1831 / 275 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

P E ea s

e B07 G:

i F f f.

f es E e S ¡Da e A3 B v 4 j s J j 4

E d a iC Ln aa M4 Dtr L A DUM E)

mit Kauten uur diejenigen zugelassen werden sollen, deren Kan- cen nit breiter als 1 Zoll sind; die mit breiteren Kanten dage- gen sind als verboten anzusehen. -

Vom Wsten bis 22ften d. sind hier 15 Personen an der Cho- lera erfranft, Z genesen und 7 gestorben.

FranfkreiG,

Paris, 26. Sept. Gestern Vormittag begab der König si in Begleitung seiner beiden ältesten Söhne, so- wie des Mar- \halls Soult, des Generals Pajol und mehrerer Adjutauten, nach Vincennes, um die in der dortigen Umgegend im Bau begriffe- nen Festungswerke in Augenschein zu nehmen. Tages zuvor hatte die Marquise v. Loulé die Ehre, von dem Könige und der Königin empfangen zu werden,

Der 4te Wahlbezirk des Departements der Marne zu Sé: zanye hat statt des Hrn, C. Périer, der für Troyes optirt hatte, mit 174 unter 242 Stimmen den Finanz-Minister Baron Louis zum Deputirten gewählt, Der 1ste Pariser Wahlbezirk hat übermorgen, cbenfalls an die Stelle des Hru, E. Périer, cine neue Wahl zu treffen. Unter den Kandidaten befindet sh der Prásident des Civil: Tribunals, Hr. Debelleyme, chemaliger Po- lizei-Präfekt,

Die hiesigen Oppositions-Blätter geben eine Liste derjenigen Deputirten, die in der Sißung der Kammer vom 92ften gegen die motivirte Tages -: Ordnung gestimmt haben ; die Liste enthält 117 Namen, so daß noch 19 schlen, um die Ge- sammt- Zahl jener Deputirten zu ermitteln. Die gedachten Blätter geben ferner die Namen von 21 Deputirten an, die bei jener Abstimmung gar nicht mit votirt hätten, und fordern nunmehr die ministeriellen Blätter auf, auch ihrerseits diejenigen Deputirten namhaft zu machen, die zu Gunsten der motivirten Tages-Ordnung aufgetreten wären.

Der Courrier français enthält cinen Anssab, worin aus den Ereignifsen des 6 10. August v. J., so wie aus den dama- ligen Berichten des Moniteur selbft, bewiesen werden soll, daß die Wahl- Kannner allein das Recht habe, die Pairs-Kammer ueu zu organisiren. Nachdem nämlich die Deputirten - Kammer in der Sißung vom 7. August den Thron für erledigt erklárt, die Charte veráudert und dem General - Statthalter unter der Bedingung der Annahme dieser leßteren die Krone angetragen habe, hätten Se. Königl. Hoheit in der Audienz, die Sie den Deputirten be- willigt, geäußert, daß Sie diese Declaration als den Ausdruck des National-Willens betrachteten; dies habe sich zwischen Zund 4 Uhr zugetragen ; erstum 8 Uhr Abends seh jene Declaration der Pairs - Kamnmier mitgetheilt worden, worauf der Moniteur an folgenden Tage in einem Postskriptum gemeldet habe, die Pairs- Kammer habe dem Herzoge von Orleans ihre Huldigung darge- bracht und ihren Beitritt zu der mehr erwähnten Declaration zu erkennen gegeben. Endlich habe auch in der feierlichen Siz- zung vom 9. August der Herzog den Práfidenten der Deputir- ten : Kammer aufgefordert, er möge die Declaration der Depu- tirten - Kammer, und den Präsidenten der Pairs : Kammer , er möge die Beitritts-Erklärung der Pairs - Kammer vorlesen. „Aus diesem Allen‘, heißt es nun in jenem Ausfsage, „ergiebt \ch klar, daß die Deputirten - Kammer damals in ihrer Omnipotenz emen Akt der Volks - Souverainetät übte, und zwar mit Ausschluß der beiden anderen Staats : Gewalten. Alles geschah ohue das Zuthun der Pairs - Kammer, die ganz im Hintergrunde blieb, noch mehr aber ohne die Mitwirkung der Königlichen Gewalt, die -noch gar nicht existirte. Die Pairs- Kammer und die Krone spielten cine vollig passive Rolle, die ich dort auf cinen einfachen Beitritt, hier auf die Annahme beschränkte. Wenn man also damals der Deputirten - Kammer die konstituirende Gewalt zuerkannte, um ene Charte und einen König zu machen, so muß ihr auch jest allein das Recht zuste: hen, den 23sten Artikel der Verfassungs - Urkunde zu ändern. ‘“

Das Journal du Commerce will wissen, der Geseh- Entwurf über den Aufenthalt der Ausländer in Frankreich, von we!chem der Moniteur .in einem seiner Artikel über die leyten Unruhen gesprochen, werde der Deputirten- Kammer nächstens vorgelegt werden.

Dasselbe Blatt meldet, im Ministerrathe habe man ih mit den Aus\chweifungen der Presse beschästigt, und der Groß- flegelbewahrer habe in dieser Hinsicht Maaßregeln vorgeschlagen, die von den Ministern des Krieges, der Marine und der Finan: zen gebilligt worden wären, die Herren Cas. Périer, Sebastiani, v. Argout und Montalivet hätten sh aber dagegen ausgespro- chen, und bei gleicher Theilung der Stimmen der Minister habe der König sür die Verwersung der in Antrag gebrachten Maaß: regelu entschieden.

Die Quotidienne hat seit heute (wie sie bemerkt, auf den Wunsch mehrerer Royalisten) den Wahlspruch angenommen : „Alles für Frankreich und durch Frankrei!“ Ju ihrer diesfalli- genu Anzeige sagt sie: „Wir willfahren- diesem Wunsche um so lieber, als wir ihn {on lange selbst empfanden und, unm ihn auszudrücen, uur noh auf eine Aufforderung warteten. Man täusche sich indessen niht. Es handelt sich hier nicht bloß um eine Sache des Gefühls, oder um cine Frage um Ehre und Pflicht, man muß zuglei darin cin hohes politishes Fnteresse erfennen. Jn einem Augenblice, wo die leßte evolution jeden Augenblick ihre Früchte tragen kann, ist es nothwéndig, daß die Royalisten gleichsam durch ein politisches Sinnbild ihre unver: änderlihen Grundsäße aussprechen und auf solche Weise im An: gesihte vou Europa den Charafter der Nationalität entwickeln, der heutiges Tages vornehmlich ihnen beizuwohnen scheint, und wovon fle bei jeder Gelegenheit dem Lande die glänzendsten Be- weise geben werden.“

Der Graf v. Pontécoullant wird, wie mehrere hiesige Bláät- ter berichten , bei der ersten sich darbiectenden Gelegenheit in der

Pairs - Kannner nähere Aufschlüsse über die Zurückberufung des

General Guilleminot aus Konstantinopel verlangen.

Aus Valenciennes meldet man, es scheine nunmehr gewiß zut sehn, daß auf der Ebene von Bruille - les - St. - Amand, am ZJusainmenflusse ‘der Schelde und der Skarpe, ein Lager aufge- schlagen - werden würde. Das Terrain war am 22fien von dem Marschall Gérard, dem General St. Cyr und dem Fnten- danten der Armee in Augenschein genommen worden, die sich demnächst liber Valenciennes uach Maubeiige zurück begaben.

Das Tribunal in Bézierszhat, im Widerspruche mit dem vom Pairshofe unlängst gefällten Urtheile, das Dekret vom 13. November 1811, welches auf die Eröffnung einer Schule ohne Erlaubniß der Universität eine Strafe festsegte, für verfassungs- widrig und ungültig erklärt, weil in Strafsachen nur das Geseß rechtsfrástig-seyn könne.

În der Gazette des Tribunaux liest man: „Geftern und vorgestern wurden unter die Stadt- Sergeanten, welche sih bei der Unterdrückung der Unruhen des 17ten, 18ten, 19ten und 20sten d. M. ausgezeichnet haben, auf der Präfektur Belohnun- gen ausgetheilt ; cinige erhielten 40 Fr. , andere weniger; auch die Polizei- Kommissarien sollen Belohnungen empfangen.‘

L De 7 Ï 7 EH N L O E D E 4 ü % S P p 1 Br r L - ai L Iw Ée e ade c E R et i6rBe dv vinz ine de ntt at r L V D

1514

Vorgestern Abeud wurde auf dem Plage St. Martin cin Jndi- viduum, das der Pöbel für einen Municipal:-Gardisten erkannte,

dergestalt gemißhandelt, daß es nah dem Lazarethe gebracht

werden mußte. S Fn Toulouse sind am 2ften d. M. in Folge der durch

den Telegraphen eingegangenen Nachricht von den in Paris aus- gebrochenen Unruhen die Pressen zweier der vorigen Dynastie

ergebenen Bl zerstört, und

átter, des Memorial und der Gazette du Languedoc, die Druckereien verwüstet worden.

Das in der ge-

naunten Stadt erscheinende Journal politique vom 22sten d. M. enthält folgende nähere Angaben über dieses Ereigniß : „Als vorgestern die Einnahme Watschaus bekaunt wurde und man zugleich erfuhr, daß eine in Bordeaux eingegangene telegraphische Depesche aus Paris von dort am 17ten vorgefallenen ernsthaftenUn- ruhen Meldung thue, bemächtigte sich aller Gemüther ein Gefühl

der Trauer.

Am Schlusse der Vorstellung wurde im Theater die

Varsovienne' verlangt und von dem Publikum im Chor mitgesungen ;

hierauf verließen die Zusch

auer das Schauspielhaus, aber die in legterm

vorgefallene Scene erneuerte sich auf den Straßen, welche von zahlrei: chen Volksgruppen durchzogen wurden, die patriotische Lieder sangen. Dies dauerte bis tief in die Nacht fort, ohne in Thátlichkeiten

auszuarten.

Gestern Abeud aber war es mehr als ein bloßer

Volks - Auflauf; man nahm eine gewisse Regelmäßigkeit in der Unordnung wahr; eine dreifarbige Fahne wurde vorangetragen ; die auf dem Königs - Playe versammelte Volksmenge bildete, durch Neugierige verstärkt, cine Kolonne und zog nah der Druk- ferei des Mémorial, drang in dieselbe ciu, zerstörte Pressen, Th-

pen, furz alles Material,

und warf es auf die Straße. Auch

das Wohnzimmer des Druckereibesibers wurde nicht geschont,

sondern Möbel, auf zog der H verdrängte ein und wiederholte dieselbe

Wásche u, st. w. auf die Straße geworfen, Hier- fe nah der Druterei der Gazette du Lauguedoc, Piquet reitender Artillerie, erbrah die Thüren Scene, wie in der Druckerei des Mé-

morial; nur die vier Wände ließ man ftehen, alles Uebrige

wurde aufgeräumt.““

Fn Bourges ist , eine in dem Bureau de l’Indre ausliegende

wie der Courrier français crzählt, der dort erscheinenden Revue du Cher et Bittschrist an die Deputirten - Kammer,

worin auf die Versezung des Ministeriums in Anklagestand an- getragen wird, bereits von vielen angesehenen Bürgern dieser

Stadt unterzeichne Der Kaiserl, von Oubril, ist auf seiner Rückreise von Paris nach Bordeaux gekommen. ge Erzbischof hat dur seinen Secretair , den Ka- alle Pfarrer seiner Diöcese auffordern lassen, ofanationen, die während der Februar:Unruhen stattgesunden, über die Anzahl der weggenom- ‘so wie über die persönlichen Beleidigungen, die

22sten durch

Der hiesi nonifus Tresvaux, ihm über die Pr in ihren Kirch menen Kreuze

t worden. Russische Gesandte am Sp men Mete Herr

Madrid am

ihnen selber etwa widerfahren seyn möchten, genauen Bericht zu

erftatten. i Der Dichter B

¿ranger fordert iu cinem Liede, welches das

Jourual des Débats und mehrere andere Blätter mittheilen, den Vicomte Chateaubriand auf, scin Vaterland uicht zu verlasseu, damit Frankreichs Firmament nicht cinen Stern weniger zähle.

gung der H

ben. Vorgestern soll

Der hiesige Magistrat hatte die Absicht , die Straßenreini- auptstadt dem te der Zuschlag erfolgen. Acht Anerbietun-

Mindestsorderuden in Entreprise zu ge-

genu waren gemacht worden, die höchste zu 1,226,000 Fr., die

niedrigste zu 1,095,000 Fr. Maximum auf 900, \chlag, und der Gene ständen die städtische

Da indessen der Stadtrath das

000- Fr. festgeseut hatte, so erfolgte fein Zu- ral-Secretair erklärte, daß unter diesen Um: Behörde gesonnen sey, das Geschäft nach

wie vor für cigeue Rechnung besorgeu zu lasseu.

leßte von mit, daß fi

Aus Toulon vom sten d. M. wird gemeldet: „Das Algier hier angekommene Schiff bringt die Nachricht ch in den dortigen Lazarethen eine Menge kranker

Soldaten befinde : alle litten an der Ruhr, die sle \ch durch unmúáä-

igen Genuß des

Obstes zuzögen. Die Zahl der Kranken sey so

bedentend, daß man einen Theil derselben nach Marseille brin-

gen we

aus hege die Absicht, der im Auslande

er Constitutionnel meldet in einem Privatschreiben Madrid vom 12ten d. M., die Spanische Regierung durch ein Dekret die Tilgung und Verzinsung befindlichen Spanischen Renten cinstweileu zu

suspendiren, um dem Schaye eine Erleichterung von 172 Mil: lionen Realen zu gewähren. Auf diese Nachricht fiel an der

heutigen

Börse der Cours der Spanischen immerwährenden

Rente auf 452, hob slch jedoch bald wieder auf 47, nachdem man die Gewißheit von dem Ungrunde jener Nachricht erhalten

zu haben glaubte.

Das Fraukfurter Journal enthält folgenden Auszug n aus Straßburg vom 25ften d. M. hier den ganzen Tag sehr unruhig ge- Nieder mit der Mauth! Nieder mit den Monopo-

aus cinem Privatschreibe Abends: „„Heute isi es

wesen.

len! Es lebe die Freiheit! ‘/// so ruft der Bürger, und Alles,

was

Hände hat, greift

zu den Waffen, für den Fall, daß etwa

die Behörden ihre Zuflucht bei den Linientruppen suchten. Die National- Garde und ihre Chefs. haben dem Stadt - Komman: danten erklärt, daß heute das Militair in seinen Kasernen blei- ben müsse; in Sachen des inneren Staatslebens und der Admi- nistration habe der Soldat kein Wort zu reden; sie schen die

Bürger

und verweigerten einstimmig die Brod-, Salz- und

Schlachtstener, Schon hat der Telegraph die Kunde der hie: sigen Bewegungen nah Paris gebracht, und fürs Erfte ift die Schlachtsteuer, die Auflage auf das Schlachtvieh bei scinem

Eingange ins Land, zur Hälfte herabgeseßt.

Die Bürger er-

warten bewaffnet die definitive Antwort von Paris, und noch wirbeln die Trommeln fort.‘ *)

Großbritanien und Jrlanud, Londou, 25. Sept. Der General Sir G. Bingham ift

mit seinem Generalstabe nah Fermoy abgegangen, um dort

eine große halten, bei wel zugegen schn wird.

Es heißt,

Musterung und demnächst ein Feld- “Manöver abzu- chem auch der Oberbefehlshaber unserer Truppen

daß das Französische Paar, welches fürzlih in

Liverpool verhastet wordeu, und bei dem man cinen Theil der Diamanten der Prinzessin von Orauien gefunden hat, nach den Niederlanden zur ferneren Untersuchung gesandt werden soll.

Die Times vertheidigt si gegen die von einigen Mitglie-

dern des Unterhauses erhobene Beschuldigung, daß sie das Land für den Fall, daß das Oberhaus die Reform: Bill verwerfen sollte, zur

Empörung aufzureizen suche.

„„Wenn“’, sagt das genannte

Blatt, „„ein solches Mitglied uns vorwirft, das Heer zur Re-

x) Nach Privatbriefen ber, hatte man an diesem

aus Frankfurt a. M. vom 29. Septem-

Tage aus Straßburg die Nachricht , daß

die Ruhe daselbst bereits wiederhergestellt war.

bellion aufgefordert zu haben, so brauchen wir es wohl nur, uy hätten, daß der Regent sle in ihren Graden bestäti

es förmlich zu widerlegen, auf das zu veriveiseu, was wir hen, n war E 2a men das S At Vie: gentlich gesagt haben, nämlich, daß, weun die Tory:Faction wFeller der Art seh, die Aufmerksamkeit der Kammer in Anspruch suchen sollte, das Unterhaus , das Volk und den König auf si nehinen, und brachte die Ueberweisung der Bittschriften an bloße Autorität der Lords dur die Bajonette unterdrücken Wn Kriegs -: Minister in Antrag, damit dieser die nöthigen Auf- wollen, dàun die Truppen nicht gehorchen würden; denn närungen über die in Rede stehenden Entlassungen geben würde in diesem Falle der Rebell seyn? Gott sey Dank, dünne. Der Kriegs-Minister verlangte sogleich das Wort Unterhaus hat das Seinige gethan, obwohl einige nachläss die von ihm angeordneten Maaßregeln zu rechtfertigen. Mitglieder durch ihr Nicht-Erscheinen bei der leßten Abstimm beklagte h zuvörderst über ie vielfachen Verleumdungen ciner Verantwortung sih ausgeseßt haben. Was den ungliFelche die Unterzeichner der Bittschrift gegen ihn vorbráchten, lichen Sir Nob. Peel betrifft, der darüber jammert, daß er, dem sie sih für Opfer eines persönlihen Hasses ausgáben. nur ein persönliches Interesse bei dem Syfteme der verrotteWer Regierung sey eher der Vorwurf zu machen, mit zu großer VBungsieifm E me s geimelhait. Va Kindeilde, als mit ehe Strenge, verfahren zu haben. Ec fragte, as ererbte Lehen hinterlassen zu können, so zweifeln wir (Fh man denn veriangen fönnte ie ni í nicht, daß die Nachkommen des sehr ehrenwerthen Baronets \ : Pren 2A My s arer

! ' 1 Jen 2 d sh dessen noch rühmten, ein Amt beibehalten sollt d darüber freuen werden, daß die beabsichtigte väterliche Wohlt|rzustehen sie uicht fähig wären? Daß sle 4s a Unwissen: hintertrieben worden sey.“

: h it berühmten, habe er aus einem Journal ersehen, worin ein

A Bei der ded iditn Dan abel L eg Ba rief dieser Offiziere bekaunt gemacht worden 44 ‘in welchem ctionaire wurde ihnen die Mittheilung gemacht, daß der V cinräumten, daß sie weder den Bataillon: Dieust

trag der in Umlauf befindlichen Bauknoten seit furzem um d Dienst ,.,noch. den

J l achen Soldaten : Dienst verftünden; aber vor d Fei gefähr 4 Millionen Pfd. vermindert worden sey. Unsere Ka E sle wissen ein Arns j evarifen E. f E leute sind von dieser Mittheilung ungemein überrascht worde bedienen. Als ob die Offiziere dazu da wären, Gewehre hierdurch ist ihnen erst der Geldmangel, der seit einiger Zeit an Whzufcuern! Dann würde man überhaupt feine Offiziere brauchen, Börse geherrscht, und in Folge dessen das Geschäft sehr ershwMhd die gauze, Armee könne aus gemeinen Soldaten bestehen. worden und einige Baukerotte kürzlich ausgebrochen sind, Man verlange vou einem Offizier nicht, daß er auf den Feind klärlich geworden. Der Globe áußert in dieser Hinsicht: „hießen, soudern daß er die unter seinen Befehlen steheuden ist abscheulich, daß die ganze Geld-Circulation so von dem Gsoldaten gehörig leiten könne. Uebrigens seyen auch die Bitt- dúnfen der Bank abhängt, und daß der Werth aller Landi Á

: : | ller niemals Armee-Offiziere gewesen ; einige hätten gar kein

Erzeuguisse durch den Willen zweier oder dreier Bank-Direfto\Watent gehabt, andere hätten bei Frei-Corps E Schließ:

auf diese Weise gedrückt oder gesteigert werden fann.‘‘ Mh fuchte sich der Minister noch von dem Vorwurf zu reinigen, Niederlande,

er die September-Männer zu entfernen trachte ; er seh selbst Aus dem Haag, 28. Sept. Aus Breda wird gemel

n Dl des R np habe bei seinen diplomatischen

H j : 0 nterhandlungen im Haag vielleicht ebe i i daß Jhre Königl. Hoheiten die Prinzen von Oranien und F s 3 cht eben so viel Muth entwickelt, drich diese Stadt passirt sind und sich nach dem Hauptquarti!

6 Dielen ans welche in Brüssel rh hätten. Herr A. 1 : ) odenbach fragte, warum man den ieren des l Tilburg begeben haben. Heute wollten beide Prinzen in Berz i i (sipexen 88 Sauer iabes op Zoom eintreffen, um die dortigen Festungswerke und die Y

ganzes Jahr und den ubrigen Offizieren nur einige Wochen i i eit ließe, Um sich auf das Examen vorzubereiten? Herr von n Augenschein zu nehmen. : Zrouckère antwortete, daß dies ganz natürlih sch, da man ie ordentliche Session der General - Staaten wird, d\spn einem Offizier des Generalftabes ganz andere und ausge: Vernehmen nach, am bevorstehenden 4. Oft. geschlossen werdhntere Kenntuisse verlange, als von einem Offizier der Linie. Gestern sind zu Westwesel abermals 450 unserer Krieger Wie Herren Vandebroek, Nothomb, de Theux und Rai- wartet worden, die seit dem Beginn des Aufstandes in Belg m trugen auf die Tagesordnung an, während die Herren gefangen gehalten wurden und sich zulevt in Bouillon befun\largnies und Gendebien sich mit Hestigfeit der Bittstel- haben. Der Major Roloff hat sich nah Groß-Zundert begebt x um diese Leute in Empfang zu nehmen. Nächstdem hat 1

r A Me den Beistand der Offiziere, welche mau i l / pt absey agte Lesbtererx, „würde die Revolution nie zu St auch die Nachricht erhalten, daß die 17 Offiziere und andere 5 \ Bie n A og litairs, die wegen ihrer im leßten Feldzuge erhaltenen {wt

oeumenfbing und Via m. H., würden heute nicht als Reprä- 1 ntanten der Nation hier siven. Es ift unerhört, daß man an Wunden in Tirlemont zurückgelassen werden mußten, am 27 L L i

en Fahrestagen des Septembers cine solche schreiende 1 tig: d. unter gehöriger, von der Belgischen Regierung angeordn 5 S eler nid gerad

it bestätigen will. Wenn auch die Bittsteller nicht gerad Esforte von dort über Löwen, Mecheln und Lier abgegan; ch fi iht gerade

1 Geseß oder das Recht für sich haben, so ist es doch ffir di siud, um am 29sten über Westwesel nach Groß-Zundert besKammer eine heilige Pflicht, gerehter als das Recht ene dert zu werden, Ein Gesundheits-Beamter wird für die g N Si A ;

ch trage darauf an, eine genaue Untersuchung zu veranlassen Aufnahme dieser Verwundeten sorgen, unter denen sich au evor eine Entscheidung in dieser Sache ae, Dieser Bor: Oberst Gallières befindet. j

| ag erregte eiñen so lebhaften Beifall in den öffentlichen Tri- Einem Schreiben aus Staats - Flandern zufolge , ziehen | | f en „Ati

: i t ) unen, daß der Präsident sich veranlaßt faud, dieselben zur Belgier in der Nähe unserer dortigen Gränzen eine sehr anscMuhe zu ermahnen. Herr Lebeau, T sich durch ias Be- liche Streitmacht zusammen, und in den Dörfern Ecctoo, M

| loo Merfungen des vorigen Reduers über die frühere Verwaltung deghem und Umgegend sollen bereits 6000 Manu vercinigt se|Fersönlich angegriffen glaubte, äußerte sich sehr leideuschaf\tlich oberhalb St. ‘Anua ter Muyde sind sie beschäftigt , Batterliäber diese fortwährenden Angriffe, uud verlangte , daß man lie- aufzuwerfen. Es soll ihren Truppen jedo an vielen Lebens\ßer die vorige Verwaltung in den Anklagezustand verseyen solle, dúrfnissen maugeln, und nur die Furcht, bei den Holländern ei

b podurch die Mitglieder der jeßigen Opposition als Verleumder ble Behandlung zu erfahren cine Furcht, die ihnen vou d e Pr

} kannt werden würden. Der Kriegs-Minister verlangte die Belgischen Zeitungen vorgespiegelt wird hält sie davon | 4 | 7

J elg1] 2 ; ) l ortsepung der Debatte auf übermorgen, welches genehmigt A E Massen noch, als es bereits geschieht, zu usurde, worauf sich die Versammlung in lebhafter Aufregung zu desertireu.

ennte.

Im Journal de la Haye liest man: „Die Französi} Zu der Sizung der Senatoren-Kammer hatte sih ge- Regimenter gehen zwar über die Belgische Gränze nah FrasMern wieder nicht die erforderliche Anzahl von Mitgliedern ceinge- reich zurück; bald darauf kehren jedoch von jedem Regimenden, weshalb keine Berathung stattfinden konnte. Der Prä- etwa 5—600 Mann, in Blousen gekleidet, wieder um, gebenFident zeigte dies mit der Bemerfung an, daß das Namens- für Belgier aus den sldlichen Provinzen aus und werden |erzeichniß der anwesenden Senatoren den Zeitungen zur Publi: Heere des Königs Leopold einverleibt. So treten nah und nMrung mitgetheilt werden würde. in die Belgischen Reihen diese verbündeten Soldaten ein, d Der König ist in der Nacht um 1 Uhr von seiner Reise welche die Belgier nichts vermögen, 1nd wenn der WaffensWach Gent zurückgekehrt und in seinem Schlosse in Lacken ab- stand abgelaufen is, werden es Franzosen und nicht Belgier stestiegen. Gegen Ende dieser Woche wird der König in Aut: welche von deu Holländern bekämpft werden múüssen. Da Fräserpen erwartet. ceih die Mittel besißt, cinen solchen S O lange fort Der General Niellon ist zum Ober - Befehlshaber in Ost: zu fönnen, so ift es eine Nation von 32 illionen , die, ind

j ' i ] nd Westflandern ernaunt worden. Absicht, die Belgische Ehre wiederherzustellen, eine Nation F Der General Grundler macht durch den hiesigen Monui- ungefähr 2 Millionen bekämpfen will! Wir haben lange

] l haber Mer bekannt, daß er nah dem Lager bei Diest abgche, und sor- stand genommen ja, wir thun es, aller diesfälligen Beriert die zu seiner Versügung gestellten Offiziere, welche nach sei: ungeachtet , noch iminer an eine solche Heuchelei von Eer Abreise in Brüssel eintreffen sollten, auf, sich an den Gene- ten einer Macht zu glauben, die in den ins der Mal- Lieutenant Desprez zu wenden, der sle von ihrer weiteren fer niemals für heuchlerisch galt. Wenn Herr Périer, wi Bestimmung in Kenntniß seßen würde,

die Französische Regierung einer solchen Täuschung f} Der Ly ux theilt folgenden Auszug eines Artikels aus einem wáren, so müßten die Franzosen vor ganz Europa gt

| so i 1j | olländischen Blatte mit: „Die ganze Holländische Nation hat, so unwürdige Kunstgriffe protestiren. So sehr anch . die Ausr den Augenblick ihre gewohnte Weise aufgebend , eine friege-

he Stellung angenommen. Sie is niemals in einer ähnlichen timmung gewesen, uud obgleich Jedermann einen chrenvollen Frie- n wünscht, so würde doch Holland, wenn die Feindseligkeiten wie- r beginnen sollten, einen bisher unbefannten Anblick darbieten. Die ation ist zu einer Bewaffnung in Masse entschlossen, und es würde r Ausführung dieses Borhabens nur eines Wortes des Konigs dürsen. Weder Geld, noch Güter, noch Blut wird von Alt- olland geschont werden , sobald die Jnteressen des Vaterlandes e Nation au die Gränzen rufen sollten. Die geräuschlosen, ber thätigen Anstalten, welhe man allenthalben trifft, geben en Begriff von den bisher unbekanuten oder vielmehr ver- unten Kräften dieser Nation, die mit o inniger Liebe an daterland und König hängt. Das Belgische Ministerium ver- richt der Nation eine Armee von 65,000 Mann; uuser Köuig rspriht nichts, und dennoch slnd wir vollkommen überzetigt, ß unsere Streitkräfte bedeutender seyn werden. Der verflos: ne Monat hat überdies unsere Uecberlegenheit an moralischen cästen hinlänglich bewährt,“

Brúfsel, 27, Sept. Zur Feier der vorjährigen Peptember : Tage sieht man im Park eine Belgische Fahne auf- stellt, in deren Mittelfeld ein Todtenkopf abgebildet ist; nächst: m findet heute auf Kosten des Staats ein Trauergottesdienst m Gedächtniß der Gefallenen statt; dies ist aber auch Alles, as trog dem, daß uns die Franzosen mit ihrer Fuli- Feier vor- deg En find, zum Andenken der Revolution geschieht, die durch re Erfolge in der That nicht zu sonderlichen Beluftigungen auffor- rt, Der König Leopold ist in diesem Augenblicke mit der Muste- as der in Flandern aufgestellten Truppen beschäftigt. Während sei: 8 Aufenthaltes in Gent hat er persönlich viele Theilnahme, aber auch udeutungen genug gefunden, wie sehr sich der dortige Handels: d Fabrikenstand nah dem alten Regime zurücksehnt. Von ner Minister-Veránderung wird neuerdings viel gesprochen; Hr.

ten der Bürger Fraukreihs von einander abweichen mögen, viele Regierungen sich auch \chon in diesem Lande gefolgt niemals hat doch die loyale Nation bis zum politischen Be sich herabgelassen, Man blie nach der Republik von den gen bei Fleurus bis zur Schlacht. an den Pyramiden, man bli nach dem Kaiserthum in der großen Zeit von Austerliß Wagram, man blie endlich na der Monarchie, die in Spal und Algier Krieg führte überall haben die Krieger, von verschiedensten Gesinnungen beseelt, sich Ruhm erkämpft, immer sind die Gesinnungen loyal gewesen, und die kriegeri Unternehmungen wurden offen angekündigt. Und jezt Maskerade in Blousen, Siege, die man niht wagen würde, sih selbst auszusagen, und die man den Belgiern, selber unfd Siege zu erkämpfen, zuschreiben müßte! Ein solches Verfa) ist nicht bloß unloyal, soudern auch gemein und niedrig. W| es von Frankreich geduldet wird, so weiß es Frankreich ni denn es würde sich unmöglich von einem Ministerium, das Stande wäre, es so weit zu verkennen , der Art erniedrigen sen. Unbezweifelt wird man über diese Manöver, die von Gerüchte laut bezeichuet werden, Aufflärnngen verlangen. M' ten sie doch auch den leisesten Verdacht entfernen! Wir sind geneigt, Frankreich dagegen zu rechtfertigen und, falls Sache begründet seyn sollte, dem Ministerium allein, von | es angeordnet worden, alle Schuld beizumessen. Solche An nungen werden übrigens auch dem Marschall Gérard gar ! zusagen; eine Armee mit solchen Dispositionen múüsßite in That vom Marschall Vidoc befehligt werden.‘

Brüssel, 27. Sept, Die gestrige Sigung der Ney sentanten-Kammer wurde der Berichterstattun über el laufene Bittschriften gewidmet. Zu einer weitläuftigen Deb gaben die Gesuche vieler Offiziere Anlaß, welche sich über von Seitcn des; Kriegs - Ministers verfügte - willkürliche En! sung beklagten. Sie beriesen sich auf die Dienste, die sie in!

seit den September-Tagen geleistet, und denen sie es zu verd beau scheint wieder an das Ruder zu kommen, was ein Sieg

1515

für das gemäßigte Prinzip schn würde. Einverleibung ganzer Französischer Regimenter in die

iebt die elgische

Dagegen

Arniee zu dem seltsamen Gerüchte Anlaß, daß, an die Stelle des Hrn. von Broukére, ein Ausschuß, der aus lauter Franzosen be- steht, die Leitung unseres Kriegs-Ministeriums übernehmen würde, Es soll hier ein neueres Protokoll augekommen schu, das in Bezug auf die Theilung der Holländischen Schuld uene Vor- schläge macht, jedo von unserer Regiecung formlich abgelchut

worden seyn soll.

Ocefterreic.

Wien, 27. Sept.

Gestern Vormittag hat auf der soge-

uannten Schmölz vor der Mariahülfer Linie cin großes Exercier- Manöver, zu welchem fünf Grenadier-, vier Füsilier - Bataillons und acht Eskadrons Kavallerie, nebst einer Kavallerie - und zwei 6pfündigen Fuß -: Batterieen, unter Kommaudo des Herru Feld- marschall-Lieutenants Freiherrn von Bakouyi, ausgerückt warcu, stattgefunden. ‘Die Truppen waren in drei Treffen ausgestellt : im ersten Treffen die vier Füsilier - Bataillons unter dem Kom- mando des Herrn Gencral - Majors Primen Guftav von Wasa; im zweiten Treffen die sünf Grenadier : Bataillous unter Kom: mando der Herren Brigadiere von Wöber und von Resch; im dritten Treffen die vier Divisionen von Noftiz Chevauxlegers un- ter Kommaudo des Hru, General-Majors v. Böhm. Sämmt: lihe nach dem Plane des Manövers vorgezeichnete Bewegtn- gen der verschiedenen Waffen - Gattungen wurden mit dec größ- ten Prácision ausgeführt. Se. Maj. der Kaiser, Allerhochst: welche, von Jhrer Maj. der Kaiserin begleitet, Schönbrunn unm 10 Uhr Morgens verlassen hatten, JA. MM. der König uud die Königin von Ungarn, Se. K. K. Hoheit der Eczherzog Franz Karl nebst Sr. durchlauchtigsten Gemahlin, der Frau Eczherzo- gin Sophie, und die übrigen Erzherzoge KK. HH., verherrlichten dieses militairische Schauspiel, das von dem schönsten Wetter begünstigt wurde, mit Jhrer Gegenwart. Eine unermeßliche Menge von Zuschauern war nah dem Manóverplage geströmt und ließ beim Anblicke des geliebten Herrschers und Seiner er- lauchten Familie die Luft von Jubelgeschrei erschallen. Nach beendigtem Manöver defilirten die Truppen in Abtheilungen vor den Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften, welche sich sodann wieder nach Schönbrunn zurü{begaben.

“Der in Folge der landesväterlichen Fürsorge Sr. Kaiserlichen Majestät gegründete (lepthin bereits erwähnte) Privat - Verein zur Beschäftigung brodloser Arbeiter hat im Nieder - Oeslerreichi- schen Regierungs:-Gebäude am 26. d. M. seine erste Zusanmmen- tretung unter dem Vorsiß des K. K. Wirklichen geheimen Raths und Oberhof-: und Landjägermeisters Grafen von Hoyos gehal: ten. Unter den ersten Konstituenten des Vereins waren bei dieser Sipung auch Se. Durchlaucht der Haus-, Hof- und Staats- Kauzler Fürst von Metternich und Se. Excellenz der Staats- und Konferenz-Minister Graf von Kolowrat gegenwärtig.

Von vorgestern bis gestern Mittags sind hier 61 Personen an der Cholera erfranfkt, 39 genesen uud 36 gesiorben. i

Ra Ci,

Jn cinem (von der Allgem, Zeitung mitgetheilten

Privat-Briefe aus Neapel heißt es: „Da ich heute Aas ms Besibnahme der neuen vulkanishen Jusel bei Sizilien, durch die Engländer zu melden habe, so muß ich noch ein paar Worte von einem Berichte sagen, der die erste von den Engländern ange- stellte Untersuchung derselben enthält. Er ist vom Capitain Swin- burne, Sloop „Rapid“/, unterm 22. Juli au den Vice- Admi: ral Hotham gerichtet, und es geht daraus hervor, daß Swinburne sich in cinem Boote am 18. Juli dem Vulkan bis auf 20 Yards (60 Fuß) genähert hatte, wo er- endlich in 50 bis 60 Fuß Tiefe Grund fand. Er bemerkte, daß ein Theil dés Kraters 10 bis 12 Yards lang ganz wagerecht mit der Oberfläche des Meeres lag, und daß man an dieser Stelle am besten in den Krater schen konnte, welcher mit cinem s{lammigen in großer Bewegung be- findlichen Wasser angesüilt zu seyn schien, aus welchem Steine und Asche in die Höhe geschleudert wurden, Damals konnten also die Engländer noch nicht zur Besißuahme gelaugen , ob sie gleih {hon daran denken mochten, ja wahrscheinlich Capitain Swinburne sich vorzüglich deshalb der Ynsel so sehr genähert hatte. Aber kaum war vierzehn Tage nachher die Betretung der Jusel mögli geworden, als diese Besibuahme am 2. Aug. durch den Capitain Senhouse vom Linienscyiff „St. Viucent“/ wirklich vollzo- gen wurde, worüber die Zeitumg von Malta aus dem Berichte an den Vice-Admiral Folgendes anführt : „Capitain Senhouse besuchte den

neten Vulkan auf dem Kutter „Hind““.

Der Ausbruch war noch iu

voller Thätigkeit, daher hatte der Krater so zugenommen, daß er an den höchsten Stellen 200 Fuß úber den Meeresspiegel hervorragte. Die Fynsel hat jest 17 Miglien im Umfange und is freisförmig. Am 2. Aua. stieg C. Senhouse auf der neuen Jusel ans Land und fand sie so solide und kompakt, daß er der Meinung if, sie

werde cine permanente Fusel bilden.

Er pflanzte daher die Eng-

lische Unions - Flagge auf derselben auf und gab ihr den Namen

Grahams-Junsel.“‘

Nach anderen Berichten wäre diese Besißnah-

ne noch feierlicher gewesen. Das Admiralschif und eine Fregatte sollen in einiger Entfernung stationirt gewesen, vor der Besißnahme ein förmlihes Protokoll aufgenommen worden und nah Auf- pflanzung der Flagge von jenen Schiffen einé Salve von 120 Schüs-

sen erfolgt sehn. Das Publikum hat

diese Thatsache erst spät er:

fahren, da sle, wie leicht erklärlich, nicht övffentlich bekannt ge- worden. Der Vorfall hat nämlich hier eine unangenehme Sen- sation gemacht, und wohl nicht mit Unrecht, da die neue Junsel in der Mitte zwischen Sicilien und der dazu gehörigen Jusel Pantellaria und ungefähr gerade in solcher Entsernung (25 Mi- glien) vou Laude liegt, als angeblich zu ciner willkürlichen Be- slb: Ergreifung erforderlich ist. Es wäre möglih, daß man da- gegen Einwendungen machte. Die leßten Nachrichten vou der jeßigen Fusel Graham reichen bis Ende Angusts. Der Ausbruch hatte gänzlih aufgehört, und man gab ihren Umfang damals auf 4 Miglien (eine Deutsche Meile) an.“ /

Cholera.

Fn der Residenzftadt Berlin waren

erkr. gen. gest. Beft,

bis zum 2. Oftober Mittags 939 218 605 116

hinzugekommen bis zum 3. Oktober Mittags 4 3

CERMERSOERNA C E ETOT S E N S N WEMEE E M HE T I G L

Bis zum 3. Oktober Mittags Summa 983 221 630 132 Hierunter aus dem weiteren Verwaltitngs-

Bezirk von Berlin bis zum 28. Sept. . 17 3 13 -1

Fn ge Bahl Militair... « « + +- O

er-Barnimscher Kreis.

«4 O 2 8 VFn der Stadt Wrieten

sud erfranft genesen gestorben Bestand

bis zum 30. September 91 Darunter Militair 30

25 49 14 3 20 7

2 132

Regierungs:Bezirk Stettin.

Kreis Greiffsenhagen. Am 30. Sept. hat sich die Cho-

lera in Sinzlow und Pakulcet gezeigt. Regierungs-Bezirk Köslin.

Nachdem seit dem 15. September die Cholera in dem Dorfe Scchluschow wieder anfgehört hat, ist dieser Regierungs-Bezirk von der Cholera ganz frei. :

Regierungs-Bezirk Gumbinnen.

Kreis Lyck. Jn der Stadt Lyhck sind vom 12. bis 22. Sept. 133 Personen erkrankt, 58 gestorben. Fn Mrosen is die Cholera am 18, Sept, ausgebroczen.

__Im Kreise Tilsit is dieselbe nur noch in der Stadt Til - sit, es sind daselbst aber bis zum 27. September 152 Personen erfranft, 93 geslorben, 43 genesen.

___Im gauzen Regierungs-Bezirk sind bis zum 17. September überhaupt 1057 Personen erkranft, 365 genesen, 620 gesiorben, 72 noch franf.

An der Asiatischen Cholera siud vom Tage des Ausbruchs bis zum 32sten Tage ihrer Dauer von 1000 Einwohnern gestorben : in Lemberg . 39 Perfoucu, genauer 38, s ¿ DUOA. 96 2 ¿ R078

: Milalit . .. 22 : z A - Posen .. 105 - z 4), ;: s Petersburg 102 - s 10,, 2 : Königsberg 8: - e B, 60 ¿Elbing „V : z T2 - Danjiig .. 6 é é E - Stettin... 4 s - 4, 1 - Berlin L 0E ; - 14x

4

Wissenschaft liche Nachrichten.

Bei der hohen Wichtigkeit und dem allgemeinen Interesse des in den nachbenannten, neuerdings erschieneuen, Drüuckschrif- ten behandelten Gegenstandes, glauben wir die folgende, in den neuesten Hesten der „Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik‘ enthaltene, treffliche Recension den Lesern der Stáaats- Zeitung vollständig mittheilen zu missen :

I. Ueber die Ostindische Cholera, nach vielen eigenen Beobachtun- gen und Leichen - Oeffnungen von James Annesley. Nach der zweiten Ausgabe von 1529. aus dem Englischen Überseßt von De. Gusiav Himly. Hannover 1831. A\ 1. 220 S. 8.

I. Ueber die Cholera - Krankheit. Ein Sendschreiben F. Ch. von Loder's. Königsberg 15831. 60 S. x. Desselben Zusäße zu seiner Schrift über die Cholera-Krankheit. Ebendaselbsi 45 5. 5.

111. Beobachtuugen “über die epidemische Cholera von Þy. R. F W. P. Remer. Breslau 1831. Al. 125 8. 8. # “Wenn das politische Leben der Natiouen in cinem Zustande un-

ruhiger Entwicklung oder Zerrüttung begriffen ist uud auf der an-

deren Seite die Natur, gleichsam in Uebereinstimmung mit der Ge- schichte, auch das leibliche Daseyn mit außerordentlichen Uebeln be droht, so daß in jeder Beziehung Zwietracht und Frrjal, Angst umd

Noth sich verbinden und in der großen Aufregung fast nur noch

Parteien und Widersprüche zu unterscheiden sind: dann if cs ein

undankbagres und meistens auch vergebliches Geschäft, die ruhige

Stimme für die Wahrheit zu erheben und unterweisend oder be-

schwichtigend sih cinem Streite zu nahen, in welchem die Gerecl-

tigkeit even so shwer zu-üben, als dice Bescheidenheit zu bewahren ist. Schon aus diesem Grunde möchte es rathsamer seyn, das Urtheil Über eine Seuche, die auch zu den schweren

Problemen dieser Zeit gehört, mit aller Ergebung der Zu-

kunft anheimzustellen, wenn nit ein Jeder verpflichtet wäre,

in Sachen des Berufes ohne Rücksicht auf Zeit und Umstände nach bestem Wissen ein Zeugniß abzulegen, sobald cin solches ausdrüdcklicch gefordert wird und dazu die Roth immer dringender anzumahnen scheint. Jn so. fern es nun hier auf die Beurtheilung des Gegen- standes selbst| vielmehr als der Bücher ankommt, is die Auswahl der leßteren gleichgültig; die eben angeführten wurden aus der gro ßen Menge nur deshalb de euargeiogen, weil die Verfasser derselbe1t die Krankheit in verschiedenen Ländern, nämlich in Ostindien, Ruß- land und Polen, selbs beobachtet und eine größere Unbefangenhcit an den Tag gelegt haben, als es bisher bei den meisten übrigen

Schriftstellern über die Cholera der Fall gewesen ist.

Die erste Abhandlung bildet den ausgezeichneten Theil cines größeren Werkes (Zkelches ol the mosl prevalent diseases ot In- dia, by S. Aunesley. Esq. 2. Edition. London 1829. 8), durch dessen

Uebersetzung den Deut chen Aerzten ein angeuehmer Dienst geschehen

ist. Der Verfasser hat fünf und zwanzig Fahre in Ostindien gelebt

und während der größten Heftigkeit der Epidemte die medizinischen

Angelegenheiten bet der Besaßung vom Fort St. George und im

General - Hospital der Präsidentschaft Madras - geleitet. Er zeigt

sih in der Schrift als Engländer von der besten Art, - einfa und

anspruchslos, aufrichtig und bestimmt, den Sinn durchaus auf das

Praktische gerichtet , scharfblickend Überdies und voll von gesundem

Menschenverstand. Die cinzelnen Erscheinungett faßt er mit großer

Klarheit auf, vermag aber den Reichthum feiner Beobachtungen nicht

unter die Herrschaft allgemeiner Fdeen zu bringen, daher dfters ge-

trennt und in zu viele Fächer getheilt wird, was nothwendig zu- sammen prote Seine Erklärungen sind sparsam angebracht und weder ticfsinnig hoch originell ; die sichtbaren Symptome, der Leit-

chenbefund und die Heilmittel sind ihm die Hauptsachen, in den

bündig geschriebenen Krankheits - und Secctionsgeschichten bewährt sih jene Meisterschaft, die nur geübten Beobachtern cigen is. Unter der großen Mehrheit Ostindischer Aerzte, welche dic Cholera für cine einfache Eptdemie erklären und ihr die ansieckende Eigenschaft unbe- dingt absprechen, behauptet Annesley einen Sorzäalicheit Plaß

In dem Verfasser der zweiten Scheift und der dahin gehörigen Zusäße erkennen wir einen acht und sicozigiabrigen Veteran, welcher, dem Treiben der Parteien. längst entrückt , in schlichter Weise und ohne Umschweife die Bemerkungen mittheilt, zu welchen ihm die Epidemie in Moskau Veranlassung gab. Jn den Zusäben besonders giebt sich seine Meinung am klarsten kund, und es ist nicht ohne Bedeutung, daß ein so berühmter Anatom sih nur geringen Nußen von den Leichendfnungen der an der Cholera Verstorbenen verspricht, ja diese Untersuchung fasi für Überflússig erklärt. "Die Seuche scheint ihm in Ostindien, wie in jedem anderen Lande, aus dem Zu sammenwirken siderischer und tellurischer Ursachen zu entstehen, über- all sich von selbft erzeugen, zuweilen aber auch ansteckend werden zu fönnen , obgleih es noch schr die Frage sey, ob man fie în den Fâllen, wo ein Kontagium vorausgescht wurde, nicht vielmehr einer epidemischen Einwirkung, als einer wirklichen Ansteckung zuschreiben müsse. Bei den Blattern, bei der Ruhr und dem Scharlachfieber soll die Gefahr der Ansteckung noch grdßer als bei der Cholera seyn. Die Räucherung von Waaren und der lange Aufenthalt von Men- schen in Quarantainen is nicht allein für unnüß, sondern au für höchst schädlich erklärt, weil die Folgen dieser Maaßregeln noch schrecklicher als die Seuche sind. Der Mißbrauch der Arzneten wird wie dg scharf getadelt und insbesondere die Nachahmung der Eng- lisch-Ostindischen Methode gänzlich verworfen.

Die dritte Schrift isst eia wohl geschriebener Bericht, in welcher der zur Beobachtung der Cholera. nah Warschau geschicktè Verfässer von demjenigen Rechenschaft giebt, was er während seines Aufent- haltes in dieser Hauptstadt theils selbst gesehen, theils von Anderen erfahren hat. Der Erzähler is zu verständig, um die Krankheit nach

den von ihm gesammelten Beobachtungen s{lechthin für eine Kon-

É T E E A E; E Stat e