1875 / 105 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 May 1875 18:00:01 GMT) scan diff

Hoheit der Prinz Alex Altenburg wieder verla

Sachsen-Coburg-Gotha. heute hat der gothaisheSonderl des Museumsbaues pofstulirten 40, Staatskasse bewilligt. Minister von Seebach v

Dessau, 4. Mai. zessin von Sondershausen

Hof wieder verlassen. Friedrich Carl von Preußen

ein Gesehentwurf, rihtlihen Deposito v. Wierzbinski der in der schaftlichen Haus in die Tagesordnung ein, rathung des Entwurfs eines Orden und ordensähnlich Tatholishen Kirche. zehn Redner zum Wort, darunter \echs gegen der Abg. das Wort, um vorwiegend die Verfassun lage zu bestreiten, was den Staats- Widerlegung und zur um veranlaßte, aus dem di gegangen ift. Ministers noch fort.)

Im Lau Tempelhofer Feld zu Fuß, des Garde- Bataillons durch König statt.

Heute Vormittag rückten das 4, Garde- zu Fuß und das 3, Garde-Grenadier- von Spandau kommend, hier ein, um an citien Theil zu nehmen. wurden in üblicher Weise einquartiert und ver bis zum 26, Mai cr.

Der Kaiserlih russishe Botsch gestern von Beiden worden und hat mit Allerhöchstdenselben mittags hatte der Graf mit dem Reichskan marck und dem russishen Botsch Oubril, Abends nohmals mit de gestern Mittags die Rüreise

betreffend die Belegung von Geldern der ge- rien bei der Reichsbank; endlich vom Abg. betreffend die

Provinz Posen bestchenden polnischen Centralvereine. in die erste und zweite Be- Gesetzes, betreffend die en Kongregationen der Zur Generaldiskussion meldeten fi

ein Antrag, Gotha, 5. Mai.

andtag die für Vollendung 000 Thaler aus Mitteln der Der Landtag ist hierauf vom Staats- ertagt worden.

Ihre Hoheit die Erbprin - hat am 2. den Herzoglichen die Prinzessin machte gestern in Beglei- tung der Herzoglihen Familie eine kurze Reise nah Zerbst und gedenkt morgen die Rückreise na Staats-Minister v. Krosigk is von Se Mitgliede des Bundesrathes ernannt worden. Die erste Abtheilung der Bchufs Ausbildung mit dem neuen Gewehre eingezogenen Reserven des hiesigen Re eingetroffen und hat ihre Uebungen begonnen.

die Vorlage; Reichensperger zuerst gsmäßigkeit der Vor- Minister Dr. Falk zu einer fassenden Darlegung des Thatbestandes e in Rede stehende Vor (Bei Schluß des Blattes dauerte

Ihre Königliche Hoheit

ch Berlin anzutreten. lage hervor- iner Hoheit dem Herzoge zum diesseitigen

fe des heutigen Vormittags fand auf dem gimenies ift

sihtigung des 2, Garde-Regiments Füsilier-Regiménts und des G Majestät

arde-Pionier-

Der Kaiser von Cattaro nah Mel- Budua erfolgte. besuchte die Grenzforts und

Desterreich - Ungarn. Wien, 95; Mai. begab si. gestern auf der , von wo heut noch die Weiterreise nah Der Kaiser landete in Castellastua, traf Abends in Budua ein. Kronprinz Erzherzog Rudolf hat fi auf einen iberg zur Auerhahnjagd begeben.

Der Landtag in Klagenfurt ist heute geshlo}sen

Minister Banhans ersucht bis zum 20. Mai aus Ge-

Miramar“ Regiment Necatment, Kos nigin Elisabeth, i den Brigade- 2c. Exer Die Regimenter

bleiben hierselbst | Tag nah Neux

after in London, Graf Majestäten empfangen allein gespeist. zler Fürsten bon Bis- aftèér am hiesigen Hofe, v. zler Konferenzen auf seinen Posten nach

Prag, 0: Mai: um Verlängerung feines Urlaubes sundheitsrücksihten.

Schumwaloff, ist Der Handels-

(W:T, B)

Josef ist von Budua hier eingetroffen. derselbe vier bei Miraz aufgestellte monte mit einer Gebirgsbatterie. e Uebungen vornehmen und sprach

Der Kaiser Franz Unterwegs besichtigte regrinishe Bataillone Der Kaiser \{hritt die Fronten ab, dem Kommandanten, des montenegrinischen Senats ift, feine r die Haltung der Truppen aus.

Das Abgeordnetenhaus sehte die

m Reichskan und trat London an.

___— Der General-Lieutenant vo 9. Division, is mit kurz Der General - Lieutenant von 2. Feld-Artillerie-Inspektion Musterung der 4. Feld-

Der General-Ma 8. Infanterie-Brigade, Commandeur der 10. Infanterie-Brigade, Gebauer, Commandeur der 3. Jnf Abstattung persönliher Meldungen hi sih in ihre resp. Garnisonen zurückbe

Für die Berlin-Stettiner, Nassauische Sommerfahrpläne in Kraft. Nummer d. Bl. bei.

S M.S. „Augufia‘ gekommen und beabsichtigt nah Rio de Ianeiro anzutreten.

S. M. S. „Gazelle“ auf Mauritius verlafsen.

S. M. Knbt. mouth angeko Kiel fortsezen,

Breslau, 7. Mai. (W. T. B.) zufolge hat gestern der Fürst-Bischo Derselbe begab sih in Begle

n Rauch, Commandeur der on Glogau hier eingetroffen. Inspecteur der ist von seiner Dienstreise Behufs Artillerie-Brigade- hierher zurückgekchrt.

jor von Plehwe, Commandeur der ajor von Papstein, und der General-Major anterie-Brigade, welche zur er eingetroffen waren, haben

der zugleih Präsident em Urlaub v Befriedigung «übe Budgetdebatte fort.

Das Oberhaus lehnte den Neuorganisation der Gerichtshöfe nachdem der Präsident des Hauses, macht hatte, daß der Geseßentwurf biete, wohl aber die Unabhän

Schweiz. Bern, 5. Mai.

Gesezentwurf über mit geringer Majorität Graf Majlath, geltend feine finanziellen Vortheile gigkeit der Richter \hädige.

(W. T. B.) Die nah Dels- ne katholische Synode des Kanton Bern hat sich dem neuen Kirchengesetze entsprechend definitiv konstituirt.

(W. T. B.) Die heute rem Umzuge Seitens des Kundgebungen des Miß- Dieselben nahmen insbesondere in der drohenden Charakter an.

der General-M

berg einberufe

die Westfälische und am. 19. D. Derselben liegen der heutigen

Eisenbahn Belgien. Lüttich, 6. Mai.

stattgehabte Proz es sion wurde auf ih Publikums zu wiederholten Malen mit empfangen. Nähe der Banque nationale einen

m mehrere Verhaftungen vor. London, 7. Mai.

ist am 5. d. M. in Lissabon an- F ie M of

eiwa 14 Tagen die Reise nach Die Polizei nah

Großbritannien und Jrland. zung des Unterhauses verlief ge auf eine Anfrage des er morgen eine Resolution, Presse zum Parlament Derselbe suchte ferner die ihm von der gemahten Vorwürfe zu widerlegen, tussion der irländischen und die Lesung n dert habe. . Der Premier Hob in die es mögli sein werde, alle dem bis Ende Juli d. I. durhzu aber jedenfalls für die

hat am 15. März cr. Port Louis (W.. 2. D) Die St ziemlich erregt. „ais von Hartingtonz. daß betreffend das Verhältniß der einbringen werde.

„Albatroß“ is am 5. Mai cr. in Ply-

L L : Sr H mmen und wird am 6. dess. Mts. die Reise nah Disraeli

Der „Breslauer Zeitung“ f Dr. Förster die Stadt itung des Grafen Balle-

der Station Rothsürben, fuhr von hier n nah Münsterberg und von da in einer Equipage des Grafen Chamaré nah Johannisberg.

München, 5. Mai. ( mittag 3 Uhr empfing Se. Majestät der Gesandten Grafen Dr. Audienz sein Abberufungs\chreiben überrei nung eines neuen italienishen Gesandten ist die sandtschaft dem ersten Sekretär derselben, Grafen der bisherige Gesandte, wird morgen Rom abreisen.

Stuttgart, 3. Mai.

daß er die Dis- Ausnahme geseze abgeschnitten tehrerer anderer Geseßentwürfe bisher verhin- ser Beziehung hervor, daß Hause vorgelegten Geseßentwürfe Die Regierung werde agen Sorge sion zu die- Gladstone sprach \sih darauf egen die von Disraeli kundgegebenen Spezialdis-

ssttrem zu Wagen nach aus auf der Eisenbah

Bayern, Allg. Ztg.) Heute Nach- König den italienischen welcher in feierlicher Bis zur Ernen- eitung der Ge- Zanini, über-

Erledigung sämmtlicher Vorl tragen und, wenn es erforderlich \ein sollte, die Ses sem Zwecke noh weiter ausdehnen. auf das Entschiedenste g Das Haus beendigte sodann die lussion der Ausnahmegeseße für Irland.

Paris, 6. Mai.

von Greppi,

Graf v. Greppi, Vormittags nah

IVGürttemberg. der Abgeordneten fuhr heut in eine Berathung des Etats für 1875/76 den exigirt und verwilligt 654,742 Gulde Weiter exigirte 1 Pensionen und Quiescenzgehalte um 16 stattung an die staatsrechtlihe Kommission ver- Erhöhungen der Pensionen der Mi- mitglieder begriffen seien, diese aber

Frankreich. nal officiel“ veröffentlicht durch welche die epartements

(W. T. B.) Das „JIour- cine Bekanntmachung der Regierung, Nachwahlen zur Nationalversammlung in Lot und Cher auf den 30. Mai d. I. anbe- raumt werden. Der deutshe Botschafter,

lohe, ist gestern Abend nah Bayern abger

Spanien. einer Versammlung von chemaligen Ministern, Senatoren is dem Vernehmen nah tei der liberalen Union zu rekon Alfons ihre unbedingte Unterstüßung gewähren und im Uebrigen dasselbe Programm wie die frühere Pa Namens unter O'Donnel aufstellen.

Bilbao, -5, Mai. 3alencia und in Catalonien tos im Sinne Cabrera's stattgefunden haben.

Rom, 5, Mai. (W. T. B.) Sizung der Deyu- tirtenkammer. Die Debatte über die Interpellation des Deputirten Mancini, betreffend das Ve gegenüber dem Klerus, wurde fortgeseßt. den Wunsch aus, die Regierung möge

als Verwalter der Kirchengüter fungiren die vom Vatikan

Die Kammer r Abendfißung mit der An Penfionen wur- n 40 Kre1 /e zur Aufbesserung der /g Prozent wurden -zur

Fürst ZU Hohen-

1,122,416 M. Madrid Madrid, Deputirten und beschlossen worden, die Par- i Die Partei wird

weiteren Berichter wiesen, weil dar1 nister und der Geheimraths eine “Abänderung der Verfassung involviren. gehalte wurden 23,420 M, für Gratialien 28 Morgen steht die Berathung des Etats de auf der Tagesordnung, der verschiedene aufwandes für Unterrichtszwecke enthält.

Darmstadt, 4. Mai. gesehen treten die Gesetze Kirchen und Religionsgemeinschaften religiösen Orden und ordensä der Verkündigung in Kraft, geistlihen Amtsgewalt und über die der Geistlichen am 1. Juli l, J. ; das Besteuerungsrecht der Kir lautet der einshlägige Artikel Ausführung dieses Gesehes beauftragt un den Zeitpunkt bestimmen, von welchem an irhen oder Religionsgemeinschaf

inter auhch

Für Quiescenz- )60 é bewilligt. s Kultusdepartements Erhöhungen des Stgats-

rtei gleichen

(W. T. B.) Gerüchtweise verlaütet, ue Pronunciamen-

Von den Kirchen-

Stellung der Italien.

über die rehtliche im Staate und hnlichen Kongregationen \ofort mit he über den Mißbrauch der Vorbildung und Anstellung bei dem leßten Gese, über chen und Religionsgemeinschaften, 7: „Unser Mi

rYalten der Regierung Tomasi Crudeli \prah in Zukunft nicht mehr Guerrieri Gonzaga heraufbeshworenen kirhenpolitishen Fragen und darauf insbesondere die Frage des Garantie in ihren Beziehungen zum Auslande. gedachte der Deputirte der Deutschland und Frankrei und bemerkte, die re werde das Banner sein, welches diese Geger Sodann trat der Redner für den und stellte \{ließlich den Antrag, die Re die Rechte des Staates in ihrer ganzen Auriti verthe digte dar

inisterium is mit der d dasselbe wird au dieses Geseß für die ten zur Anwendung

Im Verlaufe seiner Rede säße zwischen ligiöóse Toleranz säße beshwichtigen Altkatholizismus ein gierung aufzufordern, Ausdehnung auszuüben. r- Regierung, sowie rantiegeseßes.

welthistorishen Gegen einzelnen K

Meelenburg. getroffenen Nachrichten wird Se. großherzog am 5. oder 6. d. M und \sih am 11. d. M. Gestern Vormittag Geheime Rath Dr, 87. Lebensjahre gestorben. sechszigjährigen Staatsdie gerihte er war von Kanzlei wie als langjähriger Vize- sität viele Verdienste erworben. chsen-Altenburg. Altenburg, 5. Prinzessin Albrecht r abgereist.

Schwerin, 5. Mai. Nach hier ein- Königliche Hoheit der Erhb- in Damascus eintreffen in Beirut zur Weiterreise einschiffen. ist hierselbst nah achttägiger Krankheit der Carl Friedrih von Both im Der Verstorbene hat \sich in seinem nste sowohl als Mitglied der Landes- ftor der hiesigen Iustiz- Kanzler der Landesuniver-

auf die Kirchenpolitik de die von dersellen geübte Anwendung des Ga 3 Papft hat heute eine große Anzahl von Pilgern unter der Führung des Vicomte Der Leßtere verlas eine Adre

(W. T, B.) Der französischen Damas empfangen. dem Papste die Sympathien der französi n, auf deren Hingebung er stets rechnen könne. (W. T. B.) In der Deputirtenkammer wurde gestern die Diskussion der Interpellation von Man- cini über das Verhalten der Regierung gegenüber dem Klerus Villari wies darauf hin, däß das Garantie- geseß nicht gehalten werde und beantragte, daß die Regierung |!

jur. et phil, }e, in welcher s hen Nation ausge- 1844—51 Dire \prohen werde

7. Mai.

Königliche fortgeseßt.

Preußen ist heute früh von hie

Se. Königliche

ander von Preußen hat vorgestern 7 für die Beobachtung der von ihr publizirten Geseße Sorge

tragen möge. Der Redner hob hervor, daß die Macht des Klerus trog des in Italien allgemein herrschenden Skepti- zismus noch immer sehr bedeutend sei und die Sache der Frei-= heit im höchsten Grade gefährde. Villari sprah \sich dann gegen die dem Klerus zugestandene Freiheit des Unterrihts aus “und befürwortete die Annahme des gestern gemeldeten Antrages von Guerrieri Gonzaga, die Regierung aufzufordern, die Rechte des Staates in ihrer ganzen Ausdehnung auszuüben. Der Unterrichts-Minister Bon gh i vertheidigte die Regierung gegen die Vorwürfe Villari's und erklärte, daß dieselbe hinsihtlih des Unterrichts nur die bestehenden Gesetze zur Anwendung bringe, nah denen die Errichtung“ von Schulen IJcdermann freigelassen sei. Ebenso suchte der Minister nachzuweisen, daß das Garantie- geseß immer- beobachtet worden fei. Die Diskussion wird mor= gen fortgeseßt werden.

In einer Versammlung von zahlreichen Mitgliedern der Majorität der Deputirtenkammer, welche gestern bei dem Minister-Präsidenten Minghetti stattgefunden hat, wurde einstimmig beschlossen, möglich| zusammen zu halten und das Ministerium in der großen kirchlichen Frage zu unterstügzen.

Türkei. Das Handschreiben des Sultans, betref- fend die Ernennung des neuen Großvezirs lautet:

Mein erlauchter Vezir Ahmed Essad Pasha! Da i für nöthig gefunden habe, Hussein Avni Palha vom Posten eines Großvezirs zu entheben, so berufe ich dich zu dies:m hohen Amte, der beständig und in jeder Beziehung unfer Wohlwollen und unfer Vertrauen ge- nossen hat. Wir haben zum erledigten Posten eines Kriegs-Ministers den Kaimakam Ali Sail Pascha ernannt um \einer erprobten Ver- dienste und Fähigkeiten willen. Wir haben Nelif Pascha, den Gene- ral-Statthalter von Yemen, für das Marine-Minifterium bestimmt, welches du bis zu seiner Rückehr leiten wirst, Wenn die nöthigen Förmlichfeiten exfüllt sind, wirst du dih beeilen, diese Ernennungen kund zu geben. Möge der Allmächtige uns seinen göttlichen Beistand leihen! Amen !*“

Die Verlesung des Kaiserlichen Hattis fand am 25. April unter dem üblichen Ceremoniel statt. Nach der Einführung des Großvezirs bei der Hohen Pforte wurde Efsad Pascha vom Sul- tan empfangen, desgleichen der neue Kriegs-Minister Ali Sail Pascha. Am Sonntag wurde ein offizielles Telegramm an Relif Pascha geschickt, um ihm feine Ernennung zum Marine- Minister mitzutheilen und ihn nah Konstantinopel zu berufen .

Nußland und Polen. St. Petersburg, 6. Mai. (W. D B) Dex „Regierungs-Anzeiger* veröffentliht die in Folge des Berner Postvertrages vom 1. Iuli ab in Kraft tre- tenden Postverordnungen. Durch dieselben wird das Zu- stelungsporto im russishen Reiche aufgehoben. Die Beträge des Posttarifs werden ermäßigt.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 1. Mai. Der B ertheidigungs-Aus\chuß wird die ihm obliegenden Arbeiten nun in den nächsten Tagen zu Ende führen. Der Stamm der ganzen Armee \oll fi nah Aufhebung der Indelta- Truppen auf über 30,000 Mann beziffern, welhe ständig im Dienst gehalten werden. Die ausgehobenen Wehrpflichtigen erhalten die Hälfte der den Freiwilligen zu gewährenden Löhnung. Die Dienskzeit für sowohl freiwillige als ausgehobene Mannschaften ist auf ein Jahr bestimmt. Die übrigen Wehrpflihtigen werden zu 90tägiger Uebung heran- gezogen, und zwar îm ersten Jahre zu 42 und in den beiden folgenden Jahren zu je 24 Tagen, nur bei der Kavallerie wird die ganze Uebung im ersten Jahre zu Ende geführt. Die beiden jüngsten Klassen der Landwehr können auf Antrag der Regie- rung und mit Genehmigung des Reichstags zu einer 10tägigen Uebung eingezogen werden.

Christiania, 30. April. Der betreffende Storthin gs- Aus\chuß hat jetzt die Verhandlungen über den Regierungs- Vorschlag, betreffend die Ausrüstung einer wissenschaftlihen Ex- pedition nah dem Atlantishen Meere zu Ende gebracht und soll, dem „Morgenbladet“ zufolge, die Nichtbewilligung anempfohlen haben. Die Abreise des Königs nach Christiania ist auf Mitte der nächsten Woche festgeseßt. In der norwegischen Haupt- stadt gedenkt der König sh, dem Vernchmen nah, 6 bis 7 Tage aufzuhalten.

4. Mai. (H. N.) Se. Majestät Kön ig Oskar traf heute Morgen hier ein.

Dänemark. Kopenhagen, 1. Mai. Der K öónig empfing gestern Nachmittag in besonderer Audienz den am hiesigen Hofe accreditirten Königlich großbritannischen Gesandi{en Sir Ch. Lennox Wyke, vor seiner in den nächsten Tagen stattfindenden Abreise von Kopenhagen. Prinz Wal- demar hat in diesen Tagen das Zutrittsexamen zur See-Offizier- {ule in sehr zufriedenstellender Weise bestanden.

Amerika. New-York, 6. Mai. (W. T. B.) Hiesige Zeitungen veröffentlichen eine Depesche aus Kingston auf Jamaika vom 5. d., nah welcher in Port au Prince auf Haitiam 2.d. eine Revolution ausgebrochen sein soll. Die Insurgenten hätten den General Brice erschossen und einen Diener des englischen Kon- sfulats sowie etwa 40 Ausländer ermordet und mehrere Gebäude in Brand gesteckt. Die Regierung von Haiti habe den Belage- rungszustand in Port au Prince erklärt. Ein englishes Ka- nonenboot sei bereits in Port au Prince eingetroffen, ein zweites werde sih morgen dorthin begeben. Eine anderweitige Bestäti- gung dieser Nachricht ist noch nit eingetroffen.

Rio de Janeiro, 4. Mai. (W. T. B.) Die außer- ordentlihe Kammersession is heute ge\chlo#\\en wor- den und darauf die ordentlihe Session durch die Thron- rede des Kaisers eröffnet worden. Dieselbe hebt zunächst hervor, daß \sih der Gesundheitszustand im brasilianischen Reiche sichtbar gebessert habe und daß die öffentlihe Ordnung wieder vollständig hergestellt sei. Die Verhandlungen mit der argentîi- nishen Republik und Paraguay nähmen cinen erfreulihen Fort- gang und berechtigten zu der Hoffnung, daß ein befriedigendes Resultat in Kurzem erreiht \ein werde. Bezüglich des Kon- flikts mit dem Vatikan sagt die Thronrede, die anormalen Zu- stände in den Diözesen Olinda und Para hâtten leider dic -Re- gierung gezwungen, Repressivmaßregeln zu ergreifen. Der Kai- ser glaube indeß, daß der Papst, fobald er von den peinlichen Vorgängen in den genannten Diözesen genaue Kenntniß erlangt habe, nach Möglichkeit bestrebt sein werde, das frühere gute Einvernehmen wieder herzustellen. Wenn der Papst jedo leßz- teres niht thun sollte, so_rehne der Kaiser auf die Unterstüßung der Kammern, um die den Verhältnissen entsprechenden Gesetze in das Leben zu rufen. Hinsichtlih der Finanzlage des Landes bemerkt die Thronrede, daß die Einnahmen in normalçcr Zu- nahme begriffen wären.

Asien. Indien. Die Cholera hat in Oude nachgelassen. Sir Douplas Forsyth wird ih nächste Woche nah Rangoon begeben, um eine Schlichtung der bicmanishen Schwierigkeit zu versuchen.

China. Aus Shanghai wird der „Times“ unterm 4, März u. A. Folgendes geschrieben:

Die neueste Nathricht aus Peking lautet dahin, daß alles ruhig ist und daß alle Aussichten der Opposition gegen das neue Regime augenscheinlich vershwunden sind. Es ist au bedeutsam, daß alle die unverbürgten Gerüchte, die jeden Tag unter den Chinesen in Shanghai zuerit auftauchten, verstummt sind. Die Aufregung hat gänzlich auf- gehört. Die Kaiserinnen seinen ihrex Stellung gewiß zu sein, denn ste haben den Bau eines neuen Palastes, der innerhalb des Weichbildes pon Yuen-min-yue für sie errichtet werden sollte, abbestellt, Der Befehl dazu wurde ertheilt, als der verstorbene Kaiser die Regierung übernahm, und der Gegenbefehl bedeutet, daß sie in der Ausübung ihrer erneuerten Regentschaft in Peking zu bleiben erwarten. Der neue Kaiser hat nun förmlih den Thron bestiegen. Der Tag, der von dem astronomischen Kollegium als glückverheißend für die Ceremonien festgeseßt wurde, war der 25. Februar, und was an diesem Tage in Shanghai vorging, mag als ein Beispiel von dem, was im ganzen R:-iche geschah, angesehen werden. Die Mandarinen legten am Mor- gen ihre prähhtigsten Amtsroben an und zogen nah dem Hwam-ssch- fung-Tempel, wo sie vor der Kaiserlichen Gedenktafel den „Kotow“ vollzogen. Dieser Ceremonie \ch{lossen sich einige offentliche Festlichkeiten an und für diesen einen Tag wurde das Oeffnen der Theater und Musikhallen gestattet. Aber am folgenden Tage wurden die Prunkgewänder bei Seite gelcgt und die einfachen Trauerroben wieder hervorgezogen. Die im hiesigen Hafen befind- lichen Kriegsschiffe betheiligten fih an der Feier, indem sie zu Ehren des Tages flaggten, und die Konsulargebäude längs des Bund thaten ein Gleiches. Die Herrschaft von Kwany-sü hat demnach begonnen. Durch ein Edikt in der „Pekinger Gazette" vom 1. Februar wird bestimmt, daß die Ober-Cunuchen Chang-Tuh-li und Meng-Chung-ki sammt dem einen Amtsfnopf tragenden Eunuchen Chev CTfungshow wegen Pflicht vergessenheit und Ungeho-: samkeit gegen die Regentinnen unver- züglich ihrer Aemter zu entkleiden und nach dem Amur zu transpor- tiren sind, um sie den Soldaten als Sklaven beizugcben und sie von der Wohlthat einer jeden künftigen allgemeinen Amnestie auszu-

‘shließen. Vier anderen Eunuchen (deren Namen mitgetheilt sind)

soll dur die Disziplinarbeamten in der härtesten Weise die Basto- nade ertheilt werden und fie den Controlleuren des ‘Haushaltes über- geben werden, „damit sie nach dem Jagdpark deportirt und dort als Grasfchnitter beschäftigt werden.“

Afrika. Nach Berichten via Madeira is Sir Garnet Wolseley in Natal mit großer Begeisterung empfangen wor- den und scine Reden in Erwiderung auf die ihm überreichten Adressen machten einen hôch| günstigen Eindruck.

Marocco. Die britishe Gesandtschaft am Hofe des Sul- tans von Marocco traf am 10. April in Fez ein, wo ihr von Seiten der Behörden ein öffentliher Empfang bereitet wurde. Am 14. überreichte Sir John Drummond Hay dem Sultan in einer feierlihen Audienz f\cine Akkreditive. In Tangier sind Befehle für die Einstellung von 300 Askar in der Provinz Tan- gier angelangt; 100 sollen aus der Stadt, 100 aus den Dôör- fern in der Nachbarschaft der Stadt, und 100 aus dem Distrikt El Ghasbeek rekrutirt werden.

S T A S E E rern Er man ra» D L DR E E

Zur Kreisordnung hat, wie bereits mitgetheilt, das Handelé-Ministerium eine „Technische Auleitung zur Wahrnehmung der den Kreisausschüssen durch 8. 135, V. Nr. 1 der Kreisordnung vom 13. Dezember 1872 hbinsichtlih der Genehmigung gewerblicher Anlagen übertragenen Zuständigkeiten“ erlassen, Dieselbe is von der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R. v. Decker) zu be- ziehen.

Statistische Nachrichten.

Nach den Auffstellungen des Kaiserlih statistischen Amts im Heft 1V. Abth. 2 der Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs für das Jahr 1874 hat in Folge der unzureichenden Ernte des Jahres 1873 die Einfuhr von Getreide in das deutsche Zollgebiet im Jahre 1874 einen bedeutenden Umfang erreicht. Diesclbe betrug von sämnitlichen Getreidegattungen zusan:men 40,885,900 Ctr. gegen 33,700,100 Ctr. in 1873 und 23,864,300 Ctr. in 1872. BVeim Weizen waren die Shwankungen von Jahr zu Jahr weniger erheblich als beim Noggen, dessen Einfubr seit 1872 in ra- pider Weise zugenommen hat und im Jahre 1874 eine in feinem früheren Jahre aub nur annähernd dagewecsene Höhe erreichte. Es betrug nämlich die Einfuhr von:

Weizen, Roggen. 182 . «- 0,162,800 Cir. 11,129: 000 Etx. Io. . Co O 190.00 184 4150000. 5 19000000.

Bei der mehrfach wech{selnden Ausdehnung des Zollgebiets sind weiter zurückgreifende zeitlihe Verhältnisse nit ganz zutceffend, doch mag bemerft werden, daß die Einfuhr von Weizen auch vor Hin- zutritt von Elsaß-Lothrivgen zum deutschen Zollgebiet im Allgermet- nen nicht kleiner gewesen ift und im Jahre 1868 sogar mehr als 12 Millionen Centner betrug, während die Einfuhr von Roggen in keinem früheren Jahre die Menge von 10 Mill, Ctc. übertroffen hat. Wenn fona@ die Einfuhr von Weizen von Jahr zu Fahr keine we- sentlichen Aenderungen, die Einfuhr von Roggen dagegen eine erhebs- live Steigerung erfahren, so zeigt sich andererseits gerade - feit dem Jahre 1872, in welchem ih der Umfang des deutschen Zollgebiets durch den Hinzutritt von Elsaß-Lothringen erweitert hat, eine erheb- lihe Verminderung der Ausfuhr von Weizen, während die weit un- bedeutendere Ausfuhr von Roggen ziemli gleich geblieben ist. Es wurden nämlich exportirt :

Weizen. Roggen im deutschen Zollgebiet ( 1869 13,449,100 Ctr. 4,037,400 Ctr. in der Begrenzung vom ( 1870 10,332,200 3,711,200

Jahre 1868 1871 . 10,935,500 3,200,600

n Galas (S O 1,575,300 nah dem Hinzutrit! von ) 1873 6/966'800 3'239/900

Clsaß-Lothringen | 1874 7,900,000 , 3,400,00) ;

Weniger wechselvoll gestaltete sich der auêwärtige Handel mit Getreidemehl; jedoch zeigt sich auch bei diesem Artikel eine Zu- nahme der Einfuhr und eine Abnahme der Ausfuhr. Es betrug

nämlich :

die Einfuhr die Ausfuhr

1872 . ‘1,797,200 Ctr. 2,484,100 Ctr.

1873 . 1,939,300 , 2,431,500 ,

1874 . 1,9700000 2,370,000 , Der Landrath des Kreises Brilon, Freiherr von Droste zu Padtberg, hat eine \{äßenswerthe Zusammenstellung der stati i- schen Verhältnisse des genannten Kreises nah amtlichen Quellen herausgegeben. Das mit großem Fleiß bearbeitete stattliche Werk bietet in 25 Ubschnitten folgende Artikel: Territorium, physiographische Skizze, klimatishe Verhältnisse, Bevölkerung, Ab- und Zugänge der Bevölkerung, eheliche und Geburtêverhältnisse, Gesundheits- und Sterblichkeitsverhältnisse, Wohnpläte, Gebäude, Grundeigenthum, A&erbau, Viehzucht, Forstwirthschaft , Bergbau und Hüttenwesen, Fabrikindustrie und Handwerk, Handel und Berkehr, Land- und Wasserstraßen, Verbältnisse der arbeitenden Klassen, Abwehr der Ver-

armung, Wohlthätigkeit und Armenpflege, Polizei- und Gefängniß wesen, Sanitätsanstalten, Kirchliche Angelegenheiten, Uaterrichtsan- stalten, Civil- und Kriminaijustiz,' Militärverhältnisse, Staats- und Provinzial-Abgaben, Kreisverwaltung und Kreishaushalt, Gemeinde- verwaltung und Gemeindehauéhalt. Es wäre zu wünschen, daß auch Seitens der übrigen zuständigen Behörden in dieser Weise vorge- schritten würde.

Die St. Petersburger Universität zählte im Jahre 1874 an etatsmäßigen Lehrern außer dem Professor der Theologie: 34 ordentliche Professoren, 14 außerordentliche, 18 Dozenten und 7 Lektoren. Unbeseßt waren 10 Lehrstühle. Außeretatsmäßziger Lehrer gab es, 10 Privatdozenten eingerechnet, 16. Studirende waren 1142 vorhanden, am 1. Januar dieses Jahres 1123. 352 wurden imma- trifkulirt, 371 A die Universität, davon 123 nach Vollendung ihrer Studien. Nach den Fakultäten waren die Studenten folgender- maßen vertheilt: zur historisch-philologischen gehörten 91, zur juri- stischen 994, zur physiko-mathcmatischen 392, zur orientalischen 46. Anderweitige Hörer gab es am 1. Januar dieses Jahres 73, gegen 1874 mehr 19.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Das soeben ausgegebene 3. Heft 1. Bandes der „Zeit- schrift für Geseßgebung und Praxis auf dem Gebiete des Deutschen öffentlichen Rechtes“, herausgegeben von W. Hartmann, Ober-Tribunals - Räth (Berlin, Carl Hey- manns Verlag) hat folgenden Juhalt: Aufsäße: Das preußische Ge- seß über die Verwaltung erledigter fatholisher Bisthümer vom 20. Mai 1874 von Prof. Dr. P, Hinschius. Entscheidungen und Er- lasse vou Gerichten und anderen Behörden : Entlassung dcs Bischofs Martin aus dem Amte. Erkenntniß des Gerichtshofes für kirchliche Angelegenheiten in Preußen vom 5. Januar 1875. Amtssuspension ex informata conscientia. Erfenntniß desselben Gerichtshofes vom 7. Januar 1874. Stellung der Geistlichkeit in der preußischen Volksschule. Erkenntniß des Ober-Tribunals in Berlin vom 12. Ol tober 1874, Die Beamtenqualität der Geistlihen in Preußen betr. Erkenntniß desselben Gerichtshofes vom 17, SUNT 18/4 Pflicht des Oberen zar Benennung des Geistlichen an den Ober-Prä- fidenten. Erkenntniß desselben Gerichtshofes vom 7. Mai 1874. Strafbarkeit von Beleidigungen in amtlicher Ausübung. Erkenntniß des Gerictshofes zur Entscheidung der Kompetenzkonflikte in Berlin vom 10, Oftober 1874, Gültigkeit der von den Bezirkêregierungen erlassenen Polizeivorschriften. Erkenntniß des Ober-Tribunals in Berlin vom 16. Mai 1872. Den Gebrauch ärztlicher Titel betr. Erkenntniß desselben Gerichtshofes vom 19, Oktober 1873. Ab- lohnung der Arbeiter durch Wechsel. Erkenntniß desselben Gerichts- hofes vom 2. Juni 1874, Verschiedenheit des Wohnsitzes und des Unterstüßungswohnsißes. Erkenntniß des Bundesamtes für das Heimathwesen in Berlin vom 31. Oktober 1874, Unterstüßungs- tedürftigkeit durch Geistesfkraukheit. Erkenntniß desselben Gerihts- hofes - vom 18, Mai 1874, Die Answeisung eines Unterstützung3- bedürftigen betr. Erkenntniß desselben Gerichtshofes vom 17. Oktober 1874. Kompetenzstreitigkeit nah badischem Rechte. Erkenntniß des Ober-Hofgerichts in Carlsruhe. Die Frage über die sloßbarkeit eines Flusses in verwaltungsrechtlißem Sinne. Erkenntniß des ba- dischen Verwaltungsgerichtshofes vom 8. Ayril 1873. Verhbind- lichkeit der Gemeindebeschlüsse über Liberalitätsbeiträge. Erkenntniß desselben Gerichtshofes vom 25. November 1873. Beitragspflicht der israelitischen Neligionsgenossen zu den Bedürfnissen der Religions- gefellshaft. Erkenntniß desselben Gerichtshofes vom 18 November 1873. Beleidigung einer geseßlich anerkannten Kirche. Erkenntniß des obersten ôsterreichischen Gerichtshofes vom 26. Mat 1873, Kompetenzkonflikt nah bayerischem Rechte. Erkenntniß des obersten bayerischen Gerichtshofes vom 16, Januar 1871- Denselben Gegenstand betr. Erkenntniß desselben Gerichtshofes vom 13. Januar 1871, Geseße, Entwürfe und Junstruktionen: Preußisches Gescßz vom 13, Mai 1873, betr. die Grenzen des Rechts zum Gehrauche firhliher Straf- und Zuchtmittel, Preußisches Gesetz vom 14, Ma. 1873, betr. den Austritt aus der Kirche. Deutsches Reichs- geseß vom 4. Mai 1874, betr. die Verhinderung der unbefugken Aus- übung von Kirhenämtern, Motive zu dem Großherzoglich hessischen Geseßentwurfe, betr. das oberste Verwaltungsgeriht. Literatur: Benno Hilse. Rechtsprehung des Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenzkonflikte. Rec. von Hartmann, George Eger. Das Reieh8geseß über den Unterstüßungswohnsiz. Rec. von Hartmann. v. Bernewiß. Geseß, betr. die Organisation der Behörden. Rec. von Hartmann.

Gärtner und Gartenbesißer sind darauf aufmerksam zu machen, daß von dem Schmidlinshen Gartenhuche soeben eine neue, die vierte Auflage erscheint, welche von dem Königlichen Hofgärtner Nietner in Charlottenhof (Potsdam) und dem General-Sekretär des Erfurter Gartenbauvereins Th. Rümpler vollständig neu bearbei- tet und von der Verlagshandlung (Wiegandt, Hempel und Parcy in Berlin) mit zahlreichen vortreffli@en Holzschnitten und farbigen Plä- nen wirklich ausgeführter Gartenanlagen reich ausgestattet ift. Das Buch hat es fich zur Aufgabe gestellt, besonders denjenigen Gartenliebhabern ein Rathgeber zu sein, wel&e mit den geg:benen Verhältnissen genau zu rechnen haben, welche auf häufig beschränktem Naum mit begrenzten Mitteln doch eine Gartenanlage \c{afen und unterhalten, die ihrem Geshmack und ihren wirths{chaftliGen Zwecken zu entsprehen im Stande ist. Jeder Zweig der Gärtnerei, der Küchene, Obst- und Blumengarten, sowie die Kultur der Blumen in Töpfen, ift bei aller Kürze doch ausführlich genug behandelt, um auch denje- nigen völlig zu genügen, welche sich in ausgedehntem Maße nyr mit der einen oder andercn Spezialität beschäftigen, Di- Behandlungs- weise ist weriger auf umständliche, theoretische Auseinandersctungen gerichtet, als auf kurze Darstellung der nothwendig zu befolgenden Regeln und zahlreiche praftische Beispiele. Das Werk erscheint in Lieferungen zu je 1 Mark. %

Der d eutsche Verein für öffentlihe Gesundheitéês-

pflege hat für seine driite, diesmal in München abzuhal!ende, Generalversammlung folgende Tagesordnung festgestellt : 1) Fest- stellung eines Planes zur Untersuchung des örtlichen und zeitlichen Vorkommens von Typhus-Epidemien, A1s Referent ift Hr. v. Petten- kofer, als Korreferent Hr. Stabsarzt Port ernannt. 2) Ueber die bygienischen Anforderängen an Neubauten, zunächst in neuen Quartieren größerer Slädte; Referent Hr. Varrentrapp, Korreferent Hr. Bürkli - Ziegler. 3) Anforderungen der Ge- sundheitêpflege an die Kost in Waijenhäusern, Kasernen, Gefangenen- und Alterverforgungs-Anstalten, sowie in Volks küchen; Referent Hr. Voit. 4) Ueber Ziele, Gränzen und Mittel der sanitätspolizeilihen Kontrolirung einiger wichtigen Nahrungs- mittel, insbésondeze des Brodes und des Fleisches ; Referent Dr. Heus- ner. 9) Ueber öffentliche Schlachthäuser und die Einführung des allgemeinen Sclachtzwanges, sowie der obligatorischen Fleishschau, mit besonderer Berücksichtigung der Entshädigunspflicht der Gemein- den den Schlächtern gegenüber; Referent Hr. Gobbin, Ober-Bürger- meister von Görliß, und Hr. Dr, Börner. 6) Antrag Lent und Ge- nossen, betreffend die Eclassung eines allgemeiuen deutschen Leichen- shaugeseß:s mit möglichster ärztlicher Feststellung der Todesursgchen.

Das Hans in München, in welchem Wolfgang Amadeus Mozart nah fast einjährigem Aufenthalte seinen „JIdomeneo * {uf und Ende 1780 vollendete, Burggasse Nr. 6, ift einem Um- und Neubau unterzogen wörden, der soeben zu Ende geht. Ein seit Jah- ren {on an der Hauptfaçade des Gebäudes befindliches Po! rät- Medaillon des Meisters nebst Gedenktafel von Stein mit Inschrift ist nicht nur wieder angebracht worden, sondern es hat das Haus in seinem ganz neuen Gewande eine weitere sinnige Zierde in der An- malung der Titel von Mozarts Hauptopern oberhalb jener Tafel er halten, welhen als Fortsezung in der nämlichen Mauerhshe, gegen die Nêébengasse (Altenhofzasse) hin, fih die Namen der 12 Haupt- werke Mozarts auf anderen Gebicten anreihen werden. Bezeichnend ist „Jdomeneo“ unter die beiden Eckfenster des Eckzimmers (des

zweiten Stocks) angebracht worden; dort wurde diese Oper geschaffen. |

Von den „Badischen Biographien*, herausgegeben von Archiv-Rath Dr. Fr. v. Wee, ist die 3. Lieferung, von Döll bis Gersbach reichend, erschienen.

Se, Königliche Hoheit der Großberzog von Mecklen- burg-Streliß hat zu dem vom Professor Dr. v. Zehender pro- jektirien Bau ciner Klinik für Blinde in Rost ock einen Betrag von 3000 M beigesteuert.

„D Am 1, Mai ftarb in Saalfeld (Thüringen) Leopold Karl Dittmar von Kohl-Kohlenegg, bekannt unter dem Pseudonym Poly Henrion als Romanschriftsteller und Verfasser zahlreicher Bühneyftüe.

Die Universität Straßburg feicrte am 1. d. M. ihr drittes Jahresfest. In dem Festakte, welcher in einem Saale des Schlosses begangen wurde und von einer großen Anzahl Theil- nehme:, auch den Spißen der Civil- und Militärbeh örden besucht war, hob der Rektor, Professor S{hmoller, hervor, daß sih die wissen- shastlihe Arbeit an der jungen Hochschule nun rei und voll ent- falte. Auch in ihrer äußeren Einrichtung ist sie aus dem Provisorium herausgetreten, seit ihre definitiven Statuten am 24. Februar d. J. von Sr, Majestät dem Kaiser vollzogen wurden. Nektor Schmoller entrollte in cinem fesselnden Vortrage das Bild Straßburgs zur ‘Zeit der Zunftkämpfe im 14. Jahrhundert und von deren Nachwirkungen im 15. Jahrhundert. Von der wissenschaftlichen Arbeit an dex Universität legten sodann die Preis-Aufsäße der Studirenden Zeugniß ab, über welche der Prorektor Professor Hoppe-Seyler im Anschluß an diese Rede berichtete, worauf mit der Verlesung der neuen Aufgaben die Feier beschlossen wurde.

Die jährlihe Gemäldeausstellung der König- lien Kunstakademie in Burlington House in London ist am 1. Mai eröffnet und wird von den Kritikern als eine außer- gewöhnlih gute bezeihnet. Der Katalog umfaßt über 1400 Ge- mälde und Skulpturstüke, darunter Werke von Millais, Calderon, Elmore, Frith, Watts, Faed und anderen “Meistern der britischen Schule u den bemerkenswerthesten Gemälden zählen 11. A : „Dié Trauung des Herzogs und der Herzogin von Edinburgh im Winterpalast in St. Petersburg“, auf Befehl der Königin von M. Chevalier gemalt; ein prachtvolles Portrait der Prinzessin Beatrice von Graves (ebenfalls Eigenthum der Kö- nigin), Alma Tademas „Skulp!uren-Gallerie*, das Innere eines Bildhauer-Ateliers in Rom darstellend; zwei reizende Landschaften von Millais; „La Charge des Cuirassíers Français à Wat«rloo“ von dem Franzosen Philippotegu, und „das 28. Regiment in Quaire- Bras am 16. Juni 1815 von Miß Elizabeth Thompson, ein Seiten- stü zu dem Bilde „The Roll Call“ (die Musterung nach der Schlacht) von derselben, Künstlerin, das in der vorjährigen Ausstellung so viel Sensation machte. Die diesjährige Ausstellung is auch sehr reich an Portraits lebender und distinguirter Persönlichkeiten. Erwähnt sei u. A. ein sehr charakteristisches Portrait des Barons Julius de Reuter von R. Lehmann. In der Skulptur-Gallerie fcsselt J. E. Boehms lebensgroße Statue von Thomas. Carlyle die Aufmerk} amkeit.

Die schwedis{che Expedition nach Novaja Semlia wird im Monat Juni von Tromss aus auf einem zu diesem Zweck gemietheten und mit 12 norwegischen Matrosen bemannten Fahrzeug angetreten und nehmen außer dem Professor Norden®kjöld noch die Doktoren Fr. Kjellmann, N. Lundström, H. Théel und der Student Stuxberg an der Expedition Theil.

Land- und Forstwirthschaft.

Das Maiheft (4. Jahrg. 1875)] der « Jorstlichhen Blätter, Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen*, herausg. von Grunert und Leo (Berlin, Verlag von E. Schotte u. Voigt), hat fclgenden Inhalt: 1, Aufsäße: Der Gesetzentwurf, betreffend die Grholtung und Begründung von Waldshußwaldungen: vou Otto Beck, Regierungs- und Departements-Rath für die Landeskultur in Trier. Zur forfst- lichen Uzterrichtsfrage; vom Prof. Dr. F. Baur, besprochen vom Ober-Forstmeister Grune.t. Die Unterrichtsfrage bei der Boden- kultur; von A. Buchmayer, Direktor der mähris{-{chlesi\{hen Forst-

schule in Eulenberg. 11. Bücheranzcigen. 111, Mittheilungen.

Gewerbe und Handel.

Die Aktiengesellschaft für Fabrikation von Eis- maschinen, Mineralwasser und sonstigen technischen Aparaten, vormals Oscar Kropff & Co., zu Nordhausen licht das Jahr 1874 laut Bilanz bei einem Aktienkapital von 200,000 Thlrn. mit einem Defizit von 25,446 Thlrn. Während für das Jahr 1873 an die Aktionäre 127 % bezahlt wurden, kann für das vergangene die Vertheilung einer Dividende nit stattfizden. Auf die Außenstände in Höhe von 39,053 Thlrn. mußten auf Delcredere- Conto 15,000 Thlr. gestellt werden. An Baar besaß die Gesellschaft ult. Dezember 1240 Thlr, an Wechseln: 100 Thir. Die Kreditoren beliefen fih auf 11,409 Thlr., an Accepten waren im Umlauf 2567 Thlr. Der Erneuerungsfonds erscheint mit 1638 Thlr., der Resexve- fonds mit 945 Thlr. dotirt. Auf den Grundstückten im Werthe von 80,759 Thlrn. lasten Hypothekenschulden in Höhe von 43,500 Thlrn. Das Waaren-Konto steht mit 52,335 Thlr., das Maschinen-Konto mit 29,376 Thlr., das Geschäftserwerb- und Patent-Konto mit 32,000 Thlr. zu Buche,

London, 6. Mai. (W. T. B) Der hiesige A us\chGuß von Inhabern der Obligationen der äußeren spanischen Schuld mat bekannt, das Arrangement, betreffend die Regulirung der fälligen Coupons, ha*e noch nicht zur Ausführung gelangen können, weil die spanische Finan:kommission die betreffenden Operatienen gleichzeitig in London und in Paris auszufüßkren wünscbe, In der Vornahme derselben sei eine Verzögerung dadur eingetreten, daß vor den französishen Behörden noch über den Betrag der Stemye!steuer Verhandlungen geführt würden, der von den neuen \panifen Iertben in Frankreich zu entrichten sei, wenn die Coupons derselben in Paris deponirt würden,

Ein Telegramm aus Paris, 5, Mai, Nachm. 2 Uhr 10 Min., meldet: Crédit mobilier fiel im Laufe der heutigen Börse auf 220 und hyvb sich dann wieder auf 240, ebenso ging Banque franco-hollaudaise auf 375 zurüE und erreichte dann wieder 400; die Subskription auf. die neuen Aktien des Crédit mobilier foll ein unzureihendes Resultat ergeben haben. Auch versicherte man, daß die Eisenbahn-Obligationen des Crédit mobilier dem Parquet der Börse als Kompensation für zu zahlende Differenzen eingehändigt worden seien.

Der Verlagsbuchhändler Michel v y in Paris ist am 4. d. M. gestorben. Lévy ward im Jahre 1821 in Pfalzburg geboren und gründete im Verein mit scinem Bruder das Handelshaus, das seinen Namen trägt.

Die „New-Yorker Handelszeitung" {reibt in ihrem Wochenbericht vom 23. April :

Die Besserung der Gesammisituztion, von welcher wir in unseren vorigen Referat berihten konnten, hat in dieser Woche keine Fort- schritte gemacht, vielmehr war das Geschäft im Allgemeinen ziemlich still. . Eine lebhafiere Thätigkeit in der Exportbranche wurde durch

| das Anziechen der Preise unsecer meisten Stapelprodukte verhindert

und in JImporten entsprahen Umsäße nur in wenigen Artikeln selbst bescheidenen Erwartungen, 2

Im Charakier unseres Geldmarktes is keine Veränderung wahr- zunehmen; Kapital bleibt reihlich, Diskonto niedrig und selbt die ausgedehntere Börfenspekulatiou thut der Plethora keinen Abbruch. Die Raten für call loans gegen Depot gemiscter Sekuritäten stellten fih durchschnitilich à 3—4%4 und gegen Hinterlegung von Bundes- papieren à 2—3%, Befte Plaßwechsel kurzer Sicht sind zu 51 bis 64% gesucht. L

Die Stille am Geldmarkt stand in s{harfem Kontrast mit der Lebhaftigkeit, welche während der heut beendeten Berichtswoche in fäinmtlichen Departements der Fondsbörse herrschte. Die Fluktuatio- nen des Agios beschränkten sih auf 8%, nämlich zwischen 153—142, und {ließt dasselbe heute à 15

Das Waaren- und Produktengeshäft war im Allgemeinen minder lebhaft als in der Vorwoche. Für die meisten Erporten wutden höhere Preise gefordert, als V-:rschiffer anzulegen gesonnen sind, wäh. rend nur in wenigen Importautikeln Umsätze, selbst bescheidenen Er« wartungen entsprachen,