1831 / 347 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

l

S E M

G U R D a A O E

V E

S S R G C E

f ingnuiß zu verlassen, die freie Luft einzuathmen und sich die Fäße zu vertreten. ‘“ :

Ueber die Ernennung des Herzogs Decazes zum Bericht- erstatter für das Pairs - Gesey äußert der Temps: „Dieser Name verkündigt ein System der Geschiklichkeit und der Vers föhnung. Es scheint in der That unmöglich, daß ein Staats- mann, der so lange Zeit alle Schwierigkeiten der Verwaltung beobachtet hat, nit einsehen sollte, wie höchst wichtig es ist, den Entscheidungen der Deputirten - Kammer nicht in den Weg zut treten.“ Dem Courrier français zufolge, haben sich in der Kommission für die Beibehaltung der Erblichkeit ausgespro- hen: die Herren Roy, Simeon, Portal, Mounier, Molé, Mor- teniart und Portalis; dagegen: die Herren von Broglie, De- cazes, Fourdan, Seguier, Chaptal, v. Haubersaert und Cornudet.

_ Der Patiser Stadt-Rath hat eine Summe von 3 Mitltionen zué Nusführnmng öffeatliher Bauten in Paris während des Win- ters bewilligt.

“Fa Lanfe der vorigen Woche ist für 1,160,000 Fr. Gold von London nach (Calais eingeführt worden.

D'e Certifikate der Anleihe, welche das Haus Rothschild mit dem Paystlichen Stuhle abgeschlossen hat, slnd heute zum ersten- male, uter dem Namen Römische Anleihe, an die Börse ges bracht worden. Der Finanz-Minister hat die Erlanbniß zur No-

rig derseiben unter den authentischen Börsen- Coursen noch

Der Poli:ei : Präfekt hat an alle Direktoren der kleineren Theater eine Verordnung erlassen, worin ihnen anbefohlen wird, die Vorstellungen so einzurichten, daß sle nie länger als bis um 11 Uhr dauern. Der Conftitutionnel erklärt dies für einen Mißbrauch der Gewalt, und findet, daß eine solche Verordnung in cinem Lande der Freiheit besonders seltsam erscheine. Er fragt: um welche Uhr die Spielhäuser geschlossen werden müßten ?

Die Polizei geht, wie es heißt, damit um, den Predigten der Sankt - Simonianer ein Ende zu machen; der Saal Tait- bout, wo diese Missionaire bisher am Sonntage der arbeitenden Klasse Unterricht ertheilten, soll vom nächsten Sonntage an ge- chlo}en und die Zugänge zu demselben sollen durch die bewaff- uete Macht beseyt werden.

Großbritanien und YFrland.

Parlaments - Verhandlungen. Eröffnung der Parlaments-Session. Am 6. Dez. um 12 Uhr Mittags witrden die Thüren des Oberhauses denjenigen geöffnet, die mit Eiulaß-Billets versehen waren. Die neuen Gallerieen, die kürz- li erst erbaut worden und einen s{chönen Ueberblick des Hauses gewähren, waren bald gefüllt; die Damen waren, wegen der jeßt stattfindenden Hoftrauer, meistens s{chwarz gekleidet. WBeim diplomatischen Corps gewahrte man die Fürsten Talleyrand und Esterhazz. Um halb zwei Uhr erschien der Lord - Kanzler , mit und nah welchem die meisten übrigen Lords eintraten. Es war 1 auf 3 Uhr, als der Kanonendonner die Ankunft Sr. Majestät 11 Oberhause ankündigte. Nachdem der Monarh auf dem Throne Plaß genommen hatte, wurde der Ceremonienmeister in tiblicher Weise zur Herbeirufung der Gemeinen abgesandt. Als diese, den Sprecher an der Spitze, in großer AnjaWi erschienen wareu, hielt der König nach den gewöhnlichen Formalitäten die nachstehende Rede :

„„Myloxrds und Herren.

„Fch habe Sie zusammenberufen, damit Sie ohne weiteren Verzug die wichtigen Pflichten wieder übernehmen, auf welche Fhre unverweilte Aufmerksamkeit durch die Ne gelenkt

Aufrichtig bedaure Jch die Unannehmlichkeit, welche Fh- nen, wie Jch wohl einsehe, aus einem so baldigen Wiederdeginn Fhrer Arbeiten erwachsen muß, nachdem Ihnen nur eine so kurze Zwischenzeit der Erholung von den Mühseligkeiten der legten Session vergönnt war, ‘‘

„Fch fuble, daß es zu allererst Meine Pflicht sey, Fhrer sorgfáltigsten Erwägung die Maaßregeln zu empfehlen, welche Jhz nen Behufs einex Reform im Unterhause des Parlaments vor- geschlagen werden follen. Eine schleunige und befriedigende Er- ledigung dieser Frage wird täglich von dringeuderer Wichtigkeit für die Sicherheit des Staates, so wie für die Zufriedenheit und Wohlfahrt Meines Volkes.‘

„„Fnnigst beklage Jch den Nothftand, der immer noch in vielen Theilen Meines Gebietes herrscht, und welchem, unter dem Segen der göttlihen Vorsehung, die Erhaltung des Friedens sowohl im Jnnern als im Auslande die beste und wirksamste Abhilfe gewähren wird, Fch fühle Mich Jhrer Geneigtheit ver- sichert, alle ausführbare Maaßregeln anzuordnen , welche zu un- terstüßen Sie Mich jederzeit bereit finden werden, und die sowohl zur Beseitigung der Ursachen, als zur Milderung der Wirkungen jenes Mangels an Beschäftigung dienen können, der von den Stockungen des Handels und den daraus erfolgten Unterbrehun- gen der Gewerbs- Thätigkeit veranlaßt worden. ‘/

„„Mit großer Betrübniß habe Jh das Daseyn einer Seuche in Sunderland wahrgenommen, die in ihrer Erscheinung, so wie ihrem Charakter nach, derjenigen gleicht, welche in vielen Theilen Europas geherrscht hat, Ob sie einheimish ift oder vom Aus- lande eingeschleppt worden, das ift eine in großer Ungewißheit verwickelte Frage; ihr Fortschreiten ift jedoch weder so ausgedehnt, noch so verderblich, als auf dem Kontinente. FJuzwischen ift es nicht minder nothwendig, jede Vorkehrung gegen die rveitere Ver- breitung dieser Krankheit zu treffen; diejenigen Maaßregeln, die von denen, welche die beste Gelegenheit gehabt, sie zu beobachten, als die wirfsamften zu diesem Zweck empfohlen worden, sind be- reits angeordnet. ‘‘

,„„În Irland hat si hier und dort gegen die Bezahlung des Zehenten eine shstematische Opposition gebildet, die in einigen Fällen betrübende Folgen hatte; eine Fhrer erften Pflichten wird es sehn, nazuforschen, ob es uicht möglich sey, in den Geseyen über diesen Gegenstand Verbesserungen anzubringen, welche der herrschenden Kirche den nöthigen Schus gewähren und zugleich die jeßigen Ucsachen der Beschwerde hinwegräumen können, Bei dieser so wie bei jeder anderen Jrland betreffenden Frage ist es jedo vor allen Dingen nothwendig, nah den besten Mitteln zu trachten, welche innere Ruhe und Ordnung sicher stellen, die al- lein zu fehlen scheinen, um ein von der Vorsehung mit \o vie: len natürlichen Borzügen gesegnetes Land zur größten Wohlfahrt zu erheben,

¡Das Benehmen der Portugiesischen Regierung und die wiederholten Kränkungen, denen Meine Unterthanen ausgeseßt gewesen, haben eine Erneuerung Meiner diplomatishen Verhält- nisse mit dem Portugiesischen Königreiche verhindert. Der Zu: ftand eines Landes, das mit dem unserigen so lange dur die Bande der innigsten Allianz vereinigt gewesen, muß uothwendig für Mich ein Gegenstand vom höchften Interesse sehn; die Rück- fehr des âlteren Zweiges des Erlauchten Hauses Braganza nach Europa Und die Gefahren einer streitigen Thronfolge werden auch Meine forgfáltigste Aufmerksamkeit auf Ereignisse lenfen , durch

A VITD,

1806

welche nicht bloß die Sicherheit Portugals, sondern auch das all: gemeine Juteresse Europas bloßgestellt werden kann.“

„„Das Arrangement, welches Jh Jhnen beim Schlusse der vorigen Session hinsichtlich der Trennung der Staaten Holland und Belgien ankündigte, hat einen Traktat zwi- hen den fünf Mächten und dem Könige der Belgier zur Folge gehabt, den Jch befohlen habe Jhnen vorzulegen, sobald die Ratificationen ausgewechselt seyn werden, Noch ist fein ähnlicher Traktat von dem Könige der Niederlande geneh- migt worden, doch hege Jch die Zuversicht, daß die Zeit nicht entfernt seh, wo dieser Souverain die Nothwendigkeit einsehen wird, einem Arrangement beizutreten, in welchem die Bevoll- mächtigten der fünf Mächte einmüthig übereingekommen sind, und das mit der sorgfáltigsten und unparteiischsten Wahrnehmung aller betheiligten Fnteressen entworfen worden.“

„Fh habe die Genugthuung, JFhnen anzuzeigen, daß Ich mit dem Könige der Franzosen eine Uebereinkunft abgeshlo}en, welche Jh befohlen habe Jhnen vorzulegen, und deren Zweck die wirksame Unterdrückung des Afrikanischen Sklavenhandels ist; diese Uebereinkunft, welche die Gestattung gegenseitiger Rechte, die in bestimmten Gegenden und Orten von eincr wie von der anderen Seite ausgeübt werden können, zur Grundlage hat, wird, wie Jch zuversichtlich hoffe, die Seemacht beider Län- der in den Stand seyen, dur vereinigte Anflrengungen einen Zweck zu erreichen, den beide als so wichtig sür das Interesse der Menschheit erkenueu.‘‘ : : ÿ

„„Was den Zustand Europas im Allgemeinen betrifft, so flo- ßen Mir die freundschaftlichen Zusicherungen, welche Ih von auswärtigen Mächten erhalte, und die Einigkeit, die zwischen Mir und Meinen Verbündeten besieht, die vertrauensvolle Hoff- nung ein, daß der Friede nicht gestöct werden wird.“

„Herren vom Hause der Gemeinen

Fch habe befohlen, daß die finanziellen Anschläge für das bevorstehende Jahr in Bereitschaft geseut werden ; selbige sollen Fhnen zu gehöriger Zeit vorgelegt seyn. Jch werde Sorge dafür tragen, daß sle mit der strengsten Rücksicht auf Sparsamkeit eut- worfen seyen, und Jch hege zu Jhrer Weisheit, so wie zu Fhrer Vaterlaudsliete, das Vertrauen, daß Sie diejenigen Anschaffun- gen machen werden, die der öffentliche Dienst erfordert. ‘‘

„Mylords und Herren, Î

Die gewaltthätigen und ausschweifenden Scenen, die in der Stadt Bristol und an einigen anderen Orten vorgefallen sind, haben in Mir die tiefste Betrübniß erregt. Das Ansehen der Geseße muß durch die Bestrafung von Freveln, welche eine so bedeutende Verwüstung von Eigenthum und einen so traurigen Verlust von Menschenleben herbeigesührt haben, behauptet wer- den. Jch, halte es für recht, Jhre Aufmerksamkeit auf die beften Mittel zu lenken, die zur Verbesserung der Municipal-Polizei des Königreichs, so wie zur wirksameren Beschüßung der öffentlichen Ruhe]gegen die Wiederholung solcher Bewegungen, dienen können.“

Blatte unserer freien Verfassung zugethan, fann Ich niemals irgend eine Einmischung in die rechtmäßige Ausübung jener Rechte gutheißen, welche Meinem Volke das Privilegium sichern, seine Beschwerden zu erörtern und dekaunt zu machen, Während Ich jedoch diese Rechte achte, ist es auch Meine Pflicht, Verbindungen zu hindern, die, unter welhem Vorwande sle auch stattfinden mögen, ihrer Form und ihrem Charakter nach mit jeder geordneten Regierung unvereinbar und sowohl dem Geiste als dem Buchstaben des Geseyes entgegen sind. Ich weiß auc, daß Fch Meine trenen Unterthanen zur Unterstüßung Meines bestimmten Entschlusses, alle ungeseßlihe Handlungen zu unter- drücken, durch welche der Frieden und die Sicherheit Meines Gebietes gefährdet werden können, nicht vergebens auffordern iverde.‘“

Nach Beendigung dieser Rede erhob sich der König vom Thron und verließ das Haus unter dem begeisterten Zurufe der Versammlung. Auf kurze Zeit wurde tüblichermaßen die Sißung aufgehoben, und als die Lords wieder zusammengetreten waren, machte Graf Grey in eben so übliher Weise einen 1nerheb- lichen Antrag (in Bezug auf die Kirchspiele), worauf dann der Locxd- Kanzler die Thron: Rede nochmals verlas, Der Graf vou Camperdown erhob sih hierauf, um auf die Adresse an den M als Antwort auf die Rede anzutragen, Er begann damit, die Nachsicht des Hauses für sicchz selbst ia Anspruch zu nehmen. Er habe, bemerkte er, bei dec gegeuwär- tigen Gelegenheit mit ganz besonderen Schwicrigkeiteu zu kän1- pfen; denn niemals seh, seiner Meinung nah, das Parlament in einer drohenderen Krisis versammelt und niemals berufen wor- den, über Gegenftände von solcher Wichtigkeit zu berathschlagen, als diejenigen wären, deren in der Thron: Rede Erwähnung ge- than würde. Hiernächst zuvörderst die Reform: Angelegenheit be- rührend, sagte der Redner, nachdem er von der Beirübniß ge- sprochen hatte, mit welcher die Verwerfung der Reform-Bill im ganzen Lande aufgenommen worden seh:

Was die Maaßregel anbetrifft, welche die Regierung vorzu- legen gesonnen ist, so würde es voreilig seyn, jeßt davon zu spre- chen. Es genúgt uns für jeßt die Versicherung meines edlen Freundes, daß, so gern er bereit sey, die untergeordneten Details zu verändern und zu verbessern, die ganze Maaßregel doch, dem Grundsaße und der Wirksamkeit nach, der früheren vollkommen gleich seyn würde, und ih bin auch Überzeugt, daß nur eine solche Bill das Land zufrieden flellen wird. Fch wünsche Euxen Herr- lichkeiten gegenüber mich nur der Syrache der Vorsicht und ket- nesweges der der Einshüchterung zu bedienen; aber mögen Sie sih auch nicht selbs| täuschen. Fch beschwdre Sie, sich zu besin- nen, ehe Sie abermals cine Reform- Maaßregel verwerfen. Sie würden eine furchtbare Verantwortlichkeit auf sich nehmen, wenn Sîte dieHoffnungen des Volkes zum zweiten Male täu- schen sollten. Jn Betreff dessen, was Se. Majestät Über das in einigen Theilen des Neichs herrschende Elend sagen, \o bin ich Überzeugt, daß Eure Herrlichkeiten Maaßregeln in Berücksichtigung nehmen werden, die am besten geeignet scyn können, jenem Elende abzuhelfen. Dies zu thun, is nicht allein Jhre Pflicht, sondern ich weiß, daß Ste mit Freuden dazu schreiten werden; aber ih zweifle, ob dem Uebel durch irgend eine besondere legislative Maaßregel begegnet werden kann.“ Nachdem der Redner die Aeußerungen des Königs über die Cholera und den Zusiand Frlands berührt hatte, ging er auf die auswärtigen Angelegenheiten Über und du- ßerte sich folgendermaßen: „Es is jeder Grund vorhanden, zu glauben, daß Holland den Wünschen der anderen Mächte nachge- ben wird, und ich bin dex Meinung, daß die Regterung für die Klugheit und Geschicklichkeit, mit der ste diese schr schwierigen Unter- handlungen geleitet und zu einem endlichen Arrangement gebracht hat, unseren besten Dank verdient Der Theil der Königl. Nede, welcher einer Verbindung Englands und Frankreichs zur Abschaf- fung des Sklavenhandels erwähnt, ist in vieler Beziehung im hdch- sten Grade erfreulih, Die Zeit ist nun hoffentlich nichr mehr ent- fernt, wo jener abscheuliche Handel ganz und gar unterdrückt seyn wird. (Hôrt, hôrt.) Außerdem aber ist es erfreulich, daraus das gute Vernehmen und die freundlichen Gesinnungen zu ersehen, welche zwischen Frankreich und England bestehen Gefühle, welche hof- fentlich stets werden genährt und befördert werden.

Der Graf verlas hiecauf die Stelle der Rede in Bezug auf bie Finanzen und nahm Gelegenheit, die Neigung Sr, Maiestät

zu Ersparnissen und zur Verminderung der öffentlichen Lasten uf

preisen. Dann zu den Stellen úbergehend, welche des Bristolef

i zurücfommen werden) die Argumente der Oppositions - Mit- | glieder, namentlich des Grafen von Aberdeen, zu widerlegen

Aufftandes und der unzeseßlichen Verbindungen erwähnen, be} gesucht hatte, rourde die Adresse mit der vom Grafen Harrowby

merfte er, daß seit der leßten Session in verschiedenen Theilen] vorgeschlagenen Veräuderung einstimniig angenommen, Der

des Neiches tumultuarische Auftritte stattgefunden häiten. E} Herzog von Bucingham ftellté Verauf noch pêie Fcage, ob

sey nothwendig, die ganze Schärfe der Geseße dagegen in Ay.Þ die kürzlih niedergesette Spezial- Kommission sich auch mit der

wendung zu bringen, und er hoffe, daß die Schuldigen auf di,

strengste Weise besiraft werden würden. Ueber den Schluß def

| Untersuchung der tumultuarischen Auftritte in Nottingham be- | sháftigen würde? Graf Grey erwiederte, daß jene Kommission

Königlichen Rede, welcher auf die Unzulässigkeit hinweist, dey ihre Arbeiten auf die Vorfälle in Bristol beschränken toerde,

politischen Unionen eine ungescßliche Ausdehnung zu verstatten äußerte sl{ch der Redner folgendermaßen :

„Eure Herrlichkeiten siimmen gewiß mit diesen höchst constitu- tionnellen Gefinnungen Sr. Majestät Überein; denn wenn des Vol: kes Privilegien und Rechte geschüßt werden sollen, so muß die aus: úbende Gewalt auch in den ihrigen untersiüßt werden. Jch bi daher auch Überzeugt, daß, wenn jemals solche politische Combing:

1

tionen, wie Se. Majestät sie bezeichnet hat, zum Vorschein kom:F

men soliten, der König Eure Herrlichkeiten und alle seine ge: treuen Unterthanen nicht vergebens aufrufen und Alle bereit finden würde, ihn bei Unterdrückung jener Gesellschaften y unterstüßen. Selbst solche Unionen, die für augenblickliche Zwecke gebildet worden staben des Geseßes gemäß sind, müssen mit Besorgniß un) Betrübniß betrachtet werden, denn sle deuten auf eine Unbehag: lichkeit dés politischen Körpers. Ursache; und bis nicht die Ursache beseitigt worden“ist, dürfen En,

Herrlichkeiten das Verschwinden derselben nicht hoffen. Nehmen

Sie die Bill an, und alle Affociationen werden aufhdren : da;

-,

Yolk wird dann seine ganze Liebe und sein ganzes Vertrauen den Unterhause zuwenden, durch das es sich wahrhaft repräsen: tirt sieht. Der Graf trug dann in der gewöhnlichen Form auf die ej: nen Widerhall der Thron-Rede bildende Adresse an, Lord Lhytt: leton. unterstüßte diesen Antraq. Der Graf von Harrowbhy erklärte sich im Allgemeinen mit der Rede einverstanden, nun wünschte er die Stelle in der Autwort geändert, welche si aus den Traktat der fünf Mächte mit Belgien bezoge, weil sle gewis: sermaßen eine Billigung jenes Traktates enthalte. aber unpassend, da der Traktat dem Hause noch nicht vorgelegt worden seh. Graf Grey erklärte, daß er gegen diese Aenderun nichts einzuwenden habe. Der Graf von Eldon bemerkte, daß es unpassend gefunden habe, daß einige ehrenwerthe Lords bi der jeßigen Veranlassung sich schon ansführlicher auf die Reform- bill eingelassen hätten. Wenn er durch sein Votum zur Ver: tverfung der Bill beigetragen habe, seh es in der Ueberzeugung geschehen, daß seine Pflicht gegen das Haus und gegen die Krone solches erheishe. Sollte dieselbe Maaßregel noch einmal eingebracht werden, so würde es die Pflicht Fhrer Herrlichkeiten seyn, ju erwägen, ob es dem Vortheil der Nation angemessen seh, - die: selbe durchzula}ssen oder neuerdings zu verwerfen. niht, daß die neue Bill so abgefaßt schn würde, wie sie dit Verfertiger ihrem Gewissen nach für zweckmäßig hielten, und eben so bezweifle er nicht, daß das Hans nach seiner gewissenhaften Pflicht darüber entscheiden werde. Nachdem der Redner der Adresse im Uebri: gen seine Zustimmung gegeben hatte, erwähnte er uoch eines Gegen: flandes, der der vorliegenden Debatte fremd war. Er beklagte] sich nämlich über ein Pamphlet, welches unter dem Name „Die \chwarze Liste“ ersGlenen seh, „Fn dieser Lies sagte der Redner, „wird behauptet, daß ih jährlich aus dem öf: fentlihen Schave 54,000 Pfd. Sterl. erhalte. Fch wollte, daß der Verfasser jener Liste so gütig wäre, mir diese Summe aus: zuzahlen, ich wollte, ihm dann meine Ansprüche an ven Stag gern überlassen. (Gelächter.) Alsdaun wird gesagt, daß eint

Sie sind Wirkungen, aber kein}

| Das Haus vertagte sich um 85 Uhr.

Im Unterhause ließen ch Hr, Croker und Sir N Chs. Wetherell mit großer Heftigkeit wider die Minister aus, allein ohne ein Amendement vorzuschlagen. Dex Letbtere verthei: | digte sein Verhalten in Bristol und griff die Regierung und den Courier an, weil erstere seinen Namen unter die der Mitglieder der Spezial- Untersuchungs - Kommission über den Bristoler Auf- } uhr aufzunehmen geweigert, und weil leßterer gesagt, daß sein Verfahren in Briflol eben so sehr in Frankreich, wie in England, | getadelt werde. (Wir werden auf diese Sikzung zurückkommen.)

und vollkommen dem Geiste und Buch:Y

Y R m M o olop M Ras Lb , Ç e z London, 7. Dez. Borgestern Nachmittags um 2 Uhr tra- I, R R L R 0 G A 02 N E E O fen Jhre Majestäten, von Brighton kommend, im St. Fames-

C Wf Ql É 4 Cle f ¿ 4A rx G7 Du Dilis Le V T0 E ERTAA nl HTOCTIL Gerau

Palast ein. Die i S R Ra 26 a N Volke mit dem größteu Jubel begrüßt. Se.

C L 2 T A ITGE vieiten

Zit of Carlo ; mol dyo L E A C E: demnächst ei Conseil, 1n welchem die Thronrede zuc

Eroffnung N des Parlaments erortert wurde,

j Jm Conrier liest man : Ÿ wird man ersehen, daß weder

„Anus der Thronrede des Königs Setnerseits, noch von Seiten fei-

E ner Minister in der alten Krast und Entschiedenheit die geringste |

im Gegentheil die Aus: | Ernennung

Y Veränderung eingetreten ist, und daß N drucésweise eine Energie athmeï, welche die aufci{tigsten Besin-

P

Ÿ wir faum glauben können, wie nit augenblicklich eine Majori-

%

Dies s tät von Pairs den Ministern ihren Wunsch zu erkennen geben solite,

Ÿ die Bill zu unterstützen, ohne sie und ihren Königl, Herrn ju der einzigen Ï Alternative zu treiben, welche ihnen übrig bleibt, um eine Maaß- ¡regel durchzubringen, die mit der Wohlfahrt des Handels, dem [Frieden des Landes und der Sicherheit des Throns als identisch erscheint. Sollten einige Pairs noch immer den Gedanken feft: Ÿ halten, sich der Bill zu widerseßen, bloß um zu zeigen, daß sie "Muth genug haben, um sich uicht durch das Geschrei der Menge oder durch das Gedot der öffentlichen Presse zur Nach- 'giebigkeit einshüchtern zu lassen, so is es zwar nicht zu läugnen, daß gewisse Leute in der That nach Reform schreien, und daß die öffentlihe Presse dieselbe Sache

Er zweisl in Schuß nimmt, aber Jene mögen nicht vergessen, daß sle

ihnen auch durch die Stimmen von Millionen wohlgesinntex Männer, durch den Nath des aufgeklärtesten und wohlhabend- "sten Theils der Gesellschaft empfohlen wird, endlich, daß es auch "die ernstliche Anempfehlung eines patriotischen Königs ift, und | vor Allem, daß fle von dem Gewissen eines jeden rechtlichen und P nahdenfenden Mannes, seine Verbindungen und vermeintlichen | Fnteressen mögen übrigens seyn, welche sie wollen, dringend ge- fordert und befkräftigt wird, Jeßt scheint es uns unmoög- Îlih, daß noch Einer von den Geguern der Reform sich L der Täuschung hingeben kann, als fkümmere s\ch das ganze kand gar niht um die Reform. Seit dem Schluß der leuten. Session haven sie hinlängliche Gelegenheit gehabt, die F Meinungen des Volfs zu sammeln, und sle können nun nicht

edle Person von 87 Jahren, mein álterer Bruder, der aber in} mehr aufstehen und die Gleichgültigkeit des Publikums gegen jener Liste als mein Neffe bezeichnet wird, eine jährlihe Peusiou N die Reform als Entschuldigung anführen, weshalb sie dieser

von 4000 Pfd. Sterl. erhalte. (Geiächter.) Von den edlen Lords, welche in der leßten Session gegen die Reform-Bill ge:

flimmt haben, wird behauptet, daß sle mehrere Millionen aut} dem öffentlichen Schaße empfangen.“ (Gelächter. ) Der Graff

von Aberdeen äußerte sih im Wesentlichen folgendermaßen: ¡Fch begreife nicht, auf welchen Grundsaß hin Se. Maiestdt

Ï großen Maaßregel, zu deren Erörterung sie nochmals berufen A sind, sich widerseßen. Ein Gegner der Neform, der vorgeben wollte, daß das Voif gegen eine vollkommene, ausgedehnte und wirksame Reform gleichgültig seh, wäre entweder ein sehr un- Ÿ wissender, oder ein sehr unvershämter Mann; er müßte entweder Ï eine Aussage thun, von dere:i Falschheit er sehr wohl Überzeugt

veranlaßt worden it, die Hoffnung auszudrúcten , df der König À wäre, oder wenn er so unwi}send H, um davon nicht überzeugt zu

der Niederlande dem Traktat beitreten wird. Fch würde sehr er ftaunt seyn, wenn der König der Niederlande demselben beiträte. Wir wissen durch die dentlichen Blätter, daß der König der Nir- derlande den Belgiern die freie Schifffahrt auf den Kanälen sein Landes bewilligen soll, und ich weiß nicht, wie man glauben kant daß er in eine so ungerechte und unvernünftige Forderung willi: gen werde. Die Konferenz hätte eben so gut verlangen können, daß den Belgiern freie Passage durch den Palast des Königs de Niederlande bewilligt würde. Dieser Monarch wúrde vielleicht in die Gebiets- und Schuldentheilung gewilligt haben; aber durch die Einverleibung des obigen Artikels hat die Konferenz seine Zustimmunz zu dem Traktat unmöglich gemacht. Die Konferenz hat durch diesen Akt der Ungerechtigkeit das Holländische Volk fo eng

nen Zustimmung seiner Unterthanen fich jenem Artikel zu widerÞ

schen. Eben so unverständlich als obiger Gegenstand sind mir dit Ausdrücke in der Königlichen Rede in Bezug auf Portugal. Det

Mi fen :

N 4 D) C 10 mit seinem Könige verbunden, daß derselhe im Stande ist, mit der vollkomme-}

J sehn, so müßte er si die legten zwei Monate lang von aller Ï Gesellschaft abgesperrt haben und wäre dann nicht der Mann dazu, um eine Ansicht oder eine Frage auszusprechen, wobei es sch um die öffentliche Meinung handelt. Hoffentlih werden nur * Wenige im Oberhause nach einer solchen Auszeichnung gelzen. Î Es giebt freilich Personen in diesem Hause, wie in jeder ande- [ren öffentlihen Versammlung, die ihre Stellung in der Gesell- # haft einzig und allein dem Zufall einer hohen Geburt verdan- j und da es ihnen bis jeut nicht gelungen ist, auf eine an- auf einem

Ï dere Weise sih hervorzuthun, so mögen sie nun ‘einen / zuriickwei-

Wege, den ein edles Gemüth mit Verachtung sen würde, nah Berühmtheit ftreben. Diesen Personen, wenn es deren giebt, wollen wir nur in Erinnerung bringen, daß es in einem Lande, wie dieses, zwar leicht is, Be- [rühmtheit zu erlangen, aber daß fein tugendhafter Mann sle

König sagt, daß das Betragen der Portugiesischen Regierung un durch ein so unwürdiges Verfahren zu gewinnen suchen wird.

die wiederholten Beleidigungen, denen Englische Unterthanen aus geseht gewesen seyen, das Anknüpfen diplomatischer Verbindunget míît jenem Lande verhindert hätten. Man weiß nicht, 0b hter vot den früheren, bereits redressirten Beleidigungen , oder von neuere die Rede ist. Auf jeden Fall aber scheint es mir, daß die jeßigt

Portugiesische Regierung, welche sich nun bereits vier Fahre lanz}

behauptet, einen

vor sich gehen sollte, so kbnnen Ew. Herrlichkeiten Überzeugt seyt) daß es sich nicht um einen bloßen Kampf zwischen den beiden Für sten handeln wird. Nein, alle Friedens-Hoffnungen würden daral seheitern; ein allgemeiner Krieg würde unvermeidlich seyn. Marl kann unmöglich vorausseßen, daß der König von Spanien geduldig zugeben wird, daß eine revolutionnaire Französische Faction sich in die Hâlbinsel eindränge; und sollte selbst der Kdnig gegen die Fol- gen ciner solchen Expedition unempftndlih seyn, so würde das ganze Spanische Volk sich in Massen dagegen erheben. daher nicht umhin, den gegenwärtigen Augenblick als höchst kritisch für den Frieden der Welt zu betrachten. Es schien mir Pflicht) diese Bemerkungen zu machen, obgleich ih gegen die Adresse keint Einwendungen zu machen habe.//

Der Herzog von Buckingham sagte, daß er der Thron- Nede von ganzem Herzen beistimme, und drücfte die Hoffnung aus, daß die Minister alles das ausführen würden, was sle den Könige in den Mund gelegt hätten. Die Vorfälle in Bristol und Birmingham schienen ihm dagegen 1u sprechen, daß das Volk bereit sey, die Reformfrage mit Ruhe zu erörtern, Er

nspruch auf die Anknupfung diplomatischer Vers hältnisse hat. Wenn die Expedition, die Dom Pedro beabsichtigt

© Wohl mag es diesem und jenem Lord cine Zeit lang angenehm ‘seyn, von einigen eben so unflugen, aber verzagteren Mäunern lin dem Hause Beifall zu erhalten und der Göge jener auser» # wählten Zirkel zu werdeu, in denen Vorurtheil und Unwissenheit E stets die Oberhand behält; aber welcher Edelmann, der feinen F Stand achtet, und der wünscht, daß ec Ehrfurcht gebiete, wird für eine Berühmtheit, wie diese, die Möglichkeit aufopfern, welche sich ihm N jeßt darbietet, niht mur in seinen: eigenen, sondern in allen anderen Ï Ständen der Gesellschaft den Beifall der Hochherzigen und Gu- [ten zu verdienen und der Nachkommenschaft cinen von politischen | Verbrechen unbefleckten Namen zu überliefern. Wir wollen sehr M gern gegen die Besorgniß einiger Personen billig seyn, welche, J obgleich sle eine Art von Reform wünschen, doch die von Lord # Grey vorgeschlagene Maaßregel für ausgedehnter halten, als es,

Fch kann} ihren Vorurtheilen zufolge, mit der Festigkeit und Wohlfahrt der-

jenigen Justitutionen, welche mir Revolutionuaics gern zersiören I möchten, sich verträgt. Unter den Gegnern der leßten Reform- F Bill befanden slch Mehrere aus dieser Klasse. An sie würden F wir nur die Bitte richten, daß sie erwägen, ob bei dem ge- Ÿ genwärtigen Zuftande des Landes jeue Juftittitionen nicht | durch Verwecfung einer liberalen Reform m großere Ge- Ï fahr gerathen fönnten, als dacch Genehmigung der levten Ï Vill in ihrer ganzen Ausdehnung. Daß diese Bill Vieles ent- Ï bält, was man in der ersten Instanz hätte vermeiden können, und was künftige Parlamente verbessern mochten, wollen roir

räume übrigens ein, daß von einer schuellen und genügenden Beseitigung dieser Angelegenheit die Ruhe des Landes abhänge. Man müsse daher die neue Maaß- regel mit Rücksicht auf die Gesinnungen des Volkes und mit Rücksicht auf die Fortschritte in Bezug auf Erziehung und Vil: dung, welche es zur Erwägung politischer Gegenstände geeigneter gemacht hätten, in Ueberlegung nehmen; aber er würde dieselbe immer aus dem Gesichtépunkte betrachten, daß sle deu Grund- äßen der Constitution anpassend seyn müsse, Nachdem noch

raf Grey in einex Rede (auf dié wir morgen ausführliche!

und Sicherheit F

Y nicht leugnen; aber man vergesse nicht, daß fle nichts enthält, Ÿ was irgend ein vernünftiger Mann verwerfen kann, tund was Ï nicht die parlarientarische Erfahrung verbessern oder gänzlich um- ändern könnte; und daß aus der einstroeiligen Beibehaitung ei- Ynes unúberlegten Paragraphen kein großes und ernsiliches Unheil Y entsprießen fanun, das aber gewiß erfolgen würde und müßte, Y wenn eine Majorität der Aristokratie dieses Landes es versuchen sollte, durch Verwerfung der neuen Bill der Nation noch ferner bre Verachtung zu beweisen, ‘“

| den Tories in der nächsten Parlaments-Sefssioa befolgt werden sollen,

PDonI î

Î nungen fundgiebt; ncch immer jedoch wird so eindringlich eine | N würdige Erörterung und ein weises Benehmen anempfohlen, daß

18207 __ Die Rede des Königs ift an unserer Börse mit großer Zu- friedenheit aufgenommen worden. eute wurde Sr, Maj. bereits durch den Lord-Kanzler die Dauk-Adresse des Oberhauses überbracht. Am 12ten wird die neue Reform-Bill eingebraht werden, Der Morning-Chronicle zufolge, wird slch das Parla- ment am 23ftea d. vertagen, jedoch nur auf 8 Tage, indem, be- vor nicht die Parlaments : Referm durchgegangen ist, alle Ferier fehr kurz scyn sollen. i Am verflossenen Sonnabend langte der Herzog von Weslling- ton von Schloß Walmer in Apsley-House au, um si{ch zu Erfül- lung der Parlamentspflichten anzuschiken. „Während feines Unf- enthalts zu Walmer“/, heisites in hiesigen Blättern, „wurden ihm vom Marquis von Salisbury, Graf Mansfieid, Graf Clan- | william und anderen Opponenaten der Resorm-Bill Besuche ab- | gestattet. Die Versammiung der Oppofitions- Lords zu Walmer hat einen dritten Anti- Neform - Verein gebildet, dex angeblich zu dem Zweck gehalten wurde, die Pläne unt das Sysiem, welche von

in geheimem Konklave festzuseßen, Der Graf Eldon, welcher den Herzog von Cumberland, den Grafen von Shasteébury und den Lord Kolle in Encombe als Gáste bei sich gesehen, und der Herzog von Wellington, Lord de Roos, Sir Noberè Peel, Herr Crofer und Sir Henry Cooke, Parlamen:s-Mitglied fúr Orferd, ivaren wiederum zu Sudburn bei dem Marquis von Hertford zu Gaste, ehe der Legtere seine -Reise Ftalien antrat, Der Graf Roßiyn hat sih während der Prorogation des Parlaments die meiste Zeit auf seinem Landsis in Fiseshire aufgehalten: der Graf Landerdale befindet si ebenfalls in Schottland.‘ .

Fn cinem Supplement zur Hofzeitung befindet sich die einer KRommisslon zur Untersuchung der bekannten | Unordnungen in Bristol; die Richter sollen am 19ten d, in der | genauaten Stadt ihre Function ant

„Dem Vernehmen nach‘“, sagt ein Morgenblatt, „ift den Kaufleuten endlich die fo lange {hon nachaesuchte Ecleichte- rung bewilligt worden, während des Winters die Brief- Felleisen aus dem Norden vermittelst Dampfbooten besorgen zu lasen. Es sollen unverzüglich, sowohl für die Niederländischen als Ham- burger Stationen, Fahrzeuge gemiethet werden. Die Handels- Futeressen verdanken diesen Vortheil, wie es heißt, dex direkten Fürsprache des Herzogs von Richmond, von dessen Neigung für eine genaue Beaufsichtigung der Posiverwaltung noch viele an- dere nüßliche Verbesserungen erwartet werden.“

Das auswártige Amt erhielt heute Depeschen vom 26sten v. M. von Hrn. Hoppner aus Lissabon. Die Regierung hatte die Freilassung des Britischen Konsular-:Agenten in Co1mbra vertrveigert.

Jn den Vereinigten Staaten von Nord - Amerika haben bereits, wie aus New-Yorker Zeitungen vom 8ten v. M. hervorgeht, die Wahlen des neuen Präsidenten bégonnenu ; die Op- ponenten des Generals Fackson sollen nicht weniger als 7 Kan- didaten unterstügen.

Laut Berichten aus Bombay vom 29. August, war in Can- ton bis zum 30. Mai in der Lage zwischen den Behörden und unseren Landsleuten noch nichts geändert,

Mie o erlan de).

Aus dem Haag, 9. Dez, Morgen Abend gedenken Jhre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Albrecht von Preußen ihre Rückreise nach Verlin anzutreten, Heute findet ein Familien-Diner dei Hofe ftatt.

Man meldet aus Breda, daß der Oberst F. Vertholen, Kommandant jener Festung, vom Könige zum General-Major ernannt worden ift.

Xm Journal de la Haye liest man: „Nachrichten aus Seeland zufolge, scheint es, daß fortwährend eine große Anzahl Belgischer Deserteure daselbst anlangen. Die Schilderung, welche diese Personen von dem Zuftand Belgiens machen, ist im höchsten Grade traurig. Sie versichern, daß uicht allein die niederen, sondern auch die Mittelklassen im Elende s{hmach- ten. Der Handel stockt gáänzlich, Bankerotte folgen mit furchtbarer Schnelligkeit auf einander, und es soll dabin gekommen seyn, daß friedliche Leute nicht mehr sicher auf den Straßen gehen können, ohne den Angriffen derer ausgeseßt zu sehn, welche der Hunger zum Verbrechen treibt, Thatsache kann dem Gesagten zum Beweise dienen. Bor eini- gen Tagen kamen mehrere Gränzbewohner bei unseren Vorposten an und baten, daß man ihuen erlauben möge, sl{ch auf unser Gebiet zu begeben, um durch irgend eine Arbeit ihr Brod zu verdienen und dadurch ihrer großen Noth ein Ende zut machen, Das Elend, wel%es sch auf ihrea Gesichtern malte, ihr zerlump- tes Aeußere Alles bewies, daß diese Unglücklichen die Wahr- heit sagten. Troy des Mitleids, welches die Hülflosen einflöß- ten, und trop des Wunsches, ihr Schicfsal zu verbessern, haben die Behörden doch geglaubt, ihnen ihre Bitte abschlagen zu müssen, ‘““ : .

Brüssel, 8. Dez. Gestern haben die Generale Belliard und Evain und mehrere Senatoren und Repräsentanten die Ehre gehabt, beim Könige zu speisen. j i;

Das große Hauptquartier wird morgen nah Brüssel verlegt werden. Der König wird an diesem Tage das Kürassler - Negi- ment die Nevue pasfiren lasscn und ihm seine Fahne überreichen.

| Bild zu entwerfen,

Folgende [

pen mit einem Waarenlager niederlassen, das sle im Detail ver- kaufen, ohne die Abgaben zu bezahlen, denen dec einheimischt Kaufmannsfstand unterwörfen ist,

Die Emancipation widerspricht dem Gerüchte, daß kein Holländisches Schiff in Ostende zugelassen würde. Man unter- werse dieselben nur einer Quarantaine, die, den Umstäuden nah, in Oftende abgchalten werden könne.

Das Beizishe Schiff „la Joyeuse arrivée‘’, mit Salz be- laden, von Livecpool kommend, ift im Kanal von St. George mit einem großen Schiffe zusammengesioßen und untergegangen. Mon hofft, daß die Maunschaft geretter seyn wird, obgleich man daruber unoch nichts Bestimmtes weiß. :

Dent Qa),

Karlsruhe, den 22, November. Die Tagegsord- nung in der 133flen Sißung der zweiten Kammer am 18, No- vember führte auf die Fortseßung der Diskussion über die Dd- tationen der Mittelschulen. Man zog die ökonomischen Verhält- nisse derselben sorgsam in Untersuhung und bewilligte für meh- rere Gymnasle? Lhceen die von de: Negierung bea Zuschüsse. ir dos Lyceum zu Konstan, das get ausgeschlossen blieb, verwandte fch der Abge: von Konstanz lebhaft, indem er die dürftigen Lehrerge diesem Fnstitite nahmhaft machte, welche im Dtirschnitt 600 jährlich betrügen, während die mittleren Gehalte der Lehrer Karlsruher Lyceum sich auf 1200 Fl. beliefen. Diese Differenz erregte allgenieine Verwunderung; man unterstüßte Hrn. Nettigs Bitte um einen jährlicen Zuschuß von 800 Fl. zum Besten des Konftanzer Lyceums, und wies das Gesuch an die betreffende Kommission. Während dieser Verhandlung nahn der Abgeord- nete Welker Gelegenheit, von dem wissenschaftlichen Zustande der katholischen Mitsczulen ein eben“ nicht vortheiihaftes Es komme Mancher auf die Hochschule, äußerte Hr. Welker, der nicht im Stande wäre, das Corpus juris zu übersegen, und wenu ein Studiosus die Worte: Sanci- mus hac lege in perpecluum valitura, in ciner Prüfung neulich folgendermaßen übertragen hätte: „„Allerheiligster, wenn èu dies lieseft, so lebe ewig wohl! ‘/ fo zeige das ziemli deutlich, in welchen orthodoxen Schranken die Gegenstände des Unterrichts in diesen Mittelschulen gehalten würden.

Frankfurt a. M., 11. Dez. Unsere heutige Ober-P o ft- amts- Zeitung entlehnt über die betrübenden Vorfälle in Ka s fel aus dex Hanauer Zeiiung das Nachstehende:

¡Damit nicht in auswärtigen Blättern ein am 7ten d. in Kassel frattgehabter, auf einem Mißverständnisse beruhender Vorfall durch falsche Angaben entsielt und vergrößert werde, folgt hier eine ge- treue Erzählung des Hergangs. Die große Loge im hiesigen Thea=- tex, so wie der dahin von der Straße aus führende Eingang, wa=- ren geschlossen worden, so daß der Frau Kurfürs|tn der Eingang in diese Loge ent;ogen war. Jn dem Publikum, welches an Allem, was die Frau Kurfürstin betrift, schr warmen Antheil nimmt, machte dies große Sensation, und Se. Hoheit der Kurprinz ließen jene Verfügung, als auf einem Mißverständnisse beru= hend, sofort wieder aufheben. Gestern Abend versammelten sich nun vor dem Theater viele Menschen, in dex ausgesprochenen Absicht, F. K. H. der Frau Kurfürstin durch ein „„Vivat“/ thre Theilnahme zu beweisen. Dies ging ohne Unordnung ab, und auch im Theater wurde dieses „„Lebehoch‘/ noch zweimal ohne weitere Störung wie- derholt. Während des Theaters hatten sich noch viele Neugterige auf dem Fricdrichsplaße und vorx dem Theatergebäude eingefunden. Das sämmtliche Militair, selb die Artillerie, wurden aufgeitellt, die Bürgergarde aber, wie es scheint, nicht ordnungshäßig requirirt, oder doch nicht zeitig zusammenberufen, wenigstens hatten fich nicht Über 150 eingefunden. Als sich nun die Masse; die; so viel bekannt ift, noch zur Zeit keine wettere Unordnung begangen hatte, auf den durch den Kommandanten Bödicker geschehenen Aufruf nicht zerstreute, wurde das Militair, und zwar zuerst die Garde du Corps, zum Einschreiten Xommandirt, was um so mehr eine große Unordnung herbeiführte, da zu derselben Zeit das Theater zu Endc ging und so cin großes Gedränge veranlaßt wurde. Einige sollen durch Säbelhiebe ver= wundet worden seyn, und es fielen auhch 2 Schüsse, wie es scheint, jedoch ohne Folgen. Gegen 11 Uhr Abends war Alles ruhig, und auch bîs jeßt ist die Ruhe nicht unterbrochen worden. So bekla- genswerth auch der Vorfall an sich ist, so scheint es doch, daß zum Einschreiten des Militairs kein genügender Grund vorlag, und steht zu erwarten, daß der Vorfall gehörig untersucht wird.“

44900) das

, t 4

J n:l:4: n.:D,

Berlin, 14. Dez, Man meldet aus Koblenz vom 7. dieses: Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm, Bruder Sr. Majeftät des Königs, Geueral: Gouverneur dec Provinzen Nie- derrhein unnd Westphalen, ift nebst Höcbfldessen Gemahlin und Familie so eden (Nachmittags 1 Uhr) hier eingetroffen und bei Sr. Excellenz dem kommandirenden General der Rheinprovinz Herrn von Borstel abgestiegen. Erwartet wird Jhre Kaiserl. Königl, Hoheit die Großfürftin Helene von Rußland.

Die Stadt-Achener- Zeitung berihtet unter Achen, 9, Dez,: „Die Truppen, welche zu einer verhängnißvollen Zeit die shirmende Huld des Königs uns gesandt, haben uns wieder verlassen. Mit wahrhafter Freude waren sle empfangen worden, die allgemeine Theilnahme hat sle auf ihrem Abzug begleitet. Eine vierzehnmonatliche Anwesenheit hatte sle uns befreundet, hatte sle eingebürgert in unserer Stadt, und sie konnte es nicht \chmerzlicher ergreifen, {heiden zu müssen, als uns, sie scheiden zu sehen. Jhr Abschied war rührend. Ein großer Theil der

Der General Grundler ist nah Frankreich zurückgekehrt.

Der Bischof von Chartres, Herr vou Elausel, ist auf seiner NRúückreise von dem Schlosse Huinem in Luxemburg am 7, Dez. in Namur angekommen. : : Va 7

Der Oberft Rodenbach tritt seine Functionen als Plab-Kom- mandant von Brüssel wieber an. A

Im Xournal d’Anvers lief man: „De früher darauf drang, eine Statue des

L Belge, der

KFunern, Schande ini Auslande, eiu Königreich ohne Kraft und aber Vertheidigungsmittel beraubt; die Shre uiserer Fahuen | \chimpft; eine ungeheure Schnld; ein zersttickeltes Land ist es, was wir den Mänuern verdanken, weiche unter de: visorishen Regierung die Zügel der Gewalt in Händen haben; sie sind es, die uns in folch etnen Abgcund von gestürzt haben.‘ : A Das Fournal du Commerce d’Anvers sagt: „tan erzählt heute, daß es unserem ehrenwerthen Deputicteu, Herrin Osy, gelungen seh, in Loudou eine Anleihe für Rechnung unse: rer Regierung abzuschließien, Xbenn Alles, was man uns in De: tref} dexr Gaxantieeu berichtet, die den Darleihern bewilligt wor- den sind, wahr ist, so muß es uns Wunder uchmen, daß man, ehe man sich an das Ausland wendet, nit den Belgischen Ka- pitalisten wenigstens ein Anerbieten derselben Art machte, Die Antwerpenec Kanfleiute haben Beschwerden

Eee

darüber | eingereicht, daß ffch fremde Kaufleute auf kurze Zeit in Antwer-

bme m Ee E B E LER

°) Ein zweiter Artikel Niederlande hefindet sich in dey Beilage:

| Einwohnerschaft hatte si vorgestern früh am Morgen eingefun-

Regenten im klassisch- | : ( i H 4 *ihit o] (od herits (F1 nb im | revolutionnairen Kostüm zu errichten, sogt heute: „,„„Clend im j Es L : O 2 | noch weit hin auf seinem Wege, bis der Hr. Oberst das Batail-

das Pro: j

gehabt }

| | | |

i

| -

j Ehe das j

j

j

den Abziehenden noch ein leßtes Lebewohi zu sagen. Marsch! ertönte, ließ der Herr Regiments - Com- mandeur, Oberst von Rohr, nachdem die Militairsänger noch ein eigens dazu foimponirtes Abschiedslied gesungen, von dem 1. Bataillon S. M. dem König und hierauf der Stadt ein Lebehoch briugen, in das Jeder, Offiziere, wie Gemeine, von Herzen einstimmte, Viele Bürger folgten dem Corps

Dlì ,

ganzem

machen und ihm noch einmal die vor ihm ausgebrei- zeigte und “ihr ein leßtes Lebewohl sagen hieß. das 2. Bataillon, Das städtische Musifk-Corps Geleit, Der Abschied war auch hier nicht wenis ger ergreifend. Möge in Allen der Aufenthalt in unserer Stadt eine bleibende freudige Erinuerung zucücklassen! Achen wird ihrer nie ohne Theilnahme gedenken. An die Stelle der zwei Wataillone des 26, Regiments is vorgestern das Z. Bataillon des 31. Regiments hier eingerückt. ‘“ Man schreibt aus Achen: Zu den seltenen Erscheinun- gen gehört es, daß selbst in den rauheren gebirgigen Gegenden des hiesigen Regierungs-Bezirks, z. B. in Malmedy, noch in der zweiten Hälfte des Monats Oktober Blumen in den Gärten blühten. (Aehnliches ist auch in der Umgegend von Berlin bez merkt worden.)

10n Kedr LeTe S adl \

ern olgte

y 4 t? A E CA0 10 LAL

n —————————

*) Einen zweiten Artikel Deutschland f, în der Beilage

i S E R Zor ME A R T r

O L E S E P T, O E

erra; - E: t S