1831 / 309 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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nur vem Tadel lebt und Alles auf dieser Welt geneigt ist/ die Gränzen ‘seines Besißes auszudehnen; er ist feindselig gegen die m ges weil seine ganze Macht in seiner Nebenbuhlerschaft mit der

egierung besieht, und weil er, der lehteren nahe stehend, sie beur- theilend und manchmal selbst ihre Zügel ergreifend/ durch diese Art von Herrschaft, die er ausûbt, nothwendig stolz werden muß. So hat ein großer Theil der Journale seit der Revolution mit U popülairen Phraseologie alle Männer von Ruf herabgezogen un alle Popularitäten , die sle geschaffen oder nicht geschaffen hatten, vernichtet ; se haben ohne Maaß gelobt, getadelt, beschimpft. Us jenigen, der ihre Leidenschaften theilte - Alles vergebend/ haben Le denjenigen, der sich thren Zorn zuzog/- schonungslos gebrandmarkt. Nach ihrem blinden Vorurtheil haben sie abwechselnd gelobt und getadelt und Lob und Tadel immer auf eine absolute übertriebene Weise verallgemeinert. Sie haben den Krieg verlangt und kein Mit- tel zu shlecht gefunden, um die Absichten der Regierung zu, entstel- len und die am Ruder schenden Männer zu verleumden; ste haben das Oberhaupt des Staates angegriffen und, sich durch falsche Be- theurungen deckend, Alles gethan, um die neue Dynastie um Ach- tung und Popularität zu bringen. Aber alle diese Fehler und Uebel- siände, die zum Theil durch die vernünftigen Fournale neutralisirt werden, verschwinden vor der ungeheuren Leere, welche die Vernich- tung der Preßfreiheit in der Gesellschaft hervorbringen würde. Wir wollen daher dieselbe auch niht aufgehoben wissen, sondern wUn- schen nur, daß die Nation die Presse, namentlich die Pariser , rich- tiger würdige und von dem übertriebenen Werthe, den sie thr bet- legt, ctwas abzichen M Diese Berichtigung und Befretung der dfentlichen Meinung is begonnen und im {nellen Fort schret- ten begriffen. Das Entftchen vieler Provinzialblätter - die Decen- tralisirung des Lebens und die Verbreitung desselben úber das ganze Land, elite eine Folge der Departemental - und Kommunal-Orga- nisation seyn wird, werden dieses Fortschreiten befördern. Ein an- deres Mittel dafúr liegt aber noch in der Verbesserung der Preß- Geseße, durch welche das Stiften neuer Blätter und damit die Konkurrenz zu erleihtern und das durch das Cautions- System ge- gründete Monopol aufzuheben wäre./

Allgemeiner Anzeiger

Literarishe Anzeigen.

Bekanntmachungen.

Bon dem Königl. Preuß. Hofgerichte von Pommern und Rü- gen ünd durch die heute erlassenen, den Stralsunder Zeitungen in extenso fingerüuckten Vorladungen alle diejenigen , welche an daé, von dem bisherigen Pächrer Eduard Waiß zu Wüst-Eldena, an seineu Beuder, den Doctor Carl Wait“ abgrestandene Pachtrecht dieses Guts, fo wie an das zugleich- mitverkaufre daselbjt befindliche le- bende und todte Wirthschfts- Inventarium, Saaten, Akerarbeit, die auf dem Gute befindlichen eigentzümlichen Gebaude, den dies- jährigen Einschnirt, sowie an den cedirten bei der Stadt Greifs- wald sehenden Vorschuß, aus irgend einem rechtlichen Grunde An- sprüche und Forderungen haben, -— aufgefordert, solche, sie mögen herrühren woher sie wollen,

am 23 November oder 22. Dezember d. J., oder

24. Januar k. Ï., gehörig anzugeben und zu verificiren, 1m widrigen fic durch den, am 21. Februar k. I. zu erlassenden Präclustv - Abschied für immer damit werden abaewiesen werden.

Datum Greiföwald, den 17. October 1331. : Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.

von Moller, Director.

Edictal-Citation. Na-hfehend benannte Personen, als: L

1) der Schiffs-Rheder Otto Schwanbeckck, wahrscheinli aus Lu- bec acbürtig, ungefähr einige 70 Jahr alt, und vor 13 Jah- ren von hier abgegangen ; S

2) der Handlungs-Gehülfe August Simon Schumacher, geboren den 13. September 1790, welcher vor ungefähr 24 Jahren von Königsberg nah Hamburg gegangen seyn soli, und dessen Deragen von 158 Thl. 10 sgr. 9 pf. im hiesigen Deposi- torio isf; E

3) der Handlungs - Gehülfe Johann Friedrich Barthes, welcher im Jahre 1807 in London gewesen, und dessen Vermögens- Bestand von 12 Thl. 26 sgr. 8 pf. sich im Depositorio besiudet ;

4) der Adam Wilkbudis, geboren den 1. Juni 1796, wrlver im Jahre 1812 als Cantonift eingezogen worden, bei den shwar- zen Husaren gestanden hoben soll, und hier im Depositorio 19 Thl. 11 sgr. 3 pf. hat ; i

5) der Matrose Philipp Flösser, welcher vor ungefähr 11 Jehren von Oftende nach Westindien gegangen seyn soll;

6) der Johann Peter Heinrich Reschewsfy, geboren den 18. De- zember 1795, welcher vor ungefähr 17 Jahren auf einem Schiffe von North-Shields als Seemann gefahren haben soll, m für den sih im Depositorio 645 Thl. 18 sgr. 8 pf. be-

nden ; so wie die unbekannten Erben dieser Verschollenen, werden hier- durch aufgeforderr, sih persönlich oder schrifclih bei dem unter- zeichneten Gerichte, spätestens in dem

den 29. August 1832, Vormittags 10 Uhr, anacsezten Termine, bei dem Herrn Justiz-Rath Freitag, zu mel- den, und ihre Legitimations-Papiere einzureichen, widrigenfalls die aenannten Personen für todr erkläre werden, und ihr Vermögen den sich leaitimirten Erben, in deren Ermangelung aber dem Königl. Fisco zuerkannt werden wird.

Memel, den 20. October 1231. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Oefi De Aufforderuna.

Es werden hiermit alle diejenigen, welche auë dem im No- vember 1829 begonnenen, und am 1. September 1830 aufgehobeuen, zwischen den Kaufmann Herrn Luffe zu Stralsund und mir, dem unterschriebenen Kaufmann Hoppe, der Zeir zu Stralsund, jet zu Damaarten, unter der Firma: Luffr & Hoppe, im gedachten Zeitrau ne bestandenen Societäts-Verhältniß, Forderunzen oder An- sprüche irgend einer Art annoch an mich, den unterschriebenen Kaufmann Hoppe zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert, solche gegen mich, den unterschriebenen Kaufmann Hoppe, jeßzt in Dam- garten, bis zum Schlusse dieses Jahres bei memer Jet competen- ren Behörde, dem Wohllöbl. Königl. Stadrgerichc zu Dan'garten, geltend zu machen, da späterhin dergleichen etwanige Ausprüche und Forderungen oon mir, dem Kaufmann Hoppe, nicht berichriat werden. Damgarten in Neu-Yorpoinmern, den 24 August 1831.

Gustav Joachim Heinrich Hoppe.

Verein für Pferdezucht und Pferdedressur.

Die geehrten Mirglieder des Vereins werden nochmals drin- gend aufgefordert, die Stimmzettel über die unrer den 1. Juli c. vorgelegten Proposirionen gefälligst unterzeichnet zurück zu senden. Wenn nämlich nicht die in dem Statut bedingte Zahl von 2 der Mitglieder des Vereins ihre Stimmen abgeben, so können die be- absichtigten und vorgeschlagenen Veränderungen nicht ins Leben treten und gesesliche Kraft erhalten. Diese wichtigen beabsichtig- ten Fertschricte zu befördern und nicht zu hemmen, wird also die- jenigen geehrcen Mitglieder des Vereins, welche mit der Abstim- mung noch rúcktändig sind, gewiß bewegen, ihre Stimmen gefälligst bald abzugeben. Fj: v. Eckardstein.

1652

Berliner

Börse.

Den 5. November 1831. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.)

Auswärtige Börsen. Amaterdam, 31. Oktober, i:

Niederl. wirkl Schuld 392, Ausgesetzte do. 4. Kanz-Billeh Gproc. Anl. von 42 Mill. 855. Vesterc. Sproc. Metall. 81. } (von 1828) 883.

T, Brief Geld]

77 [Brief] Geld.

SSUNYITL Mae A y 3 SL.-Scbuld-Scb. | 4 | 958 | 995 HOstpr. Plandbrt.| 4 997 | 9x Pr. Engl. Anl. i8| 5 100 Pomm. Pfandbr. | 4 e 14057 Pr. Engl. Anl. 22| 5 | [109 fKur-u.Neum.do.| 4 1054 1047 Pr. Engl. Obl. 301 4 | 91 0x Scehlesische do.| 4 1057 Kurm.Ob m.LC.| 4 | 94 Rkst C d. K.-u.N _- -- Nmk.Ini.Sch. di | 4 | 94 1Z.-Sch.d K.-u N.| | 61 60 Berl. Stadt-Obl 4 | | 95 Königsbgz. do. d} 9S i Elbinger do. 4 04 Holl. vollw. Duk. | 18 Fn Danz. do. inTh. |— | 36 | 35 Neue dito —| | B87 Westpr. Pfandb.| 4 | 98 0714 fPriedrichsd'or . | 135 1215 Grosshz.Pos.do. | 4 | 982 | 984 [Disconto .…... E 3 á : Preufs. Cour. Wechsel-Cours. Ti did B ZLADN Ad e 25 Fl. [Kurz [1454 O E S 250 Fl, 2 M. [1474 Hamburg; «a N l oe 300 Mk. |Kurz [1545 G 300 Mk. |2 Wt. [L585 Foo O E 1 LSil [3 Mit. 6 274] - A 300 Fr. |2 Mt. _— 825 Wien in 0 Nr... 150 Fl. |2 Mt. 1047 [1047 AUSSbUNS 150 Fl [2/08 1044 [1047 Brel a d 100 Thl. (2 Mi. 995 | Me s s 42 100 Thl. [8 Tage L037 Fr Prankfucdt a Va e da 150 L [208 104% Petersburg D, anae 100 Rbl. |3 Woch. | 30-75 Naa ae 600 Fl. |äarz -—

Preußische

Staats.

ehren sollen.

Nr. 19, ¿zu befommen:

geb. sgr.

Nr. 23, zu haben).

im Allgemeinen,

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Bei G. Bethge, Spittelbrücke Nr. 2 und 3, ist erschienen :

die Pre

Carus, Vaterlandskbunde.

den Beweisen dienen könnte.

So eben sind erschienen, und in Berlin bei F. Dümmler, Linden Nr. 19, zu erhaiten: Berliner Kalender auf das Scha!t-Jahr 1832, mit 13 Kupfern eleg. geb. mir Goldschnitr. Taschen-Kalender für 1832, mit 12 Kupfern, geb. 10 sgr. Kleiner Taschen-Kalender für 1832, wit 12 Kupfern,

Polens

franfer Augen, Zähne und Haupthaare im Besonzeru. besten Quellen und bewährresten Erfahrungen bearbeitet von %. M. Scholan d. Preis brochirt 15 sgr. (12 gr. Cour ). Nie is die Wichtigkeit der Gesundheits - Pflege ernfilicher und allgemeiner anerkannt, als in unsern Tagen, wo Cholera und an-

mit einem Worte,

Abriß dev Länder - Bejchreibung und Geschichte des Preußis.hen Ein Lehrbuch für inlgadische Schulen und jeden wißde- gierigen Preußen. 1232 sgr.

Jeder der sich Preuße nent, würde es sehr übel nehmen, wenn man ihn nicht auch einen guten Preußeu uennen wollte, das heißt, einen Solchen, der stolz auf sein Vaterland ist. es aber leichr fommen, daß ihn Einer auf die Probe stellte, und fragte, worauf er denn eigenclich stolz sey? Da würde man sich doch ein wenig schämen, wenn nau die Antwort schuldig bleiben müß e und nicht vielmehr den Unberufenen mic cin gen schlagen- Daran hat nun einer unserer Mit- bürger gedacht, und im obigen We kci,en Alt und Jung, wes Stan- des und Würden es auch sey, r ' und gut unterrichtet, warum wir unser Preußenland lieben und Aus dem Dunkel der Vorzeit führt er uns in die hellleuchtende Gegenwart, durchwanderr mit uns alle Provinzen, und lehrt uns überall, wo und wie durch die Weiéheit und Tapfer- keit unserer Fürsten, durch die Trene und den Muth unserer Landé- leute der Grund gelege worden, zu all dem Herrlichen, VBortref- lichen und Grofen, worauf wir mit Recht stoti feyn dürfen. Wel- cher Preuße mdchte nicht einen solchen Lehrer haben!

Nun tkönute

uns Alle kurz

Bei W Heinrichehofen in Magdeburg i? erschienen und in allen Buchhandlungen, Berlin bei Ferd Dümmler, Linden

Vorsehung und Menschenleben, ein Wort des Trostes für Alle, die jet bei vermehrter Lebènége- fabr bésorgt auf die Zukunft blicken. gr. 8vo Eine Schrise, die als „so ganz dazu geeiguet, in dieser schweren Zeit das Vertrauen auf Gott zu stärken, und den Muth in Gefahr zu beleben‘“, von der Magdeburger Stadtbehörde sämmtlichen B2- wohnern Magdeburgs dringend anempfohlen wurde.

aeh. 5 sgr.

1 Thl, 15 (at.

In der Ch. E. Kollmann schen Buchhandlung zu Leipzig ist erschienen und in allen deutschen Buchhandlungen zu haben: Ol ein Wahrzeichen für alle Völker, welche ihre Freiheit bewahren wolten. Nebst einem Sendschreiben an die Herren von Morawséki

und Remboweéfki in Warschau. Von Professor Krug in Leipzig. Geheftet 72 sgr. (In Berlin in der Enslinschen Buchhandlung, Breite Straße

Bei E. F. Fürst in Nordhausen if so eben erschienen und in allen Buchhandlungen Deurschlands, in Berlin bei C. F. Ame- lang, Brüderstraße Nr. 11, zu bekommen:

Der aufrichtige Vieh - Arzt bei den Krankheiten der Schaafe, des Rindviehes und der Schweine, oder: deuclicher Unterricht, wie man die Krankheiten der genann- ten Vieharten schnell erkeonen und furiren kann. der Mittel, wie man Schaafe, Rindvieh und Schweine (nell und gut mäset. Ein Handbuch für Guröébeigzer, Laudleute, Brannt- weinbrenner, Müller, Bäcker, Bierbrauer, so wie überhaupt für alle diejenigen, welche Vieh haben.

Zwar sind über Mätung und Kuren des Viehes schon ver- schiedene Bücher erschienen, doch darf dieß hier angeführte durch cine Brauchbarkeit allgemein empfohlen werden, da es aus der Feder von zwei erfahrenen Männern fkomnt.

Nebst Yngabe

SVo. Deo) L831. 12% igt.

Bei Rubach in Magdeburg i erschienen, und in Berlin zu haben bei L. Hold, Königsstraße Nr. 62, neben der Post: Die vorzüglichsten Regeln ur

j E Daltuna ber V eund L! so wie zur zweckmäßigen Pflege gesunder und

Nach den

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Königliche Schauspiele, i Sonntag, 6. Nov. Im Opernhause: Je toller, je b

Allgemeine

euß \ch e Staats-Zeitung.

Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Mehul, Hierauf: Die gen Pensionairinnen, komisches Ballet in 1 Aft, von Ph. Tag

Im Schauspielhause: Die Lichtenfteiner, dramatisches málde in 5 Abtheilungen, uebst einen Vorspiele: „Der Weihn abend‘‘, von Bahrdt.

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 6. Nov. Zum Erstenmale: Die Flüchtlinge, Y in Z Aften, von Roden. Hierauf, zum Eistenmale: Die b Billets, Lustspiel in 1 Akt, vou Anton Wall. Dargestellt Kindern. Nach diesem: Die militairische Execution, Tat nah cinem Vilde vou Vigneron; arcangirt vou Herrn R; Dann, zum Erjsienmale: Glücksfind und Unglücksvogel, Lui in 1 Aft, frei nach dem Französischen, von Louis Angelh. zum Beshluß: Das Blindekuh. Spiel, großes Tableau, nq nem Bilde von Wilkie; arrangizt von Herrn Noller. R a O u Ee R177 TCAURLE S O A B U S E R E R o 0 2 ABE R S BRA

RNEUESTE B ASEN -NSCHRICHTEN,

Franffurt a. M., 2. Nov, Oesterr. 5proc. Metall, 8617. 4proc. 777. 7615, 21proc. 447, 1proc. 207. G. Bail tien 1323. 1320. Partial - Obl. 1271. 1274, Loose zu 100 1743. G. Poln. Loose 58%. 584.

Redacteux Fo hn. Mitredacteur Cottel. R —-

Gedrut bei A. W. Hay, ;

@ 309.

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Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Am heutigen Tage wird das 15te Stück der Geseß-Samm- ng ausgegeben, welches enthált unter: Nr, 1313. die Erhebungs-Rollie der Abgaben für die

Fahre 1832— 1834. Vom 30. Oftoder d. J.,

d ist solches auch in dem Zeitungs-Comtoir in derlin, wie auf sämmtlichen Post-Anstalten dec Mo- arie, zu 64 Sgr. das Eremplar auf Druckpapier s einzelnes Stück zu bekommen.

Berlin, den 7. November 1831.

Gesey-Sammlungs-Debits-Comtoir.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankrei.

Deputirten-Kammer. Jn der Sißung vom 29. Oft. háftigte die Kammer si lediglich mit den bei ihr eingereich-

Bittschriften. Die meisten derselben betrafen Privat-Recla- ationen, Einiges Aufsehen erregte die Eingabe eines Pariser inwohners, Namens Ledieu, welcher darauf antruz, daß die ammer einen Aus\chuß ernenne, um die Lage des Landes d das Betragen der Minister zu untersuhen. Der ?Zericht- atter bemerkte, diese Petition enthalte die heftigsten Angriffe d Shmáähungen anf das Minifterium; es sey endlih einmal it, solchen Declamationen und unbegründeten Anschuldigun- n ein Ende zu machen; dic Kommission schlage daher einmü- ig vor, die Bittschrift dem Großsiegelbewahrer zu tiberweisen, mit dieser ein gerichtliches Verfahren gegen den Verfasser einleite. dieser Antrag wurde genehmigt. Jn einer auderen Eingabe be- hwerte sih eine Madame Colombier zu Montpellier über die schlechte jehandlung, die ihr Bruder, Hr. Avrillon, Direktor einer Kunsireiter- ruppe, in Spanien erlitten habe. „Mein Bruder‘‘, sagt die dittstellerin, „befand sich mit seiner Gesellschaft in Barcelona. ährend eiaer Vorstellung, die er dase!bst gab, verlangteu die hlreihen Zuschauer von ihm, daß er den großen Sprung über ne ausgebreitete Fahne mache. Um diesem Wunsche, der bald kgraeir wurde, zu genügen, glaubte mein Bruder die dreifar- ge Fahne, als diejenige seiner Nation, wählen zu müssen ; um hatte er dieselbe aber entfaltet, als das Publikum von al- 1 Seiten in den inneren Raum drang und den Künstler nö- igte, den Schauplaß zu verlassen; das Pferd, das er geritten atte, wurde niedergestohen und die dreifarbige Fahne mit Fü- n getreten; mein Bruder selbst wurde gemißhandelt und eud- h auf Befehl des Gouverneurs von Barcelona ins Gefängniß worfen; das ganze Material der Truppe wurde überdies in Zeshlag geno men, ihre Wagen, Pferde und Garderobe zu nie- igen Preisen verkauft; ja mcu ging so weit, daß man einen Bruder hinderte, sich an den Fecanzösishen Konsul zu enden, um seinen Schuß in Anspruch zu uehmen.‘““ Der Be- chterstatter war der Meinung, daß die Regierung sich des Avril- n annehmen und ihm, insofern die gegen ihn ausgeübten Ex-

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en Staaten.

dere Epidemicen der Gesundheit und dem Leben Gefahr dreh Die zur Verhütung derselben enpfohlenen Mittel nüßen mw oder nichtè, wenn damit nicht eine naturgemäße Diäc und reg mäßige Lebenëweise verbunden wird.

Das oben angeführte Werk verdient in dieser Hinsicht, som wegen seines gemeinnügigen Anuhalts als auch wegen semer eig! thümlichen Einrichtung und überschaulichen Abstfuna, mit voll Recht die Beachtung aller Eltern, Lehrer, Jünglinge u Jungfrauen. : |

Zur Bekräftigung des Gesagten wollen wir uns hier nur cin dffentliches daruber auëgesprocenes Urtheil beziehen: „M wahrem Vergnügen haben wir diese kleine nüßliche Schrift al sen und mit Belehrung aus der Hand geleat. Denn went é) faule Fleck vieler ähnlichen Scyrifcen der Art ist, daß sie in einz ächt marft{chreierischen Tone abgefaßt ad, wodurch die unwissen) Menae uur úübertdutt wird, so ist dies bei der vorliegenden nid der Fall. Der Verfasser ertheilt nur bewährte und geprüfic Nath schläze, zum größten The'le gesiüßr auf die Erfahrungen berü ter Männer; auch empfiehlt er immer vorsthtia den Gebrauch 1 Arztes se!b| Der ersie Theil der Schrift enthält die vornehm Reaein zur Erhaltung der Gesundheit im Allgemeinen, und d zweite verbreitet sich im Besondera über Augen, Zähne uind Hau haare. Es werden immer erst die Verfahrungsarcen der Vf dies¿r Körpertheile im gesunden Zustande und sodann die bei Behandlung im kranken angegeben. Die speziellere Behandly und verständige Nücksichténahme auf verschiedene Fälle, macht) Buch besonders lehrreih Ein schäßbarer Zusaß ist die Angabe h nörhiígen Literatur. Auf diese Weise eigner sich diese Schrift einem recht nütlicien Haus - und Hindbüchlein für Familien der Stadt un!d auf dem Lande, und gewiß Viele werden dem Yi die freundliche Absicht Dank wissen, ihnen das bdôchôe irdische 61 die Gesundheir, erhalten, odex möglichst wieder herstellen zu woll Das Aeußere ist auständig.“‘

Bei C. H. Aonas, Schloßfreiheit Nr. 9, if so eben erschienu Ohm, Prof. Dr. M, Versuch eines vollkommen fon quentenr Systems der Mathematik, 5r Theil. Auch unter dem Titel: Lehrbuch der hdhern Analysil

3r Theil. Fortseßung der Differential- und Integral - Nil 1 s e nung. Mic vielen erläuternden und Uebungs-Beispielen. (se gegründet wären, Genugthuung verschaffen müsse. Der 8vo. 2 Thl. 72 sgr. jraf Sebastiani, dem die betreffende Bittschrift zugestellt wurde,

merkte, daß ihm diese Reklamation nicht fremd seh; er habe eserhalb bereits nach Barcelona geschrieben, und sobald ihm der ngesorderte Bericht zugegangen seh, werde er die erforderlichen Naaßregeln treffen, um dem Bruder der Bittstellerin gerecht zu erden, Ueber die Eingabe mehrerer Einwohner von Toulon, velhe die Verabschiedung aller der vorigen Dynastie noch er- (benen Staats - Beamten verlangten, wurde zur Tageso:duung tshritten, nahdem der Berichterstatter die Versicherung gegeben ite, daß die Regierung mit den Ansichten der Bittsteller ein- irstanden seh, und daß dieselbe, wo es noch entschiedene Anhän- ir des áltern Zweiges der Bourbonen im Staatsdienste gebe, ch ohne Qweifel beeilen werde, sle daraus zu entfernen. lah Erledigung der Bittschriften - Berichte begehrten mehrere Deputirte, daß man die Berathung über das Rekrutirungs : Ge- ß wieder aufnehme. Auf den Autrag des Präsidenten zog in- esen die Mehrzahl der Versammiung es vor, die Fortseßung ieser Berathung bis auf den nächsten Montag zu verschieben.

Paris, 30. Oft. Vorgeftern empfingen Jhre Majestäten ir König und die Königin den WVesuch des Kaisers Dom Pe- 10 und der Jnfantin Douna Anna von Portugal; auch der taiserl, Russische Botschafter, Graf Poz¿o di Borgo, und der oônigl, Preußische Gesandte, Freiherr von Werther, hatten die hre, von Jbren Königl. Majefiäten empfangen zu werden. Vestern ertheilte der König dem N-oagpolitanischen Botschafter, Et e E isten von Castelcicala, A und P aubeamte, Magisträrte wie fr i 2096, vou den Prcinzessinnen Adelaide, Louise und Marie be- A L er- O E dd leitet, dem Kaiser Dom Pedro in Meudon einen Gegenbe-

So eben is bei G. Basse in Quedlinburg folgendes V d ab, ershicnen, und ín allen + ubbandlungen, (in Berlin bei E M Der Kaiser Dom Pedro wohnte vorgestern einer Konzert: Mit eler, Stechbahn Nr. 3, 0 wie in dessen Handlungen ¡zu YWPcobe bei, worin eine von ihm selbst compounirte Shmphonie sen, Bromberg und Gnesen) zu haben: _Wnter Rossini?s Leitung aufgeführt wurde, mit welcher die nächste

Handbuch der Preußischen Baupolizei,orstéllung der Jtaliänischen Oper eröffnet werden soll, Ma- verbunden mit dem Baurechte. Nach den Kdnigl. Preuß. Gese!ffme Schröder - Devrient wird am 1. Nov, zum ersten Male Verordnungen und Ministerial-Rescripten. Für Baubeamte, ad\ieder im Don Juan auftreten. nistrative, richterliche und geistliche Behörden. Von Phil

Zeller. gr. 8vo. Preis 1 Thl. 20 sar. V In „v. Kamph's Annalen‘ (Band 12, Heft 4,) ist dit Werk bestens empfohlen.

Bei W. Natorff & Comp., Heiligegeilsraße nigésiraßen-Ecke, is so eben erjchienen : Wegweiser * durch die Preußischen Staaten. Ein geographisch - statistisches und geschichrliches Haudbuch. Bu beitet von Dr. L. D. Eberhard. 2 Bände, broch. gr. 8 2UOO O:

dtr: 23,8

So eben if erschicnen, und in allen Buchhandlunzen, in W lin bei E. S. Mittler, (Scechbahn Nr. 3), zu haben: Fortepiano, kleine heitere Schriften von Dr. Franz Ho! 2 Bändchen. 13 Thl. : Dasselbe auf noch sc{hvönerem Velinpapier. 21 Tll, Geistlich Nachspiel zur Tragödie Faust. Von Dr. Nosenfkraitz. 125 sgr. Dasselbe auf nocch s{hoönerem Velinpapier. 172 sgr. Der ewige Jude. Didactische Tragddie. Von W. Je ma! („Ein belehrendes Trauerspiel ? „„Was ist sein Zweck? Was is sein Ziel ?“/ Die schmähliche Blindheit dem Glauben, Dem Tode den Stachel zu rauben). 20 sgr. | Die Naturreligion. Ein philosophisch - historischer Verl Von Dr. Karl Rosenkranz. 1 Thl. 25 sgr. M Schicksale und Beobachtungen des Feidwebels v. Tonn während des Rückzuges der Französischen Armee aus Rusßlal bis zu seiner Wiederanfunft auf vaterländischem Boden. L September 1811 bis April 1812. 72 sar. Iserlohn. W. Langemwie sche.

hen Verhandlungen in dem von Herrn C. Périer und dem “arschall Soult gegen die „Tribune“ und die „Revolution“ nhángig gemachten D'ffamations- Prozesse. Die infriminirte telle in beiden Journalen (vom 9. Juli d. J.) lautet also: Jst es wahr, daß bei der Abschließung der Kontrakte über die leferung von Gewehren und Tuch die Herren C. Périer und Voult ein jeder ein Geschenk von mehr als 1 Million erhalten Gen?‘ Die angeshuldigten Herauszeber der gedachten beiden

O Fur Zeitung reer __ Bei E. M. Schüller in Crefeld ist so eben erschienen, ! ín allen Buchhandlungen Deutschlands, (in Berlin in H. Wag führs Buch- und Musikhandlung, Leipzigerstraße Nr. 50) zu hab! Karte von Holland und Belgien, mit dem Großh! zoathum Luxemburg und den Eintheilungen verschiedenen Provinzen. Preis 5 sgr.

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Blätter, Herren Bascans und Thouret, so wie der Verfasser des infriminirten Aufsaßes, Herr Marraft, hatten als Zeugen unter Anderen die HH. Arago, Direktor des Bandeville-Theaters, Laffitte, Dupont v. d. Eure, Lamarque, Mauguin, v. Bricque- ville, Salverte, v. Podenas, v. Thiard, v. Corcelles, v. Kermo- rial, u, #, w, vorgeladen. Von Seiten der Kläger waren die Generale Lasayette und M. Dumas, so wie die Herren Gisqvet, Nothschild, Gui;ot, Ganneron und Köch!in, citirt worden. Zunáchst begann das Verhör des Herrn Marcast. Auf die Frage des Präsidenten, ob er bei der Abfassung seines Artikels die We- weise für seine Behauptung in Händen gehabt habe, antwortete derselbe, daß dies nicht der Fall gewesen sey; er habe damals nur über den Kauf der Gewehre so seltsame Dinge erzählen ge- hort, daß er geglaubt habe, die gedachten beiden Minister zu ei- ner Erklärung in T veranlassen zu müssen. Der Präsident: „Haben Sie jene Beweise jest in Häuden?““ Herr Marraft: „Die Debatten werden darüber Aufschluß ge- ben; es werden Londoner Briefe vorgewiesen werdeu, die für meine Behauptung sprechen. ‘““ Der General-Prokurator Persil: „Warum slud diese Briefe nicht bereits gerichtlich de- ponirt worden, wie das Gese solches verlangt?“ Herr Mar- rast: „Wären die Briefe an mich gerichtet gewesen, so würde solches bereits gesehen seyn; fe sind aber erfi beute Morgen durch eine von London angekommene Per- son hierher gebraht worden; ich wiederhole es: fle twerden im Laufe der Debatten vorgezeigt werden.‘ Hierauf begann das Zeugen- Verhör, Der erste Zeuge, der vernommen wurde, war Herr Arago, Direktor des Vaudeville - Theaters. Seine Aussage beschränkte sich darauf, daß Herr Ganneron ihm, nachdem der Kontrakt über die Englischen Gewehre bereits abge- \{lo}en gewesen, gesagt, er (Ganneron) habe dem Kriegs - WMi- nister nue tausend Preußische Flinten angeboten gehab?, die- fer habe aber das Anerbieten zurlizewiesen, obgleich die Gewehre besser und wohlfeiler als die Englischen gewesen wären. „Als ih‘, fügte Herr Arago hinzu, „Herrn Ganzeron fragte, warum man alódaun diese Gewehre auggeschlagen habe, antwortete er mir, es seh) deshald geschehen, weil dabei nichts zu gewinnen gewesen sey.“ Herr Marrafst: „Haden Sie niht noch Keuunt- niß von anderen Thatsachen?“ Hr. Arago: „Nein, nichts als Vermuthungen.‘ Hr. Marraft: „Erklären Sie sich deutlicher!‘ Der Prásident: „Jch glaube nicht, daß ih den Zeugen über Thatsachen ferner befragen darf, vou denen er selbsi behauptet, daß sie nicht zu seiner persönlichen Kenutniß gelangt sind.‘ Da der Advokat des Marrast auf die fernere Vernehnung des Herrn Arago bestand, der Prokurator sich aber derselben widerseßte, so mußte der Gerichtshof selbst übee diese Präjudizial-Frage eut- scheiden; er verordnete, nachden! er sich in sein Berathungs-Zim- mer zurücégezogen, daß das Verhör fortgescßt werde. Der Prä- sident: „Herr Arago, haben Sie Ihrer Aussage sonst noch et- was hinzuzufügen?“ Herr Arago: „Ja; ich erinnere mi so eben einer Unterredung, die, den öffentlichen Blättern zufolge, der General Anthouard in seiner Eigenschaft als Mitglied des Artillerie-Comité?s zur Begutachtung der von Herrn GSisquet an- gekauften Gewehre gehabt hat. Herr Authouard war mir diesen Gewehren sehr unzufrieden, und im Laufe eines Gesprächs, das er darüber im Palais-Royal beim Könige hatte, ersuchte ec einen Thürsteher, daß er sich von einem auf Wache befindlichen Na- tional-Gardisten das erste beste Gewehr geben" lasse, damit man es mit den Englischen Probe-Gewehren vergleichen konne, uud in der That fand sich, daß jenes bessec als diese war.‘ Der zweite Zeuge, der namentlich in Bezug auf die erstere Aussage des Herrn Lirago vernommen wurde, war Herr Ganneron, Präsident des Hau- dels-Tribunals. Es sey sehr wahr, erkiärte er, daß er als Un-

terhándler für ein Hamburger Handlungshaus, das der Regie- |

rung 20,000 Preußische Flinten habe verkaufen wollen, aufgetreten sey; doch habe er u'cht geäußert, der Kciegs-Minister habe, weil nichts dabei zu verdienen gewesen, das Anerbieten abgelehnt.

Ganneron sle eben so bestimmt leugnete. Der General La- fahette, dritter Zeuge, bemerkte, daß er von dem Abscchlusse des Kontraktes über die Enzlisheu Gewehre uicht früher als das übrige Publikum etwas erfahren habe, und daß hm von einem versprochenen oder bereits gezahlten Leihkaufe nichts bekamit seh. Die Herren F. Laffitte und Dupont von der Eure, beide damals Mitglieder des Conseils, sprachen slch in derselben Weise aus. Der Lebiere fügte, auf die des- fallsige Frage des Herrn Marraft, hinzu: Sein Secretair habe ihm allerdings vor dem Abschlusse des Kontraktes bemerklich gemacht, daß dieser Kontrakt sehr nachtheilig für den Staat seh, daß aber mehrere Personen dabei die Hände im Spiel hât- ten. Herr Poubelle, dieser ehemalige Secretair des Herra Dupont, wurde hierauf selbst aufgerufen und sagte aus, dap Hr. Bremont , damals Redacteur des Constitutionnel, ihn auf den bevorstehenden Handel aufmerksam gemacht und ihn veranlaßt habe, daríüber mit Hrn. Dupont zu sprechen, damit dieser die Sache im versammelten Minister: Rathe zur Sprache bringe. Der General Lamarque erklärte auf Befragen dés Prafiden- ten, daß ihm von cin: m den beiden Ministern bew:Uigten Leih- kaufe nichts befannt sey. Herr Marraft zu Hrn. Lamarque : „„Waren Sie nicht im vorigen Fahre zug gen, als Hr. Köchlin in einer großen Versammlung voa Deputi ten erzählte, ein Straßburger Handlungshaus habe sich erboten gebabt, 40,000 Geioehre zu liefern, der Antrag seh aber zurückzewiesen worden, weil jenes Haus

Gestern beganueu vor dem hiesigen Assisenhose die gericht- |

sich geweigert habe, den Bureaus eiu Geschenk von 30 —40090 Fr. zu machen?“ Hr. Lamarque: „Ja, ich habe vou diejer Soche sprechen hören.“ Hr. Mauguin bezeugte das Faktum, erflárte jedoch zuglei, daß er es n:cht aus dem eigenen Minde des Hrn. Köchlin vernonimen habe. Hr. Marrast zu Hrn. Mauguin: „„Haten Sie niht von einem Jhrer Loudoner Korrespondenten ein Schreiben erhalten, worin darüber, daß hinsichtlich der Englischen Gewehre ein offener und ein geheimer Kontrakt abgeschlossen worden, Klage geführt und hinzugestgt wird, daß dieses Benehmen an der Londoner Börse großes Aergerniß erregt habe?‘ Hr, Mauguin; „Jch habe ein solches

Berlin, Montag den 7e November.

erhalten. ‘/ Der Prásident: „Haben Sie es noh?“ Mauguin: „Leider habe ih es verloren; man hatte mir die Originale der beiden Kontrakte versprochen, ich hade fie aber

Hr.

nicht erhalten,‘ Die Aussagen des Hrn, v. Bricqueville waren vou feiacm erheblichen Juteresse. Die Herren Sol- verte, Podenas ‘und Thiárd erkiärten, daß sle über die Gerüchte in Bezug auf den Ankauf der Englischen Gewehre nichts Bestimmtes wüßten, auch sich der Aeußerung des Hrn. Köchlin in einer Versammlung von Deput!rtea uur sehr dunkel erinnerten. Mehrere andere Zeugen äußecten sl{ch lediglich über dei Unwerth der von der Regie?ung angekauften Englischen Se- wehre. Hr. Bremont, ehemaliger Mitredacteur des Constitu- tionuel, der mittlerweile auf Befehl des Präñdenten citirt wor- den war, stellte es in Abrede, daß er gegen Hrn. Poubelle vou einem Leihkause gespiochen habe, Uebrigens, fügte er binzu, lege seine damalige Stellung ihm eine gewisse Zurücthal- tung auf, da er zu jener Zeit von Hrn, Cauchois - Le- maire, Haupt- Redacteur des gedachten Blactes, bei den ver- schiedene Ministerien affreditirt gewesen sey, um die den Jour- nalen gewöhnlich zugehenden Neuigkeiten zu verisiciren, damit feine Lügen im Publikum cirkulirten, holte sciue frühere Behauptung, daß Herr WBremont ihm von einem Leihkaufe gesprochen habe, während Leuterer dics in Ab? rede steilte. Herr Lauarvh, ein Englischer Arzt, erzählte, daß die Ageuten der Französischen Regieruug in London fehr an Ach- tung verloren hätten, seitdem man daselbst erfahren, daß ven den Wasfenfabrifkanten ein cffener und ein geheimer Kontrakt mit verschiedentu Preis-:Bestimmungen verlangt worden seh. Uls indessen der Präsideui ihn fragte, ob er noch im WBesize des Schreibens sey, worm dieser Umstaro ihm gemeldet würde, er- wiederte auc er, daß er dasselbe verloreu habe. Jetzt fam die Reihe an Herrn Gisquet selbsi, der befanutlicy gegentvärtig interimistisher Polizei - Präfeft ist. Er erklärte vorweg, daß er über einen dem Marschall Soult tund Herrn E. Périer vewilligten Leihkauf keine Aufschlüsse geben fonne, da das Faftum rein in der Einbildung beruhe und eine offenbare Lüge seh. Hätteu die ge- daczien beiden Minister ein soihes Geschenk erhalien, so würde er es haben zahlen müssen, und es thue ihm sonach nur leid, daß er nicht unter den Klägern figurire, um den Urhebern die- ses Gerüchte zurufen zu können, daß sle Berleumder wären, Herr Gisquet erzählte hierauf ausführlich alle Nedeuumftände des ihm von der Regierung aufgetragen gewesenen Geschafts, Herr Marraf: „NUe diese Details sind vollig überflüssig; Hr. Gisquet plaidirt seit einer Stunde für eine Sache, die mit dein Gegenstande des Prozesses nicht das Mindeste gemein hat. ““ Hr. Michel, Advokat des Herra Marraft, zu Hercn Gisquet: „Sind Sie nicht der Affocié des Herrn Cas. Périer gewesen?“ Herr Gis8quet: „Ja, lange Zeit.‘ Schon im Laufe seiner obigen Erzählung hatte Herr Gisquet unter Anderem geäußert, daß «r Herrn E. Périer seit 25 Jahren fast täglich sehe, Machden noch drei andere Zeuzen vernommen worden, kam die Reihe an den Doktor Gervais, der Schulden halber in Sainte- Pélagie ikt, und den die Angeschuldigten hatten vorladen lassen, Der General-Prokurator zeigte indessen an, daß dex Doktor das Gedräuge benußt habe, um sich aus dem Staube zun machen, vas großes Gelächter erregte; wahrend Herr Persil über diesen Undank bittere Klage führte, rief Herr Thouret ihm zu: es sey seine Schuld, daß er nicht vorsichtiger gewefei!, Herr von Rothschild sagte aus, daß er bei dem in Nede sie- henden Geschäft nur als Banquier intervenirt sey, um die Kausf- summen nach London gelangen zu lassen, Herr Marrafi: „Hat- ten Sie sh n:cht dadei einige Vortheile ausbedungen?‘““ Herc von Rothsch{ild: „Unsere Absicht war hauptsächlich, der Ne- gierung von Nuxen zu seyn. Jm Uebrigen liefen wir kein Ni- sifo bei der Uedermachung jener Summen, denn diese erfolgte

immer erst, nachdem wir in Ecfahrung gebracht, daß eine cut- / sprechende Anzahl Gewehre in Calais angekommen seh.“ Herr Arago beharrte bei seiner Behauptung, während Herr

Der leßte Zeuge, der vernommen wurde, war Herr Paulin; er er: flarte, daß niht na positiven Beweisen, wohl aber nah ciner gewissen Offenkfundigfkeit etwas Schmugiges in dem gedachten Handel liege. Ain folgeuden Tage wollten die verschiedene Advokaten ihce Vertheidigungs:-Reden halten.

Der hiesige Er:bischof, Graf Hhacinth von Quelen, hat aus Anlaß der vor kurzem stattgejundenen kirhlihen Beerdigung des \hismatishen Bischoss Deberthier, ein Nundschrciben au die Pfarrer seiner Diöcese erlasseu, worin es unter Anderem de!ft: „Ein euer Auiaß zu öffentlichem NAergeruisse is in der Mitte der Stadt geget-en worden. Herr Deberthier, ehemaliger confi- tutionneller Bischof des Departements des Aveyron, ist am 19, d. M. gestorben und hat bis an sein Ende in schismatischeni Grtimdsäten verharrt, deren Begutnstiger und BVerbretiter er ge- wesen ist. Gott hatte ihn Zeit zur Reue gelassen; seit zwei Fahren lag er hoffnungslos krank. An Besuchen und Ermah- ningen, um ihn in die fatholische Einheit zurückzuführen, hat nicht gefehlt; mehrere Male habe ih meine Groß-Vikare und

deu Pfarrer sener Bezirks - Kirhe zu ihm geschickt; alle Versuche chiisillcher und priesterlicher Liebe waren vergebens.

Das argen 1hu in Betres der Verabreichung der Safcamenute und des geistl:chen Begräbnisses zu beobachteude Verfahren war durch die fauonisen Vorschriften tund das in einem neuerliche# Falle von einem hiesigen Pfarrer, so wie von dem gauzen Pa- riser Klerus gegebene Beispiel vorgezeichnet. Meine Juslructio- Ven 6n deu Pfarrer von Saint- Lotuis- en-Jole mußten dieseldeu seyn, wie die an den Pfarrer der Abbaye- aux-Bois. Voranus- gesehen, daß Schlechtgesinnte dicses Ereigniß benußen würden, num Unordnungen zu -veraulassen, s{hrieb ich am 18ten d, M. an den Minister des Innern, um in seine Hände dieselben Protc- stationen und denselben Vorbehalt niederzulegen, die ich bei der Beerdigung des Herrn Gregoire für die Abbaye- aux- Bois ein- gereicht haite. Was- ih vorausgesehen, ist leider eingetroffen. Die Kirche von Saint-Louis-en-Jsöle ist gewaltsam eingenomnie!1 unddie Todtenfeier sür einen schismatischen, im Aufstande gegen die Autorität der katholischen Kirche gestorbenen, Bischof darin begangen worden; auch diesmal haben sich einige tempelschäude-

Herr -P oubelle mwieder-.

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