten drei Wochen , die Sterblichkeit bestimmt so groß gewesen ist, als fonst in einem halben Fahre. Fett scheint die Seuche ihren Culminationspunft erreicht zu haben, Unsere Aerzte sind unermüdet gewesen. Man hat es hier sehr zwecckdienlih gesunden, zu Anfange der Krank: heit ein Brechmittel einzugeben und alsdann durch Bäder und unausgeseßte Einreibungen die verlorene Lebenswärme zurüzu- rufen. — Auch in Abo soll die Krankheit sih bereits gezeigt ha- ben; doch erwähnt man von dort bis jeyt nur zweier Fälle. Pr, Leo's gepriesenes Mittel hat sich hier nicht bewährt, Bon zehn Kranken, die nach dieser Methode behandelt worden sind, sollen nur zwei genesen seyn,“ Se. Majestät der Kaiser haben verordnet, daß zwanzig Aerzte, welche die Behandlung der epidemischen Cholera ge- wohnt sind, ‘von St. Petersburg nah dem Großfürftenthume Finnland abgehen, um zur Hemmung jener Seuche. daselbst mit- zuwirfken. Die Kosten der Reise und des Unterhaltes werden aus der K. Russishen Reichs-Schabßkammer bestcitten. Mehrere jener Aerzte sind {hon in Helsingfors eingetroffen. Die Nordische Biene enthält einen Brief ans Ir- fußf vom 31. Juli (12. August): Auch dort habe am 21. Juli (2. August) nah Sonnecnuntergang gegen Norden eine in jener Gegend ganz ungewöhnliche Helle sich gezeigt, um Mitternacht zwar etwas nachgelassen, dann aber wieder zugenommen und bis zum Anbruch des Tages gedauert. Unterhalb derselben war eine lange dunkle Wolke (Bank) sichtbar gewesen, in welcher Einige, von Zeit zu Zeit, ein Leuchten gesehen haben wollen. Dennoch meint der Brieffteller , seh diese Erscheinung weder einem Nord- licht, noch einem Zodiakallicht zu vergleichen gewesen, sondern viel- mehr der Morgenhelle unmittelbar vorx Sonnenaufgang, Sehr Viele brachten die ganze Nacht mit Anstaunen des Horizontes zu; Niemand sah nah der Magnetnadel oder dem Elektrometer, welche übrigens in Jrkubßf auch zu den Seltenheiten gehören mö- gen. Es war windst:ll, das Barometer stand gewöhnlich, das Ther- mometer zeigte im Freien + 12° Reaumur. Am folgenden Tage war der Morgen heiter; später bewölfte sih der Himmel, und es trat ein Ungewitier ein, welches die ganze Nacht fortwährte. Der ganze Juli war, wie es dort gewöhnlich, stürmisch und ge- witierhaft gewesen.
Odessa, 7. Sept. Am verflossenen Sonnabend, den (ten d., als am Jahrestage der Krönung Sr. Majestät des Kaisers, wurde in der hiesigen Kathedrale ein Tedeum gesungen, begleitet von Gebeten für die Erhaltung der fostbaren Tage Sr. Majestät und der erhabenen Kaiserl. Familie, Der Metropolit von Adria- nopel, Mar. Gerasim, unterstüyt von der Russischen Geistlichkeit, fungirte bei dem Hochamt, dem ein Tedeum vorherging. Der Geueral-Gouverneur, der Gouverneur von Odessa, die Ewil- und Militair-Autoritäten, die fremden Konsule, die Kaufmanns-Gilde und eine unzahlbare Volksmenge wohnten der Feierlichkeit bei, Nach Beendigung derselben lud der General:Gouverneur die hohe Geistlichkeit, die Autoritäten, die Konsuln und die Kausf- mannscaft zu cinem glänzenden Frübstück in seinem auf dem Boulevard gelegenen Hotel. Jm Augenblick, wo man die Gesundheit Seiner Majestät des Kaisers ausbrachte, spielte das auf der Promenade dem Hotel gegenüber aufgestellte Musik-Corps einen kriegerishen Marsch, den zahlreiche und wie- derholte Salven von den Kriegs - Fahrzeugen, von einer großen Zahl der Kauffahrtei-Schiffe und von einer unterhalb des Bou- levards am Meeresufer aufgeführten Batterie begleiteten. Am Avbend war die ganze Stadt erleuchtet, und auf dem Boule- vard, an der äußersten Seite des neuen Börsengebäudes, wurde ein Femerwerk abgebrannt, -in dem die Namens-Chiffre Sr. Maj. des Kaisers strahlte. Diese schöne Promenade gewährte den le- bendigsten Aublick; sle war einen großen Theil der Nacht von Spaziecgängern bedeckt; und die Menschenmenge war so zahi: reih, daß man sich kaum einen Weg durch dieselbe zu bahnen vermochte. Drei Musif-Corps und ein Chor Russischer Sänger, welche nur National - Lieder sangen, vermehrten die Belustigun- gen dieses Abends, der von dem s{önsten Wetter begünstizt wurde.
Polen,
Warschau, 21. Sept. Die heutige Allgemeine Zei- tung enthält Folgendes unter amtlicher Rubrik: j
¿Seit dem Augenblick, wo die Truppen Sr. Maj. des Kaisers und Königs in die Hauptstadt Warschau einrúckten, hatte man hinreichende Gelegenheit , die Meinung, welche gleich beim Beginn des Aufstan- des im Königreich Polen gefaßt wurde, bestätigt zu finden, daß näm- lih, wenn sh auch eine gewisse Anzabl shlecht denkender und ver- kehrt gesinnter Menschen erdreistete, gegen ihren rechtmäßigen Mo- narchen die Fahne des Aufruhrs zu erheben, doch der größere Theil der Nation in vdlliger Ruhe verblieb und entweder keinen Theil hatte an jenen Verirrungen, oder auch bloß in Folge-des schrecklicch- fien und grausamsten Terrorismus in dieselben hineingezogen wurde. Ohne den Beweis dafür in dem Tode der 7 Generale zu suchen, welche beim erften Beginn der Jnsurrection ermordet wurden und ihr Leben bloß darum einbüßten, weil sie sich treu ihrer Pflicht zeigten, noch auch in der Gefahr, in der sich mehrere andere befanden; ohne auf die uncrhbrten Grausamkeiten einzugehen, die in der Nacht des 15. Aug: an 4 Offizieren desselben Ranges, so wie an 35 Personen
Promenade, bei der nur Ordnung und anstäudige Freude waltete.
S E E E S EE T S R M S T I E T E E:
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1831.
E S O E ere e E T D S T S
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eingebildeter Vergehen beschuldigt und Andere von den ihnen {huld-
gegebenen Vorwürfen bereits freigesprochen waren, — wird es hin-
reichend seyn, zu erwähnen, daß viele Polnische Militairs sich wäh-
rend der ganzen Dauer des Aufstandes gänzlich von den revolution-
nairen Unternehmungen entfernt gehalten haben und in ihrem Ver-
fahren nicht im Mindesten von den geseßlichen Prinzipien abgewichen
sind, selbst da, als es ihnen frei sand, sich zur Armce der Fnsurgen-
ten zu begeben; — ist es hinreichend, hinzuzufügen, daß eine be-
deutende Anzahl derer, welhe den Fnsurgenten unfreiwillig
dienten, deren Reihen verlassen haben, sobald fle nur eine Möglichkeit fanden, sih von ihnen zu trennen. Endlich sind Andere, welche mit jener Armee aus Warschau ausgezogen waren, in die Hauptstadt zurückgekehrt und haben sich, nach- dem sie ihre Entlassung aus dem Dienste begehrt und erlangt, gera- des Weges nach ihren Aufenthalts-Orten begeben. Die Gesammt- Zahl dieser Militairs beläuft sïh auf mehr als Tausend. Sie Alle fanden, zufolge der durch Se. Majestät den Kaiser und König huld- voll erlassenen Proclamation, die beste Aufnahme, und nachdem sie dem Monarchen den Eid der Treue geleistet, Überzeugten sich sogar diejenigen, die der Nachsicht bedurften, daß man die shwterige Lage, in der sie sih befunden hatten, als Beweggrund betrachtete, um das Mergangelle der Vergessenheit zu übergeben. Groß ist ohne Zweifel die Zahl derjenigen, deren Verlust von ihren Familien beweint wird, oder für die man ein strenges Verfahren befürhtet. Es gereicht uns daher zur Freude , die Angehörigen derselben völlig beruhigen zu können Die hier beigefügte Liste enthält die Namen derjeni- gen, welche sich in der Residenz oder auf dem Wege nach den Orten befinden, die sie zu ihrem Aufenthalt gewählt haben; ein Jeder, der in dieser Hinsicht irgend cinen Zweifel hegte, wird sch hierdurch Überzeugen, daß, wenn die Schärfe des Schwerdtes ange=- wandt werden mußte, um den erregten Aufruhr zu unterdrücken,/ doch der Höchherzige Monarch mit der Fhm eigenen Güte jede Ge- legenheit ergreift, welche als Anlaß dienen kann, um Gnade wider- fahren zu lassen, und daß die erleuchtete Gerechtigkeit der Behörde, welcher Er die Vollziehung Seines Willens anvertraut hat, es sich zur Pflicht macht, déteselbe auf cine der erhabenen- Huld Sr. Ma- jestät entsprechende Weise zu vollstrecken.//
Schließlich bemerkt das genannte Blatt, das cs die ob: erwähnte Namenslifte in der nächsten Nummer mittheilen werde. Dieselbe Zeitung enthält ebeufalls unter offiziellec Ru- brik eine Rechenschasts:Abtegung über die Amtsiühcung des Ge- nerals Krukoïviezki vom 15. Aug. bis zum 8. Seyuember, (Die Mittheilunz derselben mi fen wir uns, aus Maunzel an Raum, für mnorzen vorbehalten.)
Der Kriegs - Gouverneur der Hauptstadt, Ger eral dér Ka- vallerie, Graf Witt, hat bereits mehrere Proclamationen an die Einwohner und Mikitair- Personen Warschau?s erlassen. Bald nah der Besitnahme der Stadt machte derselbe Folgendes bekannt: Da ich in Erfahrung gebracht, daß Uebelgefinnte und Ruhe= fiôrer die ungegründetsten Gerüchte verbreiten, als solle die Stadt Warschau früher oder später 48 Stunden lang der Plünderung preis- gegeben werden , so beeile ih mich, anzuzeigen, daß, in Gemäßheit der väterlichen und huldvollen Absichten Sr. Majestät des Kaisers und Königs, Se. Excellenz der Feldmarschall Graf Paskewitsch von Eriwan, indem er es sich zur Pflicht macht, die Sicherheit der Per- sonen und ihres Eigenthums zu ehren, die strengsten Befehle zur Erhaltung dieser Sicherheit erlassen und zu diesem Zweck die stets durch Zucht und Ordnung *fich auszeichnenden Garde- Regimenter - zur Besaßung der Hauptstadt Warschau bestimmt hat. Kraft der mir übertragenen Gewalt versichere und verbürge ih daher auf das feierlichste, daß ein solches Gerücht nur durch Uebelgesinnte verbrei- tet wurde. Demnach fordere ih alle Behörden und einzelne Perso- nen auf, den Plaßmajoren oder dem Kommandanten der Hauptstadt Warschau diejenigen , roelche ähnliche Gerüchte verbreiten, nament- lich anzuzeigen, um sie zu strenger Verantwortung zu ziehen. Búür- ger und Einwohner der Hauptstadt Warschau! Nach zweitägigen blutigen Kämpfen hätten wir mit Sturm in die Stadt einrücken föônnen. Also nur um die wohlwollenden Absichten Sr. Majestät des Kaisers und Königs zu erfüllen und Euch vor Mord und Plünde- rung zu bewahren, rücckte das Heer nicht mit der Schärfe des Schwerdtes in die Stadt. Vertraut daher auch jeßt diesem menfch- lichen, mit der Aufflärung des Jahrhunderts und der Verbrüderung der Nationen Übereinstimmenden Verfahren. Laßt Euch nicht von Furcht hinreißen und seyd Überzcugt, daß eine so gerechte Erwar- tung niemals getäuscht werden wird,// x 1
Yn einer zweiten Proclamation vom 10ten d. verfügte der Kriegs-Gouverneur, daß an diesem Tage Nachmittags 2 Uhr, nach Ablauf der Zeit, welche allen Offizieren und Kriegsdeamten de- willigt worden war, um sich zu entschließen, ob fie sich zu der auf dem rechten Weichselufer befindlichen Poluischen Armee be- geden wollten, dieselben Warschau verlassen sollten, widrigenfalls nan sle als Kriegsgefangene betrachte: würde; diejenigen aber, welche sich nach ihrer Heimath begeben oder in Warschau bleiben wollten, hätten sich noch an genanntem Tage in den Bureaus des Kriegs-Ministeriums zu meiden. j
Eine dritte Verfügung (deren {on früher Erwähnung ge: ehen) bezog sich auf die Ablieferung aller Gewehre, militairi- cher Effekten und Kriegsvorräthe von Seiten der Nationalgarde und anderer Personen.
Die vierte Proclamation lautet folgendermaßen :
„Fch bringe in Erfahrung, daß Offiziere verschiedenen Ranges von der Polnischen Armee, die sich nicht an die Corps, zu denen sie gehdren , angeschlossen , Militairzeichen und Uniform abgelegt haben und heimlich in Warschau verweilen, ohne sich det Jemand zu mel- den und die in dieser Hinsicht erlassenen Vorschriften zu erfüllen. Da nun die Ordnung eine unbedingte Erfüllung dessen, was von der hdheren Behdrde festgeseßt ist, erheisht und es, wenn man sich versteckt und dem, was für das allgemeine Beste als nothwendig er- achtet worden , entzieht, Anlaß zu dem Verdacht giebt , daß die Ab- sichten solcher Personen den Zwecken der Obrigkeit zur Erhal- tung der dentlichen Sicherheit, zumal in Kriegszeiten, ent-
egen sind, so benachrichtige ih hierdurch Alle, welche sich n dem oben erwähnten Fall befinden, OnE sie ohne den geringsten Verzug das zu erfüllen haben, was in dieser Hinsicht con publizirt i. Eben so warne ich sie, daß sic im entgegenge- seßten Fall als Aufrührer betrachtet und vor das Kriegsgericht ge- fiellt werden sollen. Um den beabsichtigten Zweck um desto sicherer ju erreichen , verpflichte ih alle Hauseigenthümer, so wie deren Miether, daß sie die bei ihnen wohnenden Personen, welche Gegen- wärtiges angeht, von dieser Vorschrift P und zu Er- füllung derselben nôthigen, oder, im Fall der Weigerung, den Stadt-Kommandanten «davon Anzeige machen: denn die Verüachläs-
verschiedenen Standes, begangen wurden, von denen Einige nur
sigung dieser Vorsichts-Maaßregel wird unvermeidlich unangenchme
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