Gránz : Cordons und Kontumazen abgehalten werden kaun, sou- dern daß sie auf doppeltem Wege sich fortpflanzt, theils durch Ansteüung, theils und mehr noch dur eine progressive epidemi- \che Lusftverderbniß, durch ein Miasma, was durch keine Absper- rung aufgehalten werden kaun. - A
Wenn also anch dieses kostbare Experiment keinen Schus für das eigene Land hat bringen könuen, so kann es do, so wie die Resultate dec im Lande ausgeführten Absperrungen und Kontu- mazen, für andere noch nit angesteckte Länder von sehr wichti- gem und heilbringendem Einfluß sehn, und diesen wollen wir nun belèenchten,
Es entsleht nämlich nun die wichtige Frage : wie es ferner, in Absicht auf Gránz- Cordons für die nicht angesleckten Länder, und in Absicht auf Absperrungeu und Kontumazen in den {on befallenen, von den Regiertngen zu halten se? —
Mas die Gránz-Cordons betrifft, so erhellt aus Obigem leider zur Genúge, daß fle nicht schüßen, und vergebene Aufopferung sehn, wenn ein Staat noch dergleichen unternehmen wollte. Auch haben Preußen und Oefterreich die- selben hon aufgehoben,
Mas aber die Absperrungen und Kontumazen im schon augefieften Lande betrifft, so geben die bisher gemachten Erfah: rungen, so wie die dadurch erhaltene genauere Kenntniß der Ei- geuschafien des Ansteckungsstosfes, folgende Resultate :
Obgleich die Ansteckung nur höchst selten und unter eigen- thümtichen Bedingungen möglich zu seyn s{heint, so ist sie doch möglich, und es ift daher die Pflicht der Obrigkeit, auch diese Mög!ichkeit zu beschränken, doch ohne dadurch Nachtheile hervor- zubringen, die {limmer sind, als das Uebel selbst. Deswegen ist es gewiß zu billigen, daß während der Krankheit, die ja glüflicher Weise nur sehr kurze Zeit zu dauern pflegt, die Au- náherung anderer Menschen außer denen den Kranken zugehören- den und ihnen nöthigen verhindert werde; also möglich fte J solirung des Kranken.
Sobald aber die Krankheit entweder durch Genesung oder durch Tod geendigt ist, dann ist diese Vorsicht nicht mehr nöthig, und die Absperrung des genesenen Kranken, seiner Angehöri- gen, seiner Wohnung, — die sogenannte Kontumaz, — is überflüssig, ja, außer dem Drücckenden, was sle mit sich führt, der Grausamfeit der Trennung geliebter Personen, der Hemmung der Nahrung und des Erwerbes, in vieler anderer Rücksicht höchst s{hädlih, und selbst die Krankheit, die fle verhüten soll, durch die Zusammendrängung mehrerer Menschen in einen oft kleinen, ja wohl gar die fruher verpestete Luft enthaltenden, Raum, und durch die traurigen GemüÜüths- Affekte begünstigend. Ueberdies ift sle ja nur unvollkommen durchzuführen, und ih erinnere nur an die ‘Aerzte, die ab- und zugehen, und die man doch nit absperren kann. — Will man Beweise haben, daß die Kontumaz - Sperre die Verbreitung der Krankheit nicht hindert, so führe ich nur Wien und St. Pe- tersburg an. Ja Wien, was keine solche Sperre hatte, war, troß der mehr begunstigenden Bauart, nach*Verhältniß der Be- völkerung deunoh die Zahl der Erkrankungen nicht größer, als in Berlin, wo die Absperrung ausgeführt wurde; und in St. Petersburg-wüUrden in den öffentlichen Juftituten, welhe aufs firengste abgesperrt waren, denno eine Mengé Menschen von der Krankheit befallen.
Es bedarf da weiter nichts, als, wie bei allen ansieckenden Krankheiten , gehörige Reinigung der Menschen , ‘Kleider, Effek- ten und Wohuumgen, durch Waschen, Baden, Scheuern, Durch- lüften, Räucherungen, und hiermit hat alle polizeiliche Aufsich ein Ende. L : S
Der Grund ist sehr einfach. — Warum spewaäi man uoh
es würde daher |
t “P 1648
die etwa Jnficirten angesteckt werden. — Nun frage ich aber: Was heißt inficirt? — Hier missen 2 Klassen ‘sorgfältig unter- schieden. werden : diejenigen, welche das Kentagium nur an si ch tragen, und dicjenigen, welche es in si tragen, das heißt, diejenigen, welchen das Gift uur áäußerlih an der Haut oder den Kleidungsstücken anhaftet, und diejenigen, welche es {on in sich aufgenommen haben, und wo es {on einen Theil ihres Wesens ausmacht. Die erstere Kiasse braucht gar nicht abge- sondert zu werden : gehörige Reinigung der Körper und Kleidung durch | Waschen, Baden, Wechseln der Wäschen, Durchräuchern der Kleider, welches binnen 24 Stunden geschehen fanu, ist vellfommen hinrei- chend, - sle unschädlich zu inachen. Die zweite Klase, die wirklich oder innerlich inficirte, hat noch gar feine anjteckende Kraft. Denn es ij eine durch Erfahrung bestätigte Wahrheit, daß während der Fufections - Periode das Gift wie ein todter Saame im Körper liegt und erft dann Leben und Neproduc- tionsfraft erlangt, wein es die Reaction des Organiómus er regt und dadurch belebt wird, d. 5., weni die ersten Symptome der Kcankheit cusbrechen, Dies fonute mau am besteu bei den Pocken und ihrer Einimpfung schen. Hier dauerte der Beit- punkt der Infcction bis zu Anfang des Fiebers 7 Tage, und in dieser Zèit waren die Kranfeu vollkommen wohl und Nieman- den anstelend. Noch läugere Perioden der Art zeigt uns die Hundswuth, -— Also auch dei dieser Klase if die Absperrung unnöthig. Denn nicht einmal gerechnet, daß man bei der Sel- tenheit der Fufection hierbei gewiß vou hundert 99 ganz uninfi- cirte und foigli unschuldige die Noth der Einsperrung erleiden láßt, so ist es völlig hinreichend, abzuwarten, bis sich die Spu- ren der Ansteckung, d. h, die Krankheit, eiufindet, und dann ist es nech immer Zeit, sle abzusouderu.
Aus denselben Gründen aber ist auch nach meiner Meinung die Kontumaz-Sperre an Orten, weiche noch frei von der Krauk- heit sind, abzurathen, da diesclve noch weit mehr Nachtheile für Hemmung des allgemeinea Verkehrs und Wohlstandes mit sich führt und es auch da vollïonmmen hinreichend ist, den ersten, bei welchem die Krankheit ausbricht, abzusondern.
Mögen dies die Regierungen beherzigen, die uoch immer Lánder-Sperren und Kontumazen beibehalicn, ja sle bis auf 30, 40 Tage ausdehnen!
Nachdem ein höchst trauriges Verhängniß uns das lebte und s{merzlichste Opfer in der Person unseres ewig zu be- trauernden Kre!s-Physikus De. Zenschner am ten d. M. abge- fordert, hat uns die epidemiscze Cholera, die hier fo sehr schreck- lich wüthete, verlassen, und es is seit dem 5. Oft. d. J. weder ein Erkrankungs- noch Sterbdesall mehr hier vorgekommen. Al: len edlen Wohilthätecn, die sch in unscrer großen Noth unserer so menschensreundlich angenommeu haben, sagen wir unseren inz nigften Dank; möge der Himmel ähnliche Leiden von ihnen ent- fernt halten! — Jnsbesoudere aber fühlen wir uns gedrungen, den eifrigen, unermüdlichen und von dem besten Erfolge gefrön- ten Beslrebungen des Hin. Docior medicinae Bamberg ein öffentliches Anerkenntniß unseres Daukes hicrdurch aususpechen. Er wurde uns, als bereits wenige Tage nach dem Ausbruche der Cholera der Hr. Kreis - Pdohsikus und die übrigen Aerzte ec- frankten und am Krankenbette gesesselt waren, ein Retter in der Noth. — Sowohl die im Lazarethe als in den Privat-Wohnun- gen befindlichen zahlreichen Kranfeu erfreuten si \ciner einzigen, überall thätigen, zweckmäßigen und uneigennüßigen Hülse, und
es gelang ihm, unter den widrigsten Umständen, von 388 Kran:
von der edelsien, reinsten Menschenliebe bewogen, uns s}
Einwohner.
sehr einflußreiche Hülfe sünf Tage hir durch gewährte, uy tief empfundenen Dank. Meseriß, den 17. Oktober 1831. Die Orts-Kommission, Namens der gesamm
e 14D Q.E Den 4. November 1831. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zetiel, (Prerufz. C
D O B,
E St.-Schuld-Sech. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. À nl. 22 Pr. Eng! Ob). 30) Kurm.Vl: m.l.C.| Nmk.nti.Sech. di Beri. Stadt-Obl. Könizsbg. do. Elbinger do. Danz. doe in Th. Westpr. Piandb.
Grolshiz.Pos.dao.
PP | B p R R C C
7 rief Gei
5E | 947
100 4 0
AE X 20A, Vstpr. Plandbrt. Pomm. Plandber. Kur-u.Neum.do. Schlesische do. Rkst C d.K.-n.N Z.-Sch.d.K.-u.N.
Holl. vollw. Duk. Neue dito.
Friedrichsd'or .
Discouto
[Z-T Fri N 306.
991 1057 1054 1057
Auswärtige
tfiambucrg. Oesterr. S5proc. Metall, 845. Actien 1080 bezahlt, Ende 1082 G., 1085 Br Holl, von 1831: 842. HKnss. Anl. kiaib. Cert. &65. G6proc. Pap. Iny 641. Dän. 612. Poln. 415. E
Börsen.
9 November ánroc. 76 G
uss.
elersburg, 25. Oktober. Hamburg 3 Mon. 95. Silber- Rubel 371 Kop.
64 Br. ß} Engl. Anl,
Taglioni.
coul, 94 80. 5proc, Neap. pr. Rente pecp. 543.
tien 1021 ToL8
fen 156 dem Leden zu erhalten, Endlich sagen wir dem Königl. Hannöverschen Leib-Arzte, Hèn, Doktor Holscher , der, auf eiuer |
hinterhec ab? — Um zu verhüten, daß die Gesunden “nicht durch
Allgemeine Bekanntmachung.
Ed petal- Ei tati o
iteber das nachgelassene Vermögen der hier versiorbenen Mo- dehândlerin Justine Brenner is der Concurs - Prozeß eröffnet, und zur Anmeldung und Nachweisung der Ansprüche ein Termin auf
den 26. Januar 18382, Vormittags 10 Uhr,
vor dem Depútikren, Herrn Landgerichts-Rath Beliz an hiesiger Landgerichtsstelle anberaumt worden. L
Alle diesenigen unbekannten Gläubiger, welche Forderungen an die Brennersche Eoncurs-Masse zu haben glauben, werden daher hierdurch vorgeladen , in diesem Terniine entweder in Person oder durch eiven gehörig bevollmächtigte und mit Information ver- fehencu Justiz - Kommissarius , von denen in Ermangelung eigener Byofunarschaft die Herren Justiz-Kommissarien Rötger, Neichart, Dr. Hadelich und Dr. Koch sen. vorgeschlagen werden, zu. erscheinen, ihre Ansprüche. an die Masse anzumelden und nachzuweisen, widri- falls fe mir denselben ausgeschlossen, und ihnen ggen die übrigen Gläubiger ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird.
Erfurt, den 17. September 1831.
Königl. Preuß. Landgericht.
Literarishe Anzeigen. Vei Kronberger und Weber in Prag is so eben erschie- nen und an alle Buchhandlungen Berlins - versandt wordei ; : ueber die Schyßmittel gegen die Cholera, “. und darunter inébesondere über das t 0M em saure Gas „zuinr gußerlichen und innerlichen Gebrauche ; % : voi Dr Cal (o! Qeivler, j Rath und Brunnen-Ar¡t in Marienbad 2e. Prag, 1831. 20 (gr.
Kaiserl Äödnigl. ° «Gr. 8yo, Die gegenwärtige Abkandlung enthält theils vèllia nene Ideen und Vors viäge; und theils eine Bearoeituna des Bekannten aus erem neuen Getchtspunfte; stünt ch aber durchgezends auf Er- fatrunz und Analogie, und i ausschiteßl.ch auf praftische Brauch-
barkeit bere het. Das kohlensaure Gas wiro als Mittel a) zur Zerstorang des Miaéma in der Lufr; b) zur Abhaltung desselben von unscrim Körper: uud c) zur Verminderung der xb perlichen Anlage sür die Cholera, in Vorschlag gebracht; und zwir in be- sándiger Rucksi 1.t auf die empfohlenen audern äußern (Dämpfe der Saspeteräure und des Chlorkalkeés) und innern (spir t 26sen und âcherish-n) Präjservativmittel Die lettern betresend, zeiut der Verf'sser umftändlich, das ihr fortgeießrer Gebrauch in den ne sten Zállen, besonders in den großen Städten, die Empfänglich- (rir für bie Cholera vielmehr begünißtiaen wüsse; und giebt diese Fáue g'nau aa, so wie diejenigen, wo die Anwendung dicser Mit- tel zuläsig is. Das Verbot mehrerer Schrifcen, voc und wäh- rend der Lpidemie keine ausleereaden Mittel zu gebrau-hen, wird als ein schädliches Vorurtheil dargestellt. Die Hypothese über ein thizrisches Lustinfüsorium, als Ursache der Cholera, wird näher ge- würdiget. Die gänzliche Unwahrscheinlichkeit der conragidsen Na-
Anzeiger für
Durchreise begriffen, in der Zeit der höchsten Noth, nur allein |
Di
di
tur (nach dem Sinne des Verfassers) wird aus der Erfahrung nach- gewiesen, und gezeigt, daß der Glaube an s? mehr Nacht vil ats Vortheil bringt. Die Furchr ist nich dem Verfasser voa weit ge- rigeren E n¡{{uÿ auf die Erzeuguanz der Kraufhet!, als man ge- wöhnlich glaubt. Der Anyaug zandelc von einem Mittel, welches zwischen der Vorbauung und der Behaadlana der Cholera gleich- sam in der Mitte steht, und- welches für die Gesammtzahl al'e? funfcigen Kranken von größerem Nutzen seyn dürste, als die bis- herige bisie Behaudlungöweise der Kranfheir seibst. De leichiez Maaßregeln, dasselbe in den Städten und auf dem Laad: sür Je- dermann in Anwendung zu bringen, snd. angegeben. Die Anumer- fungen des Änhanges enthalren die Ansizcen des Verfissers über das Wesen der Krankheit, mir Hinsicht auf die neuesten Hypothe- seit (z. B. daß die Cholera ein bvbarriages Wechselfleber sey, oder in einer zu starken Carbonisacion des Blurces besteye); ferner Be- merfungen úber das Individualifiren bei der Behandlung, und eine Erflärung der erprobcen Vorzige d!s Reibens und Erwärmens der Kranken, vor allen audern außerlihen Heilmitteln. Zu haben in der
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; Nicolaisk en Buchhandlung in Verlin (Brüderfir. Rr. 13.!, Stettin und Elbing.
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¿4 ed ET Of: Lindauer schen Buchhandlung in München ist erschienen und in allen Buchhandlungen, in Berlin bei C. Fr. Plahn (Jägerstraße Nr. 37) zu haben : :
Schreiner, Fr. X. J.- die Fahrkunst theoretisch und prat- tisch dargestellt. Oder Über die Geschirce, über Anschirren und Anspannen der Pferde, úder das Fahren mit Pferden, dann über Wagen und Schlitten. Mit 5 lithographirten Tafeln. gr. 8. geh. Drackpapier 1 Thl. 15 sgr. Velinya- pier 2 Thl.
— — — die Behandlung des Pferdes. Enthaltend: die Be- schasfenheit der Pferde-Racen und die Charaktere der Pferde, die Pferdezucht, die Pflege und Behandlung dec Foblen, die Einrichtung dee Pferdeställe, die Fütterung und die Pflege der Pferde, den Beschlag der Pferdehufe und die Behand: lung der Pferde bei verschiedenen Eretgnissen. Mit Zeich- nangen zum Behufe der Erklärungen über den Hufbeschlag. gr. 8. geh. Druckpapviex 1 Thl. 15 sgr. Velinpapier 2 Thl.
— die Reitkunst in ihrem ganzen Umfange, mit Stein- ahdrücken und dem Portraîte des Herrn -Dber - Stallineisters Fretherrn von Keßling. gr. 8. 1321. Drucpapier 3 Thl Schreibpapier 3 Thl, 20 fgr. Velinpapier 4 Thl.
tene R E E
Bei E, S, Mittler in Berlin, (Stechbalin No. 3), und in dessen Hardlungen zu Posen, Bromberg und Gnesen ist zu haben :
Abbildung von Klopstock?s Denkmal im Brühl bei Quedlinburg, Eingeweiht am 7. Juli 1331, Nach der Natur gezeichnet von W, Steuerwaldt. Gr. quer Ao. Preis 1i4 gr. (Quedlioburg bei G. Basse).
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stenmale wiederholt: Freien nach Borschrist, oder: Wenn s fehlen! Lustspiel in 4 Abtheilungen, vom Pr. C, Töpfer,
Fm Opernhause: Je toller, je bi
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Im Schauspielhause: Dem Hierauf, zu
Hierauf : Di
Königstädtisches Theater. Das Fräulein vom See, Oper |
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OProG Dr. compt, COLDO, compi, 77, 95.
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Redacteur Fo hn. Mitredacteur Cotte
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: Frankfurt a. M., 1. Nov. Oesterr. 5proc. Metall, Ÿ 862, proc. 7677. 762, 21proc. 441. 1proc. 201, G, Banki Partial: Obl. 1264. 1265.
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; he Alterthümer, Buch XVI., Kap Nebst einigen Benmzerfunzen über das Zeugniß des
Zivel
Darn!ey. Ein historisches Gemälde. Vom Verfasser des \
mans : Lage.
Laprdinal Richelieu. ir und 2r Band.
Aus dem Englischen (481 Bogen). 2 Thl. 20 sar. ;
Der dritte und lezte Band dieses höchst interessanten Romans |
scheint in 4 Wochen.
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Die zweite — umgearbeitete —Auflage von
Dr. L ichtenstädts Rathschläge an das Publifum
zur Verhütuna und Heilung der herrschenden O E C eler, iF jet fertig geworden, und durch alle Buchhandlungen für 50
: ; _ brochivt zu beziehen. Diese — für Nichträrzte bestimnite -
fleine Schrift, d
wohl mit Recht zu deu besten diesec Art gezählt, und als (old dem Publikum empfohlen werden, als der berühmte Verfas (Dirigent eines großen Cholera-Lazareths in St Petersburg) du die Beobachtunz und Behandlung von mehr denn achthundert C! lera-Kranfen jeut durch eigene Erfahrung aus Ueberzeugung sprid
Berlin, 1831.
Haude und Speaer sche Buchhandluns.
Mig am 3. Sept, d. J. den Holschniper Matthias Ludwig
die von dem General Lamarque verlangte Reserve betreffe, o
| dies an und für sich schon eine Reserve,
“ pfe, so nehme er (Lamarque) es zurück. „Sie haben mir
AliCemrine
Berlin, Sonntag den sten November.
Preußische Staats-Zeitung.
12s E 2E E R A O
—————
Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.
Die Königl. Akademie der Künste hat in ihrer Versamm- simon hierselbst zu ihrem akademischen Künstler erwählt und selben das Patent ausfertigen lassen. Berlin, den 29. Oktober 1831. Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Künste. (gez.) Schadow.
Augekommen: Der Kaiserl. Oesterreichische Kabinets-Cou- er Beck, von Wien.
Waar zes rem L O A O 0 5ADN O AS TTP EA N E M R. I V M DR D
Zeitungs-Nachrichten. Uh d,
France! M
Deputirten-Kammer. Ju der Sigung v. 28, Oft. wyrden die Berathungen über das Refkfrutirungs- Geseß fortge- ebt. Nachdem der (gestern erwähnte) Antrag der Kommissiou ammt allen dazu gemachten Unter - Amendements nach einer jeitläuftigen, aber an sich unerheblichen Debatte noch einmal n die Kommission verwiesen worden , &lug der General La- marque vor, in dem 3ten Artikel des Geseg - Entwurfes die Siárke der Armee nah dem Kriegsfuße mit Einschluß der Oifi- ere uad Unter- Offiziere auf 500,000 Maun festzuseveu. „Wir dürfen es uns nicht verhehlen““, äußerte der General, „daß das bisherige Gleichgewicht in Europa gestört ift; wir können den Süden nicht mehr dem Norden eutgegeustellen ; wir haben keine {liirten mehr. Bei uns herrscht ein Prinzip, das denjenigen (ller übrigen Kabinette feindlich gegenübersteht; lange werden wir ader in feinen Zwist mit einer einzelnen Macht gerathen ‘onnen, ohne daß die úüdrigen unter irgend einem Vorwande gemeinschaftliche Sache mit ihr machen. Gleichwie nun die Gefahr von Daner ist, also müssen es anch - un- sere Vorsichts - Maaßregeln seyn, um sle zu beschwören. Aus diesem Gesichtspunkte betrachtet , halte ich das uns vorge- \ega Refkrutirungs - Gese für unvollsiändig und hätte von dem Marshall, der an der Spiße des Kriegs-Ministeriums steht, et: was Besseres erwartet. ‘“ Herr Guizot berief si darauf, daß, wenn man die Stärke der Armee ein- für allemal festseute, die Kammer der ihr in dem Geseße vom 11. Oktober v. F, zuer- fannten foftbaren Besugniß, das Kontingent zur Nefkrutirung der Land- und Seemacht in jeder Scsslon besonders zu besiimmen, verlustig gehen würde. Der General Lamarque erwiederte, er lfónne jeine Gegner nicht begreifen; diese beschuldigten ihn und seine gleichgeslnuten Freunde täzlih, daß sie die Regierung hwächen wollten, und wenn sle nun Borschläze machten, um ihr die erforderliche Kraft zu verleihen, so fänden Ne überall Wi- derstand ; erst Tages zuvor habe man si der Ocganisatiou der mobilen National-Garde opponirt, uad jeßt verweigere mau wle- der der Armee eine Reserve, dem es seh unmogli, cine solhe zu errihten, wenn man nicht die Stärke des Herres des1- nitiv feststelle. Nachdem noch der Baron Pelet wider und Herr v. Ludre für den Antrag des Generals Lamarqite aufge- ireten waren, ließ der Kriegs-Minister sich vernehmen. Der- selbe bemerkte, daß es immer ein Leichtes seyn würde, mittelst des der Kammer vorgelegten Refrutirungs - Gesebes die Armee auf 500,000 Mann zu bringen , daß er es indeß für überflüssig halte, diese Zahl in dem Gesebe best mmt auszudrücken. Was
befinde sich dieselbe in dem Effektiv-Besiande der Armee; in der That sey es gar nicht wahrscheinli, daß Frankreich stets ein beträcbtliches Heer unter den Waffen haben werde, einmal, weil dies überflüssig und Besorgniß errezend seyn, zweitens aber auch, weil dadurch ein Kosten - Auswand herbeigeführt wer- den würde, zu dem die Kammern sich \{chwerlich verstehen möchten. Wenn man nun von der auszuhebenden jungen Mann- haft 100 oder 150,000 Leute in ihrer Heimath belasse, so sey die in jedem Jahre, je nachdem die Regierung eine mehr oder minder starfe Aushebung für nöthig halte, zugezogen werden könne. Er halte hiernach den Vorschlag des Generals Lamarque für um so überflüssiger, als die Kammer es ohnehin in der Gewalt habe, bei der jährli- hen Bewilligung der Ausgaben für das Kriegs-Departemeñnt das stehende Heer immer nach Gefallen zu vermindern oder zu erhö- hen, „Wenn übrigens‘, so {loß der Minister, „Hr. Lamarque mi fragt, ob ich denn das fünsftige Schicksal Frankreichs kom- vromittiren wolle? so fann ich nit glauben, daß es mit dieser Frage ernstlich gemeint fey. Doch wird die Kammer fühlen, daß ih einen solchen persönlichen Angriff auf das nachdriüiklichste zurück: weisen muß. Fch erkläre es ofen : die Macht Frankreichs ist von der Art, daß die Kammer ganz ruhig darüber seyn fann: fein Ereigniß wird uns unvorbereitet überraschen ‘“ Der General Lamarque bemerfte hieranf, daß der Kriegs-Minister sein Amendenient Ta- ges zuvor selbst gebilligt habe; da derselbe es indeß jeyt bekäm-
gestern gesagt,‘ erwiederte der Minifter, „daß Sie ein solches Amendement machen würden ; ich antwortete, daß Fhnen dies freistehe; deshalb aber have ih das Amendement selbst noch nicht gutgeheißen./“ — Nach dieser Debatte nahm die Kammer die Artikel 3, 4, 6—9 des Rekrutirungs - Geseves in ihrer ursprüng- lihen Abfassung an. Der 5te Artikel wurde noch einmal an die Kommission verwiesen.
Paris, 29. Oft, Gestern empfing der König die medizi: nishe Afademie, den Baron Portal an der Spibe,
Bei der großen Empfangs- Cour, die am löten d. M. in
nächsten Jahre diese Stadt besuchen werde.
Die Herzoge von Orleans und Nemours sind aus Brüssel in dem Hauptquartier Maubeuge wieder angekommen, wo sich anch der Marschall Gérard befindet.
Der junge Tristan v. Montholon, Sohn des Genera!s die- ses Namens, der Napoleon nah St. Helena begleitete, ist als Offiziec bei der Armee in Algier in Folge erhaltener Wunden gestorben,
Der Handels-Minister hat den Bau einer Thierarzneischule in Toulouse genehmigt, dessen Kosten auf 690,000 Fr. verau- schlagt sind.
Die gestrige Nummer der Gazette de France ist abermals konfiscirt ; dies ist binuen acht Tagen die dritte Bes&lagnahme. Die Quotidienne und der Courrier de l’Enrope er- fláren die Forderung der Zusammenberufung der Primair - Ver- sammlungen, deren sich die Gazette*de Frauce in ihrer Op- position gegen das Ministerium seit längerer Zeit als eines Hauptmittels bedient, für ein revoiutionnaires Prinzip, zu dem sich fein aufrichtiger Noyalist dekenneu könne.
Der diesseitige Botschafter am Kaiserl. Russischen Hofe, Herzog von Mortemart, hat Beobachtungen über die Cholera be- fannt gemacht, die von der Fcanzösischen Gesandtschaft in St. Petersburg gesammelt worden sind. Um diese Broschüre eineni recht großen Publikum zugänglich zu macheu, ist der Preis der- selben nur auf 50 Cent. feftgeseßt.
n mehreren Ortschaften des Departements des Tarn, in Cases, Mondenard, Lauzerti, Moissac, sind bei Gelegenheit der Erhebung der indirekten Steuern Unruhen ausgebrochen und Truppen hingeschickt worden, um die Ordnung wiederherzusiellen,
Großbritanien und Jrland.
London, W. Oft. Der Marquis voa Palmílla ist wieder hier angefonmmmen.
Der Reform - Verein der Grafschast Hampshire fand vor- gestern auf einem offenen Plage, dem Schlosse von Winchefler gegenuber, stati, Alle Notabilizäten der Grafschaft waren zuge- gen; da indessen die arbeitende Kiasse noch sehr mißvergntigt ift und die Executioneu und Transportationen vom vorigeu Wiuter noch nicht vergessen hat, jo befürchtete man niht ohne Ursache einen Ausstand, iudem Cook, der den Friedensrichter Bingham Baring mit einem Prü- gel geschlagen, als einen Fustizmord geschildert hatte und nun dem Wereine persönlich beiwohnte. Die Tagelöhner, deren Loh auf 10 Shill. die Woche herabgeseßt ist, marschirten auf mit Musik und Fahnen , die folgende Motto's führten: „Wir wollen den Burgfleckenfkrämern in die Ohren donnern — Gerechtigkeit ist unser Scho — Veiuzunft unsere Streiifolbe — Freiheit unser Preis — Einheit ist Kraft — Der Haß der Burgflecken- krämer ist der Stolz der Neformers — Keine Vischofssmuye, 100 die Freiheit waltet 2c.“ Herr Budd, Secretair am Friedens- Gerichte, trug eine Adresse au den Koirig vor, um ihn zu er- suchen, das Parlament ohne Weiteres nach den Grundsäyen der (durhgefailenen) Reform-Bill zusammenzurujen, und machte die bittersten Bemerkungen gegen die Bischöfe. Der Redner meinte, der König, wenn er nur geivollt hätte, have die Vill ohne Einwilligung der Lords genehmigen fönnen, da diese mit deu Privilegien des Unterhauses nichts zu {hafen hätten. — Cobbett unterstübte die Adresse. Die Reform-Bill sey von 21 Bischöfen verworfen worden; von 44 feiflen Prälaten hätten nur 2 für dieselbe gestimmt. Diese anti - apostolishen Hirten berei- erten sich durch den Schweiß des BVoikes und hinteließen ih- ren Erben 2 — 300,000 Pfd., obschon sie keinen Heller zuvor besc}en. Der Bischof von Winchester habe drei Paläste; der zu Chelsea sey mittelst einer Parlaments - Afte ihm genommen und verkauft worden, allein statt den Kaufschilling in diè öffent- liche Schaßkammer zu legen, empfange er die Zinsen davon, Wenn das Gesey ihm einen Palast uehmen fönne, fönne cs auch die anderen be:den nehmen und ihn mit seinen Händeu, wie den heil. Paulus, arbeiten heißen, um dadurch die Armen zu unterstüßen, . Die Grafschaft habe überdies andere Quasi:Bi- \chöse, wie den Grafen Guilford, der, außer einer Pfrtnde zu MWinchester, andere Pfrüuden besäße und daher nicht für die Reform stimmen werde. Manchefter habe ihn (Cobbett) zu sei- nem Repräsentanten erwählen wollen, er aber habe erwiedert, wenn sle die Kirchengüter nit konfisziren wollten, möchten sle silch nach einem anderen Mitgliede umsehen. Der König habe unstreitig das Recht, das Unterhaus zusammenzuberufen, ohne das Oberhaus zu Rathe zu ziehen. (Unterbrechung von einigen Seiten.) Es wären bloß die Zehnten- und Steuernfresser, die ihn unterbrächen. Er wüirde feine Zehnten bezahlen lassen, aber den Arbeitern hinreicheuden Lohn geben, dannt sle anstäutig le- ben fönnten. (Beifall und Unwillen.) — Sie 4. M acdonald vertheidigte die Minister und tadelte Hrn. Cobbett, der den Ver- ein zu entzweien suche, Hr. Fervoise trug auf ein Amende- ment an, welches den Mehrzahl angenommen wurde.
Clumber- Schloß bei Nottingham, der Landsiß des Herzogs von Newcastle, welcher Lord-Lieutenant der Grafschaft Not- ‘tinghamshire is, befindet sich jeßt wie im Betagerungeflande. General Bonverie shickte auf Berlangen des Herzogs eine Di- vision Artillerie mit Kanonen aus Retford dahin. Die Forsl- wächter (Rangers) aus Sherwood leisten ebenfalls daselbst Dienste, und zwar Tag und Nacht, wie in einer beolagerten Festung, ftellen Pikets aus und bewachen alle Zugäuge des Parks aufs strengste. Das Silber - Geschirr und die Gemálde des Herzogs sind in feuerfesten Zimmern verivahrt , und alle mögliche Vorsichtsmaaßregeln werden beobachtet. Das Schloß ist verproviantirt, und alle verdächtige Personen werden als Spione angehalten und untersucht.
Zeitungen aus New-Yorf vom Versammlung von Abgeordneten aus 15 Philadelphia zusammenzetreten war, Um
Sten d. melden, daß eine Staaten der Union in die mit dem Tarif vor:
den Tuilerieen stattfand, hat der König zu dem Präsidenten
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zunehmenden Veränderungen zu prüfen. Die südlichen Staaten
dcs Königl. Gerichtshofes von Bordeaux geäußert, daß er im |
Cobbett die Hinrichtung eines gewissen *
wúnschen das ganze System abgeschafft zu sehen, die mittleren und östlichen bloß eine Modification dessciben. Die Ersiecen dro- hen im Weigerungéfalle mit Losreißung von der Unioa, Man hált die Modification des Tarifs fúr unvermeidlich,
Das Patketboot „Spy“‘“ ist mit Briefen aus Mexiko vom 29. August und aus Vera-Cruz vom 1. Sept. zu Falmouth angelangt. Es überbrachte 659,000 Piafler, wovon 88,000 Dol- lars fc Rechnung der Dividende. Eine Kondufkta mit 1,300,000 Dollars war in Vera-Cruz angekommen. Verschiedene Negi- menter hatten durchz ihre Obersten die Erfüllung des Geseges vom Fahre 1829 verlangt und widrigenfalls der Negierung nit einer neuen Revolution gedroht. Der Kongreß hat die Sacbe noch nicht entschied, und die Regierung schien die Drohuna zu verachten, Die wob!habenden Spanier wußten sich eine einfluß- reiche Partei zu erhalte und kümmerten si nit um das Ge: rei des Volkes. Uebrigens war Alles ruhig, der Handei aver stil unnd die Waarenlager überhäuft.
Zeitungen und Briefe aus Buenos-Ayres vom 13. Aug. sind dier eingegangen. Der Kongreß hatte seine Sißzungen er- öffnet, aber nichts Merkwürdiges verhandelt. Die Comumnunic«- tionen mit dem Junern hatten wieder begonnen und soUten ile Laud mit Chili, Peru und Bolivia wieder auf den alten Fuß hergestellt werden. Der Mangel an Pferden und Maulthiert 1 hatte den Verkehr mit den von den Unitariern beseßten Provii- zen verzögert. Die Finanzen der Republik waren in der trauvig- sten Lage. Fm Jahre 1830 am 30, Juui war ein Deficit vön 13,542,688 D. rücfstándiz. Die Einnahme bis zum 30. Juni beirug nur 4,210,837 D, und die Ausgade 87,244,311 D. ; hierzu fommt noch die neue Auleiße von 1,774,124 D.
Am 1. unt; bei der Fnstallation des Kongresses von EHitli, machte die Regierung befaunt, daß Frankreich die Republik n-
| erfannt habe und ein Gesandter dahin abgeschickt worden fc,
um Ludwig Philipp zu seiner Thronbesteigung Glück zu wünschen, Die politischen Verbannten sollten nah Citi zurückderufen wer: den. — Peru und Bolivia waren im-Begriff, eineu neuen Krieg anzufangen. General Gamara sland’ im Frühling mit 6500 Mann in Cujco, und der Prásident von Bolivia, General Santa Cruz, hatte 5000 Mann zu La Páz Éersammelt.
Niederland e,
Aus dem Haag, 31. Oft. Man wollte hiex wissen, daß, anf Eingang der Nachricht von dem Seitens; des Yriuzen von Oranien erlasscuen Tagesbefehl hinsichtlich der: fernsr zu beobaci- tenden Waffenruhe, die Englische Floite Vefch! erhalten nabe, vorläufig nicht nach der Schelde abzugehen, soudern in den Dire nen zu verbleideu C8 ¿
Aus Herzogenbusch wird gemeldet, daß die Forts Crevecocur, Fsabelle uud“ St. Andries, die bereits vor längerer Zeit in ge- börigen Vertheidigungs- Zustand geseßt worden, am 1. Nov, atich Besaßtinigen erhalten souen. Bon. der hiesigen Garnison wird zu diescni Behufe nach jeden Fort eiue Compagnie abgehen, die
alimonaili von anderen abgeldst werden fotleu.
Holländische Viätter enthalten foigendes Schreiben ais der Citadelle von Lntwerpen Lom 27sten.d. M.: „Ja der Stadt, deren Bürger sich am L4sien d. auf 10 Tage verprovian- tiren mußten, ift Alles ‘ungemein still. Auf der Nordseite der- selben ist an den Kanten entlang, die man mit einander in Ver- bindung gebracht hat, das Straßenpflaster. aufgerissen, und langs der Wasserseite sind tiberall Verschanzungen. aufgeworfen; even so auch am Eingange des Bassins, wo -.FKanouen und Mo. se, deren Mündung nah der Schelde gerichtet ist, aufgestelit uz, um unse-e Flotte, falls diese die Schelde hinaufsegein wolite, zu bombardir:n. Von dem Nord-Fort bis zum Quai stehen se: ei nizen Tageu an der Sthelde 58 Kanonen und 11 Mörser, der Anzah! täglich noch vergrößert wird. Am Quai ist das Pflaëer ebenfalls anfgerissen, auch slnd dort Barrikaden errichtet 1nd d!e Brücken attfgezogen. Die innere Stadt ift ganz ebén so bairifa ir! wie gerade heute vor einem Jahre, ‘als wir einige Hollän: ju) Käse nach Antwerpen gelangen ließen. So viel wir vou dier aus sehen könen, befinden sich auf zwei Pläßen der Stadt so- genannte Spanische Reuter, die queer durh die RKiestecfiraße gehen; auch snd in der Stadtmañer länos der Esplanade von Tivo!i bis zu der genanmnten Straße Schießiöcher angeb"act, | woraus auf das deutliche, hervorgeht, daß. der Feind cinen Angri von unserer Seite erwartet, Die weiße Flaz:ge weit noch überall von den Thürmen, wiewohl der Waffenstiistand abgelaufen ift, ‘“
Brüssel, 30. Oft, Das gestrige geß’eime Comité der Repräsentanten wurde durch eine Rede des Baron v. Terbeeq ebnet, welcher erfiärte, daß er zwar für. die 24 Artikei timmen würde, aber, indem er dies thue, nur der Gewalt nachgäbe. Nad;- dem sich noch Hr. Jamme gegen und die: Herren de Mf, Mary und Hullens zu Gunsten des Traktats ausgesprechen
Ministern \{meichelte und mit schwacher }
hatten, ergriff Hr. van de Weher das Wort, um auf die ge: | stern von Hcu. Nogier gestellten Fragen zu antworten. Er zeiuate an, daß, was die Schuld betreffe, der Finanz- Minister darüber ein:zn Bericht abstatten werde. Auf die Fcage : welche Mitiei die Regie: uug hátte, ihrerseits die Erfüllung der übernommenen Berpflichtungen zu verweigern, im Fall Holland die seinigen nicht erfülle? erwiederte der Redner, daß in einem folchen Fall die Re- gierung zuvörderst ihr Augenmerk auf die Schuld richten mü}?, daß es aber in diesem Augenblick gefährlich sehn dürfte, sich deutlicher über einen so delikaten Punkt auszusprechen. Die von Hrn. van de Weyer gegebenen Aufklärungen sollen im Allgemeinen der Bersamni- lung nicht sehr genügend erschienen schn. Es fand hiernächst eine lange Diékussion über die Kerkrader Kohlenbergwerke statt, woraus hervor- zugehen {ien, daß die Abtretung dieser Bergwerke an Holland vor wesentlihem Nachtheil slr die Bergwerke in der Umgegend vou Lúittich seyn dürfte; cs wurde dabei in Erinnerung gebracht, deß die Regierung, während der Vereinigung der beiden Länder, mehr als eine Million darauf verwendet habe, und daß der jet daraus hervorgehende Nußen ungemein bedeutend scha würde. --- Ueber den seit kurzem begonnenen Kanal von Luxemburg konte
Herr van de Weyer nur weuig Aufklärung gebea, Der Mini-
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