1831 / 355 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Neuester Spiegel,

ein Taschenbuch für Deutschlands edle Töchter , zur Beförderung_des häuslichen und ehelichen GIÜcks,

von Dr. Karl Gutmann Auch unter dem Titel :

Dex SPi0 gel Zr Theil. Geh. 1832. .1 Thl. Fnhalt: Ein Spiegel für Mädchen , oder Ely- sium ; eine Allegorie , als Einleitung. Das Mâd- chen, wie es Vicle giebt. Das Mädchen wle es seyn soll und seyn kann. Ueber Sanftmuth, Empyfindsamkeit, und Empfindelei Geprüfte Re- sultate úber Schdnheit. -— Vom Puße des Fraucn- zimmers. Reinlichkeit. Wirthlichkeit des Frauen- zimmers. Die Religion der Frau. Stttsam- feit des Frauenzimmers. Der gute Ruf des wetb- lichen Geschlechts Vom Tanze- besonders von dem Walzer. Bemerkungen und Rathschläge. Waßtre Liebe, Ueber den Umgang des Frauenztm- mers-mit Männern. Ueber die Wahl eines Gat- ten. Ueber weibliche Bildung.- Lektüre Mulik, Gesang Die Liebe und Che tn Rücksicht auf Beförderung menschlichen Glücts. Der Zweck der Ehe. Eine Ehe ohne Liebe ist entehrend. Selbst- täuschungen in der Liebe. Ehestandsfähigkcit in Hinsicht des Körpers und in moralischer NÜcksicht. Fs cin langer Brautstand rathsam? Moralische Erfordernisse einer Gattin. Was is das Mädchen von dem Manne, der um sie wirbt , zu fordern be- rechtigt? Ueber Affektation und Ziereret. Ueber das Ehrgefühl Ueber weibliche Erztehung. Die weiblichen Beschäftigungen. Ueber die Freund- schaft und Úber Frauenzimmer -Freundschasten. Die Verschwiegenheit Die gesellschaftlichen Spiele. Geist ist vorzüglicher, als Schönheit. Der Puß. Sofcates Rath an die junge Aspasia. Theoris leßte ch tunden bei ihrer Mutter Elpinice. Das Fest der häuslichen Eintracht, und das Fest der reinen ehelichen Liebe Der Zustand des weiblichen Ge- \chlechts unter den verschiedenen Völkern. 290 E chônheit ein Glü? * Lob und Tadel Der bestand Die beobachtende Mutter unter ihren Kindern Die See e: und das Clavier: ein Gleich- niß Mutterfreuden. . Delikatesse in Hinsicht sciner Leiden Ueber die Ursachen und Folgen der üblen Laune. Einige Paradoxen der Liebe. Der Tod, ein Schlaf. Ueber chelos gebliebene Frauenzimmer. Ueber Ehelosigfkeit. Ursachen, warum manches Mädchen wider Erwarten unverhetvathet bleibtz nebst Warnung. Einiges Über die Unaus- ldsbarkeit der Ehe. J der Ehestand cin Wehe- sand? Muß die Liebe in der Ehe erkalten , ia fierben? Gemeinschaftliche Pflichten beider Che- gatten. Heiligkeit und Unverleßlichkeit der Ehe. Ueber die Herrschaft in der Ehe. Ueber die Eifer- sucht in der Ehe. Wichtige Rathschläge und War- nungen für angehende Ehegatten. Werth einer Hausfrau iúù den ältesten Zeiten Die Frau isl die Gehúlfin des Mannes. Was -darf das Mädchen thun, um si Liebe zu erwerben? Der Ehrgeiz Wie zicht eine Frau ihren Mann von Neuem an sich? Die wahre Liebe. Erfahrungen , Rath- schläge und Warnungen für junge Gattinnen.

Die Matrone an eine junge Empfindsame Preis des Spiegels 1x und 2r Band 1 Thl. 25 sgr.

2,

Jn der Buchhandlung von Ferd. Dümmler, Enden Nr 193, wird in diesen Taaen erscheinen, wor- auf ich hiermit vorläufig aufmerfsam mache :

Die Behandlung der asiatischen Cholera, durch Anwendung der Kälte physiolo- gisch begründet, und nach Krfabrungen am Krankenbette dargestellt, ron dem Me di- einal-Rath und Dirigenten des Cholera-

Hospitals No. 4, Dr. Caéper. circa 10 bis 125 sgr.

Die Nauckshe Buchhandlung, Hausvoigteiplaß Nr 1, empfichlt sich zum bevorstchenden Weihnachts- feste mit einer großen Auswahl Kinderschriften, Land- eharten , Taschenbücher und mit den sämmtlichen Werken der besten deu! schen Schriftsteller. :

Fúr Eltern, welche ihren Kindern ein vorzug- lich nügliches Geschenk machen wollen, em- E i -

% H Camypée-, sämmtliche Kinder- und Jugend- schriften. Neue Gesammtausgabe der leßten Hand. 27 Bändchen mit 50 Kupfern und 5 Karten. Preis 11 Thl. , sauber in Leinen gebunden 16 Thl. Der Besiß dieses Werkes, welches bisher noch

von feinem andern übertrofen worden, macht viele

der übrigen Kinderschriften entbehrlich , da dasselbe in. seinen ersten Bändchen für das zartesle Kindes- alter, und so fort für Kinder reiferen Alters, und in seinen leßten Bändchen für Erwachsene hegrbeitet ist.

0E E R: R T EREE

Als musicalische Weihnachtsgesehenke empfiehlt die Schlesingersche Buch- und Musik- handlung, unter den Linden No. 3á, nachstehende klas- sische Opern im Klavier-Ausznge:

Gluck. Iphygenia in Tauris, vollst. Kl.-Az 5 Thl. Dessen Armide vollst, Kl.-Az, 7 Thl. Des sen Orpheus un d Euridice vollst, Kl-Az 5 ThI. Sacchini: Oedip, in Colonnos vollst, KI.-Az. 5 Tul. Sämmich mit deutsch- und sranzösischen!}Texte. Gretry: Richard Löwenherz, 3 Thl, 10 sgr Meyerbeer: Emma v. Roxburgo, vollst, KI.-Az. mit deutsch. und italien, Text 6 Thl Spontini: Olim- pia, vollst, Ki-Az. 10 Thl. Deszen Nurmahal, 9 Thl. Dessen Vestalin, 5 Thl, 22 sgr.G pf, Des- ¿n Lalla Rukh, 3Thl, Webers Oberon, vollét Kl.-Az. 6 Thl. 15 sgr. Derselbe im leichtern Kl,-Az, 5 Thl. 20 sgr. Dessen Silvana, vollst. Kl-Az. 6 Thl, 15 sgr. Dessen Freischütz, G Thl 15 sgr. Des- sen Preciosa 1 Thi, 221 sgr. Bach: Passion in Partitur. 18 Thl., vollst Kl-Az. 7 Thl: 15 sgr. Außser diesen, wie bekanut, ‘ein vorzügliches Lager aller Gai- tungen von Musikalien, welche im In- und Auslande eischienen sìiud,

Bei G. Re imer, Wilhelméstraße Nr. 73, sind fol- gende Neuiakeiten erschienen : Karten und Pläne zur allgemeinen Erdkunde, heraus- gegeben von C. Ritter und F, A. C’Etzel, 3s Hett. 1 Thl, 10 sgr. Der Preis für den ganzen Atsas von Africa, der mit diesem Hefte geschlossen ibt, ist 3 Thl 25 sgr. Portrait des Prufessors Car] Ritter, mit @inemw

j Erschienen ist von

L L H E E

Regiftér über die beiden ersten Theile der römischen

loehichte von B. G. Niebuhr. 15 sgr. Predigten von Dr. Fr. Schleiermacher. 6k Sammlung. Auch unter dem Titel: Predigten Bezug auf die Feier der Uebergabe der Augasburgischen Konfession. 1 Thl. 5 sar. : Ueber die specifische Behandlung der Cholera. Eine, [u die Natur der Krankheit gegründete, in der Er- fahrung sich vorzüglich bestätigende Heil-

methode. Vom Dr. Moriß Schlesinger 12% sgr.

B E V R E E R R A

: Zum bevorstehenden Weihnachts- und Neujahrsfeste emvfichlt sich der Unterzeichnete mit einem ausge- wählten Lager von gebundenen Werken aus allen Fächern , vorzüglich s{hduwissenschaftlichen al Taschenbüchern, Kalendern für 1852. Ktnderschriften fúr jedes Alter, Vorschriften, Zeichnenbüchern, Land- farten, Spielen, Stik- und Strickmufstern, Kupser- sichen, Steindrúcken ; so wie mit einex Ausroahl der vorzüglichsten Weihnachts- und Neujahröwunfche und Musikalien jeder Gattung. Uebrigens sind auch alle, von anderen Handlungen angeltlindigten Bücher Musikalien u. st. w. bei mir zu denselben Preisen zu haben. Alle, in meinen Handlungen gefanften Arti: fel werden, im Fall es die Abnehmer wünschen, auch wieder zurückgenommen und umgetauscht.

C. F. Kecht in Berlin, Brúderstraßie Nr.

und in Wrießen a. d. O., am Markt.

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A

Die Stadt - Aachener Zeitung erscheint auch im Fahre 1832 in groß Folio, auf weißem Papier mit drei Spalten auf jeder Selte. Die Reichhaltigkeit des Fnhalts, welchen diese Zet tung bei ihrem größern Umfange liefern kann: die Schnelligkeit, mit welcher dieselbe die Nachrichten aus England , Frantreich , Belgien und Holland vor allen andern Deutschen Blättern mittheilt; so wic die Korrespondenz - Artifel, welche fe, und zwar nur aus den zuverlässigen Quellen (chöpft, haben ihr ei-

Sorgfalt , welche die Verleger nicht aufhdren wer den, auf ihr Unternehmen zu verwenden, gewiß noch ferner zunehmen wird. Wir erlauben uns, die Stadt- Aachener Zeitung besonders allen Redaktionen, Kali- nos 2c. bestens zu empfehlen.

Diese Zeitung erscheint täglich (ausgenommen Sonntags), und kostet 1 Thl. 15 sgr vierteljährlich Auswärtige wollen sich an das nächste Postamt wen den, wo diese Zeitung für 1 Thl. 26 sgr. 3 pf durch die ganze Preußische Monarchie per Trimester zu haben ift.

Das 3te Heft des in unserem Verlage erscheinenden: Magazins. für die gerichtliche

Arzneiwissenschaft : von De C L Wild ver g; Großherzogl. Mecklenb. Strel. Ober-Medicinal-Rathe, ___ Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften, ist bereits an alle Buchhandlungen versandt. Das vierte Heft i| bereits unter der Presse, und wird die Versendung desselben im Januar | F. statt finden LA W. Natorff & Comp., Heiligegeisistraße Nr. 23, Königsstr. Ee

s

In meinem Verlage erschien so eben:

Aufgaben für Schachspieler nebst Auflösun- gen, als Fortsezung des Taschenbuchs für Schach- freunde, verfaßt von Julius Mendheim. Mit einem Anhange, die erste Correspondenz-Partie des Berliner und Breélauer Schach - Klubs enthaltend Preis broch. 15 sgr. Auf Velinpap. und cart. 20 sgr Dieresp. SubscribentenwellenihreErem- plare bei mir in Empfang unehmen lafsen.

T. Trautwein. Breitcstraße Nr. 8.

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aanz in Leder gebunden und im Futteral das Exemp. fein 1 Thl. , empfehle ich als ein passendes Gejchenk für Kinder. Eduard Brandenburg. Ober - Wallîraße Nr. 6.

So eten if erschienen vnd durch alle quten Buch- handlungen in Pommern zu beziehen; Der vollfiändige Secrecair flir die Provinz Pommern; oder praktisch-theorer: sche. Auleitung zur Ubfassung aller Arten schriftlicher Aufsüge nebst bei- gefugten Mustern, Beispielen und Schemarten, mit be fonderer Berücksichtigung auf die Lokal-BVerhältnissc der Provinz Pommern. Preis 1 Thi. Und als Anhang hierzu: Fremdwörterbuch, ent: haliend die Verdeutschung und Erklärung der im ge- wöhnlichen Leben und der Kunstisprache vorkommen den fremden Ausdrücke. 21e mie den juristischen Ausdrücken vermehrte Auflage. Preis 15 sar. Ausführliche Anzeigen vom reichem ÎIn- halte dieser Werke, werden in den bedeu téndsten pommerschen Buchhandluugen un: entgeiblih ausgegeben. t

(In Berlin sogleich vorrâthia bei L. Hold, Königs- straße Nr. 62, neben der Pos.) E :

a e B E D Le E I R R n

« O ver

Geschichte der europäishen Staaten, heraus- gegeben von Heeren und Ukert, die 6. Liefer: enthaltend: Boetrttigers, (Prof. in Erlangen) Besch. von Sach: sen, 2. und lester Theil. | : van Kampen, (Prof. in Amsierdam), Gesch. d. Nie- derlande, 1. Theil. j

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V 142 26 nhalts,

nen durch ganz Deutschland ausgedehnten Kreis von{guschließlich gewidmeten Blättern wird er dies, #0 Lesern verschafft, deren Zahl fich bei der eisrigenz

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Die flunf bereits erschienenen Lieferungen enthalten: Pfister, Geschichte der Teutschen, 2209, Geschichte von Ätalien, 5 Theile. Vollständig. Stenzel, Gesch. von Preußen. 1 Theil. ¿embke, Gesch. von Spanien. 1 Theil. Boettiger, Gesch. von Sachsen. 1 Theil.

Friedrich- Perrhes von Hamburg.

Am Nov. 1831. Án Berlin in der Buchhandlung von Duncke!1 und Humblot, Französischestraße Nr. 20 a., zu haben

In der Buchhandlung von Dunker und Hum- blot, Franzdsische Nr. 20a., ist unentgeldlich zu haben: Be tei Oi A A Auswahl vorzüglicher Werke, w-.e [ch e sch zu Weihnachtsgeschenken eignen.

Ö A ct ge Ur Freunde einer geisi- und gemüthreichen Unter-

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und Theagterdirectionen.

1832 die Zeitschrift:

Wn e Daner, Blätter fúr Unterhaltung, Zeitgeschichte, Literatur, Kunst und Theater, . ihren dritten Fah: eslauf beginnen Wenn sich der Planet schon bis jeßt wegen der thm eigenthümlichen Lebensfrische, Kraft und Entschiedenheit eben sowohl, als wegen seiner unverleßten Würde und großen Reich- haltigkeit auf das Vortheilhafteste auszeichnete und einer großen Belicbtheit bei dem Pubiico erfreute, #0 wird beides, nach den getroffenen Veranstaltungen, für die Zufunft noch mehr zu hoffen scin. Setne Hauptsorge wird „unser Planet// mit darauf rich: ten, daß das allgemein verbreitete Fnteresse an den Bewegungen und Begebenheiten unserer Zeit nicht unbefriedigt bleive Fu den vier der Unterhaltung

oft als möglich, bald in kurzen Erzählungen und Novellen ausgezeichneter E chriftsteller wie Schefer, Kruse, Kind, Storch, v. Lüdemann, Fr Laun, Mey- nert, G. v. Deuerin u. a. m., bald in Gedichten, Anek doten, Räthjeln, Reflexionen fosmopolitischen, humo cistischen und satyrischen Fnhaltes, bald verltecckt und bald ofen, ganz nach dem Musler der besten Fran- zösischen Fournalisten, zu bewerkstelligen suchen. Die „Retsezeitung‘// aber und das ununterbrochen fort geseßte „Neueste Leben und Treiben auf un- serem Planeten““ sollen gleichsam lebende Bilder vorhalten, die über die neuesten und wichtigsten inne- ren und äußeren Verhältuisse der bedeutendsien Städte in und außer Deutschland die treueste und ausführ- lichste Auskunft gebeit. . Jn dem „„Kuns- und Literaturblatte// soll ebenfalls vor allem Anderen das Zeitgemäße ganz besondere und schnelle Beachtung durch ein kurzes, t'ef erfassendes, von Parteigeisi und Liebioftgkeit freies Urtheil erfahren. Uebrigens wird nur das Bessere aus Literatur und Kunsi besprochen und nach diescm Geseße werden auch die Erscheinungen im Auslande nicht unbemerkt gelassen werden. Das sech ste und leßte Blatt „unseres Plane- ten‘: „die Theaterzeitung,/ wird es sich mit allem Fleiße angelegen sein lassen, frei zu bleiben von allem Gewöhnlichen, und sh jeden höheren Anspruch zu erfüllen strebend, zu einer allgemeinen und allge- mein- unentbehrlichen Theaterzeitung für ganz Deutschland zu bilden. Das Band zwischen der Deutschen und Franzdsischen Bühne wird aber dabei keinesweges Úberjehen werden und Theaterneutgkeiten aus Paris sollen immer zur Genüge vorhauden sein Es fönnen mir zur Ausführung dieses umfangrelt- chen Unternehmens die erforderlichen Kräfte nie feh- len, da mir von Neuem mehre der besten Schrift- steller und Dichter, Gelehrten und Kunsßirichter ihre regite Theilnahme, so wie bedeutende und angesehene Männer ihre Mitwirkung durch sorgfältige Corre- spondenznachrichten versprochen und zugestchert haben Fch könnte noch Vieles zur Charakterifirung und Belobung meines Unternehmens* hinzuscßen; doch môdge die BelobungswÜürdigkeit desselben von deni verehrten Publico durch cigene Anschauung und Prüfung erkannt werden. Es ist nämlich durch mich die Veranfialtung getroffen worden, daß in allen bedeutenden Buchhandlungen Deutschlands, uicht nur Probebläâtter zum dritten Fahcgange „unseres Planeten,‘ (die unter andern auch den Anfang einer vortrefflichen Novelle L. Sch efers: Die Oster nacht 2r Theil, bringen, deren erster Theil in einem früheren Jahrgange des Taschenb u chs 3. geselligem Vergnügen dem Herrn Verfasser den Nuf erwer- hen half, den er jeßt als Noveliendichter allseitig ge- nießt) vorgelegt werden, sondern auch der ganze zweite Fahrgang desselben zu gefälliger Ansicht bereit liegt. -—

C H. F. Hartmann in Leipzig. Bestellungen nimmt darauf an T. Trautwein, in Berlin Breitestraße Rv. 5

Se! e -, ,

Fingerzeig für das Publikum. Unter der Fluth der erschienenen Schriften Über die Cholera, welche wohl Manchem, sowohl Aerzten als Laien, die Wahl schwer machen dúrfte, wird etn Fin- gerzeig für das Publikum : welches das zweckmäßigste, brauchbarste und namentlich für Haus- und Familten- väter belehrendste Werï über diese fürchterliche Krank: heié sei, nicht am unrechten Orte sein. Wenn alfo irgend Jemand für seinen Gebrauch beim Ankauf eines Werkes in Zweifel sein sollte, dem räth ein praftifcher Arzt folgendes sich anzuschaffen : : Die bewährtestien und auf Autoritäten ge- gründeten Heilmethoden und Arznei- Borschriften úber die Cholera :c. Von Dr. A. P. Wilhelmi. Mit cinem Vorworte von Dr L. Cerutti, Professor der Medicin und praktischem Arzte in Leipzig Schreiber dieses hat sich das Werk selbsi vor einiger Zeit angeschafft -und gefunden, daß das Lob, welches Hv. Prof. Dre. Cerutti (ein bewährter und competen- ter Richter) demselben in der Vorrede zollt, vdllig in der Wahrheit begründet ist. Wilhelmi’s Werft enthält alle Erfahrungen und Ent- deckungen praktischer Aerzte über dic Cholera bis auf die neuesten Zeiten, so zusammengestellt, daß ste eine vortreffliche Uebersicht gewähren : sodann ist das Capitel

Demnächst wird folgen die Geschichte Rußlands,

- Simile ¿einer Haudscbrift, 1 Thu}

Frankreichs und Großbritgnici1é,

úber die Diât (das Verhalten) vor, bei und nach der

altung, fúr Literaturtundige, Künstler, Schauspieler

In meinem Verlage wird mit dem neuen Jahre Aa zue )

ständig auch bewährte Borsichtmaßregeln, wi,

sonstige Luftreinigungsaittel angegeben.

1. bié 3 Theil. [die Anwendung des Chlors, der Räucherunz,}

Wer sich âlso das Wilhelmische Werk (F

1 Thl. 15 sgr. oder 2 Fl 45 Kr. Rheinl) an fann füglich jedes añdere Über diesen Gezy

enthehren. De G G : r, /e X, My Fn Berlin zu haben bei T. Trautwein, ÿ

strafe Nr. 8.

Neue Zeitschrift für 1832. e a l o E Für das Jahr 1832 erscheinen: , A e Leipziger Lese fx U ch4 gesammelt in den besien litcrar schen Fru tun

fauf autgestellt in Leirzig durch Herrn C. H Fj mann, als Comnmisstoatr. |

Gelehrsamfeic, Gisbmack und Belesenheit dy dacteurs lossen nihcé Gewödhnliches, soudern et Muferaewvhnliches und Gures von diesen in zwei aanzen Eoacn in groß Ocrav fur deni bill aen Preis von! 4 Thl. oder 7 Fl. 12 X. Rhein au. kommenden Elitcern erwort-a Mt voll cherheir läßt es F Þ behaupten, daß Ne à nlide| riftirende Unteroehmungeir weit hinter fc urid und bald allgeme unea Beifall sich verdient hay den. Dadbin soil weniasten- das Beñreben desg eurs gerichtet sin. Al? Buchhand'ungen uy

früchte an 1nd liefern Piobiblätter. In Berlin nimmt darauf Bestelling=on (e

D Dau tel Breite Sraß. N

Fn der Stuhrschen Buchhandlung in Bes zu haben (auch durch Hartmann in Elbin Erzählungen von W. Nebeliß. "Enthi Entführungen, die Freunde, die Freier, der F hafte und der Schwede, leßtere aus der 3 dreißigjähren Krieges. BVrochirt 12 Thl. Fedidia Zeilschrift für Religion, Moral, Y gik, Geschichte und orientalische Literatur, ausgegeben von F Heinemann, Dr Phil 1E Von dieser Zeitschrift erscheint vierteljäht Heft von i! Bogen, auf weißem gr 8v« Papil einem faubern Umschlage. Zwet Hefte machen Band, welcher mit Haupttitel, Titelvignette ul gister versehen, der Fahrgang außerdem n dem Bildnisse etnes berühmt gewordenen Y geziert wird. Der Preis des Jahrganges ul Heften if 5 Thl. Preuß. Courant. Das zweill erscheint noch in diesem Fahre, das dritte und Heft aber bis Osßern 1332. Leipzig, im Dezember 1832,

En E E R L TEE R T

In unserm Verlage ist so eben erschienen

allen Buchhandlungen zu haben (in Berlin b Kecht, Brüdersiraße Nr.- 24, und in Weiche Taschenbuch für Verlobte, und allei Begriff sind es zu werden. Für Del lands edle Söhne und Töchter. Vom i Spiegels. Gcb. 25 sgr.

Der rühmlich| bekannte Hr. Verf. {agt

Vorrede: „Wenn es wahr is, daß häusliches die einzige Art il, glücklich zu scin, wenn nut dem guten Mèenschenherzen die ganze Fülle de fühlbar machen, und zum Vollgenuß darreichel und nur durch seine wohlthätige Wärme der! zu seiner reinen, edlen Men schheit reift, dan! es gewiß jedem Menschenfreunde willfomma diese eigentliche Menschenbestimmung recht | kennen.“ j i Dieses in seiner Art cinzige Werkchett, könn wohl mit Recht als angenchmes Weihnachts empfehlen. i i Von demselben Verf. Belchremdes Tas buch fúr Kinder von iv bts 14 Fah! zwectmäßigen Ausfüllung der vol Schule freien-Stunden. 1832. Geb. ld

H. Vogler sche Buchhandlung in

Fn Kömmission bei G. P. Aderholz in ist erschienen und in der Stuhrschen Buchhai in Berlin Schloßplaß Nr. 2, zu haben: Ru'sisch - Polnisches Kriegsspiel, Ein neues Geselischaftsspiel für Fung und Alt Gewiß eine angenehme (Gabe für Jung l ur Verkürzung der langen Winterabende. Doi gearbeitete Tableaux führt die denkwoürdigsten | Polnischen Aufstande betheiligten Personen in getroffenen Portraits auf, als: Kaiser Nikolaus fürst Konstantin, Diebitsch, Paskewitsch, Ch Skrzynecky, Dwernicky, die Gräfin Plater t ner die vornehmen Schlachten und Gefechte bei Ofrolenta , Bialolenka, Grochoro , Dol Siedlze, die Todesfälle des Großfürsiert Kol und des Feldmarschalls Diebttsch, einer fleinerer Scenen, wie die Abbildnug der P jüdischer National-Garde, der Krakusén, Ks Ueberfälle und Feldläger nebsi dem Mittelstül ches die Uebergabe von Warschau darftellt.

11

“An alle Buchhandlungen wurde versendet | lin an C. F. Plahn Jägerstraße Nr.-37): Fagemann, L. F. von, Die Anforderungen? an den Stand der Civilrichter. gr. 8vo. broch. Eine Schrift, welche wir wegen der Wichtigll Gegenstandes, wegen der Freistnnigkeit verbun! Mäßigung, womit der Verfasser die jeßigen mängel beleuchtet und Vorschläge zu deren V rung gemacht hat, und wegen der einleuchtend haltvollen Darstellungsweise nicht allein den ( lichen Juristen, sondern überhaupt allen Geb dem Streben der Zeit nach Verbesserung Vi deten, mit Necht empfehlen können. Frankfurt a M, im ODetober 15831.

Fo h. Chrisi. Hermann sche Buchhanl

B ana. Ben a S A T M E D Ie mae me D

Das Dresdner Augusteum v. Becker, Homer v) bein, Biltnisse Sr. Mejestät des Königs gei v. Krüger erie Abdr., 41 der vorz“glichsten Y us der L oisseri schen Sammlung, Marie K1d1 Ternitte 1 A m. sind zu sehr billi„en Preis"

Krankheit sehr ausführlich behandelt; ehen so voll-

gersraße Nr- 44 tei Friediand.r zu (abn.

F derselben auf den Grund zu kommen, höher hinau

4n- und Auslandes von Dr Carl Greif, ¡ula

Po'aniter vehmen Bestellungen auf die Leipz 4 e

(3, Wollhti

WSerlin, Fvettaá: Cet 2

Y ¡K R E T T, C - Sp D e Spt i E S T S L A v E T A C ert, R t i D 205» 9 G G 1 E A

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citung.

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Dezember

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Amtliche Nachrichten.

RNreuif hes ae

Fhre Königliche Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Albrecht sind aus dem Haag hier wieder eingetroffen.

Zeitungs-Nachrichten.

A 1.59.1 ait d.

Rußland,

| Odessa, 2. Dez. Vorgestern wurde in der hiesigen Kathes drale für den verewigten Präsidenten von Griechenland, Grafen apodisirias, auf den Wunsch seiner Freunde und Aller, welche ein Andenken ehren, ein feierlihes Todtenamt gehalten. Se, Eminenz der ehemalige Metropolit von Adrianopel, Gerassim, verrichtete dasselbe, indem ihm mehrere Mitglieder der Russischen und Griechischen Geistlichkeit hiesiger Stadt assistirten, und hielt dem erlauchten Verstorbenen eine Leichenrede, welche nächstens in Griechischer, Russischer und Französischer Sprache im Druck rsheinen wird. Das hiesige Journal fügt diesem Bericht hinzu: „Der Graf Capodistrias gehörte nicht aus\cließlich seinem Wande; Rußland hat gerehte Ansprüche auf ihn; denn in dessen Dienst cutwickelte er die edlen Eigenschasten, welhe ihm den Rang eines der ersten Staatsmänner seines Jahrhunderts zu- sicherten. Europa und die Menschheit werden seinen Namen in ihren Annalen auszeihnen. Die Geschichte unserer Zeit wird hre Blätter mit demselben schmüccken und sorgfältig die Begeb- nisse eines so s{önen, durch einen ruhmvollen Tod gekcönten Le-

hens sammeln, “‘

Do lei

Warschau, 18, Dez. Heute wird hier das Namensfest Sr, Maj. des Kaisers und Königs feierlich begangen. Se, Ex- ellenz der Kriegs- Gouverneur, Graf Witt, hat für den Abend ine glänzende Soirée im Vrühlschen Palais veranstaltet.

Fm Namen Sr. Majestät macht die provisorische Regierung des Königreichs Polen Folgendes bekannt: „Da Sr. Majestät dem Kaiser von dem Oberbefehlshaber der aktiven Armee, Ge- eral - Feldmarschall Fürsten von Warschau Grafen Paskewitsch pon Eriwan, vorgestellt worden, daß das Bataillon des 6. Li- ien: Infanterie-Regiments der Polnischen Armee, welhes am 17, September d, F. in. Krakau die Waffen streckte, si{ch gánz- ich der Gnade des Monarchen unterworfen hat, so haben Aller- höchstdieselben huldvollst geruht, dem genannten Bataillon voll: ständige Verzeihung zu ertheilen und alles Vergangene der Ver- gessenheit zu übergeben. ““

Unterm 11ten November hat die provisorishe Regierung

des Königreichs Polen folgende Verordnung erlassen: „Um die Mißheiligkeiten zu beseitigen, welhe in den Vert ältnissen zwi-

hen Privatpersonen aus den Eingulden- Bankbillets, die wäh- rend der Revolution in Umlauf gebracht wurden, ertstehen könu- ten, hat die Regierung es für nöthig erachtet, daß die besagten Billets außer Cours geseßt werden. Deshalb hat sie beschlossen, daß vom 1ften Juni 1832 an diese Billets von deu Regierungs- Kassen niht mehr angenommen werden sollen, und daß die Bank dieselben nur noch bis zum 1sten Dezember 1332 aus- wechseln soll, ‘“

Schon seit zwei Wochen erhält die Polnishe Bank bedeu- tende Zufuhren von Reis. aus dem Auslande, den dieselbe, wie es heißt, durch öffentlihe Licitation in ganzen Tonnen und Säen, jedoch nicht unter 200 Pfund, veräußern will.

Die Brücke zwishen Warschau und Praga wurde gestern wieder hergestellt, und um 3 Uhr Nachmittags hatte die Passage über dieselbe wieder begonnen.

Die Warschauer Zeitung macht die Bemerkung, daß in Polen, Litthauen und Gallizien mehr Fsraeliten, als Christen an der Cholera gestorben seten.

Die Temperatur is hier noch immer sehr mild und wechselt zwischen 3— 6 Grad Wärme.

Ferautrei G,

Pairs-Kammer. Jun der Sißung vom 14. Dez. legte der Finanz-Minister den Tages zuvor von der Depu- tirten - Kammer angenommenen Geseß- Entwurf wegen der pro» visorischen Forterhebung der Steuern bis zum 1. April vor. Bei der Dringlichkeit des Gegenstandes wurde sofort zur Prüs- fung desselben eine aus den Herzögen v. Cadore und v. Bassano, den Grafen v, Montesquiou, v. Chabrol und Clement - de - Ris, Und dem Baron Mounier bestehende Kommission ernannt. Nachdem auch noch eine zweite Kommission mit der Untersu- hung des Rechnungsadschlusses von 1829 beauftragt worden, wurden 11 Geseß-Entwürfe, wodurch eben so viel Departements zur Ausschreibung einer außerordentlichen Steuer, Behufs der Verbesserung der Landstraßen, ermächtigt werden, ohne irgend eine Debatte mit 90 gegen 3 Stimmen angenommen. Am Schlusse der Sigung berichtete noch der Graf v. Bastard über 4 andere Gesey- Entwürfe von örtlichem Jnteresse und stimmte für die Annahme derselben.

_ Deputirten-Kammer. Die Sißung vom 14. Dez. eröffnete Hr. Kératryh mit einem Berichte über die Proposition des Hrn. Portalis wegen Abschaffung der Jahresfeier des 21. Fanuar. Er äußerte s{ch im Wesentlichen folgendermaßen :

„Es giebt eine traurige Wahrheit, die der menschliche Stolz um- sonst zu bestreiten suchen würde, nämlich diejenige, daß das Leben | der Völker, wie das der Einzelnen, Verirrungen und pertodischert '

Anfällen unterworfen ist, in denen sie gegen ihre cigene Natur zu handeln scheinen. Können sie aber wohl mit Recht für die Thaten

verantwortlich gemacht werden, die sie in diesem R BEegIe, Zus-

stande begehen, und müßte man nicht vielmehr, um den Ursachen steigen? Wörde

Iman nicht in einer Reihefolge von früheren Umständen den Keim

Mi a AE L T A S me es

solcher beklagenswerther Katastrophen finden ? Eine dieser Katasirophen war, wie Sie wissen, m. H., der Tod eines Fürsten, der, wenn er in

nige, die Frankreich besessen, gezählt worden wäre.

emacht hat, #0 hat sie ihm andererseits auch viele Tugenden zuer- annt, die sich mit unserer gegenwärtigen Regierungsform gar wohl vertragen hätten. Der Streich, unter dem sein Königliches Haupt fiel, widerhallt noch jeßt in ganz Europa. Die Folgen des= selben waren unserem Lande selb| verderblich, denn bald sahen die besten Bürger ihre Namen in die Proscriptionslifien eintragen; so wahr ist es, daß es für die Völker / wie für die Könige, immer ge- fährlich ist, sich gegenseitig in einen Kampf auf Tod und Leben einzulassen. Es licgt in der Maijesiät des Thrones, wie in der Ma- jeñât des Volkes, etwas Heiliges , das einen blutigen Streit zwi- schen beiden nie ungeahndet läßt; wer von ihnen auch in dem Kampfe unterliegen mag, immer muß der Andere noch lange die Strafe da- für tragen, daß er seine Hand mit Blut befleckte. Es is nicht meine Sache, hier die That zu rechtfertigen oder zu verdammen, die zu der Gedächtnißfeier des 21. Jonuar Anlaß gab; diese Auf- gabe würde für mich zu schwierig seyn. Als der ältere Zwetg der Bourbonen zum zweitenmale den Thron Frankreichs bestieg, glaubte er diese Feier durch ein besonderes Geseß einführen zu müssen. That er wohl daran, und müssen wir dieses Geseß auch nach der leßten Revolution noch ehren“ Dies sind die beiden Fragen, die ih hier kurz untersuchen will. Es war um so unangemessener, anz Frankreich zu einer Súhne des 21. Januar zu berufen, als icjenigen, dic ihm diese Schmach auflegten, neuerdings nichts ge- than hatten, um dem Blutvergießen Einhalt zu thun. Das Land fühlte sich dadurch tief verleßt, und dies konnte uicht anders seyn, da úÚberdies noch das Gesetz, nach seiner ganzen Fassung, den Cha- rakter jener erniedrigenden Bedingungen an sich trug, die der Sie-

er dem Besiegten aufzulegen pflegt. Wem aber gebührte der Sieg"? S ndchit den Elementen, dem ganzen verbündeten Europa. Der 3te Artikel besagte ausdrücklich, daß zur Abbüßung des Verbrechens des 21sten Januars 1793 im Namen und auf Kosten der Ration an einem näher zu bestimmenden Orte ein Denkmal er- richtet werden solle, und der 4te Artikel verfügte dasselbe, im Namen und auf Kosien der Nation, zum Andenken Lud- wig’s XVIl., der Königin und ‘der Madame Elisabeth. Dieselbe beleidigende Formel, im Namen und auf Koften der Nation, wur- de späterhin bei der Einseßung einer Versdhnungs-Feter für einen jungen Prinzen wiederholt, an dessen Tode die Nation gewiß un- \chuldig war. Es is möglich, daß man im Jahre 1816 bei der Wahl jener Worte nicht das Volk absichtlich demüthigen wollte; nichtsdestoweniger machte die gewählte Form cinen hdchst schmerz- lichen Eindruc? auf alle Gemüther. «@ebrigens, m. H., sind wir in diesem Augenblicke keinesweges Willens, dem Lande zu gebieten, daß es seine Klagen über ein Ercigniß einstelle, das auch wir aufrichtig bedauert haben : wir wollen nicht das rührende Monument in der Straße Anjou umstürzen, nicht das bescheidenere Grabmal in Vincennes vernichten. Unsere Absicht ist bloß, dem Audenkten an ein Ereig- niß, das der Geschichte angehört, den Charakter einer öffentlichen Feier zu benehmen; wir wollen, daß, wie Jedermann ungehindert scinem Glauben anhängen kann, Jedermann auch nach Gefallen dem Unglücke seinen Tribut zolle. Gewiß tommt es Niemanden von uns in den Sinn, das heilige Gebiet des Gewissens in irgend einer Weise zu verleßen. Wollte man uns einwenden, daß auch unsere Úberseeischen Nachbaren noch immer ihren 16. Febr. 1649 als einen Tag der Trauer begehen, so würden wir crwiedern , daß

nicht unter denselben Verhältnissen, wie bet uns, eingeseßt worden is, und daß úberhaupt zwischen beiden Völkern nicht eine fo ge- naue Achnlichkeit besteht, daß hier wie dort dasselbe Verfahren beobachtet werden müßte Hierzu kommt noch, daß, wenn das Geseß, auf dessen Abschaffung wir antragen, bereits cine fast zweihundertiährige Dauer hätte, wir die Abstellung desselben wahrscheinlich nicht verlangen würden. Auch haben wir in Erwä- gung gezogen, daß dieses Geseß gegenwärtig in seiner Anwendung um so ungerechter seyn würde, als es, dem Geiste der Erklärung von Saint-Ouen und der Charte zuwider, dem Versprechen der Vergessenheit, unter dessen Bürgschaft die zweimalige Wiederher- stelung der Monarchie stattfand, zuwiderläuft. Aus allen diesen Gründen, m. H., schlägt die Kommission, die mich zu threm Be- rihterstatter gewählt hat, Jhnen die Annahme der von Herrn Por- talis in Vorschlag gebrachten Maaßregel vor, indem sie dieselbe ije- doch auf den ersten Artikel des Gesehes vom Fahre 1316 beschränkt, da die úbrigen Artikel dieses Gesebes bereits der That nach in Ausführung gekommen sind; ste trägt daher amendementsweise auf folgende Abfassung an: „Das Geseß vom 19. Jan. 1816 wird hier- mit, insoweit es die Gedächtnißfeier des 21. Januar 1793 betrifft- aufgehoben.‘

Nach einer unerheblichen Debatte beschloß die Bersammlung, sch mit diesem Gegenstande in ihrer Sißung vom 17tea zu be- schäftigen. Zugleich wurde bestimmt, daß gleih auf die Bera- thung über das Avancement bei der Marine diejenige tiber das Gesez wegen der Errichtung von Entrepots folgen solle, Der Handels- Minifter legte hiernächst abermals 18 neue Gesetz - Entwürfe vor, wodurch die Departements der Ardennen, der Aube, der Charente, der Drome, des Eure und Loir, des Finisterre, des Gard, der oberen Garonne, des Lot und der Ga- ronne, der Lozère, der Mahenne, der Mosel, der Oise, der Oft-Pyre- náen, der Sarthe, der beiden Sevres, der Somme und der Yonne (um des auf sie fallenden Antheils bei der Repartition der Z4 Mill, zur Beschäftigung der arbeitenden Klasse zu genießen) zur Rus schrei- bun E. Durch 2 andere Geseß-Entwürfe follen in den Depar- tements des Puyh-de-Dôme, der Loire undder oberen Loire ver-

An der Tagesordnung war jeyt die Fortseßung der Berathungen über den Gesey-Entwurf, wonach die Ehescheidung wkeder einge- führt werden soll. Hr. Berryer ließ sich auf Anlaß des 5ten

Artikels im Allgemeinen gegen die Ehescheidung vernehmen und

berief sich dieserhalb auf die Meinung eines anderen Deputirten, welcher unlängst geäußert hatte, die Ehescheidung fey nicht mehr oder minder zu rechtfertigen, als der Selbsimord, der in ge: wissen Fällen gleichfalls als das einzige Mittel betrachtet werde, slch von einem unerträglichen Uebel zu befreien. Nim- mermehr, fügte er hinzu, fönne man doch die Freiheit des Selbsimordes geseßlich anerkennen. Nachdem der Bericht- erstatter, Hr. Odilon-Barrot, diese Ansicht befämpft hatte, wurde der 5te Artifel des Geseß: Entwurfes in der von dex

Kommission in Antrag gebrachten Abfassung, wonach es den

i { ck71 : , g A 1 S cinem anderenZeitalter, vtelleicht gar in unseren Tagen, auf demThrone ; Ehelenten, die von Tish und Bett geschieden sind, drei Jahre gesessen hätte, aller Wahrscheinlichkeit nach, zu der Zah! der guten Kd- | l Obgleich Die f E 7 strenge Geschichte ihm eizerseits einige Frrthümer zum Vorwurfe | (fn Zu lassen, angenommen.

nah der Befauntmachung des gegenwärtigen Gesebes gestattet sehn soll, ihre Trennung in eine förmliche Ehescheidung fkonver- Ein (gestern erwähnter ) Antrag des Hin. Teste, wonach diese Konversion, insofern die Eheleute Z Jahre lang von einander getrennt gewesen, fogleich zulässig sehn sollte, so wie ein anderer des Hrn. Mauguin, des Jn- halts, daß in diesem Falle die Konversion erfi f Fahr nah der Bekanntmachung des gegenwärtigen Geseyßes statt- finde, wurden verworfen. Dem 6ten und leßten Artikel zu- folge, soll künftig der 277ste Artikel des Civil : Gesepbuches, wel- cer die Trennung nah gegenseitiger Einwilligung verbietet , #0- bald die Ehe 20 Jahre gedauert hat oder die Frau 45 Jahr alt ift, auf diejenigen Anträge keine Anwendung finden , die in die- ser Beziehung innerhalb 6 Monaten nach der Bekanntinachung des gegenwärtigen Gesezes formirt werden. Nachdem noch verz schiedene Zusaß- Artikel theils verworfen, theils von ihren Ver- fassern zurückgenommeu worden, gegen 71 Stimnzen durch. Jn der zweiten Wahl: Urne fanden sich in Folge eines Versehens 195 weiße und 70 \chwarze Ku- geln. Jedenfalls ift das Gesey angenommen worden ; es sollte sofort der Pairs - Kammer zugesertigt werden. Am folgend: Tage wollte die Kammer ihre Berathuügen über das Boanceiient bei der Marine beginnen.

Paris, 15. Dez. Vorgestern ertheilte der König, dem Eng- lischen und dem Sicilianischen Botschafter, so wie dem Schwe- dischen und dem Belgischen Gesandten, Privat-Audienzeu. Ge- stern arbeiteten Se. Majeftät mit den Ministern der Finanzen, des Handels und des öffentlichen Unterrichts.

Der Belgische Gesandte hat in den leßten Tagen mehrere Zusammenkünfte mit dem Minister der auswärtigen Angelegen- heiten gehabt, bei denen es sich, dem Vernehmen nach, um die projektirte Vermählung einer der Königl, Prinzessinnen mit dem Könige Leopold handelte.

Der Prásident des Minifter-Raths und' der Kriegs-Minister werden, dem Vernehmen nah, morgen oder übermorgen die Mittheilungen der Regierung über die Lyoner Ereignisse in die beiden Kammern bringen.

fie sich zu dieser Gedächtnißfeier frei bekannt haben, daß diese Feier |

außerordentlicher Steinern von gleichem Betrage ermächtigt |

schiedene Territorial - Circumscriptionen vorgenommen werden.

Der Kriegs-Minister hat in einem Schreiben an den Prä- fekten des Departements des Ain, Hrn. von Jussieu, der Natio- nal: Garde desselben seine besondere Zufriedenheit mit dem Eifer } und der Hingebung bezeugen lassen, die sie bei Gelegenheit der | Lyoner Ereignisse an den Tag gelegt haben. | Der General Lafayette hat gestern eine Proposition auf das Bureau der Deputirten-Kammer niedergelegt, worin er dar- auf antrágt, daß man allen nach Frankreich geflüchteten Polen das Bürgerrecht ertheile.

Der Constitutionnel sagt: „Die Arbeiten der mit der Prúífung des Pairsgescbes beauftragten Kommission sind nochz immer in Dunkel gehüllt; inzwishen glaubt man im Palaste Luxemburg, die Kommission werde sih auf eine Auseinander- sebung des Faktischen und auf eine Zusammenfassung der De- batten der Deputirten - Kammer beschränken, ohne einen entschie: denen Antrag zu machen. Die Majorität der Pairs - Kammer scheint dieses Verfahren zu billigen, indem es jene wichtige Frage ganz und unversehrt 1äßt.““

Der Moniteur berichtigt heute den Text der gestrigen Verordnung in Betreff der künftigen Civil - Verwaltung Algiers dahin, daß unter den Mitgliedern des Verwaltungs-Raths auch m Befehlshaber der Schiffs-Station eine Stelle einnehmen solle,

Der Courrier français wundert sh, daß, da der Moniteur doch gestern eine auéführlihe Verordnung über Algier mitge: theilt, derselbe noch immer über die Ernennung des Generals Savarh zum Oberbefehlshaber von Algier shweige, während die- )ser hon abgereist seh, um die Truppen zu inspiciren, die sich mit ihm einschiffen sollen. Ein anderes Blatt spriht von dem Plane zu einem Feldzuge, durch den man die Französische Herr- {haft von Oran dis Konstantine befestigen wolle, und fügt sogar hinzu, der Herzog v. Orleans werde an diesem Feldzuge Theil nehmen ; ein Theil der fruchtbaren Ebene von Metidja werde durch einen großen Kanal eingeschlossen werden, der von dem Flusse Muzafran (weftlich von Algier) beginnen, sich bis zum Aratscch (óftlich von der Stadt) erstrecken und zuglei zum Schuß gegen die Kabailen dienen solle.

Aus Algier wird vom {sten d. M. gemeldet: „Ju der Umgegend von Bona soll es zwishen Jdrahim Bey, der an der Spibe der Gebirgsftämme steht, und dem Bey von Konstantine zu einem Kampfe gekommen sehn, desseu Ausgang noch unbe: fannt is, da der Ueberbringer dieser Nachricht von dem Playe nach Algier eilte. Der Beh von Konstantine hatte vorher an den Scheik, den Kadi und deu Musfti von Bona geschrieben und ihnen den Preis von 3 4000 Piastern angeboten, wenn man ihm Fbrahim Bey ausliefere. Der hiesige Aga hat unr seine Entlassung nachgesucht, wie man glaubt, wegen des Gez rúchts, daß der General Berthézène, den der Aga außerordent- | lih verehrt, seinen Posten verlassen werde.‘ | Dem Temps zufolge, is der Zuftand von Algier höchst

traurig ; die Armee, sagt er, sey demoralisirt, der Anbau werde vernachlässigt, und die Araber wären eine halbe Stunde weit von den Mauern der Stadt Herren des Gebiets.

Der General Marquis von Caraman, welchen das Jour nal des Débats als einen der ausgezeichnetsten Offiziere der Französischen Armee bezeichnet, hat so eben eine Schrift über das Preußische Militair - Shftem herausgegeben, das er, wenigftens zum Theil, au in Frankreich eingeführt wissen will. ;

Mehrere Oppositions-Blätter versichern, daß die Koften für die neuen Anordnungen im Garten der Tuilerieen aus dem Budz get des Minifteriums des Fnunern bestritten würden.

Die Polnishen Generale Romarino, Langermann und

Sznayde siùd gestern hier angekommen, Als vorgestern Abend im Theâtre des Variétós das neus

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ging das ganze Geseg mit 194“

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