1831 / 341 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Iz P E ira APEIDT - R I

„Bemerkungeit über die epidemisché Brechruhr während des Som- mers 1331 in St. Petersbnrg, von Pr. Wolff. U e Jutes Das Wesen der Cholera wird hier in eine Kongestion e 2 ute nach dem inneren Heerde des Lebens, nach den Ganglien-Syf emen des Unterlcibes , der Brust und des Halses , erzeugt E kosmisch- tellurische Einflüsse, gescyt und hierdurch die E P Ren so wie ihr Natur» Zweck erklärt, so wie auch die diesé Ansicht e- stätigenden Sections- Befunde angegeben. Hierdurch motivirt nun der Verfasser sein Heilverfahren. Fn den leichten Fâllen die Heî- lung den von der Natur verursachten Ausleerungen überlassend, e teritßt er dicsclden, wo sie für, den gastrischen Zustand nicht ausreichen, durch milde Abführmittel, durch Ableitungen nach der Veripherie, und durch Befretung des siockenden Blutlaufes. Die deplirende ableitende Methode, mit ihren bekannten Mitteln, ist daber die Haupt - Fndication, und es werden viele einzelne Erschei- nungen mit den zu ihrer Beseittgurg lücklich angewendeten Mit- tein aufgefhrt. Sonnenlicht und Schwangerschaft giebt der Ver- fasser als erfahrungsmäßige und, seiner Theorie nah, wegen threr Kongestion befördernden Kraft, shädliche Momente an, und hei der leßteren ist die Blut-Entleerung unentbehrlich, wie auch hier durch den Kaiscrschuitt ‘der Fôtus oft noch nah dem Tode der Mutter zu retten is. Einen Beweis für das fongestive Leiden des Blutes in der Cholera findet der Verfasser in den häufigen kritischen Kongestiv- Abscessen und in den nicht seltenen cigenthümlichen Haut-Ausschlä- gen, welche, den vibices ‘und_essera ähnlich während der Rekonva- leszenz sh igen, so wie endlich der Beleg für dic Zweckmäßigkeit der vorgeschlagenen Behandlung durch eine beigefügte Tabelle über die Sterblichkeit und Genesung der Kranken tn den 6 größeren Cho- lera-Hospitälern, während der Hôhe, Mitte und Abnahme der Epî- demie, geliefert wird. Ote epidemische Brechruhr, von Hofrath und Professor Dr. Sa- lomon.// i Fn diesem Aufsaße/, dessen Schluß noch fehlt , spricht der Verfasser zuerst die Nothwendigkeit aus, die verschiedenen Formen und Grade der Cholerafälle, so wie die verschiedenen Zeiträume der Epidemie in ihrem Verlaufe zu sondern, weil nur hiernach eine rationelle Behandlung und eine richtige Würdigung der Resultate erzielt wer- den fönne Seinen Erfahrungen zufolge, nimmt er 3 Grade oder Zeiträume der Krankheit an, die er nach einander als stadium irri- tationis. spasmodicum, und paralyticum mit den entsprechenden Symp- tomen schildert. Was die Pathogenie der Cholera betrifft, so nimmt der Verfasser an: Dieselbe entstehe durch ein Miasma, welches yrimär das Ganglien - System erethisch affizirt. und zugleich antagonisiisch das Kapillargefäß - System wie die peripherischen Hautnerven deprimirt , welches einerseits durch die Erschetnungen gerechtfertigt wird, andererseits den Schlüssel zur richtigen Behand- jung giebt, da cin Specifikum nicht gebilligt werden köune und auch keines sich bewährt habe. Diesem gemäß stellt der Verfasser folgende 4 Hauvt-Fndicationen auf: 1) die Reizung des Ganglien- Syftemes und RückXenmarkes zu beseitigen; 2) die verminderte Thâ- tigkeit des Herzens und des arteriellen Systemes aufzuregen; 3) die unterdrücte Thätigkeit der Haut und die unterdrückten Secretionen wéeder herzustellen: 4) die Folgekrankheiten zu bescitigen. Fm An- fange der Krankheit snd es besonders 2 Mittel, die nie vernachläs- sigt werden dürfen, weil sie de weitere Entwickelung des Uebels ganz hemmen oder dessen Heftigkeit wenigstens mildern fonnen, nämlich 1fiens das Aderlaß und 2tens ein Brechmittel.

Bei der unendlichen Fluth von Cholera - Schriften, die uns uach gerade die Lust rauben, jede neue Production zu durchlaufen,

wi}enschaftlihe Geist des Verfassers, die klare Ausführung einer, pl A nit ganz neuen, aber doch nirgend so durchgeführten Fdec der Krankheit, die praktische Bekanntschaft mit dem Gegen- fland und die hier gelieferten Resultate einer, wenn anch nicht sehr zahlreichen, aber doch glücklichen Erfahrung am Krankenbette haben mich schr angesprochen, Mer ein wissenschaftliches Fnter- esse an der Materie nimmt, wird das kleine Buch nicht unbe- friedigt weglegen, wenn sch auch noch viel pro et contra reden láßt und flch die Ideen und Vorschriften des Verfassers no in der größeren Praxis beflätigen müssen. Da ih das Manu- \fript {hon vor einiger Zeit fah, fo hatte i Gelegenheit, zwei Cholera-Fäile ua der Idee des Verfassers mit glücktlichem Erfolg zu behandein, D aer.

E A 4s ck%

Oeffentliher Dank A

Zur Abhülfe der durch den Ausbruch der Cholera herbeigeführ-

ten Noth, sind bei uns im Laufe des Monats Oktober d. F. folgende milde Beiträge eingegattgen :

1) Von der Königl. Regke- rungs - Haupt - Kasse in Minden :

2) Von der Königl. Haupt- Instituten - und Kommu- _ nal - Kasse in Merseburg 717

3) Von der Königl. Negte= rung zu Erfurt . . 932

4) Von dem Hrn. Rendanten Ribbeck in Magdeburg . 338

5) Von der Königl. Regte- rungs - Haupt - Kasse in Koblenz i 8

6) Von dem Königl. Polizei Präsidium in Berlin .. 2:

7) Von der Königl. Regte- rungs - Haupt - Kasse în Arnsberg .. -, i

8) Von dem Königl. ODber-

Präsidium zu Magde- burg der Ertrag eines in Halberstadt veranstalteten , Konzerts . M S - Fn Summa 2760 Rtl. 8Sgr. 3Pf. incl. 45 Rtl. Gold. Bis Ende Septembver d. J. sind nah unse“er Be- fanntmachung v. 3. Of- \ tober d. F. eingekommen 10,844 -= 19 = 2= - 263 - B also überhaupt 13,604 Rtl. 27 Sgr. 5 Pf.incl.308 Rtl. Gold. und außerdem 1 Centner Weizengries. : i Fndem wir dieses erfreuliche Ergebniß welches uns in den

Stañd geseht hat, das durch die Cholera

Personen und Familien zu mildern, | i

niß bringen, erfüllen wir zugleich die rwoohlthuende Vflicht, den men-

\chenfreundlichen Gebern und

80 Rtl. 14 Sgr. 6 Pf. incl. 5 Rtl. Gold.

bindlichsten Dank abzusiatten. Danzig, den 5. November 1831.

Königl. Preuß. Regierung. Abtheilung des Fnnern.

hofe ih bei meinen geehrten Kollegen Entschuldigung zu fin- den, wenn ih. es mir herausnehme, dieselben auf eine so eben bei Herrn Reimer hierselbst herausgekommene Schrift des mir ganz unbekannten Herrn Pr. Schlesinger „Ueber die \specifische Behandlung der Cholera 2!c.‘/ aufmerksam zu machen. Der

lungshaguses

herbeigeführte Elend vieler hierdurch zur öffentlichen Kennt-

Allen, welche auf diesen aunstigen Erfolg eingewirkt haben, im Namen der Verunglückten den ver-

Der Banquier Herr Levin Arons hierselbst, Chef des Hand- unter der Firma: Gebrüder Arons, und Mitglied un-

serer Corooration, is von der in Folge eines Zusammentreffens un-

| glücklicher 1Umsiände ihm Schuld gegebenen Theilnahme an einer

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Befanntmachungen.,

Ebdichal-# Ca ti 01 S Der Diensiknecht Hans Christian Henning, am 24. September 1793 geboren, welcher die Feldzüge von 1842 mitgemacht hat, auch aus denselben zurückgekehrt ist, seit dieser Zeit aber keine Nach- richt von sih gegeben hat, wird sowohl für seine Person, als auch dessen unbekannte Erben und Erbnehmer hierdurch vorgeladen , in

dem auf t ; den 28. Mai 1832, Vormittags 11 Uhr,

ouf dem Rathhause hierselbst anberaumten Termine, si entweder schriftlich oder persönli zu melden, und die weitere Anweisung, in Nichterscheinungsfalle aber zu erwarten, daß er als verschollen für rodt erflärt und sein Vermögen seinen legitimirten Erben aus- geantwortet werden wird. ]

Neustadt a. d. Dosse, am 13. Juni 1831.

Das von Klizingsche Patrimonialgericht zu Rehfeld.

Reale Sopraiutendenza de’ Teatri e Spettacoli in Napoli.

L'atiuale appalto de’ Reali Teatri di Napoli S. Carlo e Fondo, condotto dal Sitnor D. Domenico Barbaja, termina col Sabato di Passiìone del 1833. Dovendosì perciò devenire ad una novella impresa, il Principe di Ruffano Sopraintendente de“ Teatri e Spet-- iacoli per incarico ricevuto da S. E il Ministro degli affari Interni ricevera da ora a tutto Marzo 1832 le offerte per l’appalto de’ detti "Teatri dalla Pasqua di Kesnrrezione del 1833 in poi.

Quindi chj volesse assumere Vindicata impresa potrà diriggere Vofserta, franca di posta, di unita alle debite cautele al detto So- praintendente nel Segrelariato della Reale Sopraintendenza dei ‘Teatri, sìito nel Real Teatro dal Fondo.

Da der, zwischen der Königlichen Intendantur der Schauspiele ¿1 Nedpek und dem zeitigen Unternehmer der Theater „St. Carlo und Fondo‘, Herrn Dominicus Varbaja befichende Contract den Sonnabend der Charwoche 1833 abläuft, und gedachte Theater aufs neue verpachtet werden sollen: so is der Furst v. Ruffano, Gene- ral - Antendant der Schauspiele, von Sr. Excellenz dem Minister des Ännecn beauftragt worden, von jeßt an bis ulr. März 1832 dio Gebote der Pachtlustigen für die Zeit von Ostern 1833 ab in Emy'ang zu nehmen. Hierauf Reflektirende haben demnach ihre Bedingungen nebs erforderlicher Gewährleistung bei dem gedachten “urendanten, in der Geheimen Kanz;ellei der Königl. Intendantur der Schauspiele im Theater del Fondo zu Neapel, portofrei einzu- reichen.

Literarische Anzeigen.

Empfehlungswerthe Werke aus dem Verlage von C. F. Amelang in Berlin, Brüderstraße Nr. 11, welche auch in allen Buchhandlungen des Jn- und Aus- landes zu haben sind: / As E Beneke, Dr. Fr. E./ Grundsäße der Civil- und Criminal- Gesezgebung, aus den Handschriften des englischen Rechts- gelehrten Jeremias Bentham, herausgeg. von Etienne Dumont, Mitglied des repräsentativen Rathes von Genf. Nach der zweiten, verbesserten und vermehrten Auflage für A S bearbeitet und mit Anmerkungen. 2 Thle. gr. 8xo. 3 Ï gr. Vibel, die, oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen

t.

Allgemeiner Anzeiger für die

Testaments, nah Dr. M. Luthers Uebersezung. Jn zwei ver- schiedenen Stereotyp-Ausgaben: a) auf schönstem engl. Druck- papier in gr. 8vo. mit Luthers Bildniß gestochen von Meno Haas 1 Thl. 25 sgr. S :

b) auf weißem Drukpapier in 8vo. ohne Kupfer 225 fgr

Dreist, S. C., der Catechismus Lutheri, ausführlich er- flart in Fragen und Antworten, wix auch mit Sprüchen und Liederversen versehen. Ein Handbuch beim Catechistren. &vo. Vierte verbesserte Auflage. 10 sgr. : s

Hollefréund, C. A,, (König!. Oefonomie- Kommissarius und vormaliger General-Pächter des ehemaligen Königl. Domainen- Amts Müúhlenbect). Theoretisch-prakcische Anleitung zur grund- lichen Kenntniß und vortheilhafcen Ausubung der Landwirth- schafr. Für angehende Landwirthe. 2 Theile in gr. 8vo. Mit 3 Kupfertafeln 1 Thl. 15 sar. : i

Netto, Fr. Wilh., (Doctor der Philcsophie und Lehrer an der Königl. allgemeinen Kriegéschule und beim Königl. Cadetten- corps zu Berlin). Vol!ständiges Handbuch der gesammten hd- hern und niedern Vermessungskunde; nebst Beschreibung der neuesten Erfindungen und Eutdeckungen in derselben ; oder vollständige Anleitung zum militairischen und dfonomischen Aufnehmrn, für Offiziere, Forsibediente, Bergleute und Feid- messer. Erster Theil. Beschreibung und Abbildung der Werkzeuge, nebst den Grundlehren der Wermessunaëkunde. sro. Mit 6 Kupfertafeln in Quer-Folio. Geheftet 2 Thl,

Zweiter und leßter Theil. 8vo. Mit 6 Kupfertafeln in Quer-Folio und einem Beispiele der Anordnung und Ve- rechnung eines trigonometrishen Dreiekénezes in Quarto. Geheftet 3 Thl. L .

Neumann, W. (Prediger in Köthen), Cypressen. Eine Sammlung von Todes- Erinnerungen und Grab schriften, nach den Altersftufen und Lebens - Verhältnissen der Verstor- benen geordnet. 8&o. Mit allegorischem Titelkupfer. Elegant geheftet. 25 sar.

Reuscher, I. F. A., (Doctor der Philosophie und Direktor des Gymnasiums in Cottbus), Lehrbuch der Geschichte der Vol- fer und Staaten des Alterthums; nebst allgemeiner An- gabe déx Hauptquelien zur Beförderung eines zweckmáäßigen Stu- diums der alten Geschihte. Zum Schr]1- und Privat - Ge- brauche. 56 compreß gedruckte Bogen in gr. 8o. 2 Thl.

Sachs, S., (Königl Regierungs-Bau-Juspector). Vollständiger Unterriche (n der Anfertigung der Bau-Anschläge, nebs Darstellung einer neuen Form, nach welcher dieselben kürzer, übersichtlicher und zuverlässiger ausgearbeitet werden föanen. Zum Gebrauch für Baumeislier und Bau-Unternehmer, so wie auch für Jeden, der das Veranschlagungs- Geschaft aufs leich- teste und gründlihste erlernen will. gr. 8vo. Mit einer Kupfer- tafel. 3 Thl. 225 sgr. | -

Thüúmmel, Dr. E. E., (praktischer Arzt in Berlin), Medizi- nisches Hausbuch zur Hülfe bei vorkommenden Krankheits- fällen für Jedermann; insbesondere für Landbewohner und Landwundärzte. Alphabetisch geordnet. Nebst einem diâteti- schen Wörterbuche. gr. 8. Mit Titelkupfer und Vignette. Sauber geheftet 1 Thi. 20 sgr.

Wilmsen, F. P., Lehrstof und Lehrgang des deutschen Sprach-Unterrichts in Mätchenschulen. Ein Handbuch fur Lehrer und- Lehrerinnen. 8vo. 223 sgr. i

Deutsches Lesebuch zur Bildung des Geistés und s für die Schule und das Haus. gr. 8vo. 21 Bogen. 20 (gr.

m H Die Unterrichtskunst. Ein Wegweiser für Unkun-

Preußis

widergesehlichen Handlung, durch ein rechtskräftiges Erkenntniß de hiesigen Königlichen Stadtgerichts, unter Niederschlagung der Unf tersuchungs-Kosten, llig freigesprochen, und wird demzufolg M den Versammlungen unserer Börse wieder, wie früher , Theil nehmen. / V f Wir finden uns um #0 mehr veranlaßt , dies zur dfentliche! Kenntniß zu bringen, als wir bei dem von dem Herrn Levi Arons stets bewährten vortheilhäften Ruf nur mit Widerstrebez dem Gedanken an die Möglichkeit der Wahrheit der ihm gemachte} Beschuldigung Raum gegeben haben. P Berlin, den 6. Dezember 483!. Í Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin. | Auswärtige. Börsen. Amsterdam, 2. Dezember. : Nieder]. wirkl. Schuld 3918, Kanz-Billets 154. Gproc. Anl. vai 42 Full. 871. Oesterr. Sproc. Meta!l. 83. Kuss. (von 1825) 90. F Hamburg, 5 Dezember. s q Vank

À t

Oesterr. 5proc. Metall, 8&6 à 855 4proc- TT à 765. Actien 1129 à 1127. Russ. Engl. Anl. 937-à 934. Holl. y. 18 854 à 2, Dün. 622. Polu, 113.

Loadon, 30, November.

3proc. Cons. 833.

Paris, 30. November. /

5proc. Rente 95. 3proc. 68. 70. Sproc. Neap. 81. 25.

Wien, 2. Dezember. i 5proe. Metall, 87. 4proc. Te5. Loose zu 100 Fl. 17775 Parti Oblig. 129. Bank-Actien 11403. h

Königliche Schauspiele. E Donnerstag, 8. Dez. Jm Schauspielhause: Zum erflensi male wiederholt: Frauen: Freundschaft, Lustspiel in 1 Aft, f} nach dem Französischen des Lafitte, vou Augely. Hierauf : Frein nah Vorschrift, Lustspiel in 4 Abtheilungen. : Freitag, 9. Dez. Jm Opernhause: Zum erstenmale: Dis umgeworfencn Wagen, komische Oper in 2 Abtheilungen, fu} nah dem Französishen von E. Bln, Musik von Bohyeldie Hierauf: Das Schweizer-Milhmädchen, Ballet in 2 Abtheiluif gen. (Dlle. Therese und Fanny Elsler werden hierin tanzen.)

Königstädtishes Theater. ? Donnerstag, 8. Dez. Das Donauweibchen (Ecster Theil romantisch-komisches Voiksmährchen mit Gesang in 3 Akten.

C E B E EA E N C Ce A Sei Bi ERRIISE E 1 cli R E Ci

N ACITSCHIIE T,

“Frankfurta M., 4 Dez. Die netesien A richten, die man hier direkt mit der Post aus Lyon über Straf burg hat, gehen bis zum 29sten Adends, an welchem Tage di Herzog von Orleans und der Marschall Soult noch nicht in di Stadt eingerückt ware,

Frankfurt a. M., 4. Dez. Oesterr. 5proc. Metall. §9 áproc. 772. G. 21proc. 451. 1proc. 202, B. Bank-ActieÏM37) Partial: Obl. 1273, G. Loose zu 100 Fl. 1762+ Poln. Loose 573, Y

Paris, 1, Dez. proc. Rente pr. compt, 967 cour. 96. 40. 3proc. pr. compt. 70. 5. fin cour. 70, 35. S5pro Neap. 82, Z5proc. Span. lin cour. 59.

Redacteur Fohin. Mitredacteux Cottel. c aemte cem S T E E bara n Z3edruckt bei A. W. Hayn.

F Bi: —————— n

in Statten. dige, zunächst für Lehrer in Elementarschulen. gr. 8vo. Dritte f vermehrte und verbesserre Auflage. 1 Thl. | 4 Die ersten Verstandes- und Gedächtniß-Uebun- gen.. Ein Handbuch für Lehrer in Elementarschulen. 8vo. F Dritte vermchrte und verbesserte Auflage. 20 sgr. 5 4

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So eben if bei Fr. August Leo in Leipzig erschienen und in allen Buchhandlungen, (in Berlin bei E. S. Mittler, Stech- F bahn Nr. 3, so wie in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und Gnesen zu haben: 4

Jom Kipur, der Versöhnungstag.

Novelle Lon David Nußa 8o. L! Ein junger Autor debütirt in diesem Werke auf eiue glänzende * Weise. Ie schwieriger das erste Auftreten eines- Schriftstellers ist um so freudiger müssen wir ein schönes Talent begrüßen und er: F

muthigen. Dieser Roman is geeignet, das lebhafceste Interesse ¡u i Neben dem F

erregen und ungewöhnliche Erwartungen zu erwecken. | Anziehenden der Haudlung herrscht der Reiz einer blühenden, ofc hinreißenden Diction, wie sie nur schon bekannten und geachteten f Schrifestellern zu Gebote steht. Wir halten es für unsere Pflicht, F die Lesewelr auf diese historische Unterhaltungsschrife aufmerksam F zu machen. E Taschenbücher auf das Jahr 1832, M welche in der Buchhandlung Duncker und Humblot, Französ F he Straße Nr, 20a., zu haben sind: D Forget me nuot, London. 44 Thl. Friendship's Offering. Lon- f don. 45. Thl. Anefkdo:cn- Almanach; herauêgegeben von K. Müchler. 12 Thl. Berliner Kalender 15 Thl. Cornelia. 21 Thl. Kurländer's dramatischer Almanach. 12 Thl. —| Musen - Almanach. Leipzig. 12 Thl. Penelope. 17 Thl. Goth. geneal. Taschenbuch. 1 Thl. Taschenbuch der Liebe und Freundschaft. 14 Thl. Taschenbuch ohne Titel. 1 Thk Urania, (mit einer Novelle von L. Tie). 2 Thl. Vesta. F

Wien. 32 Thl. Vielliebchen von A. v. Tromlit. 23 Thl. F

Winrergrün; herausgegeben von G. Los. 12 Thl

Von Dr. Martin Luthers kleinen Katechismus mit hinzug fügren, den Änhalt zerlegenden und erflärenden Fragen und! Antworten, und auserlesenen, darauf hinweisenden Bibel - und F Liederversen u. |. w., herausgegeben vom Superintèndenten F _ Backe in Wollin, E ist die 11te Auflage erschienen. Preis, mit Vorwork | Ves Se Ot a O d 33 sgr. M in Parthieen von 25 Exemplaren ohne Vorwort 2 Thl. 22 sgr. F Von demselben Verfasser is erschienen: N Lese- und Erweckéungsbuch aus Dr. Martin Luthers? fleinen Katechismus; eine Erweiterung des kleinen Ka- F techismus, für Lehrer und -Andere, 10 sgr. n Sâämmtlich zu haben beim Verfasser so wie bei Ludwig? Oehmigke in Berlin, Burgstraße Nr. 8. L Y

In Berlin bei Duncker und Humblot, (Französische 4

_ Straße Nr. 20 a.), und in Stettin bei Morin is zu haben:

Aux lecteurs, par M. de Chateaubriand. 5 sgr. Fortseßung und Vertheidigung seiner legten wichtigen Schrift:

De la nouvelle proposition relative an bannissement de Charles x

et de sa famille, (Preis beider Schriften 25 sgr.).

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Barlin, Freitag den 9ter Dezember

R E S A:

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se, Majestät der König haben dem Seconde- Lieutenant von Garssen I. des 30sten Jufauterie:Regiments den Rothen Adler- Ocden vierter Klasse und dem Husaren Großmann des 5ten Husaren-Regiments das Allgemeine Ehrenzeichen zu ver- leihen geruht,

*

Zeitungs-Nachrichten. Aw! a 1:29.

Sraufkrel:6.

Deputirten-Kammer. Jn der Sißung vom 30. Nov. legte zuvörderst der Handels-Minister zwei neue Gesez:Ent- würfe vor, wodurch das Departement der Loire zur Erhebung einer außerordentlichen Steuer und die Stadt Toulouse zur Er- öffnung einer Aulethe für die Ausführung verschiedener Straßen- und anderer Batten érmächtigt werden sollen, Der Graf von St. Cricq berichtete hiernächst sehr ausführlich über den {on vor geraumer Zeit vorgelegten Gesetz - Entwurf wegen des Tran- its und der in verschiedenen Hafenftädten anzulegenden Waaren: Entrepots. Er bemerkte, daß die Kommission im Allgemeinen dem Prinzipe uad dem Zwecke des Gesetzes beipflihte, jedo

| einige Modificationen desselben für nothwendig halte. Hiernächst © ließ er slch in eine näherè Erörtertmg über die vorgenommenen

Aenderungen ein, wobei er hinsichtlich des 1sten und 2ten Arti- fels den Beitritt der Kommission “dahin erklärte, daß der Tran- sit aller niht verbotenen ‘Waare hinführo, ohne Ausnahnie, sowohl zu Lande als zur See, über alle dazu bestimmte Zoll- Stätten erlaubt seyn müsse. Bisher dursten gewisse nicht ver- botene Waaren gar nicht transitiren ; für andere war der Transit nur über eigens bestimmte Zoll-Aemter gestattet, Der Zte Ar- tifel enthält ‘die wesentlichste Neuerung; nah dem Jnhalte dessel: ben soll die Zahl der bisher bestandenen Häfen und' Gränz-Zoll- Aemter für die Durchfuhr der zum inneren Verbrauche verbote- nen fremden Waaren vermindert, die Wieder - Ausfuhr dieser Waaren aber auf allen Punkten gestattet seyn, Gegen diese lettere Bestimmung war von Seiten verschiedenèc Fabrik -Städte rekla- mirt worden, so daß die Kommission sich veranlaßt gesehen hat, die Zoll: Aemtæ Zuidcoote, Behobia und Perpignan von der Yahl derer auszunehmen, über welhe die Wieder - Aus- fuhr der gedachten Waaren stattfinden darf. Die Artikel 4, 5 und 6 handeln von den Verpflichtungen des Kauf:

T manns: Standes dei der Anmeldung der zum Transit bestimm-

ten Waaren und von den für Contraventionsfälle festgeseh- ten Strafen. Zu diesen Artikeln hat ‘die Kommission zwei neue hinzugefügt, die jeßt der 7te und 8te werden. Die Artifel 9— 16 enthalten einige minder erhebliche Nebenbestimmungen. Fm 17ten Artikel wird den Städten Marseille, Bayonne, Bor- deaux, Nantes, Havre, Boulogne, Calais und Dünkirchen die Befugniß ertheilt, Entrepots verbotener Waaren anzulegen. Der Berichterstatter bemerkte, daß diese Nomeunklatur zu groß sey, und trug darauf an, die Häfen Boulogne und Calais wieder von der Liste zu streichen. Nach einigen Bemerkungen über die

H Artikel 18—24, die bei den Berathungen näher zur Sprache B

kommen werden, {loß Hr. von St. Cricq in folgender Weise: „Die leyten 3 Artikel des Entwurfs (29, 30 und 31) betreffen die Stadt Straßburg. Durch die beiden ersteren wird das dieser Stadt bereits im Fahre 1803 bewilligte Entrepot, sowohl hin- sichtlich der Menge und der Natur der aufzustapelnden Waaren, als hinsichtlich der Dauer des Stapelrechts, weiter ausgedehnt. Der leßte Artikel endlich soll den am 31. Márz in Mainz un- terzeichneten Rheinschifffahrts- Vertrag, insoweit derselbe Frank: reih angeht, in ein Geseß verwandeln. Jn diesem Vertrage, aus dem von unserer Seite die Stadt Straßburg die wesentlichsten

4 Vortheile zieht, sind gegenseitige Zugeständnisse gemacht worden ;

nach einer reiflihen Erwägung derselben haben wir uns überzeugt,

Ï daß das Französische Jnteresse dabei. auf das sorgfältigste wahr:

genommen worden ist. Dies sind, m. H., die Bemerkungen,

# die ih Jhnen im Namen der betreffenden Kommission machen soll; wir {lagen Fhnen die Annahme des Geseß-Entwurfes mit

den oben angedeuteten Amendements vor, denen das Ministerium bereits seine Zustimmung ertheilt hat.“ Ein sehr lebhafter Streit entspann sich über die Frage, wann die Berathung über diesen Gegenstand beginnen solle. Einige Deputirte verlangten, daß man sich gleich nach Erledigung des Entwurfes über das Straf - Geseßbuch damit bescháftige, andere, daß man die Dis- kussson bis nah dem Budget verlege. Nach vielem Hin- und

H Herreden kam man endlich dahin überein, den Zeitpunkt der Er-

öffnung der Berathung vorläufig noch gar nicht zu bestimmen. Die Versammlung setzte hierauf ihre Debatte über die beabsichtigte Reform des Strafgeseßbuches fort. Die Kommission hatte dar- auf angetragen, in den im Art. §4, 94 und 124 des Strafgeseß- buches bestimmten Fällen die Strafe der Deportation durch le- benslängliche Feftungsstrafe zu erseyen. Dieser Vorschlag wurde nah einer unerheblihen Diskussion, an der sieben Redner Theil

5 nahmen, angenommen. Die gedachten drei Fälle sind folgende:

1) wenn Jemand durch feindselige Handlungen dem Staate eine Kriegserklärtung zuzieht , -die den Krieg zur Folge hat; 2) wenn Jemand die öffentliche Macht requirirt, um sich der geseßlichen Aushebung der jungen Mannschaft zu widerseßen; 3) wenn Je-

© mand eine Verabredung zwischen den Civil- und Militair-We-

hörden zu dem Zwecke zu Wege bringt, sh den bestehenden Ge- seven oder den Befehlen der Regierung zu widerseßen, Der 98fte Artikel des Strafgeseßbuches verfügt, daß diejenigen Individuen, die irgend einer aufrlhrerischen Bande angehören, ohne jedoch das Kommando bei derselben zu führen, deportirt werden sollen. Der Berichterstatter {lug vor, hier die Strafe der Deportation durch Zwangs-Arbeit auf Zeir zu ersegen. Die-

ser Antrag gab zu einer lebhaften Debatte Anlaß. Der Graf Delaborde bemerkte, ein politishes Verbrechen dürfe nie einen1 gewöhnlichen zur Seite gestellt werden; bei großen Vershwörun- gen gegen den Staat seh die Todesstrafe die allein angemessene : jeder Vershwörer werde diese Strafe auch der Schmach vorzie- hen, Auch Hr. Parant tadelte es, daß, nachdem man bereits vorweg erflärt, die Deportation solle hinführo bloß durch Fe- fiungsfirafe erseßt werden, die Kammer jeßt wieder auf die Zwangs-Arbeit zurückkommen roolle. Der Großsiegelbewah- rer bemerkte, aufrührerische Banden brauchten nicht immer einen politischen Zweck zu haben, und man könne da- her bei der Anwendung der Strafe immer “einen Unter- schied machen. Der Graf Portalis fand es natürlich, daß ein Verbrecher, der die gesellschaftliche Ordnung habe nmstürzen wol- len, dafür mit lebenslänglicher Zwangsarbeit büße, unna- türlich aber, daß ein Individuum, das eine Zeit lang diese \chimpfliche Strafe zu erleiden gehabt, der Gesellschaft zurüge- L werden folle; er gebe undedingt der lebenslänglichen Fe-

ungsftrafe den Vorzug vor der Z'wangsarbeit auf Zeit. Als es hierauf zur Abstimmung kam, blieb ein erster Abstimmungs-Ver- such zibeifelhaft, eben so ei zweiter, so daß zum Namens- Aufruf geschritten werden müßte. Das Resultat desselben war, daß der Antrag der Kommission, in dém oben an- gegebenen Falle die Deportation durch Zwangsarbeit auf Zeit zu erseßen, mit einer Majorität von .1Z3 Stimmen (153 gegen 140) verworfen wurde. Statt dieses Antrages verlangte der Graf Delaborde jeßt, daß man an die Stelle der Deportation das Maximum der Feftungsstrafe auf Zeit, Hr. Mérilhou dagegen, daß man die lebenslängliche Fe- stung6strafe eintreten lasse, Eire Abstimmung über diesen levten Antrag bot abermals einen Zt=ifel, und es mußte daher von neuem mittelst Kugelwahl abgestimmt werden, worauf der Vor- schlag des Hrn. Mérilhou mit 167 gegen 117 Stimmen ange - nommen wurde. Der 189ste Arctifel des Straf - Geseubuches verfligt die Deportation gegen den Staatsbeamten, der die öf- fentlihe Macht gegen die Ausfttzrung eines Gesezes, einer Ver- ordnung oder eines gerichtlichen Befehls, so wie gegen die Er- hebung einer geseßlichen Steuc*", requirirt und anwendet, Die Kommission wollte für diesen - Fall die Deportation durch das Maximum der Strafe der Refizsion erseben, ein Vorschlag, der zuleßt angenommen wurde, obgleih Herr Portalis bemerfte, daß, wo fein Minimum, es auch fein Maxi- mum geben könne. Fn den iy den Artikeln 33, 200 und 205 des Strafgesezbuches bestimmi'n Fällen wird die Deportation durch Féslungsfitase auf Zei «seyt. Nach einigen Bemerkun- gen des Hrn. v. Vatimesnil über die Nothwendigkeit, die wichtige Frage wegen der Beibehaltung oder Abschaffung der bürgerlichen Todes-Erklärung vorläufig und bis zu einer Reform des Eivil- Geseßbuches selbst unentschieden zu lasen, wurde die Fort- seßung der Berathung auf den folgenden Tag verlegt. Vor der Aufhebung der Sizung kündigte der Präsident noch an, daß eine nette Proposition auf das Bureau niedergelegt worden seh. Diese Proposition rührt von Hrn. Berryer her und beabsichtigt eine gänzlihe Umschmelzung des Wahl-Systems. Die Gazette de France theilt sle ihren Lesern bereits ausführlich mit. Der Antrag besteht aus 16 Artikeln ; nachstehendes ist der wesentliche Jnhalt derselben : „Die 459 Mitglieder der Kammer werden von Kommunal - Versammlungen gewählt, in denen jeder Franzose, der das 21ste Fahr zurückgelegt hat, im Genusse seinec dürgerlihen und politischen Rechte ist und irgeud eine direfte Steuer (gleichviel von welchem Betrage) zahlt, Zu- tritt hat. Ausgenommen allein sind Dienftboten, so wie Bauke- rotirer, die nicht in ihre früheren Rechte wieder eingeseßt worden sind. Niemand darf seine politishen Rechte gleichzeitig in zwei Kommunen ausüben. Die Kommunal: Versammlungen erneu- nen die Wähler in dem Verhältnisse von 1 zu 100 aller anwe- fenden oder nicht anwesenden Bürger. Yeder, der in die Liste der Kommunal - Versammlung cingetragen ist, kann auch zum Wähler ernannt werden, Die also ernannten Wähler versam- meln sich, nach der Bestimmung des Königs, an dem Hauptorte ihres Bezirks, um ihrerseits die Deputirten zu ernennen. Nie- mand darf zum Deputirten ernannt werden, der nicht das 25ste Fahr zurückgelegt hat und in eine der Listen der Kommnual- Yersammlungen eingetragen is, Sowohl in den Kommunal- Versammlungen, als in den Wahl-Kollegien, is jedes geheime Abstimmen verboten.‘“/ Man ersieht hieraus, daß Herr Berryer jedwede beftimmten Wahl - oder Wählbarkeits- Census verwirft.

Paris, 1. Dez. Vorgestern hatten die Botschafter von Oesterrei , Rußland und Sardinien, der Herzog von Bassano und der Baron Pasquier Privat - Audienzen beim Köuige. Ge- stern ertheilten Se. Majesiät dem Kurfürftlich Hessischen Mini- fter: Residenten, Herrn von Rivière, eine Privat - Audienz und empfingen demnächst die Lyoner Deputirten Gautier und Caze- nove, die von dem Prásideaten des Minister: Raths Sr. Maje- stät vorgestellt wurden,

n der heutigen Sißung der Deputirten - Kammer brachte der Finanz-Minister einen Gesct-Entwurf ein, wodurch die pro- visorische Forterhebung der Steuern für das 1ste Quartal des nähften Jahres verlangt wird. f :

Der heutige Moniteur enthäit keine neueren Nachrichten aus Lyon, sondern bemerkt uur, daß, wenn das \chlechte Wetter fortfahre, die telegraphishen Mittheilungen zu verhindern, man erst morgen, am 2ten, neuere Nachrichten erwarten darf, da die Lyoner Post, welche heute hier eintreffen wird, nur Nachrichten vom 29sten mitbringen kann. An diesem Tage war der Herzog von Orleans und der Kriegs-Minister, wie aus der gestrigen De- pesche des Lebteren aus Trevoux erhellte, noch nicht in Lyon ein- gert. Der Präfekt des Rhône - Departements erließ am 28ften auf die Nachricht von der nahe bevorstehenden Ankunft - des Herzogs von Orleans folgende Proclamation : „„Lhoner! Legt Euere Trauer ab und zieht Euere Festkleider an, Se. Königl. Hoheit der Herzog von Orleans kommt in unsere Stadt, dem Regenbogen gleich, welcher das Ende des Gewitters

1631.

ck A B h A L VER T: E A AEC D

verkündet, Mögen die lezten Spuren Eurer furchtbaren Zwie- traht verschwinden und möge die Einmüthigkeit Eures Beifall: rufss dem Prinzen zeigen, daß Fhr in Eueren traurigen Verir- rungen Euere ganze Liebe zu der Dhnastie bewahrt habt, deren Erhebung auf den Thron Fhr durch Euren Muth unterftügtet. Es lebe der König!‘ Tages zuvor hatte der Práfeït den Ein- wohnern das Schreiben des Barons Delaitre, Verwalters der Krongüter, mitgetheilt, worin dieser im Auftrage des Königs fúr 640,000 Fr. (also nicht für 1 Million, wie das Journal des Débats gemeldet hatte) seidene Möbelstoffe bestellt. Die

: Mairie warnt in einer Bekanntmachuug von 27. die Einwoh-

uer vor gewissen Zndividuen, die, ohne dazu beauftragt zu sehn, vou Haus zu Haus gingen und Sammlungen sür die nothleidenden Arbeiter anstellten, und fordert die Bürger auf, ihre milden Gaben in die Hände der auf dem Stadthause be- findli*cen Seftions - Chefs der Arbeiter selb oder in die der Notare niederzulegen.

Die Gazette de France commentirt heute den vorgefiri- gen Artikel des Moniteurs etwa in folgender Weise: „Dem Mo- niteur zufolge, sollen die Lyoner Begebenheiten den Beweis ge- liefert haben, daß die Regierung ftark sey uud deu Bedürfnissen Frankreihs genüge. Jene abscheulihen Unrthen sollen eine neue Bestätigung: der aus der JFuli-Revolution hervorgegangenen Dhnastie seyn, denn, so sagt man, die Arbeiter haben sich nicht gegen die Regierung, sondern bloß gegen das Elend, in dem sie s{chmachten, empört. Das Ministerium darf sich in der Lhat Glück wünschen; nicht die Regierung, sondern bloß das Prinzip derselben hat einen Stoß erlitten; denn wie man auch jene be- flagenswerthen Ereignisse betrachten mag, so viel is gewiß, daß die Lyoner Fabriken unter der vorigen Dynastie blühten und daß die Arbeiter ihr Ausfommen hatten; eben so gewiß bleibt es, daß in Folge der Fuli-Revolution- das Vertrauen erschüttert, die Konsumtion vermindert, der Getrverbfleiß gelähmt worden ist.

. Was sich in Lyon zugetragen hat, wird gewiß von keinem Fran-

man indeß in diesen WBe- gebenheiten den Sieg irgend einer Meinung erblicken, \o würde es gewiß nicht diejenige seyn, die da behauptet hat, daß die Fuli-:Revolution die öffentliche Ordunng in Frank- rei befestigen und die moralishe und materielle Wohlfahrt der Nation vermehren werde; es wäre vielmehr diejenige, die bestän- dig gesagt hat, daß der Umsturz des Grund-Prinzips der Gesellz schaft auch die moralische Ordnung und die Woh!fahrt- des Lan- des. im Fnnern wie nach außen hin untergraben müsse. Die Nohalisten können fih jeyt füglich auf die Worte beschränken : Sehet und richtet! Man untersuce nur sorgfältig den Grund der Lyoner Unruhen. War der Tarif lber das Arbeitslohn nicht von dem Práfekten bestätigt worden? Sagt uns der Moniteur nicht; ausdrüccklih, daß-die Regierung den Tarif nicht. annullirt, sondern sih darauf beschränkt habe, den Präfekten dahin anzu: weisen, daß er die allmälige Abschaffung desselben auf gütlichenx Wege zu erlangen suche? Waren hiernach die Arbeiter nicht be- rechtigt, die Vollziehung des Tarifs zu verlangen? Hatten die Fa- hrikherren, indem sie fich dessen weigerten, den Arbeitern nicht das Fnsurrections-Recht, das Prinzip unserex Regierung, zu- erfannt? Haben diese nicht unter dem Sehutze dieses Rechtes gefochten und gesiegt? Welche gewöhnliche Geseve könnte man also wohl gegen sle anwenden, und wie fann der Moniteur noch von der Nothwendigkeit sprechen, die ftattgefundenen Auftritte zu ahnden? Hiernach müßte man erst die Fuli- Revolution ahnden. Wo die natürlichen Folgen dieser Revolution Auftritte gebáren, die durch die allgemeinen Geseße des Landes nicht be- straft werden fönnen, da scheint uns eine Zusammenberufung der gesammten Nation in Primar - Versammlungen nöthiger, als je, wenn anders man nieht will, daß ähnlihe Scenen sich immer wieder erneuern sollen.‘‘

Der Précurseur de Lhon vom 27sten meldet: „,, Der Präfekt, Herr Chapert, der aus dem Departement des Gard in das des Goldhügels verseßt worden, ist heute durch Lyon gekom- men; er hat Nismes und das südliche Frankreich in vollfomme- ner Ruhe verlassen. Unterweges traf er die ganze National: Garde des Drôme- Departements an der Gränze des letzteren unter den Waffen versammelt. Auch die National - Garde des Fsère-Departements if in Masse aufgestanden und kann in we- nigen Stunden in Lyon seyn. Die Linien - Truppen aller an- gränzenden Departements sind auf dem Marsche nah Lyon und werden in der Umgegend der Stadt in Echelons aufgestellt wer- den. Auch die Artillerie von Auxonne hat Befehl, vorzurücken. Gestern Abend war in allen Stadtvierteln die Besorgniß vor Brandstiftungen verbreitet, und die meisten Hausbesiver ließen die nah der Straße gehenden Keller - Oeffnungen verschließen, weil es hieß, die Brandstifter wollten ihre Brandkugeln durch diese in die Häuser werfen. Die Quelle dieser, allem Anscheine nach ungegründeten, Gerüchte ist unbefannt., ‘‘

Man wird si{ch erinnern, daß bei den Unruhen, die im Dezember 1829 in Chili ftattsanden, das Haus des diesseitigen General - Konsuls in Sant Jago von einem bewaffneten Haufen geplúndert wurde, Der Moniteur meldet nunmehr, daß die Chilische Regierung dieses Attentat gegen das Völkerrecht bestraft und sich in einigen freundschaftlichen Konferenzen mit dem WBe- fehlshabder des Französischen Geschwaders in der Südsee, Herrn

zosen gebilligt werden; wollte

du Camper, zur Zahlung einer Entschädigung an den diesseitigen

Konsul verstanden habe,

Gestern wurde ein Beamter der hiesigen Polizei: Präfektur verhaftet, welcher der Theilnahme an einem Karlistischen ‘Kom: plotte angeklagt ist; man fand einen Dolch bei ihm.

Der amtlichen Zeitung für den öffentlichen Unterricht zufolge, hat sih ergeben, daß von den im vorigen Jahre ausgehobenen 294,975 Refruten 12,801 nur lesen, 121,079 lesen und schreiben und 153,635 weder lesen noch \chreiben konnten; úber die übrigen 7460 fehlten die Angaben.

Depeschen aus den westlihen Departements vom 28. Nov, zufolge, herrscht in diesen fortdauernd die vollkommenste Ruhe.

n der gestrigen Sißung des hiesigen Assisenhofes wurda das Zeugen-Verhör in dem von Herru Cas, Pévier und dem ehea