1831 / 344 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ob Gott will, kommen und wenn ih wüßte, daß ihr mich verbrett- nen sollket. Da sprach der Legat: wo und in welcher Stadt wollet ihr das Konzilium haben? Worauf Luther antwortete: wo es euch gefällt, zu Mantua, Padua oder Florenz oder wo’ ihr wollet. Da fragte der Legat: wollet ihr auch gen Bononien (Bologna)? Luther: weß i| Bononien? Dex Legat: des Papstes. Lu-= ther: allmächtiger Gott, so hat der Papst auch diese Stadt an sich gerissen? ja, ich will dahin kommen. Der Legat: de? Papst würde h nicht weigern, hieher zu euch gen Wittenherg zu kom- men. Luther: nun wohlan, so komme er her, wir wollen thn gerne sehen. Der Legat: wie wollt ihr ihn schen, mit einem Kriegsheer oder ohne Heer? Luther: wie es ihm geliebet , wir wollen’s beides gewarten. Da fragte ihn der Legat noch: wethet ihr auch Priester? Da antwortete Luther: freilich thun wirs, denn der Papsi will uns keine weihen; schet, da sizet ein Bischof, den wir gewethet haben, und zeigte auf Doktor Pomeranus. Dieses und viel anderes noch redeten sie mit einander, und als hernach der Legat wegreiten wollte und schon zu Pferde saß, sprach er zu Luther: sehet zu, daß thr cuch einrichtet zum Konzilium. Und Luther antwortete: ich werde kom- men mit diesem meinem Halse.

S L L O R R R E E R S R A R R E G E R B E R I-I E,

———.

Auswärtige Börsen = Amsterdam, 5. Dezeiaber. Niederl. wirkl. Schuld 494. Kanz-Dillets 15g. Gproc. 42 Mill 871, Oesterr. Spra. Metall. 83, Russ. (von 1822) 915, do. (von 1831) 814. 7 Span, perp. T34.

4, T 1 O1 LNCaN, ValC, lz:

Hamburg. 8 Dezember. _ Ÿ n L A 2 H Aal OesLlerr, 9prac. Metall. £6 Br., 855 G. 4proc. lls Du, A (x. Bank Acten Dr Dez. 1149.4 1147, pr. Jan, 1159. Dr, L100 4 g . 63 T e A 23 A 1 . Engl. Anl. 94 à 933, oll. von 1831: 86 à 854. Dän. 63% D] 113 i Qi Llo.

DIEPT O T T Gc S O S O A Z T V T Ma A3 A T T E E E D L C A N S I E U T" DETTR S 7e E; T K CEITER E E E I: MIET STTAE Eo

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P 9 4) Da & B efann ungen.

An der Nachlaßsache des am 14 Januar 1796 in Driesen ver- Forbênen verabschiedereu Capitains und Amts-Hauvtmann Christoph Boguslaus von Unruh, soll nunmehr mit Ausëschüttung der Masse innerhalb Vier Wochen verfahren werden. Dies wird hiermit in Gemäßheit der Vorschrifr ÿ. 7, Tit. 50, Theil 1 der Gerichts-Ord- nung zur öfentlichen Kenntniß aebracht.

Sranffurt a. d. O., den 29. November 1831.

Königl. Preuß. Ober - Landesgericht.

f ft 6 L 4604

Bon dem Königl. Vreuß. Hofgerichte von Pommern und Rügen, werden auf Anhalten dèr verordneten von Horn-NRaniinschen Cura- toren, in Folae eines zwischen dem Herrn Kammerherrn Christian Leopold v. Horn und seinen Creditoren abgeschlossenen Vergleichs, alle noch lacitirenden Gläubiger des gedachten Herrn Kammerherrn und iu Specie biejenigen, die an die Güter Ranzin und Oldenburg Ansprüche und Forderungen haben, hierdurch aufgefordert , solche am 10. Dezember d. Ï., oder 19. Januar oder 2. M Urt E, Mor- ¿ens 10 Uhr bierselbs| anzugeben und gehörig zu bealaubigen, im widrigen sie nichr weiter gehört und durch die am 31. März k. I. zu erlassende Präfklusiv-Erkfenntniß für immer damit werden a schlossen werden. Diejenigen von Hornschen Creditores, die in der bicherigen Vergleichs - Verhandlung mit inbegriffen oder auëgemirt- telt sind, haben jedoch nit nöthig si weiter zu melden.

Datum Greifêwald, den 29. October 1831. Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. v Mollêr, Director.

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Betanntmaqgun ga.

Bum anderweitigen Verkaufe der auf 25274 Thl. 13 sgr. 5 pf. landschafrlich abgesciäßten, der Landschafr adjudicirten, im Lvbauer Kreise belegenen adel. Gutsantheile Trzinno A, B, C, D, haben wir einen nochmaligen dentlichen Licitations-Terinin auf

den 16, Januar f 4, Unt 11 Uhr Bormittags,/ auf deni hiesigen Landschafrshause angeseßt, zu welchem wir Kauf- luftige mit der Versicherung hierdurch einladen, daß sobald ein an- nohmliches Gebor verlautbart worden, auf Nachgebote weiter keine Rüekfichr aenommen werden soll.

Marienwerder, den 24. September 1831. E j

Khnigl. Provinzial-Landschafts-Direktion.

LiterarischGe Anzeigen.

Empfehlungswerthe Veterinär - Schriften, im Verlage von C. F. Amelang in Berlin, Brüderäraße Nr. 11, die auch un allen Buchhandlungen des ‘In- und Auslandes ¿u ha- ben snd: E L a Á. F. C., (Ober-Thierarzt in Berlin), Handbuch der allgemeinen und besondern, sowohl theoretischen als praf- tischen Arzeneimittellehre für Thierärzre und Landwirthe. Oder: allgemein verständlicher Unterricht über die in der Thier- heilfunde zu benuzenden Arzeneimittel, ihre Kennzeichen, Be- \tandtbeile, Wirkungen und Bereitungéart; mit Bestimmung der Gabe und Form, in welcher die Heilmittel gegen die ver- schiedenen Krankheiten anzuwenden sind. gr. 5vo. 2te ver- mehrte und verbesserte Auflage. Geh. 1 Thl. 10 jar. i Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie für Thierärzte, oder die Kunsi, die innere Krankheiten der Pferde, Rinder und Schaafe zu erfennen und zu hellen. gr. 8vo, 2A Thl. 20 sgr. - Katrechièmus der Pferdezucht. Oder: vollstandi- ger leicht faßlicher Unterricht über die Zucht, Behandlung und Veredlung der Pferde. Eine Schrift, welcher von dem Ge neral-Comite des landioirchschaftl. Vereins in Baiern der ersie Preis zuerkannt worden i. gr, 8vo. Geh. Lo Ueber Gesrüts- und Züchtungekunde. Nebst einer Anleitung, deu Gestüts-Kranktheiten vorzubeugen, ie zu erken nen und zu heilen, deégleichen die Geburtshüife bet den Pfei den auszuüben. Neue wohlfeilere Ausgabe. gr. Sauber geheftet. 1 Thl. 20 sgr: Klatte, .E., der Hauspsèerdearit. Pferdebesiger. 8vo. Geh. 2 sgr.

N O Ein Handbuch für

Bei I. G. Hasselberg, unter den Linden Nr. 43, ist so eben erschienen und für 15 Thl. gebunden zu haben: Dauerndes Taschenbuch.

Wanderungen der Familie Waller durch die schönsten und merkwürdigsten Gegenden Schlesiens. Ein Lesebuch und Weg- weiser von Ernst Jäkel, Prof. am Friedrichöwerd. Gymnasium. Mit 8 Kpfrn. Ihro Durchlaucht der Frau Fürstin v. Liegniß zugeeigner, Rachstehende Zeilen erhielr ich über dasselbe:

Dieses, Ihro Durchlaucht der Frau Fürstin von Liegniß geweihete Taschenbuch des Herrn Prof. Jäkel, der dem gelehrten Publikum durch seine glücklichen philosophischen Forschungen bereits befannt if, hat mir so wohlgefallen, daß mit Bestimmtheit zu erwarten ist, der Name des Herrn Verfassers werde in der literarischen Welt immer beliebter werden. Denn obgleich dieser Gegenstand vielfach beshrieden ist, so hart es doch keinem gelinaen wollen, so fesselnd

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Berliner

Deo 10. Dezember 1831.

S R T O. Amíl. Foudsa- und Geli-Coure-Zettel, (Preufe. Cour.)

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und mit so ungemeiner Wärme vorzutragen; ganz besonders aber zogen mich die geschichtlichen Darstellungen uber die Stadte und Burgen Schlesiens: Breélau, Schweidniß, Liegniß, Furstenstein, den Kynast u. a. m. an. Das mit trefflichen Kupfern schlesischer Gegenden Das Titelkupfer enthält die Neise der Königl. Familie nach der Koppe —- {dn ausgeschmückte Taschenbuch, wird sowohl den mit jenen Gegenden Bekannten eine liebliche Er- innerung, als denen, welche sle er| besuchen woilen, elne grund- liche Vorbereitung, jedem Leser aber einige frohe Stunden verschaf- fen; auch nicht den schnell vershwindenden Tagsschriften zuzuzahien seyn, {ondern fiers seinen dauernden Werth behalten; und so eigner es sich daber vorzüglich zu einem angenehmen Weihnachts - und Neujahrsgeschente.

Bei G. Basse in Quedlinburg is so eben erschienen, und bei E. G. Mittler in Berlin, (Ste%bahn Nr. 3), so wie in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und Gnefen, zu haben:

Die Patrimonialgerichts -Verfassung. Nebst einem Entwurf zur Formacion von Parrimonial- Kreiëgerich- ten und einer Geschäfts - Instruktion für dieselben, Zunächst allen Patrimonialgerichrs - Herrschaften, Gerichtsbeamten und Eingefesse- nen, insbesondere des Preufischen Staates, gewidmet von einem Patritnonialgerichts-Beamten. gr P E:

An dieser Schrifc werden die großen Mißbräuche und Unvoll- fommenheiten der Patrimonialgerichte enthülit, das dringende Be- durfniß einer Veränderung derselben dargeleat und zugleich ein Entwurf zu ihrer Umbildung aufgesiellr; se enthält also einen wich- tigen Beitrag zu einer zeitgemäßen Verbesserung eincs wesentlichen Theils unserer Justiz-Verfassung, und is sowohl für alle Gerichts- herrschaften, als für alle Justzbehörden ebeuso lesens- als beher- zigungéwerth.

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des Dames O N G Diese in franzdsischer Sprache erscheinende Zeitschrift, die seit ihrer Gründung im Jahr 1798 sich fortwährend des schmeichelhaf: testen Be!falls zu erfceuen hatie, wird auch tit Jahr 1532 forige- seßt. Sie vereinigt Alles, was die französ. Licteratur immer nur Amzieheades und Unterhalrendes liefert, als: Sittengemälde, Cr- zahlungen, Rovellen, wißzige Anekdoten, Notizen bber die Parisir Theater, Gedichre und Rächsel; Uebersezung aus mehreren Spra- chen; Auézúge aus Reisebeschreibungen, Romanen und allen neuen Werken, die das schóne Geschlecht zunächst intereistcren können. Das Gebiec der Moden ist insbesondere nach seinem ganzen Un?- fange entwickelt. Der darauf Bezug hadende, ausführliche Bericht ist in deutscher und franzvs, Sprache Dro der muntern Laune, die ü diesen Blattern herrscht, werden Sitclich- feit und Anstand immer gewisseuhafe beobachter. E Diese Zeirschrift enthält 24 oder 32 Druekseiten (uber 90 Bo- gen im Jahr) und erscheiat wöchentlich mit einem {hon gestoche- nen und sforarâltia folorirten Fupfer, auf welchem die neuesten und elecaantesten Partser, Wiener und Londoner Kleidertrachten, sowohl für Damen als Herren abgebildet sind. Jeder Jahrgang lieferr circa 130 vollständige Costúüms, nebs allèrlei Arten von Kopfputß, als: Frisuren, Hüte, Hauben, U. s. w. Bestellungen auf dieses Journal werden von allen Postämtecn Deutschlands anaenommen. Der Preis in Frankfurt i 12 Fl. 39 Kr. jährlich, 6 Fl. 15 Kr. halbjährlich und 3 F!. 8 Kr. vierteljährlich. Frankfurt a. M. im Dezember 1831. Déie Herausgeber des Jourual des Dames et des Modes,

Journal.

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142 4 *. 4 Ul or chienen und in allen

Buchhandlung , Linden Nr. 19, ist so Buchhandlungra für 10 sar. zu erhalten : er die Mittel zur Verbesserung der Rechtspflege ¡ den Provinzen des Preuß. Rechts.

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Yerlin i inm allen Buchhandlungen, namentlich bei C. F, Plaÿhu, (Tagerfiraße Nr. 37), zu haben : Dle eiae O!

für gebildere Leser und Studirende, dargestellt vom Hofrath Rit. ter und Prof. Poli, Sechsre berichr., vermehrte und eraänzte

Auflage in 4 Bdn. (152 Bogen in gr. 8vo. à 8 Thl.) 1830. _… Diese, Vis zuy Mitte ves denkwürdigen Jahres 1830 fortge- fuhrte Auflage, har beim Publikum die verdiente Anerkennung ge- funden, so daß die Ausgabe auf Patentdruckpapier fast vergriffen ist. im nun die Anschaffung dieses trefflichen Werks noch mehr zu er- leichter, und jeder etwanigen Concurrenz zu begegnen, fielen wir den Preis auf etwas geringerem Druckpaoier, soweit die Auflage ausreicht, zu 41 Thl. fest, und- hoffen am Ende des Jahres 1832 den Besißern dieser sehéren Auflage die Uebersicht der Welt- begebenheiten von der Mitte des Jahres 1830 an, bis zum Schlusse 1832 nachliefern zu fönnen

Leipzig, im August 1831. Á. C. Hinrichs sche Buchhandlung

Gi C F haben :

Plahn in Berlin, Jägerstraße Nr. 37, ist zu

| Schauspiel in 5 Abtheilungen. i e 0 Jm Operúhanuse: Die Piccolomini} Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Schiller. i

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C0 aRIRBR git he IROE S E ABE S D O V 2 27 g R A O C S S I SE:S M Ii! O E SEOMC A SR A ÄE C

Königlite Schauspiele, Sonntag, 11. Dez, in 3 Abtheilungen. Fannh Elsler werden hierin tanzen.) Wegen Unpäßlichkeit der Vestalin‘ nicht gegebeu werden.

m Schauspielhause: Richards Wanderleben, Lustspiel in (V Abtheilungen. Hierauf: Der Playregen als ESheprokurator, dra: |

matisircre Anekdote in 2 Abtheilungen. Montag, 12. Dez. Im Schauspielhause: Torquato Tasso,

Dienftag, 13. Dez.

Königstädtisches Theater, Glücfskind und Unglücksvogel, Lust

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Sonntag, 11. Dez.

spiel in 1 Aft. Hierauf: Der lustige Schuster, komische Oper in

(ften. Zum Schluß der Oper: Variationen über einen Mal: exr von Becthoven, gesungen von Mad. Spigeder. Donnerstag, 15. Dez. Zum erstenmale: Des Müllers Toth:

ter, romantisches Schauspiel in 4 Akten, nedst einem Vorspiele}

nach der Novelle, von Charlotte Birch-Pfeiffer. v Phil M Ai T S Zer tGEISCO E Edin ao R E E C H N Wf A C C N L Ed, Oefterr. 5proc. Metall. 877, {proc. 201. B. Bank:

E R E diee tes Sant u a n Uo E O ctien 1389, 1387. t 785, O, Poli. Voose

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Redacteur Fohn. Mitredacteur Cottel.

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Gedruckt bei A. W. Hayn.

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Der Arzt für diejenigen, welche an Verschleimungen leiden, und zwar an den Lungen, deé Halses und der Ver- dauungswerfzeuge. Nebst Angabe der Ursachen und Heilmirtel. Nach den vorzüglichsten französtschen und deutschen Aerzten be- arbeitet, von Dr Abicht. 8. 1831. Brosch. 10 Sgr.

Eins der gewöhnlichsten Uebel i jeur die Verschleimunae. Die in diesem Werkchen angegebenen Mittel zur Verhütung und Heilung, werden gewiß durch Befolgung derfelben den Rugtzen stifcen, welchen der Verfasser wunscht.

Bei Unterzeichnetem ist s0 eben erschienen: Gun dzug e einer speciellen Pathologie und Therapie der Oriental che CUolena: als Leittaden sür praktische Aerzte zu einer den Verschiedenheiten des Ganges, Grades und übrigen Verhaltens der Krankheit angemessenen Behandlung, Toll

D D A Bavytels,

Im Opernhause: Fra Diavolo , Oper” Musik von Auber. (Dlle, Therese und Dlle, |

Mad. Fischer kann die Oper „Die ;

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Allgemeine

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preußische Staats-Zeitung.

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Amtliche NaGriGten. Loni e Tages

Seine Majestät der König haben dem Musketier S inger des 11ten Jufanterie:Regiments das Allgemeine Ehrenzeichen zu ‘verleihen geruht.

| Se, Königl, Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr. ‘Majestät des Königs) is nach Weimar abgereist,

Mit Allerhöchster Genehmigung wird das von der Frau “vausfa in Ftalien versertigte Gemälde, bisher im Königl. Palais befindli, drei Engel vorstellend, im Saale der Königl. Afade- “mie ausgeftellt und von Montag den 12, Dezember c. an zu ‘ehen seyn. Der Eintrittspreis von 5 Sgr. ist für die 9 Ecwerb- Schulen beftimmt. Die Stunden sind von 11 bis 3 Uhr.

Dre, G. Schadow, Direftor.

Zeitungs-Nachrichten. Uan

Rußland.

Odessa, Nov. Der Finanz-Minister hat eine ihm von ‘dem General-Gouverneur Neu Rußlands eingereichte Vorftellung der Odessaer Handelskammer in Betracht gezogen und in Folge ‘dessen am leyten 39. Oktober einen Beschluß erlassen, wodurch ‘die Handeltreibenden ermächtigt werden, bei der Ausführung von Getreide ins Ausland nur insofern werkverständige Geschworene hinzuziziehen, als sie es für ißre Juteressen als vortheilhaft er- achten, streitige Fälle ausgenommen, wo die Besichtigung von MWerkverständigen von dem Hanudels-Tribunal angeordnet wird.

Das hiesige Journal meldet aus Konstantinopel: „Mit einem in 46 Tagen kürzlich von Korfu hier angelangten Fahrzeuge haben wir die Nachricht erhalten, daß einige Tage vor Abfahrt der Pascha von Skutari aus Aibaunien mit seiner gauzen Familie und seinen Schäßeu auf jeuer Jnsel angekommen

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Königl, Geh, Medicinal-Rathe, ordentl, Professor der Medicin etc, etc,

Preis 41 Thl: 125 sgr.

P S. Mittler 11 Berl; (Stechbahn No. 3).

er, Svo. Broch.

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Bei A. Rücker in Berlin sind erschienen und durch alle Buch- ande u E E Fürstenrhals Handbuch für die Provinzial-, Kreié- und Kom- imunal-Berwalrung Schlesiens, in einem alphabetisch-geordnetem Auszuge aus sammclichen in den Amts - Blättern der Königl. Regierungen zu Bresiau, Liegniß nnd Oppeln seit dem Jahre 1811 bis zum Schlusse des Jahres 1830 publicirten und noch gültigen Verorduungen. gr. 8vo. 3 Thl. 5 sgr. Handbuch über die Departements-, Kreis- und Kom- munal - Berwaleung der Neumark und der dazu incorporirten Lande; in einem alphabetisch-geordneren Auszuge aus sämmr- lichen durch die Amts-Blätter der Kouial. Regierung zu Frank- furt seir dem Jahre 1811 bis zum Schlusse des Jahres 1830 publicircen und noch gültigen Verordnungen. 9 gr.

än der Nauk schen Buchhandlung, Hausvoiteiplaz Nr. 1, if folgende zeitgemäße wichcige Schrift unter der Presse, und wird nächstens erscheinen : Die Maschine U mothwanbig, von Ludwig Hoffmann. 6 Bogen in svo. Gehejtet. Preis 20 sgr.

In der Buchhandlung des Waisenhauses in Halle, ist so eben erschienen, und in alien Buchhandlungen zu bekommen,

langen Brücke, und in Neu - Ruppin: August Germann Mem tyr. Zur Erinnerung an Dessen Leben und Wirken. Herausgegeben o A Uo Os und na Oese Lobe Letendet

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Mit Niemeyer 9 Bild; gr. 8vo. Broch. 2 Thl.

Ausgeteichnete Verdienste um die Wissenschaften, um die Kirche F l d Familie, wo 5, nur 2, wo 6 bis 7, nur 3 Familien wohnen dür- en, und so weiter, so daß immer auf eine Familie wenigstens

und um das Vaterland haven den Namen A. H. Niemeyer's zu einem der gefeiertsten Deutschlands gemachr. Nicht blos bei der gelehrten Weit, sondern bei allen Gebilderen unserer Naticn haben sich seine Schriften der günstigsten Aufnahme zu erfreuen gehabt. Seinen zahlreichen Schülern, allen seinen Verehrern wer-

den daher auch die Erinnerungen an sein Leben und Wirken er- F

wünscht seyn. Ein deutliches Bild von der ausgebreiteren Wirk- samkeit des glücklichen Greises als Gelehrter und Geschäfcsmann, von A. Jacobs Meisterhand ausgeführt, wird in ihnen gegeben. Biographische Notizen, ein Verzeichniß der Schriften des Verstor- benen, nach den Jahren geordnet, is hinzugefügt, und die Ueber- sichc der Reisen Niemeyer's, welche von Jacobs angefangen,

von Gruber vollender i, wird das lebhafte Verlangen nach der |

Fortsezung seiner Beobachtungen auf Reisen (4 Bände mick | Kupfern. 2te Ausgabe. 1822— 1826. 94 Thl. 1r und 2r Band: | Reise nah England im Jahre 1819. Theil von Westphalen und Hollawd im Jahr 1806. 4r Band, 1se und 2te Abtheilung: Depyorcationsreise nach Frankreich im- Jahr | 1807) weiigstens einigermaaßen befriedigen.

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——

In der L. W. Krause schen Buchhandlung, (Adlerstraße Nr. 6), f ist so eden erschienen : i U 6 8.0 l, #4, l

L von Ed Matt Dertinger, (Journalist auf Wartegeld), sauber brochirt. Preis 10 sgr.

gr. 5vo, 2 Thl. f

3r Band: Reise durch einen |

gen 1 angenommen wurde. / 7 | “lung sich zu einem geheimen Ausschusse, um sich über das eigene “Budget der Kammer zu berathen.

Ivar, nachdem er die genannte Stadt durch Capitulation den Truppen des Großherrn übergeben hatte, in Folge der Landung näm: ih, welche von der Flotten-Mannschast des Kapudan-Pascha in den dortigen Gegenden bewerkstelligt wurde. Diese Flotte, 30 Segel stark, Mst ebenfalls hierher zurüctgekehrt. Nachrichten aus Sm yrua vom 8, Oft, melden, daß die Cholera in dieser Stadt fast gänzlich aufgehört hat; es flarben täglich nur noch 3 bis 4 Personen,

Die Pest grassirt noch immer in unserer Hauptstadt und ihrer

Almgegend, wiewohl ohne besondere Heftigkeit. Man beobachtet

Heut fast gar keine Vorsichts-Maaßregeln mehr dagegen. Aus

Vlerxandrien und Aegypten fehlen uns neuere Nachrichten. Nah

den leßten Meldungen, welche etwa 40 Tage alt sind, fing man

wieder an, in jene Stadt zurüezukehren , indem die Cholera in “ibren Verheerungen, die besonders in Kairo fürchterlich waren,

nachgelassen hatte.“

Polen

Warschau, 7. Dezember. Die Bürger der Hauptstadt versammeln sich täglich in zahlreiher Menge an den bestimnten Orten, um Sr. Majestät dem Kaiser und König und Sr. Kai- serlichen Hoheit dem Großfürften Thronfolger den Eid der Treue Hu erneuern.

I Aus NRawa wird vom 3. Dez. gemeldet, daß am vorherge- ‘gangenen Tage daselbst der Jahrestag der Thronbesteigung Sr. Kaiserl, Königl, Majeftät durch eine gottesdienstliche Feier began-

agen wurde.

| Die provisorische Regierung des Königreihs Polen hat

"durch eine Verordnung vom Zten d, M. Herrn Jgnaz Cieszkowskfi “Zum stellvertretenden Präsidenten der Haupt - Direction des land-

E Ie es j , : ) 3 chaftlichen Kredit-Vereins ernannt. in Berlin bei Ludwig Oehmigke, Burgßraße Nr. 8, an der O S

Der General Rennenkampf und die Gräfin Sophia Ostrowska

sind’ aus Krakau hier angekommen.

Der Réfktor der Petrifkauer Wojewodschafts-Schule macht ‘befannt, daß er anstatt der auf Allerhöchsten Befehl geschlossenen

Wojewodschafts:Schule einstweilen auf Anordnung des Minisfte-

iums der vffentlihen Ausklärung eine aus 4 Klassen bestehende tormal-Schule organisirt habe.

Die Municipalität von Warschau bringt hinsichtlich der Js- raelitischen Miether zur öffentlichen Kenntniß, daß in Häusern, wo nur 2 oder Z Stuben zu vermiethen sind, nur 1 Jsraelitische

2 Stuben kommen.

| Seit geraumer Zeit hat sich nun in Warschau fein Cholera- Fall mehr ereignet.

| Die Temyeratur wechselt in diesen Tagen fortwährend; ge- stern zeigte das Thermometer auf 11 Grad Kälte, heute früh auf 2 Grad Wárme und Nachmittags wieder auf 6 Grad Kälte,

Srantre1G.

Pairs-Kammer. Jn der Sißung vom 3. Dezem- ber beschäftigte diese Kammer sich mit dem Gese - Entwurse wegen Vertheilung des Reserve-Fonds der Bank. Nur ein ein- ziger Redner, der Marquis von Barbé-Marbois, ließ sich "darüber vernehmen, worauf der Entwurf mit 87 Stimmen ge- Um 22 Uhr bildete die Versamm-

Fn der Sißung vom 3. De- ‘zember statteten die Herren Fournier, v. Bérignhy, Gail- ‘lard de Kerbertin und Lherbette verschiedene Bittschriften- Berichte ab, die jedoch größtentheils durchaus fein Interesse dar- boten, Die Eingabe eines gewissen Moulin, Wundarztes im

Deputirten-Kammer.

Departement des Judre und der Loire, welcher die Abschaffung der Salz - Steuer als lästig für die ärmeren Klassen verlangte, wurde der Budgets - Kommission überwiesen. Ueber eine an- dere Vorftellung des Fnhalts, daß die Kammer durch ein Gese alle Prozessionen und religiösen Feierlichkeiten außerhalb der Kir- chen verbieten, au die Gehalte der Erzbischöfe und Bischöfe um die Hälfte herabseßen, die der Pfarrer und Vikfare dagegen um ein Achtel erhöhen möchte, wurde zur Tagesordnung ge- schritten. Ju einer drittea Bittschrift wandte sich eine große Menge von Theilnehmern an der lezten Revolution, so wie von Wittwen und Waisen der Gefallenen (angebli mehr als 2000), durch das Organ einer von ihnen niedergesezten Kommission an die Kammer und verlangte, daß ihre Ansprüche, die von der Kommission für die National-:Belohnungen gänzli verkaunt worden wären, nach- tráglith noch untersucht würden. Die Eingabe wurde dem Mi- nister des Junern zugestellt, Zu einer kurzen, aber nicht un- interessanten Debatte gab die Eingabe eines Fngenieur-Offiziers, Namens Monier, Anlaß, der in den Fahren 1815 und 1823 we- gen politischer Vergehen zum Tode verurtheilt, im Fahre 1825 amnestirt und nah der legten Revolution in die während der hundert Tage bekleidete Stelle eines Negimenté-Adjutanten wie- der eingeseßt worden tar, jeßt aber die Vermittelung der Kammer dahin in Anspruch nahm, daß ihm seine 15jährige Gefangen- saft und Verbannung als Dienstzeit angercehnet werde. Herr v. Ludre bemerkte, daß {hon verschiedene ähnliche Petitionen bei der Kammer eingelaufen, daß sie aber wie viele andere in den Cartons der Minister, denen sle überwiesen worden, vergra- ben geblieben wären; er halte es hiernach für um so angemesse- ner, die vorliegende Bittschrift zugleich auch dem Präsidenten des Minister - Rathes zu überweisen, als er hin und wieder von der Nednerbühne herab die Meinnaug vernommen habe, daß diejeni- gen schlechte Bürger wären, die sl{ch {hon vor ben Juli-Verord- nungen gegen die vorige Dynastie vershworen gehabt hätten; er seinerseits glaube vielmehr, daß Alle, die gleich am ersten Tage nach der Wiederherflellung der Monarchie im Jahre 1814 ein Komplott gegen diese Dynastie ges{;miedet hätten, eine tugend- hafte und patriotische Handlung begangen haben, und daß man vielleicht den leßten ruhmwürdigen Ueberresten des Französischen Karbonarismus , der stets gegen die Thraunei angekämpft, nie- mals hinlängliche Gerechtigkeit habe widerfahren lassen; Berton und Bories hätten mit ihrem Blute protestirt, und wenn die Ministerbank in diesem Augenblick nicht leer wäre, so würde sich unter den Ministern mindestens Einer befinden (Hr. Barthe), der sih als deren Vertheidiger erhöbz. Während die Oppositions- Partei diesen Aeußerungen lauten Beifall zollte, nahmen die Centra sle mit entschiedener Mißbilligung auf. Der Baron Helh d’Oissel äußerte sogar, es sey schimpslich, dergleichen Re- den zu führen. Hr. C. Dupin verlangte das Wort und er- klärte, er fönne die seltsamen Grundsäße des vorigen Redners unmög- lich ungerügt lassen. „Fedesmal“‘, bemerkte er, „daß sich irgend ein Bürger an uns wendet, der unter der vorigen Regierung ein Opfer der Willkür oder Ungerechtigkeit geworden is, werden wir seine desfallsige Reclamation mit lebhaftem Mitgefühl aufneh- men. Miemals aber werden tir, oder vielmehr niemals werde i ch, weder direkt noch indirekt, ein System billigen, wonach man Verschwörungen gegen eine von der Mehrzahl der Bürger gut- geheißene Regierung zu tugendhaften Handlungen stempeln will, Wo gábe es alsdann noch eine Bürgschaft für die gesellschaftli- che Ordnung? Und wie könnten wir dem Souverain aus der Verlegung seines Eidshwurs ein Verbrechen machen, wenn wir selbst ihm dur geheime Komplotte das Beispiel des Meineides gäben? Jch war ein Mitglied der leßten Kannner unter der vo- rigen Regierung und hatte ihr als solhes den Eid der Treue gelobt, Jch that dies ohne alle Neben - Absicht und blieb meinem Schwure treu. Niemals fkönnte ich demjenigen meinen Beifall zollen, der sch unter solchen Umständen hät- te für berehtigt halten fönnen, eidbrühig zu werden, 4 Nach dieser Entgegnung erfolate die doppelte Ueberweisung der betreffenden Bittschrift an Herrn C, Périer und an den Kriegs-Minister. Eine Borstellung der Direktoren der verschie- denen Theater der Hauptsiadt, worin die Abschaffung der von ihnen bisher entrichteten Abgabe für die Krankenhäuser nachge- sucht wurde, ward an die Budgets - Kommission verwiesen. Nach einigen anderen völlig unerheblichen Berichten machte Hr. Ganneron Vortrag: Über den Geseß-Entwurf, wodurch der Ne- gierung die Befugniß eingeräumt werden soll, in gewissen Städten des Runern und an der Gränze Waaren- Entrepots zuerrihten. Nachden1 er die Frage, worüber bisher die widersprechendften Ansichten obwal- teten, aus dem Gesichtspunkte des Geseblichen , Nülichen und Augemessenen beleuchtet hatte, fam er zu der Schlußfolgerung : 1) daß die Entrepots im Jnnern den Konsumenten und Prodt- centen insofern von Mugen wären, als sie den Käufern die MVaaren näher brächten und ihnen wohlfeilere Preise verschafften ;

2) daß diese Entrepots den Scehäfen nicht nachtheilig werden

fönnten, oder daß, wenn irgend ein Nachtheil für sie daraus entstánde , dieser durch den Nußen, den sie dem gesammten Lande gewährten, hinlänglich fompensirt würde; 3) daß sie den Handels- Operationen dur die Anlegung der Kapitalien in fon: merziellen Geschäften eine erhöhte Thätigkeit geben würden; end- lih 4) daß slch fein gültiger Grund absehen lasse, warum man die Anlegung solcher Entrepots, die von dem Haudel und Ge- werbfleiße {hon seit 15 Jahren verlangt würden, noch länger verzögern wolle. Er stimmte hiernach dafür, daß man nicht bloß die Regierung dahin autorisire gewissen Städten Entrepots zu bewilligen, sondern daß man im Allgemeinen den Grundsaß feft: stelle, daß jede Stadt ohne Ausnahme hinführo ein MWaaren- Entrepot anlegen dürfe, insofern sle dabei die geseßlich bestehen: den Bedingungen ersülle, Es sch endlich Zeit, fügte er hinzu, daß man ohne Scheu die Bahn der Freiheit und Gleichheit be- trete, die allein dem Handel ein neues Emporblühen gewähren könne ; wenn man doch einmal eine Einrichtung, die bisher das ansshließ- liche Privilegium einiger Hafenstädte gewesen seh, diesen leßteren ent: ziehen wolle, so dürfe mau nicht ein abermaliges Privilegium dadurch begründen, daß man jene Einrichtung aufs neue uur 8 einzeluen

Stádten bewillige, Der Berichterstatter trug denmächst noch auf einige andere minder erhebliche Aenderungen des Entwurfes an und \hloß zuleßt in folgender Weise: „Das Geseyt is einfach, toird aber fruchtbar in seinen Folgen sehn. Uns is das Ver- dienst vorbehalten, dem Handel und Gewerbfleiße eine neue Bahn zit eröffnen. Hierzu bedarf es für uns nur eines Gefühls der Gerechtigkeit, das uns nie abgeht, wo es sich um das Glück des Vaterlandes handelt, Jede Regierung muß ihrem Ursprunge getreu seyn. Das Kaiserthum verdankte sein Entstehen den Waf- fen; sonach opferte es Alles dem militairishen Ruhme auf, wie die wiederhergestellte Monarchie Alles den Privilegien opferte. Beide vernachlässigten das Fnteresse des Handels; sie verschmäh- ten die Vortheile, die sie daraus hátten ziehen können ; sie begrif- fen nicht, daß durch ihn allein die Volksklassen wachsen und gedeihen. Ihnen war es vorbehalten, m. H., das Wohl dieser Klassen zu sichern. In dem öInteresse des Volkes hat die Juli - Revolution stattgefunden; zu seinem Nubven ift das neue Königthum errich- tet worden. Sie werden Jhrem Mandate getreu bleiben, indem Sie die Hindernisse, die sich noch dem Aufshwunge des Han- dels und Gewerbfleißes entgegenstellen, hinwegräumen und jene Grundsätze der Freiheit und Gleichheit aufftellen, ohne die heuti- ges Tages in Frankreich ein gesellshaftliher Zustand nicht denf- bar ist.‘ Nachdem Hr. Ganneron hierauf noch deu von der Kommission amendirten Gese - Entwurf selbst vorgelesen hatte, entspann sich eine weitläuftige Debatte über die Frage, wann die Berathung darüber beginnen solle. Hr. Chaillou hielt dazu den gegenwärtigen Augenblick, ivo die Gemüther in den Provinzen mehr oder weniger gereizt wären, nicht für geeignet und verlangte sonach, daß man die Diskussion bis nah dem Budget verlege. Hr. Cunin- Gridaine gab dagegen die Besorgniß zu erkennen, daß die Kammer, durch eine mehrmonatlihe Session ermüdet, sich alsdann nicht mehr mit einem so wichtigen Gegenstande möchte beschäftigen wollen. Hr. Roul meinte, daß man am besten thue, den Tag der Berathung noch gar nicht festzuseßen. „Wollen Sie,“/ fragte er, „daß die jeßige Regierung eine Maaßregel verfüge, welche zut ergreifen selbft die vorige Anftand genommen hatte? Wolleu Sie, daß unsere Feinde in den westlichen und südlichen Provin- zen dieses Geseß zum Vorwande nehmen, um den Thron Lud- wig Philipps in den Augen des Volfs herabzuwürdigen?‘/ Herr Barbet verlangte, daß man dem Geseze den Vorzug vor jedem anderen gebe. Nachdem noch einige andere Redner ihre Mei- nung abgegeben hatten, entschied die Versammiung endlich, daß sie den Tag, an welchem die Berathung über die. beiden Gesey- Entwürfe wegen des Transits und wegen der Errichtung von Maaren - Entrepots beginnen solle, erft späterhin festseßen werde. Sierauf wurden die Bittschriften - Berichte fortgeseßt. Die Eingabe mehrerer Pariser Bürger, welche über die Verleßung ihres Domicils bei den Unruhen am 19, Sept. Klage führten, wurde durch die Tagesordnung beseitigt. Eben so trug der Berichterftatter auf die Tagesordnung für die Petition eines Ein- wohners des Departements der beiden Sèvres an, welcher eine größere Ausdehnung des Wahlgeseßes als die bisherige verlangte. Hr. Beauséjour widerseßte sih dem Antrage und bemerkte, daß die Eingabe manches Gute und Núübliche, nanmentlich in Be- zug auf den Wahl- und den Wáhlbarkeits- Census, enthalte; es sey allerdings seltsam, daß in der Kammer nur 1 Mill. Einwoh- ner repräsentirt werde, daß sonach Z1 Mill. in derselben keinen Vertheidiger hätten; eben so wahr sey es, daß ein Beamter nie- mals so frei über das Budget abstimmen könne, als jeder andere Deputirte, und daß es sonach wohl angemessen sehn möchte, wie im Fahre 1791, den abseybaren Staatsdienern die Wahl zwischen ihrem Amte und ihrer Deputirten-Stelle zu lassen, Die betref- fende Bittschrift wurde hierauf auf das Nachweis - Bureau nie- dergelegt und die Sißung um 62 Uhr aufgehoben.

Paris, 4. Dez. Vorgestern, als am Geburtstage des jeßi- gen Kaisers von Brasilien, empfing Dom Pedro den Besuch des Königs und der Königin und die Glückwünsche des Kaiserlich Oesterreichishen Botschafters, so wie der Gesandten von Baiern, Schweden und Brasilien, Die genannten Diplomaten speisten nebst ihren Gemahlinnen bei Sr. Kaiserl, Maj. zu Mittage,

Durch eine Königl. Verordnung vom gestrigen Tage ift die Stelle eines Direktors des Geseß-WVulletins, welche Hr. Fsam- bert bisher bekleidete, aufgehoben worden, Mittelst zweier än- derer Königl. Verordnungen von demselben Tage wird Herr Tripier, bisheriger Kammer - Präsident am hiesigen Königl. Ge- richtshofe, zum Rathe am Cassationshofe statt des zum Prási- denten beförderten Herrn Zangiacomi, ferner Herr Vincenz Saint-Laurens zum Kammer-Präsidenten und Hr. Chalret-Du- rieu zum Rathe beim hiesigen Königl. Gerichtshofe, endlich Hr. Amilhau zum Kammer - Präsidenten beim Königl. Gerichtshofe zu Toulouse ernaunt.

Der Marquis von Bizemont hat die ihm verliehene Pairé- Würde ausgeschlagen.

Der Moniteur meldet in seinem heutigen Blatte : „Die Re- gierung hat durch Estafette Depeschen des Herzogs v. Orleans und des Kriegs - Minifters vom 1. Dez. 10 Uhr Abends erhalten. Die Angaben über den moralischen Zustand Lyons sind fort- dauernd höchst befriedigend. Fn der den Maires von Lyon, Baise, la Croix-:Rousse und la Guillotière von dem Prinzen bt- roilligten Audienz waren dieselben von dreißig Arbeitern aller Klassen begleitet. Hr. Prunelle, der Maire von Lhon, führte das Wort und versicherte, daß sl{ch in der gesammten Eintwot:- nerschaft das Bedúrfniß der Unterwerfung und der Nückkehr zur geseßlichen Ordnung kund gebe. Der Prinz antwortete in dem- selben Sinne und wandte sl{ch hierauf an die Arbeiter, auf die seine Worte einen. tiefen Eindruck machten. Die Rückkehr zur Geseblichkeit ift so \{nell, daß am 1. Dez. die Posten in der Stadt {hon wieder von uniformicten Natioual - Garden be- beseßt wurden, und daß die aus einem Bataillou des 24sten Nez gimentes bestehende Avantgarde der Truppen, die Abends in VBaise einrücte, dort mit großem Jubel aufgenonimen wurde. Viele Arbeiter brachten selbft den Offizieren die Waffen, die sle in ihren Wohnungen hatten, In allen Theilen der Stadt ging