1831 / 340 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

t Da E N N Ss 1A 7 Y T T A t 7 L d ch i L: & E "(8 V: E C E roe P L E Sr N L E D NDGÜEE E 2E O E Le D Det G URRGZN Ä andhödG

Regierung in unseren Häfen, an unseren Küsten, Gränzen und im Vnnern die zweckmäßigen Gesundheits:Magßregeln ergriffen, hat sie auf den Rath des obersten Gestmdheits- Rathes an die De- putationen der Provinzial-Staaten Justcuctionen vertheilen lassen, worin alle möglihe Vorkehrungen und Vorsihts- Maaßregeln auseinandergesest werden, wenn aller Sorgfalt zum Troß die Cholera dennoch in Belgien ausbrechen sollte,“

Einer in Lemberg erschienenen Kundmachung des K. K. Galizischeu Landes - Guberniums zufolge, ift der zwischen Gali- zien und dem Freistaate Krakau bisher bestandene Sanuitäts- Cordon aufgehoben und der Gránzdienst ift wieder auf die vor Errichtung dieser Cordons beftandene Handhabung der Zoll- und Polizei- Vorschriften beschränkt worden. Der Lemberger Ma- giftrat hat dem Dr. Casparh und dem Professor Berres wegen ihrer menschenfreundlichen Anftrengungen während der Dauer der Cholera das Ehren -Vúrgerrecht der Stadt verliehen.

CEholera-Literatur. Ersie Fortseßung.

Schon der Titel des in Rede scehenden Werkes ist beachtungs- werth, sowohl wegen seiner Bescheidenheit, als wegen des schon an- gedeuteten Resultates, daß die Ansicht, die Cholera sey epidemischer t die Oberhand gewonnen. Bon den Aufsähen selbst heißt

er erne:

„Bemerkungen úber den Verlauf der Cholera, nach Beobachtun- gen im Kaiserlichen Stallhof- Hospitale, vom Staatsrathe Ver. Zdeckauer.““

Hier wird erst der dem Ausbruche der Cholera seit mehreren M0- naten vorangegangene allgemeine, gleichsam vorbereitende, Krank heits-Charakter (gastrisch-bilidse Fieber, Diarrhoes, Wechsel-Fteber )

geschildert, dann die kfonstantesten Zeichen angegeben und zulegt die |

verschiedenen Behandlungsweisen, die augewendet worden, mit dem Erfolge derselben auseinandergeseßzt. vom 19. Funt, bis zum 6. August, in welcher §0 Kranke (davon T7 im Hosvitale) behandelt wurden. Weiber) genasen 30 (11 Männer, 19 Weiber) und starben 47 (17 Mánner, 30 Weiber), und zwar Einer in der ersten Stunde und Einer am 11ten Tage, nachdem er erkrankt, alle Andere in der Zwischenzeit. :

¡Bemerkungen über die Cholera- Epidemie zu St. Petersburg,

vom Þe. Rauch, Kaiserlichen Leibarzte.//

e*n diesen Bemerkungen spricht der Verfasser zuer von den Ein- flússen, welche die Cholera - Epidemie auf die meisien Fndividuen

Dieser Bericht umfaßt die Zeit |

Von diesen 77 (28 Männer, 49 |

ai M 1776 hen Cholera; von der Behandlung der obgenannten Formen; von der Behandlung der einzelnen Erscheinungen; von dem Werthe ein- zelner Mittel. Diese Gegensiände sind jedoch nicht ausführlich be- handelt, da der Verfasser sich dies fúr die angedeutete größere Ab- handlung vorbehält. _ a „Andeutung meiner Behandlungsweise der epidemischen Cholera, vom Staatsrath Ver. Lerche. 2 i Diese Abhandlung ist in mehrfacher Beziehung lehrreih und inter- essant. Der Verfasser sah die Nußlosigkeit der vorherrschenden Heil- methoden, ward selbst nah großer Anstrengung, Schreck und Er- fältung von der Cholera befallen und durch ein Brechmittel geheilt und hat nachher bei ciner sehr milden, nach den verschiedenen geschil- derten Graden und Formen abgeänderten, Behandlung ausgezeichnet glückliche Resultate gewonnen. Nach ihm beruhen die verschiedenartig- sen Kraukheirs-Symptome auf einer zuweilen verschieden modificirten Grundform, die thu eben in der Therapie leitete. Jene Grundform schil- dert ev als Erethismus des oberen Abdominal-Nervengeflechts, vorzúg- lich des Sonnengeflechts, oft zu furchtbarer Höhe gesteigert, mit hervor- sechender Tendenz zur Paralyse und Ueberladung des Blutes mit Kohlenstof, Umänderung desselben in eine Theerähnliche Flüssigkeit, gleichzeitiges Sinken der artertellen Gefäßthätigkeit, besonders der Kapillar- Gefäße , Unterdrücftseyn, ia gänzliche Cessation der Haut - und Nieren - Function und durch Krämpfe bedingte Hemmung der Gallen-Ergießung: die zuweilen gleichzeitige, dfters konsekutive Af- fection des Meduülar- und Cerebral-Ierven- Systems ist, durch sol- zes bezeugende Krankheits-Erscheinungen, außer Zweifel geseßt. Die besänftigende und ableitende Methode war daher die Grund: Tndi- cation seiner Theraveutik. Nachdem hierauf der Einfluß der Epide: mie in denjenigen Erscheinungen geschildert ist, welche einzeln bei fast allen Fndividuen aller Stände vorkamen, gieht der Verfasser 12 Krankheitsgeschichten, um anschaulich zu machen, wie die hervorste- chendften Krankheits-Erscheinungen sich verschiedentlich aussprachen. Bei allen ward die Heilung erreicht. K: (Fortseßung folgt.)

Mehrere der Herren Prediger unserer Hauptsiadt haben sich, auf den Vorschlag des Kandidaten der Theologie, Herrn Paul Friedri Boigt, entschlossen, demselben Predigten, welche sie, während der Daner der Cholera-Seuche, in hiesigen Stadt-Kir- chen gehalten haben, zur Vereinigung in einer Sammlung au- zuvertrauen, welche bei Bechtold und Hartje (Jäger-Straße 27 a.)

| auf Subscription (zu einem Thaler das Exeniplar) erscheinen soll, | Der Ertrag dieser Predigt-Sammlung, nach Abzug der Papier-

geäußert , ohne die Krankheit selb zu erzeugen, welche tmmer nur | nach bestimmten hinzugetretenen Gelegenheits-Ursachen ausbrach, zu |

denen er auch die Furcht vor der AnfieckXung rechnet (bei welcher

zurückgekommen zu seyn); dann stet er die-verschiedenen Grade und

Formen der Cholera - Paroxysmen in einzelite Bilder von Sympto- |

men - Gruppen zusammen und schließt mit den verschiedenen Heil-

Methoden, welche eben nach den verschiedenen Formen dieser Pa=- |

roxysmen von verschiedenen Aerzten in den Hospitälern mit gutem Erfolge angewendet worden, wobei die Behauptung aufgestellt wird, daß efue spezifische Methode für die Cholera überhaupt nicht cxistt- ren fônne, daß aber gewisse Grundformen derselben so konsiant wä- ren, daß ste eine gleiche, auf rationellen Fndicationen beruhende Be- handlung erforderten. Sehr beruhigend ist das, was hier Über die von so vielen geläugnete Heilêraft der Natur in der Cholera erfah- runagsmäßig gesagt wird.

¡Fragmente aus einer ausführlichen, zur Fortseßung meiner Schrif= ten Uber die Aftatische Cholera in Rußland bestimmten Abhand- lung, vom Prof. Dr. Lichtensädt,/

Der an Erfahrungen in der Cholera fo reiche Verfasser be- schreibt zuer| 6 verschiedene Formen, guf welche sich alle ihm vor- gekommene Cholera-Modificationen reduciren licßen, und fügt dann dic Therapte hinzu, in welcher er, nachdem er seine Ueberzeugung ausgesprochen , daß bei nur einigermäßen heftigem Cholera - Anfall nie die Natur allein ohne Arzeneimittel Heilung bewirke, das, „was ex selos erfahren und durch Nachdenken ermittelt hat/‘/, in folgen- den Abschnitten auseinanderseßt: Von der Verhütung der Ascati-

FRT

Bekanntmachungen.

Von dem Königl. Preuß. Hofgerichte von Pommern und RÙ- gen find durch die heute erlassenen, und in den Stralsunder Zei- tungen in extenso abaedruckcen offentlichen Vorladungen alle die- jenigen, welche an das, von dem Eigenthümer Duncker auf Bolten- hagen, jezt zu Wyck, an den Pächter Neumann abgestandene, bis Trinitatis 1843 laufende Pachtrecht des, der Kämmerei der Stadr Demmin gehorigen Guts Nossendorf, die cedirten, bei der Stadr Demmin stehenden Vorschußgelder von 2703 Thl., und das bei der Neu - Brandenburgschen Versicherungs - Societät ehende Legegacid, ferner an das verkäuflich mit überlassene Vieh, Feld- und Wirth- schafts-Jnventarium, auch zwei daselb befindlichen Gebäuden, als einen Schaafstall und einen Kartoffelkeller, aus irgend einem recht- lihen Grunde Forderungen und Ansprüche haben könnten, vorgë- laden, solche am 25. November, oder 22. December d. À., oder 31. Januar k. J. hierselbsi anzugeben und gehdbrig zu beglau- bigen, widrigenfalls sie durch den am 21. Februar k. %. zu erlas- senden Prâciustv-Abschied für immer damit werden abgewiesen werde.

Datum Greifswald, den 20. October 1831.

Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. v. Möller, Director.

E L B S L T LLR

Sea Gai __Ueber- das nachgelassene Vermögen der hier verstorbenen Mo- dehändlerin Justine Brenner ist der Concurs - Prozeß eröffnet, und ¡ur Anmeldung und Nachweisung der Ansprüche ein Termin auf den 26. Januar 1832, Vormittags 10 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Landgerichré-Rath Beliz an hießger Landgerichtsftelle anberaumt worden. : : fs Alle diejenigen unbekannten Gläubiger, welche Forderunaen an die Brennersche Concurs-Masse zu haben glauben, werden daher hierdur{ vorgeladen , in diesem Termine entweder in Person oder durch eiñen gehörig bevolimächtigten und mit Information ver- schénen Justiz - Kommissarius, von denen in Ermangelung eigener Bekanntschaft die Herren Justiz-Kommissarien Rötger, Reichart, Dr. Hadelíh “änd Dr."Koch sen. vorgeschlagen werden, zu erscheinen, ihre Ansprüche ‘an die Masse anzumelden und nachzuweisen, widri- falls se mir denselben auégeschlossen, und ihnen gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird. Erfurt, den 17. September 1831.

, Königl. Preuß. Landgericht.

Zur Erörterung und Festfiellung mehrerer, auf die nahe Voll- endung der Kunststraße voi Französish-Buchholz bis Prenziau, und den Rückkauf derselben von Seiten des Staats, Bezug habenden dringenden Gegenstände, beehren sch die Unterzeichneten sämmt- liche resp. Actionairs, in Beziehung auf den §. 14. des Statuts vom 31. December 1827, zu einer außerordentlichen General-Ver- sammlung auf den 16. December e., Vormittags 10 Uhr,

| ten Deutschen

Allgemeiner Anzei

, q , Q As A c ¡ r j erf wid 2 Da! 04 fi e or a Nahe Gelegenheit er erflärt, von seinem früheren Glauben an Ansteckung | Große Friedrihs-Waisenhaus erlaugt haben,

und Druck-Kosten, ist der dereinsligen Versorgung folcher Kinder hiesiger Bürger gewidmet, welche durch die Cholera ihre Elter1 verloren und ihrer Dürftigkeit wegen die Aufnahme in das Indem wir dieses Untecnehmeu dein Publitum hierdurch empfehiend bekannt ma-

chen, bemerken wir, daß alle hiesige Buchhandlungen und die |

sämmtlichen Armen - Konmisslouen Subscriptionen annehmen und solches auch auf unferer Anmeldungs-Stube (im sogenanun- Thurm auf dem Gendarmen: Markt), Morgens 9 bis 1 Uhr, geschieht. Berlin, den 2, November 1831.

Die Apmen-Dixection

von

KönigliGe Schauspiele.

Mittwoch, 7. Dez. Jm Opernhause: Romeo und Julia, Trauerspiel in 5 Abtheilungen.

Fm Schauspielhause. Pour la rentrée de Mr. Francisque: 1) L’hérititre, vaudeville en 1 acte, par Secribe. 2) Les pre- mières amours. vaudeville en 1 acte. par Secribe. 3) La pre- mière représentalion de: Monsieur Cagnard, folie du jour en 1 acle, mélée de couplets, par Mr. Mélesville. D conde pièce Mr. Francisque remplira le rôle de Charles, et dans la troisième celui de Mr. Cagnard.

Donnerstag, 8. Nov. Im Schauspielhause: Zum ersten-

ans la se-

UUTWV A ch M TOATSMES Ne TSDKE VARE Ri D

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aer Tir ie Dre GTL JUL Vil 4p im rathhäuslihen Sizungs-Saal zu Prenzlau hierdurch ganz erge- benst einzuladen. Prenzlau, den 25. November 1831. Die Vorsteher der Actien - Gesellschafr zum Bau der Chaussee von der Löffelbrücke bei Französisch - Buchholz bis Prenzlau. von Arnim. von Winterfeld. Busch.

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O00 A H rie c R 4 4 î F 6N Literarische Anzeigen.

Bei Aug. Rúcker, Fischerbrücke Nr. 26, ist so eben erschie- nen und brochirt für 1 Thl. 10 fgr. zu haben:

Adreß-Kalender (offizieller) für die Königl. Haupt- und Residenz-Städte Berlin und Porsdam, auf das Jahr 1831. Den Hofstaat Sr. Majestät des Königs und der Konigi. Prinzen und Prinzessinnen; die Besaßung; die ober- sten Staats -, deégleichen die Provinzial - und deren Unterbe- hörden ; die wissenschaftlichen Austalten; die Kirchen und Schu- len: nebsi anderen gemeiunüßlichen Nachrichten enthalteud. Ur, O0.

Mitt reli) 1892 eWeiten n unerm Belage: Spindlers Zeitspiegel. (Zweiter Fahrgang). Lieferun=- gen aus dem Gebiete der Romantifk, der Kunst, der Ge= \chichte und des Lebens. Fahrlich 52 Hefte dder 6 Woche regelmäßig 1 Heft a 3 Bogen gantem lmschlage, portofrei Überitefert wird. Preis per Jahr 18 Fl., oder 11 Thl. Karlsruher Unterhaltwngs-Blatt. (Fünfter Fahr gang). Ein unterhaltendes und belehrendes Bilderwert für alle Stände, Jung und Alt. i Fährlich 52 ausgeführte Zeichnungen mit 26 Bogen Text in groß Quarto , wovon jede Woche regelmäßig 1 Tafel mit 2 Bogen Lext portofrei überliefert wird. Abonnements-Preis per Tar 9 Sl 12 RV./ V D LUL Dasselbe mit weitern 26 Tafeln, ganz neue Composi- tionen, in denen dice- Hauptmomente aus anziehenden Er- zäblungen und Novellen, die interessantesten Situationen aus den KHeldengedichten Homer's, Virgil's, Tasso?s, Dantes, Ossian's, Milton's und Wieland's,- aus den dramatischen Schöpfungen Sophokles, Aristopha=- nes, Shakespears, Calderon's, Racine's, Cor-=- neilles, Molier's, Schillers und Göthe's, das Erhabendste aus der heiligen und religiösen Dichtung und mitunter auch Scenen gus denr wirêlichen Leben bildlich dargestellt werden. Zur Ausführung dieser Compositionen waren wir so glücklich, einen Künstler zu gewinnen, der, wie seine Leistungen beweisen werden, auch den Anforderun= gen des gebildetsien Geschmackes Genüge zu leisten vermag, und dem Herr Geheimerath von Göthe, auf die Ueber- sendung von 16 großen Handzeichnungen zu seinem gefeter- ten Faust, tn einem sehr verbindlichen Schreiben glüctwün- scheud, die Zusicherung gegeben: „Die Weimarischen

große Octav-Bände, wovon jede in Petitschrift, mit ele- Abonnemcnt5s

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R FZONDA A T H EATHTA A D R ZSH E H U OE u M E S S TEI N A T NER A ZNESA r BEPST H PO SIAMME

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malé wiederholt: Frauen-Freundschaft, Lustspiel in 1 Aft, Hier auf: Freien nah Vorschrift, Lustspiel in 4 Abtheilungen. s Freitag, 9. Nov. Im Opernhause: Zum erstenmale: Die! umgeworfenen Wagen, fomische Oper in 2 Abtheilungen, rei nach dem Französischen von C. Blum. Musik von Boyeldieu, Hierauf: Das Schweizer-Milhmädchen, Ballet in 2 Abtheilun: gen. (Dlle. Therese und Fanny Elsler werden hierin tanzen.) H Königstädtisches Theater. - Mittwoch, 7. Dez. Scenifch- musikalishe Abend-Unterhal: tung in 2 Abtheilungen. (Im Kostüm.) ; Die zu dieser Vorstellung gültigen Billets sind mit „„Dien:Þ stag‘‘- bezeichnet. j

Bexliner B. 0rT6.@. Den 6. Dezember 1831.

Amíl. Foods- und Geld-Uoura-dettel, (Preufss. Cour, Er. Broef | f cid V T D | 987 M 1054 me 1055

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St.-Schu!d-Seh. | Pr. Engl]. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. Pr. Engli. Obl. Knurm. Db. m.1. Nik, Tot.Sech. V

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Niederl. wirkl. Schuld 40. Kanz-Billets 154. 6proc. Anl. yon s

42, Will. 871, Oesterr. 5proc. Metall. 821. Russ. (von 1828) 918 do. (von 1831) 84. Neap. Falc. 724. Span. perp. 465. L

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Oefterr. 5proc. Metall, 8611 865, 4proc. 774. 7747. 22proc. 454. Lproc. 207. B. O Actien 1367. 1365. Partial - Obl, 1274. 1274. Loose zu 100 F 176. G. Poln. Loose 575

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„„Kunsifreunde hätten das vorzügliche Talcnt des geistreichen jungen Künstlers bewundert.//

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LE MONDE EN ESTAMPES, mmélanges de litterature, de géographie, d’histoire, d’histoire naturelle, etc. Descriptions de monumens remarquables, des moeurs usages et coutumes des divers peuples du monde.

Das ist: Die Welt in Bildern, oder bildliche Darstellungen aus der Naturgeschichte, Länder - und Völkerkunde, Geschichte und s{dnen Literatur, nebst ausführlicher Erklärung und Erläuterung derselben in Beschreibungen und Erzählungen. Amuser, instruire, rendre 1mnelileur, Zu unterhalten , zu unterrichéen, besser zu werden.

Unter diesem Titel: LE MONDE EN ESTAMPES etc. erscheint

eine freie Uebertragung des Karlsruher Unter- haltungs - Blattes ins Französische, von einem ausgezeihneten Gelehrten Frankreichs, dessen neuestes Werk: „Historische Uebersicht der französischen Sprache und Literatur“/ nächstens unter die Presse kommt.

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Elegante Welt. (Zweiter Jahrgang). Journal für die neue- sten und geschhmackvollsien Moden der Herren

Feden Samstag erscheint in gr. 8vo. eine hübsch colo- rirte Tafel mit ausführlichem deutschen Texte in elegantem Umschlag. Abonnements-Preis halbjährlich 3 Fl.- oder 1 Thl. 16 gr.

Elegante Welt. (Zweiter Fahrgang). Fournal für die neue- ten und geschmackvollsien Moden der Oamen

Feden Samstag erscheint in gr. 8vo' eine hübsch colo- rirte Tafel mit ausführlichem deutschen Texte in. elegantem Umschlag. Abonnements-Preis halbjährlich 3Fl., oder 1 Thl.16 gr.

Unentgeldlich werden, von Zeit zu Zeit, beigegeben : 1) in Natura, kleine Muster von den neuesten, am meisten

in Mode kommenden Puß=- und Kleider-Stoffen, um am Stoffe selbst Farbe, Dessins 2c. beurtheilen zu können.

2) getreue Nach bildungen von den in Paris und Lyon neu herauskommenden , geschmactvollsten und gangbarsten Seiden- und anderen Zeugen, um hiernach beim Einkaufe seine Auswahl treffen zu Éônnen.

Die nächsten Nummern bringen in Natura:

feuille d’Acauthe:; darauf folgt: gris taglioni,

Elegante Welt. (Zweiter Jahrgang ). Tischler und Vapeztcerer 20,

Feden Samstag erscheint in gv. 4 eine colorirte Ta- fel mit Bezeichnung der Gegenstände. Abonnements-Preis halb- idhrxlich 3 Fl. 36 KLr , oder 2 Thl.

Ueber sämmtlich vorstehende Schriften wurden an alle Buh- F

handlungen ausführliche Anzeigen versandt. H Karlsruhe, im November 1831. s

C. F. Müller'sche Hofbuchhandlung. |

aventnurine,

Modejournal für

y Herx Cas. Périer in folgender Weise :

Mas wbt M

S A BN D E A N OES D: CSDIO E IEN, P

Allgemeine

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Berlin, Donne

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ag den gin. Dezemb

E E G S0 D B: T E S O A E I E BE

L 1831.

, gute (E S 70e “T E I V 27 4 UZ P B i454 S ANE A E P [36 29, fe? (APR R F ERS E A L A I E S E n M ee L Ld E20 IS e C R 2

Amtliot Nies Non dae Tagéës

Se. Majestät der König haben dem Ober - Hofmeister des Herrn Herzogs von Anhalt - Köthen, Freiherrn von Sternegg den Rochen Adler-Orden zweiter Klasse zu verleihen geruht. Î

Se. Majestät der König haben dem Prediger Killmar zu

f A den Rothen Adler - Orden vierter Klasse zu verleihen Ä geruht.

Se, Königliche Majeftät haben den Ober- Landesgerichts -

i; Assessor Schröder zum Nath bei dem Ober - Landesgericht zu | Jnfterburg Allergnädigst zu ernennen geruht, l

Bekanntmachung. Die nah und durch Sachsen geheuden Pakete müssen in

| Folge der dort gegen die Cholera getroffenen Schußz-Maagßregeln

in Wachsleinwand verpackt werden ; auch if die Angabe des Jn- halts auf den Adressen erforderlich, damit bei der auf der Gränze

j stattfindenden Reinigung das Verderben desselben möglichst ver-

hútet werden fönne, _Das Publikum wird hierauf ausmerksam gemacht. Beriin, den 6. Dezember 1831. ; General - Poft - Amt.

Angekommen: Der Kurfürstl. Hessische Geheime Lega-

i tions-Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Mini- = f fter am hieflgen Hofe, von Steuber, von Dresden.

Zeitungs-Nachrichten. A Ula 1:0

On Ee 1M

Pairs-Kammer.- Siyung vom 29, Nov. Zu An-

I fang dieser Sigung legte der Präsident des Minister- 5 Raths die beiden von der Deputirten - Kammer bereits ange- nommenen Gesez- Entwürfe wegen der Pensionairs der alten

Eisil-Liste und wegen der nachträglich zur Unterstüßung der Aus- länder, die in Frankreich einen Zufluchtsort gesucht haben, ver- langten Snmnie von. 500,000 Fr. vor. Den leyteren motivirte

-

¡Seit dem Jahre 1814 bis auf den heutigen Tag sind unserem

N Lande eine Menge von Ausländern zugestrbmt , die sich wegen ihrer Ï Theilnahme an politischen Ereignissen gendthigt sahen, ihr Vater- F land zu verlasson. Nicht zufrieden damit, ihnen einen Zufluchtsort Ÿ zu gewähren , hat Frankreich auch ihre unglückliche Lage erleichtern 4 wollen und zu diejem Behuf kein Opfer gescheut. " Summen sind wiederholentlich zur Vertheilung unter die Fremdlinge F bewilligt worden und in dem Budget von 1531 haben wir für die- sen Zweck einen besonderen Kredit von 1 Million verlangt. Summe hat sih indeß als unzulänglich erwiesen und wir kommen # daher, um von Jhnen einen Zuschuß von 500,000 Fr. zu verlan- a gen, neuen Unfällen, | zdsische

Beträchtliche Diese

bis die Zukunft uns belehrt haben wird, ob bei den l die (wie sih voraussehen läßt) die Fran- | Großmuth in Anspruch nehmen werden, jene HÜlfs- mittel ausreichen oder nicht. (Sensation.) Mittlerweile wieder-

| holen wir, was wir bereits in der Deputirten - Kammer gesagt

haben: daß nämlich in dem vorliegenden Falle nicht die Politik,

F sondern allein die Menschlichkeit der Beweggrund unseres Handelns l is. Fnudem die Regierung auf solche Weise die Sache der Politik

gänzlich aus dem Spiele läßt, hat sie die Meinungen derer, zu de- ren Wohlthäterin sie sich macht, nicht weiter zu untersuchen; ste unterstüßt nicht bloß das Unglück, sie ehrr es auch. Dasselbe Schik- lichkeits- Gefühl aber, das ihr diese Gesinnungen gegen die Flücht- linge éingiedt, flôßit ihr auh, den fremden Mächten gegenüber, Rücksichten ein, dle sie niemals aus den Augen lassen wird. Wir erklären es daher ofen: nicht dic politischen Handlungen dieser Aus- länder sind es, die wir unterstüßen, und wir protestiren laut gegen

| jede politische Auslegung cines bloßen Aktes der Freigebigkeit und

Gastfreundschaft. Fch halte es für überflüssig / hinzuzufügen, daß die Regierung von denen, die sich ihrer Unterstüßung erfreuen, auch verlangt , daß sie die Gesetze beobachten, die dfentliche Ordnung in

unseren Verhältnissen mit dem Auslande ehren , daß ste, mit einem

Worte, keine dec Pflichten aus dem Auge lassen , die ihre Lage und das Gefühl der Dankbarkeit ihnen auflegen. Wenn in neterer Zeit diese Pflichten noch von einigen unter thnen verkannt worden sind, so hat die Regierung Maaßregeln ergriffen, wozu die bestehende Ge- seßgebung sie ermächtigte und deren Wirksamkeit sich sofort gezeigt

Ï har. Wir hoffen, daß diese Kammer, beseelt von denselben Gesin-

nungen wie die Deputirten - Kammer, den Geseh - Entwurf, den ich

4 hiermit auf Befehl des Königs vorlege, sanctiontiren werde.//

Nachdem der Min\stec noch diesen Entwurf selbst vorgelesen hatte, berichteten der Marquis v. Catelau und der Graf von la Villegoutier über verschiedene Geseß-Entwürfe von örtli- chem FInteresse. Mehrere ähnliche Geseß-Entwürse, welche die Deputirten - Kamnier bereits angenommen hat, wurden sodaun von dem Handels-Minister eingebraht. Am Schlusse dec

© Sigung wurden noch einige unerhebliche Bittschriften: Berichte

abgestattet.

Deputirten-Kammer.

l Fn der Sibßung vom 29. November theilte Hr. Lachèze jun.

die nachstehende Propo-

# sition mit, nachdem sämmtliche Bureaus für die öffentliche Bor- Ÿ lesung derselben gestimmt hatten: „Art. 1. Mit dem Jahre # 1832 soll die Personal - und Mobiliar-Steuer, wie vor dem Ge- © see vom 26. Márz 1831, wieder eine Repartitions:Steuer wer- * den. Art. 2. Derselbe Erhebungs-Modus soll auch, vom näch- Ï sten Fahre an, bei der Thür- und Fenster-Steuer stattfinden.

Art. 3, Ein neuer Geseß-Entwurf wegen der Repartition dieser

Steuern f\oll unmittelbar den Kammern vorgelegt werden.‘ Bei # der großen Wichtigkeit des Gegenstandes entschied die Versamm-

lung, daß Hr. Lachèze seinen Antrag sofort entwicele. Dies leytere geschah. Hr. Lach èze bemerkte in einem sehr ausführ- lihen Vortrage, daß er weit entfernt sey, auf eine Herab- sezung des Ertrages der gedachten Steuern anzutragen, in- dem ex sehx wohl wise, daß hieran vor der Hand noch

nicht zu denken seh; indessen sey die bungs - Methode drückend und müsse daher, wenn anders man die Ruhe des Landes nicht aufs Spiel seßen wolle, noth- wendig geändert werden. Nach einigen Bemerkungen des Gr o ß- siegelbewahrers beschloß die Kammer einftimmig, den Vor- {lag in Erwágung zu ziehen. Es erhob fich darauf eine sehr weitläuftige Debatte über die Frage, ob die Proposition dem mit der Prüfung des Budgets becuftragten Ausschusse oder einer besonderen Kommission zu überweisez sey. Partei stimmte, indem sie slch auf das Reglement berief, für die leßtere Alternative. Mehrere Deputirte der Centra glaubten dagegen, daß es besser sey, den ersteren Ausweg zu wählen, da die Proposition im genauesten Zusammenhange mit dem Bud- get stehe. Wena, meinte Hr. Humann, der vorgeschlagene Modus eine Verminderung in der Einnahme erwarten lassen sollte,

“so müsse die Budgets-Kommission deu Ausfall auf andere Weise

zu decken suchen, da der Saat sonst einem Bankerott entgegenge- hen würde. Hr. Laffitte, von dem bekunutlich das gegenwärtig be- stehende Geseß, wonach die Perfonal- uud Moviliar-Steuer eine Quotitäts-Steuer is, herrührt, fand dassclbe seinem Prinzipe nach gut, glaubte jedo ebenfalls, daß es einiger Verbesserungen fähig seh. Er sowohl, als noch ein anderer Redner, Hr. Cha il: lou, stimmten für die Uebezweisung der Proposition au die Bud- gets-Kommission. Ns der Präsident hierüber abstimmen la}en wollte, widerseuten sich die Herren Voyer d’Argenson und Demarçah dieser Absicht, indem das Reglement positiv die Er- nenuung einer besonderen Kommission verlange. Der Finanz- Minister hielt es indeß für durchaus nothwendig, in dem vor- liegenden Falle von dem Reglement abzuweichen, indem die Kom- mission für das Eianahme - Budget sich bereits mit derselden Frage beschäftige und die Ernennung einer zweiten Kommission daher nur zu Verwickelungen führen würde. Nach vielem Hin- und Herreden beschloß endlih die Kammer, die Proposition des Hrn. La- chèze der Budgets-Konmission zuzustellen. An der Tagesordnung ivar jeßt die Fortsezung der Berathungen über die Reform mehrerer Artikel des Strasgeseßbuches, Nachdem Tages zuvor verschiedene Amendements des Fnhalts, daß man die Deportation künftig durch lebenslängliche oder mehrjährige Feßtungsstrafe erseße, noch einmal an die Kommission verwiesen worden waren, erflärte der Berichterstatter, Herr Dumont, sich jeut sür die Annahme die: ser Amendements, indem er zugleich diejenigen Artikei des Straf- geseubuches näher bestimmte, wo die Strafe der Deportation in lebenslängliche Fefiungsftrafe, in lebenslängliche ' Zwangsarbeit, oder in Feflungsstrafe für gewisse Jahre zu verwandeln sehn würde, Herr Salverte erhob sich gegen das Prinzip der lebenslänglichen Feflungsstrase, wogegen Herr Mérilhou darauf hinwies, daß es sih hier gerade von denjenigen Verbre- chen handle, von denen die wesilihen Departements heimge- sucht wären; wollte man sonach die Strafe der Deportation allzu sehr mildern, so würde man dadurch das Unwe- sen in diesen Provinzen gleichsam begünstigen und es der Regierung unmöglich machen, demselben wirksam zu steuern. Herr Debellehme war der Meinung, daß eine 20 bis 30jäh- rige Festungsstcafe ein hinlängliches Aequivalent für die Depor- tation sey, vorzüglich wenn man erwäge, daß mit jener Strafe anch noch die körperliche Todeserklärung verknüpft werden solle. Als es zuleßt zur Abstimmung fam, pflichtete indeß die Mehr- heit der Bersammlung dem Antrage der Kommission bei und ver- fügte sonach die lebenslängliche Festtmigsfirafe, statt der bis- herigen Strafe der Deportation, gegen jedes Judividuum, das sich, dem 82ften Artikel des Strafgeseßbucdzes gemäß, auf recht- lichem Wege im Beslye von Fortifications- Plänen, Nissen von Zeughäusern, Háfen und NRheden befindet und dieselben dem Feinde oder den Azenten einer fremden Macht ausliesert, Am folgenden Tage sollte die Berathung fortgesezt werden,

Paris, 30. Nov. Vorgestern wurden der Königl. Preußi- {he Gesaudte, Fceiherr v. Werther, der Herzog v. Broglie und der Marquis von Sémonville vom Könige und der Königin empfangen.

Die Nachrichten aus Lyon lauten, dem Moniteur zufolge, fortwährend beruhigend; eine Depesche des dortigen Präfekten vom 27sten d. M. meldet, daß die Kunde von der nahe bevor- stehenden Ankunft des Herzogs v. Orleaus den gtinstigsten Ein- druck anf alle Gemüther hervorgebracht habe. Eine aus Mit- gliedern der Municipalität und Einwohnern von allen Klassen bestehende Deputation haite den General RNoguet um die Rück: kehr der Truppen gebeten und diese würde bereits erfolgt seyn, wenn man uicht die Befehle des Prinzen abwarten zu müssen geglaubt hätte, Zu diesem hat sich eine zweite Deputation be- geden. Der irre geleitete Theil der Lyoner Einwohnerschaft zeigte täglih bessere Gesinnungen und die in der Stadt herrschende Ordnung war als der Vorbote einer baldigen gänzlichen Unter- werfung zu betraten, Aus den von der Behörde gesammelten Angaben erhellt, daß die Zahl der bei den Unruhen Getödteten und Verwundeten sehr übertrieben worden ist. Eine aus Tre- voux vom Kriegs- Minister an den Präsidenten des Minister- Rathes gerichtete telegraphische Depesche vom 29fien mel: det, daß in Lyon fortwähreud Ruhe herrschte. Aus allen Korrespondenzen aus den Provinzen ergiebt sich, daß der Lyoner Aufstand nirgends Nachahmung gefunden hat. Am 26ften“ d. M. erließ die Mairie von Lyon eine Bekannt- machung, des Jnhalts, daß der am 1sten d. M. mit Uebereilung festgestellte Tarif revidirt und vervollständigt werden würde, daß die Seiden-Fabrikanten zusammen berufen werden sollten, um ihre Stellvertreter bei diesem Geschäfte zu ernennen und daß diese Stellvertreter mit den Abgeordneten der Werkmeister der Arbeiter über die Tarifs-Preise debattiren sollten, so daß der voll- stándige Tarif bis zum 15, Dec. vou beiden Theilen unterzeich- net sehn werde. Bis dahin macht sich die Stadt nöthigenfalls verbindlich, aus der städtischen Kasse die erforderlichen Fonds zu entnehmen, um den Werkmeistern die Bezahlung des Arbeits- lohns für die seit dem 21sten d. M. in Arbeit gegebenen Sei- denstúcke nach dem Tarif vom 1, Nov, sicher zu stellen: Dis

| gegenwärtige Erhe- |! | |

Die- Oppositions: |

Zahl der im Stadt-Hospital liegenden Verwundeten betrug 223, wovon bis zum 26sten Abends uur § gestorben toaren.

Der Präsident des Minister - Raths hat als Minisier des Fnneru unterm 23ften d. M. an die Präfekten der östlichen und nördlichen Departements ein Rundschreiben erlassen, worin er ihnen empfichit, die in Frankreich ankommenden Polnischen Fliicht- linge mit derjenigen Rücfsicht aufzunehmen, die man ihrem Un- glúcke und der Theilnahme, die sie einflößen, schuldig sey, Der Krciegs-Minister habe bereits Befehl ertheilt, alle Offiziere, Un teroffiziere, Gemeine und Militair-Beamten, die zur Poluifchen Armee gehört haben, aufzunehmen , ihnen Kleider, Lebenémittel und Wohnung zu gewähren und Marschrouten nah Lvignon auszustellen. Auf dieselbe Weise soll mit den zum Militairdienfle tauglichen Polen vom Civilstande verfahren werden, wenn fle sich nah demselben Depot zu begeben wünschen. Diejenigen Polnischen Flüchtlinge, die zum Militair - Dienste nicht ge- neigt oder für ihn nicht tauglich Find, sollen nach de®L zu ihrem einstweiligenAufenthaltsorte bestimmten Stadt Chateau- roux gesandt und mit Reisegeldern versehen werden, die indessen nicht 50 C. für jeden Erwachsenen und 25-C. für jedes Kind übersteigen dürfen. Am Schlusse seines Rundschreibens fordert Herr C. Périer die Präfekten auf, ihm alle fünf Tage die Na- mensliste der in ihren resp. Departements angekommenen Pol- nischen Flüchtlinge mit Angabe ihrer gesellschaftlichen Stellung, ihrer Familien- und Vermögensverhältnisse einzusenden und gegen die Einschleppung der Cholera durch diese größtentheils aus an- gefteckten Ländern fommenden Fremdlinge die vorgeschriebenen Vorsichtsmaaßregeln zu befolgen,

Der Moniteur promulgirt mit dem Datum des 24sten d. M. das Gesebß, wodurch der dem Finanz-Minister im vorigen Fahre bewilligte Fonds von 460,000 Fr. für die National - Be- lohnungen auf die Summe von 660,000 erhöht wird.

Der Minister des Handels und der öffentlichen Bauten hat den vom Hagelschlag heimgesuchten Departements der Mayennue und der Ober-Pycenäen 23,000 Fr. an Gelè-Unterstüßungen be- willigt. Derselbe Minister hat die Vollendung des Baus des Fustizpalaftes von Caen genehmigt, wofür die Kosten auf 338,000 Fr. veranschlagt sind. :

Der ehemalige Práfekt des Departements “der Maine und Loire, Herr Frottier de Baguenux, ist bei Pounzanges in der Vendée verhaftet worden.

Mehrere der. in den leßten Tagen verhafteten Personen, unter Anderen die Literaten Belmoutet und Ducios und deSck Polnische Schriftsteller Leonhard Chodzkfo, slnd- wieder frei ge- lassen worden.

Gestern begannen vor den hiesigen Assisen die Verhandlun: gen in dem von Herrn E.- Périer und dem gewesenen Polizei- Präfekten, Herrn Vivien, gegen den National und die Tribune ankängig gemachten Diffamations - Prozeß, zu welhem nahe an 200 Zeugen vorgeladen sind; die Geschäftsführer der genannten beiden Blätter, Paulin und Bascaus, erschienen, von ihren Nechts- auwalten, Odilon-Barrot und Monlin, begleitet, vor dem Ge- richtshofe. Anlaß zu der Klage haben mehrere Artikel beiter Blätter gegeben, worin die Herren Périer und Vivien angeschul- digt werden, während der Juli - Unruhen Arbeiter geduugen zu haben, welche über die an diesen Unruhen theilnehmendcu jun- gen Leute herfallen und fie durchprügeln sollten. - Die erfte Per- fon, welche vernommen wurde, war Herr Vivien selbst, weier versicherte, daß die Polizei, an deren Spiße er damals ftand, durchaus feinen Arbeiter für diesen Zweck habe anwerben lassen. Von den úbrigen Zeugen- Aussagen war nur eine einzige, die des Literaten Sabbatier, von einigem Jnteresse. Dieser sagte, er seh am 14. Juli Morgens nebsi seinen Freunden Dantou, Leboyer und Lenoble gewarnt worden, auszugehen, weil ihnen die Gefahr drohe, von Leuten, mit dreifarbigen Bändern am Hut oder am Arn, die von der Polizei angeworben worden, zu

| Boden geschlagen zu werden; als er dessenungeachtet es gewagt,

auszugehen, habe er auf dem Chatelet: Playe mehrere Hausen von Stadt:Sergeanten und von Mannern in Blousen und mit dreifarbigen Bändern gesehen, die über alle junge Leute, welche einen grauen Hut und eine Kokarde trugen, herfielen und fie mit dem Rufe: Fns Wasser, in die Seine mit den Repu- blifanern! zu Boden warfen; anch habe ihm und seinem Freunde Danton ein geheimer Polizei-Diener, der einem von ihnen Ver- bindlichkeiten schuldig gewesen, gestanden, daß die Polizei 500 angebliche Arbeiter zu 3 bis 5 Fr. gedungen habe. Als er am Abend nah dem Faubourg St. Antoine zurückgekehrt, habe er einige 20 betrunkene Arbeiter den Weinhändler, der sie am Mor- gen angeworben und ihnen das versprochene Geld nicht habe be- zahlen wollen, mit Schmähungen überhäufen hören. Hr. Sab- batier nannte am Schlusse seiner Aussage zwei Personen, die man gleichfalls habe anwerben wollen, die si dessen aber geweigert hätten. Die Fortseßung des Zeugen-Verhörs wurde hierauf dis auf den nächsten Tag ausgeseßt.

Dem FXournal du Commerce. zufolge, wäre am vertvi- enen Freitag ein Versuch auf das Leben der Königin Donna Maria da Gloria gemacht worden. Eine aus einem der dem Schlosse in Meudou gegenüber liegenden Häuser abgeschossene Flintenkugel sey, so erzählt dieses Blatt, dur däs Fenster ge- gangen und habe einen neben der jungen Königin stehenden gläz fernen Kasten getroffen. :

Paris, 29. Nov. Das Ministerium hat die Art von Krise, welhe die Verordnungen vom 19. Nov. hervorge- rufen hatten, glülich beftanden, und die Abstimmung der De=- putirten-Kammer, wonach die von der Oppositions - Partei beab- sihtigte Adresse an den König son in den Bureaus verworfen wurde, bestätigt aufs neue die {hon oftmals gemachte Bemer- fung, daß, wenn diese Partei auch allerdings eine sehr beachten€- werthe Stärke hat, die Majorität der Kammer doch ftets Alles zurückweist, was direkt den Sturz des Périerschen Minifteriums zur - Folge haben könnte. Ueber die legte Pairs-Promotion ist viel hin und her gesprochen worden, Während einerseits bez hauptet wird, daß der König vollkommen befugt gewesen sey