1831 / 307 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Er P O TRERD E P E A: 15; B CET O M S

- welche allein für die der

hörden zt ivenden, nicht beobachtet isi, so macht decselbe bekannt, daß diejenigen, welche sih unmittelbar an ihn wenden, si selbst die Schuld beizumessen haben, wenn ihre Gesuche unbertcksich- tigt bleiben.

__ Die hiesige Allgemeine Zeitung meldet: „Die Re- gierung des Gouvernements Wilna hat auf Veranlassung des dortigen Kriegs - Gouverneurs bekannt gemacht, daß alle Mar- \%zâlle und Chefs des Adelstandes, Eigenthümer oder Administra- toren von Gütern des Gouvernements Wilna dem genannten Gouverneur, diejenigen aus den vier S Distrikten ader dem Bezirks - Chef derselben, General Schurmann, über alie Judividuen, welche si in der legten Zeit von ihren Wohnungen entfernt haben, genaue Nachrichten einsenden sollen, mit ausdrück- licher Erwähuang des Namens, so wie des Orts, von wo, so wie der Zeit, in welcher, und der Gegend, wohin sle slch ent- fernten, ferner wo sle slch jeßt mögliher Weise aushal- ten föónnen, welches die Ursachen und Veranlassungen ih- rer Entfernung waren, und was für Vermögen sie hinterlassen haben, Eben diese Regiecung hat von dem Gouverneur von Wilna die Anzeige erhalten, daß die Bauern mehrerer Grundstücke slc dem Müßiggang und der Liederlichkeit ergeben und als Land- stceiczer in den Wäldern versteckt halten, indem sle die Wirth- s{aftsarbeiten vernachlässigen und das Feld unbesáet lassen, wes- halb unfehlbar für das nächste Jahr ein Getreidemangel voraus- zusehen ist, und in Folge dessen macht dieselbe bekannt, daß alle Stadt- und Landschafts- Behörden dieses Gouvernements den Auftrag erhalten haben, die wirksamsten Maaßregela zu nehmen, daß alle zu besäende Grundflücke aufs s{chleunigste bestellt wer- den, und daß die Verwalter von Gütern, im Fall sie niht im Stande slud, die Bauern dur eigene Mittel zur Erfüllung ih- rer Pflichten zu zwingen, die nächste Regierungs - Behörde un1 Beifiand ersuchen können, “‘

În der hiesigen Bronzen-Fabrik von Gregoire und Compagnie is man mit dem Guß einer Statue zum Andenfen an den Für- ften Joseph Poniatowski beschäftigt, welche den Helden zu Pferde darfiellt; die Figur des Reiters ist schon fertig, und man wird nun das Pferd gießen.

Deutschland.

München, 29. Oft. Jn der 126ften böffentlihen Sibung der Kammer der Abgeordneten wurde die Berathung über die NRückäußerung der Reichsräthe, hinsihtlih der Geseßes-Entwürfe über die Freiheit der Presse (und deren Mißbrauch, fortgesett, und zwar uber den Gesez-Entwurf, das Verfahren bei den Ueber- trelungeu, Vergehen und Verbrechen der Presse und ihrer Erczeug- nisse betreffend, Die Kammer der Abgeordneten stimmte fast allen Modificationen der Kammer der Reichsräthe bei. Hinsicht- lich des Gesep-Entwurses, die Bildung der Geshwornen-Gerichte betresfeud, hatte die Kammer der Reichsräthe beantragt, daß die durch die Landräthe anzufertigende Liste der Geschwornen ftatt 300 Namen nur 150, und daß der General-Commissair des Regie- rungs:Bezirkes, mit Zuziehung der Direktoren beidec Negierungs- Kammern, statt 100 Namen nur 50 beisezen soll. Die Kam- mer der Abgeordneten verwarf diese Vorichläge und beschloß, daß es bei den Bestimmungen im Geseß- Entwurf verbieibeun soil, Endlich beschloß die Kammer der Abgeordneten auf den Antéag des Abgeordneten Willich, daß, im Fall das Preßgeset nicht zu Stande kommen sollte, das Gese, die Verbesserung der Geschwornen: Gerichte betrefsend, für den Rhein - Kreis er- halten werde, Nachdem nun über alle 6 die Freiheit der Presse betreffenden Geseß-Entwürse die Berathungen beendigt waren, wurden die aus diesen Berathungen hervorgegangenen Beschllisse verlesen, genehmigt uad mittelst Schreiben der Kam- mec der Reichsräthe überschikt.

S panien. Madrid, 18. Okt. Den in der heutigen Hofzeitung

enthaltenen Bulletins über das Befinden des Königs zufolge, wird derselbe noch immer durch seinen Gichtanfall an das Bette gcsesselt und hat die Nacht vom 16. auf den 17. \{laflos und

uter großen Schmerzen im linken Fuße zugebracht.

Griechenland,

Eaglishe Blätter theilen aus der Maltaer Zeitung fol- gende Proclamation mit, welche der Russische Contre - Admiral Zicord nach der durch den Admiral Miaulis veranlaßten Ver- brenuung der Griechischen Flotte am Bord der Fregatte, „Fürstin Lowicz‘“, am 15ten August erlassen hat:

+ ¿¿Die, der, Regierung Griechenlands von den Hydrioten zuge- fügten Beleidigungen führten mih nah Poros. Meine Absichten waren nicht feindseliger Art. Jch kam, um der Regierung den von ihr verlangten Beistand zu leisten und sie gegen die Folgen eines shrecklichen Verraths zu {chüßen, in Gemäßheit der Wünsche mei- nes erhabenen Souverains und seiner Verbündeten, welche, gleich ihm, in Griechenland Ruhe und Ordnung di bewahren und den einstweilen daselbs festgeseßten Zustand der Dinge aufrecht zu er- halten gesonnen sind. Die Hydrioten, durch treulose Einflüsterun- gen verleitet und ihrer Pflichten gegen ihr eigenes Land uneinge- venk, seßten die den verbündeten Mächten {uldige Ehrerbietung und Dankbarkeit hintan und vershmähten die Ermahnungen und * Aufforderungen, welche ih vercint mit dem En lischen und dem Französischen Befchlihaber dieser Station an sie rich- tete. Ste ließen Jrrthum auf Jrrthum , Verbrechen auf Verbrechen folgen. Ja, sie gingen in threr Verblendung, in ihrem Wahnsinn so weit, daß sie gegen die unter meinen Befeh- len ftehenden Fahrzeuge Sr. Kaiserl. Majestät Feindseligkciten be- gannen. Ein solches Verbrechen konnte und durjte nicht ungestraft bleiben. Jch rächte die eben so ungerechte als unbesonnenc That an den Hydrioten, welche sich an Bord der beiden Korvetten befan- en, von denen die Kaiserl. Brigg „„Telemach‘/ angegriffen wurde, und auf das Gesuch der Einwohner von Poros, die es múde waren, die Ausschweifungen der Jnsurgenten zu ertragen, unterstüßte ich dieselben in Wiederherstellung der Ordnung und Ruhe zu Poros. Aber noch gehen die Anstifter dieses empdrenden Komplotts, lche , der Russischen Flagge zugefügte Be- shimvfung verantwortlich sind, und die- allein die ihrem Ver- brechen gebührende Züchtigung erfahren müssen, ungestraft ein- her. Es mar meine Schuldigkeit, die geeignetsien und streng- sien Maaßregeln zu crareifen und die Folgen, welche sie sich clbst zugezogen haven, Über ihre Häupter zu bringen, ohne eîn irre gelei- retes, aver unschuldiges Volk neuem Mißgeschick auszuseßen. Fch beschloß daher, mih nah Hydra zu begeben und den Einwohnern zu crflôren, daß ih so lange, ‘bis sie mir die Urheber dieser der Mujstschen Flagge angethanen Beleidigung auslieferten, die Fnsel mit der sirengsten Blokade einschließen würde Judem ich sedoch die Wünsche in Betracht zog, welche mir die Befedlöhaber der Eng- lischen und Französischen Streitkräfte zu erkennen gaben , faßte ich den Entschluß, die Ausführung dieser Maaßregeln noch so lange aufzuschieben, bis mir die desfallsigen Befehle meines erhabenen Souverains zukämen. Da ich indeß zu gleicher Zeit nicht zuge- hen fann, daß bewaffnete Hydriotische Fahrzeuge frei und un- gehindert den Archipelagus beschisfen, um die Fnseln ‘und den aus- wärtigen Handel zu berauben, so vereinige ih mi mit dem Fran- zdsischen und dem Englischen Befehlshaber zu der Erklärung, daß

E 1644 i

die freie Schifffahrt gestattet werden kann, und daß alle solche, went sie auf der See angetroffen werden, in die Häfen, wo ste ausgelau- fen sind, zurückgeschickt werden sollen; daß die Befehlshaber der ver- bündeten Mächte, um die Verbreitung des Aufstandes ¡u verhindern, alle Fahrzeuge, an deren Bord man Kriegsvorräthe, Waffen oder ‘andere Artikel, welche die gewdhnliche Ladung eines Staatsfahrzeu- es ausmachen, vorfindet, als im Dienste der Fnsurrection sie- Eut betrachten und daß sie an den im Aufstande befindlichen Orten nur solchen Fahrzeugen die freie Schifffahrt gestatten werden, welche zur Verproviantirung der Fnsel- Bewohner erforderlich sind. Jn Gemäßheit dieser, durh gemeinsame Zustimmung angenom- menen Grundsäße, erkläre ih, daß ih, bis mir die Befehle zukom- men, um die ih bei meinem Hofe nachgesucht habe, die größte Thä- tigkeit und jede nöthige Strenge anwenden werde, um diese Maaß- regeln in Vollziehung zu bringen und die Ruhe des Archipels, so wie die Sicherheit des Handels und der Schifffahrt Rußlands, zu ver- bürgen. Fn dieser Absicht bin ih im Begriff, mich selbs vor Hydra u begeben und die Streitkräfte zu verstärken, welche der Franzdsi- Che und der Englische Befehlshaber vor jener Fnsel aufzustellen Übereingekommen sind. / Baiersche Blätter melden die glüklih erfolgte An- funft des Prof. Thiersch aus München (dessen Abreise nach Griechenland seinerzeit gemeldet worden) in Nauplia. Beim Abgange der leßten Nachrichten war derselbe im Begriff, seine Reise nach Argos, Mykene, Athen und Korinth fortzuseben.

a La D,

Berlin, 3. Nov. Zu Breslau erfolgte am 24. Oktober in der Aula Leopoldina die öffentliche feierliche Uebergabe und Uebernahme des Nefktorats der dasigen Universität. Der zeit- herige Rektor, Herc Konsistocialrath und Prof. Dr. Wahler, trug in einer Larceinishen Rede die Ereignisse bei der Universität im- abgelaunfencn Jahre vor, proflamirte darauf seinen Nachfol- ger, den Herrn Prof. Dr, Huschfe, nebst den neuen Dekanen und Senats-Mitgliedern, und überreichte dem Ersteren die Sta- tuten, die Stiftungs:Urfunde, die Scepter, das Album der Uni- versität und die Decoration des Neftors unter den besten Se- genswünschen. Hierauf sprach der neue Rektor in einer Latei- nischen Rede über die Nothwendigkeit der Verbindung sittlicher Veredlung mit dem wissenschaftlichen Studium auf den Deut- {hen Universitäten. Der Regierungs - Bevollmächtigte und Kurator der Universität beschloß diese Feierlichkeit durch eine Lateinische Rede, worin er slch gegen das Verbindungswesen der Studirenden und ihre irrigen Ansichten darüber aussprach. Das Defkanat führen in diesem Jahre: 1) in der evange- lish - theologischen Fakuität dec Konsijtoriairath und Prof. De. Middeldorpf ; 2) in der katholisch-theologischen Fakultät der Kano- nifus und Prof. Dr. Rittec; 3) in der juristischen Fakultät der Prof. Dr. Witte; 4) in der medizinishen Fakultät der Geheime Medizinalrath und Prof. Nr. Wendt; 5) ia der philosophischen Fakuität der Prof. Ny. Weber.

Anus Posen vom 26. Oft. {reibt man: Am 5ten d. endete in Meseriß, als ein Opfer der Cholera, der dasige Kreis- Physifus, Dr. Zeuschner, Ritter des rothen Adler-Ordens ter Klasse, ein als Mensch wie a!s Arzt gleich ausgzezeichneter Manu, sein rastlos thätiges Leben. So wie er im Leben die allgemeinste Achtung selbst in entfernten Gegenden des Auslandes genoß weichem er besonders als trefflicher Augen-Operateur, dem Viele die Herstellung der bedrohten oder schon erloschenen Sebkcraft ver- danftten, bekannt war so wird auch sein Dahinscheiden allge- mein und innig betrauért: besonders {wer werden die Armen seinen Verlust empfinden, gegen die er, von seiner würdigen Gat- tin trenlich unterstüßt, im Wohlthun nie ermúdete, und stets wird sein Name in daufbarem, ehrenvollen Andenken bleiben. * #

* E Pee a Fn der Resideuzsiadt Berlin waren erkr. genes. geftorb, Bestand bis zum 2. Nov, Mittags 1953 603 1237 113 Hinzugef. bis zum Z. Nov. Mittags 20 5 10 118

Bis zum 3. Nov. Mittags Summa 1973 603 41247 118 Hierunter sind vont Militair 25 12 13 - In ihren Wohnungen werden behandelt 88 Persouen, in

den Hospitälern 30.

Fn Potsdam waren erkr. genes. geflorb. Beftand. bié zum 29, Oft. 30 7 22 1 Hinzugek. v. 30. Oft. bis 2, Nov. 7 1 M -

Eunma 37 8/099 - In Königsberg waren erfranft genesen gestorben Bestand bis zum 25, Oktober 1928 703 1151 TA hinzugefkomin. am 26. - 16 10 9 71 e 2 21 12 11 69 s 28. D i 6 6!

Summa 1970 T3 1177 61

In Tilsit slad ertr. gen, gest. Bestand S AIS T2: ndO

In Breslan sind erkr. gen. gest, Vestand

bis zum 30. Oft. 109: 473 424 4475

Darunter Militair... 20 8 9 3 Jun Magdeburg roaren

; | erkrankt genesen gestorben Befland bis zum 29. Oftober .. 351 71 220 60 hinzuzet. am 30. Oktober . 26 11 9 66 31. s Üa 25 5 17 69 1. Novenm®er 12 14 d 60 2 s 16 8 12 56

Summa 430 109 265 56 Daritnter Militair 35 8 18 9

Ausbrüche der Cholera sind bemerkt : Regierungs-Bezirk Potsdam. Kreis Osi-Havelland. Fn Alt-Geltow is am 24. Okt.

e Person an der Cholera verstorben (seitdem keine Erkranfungen cite).

R idi A C u S CATAN Breslau.

e reslau, in Fa nau und Kawollen am

27. Oft. Kreis Ohlau, in Zottwiy am 27. Oft.

d N Regierungs-Bezirk Oppeln.

Kreis Oppeln, in Zywodczyy am 19. Oft., in Groß-

Sch imniyß und Malino am 26. Oft., in Czarnowanz und

Br geren am 27. Oftober. Kreis Neustadt, in Weingasse, erppen,/, Lobfkowiß b. z. 22. Oft. Kreis Kosel, in Krzano-

wiß und Miedar am 28. Oft.

Coin I BIRIA Posen.

Kreis Posen, in Kiekrz 23. Okt ; Kreis Obornik, in

Tarnowo- und Gasciejowo 21. Okt., Parkowo, 2. Okt,

Kupiaty, Alt-Luskun ünd Briesen bis zum 28. Ofkt.; Kreis

Samter, in der Stadt Samter, in Neudorf und Swidlino

Re erung fe Baziot Bromberg. Kreis Wongrowiß,

wiedy und Dziewierzewo, 21. Okt. Okt. Kreis

27. De. Regierungs-Bezirk Danzig.

20. Oft.

Graudenz, zum 25. Oft. Regierungs-Bezirk Königsberg.

Regierungs-Bezirk Gumbinnen.

mert S R N Id

23 Personen erkranftt, 9 genesen und 14 gestorben.

erfranft, 1354 genesen und 1465 gestorben.

Berliner Börse. Den 3. November 41831.

n der Sradt Gollancz, in Stadt Gollanecz ay ogillno, in Wielowies, Gembit, towo, Slowikowo und Zlot-niki bis zum 21. Okt: Schubin, in Dobieszewo, Rosworke und Klein-

j Preußische Staats-Zeitung.

klensf bis zum 20. Oft., inWolwark und Koloczkowo biz

Danziger Landkreis, in Neukrug und Vögletry

Regierungs-Bezirk Martenwerder. Kreis Rosenberg, in der Stadt Freistadt 15. Riesenwalde, Stein und Mosgau bis zum 26. Okt, g in Groß-Leittenau und Klein-Eller Kreis Konitz, in Tuchel am 16 Oft. Flatow, in der Stadt Kammätén und in Granau am 2.

Land-Kreis Königsberg, in Mandeln b. z. 15. Okt.; g Rafsienburg, in Groß Blaustein und Fürstenau b. z. 18

Kreis Ragnit, in Schillehnen, Bittehneu un) Lubboenen bis zum 15. Ofkt.; Kreis Hetidekrug, in Kint,

. 15. Oft. Kreis Niederung, in Neukirch b. z. 15 Okt.; (uf 3 Tage an, für den Fürsten Anton Alois von Hohen- ey in Skradauneu und Chrzanowen, b. z. 26. Okt.; @

Angerburg, in der Stadt Angerburg, b. z. 27, Oft.; 6 Pillfallen, in Daynen, b. z. 19. Oft.

Jn Hamburg sind vom 31. Oft. bis 1. Nov. Mi Ë,

In Wien und den Vorstädten sind vom 27, bis 2. | Mittags 53 Personen erkrankt, 21 genesen und 24 gest Seit dem Ausbruche der Cholera bis zu gedachtem Tage überhaupt in Wiea (aus\chließlich des Militairs) 3088 Pers Vom Militair 269 Individuen erkrankt, 141 genesen und 99 gestorben.

Amtl. Fonds - und Geld-Cours-Zettel, (Preufs. C:

1

Allgemeine

Berlin, Sonnabend den 5te«n November.

At,

n ij E R L E

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages. Der Königliche Hof legt morgen, den 5ten d. M., die Trauer

ollern-Sigmaringen,

Berlin, den 4. November 1831.

v. Buch, Ober- Ceremonienmeister. Bekanntmachung.

Fm Verfolg meiner früheren Bekanntmachungen über die in den ‘er Provinz Brandenburg angränzenden Provinzen des Preu- ¡ischen Staats eingerichteten Revisionestellen zur Untersuchung des Gesundheits- Zustandes der Schiffer und ihrer Mannschaften, hringe ih zur Kenntniß des Handel und Schifffahrt treibenden ublifkums des Ober - Prásidial- Bezirks, daß zufolge Benachrich- tigung des Königl, Ober: Präsidiums von Preußen derartige Ne- jislonsftellen :

9 d dem Bezirke der Regierung zu Marienwerder für den Weichsel-Strom: an der Weichsel-Brücke bei Thorn; 9) in dem Regierungs: Bezirke Danzig a) für den Weichsel-Strom an der Schiffbrücke bei Dir- schau, b) für die Nogat an der Schiffbrücke bei Marienburg eingerichtet worden sind.

Z/. Brief | Geld.T

955 | 947 fOstpr. Plandbrf. 100 #Pomm. Pfandbr. 1130 #§Kur-u.MNeuin.do. t 90 FSchlesische do. BRkst.C.d.K.-u.N Z.-Sch.d.K.-u. N.

PREROGME S d R V A G Id

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurni.Ob. m.1.C. Nuk. Int.Sch. di. Berl. Stadt-Obl. Königsbg. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th. D r. Pfandb.

Grosshz.Pos.do.

n ck

95 93 934 Filoll. vollw. Duk. 353 Neue dito. Friedrichsd'or . Disconto

dd

AA|RRRRRRO

-Cours. Amsterdam 259 FI. dito Hamburg dito London Paris R E, 150 FI. Breslau f Leipzi

Petersburg BN,

Warschau

Auswärtige Börsen.

e: Ámsterdam, 29, Oktober. Niederl. wirkl. Schald 391,

Hamburg, 1. November.

London, 28 Oktober. 3proc. Cons. 825. Bras. 44.

Russ. 99.

üx Wien, 29. Oktober. . Sprec. Metall. S415 4proec. T4. Oblig. 1253. Bank-Actién 109:8

| Zf | Prie f:

991 105 1057 1057

601 18

1377 3

Preuss.( Brief.|

h Kanz-Billetis 15. 6proc. Anl. 42 Mill. 857. Oesterr. 5proc. dôsetall. 81. Russ. (von 1828) 88),

Oesterr. 5proc, Metail. 844. 4proc. 754, Bank-Actien 1066, Engl. Anl. 925. Russ. Anl. Hamb. Cert. 862. Poln. 115. Dio. él

Dän. 635. Mex. 32. Port. d

Loose zu 109 Fl. 1734. P

Berlin, den 3. November 1831. Der Obver- Präsident der Provinz Brandenburg. n v. Bassewiz.

E LLITAEA (—y MPEADSR 4

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Rußland.

1 St. Petersburg, 26. Okt. Jn der Nacht vom 21sten | auf den 22sten d. sind Se. Maj. der Kaiser, in Begleitung der General - Adjutanten Benkendorff und Adlerberg, von Zarsfkoje- Selo nah Moskau adgereist, wohin Allerhöchstihnen am 23sten um 7 Uhr Morgens Jhre Moaj. die Kaiserin, von dem Minister M des Kaiserl. Hofes, den Hoffräulcin Gräfin Modene und Für- F sin Uru:ssow und vom Leibarzt Creighton begleitet, gefolgt ist. Ein unterm 25. Sept. (7. Oft.) an den dirigirenden Senat gerihteter Kaiserlicher Ufas besagt Folgendes: „Durch einen Ufas vom 15. ( 27.) Februar 1827 überließ Jh von dem ehe- maligen Privat: Eigeuthum Sr. Majestät des hochseligen Kaisers Alexander Pawlowitsh das Schloß Oranienbaum mit den dazu gehörenden Lusts{lö}ern, Dörfern und Ländereien Meinen bei- den vielgeliebten Brüdern, Jhren Kaiserl. Hoheiten dem Groß- fürten Cesarewitsch Konstantin Pawlowitsh und dem Großfür- sten Michael Pawlowitsh. Nach der Zeit entsagten Se. Hoheit der Cesarewitsy der Jhnen zugefallenen Hälfte des Schlosses und überließen leßteres ganz Jhrem Bruder, dem Großfürsten Michael Yawlowitsch und Deren Erben, mit einzigem Vorbehalt des dem Cesarewitsh zufommenden Antheils an den Dörfern, Bauern und Ländereien. Unterdessen hat auch diese Vermögenstheilung bis jet noch nicht stattgefunden. Demnach befehle Ich jet, bei Gelegenheit des Adlebens Sr. Kaiserl. Hoheit des Cesarewits{, den ganzen Bestand des Vermögens, welches beim Leben Un- seres hochseligen Bruders, des Kaisers Alexander Pawlowitsch, zum Schlosse Oranienbaum gehörte, als Eigenthum Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Michael Pawlorwitsh zu betrachten. Das im Fahre 1801, laut Teftament Unseres hochseligen Vaters, Sr, Majestät des Kaisers Paul Petrowitsch, Meinem Bruder, dem in Gott ruhenden Großsürsten Cesarewitsch Konstantin Paw- lowitsch von den Gatschinashen Domainen zugefallene Ober- Amt Neu - Skworiß mit dem Unter- Amte Wolkowißh und dem Dorfe Woloßowa, zusammen nach der leßten (7ten) Nevision 616 Bauern mánulichen Geschlechts enthalten», befehle Ih, wie \rüher mit Allen, was dazu gehört, wieder zu Gatschina zu renen. ‘‘ Ein Kaiserlicher Ufas vom 6. (18.) Okt. enthält Nachste- } hendes: „Der Fürst Czartoryski, Mitglied des Neichs- Rathes,

Lt i B T D M B E E E n M E I ENME "Pi E

Königliche Freitag, 4. Nov.

Schauspiele,

Fischer: Julia.)

spiele: „Der Weihnachtsabend‘/, von Bahrdt. Königstädtisches Theater.

Feenreiche, Zanuberspiel in 2 Akten.

conets 77. 50. 5proc. Span. Rente perp. 54. sranfkfurt a. M.,, 31. Oft. 8547. proc. 76. 751.

172. G. Poln. Loose 572. 57.

Redacteur John. Mitredacteur Cottel. us rom O E erren

keinem Kriegsschiffe, welches an der Jnsurrection Theil genommen, o

bis zum 31. Oft. Kreis Pleschen, in Kowalew9o am 20. Oft.

Im Opernhause: Die Vestalin, Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini. (

_ Sonnabend, 5. Nov, Jn Schauspielhause: Die Lil! fteinec, dramatishes Gemälde in 5 Abtheilungen, mit einen

Freitag, 4. Nov. Lindanec, oder: Der Pantoffelmache!

NEUESTE BŒRSEN - NACHRICHTEN. Paris, 28. Oft. Z5proc. Rente 94. 3proc. 66. 5. F

Oesterr. Z5proc. Metall.

/ 22proc. 444. lproc. 202. G, Bank -# ten 1316. 1312. Partial- Obl, 1261, 1261. Loose zu 100

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Senator und Geheime Rath, welcher seinen Unterthanen: Eid ge-

brohen und mit Hartnäcfigkeit an allen verbrecherischen Unter-

nehmungen der Polnischen Aufrührer, bis zu deren Bándigung f und der gänzlichey Unterjochung des Landes durch die Gewalt

der Waffen, Theil genommen, wird für unwürdig erkiärt, im Reichs-Rathe und dirigirenden Senate Sis zu haben und dem- nah auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers aus der Dienst-Liste aus zeschlo}sen.‘‘ f

Die wirklichen Staatsräthe Fürst Obolenski, Civil - Gouver- neur vou Kaluga, uud Stog, Direktor des Departements der Staatswirthschaft im Ministerium des Jnnern, sind zu Gehei- menräthen befördert und in den dirigiceuden Senat berufen, der Erslere aber durch den wirklichen Staatsrath Bibikoff, bisherigen Civil-Gouverneur von Nischnei-Nowgorod, und der Lebßtere durch den Kollegienrath Grafen Tolstoi, Kammerherrn Sr. Majestät, erseßt worden. Die Staatsräthe Demidof, Civil - Gouverneur vou Kursk, und von Drebusch, Civil- Gouverneur von Minsk, haben den Charafter wirklicher Staatsräthe erhalten.

Se. Majestät der Kaiser haben am ten (16ten) d. M. fol- gendes Allerhöchstes Reskript an den ehemaligen Vice-:Präsiden- teu dec Warschauer Municipalität und Polizei, Herrn Lubo- widzfki, erlassen: „Jhre Seelenftärke und Jhre N für Unseren Thron, wovon Sie am 29. November v. . bei Unse- rem geliebten hochseligen Bruder, dem Cesarewitsh, im Schlosse

elvedere an dem Abend die Probe ablegten, als der Aufstand in Warschau ausbrah und Sie mit funfzehn Bajonettftichen verwundet wurden, hat Unsere besondere Aufmerksamkeit auf Sie gelenkt, Zur Bezeigung derselben ernennen Wir Sie Aller-

a E?

Insignien Wir Yhnen hierbei mit dem Befehle zusenden, diesel: ben anzulegen und den Statuten gemäß zu tragen. Verdleiben Jhnen mit Unserer Kaiserlichen Huld wohlgewogen. ‘‘

Dem Commandeur der 1sten Brigade der 2ten Grenadier- Division, General-Major Tscheodajew, if für seiuen in den Ge- fehten gegen die Polnischen Empörer bewiesenen Muth ein mit Diamanten geschmückter Degen mit der Jnschrist: „für Tapfer- eit‘ allergnädigst verliehen worden.

Die hiesigen Zeitungen enthalten jeßt nachträglich einen Tagesbefehl Sr. Durchlaucht des Feldmarschalls Paskewitsch von Warschau an die Russische Armee, welchen derselde am 11. Sep- tember im Hauptquartier Warschau erlassen hat, und worin ec dieselbe für ihre ausgezeichnete, bei der Erstlirmung von Warschau bewiesene, Tapferkeit belobt,

Der General:Adjutant Chrapowizki ist von Tschirkowizi, der Militair - Gouverneur von. Kafan, Geueral - Adjutant Strekalotw, aus Moskau, und der Jägermeifter Graf Kutaissoff aus Tiflis hier angefemmen, Abgereist sind von St. Petersburg der Chef des Generalstabes Sr. Kaiserl. Majestät für die Militair - Kolo- nieen, General-Adjutant Kieinmichel, nah den Militair-Kolonieen tes Grenadier-Corps, und der General-Adjutant Sufin nach Luga. Jn den Hafen von Kcoustadt sind dis zum 22. d, M. 1591 Fahrzeuge eingelaufen und 1393 von da abgegangen; in Riga sind 1533 Schiffe einpassirt und 1376 von dort ausgelaufen. Jn Neval hat die Cholera nun gämlih aufgehört; es ist daseldsi eine Uebersicht der Verheerunzen, welche die Cholera im Gouvernement Efihland angerichtet hat, publizirt worden, Die- ser zufolge erkrankten in demselden, ohae das Militair, bis zum 25. Sept. 495 Personen, wovon 308 starben ; seitdem sind dort feine Cholerafälle mehr vorgekommen. |

Auf die diesjährige Koreunoi-Messe im Gouvernement Kursk wurden für 17,928,879 Rubel Bauk: Assignationen Nussische, für 1,405,650 Rubel B. A. ausländische Europäische und Ko- lonial- und für 836,000 Rubel B. A. Asiatische Waaren, zu- sammen für 20,170,529 Ruvel, zum Verkauf gebracht und für 9,139,416 Rubel davon abgeseßt, und zwar von den ersteren für 8,627,116, von den zweiten sür 350,300 uud von den lebten für 162,000 Rubel.

Jn mehreren Kreisen des Gouvernements Tula, Pensa, Nischegorod, Kasan, Jitkutsk, Astraczan, Perm und der S.obo- dischen Ukcaine is durch Hagelschlag, Sturm und lang anhal- tende heftige Regengüsse sehr beträchtliher Schaden angerichtet worden, Die Hagelkörner erreichten an mehreren Orten die Größe eincs Hühnereies. M

Odessa, 14. Oft, Jn der hiesigen Zeitung wird von der oberen Behörde bekannt gemacht, daß auf den Wuns Jh- rer Majeftät der Kaiserin in dem Junstitut der Edelfräulein in hiesiger Stadt, unabhängig von den anderen Lehrgegenftänden, welche den durch das Reglement dieses Jnftituts festgeseßten Un- terricbtsplan bilden, auch die Deutsche Sprache gelehrt werden soll. Fn Fémail wurde am 24. Sept, die dortige nene Kathe- drale der heiligen Jungfrau und die dazu gehörige St. Nikolaué- Kapelle von dem Erzbischof von Bessarabien, Mgr. Dmitri, un- ter Assistenz der Metropolitane von Ellinopolis und Bucharest, eingeweiht. Beide Gebäude sind auf dem großen Stadtplaß er- richtet.

Y olen.

Warschau, 30. Oft. Der Präsident der provisorischen Regierung des Königreichs Polen, wirklihe Geheimerath Engel, hat in Erfahrung gedratht, daß sich viele Offizianten und Be- amte der Gerichte und Verwaltungs-Behörden während der Re- volution von ihren Posten entfernt haben und bis jet noch nicht zurückgekehrt sind; da nun aber, wenn die von jenen verwalteten Aemter so lange unbesett bleiben, der öffentlihe Dienst in Un: ordnung gerathen würde, so wird denselben durch eine Befannt- machung angezeigt, daß sie spätestens bis zum 15. November auf ihre Poften zurückkehren müssen, L es so angesehen werden soll, als resignirten sie auf ihre Stellen, welche demnächst an Andere sollen verliehen werden. l N

Vorgestern brachen die zur Kaiserlichen Leibgarde gehörigen beiden Kavallerie - Regimenter der Dragoner und Uhlanen von Warschau auf. Bei ihrem Ausrücken zogen sle in der Krakater Vorstadt vor Sr. Kaiserl. Hoheit dem Großfürsten Michael und Sr. Durchlaucht dem Fürsten Paskewitsch in Parade vorüber. Das \chóne Aussehen dieser Regimenter, die treffliche Haltung der Soldaten und die Stattlichkeit der Pferde erregten allge- meine Bewunderung.

Unter den in den lezten Tagen hier angekommenen Perso- nen befinden sich die Russischen Generale Schipoff, Giina, l Galiczhn, Fanshave und Kowalew, der Fürst Worouiecki, Adjn- tant Sr, Kaiserl. Königl. Majefiät, aus Bialhstok, die Gemah: lin des wirklichen Geheimeraths Engel, die Generalin Siemiont- fowsfa und die Kastelianin Rembielinska, die Obersten Jzhcki, Popoff, Wieliczko und Stepanoff, aus Brzebc, die Oberft-Lietite- nants Plonczyuski, Kostrejow, Bardzki, Dzierzbicki und Lipski,

Prásident Poplinski, der General-Secretair Fiiipecki und die Pro- fessoren Skowronsfi, Litwiuski, Marczynski und Moscicki, Der

Der Bischof von Lublin, Herr Dziencieléki, ist nach Lublin tund

Kobylinski, nah Plozk vou hier abgereiss. BN ai E M Hauptstadt, General-Major Penche- riewsfi, hat, um den Einwohnern, deren Häuser zu schr mit Ein- quartirung belaftet slnd, Linderung zu verschaffen, der Munici- palität anempfohlen, mehrere Militairs in audere Quartiere zu verlegen, indem sich bis jeyt Alles in den Hauptstcaßen der Stadt drängte. 4 Áppellationagericht des Königreichs Polen, das Civil- Tribunal erster Juflanz der Wojewodschaft Masowien, das Han- dels-Tribunal und die Kriminal-Gerichte haben am 25sten d. M. ihre Arbeiten wieder begonnen; bei dem Civil- Tribunal sind de-

znädigst zum Ritter des St, Annen-Ordens erster Klasse, dessen

reits gezen 20 Prozesse anhängziz gemacht worden. Die Unter-

der Graf Joseph Kwilecki, der Staats - Nesercndar Dunin, der |

Staatsrath Raimund Rembielinski wird in kurzem hier erwartet. |

der Prásldent der Plozker Wojewodschafis- Kommisston, Staats: |

Richter, der gesammte Bestand der Friedenszerichte aller 4 Ab- theilungen des Warschauer Kreises, desgleichen die öffentlichen Notarien, Huissiers und Gerichtsvoten haben am genannten Tage r Sd Königl, Majestät von neuen: den Eid der Tretie geleistet.

An fehr vielen Orten, wo die Schulen während des Krieges geschlossen waren, sind dieselben nun wieder geöffnet worden. Die Normal-Schule zu Lomza hat man ge¿enwártig von doit nach Szczuczhn verlegt und fie mit der dortigen Schule vereinigt,

Mehrere Personen legen jet wiederum bedeutende Geldsunm- men in der hiesigen Sparkasse nieder. Der steigende Cours dec Pfandbriefe bringt diesem Fnstitut große Vortheile.

Das heitere Wetter dauert hier noch immer fort; zu den durch die ungewöhnliche Herbstwärme hervorgebrachten Selten- heiten gehört auch die, daß in vergangener Woche eine Bäuerin ein Töpfchen frischer Erdbeeren aus der Gegend von Warschau hierher zu Markte brachte,

Sranuntre! d.

__ Deputirten - Kammer, Sißung vom 27. Oktober. Gleich na der Borlesimg des Protefolls über die Sitzung von vorigen Tage ergriff der Graf v. Mosbourg das Wort, um cine Berichtigung in demselben zu verlangen. Der Präsident des Minister - Rathes habe nämlich einen Rapport des Polizei- Präfekten mitgetheilt, worin dieser das Betragen der unlängsst in Paris versammelt gewesenen 150 bis 200 Fiatiänischen Aué- gewanderteu als höchst tadelnswürdig geschildert habe; indessen sch es durchaus unpassend, in so allzemeinen Ausdrücken vo! diesen Ausgetwoanderten zu sprechen, da der Tadel nur Einige un- ter ihnen treffe; er trage darauf an, daß man solches im Proto- folle vermerke, Diesem Verlangen wurde indessen keine weitere Foige gegeben. Hr. C. Dupin bemerkte nämlich, daß es sich gar nicht darum handle, ob die Beyauptungen des Hrn. C. Pé- rier in der Wahrheit begründet wären, oder nit, sondern ob er sie berhaupt aufgestellt habe; hieran lasse si{ch nun aber gar uicht zweifeln; mithin sey auch das Proiokoll getreu, und es dürfe sonach feine Aenderunz darin voraenomnmen wer: den. Die Versammlung \chriit hierauf zur Tages - Ordnung. Hr. Jay berichtete zunächst über 5 Gescß-Entwürse von ört: lihem Juteresse. Durch zwei derselben sollen einige Gränzbe- richtiguzgen in den Departements des Allier und des Calvados vorgenommen und durch die drei anderen das Deyartiment des Pas des Calais, so wie die Städte Rouen und Vo':deaux, zur Ausschreibung einer anßerordentiichen Steuer ermächtigt werden. Die von dieser levteren Stadt beabsichtigte Steuer soll dazu die: nen, den Ausfall zu decken, der dem Schape daraus erwachscn ist, daß in den leßten 5 Monaten des vorigen Jahres die Erhe: bung der Getränk - Steuer daselbst unterbrohen wurde. „„Seit dem Jaßre 1814,‘‘- äußerte der Berichterstaiter in dieser Bezie- hung, „hat die Getränf- Steuer auf verschiedenen Puuftcu des teiches, namentlich aber in den mittäglichen Provinzen, ftets zu ernsten Unordnungen Aulaß gegeben. Dies war auch der Fall in Bordeaux gleich nach dem Sturze der vorigen Dynastie. Diese Stadt aber, deren Patriotiómus niemals bestcitteus werden wird, hat seitdem anerfannt, daß man von der Zeit und der Weisheit der Verwaltung allein die mit jenem Steuer: Shsteme vorzunehmenden Aenderungen erwarten dürfe, und daß uicht eine Lage, wie die jetige, dazu geeignet set, die Hülfsquellen des Staats zu vermindern. Die Getränk-Steuer wird daher jeßt regelmäßig in Bordeaux gezohlt, und die Stadt hat beschlossen, die dem Schage rückständigen Summen auf atu:- ßerordentlichem Wege zu beschaffcn; dies ist der Gegeustand des vorliegenden Geseß-Entwurfes, dessen Annahme wir Fhnen hier- mit vorschlagen.‘ Na Herrn Jay bestieg der See-Mini- ster die Rednerbühne, um der Versammlung den Entwurf zu einer Aenderung in der Geseßgedung der Kolonieen folgenden wesentlichen Fnha!ts vorzulegen: „Fedes in den Französischen Kolonieen voa freien Aelteru geborene Judividunn soll, ohne Unterschied der Farbe: 1) der bürgerlihen Rechte uud 2) der po- litischen Rechte unter den geseßlihen Bedingungen genießen. Eben #o sollen die Freigelassenen, unmittelbar nah ihrer, geset- lichen Freilassung, in den Genuß der bürgerlichen Rechte, in deu der po- litishen Rechte aber erft 10 Y. nach ihrer Freilassung unter den obigen Bedingungen, und insofern sle lesen und schreiben können, treten, ““ An der Tagesordnug war jevt die Berathung über den Gese{- Entwmnf, wodurch zu den im Dezember v. F. bewilligten 460,000 Fr. für Pensionen und jährliche Unterfilizungen an die Opfer der leßten Revolution eimm nachträglicher Zuschuß von 200,000 Fr. verlangt wird. Nachdem die beiden Artikel dieses Ge'etz-Ent: wurfes. mit einer unerheblichen Aenderung in der Ubfassung angencmmen worden, trat Herr Comte. mit . dem Antrage her: vor, daß, gleich wie man jeßt au den pefuniären Belohnungen auch die Aróläuder, die sih in der Revolution ausgezeichnet, Theil nehmen lasse, man selbige auch für fähig erkläre, das Juliz Kreuz oder die Fuli-Meda lle zu empfangen. Der Präsident des Minister-Rathes bemerkte inzwiscen, daß dieser Vor: \chlag zu spät fomme, da die Liste der Jnhaber jener beiden Auszeihunngen bereits geschlossen seh. Auch die Herren von Schonen und Georg Lafayette hielten den An- trag für úberflüssiz, worauf derselbe verworfen und das | ganze Geses mit 2690 gegen 4 Stimmen angenommen wurde. Hr. Ardaillon entwickelte! hierauf seine unlängst ge- | machte Proposition, bei dem Civil-Tribunale zu Saint: Etienne (Departement der Loire) eine zweite Kammer zu exrichten, da- mit eiue größere Anzahl von Rechtssachen als bisher erledigt werden könnte, wovon er sich deu doppelten Vortheil versprach, daß einerseits die Klagenden shucller defriedigt, andererseits aber die Einregistrirungs : Gebühren bedeutend verniehrt werden wür: den. Nach einigen ausführlichen Betrachtungen der Herren A !: cock und Nenonard beschloß iudessen die Kammer, d:e Proposi: tion des Herrn Ardáäillon so lange zu vertagen, bis die Negie- rung sich im Allgemeinen mit der Frage, än welchen Gerichts: höfen etwa noch eine zweite Kammer zu ecrichten sehn möchte, werde beschäftigen können. Nach Erledigung dieses Gegen-

C B G G E

Fs

S N S E I I D

PETSERE S AAE

S U B E A

2 A

C Od E E E I E: ARHAR H n f A E H E I E A? Wis

S E M R A N E Erf