1875 / 110 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 May 1875 18:00:01 GMT) scan diff

ch um Handlungen der

uf die Fälle beshränkt, in welchen es i N [9 Die Kommission blieb

Rechtsangänger und Vertreter handelt. au hier bei dem Entwurf stehen.

Die Bundesraths - Bevollmächtigten: tisher Staats-Minister von Kro \ Fal sondershausenscher Staatsrath und Kammer dorff und Fürstlih reußisher Regieru sind von Berkin abgereist.

Der Wirkliche Geheime Kriegsrath des XIV. Armee-Corps Ekert is zur \sönlihen Meldungen von Karlsruhe

Der für die Ber 15. d. M. in Kraft tretende mer d. Bl. bei.

S. M. Bas Undine! ston auf Jamaica verlassen, Havanna zu Anker, verlie 24, im Hafen von Norfolk.

Breslau, 13. Mai. Zeitung“ zufolge hat der FUrst Abreise durch eine unter dem Verfügung die Au angeordnet.

Bayern.

Herzoglich anhal- Fürstlih \{chwarzburg- herr von Wolffers- ngs-Präsident Faber

und Militär-Intendant Abstattung von persôn- hier eingetroffen.

gi\ch-Märkishe Eisenbahn am Fahrplan liegt der heutigen Num-

hat am 30. März cr. King- ging am 11. April im Hafen von ß denselben am 12 und ankerte am An, Bord Alles wohl.

(W. T. B.) Der „Schlefischen bishof Dr. Foerster vor seiner 3. d. an das Domkapitel gerichtete

fhebung des Knabenseminars für den 15. August

München, 10. Mai. glieder des Königlichen Hauses dem Paradebette der verstorben im Wittelsbacher Palais begiebt sfih heute Nachmittags dahin. Württemberg traf gestern Abends h heute früh zum Kurgebrauch nah Bad fürstin Konstantin von Rußland wird "m Abends 7 Uhr 30 M. ankommenden und fich nach kur Sonderzugs über Röhrm Aufenthalt begeben. Fürst zu Hohenlohe, t gangenen Sonnabend begeben hatte, ein. Der preußische Ge künftigen Donnerstag seine halt auf seine Güter nach Be dorthin begleiten und in einige Der Justiz-Minister Dr. eingetroffen.

Der Königliche Oberst-Cere gende Anordnung des am Mittwo hr stattfindenden Leichenzuges rer Königlichen Hoheit der P

(Allg. Ztg.) Die Mit- haben sich heute Vormittags an en Prinzessin Alexandra Se. Majestät der König Prinz Wilhelm von ier ein, und begab si Die Gro ß- it dem morgen Pariser Zug hier eintref- zem Verweilen am Bahnhofe mittelst 008 nach Mariabrunn zu längerem Der deutsche Bots rif von Schillingsfü

eingefunden,

after in Paris, irst, wohin er fi morgen wieder hier sandte Frhr. v. Werthern wird am die sich zum Landaufent- uhlingen in Thüringen begiebt, n Tagen hierher zurückehren. v. Fäustle ist heut aus Urlaub hier

monienmeister hat heute fol- ch, den 12. d., Nachmittags zur feierlichen Bei- rinzessin

sehung Ih zu St. Cajetan

Alexandra von Bayern in der Hofkirche

Der Zug geht vom V Straße nah genannter Hof Eröffnet wird derselbe durch cine Abth dann folgen die Livréedienerschaft des Höchsten Herrschaften mit Fackeln, Klerus sämmtlicher Königlichen Hoftrompeter und Pauker, giatstift zu St, Cajetan mit Chora Tapitel, der Erzbischof, die Ho 1 Kammerfourier, 2 Königli monienmeister. L der Prinzessin werden 6 Edelknab garde-Hartschiere mit ihren O lebten umgeben. Durchlauchtigsten Leidtragenden, dann Î

ittelsbacher Palast aus durch die Brienner- | rbildung der Garnison. eilung Gensd'’armerie zu Pferd, Adels, der Allerhöchsten und schaften mit Fahnen,

Choralmusik, die Hoffouriere, das Hofkolle- lmusik, das erzbischöflihe Dom- er Verlebten,

kirche unter Spalie

F die Bruder Stadtpfarreien

foffizianten und Beamten d «ämmerer und 1 Königlicher Zere- mit der sterblichen en mit Fackeln, daun 12 Leib- ffizieren und der Hofmarschall der Ver- Trauerwagen folgen e zwei und zwei: die Kron- anderen Herren der drci Hofrangsklassen und Deputationen des

s\spännigen Trauerwagen Unmittelbar

_ Staatsraths, Königlichen Stel- Gemeindebevoll-

Offiziercorps , Staats - Ministerien und Behörden, mächtigten der Residenzstadt. Eine Abtheilung Infanterie den Zug. Kurz vor Eintreffen des Zuges in d- die Prinzessinnen des Königlichen abgehaltener Vesper wird die Leiche und hierauf in Begleitung des Ober- Königs, dann des Staats-M Aeußern unter hinabgebracht, dort mit zwei Schlössern verschlo Unmittelbar hierauf findet die Vi Donnerstag Vormiltags 11 Uhr das Requiem statt.

Heute begiebt sh Se. Majestät der König gliche Hoflager bis zum Herbste önigs befinden \ih. das Staatsrath von v. Ziegler und ferner der Königliche Flügel- Hertling und Ober-Medizinal-Rath

r Kirche werden si Hauses in dieselbe begeben; nah durch den Offiziator ein Hofmeisters Sr Majestät des inisters des Königlichen Hcuses und des Vorausëtritt Geistlichkeit ssen und mit doppel- tem Siegel belegt. gil und am

11. Mai. nach Schloß Berg, verlegt wird. Königliche Kabinet,

wohin das Köni In Begleitung des K bestehend aus dessen Chef, Eisenhart, dem Hülfsarbeiter Staatsanwalt Dr. dem Geheim-Sekretär Staitner, Adjutant Major Frhr. v. Dr. v, Schleiß.

Passau, 12. Mai. von Passau ist nach kurzem

(W. T. B.) Bischof Heinrich

Krankenlager heute Naht ge-

Sachsen. Dresden, v. Nostiz-Wallwiß hat heute eine Urlaub italien angetreten, von der er gegen Mitte de zurückehren wird. In Zwickau h 4. Jahrestage des Friedens\hlu}ses Enthüllung und Einweihung des der Stadt Zwickau den Manen ih bliebenen Söhne gewidmet worden ist,

Eutin, 10. Mai. tag des Friedens\chlusses ist Fürstenthums Lübeck die Veranlassun fand heute die feierliche Enthüllung der in Eutin geseßten ihren reisten

Die unter Führung des und unter Betheiligung der Fürstenthums und der benach- sowie unter lebhafter Theilnahme Behörden stattgehabte Feier wurde Um 107 Uhr wurden Festgenossen empfangen heilnehm.r, fowie nah Meier in Eutin unter egesdentmals

Staats - Minister sreise nach Ober- s nähsten Monats at am 10. d. M,, als am zu Frankfurt die feierliche Denkmales, welches von im Kriege 1870/71 ge- stattgefunden.

Dldenburg. Der heutige Jahres - für die Bewohner erhebenden Feier, geworden, den Gefallenen aus Gedenksäule Flaggenshmuck entfaltet Kampfgenossenvereins in Eutin übrigen Kampfgenossenvereine des barten holsteinishen Orte, der Bevölkerung und der um 7 Uhr mit einer Reveille eingeleitet die mit der Eisenbahn ankommenden und nah Aufstellung sämmtlicher Festt einer trefflihen Weiherede des Pastors Gesang und Glotengeläute die Enthüllung des Si überlieferte die Gedenksäule \o- ehörden, wobei der Oberamtmann Kuhlmann n aufforderte, bei wiederkehrenden n für das Vaterland einzuseten, Der Bürgermeister Völckers über- der Stadt und \sprah dem Comité

&Sürstenthum

zu welcher die Stadt

vorgenommen. dann den städtischen B die anwesende jünger \chweren Zeiten Gut und Lebe wie es die Gefallenen gethan.

nahm die Sieges\äule Namens

Das Festcomité

e Generatio

den Dank der städtischen Behörden aus. Darauf wurden von einer Deputation von Eutiner Damen, sämmtlich in deutschen Farben gekleidet, dem Kampfgenossenverein eine neue Fahne über- reiht. Ein Festgesang der Liedertafeun \{chloß diesen Theil der Feier, welche Nachmittags durch einen Festzug nah der Friedens- eihe und Abends durch eine gesellige Vereinigung der Festtheil- nehmer und Ball der Kampfgenossen fortgeseßt wurde. Die Gedenksäule enthält die Namen von 45 Gefallenen und Gestor- benen un3 besteht aus einem aus Sandstein gearbeiteten Obelisk,

Anhalt. Dessau, 11; Mai. Der Herzog und die Herzogin sind mit der Prinzessin Elisabeth heute nah Bonn resp. Düsseldorf abgereist. Die Rückehr der Hohen Herr- schaften nah Dessau dürfte gegen Ende des Monats zu er- warten sein. Der Prinz Aribert und die Prinzessin Alexandra werden sich nächsten Freitag nah Sondershausen zu einem Besuche beim Fürstlichen Hofe begeben.

Desterreih-Ungarn. Wien, 12. Mai. Der Kaiser suhr gestern von Curzola nah Lesina, in welche Stadt derselbe einen feierlichen Einzug hielt.

Das Reichsgesegbl att veröffentliht die Konvention vom 28./16 März 1874 zwischen der österreichish-ungarischen Monarchie und dem Königreiche Griechenland, betreffend die gegenseitige Auslieferung desertirter Matrosen (abgeschlo#ssen zu Athen am 28./16. März 1874, von Sr. Kaiserlichen und König- lihen Apostolishen Majestät ratifizirt am 8. März 1875 in den beiderseitigenRatifizirungen auSg gewechselt zu Athen am 29. März 1875.

Lissa, 12, Mai. (W. T. B.) Der Kaiser Franz Jo- seph ist heute Mittag hier eingetroffen. Nach Entgegennahme der Huldigung der Bevölkerung empfing derselbe eine Deputation von Bürgern Zaras, welche ihm ein Album Mit Ansichten von Zara üÜberreihte und sodann die sämmtlihen Podestas der nationalen Gemeinden von Dalmatien unter Führung des Po- desta von Ragusa. Der Kaiser \prah denselben seinen Dank für die herzlihe Aufnahme aus, welche er im ganzen Lande ge- funden habe und erklärte, daß er den Wünschen des Landes die thunlichste Berücksichtigung \chenken werde. Der Kaiser fuhr darauf zum Kirchhofe und legte dort auf dem Monument für die in der Seeschlaht bei Lissa Gefallenen einen Lorbeerkranz nieder. Nach dem Diner wurde der dalmatinishe Landes- aus\chuß in Abschiedsaudienz empfangen, welchem der Kaiser die Versiherung aus\prah, daß der Aufenthalt in Dalmatien zu seinen angenehmsten Erinnerungen zählen werde. Alsdann erfolgte die Abfahrt nach Lussinpiccolo.

Pest, 12. Mai. (W. T. B.) Das Abgeordnetenhaus nahm in seiner heutigen Sizung das Geseh über die Ertheilung der Vollmachten zur Regelung der Angelegenheiten nothleiden- der Eisenbahnen in der Spezialdebatte unverändert an. Das Oberhaus trat nah längerer Generaldebatte in die Spezial- berathung der Budgetgeseßvorlage ein und nahm die Budgets des Ministeriums des Königlichen Hoflagers, des fkroatishen Ministeriums, des Finanz-Ministeriums, der Ministerien des Innern, des Unterrichts, der Kommunikationen und der Iustiz unverändert an. Einæ- Mittheilung des „Hon“ zufolge dürf- ten die Wahlen zum [e {chs\ ge“îm Iul stattfinden.

Niederlande. Haag, 12. Maj. (W. T. D) Mi der heutigen Sißung der Zweiten Kammer fand gelegentlich der Berathung über den zu bewilligenden Supplementarkredit für die oftindishen Besizungen, bezüglich der Demission des Gene- ral-Gouverneurs Loudon, der Ernennung van Landsberghes und anderer Ostindien betreffenden Fragen eine lebhafte Diskussion statt. Der Minister für die Kolonien erklärte es in Erwägung ziehen zu wollen, ob er dem Könige vorshlagen solle, die den Generalstaaten konfidentiell mitgetheilten Dokumente über den Krieg in Atchin der Oeffentlichkeit zu übergeben. Der bean- tragte Supplementarkredit wurde \{ließlich mit 61 gegen 1 Stimme bewilligt. Einer der Regierung zugegangenen D e - pesche aus Atchin vom 8. d. M. zufolge haben die nieder- ländischen Truppen Lamteloe Setoe und Ketjieloeleyloe mit ge- ringen Verlusten besetzt.

Großbritannien und Irlauid.- London, 11. Mai. Im deutschen Botschaftshotel fand gestern cin Diner statt, bei welhem der Marquis und die Marquise von Hert- ford, der Earl und die Gräfin von Bradford, der Earl und die Gräfin von Roßlyn, Lord Warncliffe, Locd und Lady Egerton of Tatton, der Lordoberrihter von England und andere Per- sonen von Distinktion, die Gäste des Grafen Münster waren. Kardinal Cullen verließ gestern Dublin, um sih via London nach Rom zu begeben.

13. Mai. (W. T. B.) Bei dem gestrigen Stiftungs- fest des National-Klubs, welchem au der deutshe Bot- hafter, Graf Münster, beiwohnte, brachte der Vorsißende, Mr. James Holt, Parlamentsmitglied für Lancashire, einen Toast auf den anwesenden Repräsentanten des geeinigten protestantischen Deutschlands aus. In der Beantwortung des Toastes sagte Graf Münster unter Anderem: Die Mehrzahl der Anwesenden hat die Sympathie- Adressen der englischen Protestanten an Deuts\ch- land mitunterzeihnet und ih kann Sie versichern, daß mein Kaiser- serliher Herr, sowie sein großer Rathgeber, Fürst Bismarck, hohen Werth auf solhe Sympathiebezeugungen legen. Es ist das protestan- tische Kaiserreich, welches den römischen Dunkelmännern zum An- stoß gereiht. Der Kampf gegen den Ultramontanismus wird diesem Lande hoffentlih noch eine Zeit lang erspart bleiben, aber es ist besser, wenn Sie rehtzeitig Vorsihtsmaßregeln treffen. Mein Kaiserlicher Herr und Fürst Bismarck werden die von ihnen übernommene Aufgabe auh durchführen und alle erforder- lichen Maßregeln zur Ausführung bringen, weil das ganze libe- rale und gebildete Deutschland auf ihrer Seite steht. Ich hoffe, daß die Zeit nicht fern ist, wo wir mit unseren römish-katholi- hen Landsleuten Frieden haben werden, Der Toast wurde an verschiedenen Stellen mit lautem Beifall unterbrochen,

Frankreich. V ersaill es, 12. Mai. (W. T. B.) In der heu- tigen Sihung der Nationalversammlun g wurde der Bericht der Kommission zur Vorberathung des Gesezentwurfes über die einst- weilige Suspendirung der Nahwahlen zur Nationalversammlung verlesen. Derselbe \{chlägt die Suspendirung aller partiellen Wahlen, sogar derer in den Departements Lot und Cher bis zu den nächsten allgemeinen Wahlen vor. Es wird die DringlicJ- keit angenommen und die Diskussion auf morgen festgeseßt.

Türkei. Belgrad, 12. Mai. (W. T. B.) Fürst Milan ist im Begriff - eine Rundreise im Innern des Landes anzu- treten. Der Justiz-Minister hat eine Kommission zur Aus- arbeitung eines Geseßzes über die Einführung von Grund- büchern eingeseßt,

Numänien. Bukarest, 13. Mai. (W. T. B.) Bei den gestrigen Wahlen des Bürgerstandes sind von 98 Wahlen 50 für die konservative Partei ausgefallen. Ay Bukarest und Jassy haben konservativ gewählt. Fürst Ghika ift in Bukarest und Bakau gewählt worden. Durch den bisherigen Ausfall der Wahlen is dem Ministerium Catargiu eine bedeutende Majorität gesichert.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 9. Mgj Den „H. N.“ schreibt man: Dem Vernehmen nach, gedenken der König und die Königin sich in Berlin vom 28. Mai big 2. Juni aufzuhalten. Darauf werden fie den Hof in Dresden besuhen, wona der König die Königin, welche nah Marienbad reist, nah Tepliß begleiten und dann nach Schweden zurückehren wird. Die Neise nah St. Petersburg gedenkt der König im Juli anzutreten. Das Gutachten des Vertheidigungs- aus\chusses ist heute an die Mitglieder der Kammern zur Austheilung gebraht worden. Vie Kommission giebt darin ihrer Ansicht Ausdruck, daß die neue Heeresordn ung zu große Opfec sowohl in ökonomischer Beziehung als dur verlorene Arbeitskräfte mit sich führe und daß das Volk noch nit reif genug ist für) eine so durchgreifende Aenderung, wie sie die Einführung dieses neuen Gesegzes bedingt ; der Reichs- tag möge deshalb den Entwurf zur neuen Heeresordnung nicht in der Fassung annehmen, wie von der Regierung empfohlen, Der Reichstag möge beim König in einem Schreiben anhalten, daß die Frage einer nohmaligen genauen Prüfung unterzogen wird, und dem nächsten Reichstag cinen neyen Entwurf, Hasirt

“aff mdshtide Mp MdMente, vorleg::

Die längere Uebungszeit wird- inkl. der Repetitionsübungen auf 1 Jahr bestimmt; die Lo igen, welche nur zu einer kürzeren Uebung herangezogen mèrden, sollen 90 Tage und zwar 42 Tage im ersten Jahr und je 24 Tage in den beiden darauf folgenden Jahren dienen. Zu dem längeren Dienst \ollen vor- züglih die Wehrpflichtigen der Linie erster Jahresklasse, die » si freiwillig dazu anmelden, verwandt werden. Zu der Vorlage, die allgemeine Wehrpflicht betreffend, hat die Kommission nur wenige Aenderungen für nöthig erachtet.

Dänemark. Kopenhagen, 13. Mai. (W. T. B.) Der gemeinsame Aus\cchuß des Landsthings und des Fol: kethizgs hat sih mit 16 von 18 Stimmen über das Finan z- geseß geeinigt. Die Vorschläge des Ausschusses werden voraus- sichtlih von beiden Häusern angenommen werden, da die Linke des Folkethings \ich gespalten hat. Nah der Sanktion des Finanzgeseßes durh den König wird das Ministerium voraus- sihtlih seine Demission geben, wahrscheinlih werden aber meh- rere Mitglieder desselben in das neu zu bildende Kabinet wie- der eintreten,

E

Nr. 8 des „Deutschen Postarhivs*“, Beiheft ¿zum Amtsblatt der Deutichen Reichs-Postverwaltung, hat folgenden In- halt: I. Afktenstücke und Aufsäße: Die Reklamationen gewölhn- licher Briefe. Der Postdienft in Frankrei, insbesondere in Paris, von der Proklamirung der Republik im Jahre 1870 bis Ende Mai 1871. Grünberg, sein Wainbau und defsfen Einwirkung auf den Postverkehr. Die Insel Norderncy. I1. Kleine Mittheilungen : Die Telegraphie im Fahre 1874. Das Zunehmen des Kontinents von Kleinasien. III. Beitschriften-Ueberschau.

Vereinstvesen.

Di? nächste Versammlung der Juristishen G-esellsHaft zu Berlin findet am 15. Mai stcti, Auf der Tagesordnung der- selben stehen der Bericht der Preisrichter, betr. die eingefendeten Konkurrenzschriften über das deutsche Erbrecht und ein Vertrag des Stadtrichters Dr. Rubo über den neuen Entwurf der deutshen Strafprozeß-Ordnung. Dem sechszehnten Jah: es- beriht (Ve1ieinsjahr 1874 —75) entnehmen wir nachstehende Einzel- heiten. In deu fünf im abgelaufenen Jahre abgehaltenen Sißungen sprachen: 1) am 13. Juni 1874 Stadtrichter Dr. Nub o über die Frage, ob es in der That nothwendig sei, daß das am 15. Mai 1871 publi- zirte Strafgeseßbuch für das Deutsche Neich con jeßt revidirt werde. 2) Am 10, Oktober 1874 Strafanstalts-Direfktor Wirth über die Verhandlungen des vierten Kongresses der deutschen Strafanstalts- beamten, welcher vom 1. bis 4 September 1874 hier stattgefunden hatte. 3) Am 9. Dezembê1874 General-Staatsanwalt Dr. Schwarze über den österreichischen Entwurf eines Strafgeseßbuchs. 4) Am 9 Jas nuar 1875 Geh. Justiz-Rath Dorn über die Grundsäße der zu er- lassenden deutschen Anwalts-Ordnung. 5) Am 13. März 1875 Geh. Finanz-Rath Koch über den neuen Entwurf der deuten Konkurs- Ordnung. Eine außerordentliche Sibung fand am 30. Oktober 1874 zur Gedächtnißfeier des verstorbenen Geheimen Justiz-Rath Professor Dr. Ludwig Eduard Heydemann statt, bei welchèr der Geheime Ober- Post-Ratb Professor Dr. Dambach die Festrede hielt. An neuen Mitgliedern trat-n 14 ein, während die HH. v. Holgzendorff, Dr. Karow, Dr o 9 Auorosti auss\chieden. Verstorben sind im abgelaufenen Iahre die Herren Dr. Heydemann, Lewald und Wagner. Am 13. Juni 1874 bewilligte die Gesellschaft zur Errichtung des Ambrosfoli-Denk- males zu Mailand einen Beitrag von 200 Francs zur Lösung der am 14. Februar 1874 ausgeschriebenen Preisaufgabe: „Entwurf eines Geseßes über das deutsche Erbreccht nebst Motiven und ver- glcihender Zusammenstellung der erbrechtlichen Bestimmungen aus den wesentlichsten dec in Deutschland gegenwärtig geltenden Gesetz- gebungen,“ find zwei Arbeiten eingegangen, Preisrichter sind die Ober-Tribunals Räthe Vierhaus und Struckmann, die Professoren Bruns und Gneist und der Rechtsanwalt Geh. Justiz-Nath Dorn. Der am 14. April 1860 von der Gefellshaft ins Leben gerufene Juristentag hat si, wie folgt, entwickelt: Die erste Versammlung fand zu Berlin Ende August 1860 unter dem Borsiße des Geheimen Rathes Professor Dr. v. Wachter aus Leipzig statt, die zweite zu Dresden Ende August 1861 unter dem Vorsißke des Gehei- men Rathes Professor Dr. Bluntschli aus Heidelberg, die dritte zu Wien Ende August 1862, die vierte zu Mainz Ende August 1863, die fünfte zu Braunschweig Ende August 1864, die sechstee zu München Ende August 1867, fämmlich unter dem Vorsiße des Geheimen Rathes Prof. Dr. v. Wacchter aus Leipzig, die siebente Versammlung zu Hamburg Ende August 1868 unter dem Vorsiß?e des Prof. Dr. Gneist, die achte Versammlung zu Heidelberg Ende August 1869 unter dem Vo1sfiße des Geheimen Rathes Prof. Dr. Bluntschli, die neunte Versammlung zu Stuttgart Ende August 1871, die zehnte zu Frankfurt a. M. Ende August 1872 und die elfte zu Hannover Ende August 1873, sämmtlich unter dem E des Prof. Dr. Gneist. Die Savigny-Stiflung erreichte einen Bestand von 25,265 Thlr. Die Zinsenmasse der Jahre 1871 und 1872 mit 2300 Thlr. hat die Königliche Akadewie der Wissenschaften zu München dem Dr. Nockinger zur Unterstüßung der von demselben inzwischen begonnenen fkritischen Ausgabe des Schwabenspiegels zur Verfügung gestellt. Die Zinsenmasse des Jahres 1873 und 1874 mit 6900 Mark ist der Königlichen Akademie der Wissenschaften hierselbst am 4. Februar 1875 für den Zweck der Stiftung zur Verfügung ge- stellt worden, Die Einnahme der Gesellschaft betrug, abgesehen von einem Bestand aus der früheren Jahresrehnung, in Höhe von 4800 M, in Effekten 3176 4, die Ausgabe 1497,30 M, so daß ein Baarbestand von 1678,70 A verbleibt, außerdem 376,50 M Reste. Der v. Wächtershe Spezialfonds für Drucksachen weist 300 (6

in Effekten und 483,44 ( in der Sparkasse aus.

Sago ist \ B 76,19, Kakao, 97,67 und 98,13 gesunk (Melis 5,6%, Dem und Pfeffer, die beide über 80% die namentlich gestiegen sind sind K Steinkohlen sind 1244, Gußeis häute 87,98, Lammfelle 59,364 u. #. w. ge Artikeln, welche ebenfalls stark in die Höh nennen : Mauersteine 71,43, Theer und Pech eigentlichen Nahrungsmittel sind zwar im P feineswegs bedeutend, die meisten sogar wenig Roggenbrod ift fonach nur 10% Ochsenfleisch 5,3 %

und Eier, auf deren enormes bezw. 11,57 und 16,889 in Kopenhagen für die Taglöhner am stärk aber für die einzelnen Klassen der Arbeit bedeutender. Der Verdienst der Handwerksgesell gestiegen, aber gleichzeitig is auch Verkürzung der Arbeitszeit eingetreten gerung des Arbeitêlolznes auf Lolland-Falster nämlich 3, und demyächst in Jütland, wo er in Seeland und Fühnen b:trägt

arara 7,69% ).

„_ Eisen, en 122,72, Schmiede

reise

in die Höhe gegangen,

Auf dem L

viel gestiegen ift. ; weniger und kann auf zwischen 4 und k verans{hl

Zicht man die arithmetishe Mittelzahl aus so ergiebt sih, das die durcscnittlihe Steig und bis 1873 20% beträgt. den Durchbschnitt für {ede einzelne Waarenklasse, Durchschnitte preise für den Zeitraum 1867 —70 so erhält man folgendes Resultat:

1871 24, bis 1872 11

Kornwaaren . Forstprodukte E Andere vegetabilis{che Produkte Fettwaaren E

Andere animalische Produkte .

Andere Mineralien und mineralische Pro-

Kolonialwaaren E S Andere übersceishe Produkte . Handwerksgesellen- Arbeitöver dienst Tagelöhnerverdienst R R Nimmt man demnächst den Durchschnitt Klassen, so ergiebt sich, d

bringt die sämmtlichen Generale phischem Porträt und niht nur ein werk; denn die Biographien der Generale re der Armee, und diese ist wieder Entwickelung und bunden, wie in keiner früheren Epoche. ist von Allerhöchster Stelle ausgegang 1 Se. Majestät der Kaiser und König die Hera solchen Werkes, ähnlich einem jährlih ecscheinenden Buche, als wüns{enswerth bezeichnete,

D Ga EL, die Einrichtung

militäriscbes,

Neugesftaliung

Hrn. von Hülsen Plaßes geschrieben wurden, hervorgeht, Beamten- und Künstlerkreisen, daß namentlich viele Damen auf die Vorstellungen reflektiren, so glaubt er, diefen cin stundenlanges Steh an der Kasse nicht zumuthen zu dürfen, Der Generalintendant würde sich nun bereitwillig der Mühe unterziehen, sämmtliche Billetgesuche ch direkt an ihn geschriebene Briefe, wie es bei den Sub- sbällen {on der Fall ist, geschehen zu lassen, wenn er nicht diese Einrichtang doch wieder von den zu Ungunsten dcs Publikums diese immer Leute finden, welche Bestellungen herleilzen. von einer Aenderung des Bestellmodus De likfums, dem Unfuge des Billethandels allmählich für Wenn dasselbe

mißbraucht 1 ihnen ihren Namen auch zu diesen So muß denn die Verwaltung einstweilen absehen. Aber es liegt in der Hand des Pub rstellungen mit ermäßigten Preisen zu steuern. quent fein Billet von einem Händler kauft und lieber einm den Genuß des Theaters verzichtet, so wird diese künstliche anz kurzer Zeit aufhören, die Wohlthat zum ch zu machen, welche die Verwaltung der Königlichen o dankenswerther Weise dem Publikum durch die neue

rurg der Pläße in g Theil illufori} Theater in f Einrichtung e Im Königlichen Schaus Neuffer nicht in de sichtigt war, sondern vom 24.—31, auftreten. Einer plößliczen Ec krankung des w y Vorstellungen der „Reise um die Welt“ im Viktoriag- Frl. v. Ernest die Rolle der päteren Braut des Weltumfeglers Aouda, Übernommen und zu großer Zufriedenheit und Veifall des Publikums durchgeführt. A Posse: „Der stolze Heinri ch“ von Ja- mit Musik von Michaelis, {ließt die Krollschen Bühne, P re Rechte tritt. „Der stolze Heinrich“ chsten Sonnabend zum ersten Male und zwar zum l. Mejo, dargestellt von den besten Kräften der Von diesem Termine an beginnt auch das neue große Oper- seine Wirksamkeit. 8

Das Belle-Alliance-Theater eröffnet heute seinen auf

theater nit unterbrechen zu lassen ; ischen Rajah-Wittwe und f

unter regem it einer neuen cobso# und Wilken, L) e Wintersaison der

*oUnt die Opernsaison in ih erscheint am Benefiz des Fr

Statistische Nachrichten. Das statistische Bureau in K sungen über die Preisbewegung d über die ökonomischen Verhältn nemar?k? veröffentliht, deren Result hältniß zwischen den Waarenpreisen schnittépreise füc 1867—70 au angegebenen Ziffern sind die Non sämmtlichen aufgeführt Durchschnittspreifen in 1867—7 den meisten ist dieser Rückgang höch 100 auf 79,19 gesunken, und in Fol auch Lampenöl und Raps auf bez diesen Beleuchtungsmitteln ist eine nämlich die meisten Kolonialwa onach ebenso tief heruntergeg

stiegen.

er als : 0%, Weizenmehl 14,55 gestiegen, Speck sogar etwas gefal

e E Die

1871:

98,71 107,57 102,58 101,61 102,99 114,16 101,75

95,3 102,85 102,83 100 100

der Vorstellungen lihen Schauspielhause mit ermäßigten Preisen den Bedürf- nissen entspricht, das bewiesen wieder die überzahlreichen Billetuzel- dungen zu der gestrigen Vorstellung. : der gelungen, sih in den Besiß einer Menge von Billets zu setzen und so für viele den Eintritt zu vertheuern. über hat die General-Intendanz ih gefragt,

Vorstellungen

Der Thatsache gegen- ob es nicht rathsam sei, zuzulassen zu verkaufen,

welche

werden

openlagen hat zwei Abhand- er drei leßten Zahre und isje der Arbeiter in Dä- ate wir mittheilen. ist so berechnet, da f 100 festgeseßt sind.

Durchschnittspreise Artikeln sin 0 nur 19 im

96,20 1 16,70 104,44

98,83 100,86 131,22 129,37

110,4 107,61 107, 10 Ï¿ 2

8,5 der Berhältnißzahl der die aufwärts gehende Preisbewegung von 1867—70 bis 1871 2,6, bis 1872 10 und bis 1873 20,7 % Beide Berechnungen haben fast dasselbe Resultat ergeben : Geld, also im vorliegenden Falle die däni 24, in 1872 ca 10 und in 1873 ca. 20% weniger als im Durchschnitt von 1867—70. Kunst, Tissenschaft und Literatur. i Uns liegt das Proveblatt und der Prospekt eines neuen mili- tärijchen Prachtwerkes vor, welches nicht nur das Interesse der Armee, sondern auch weiterer Kreise in Anspruch nehmen darf. Das Werk der deutschen Armee in photogra- militäcisder Biographie; es wird hierdurch deutsch-naticnales präsentiren die Geschichte leßien 10 Jahre Vaterlandes Die Auregung zu dem Werke en, indem {on im Jahre 1869 usgabe seit Jahren in der russishen Armee

sche Reichsmünze, in 1871 Kauffähigkeit hatte,

10

im König-

ider ist es den Händlern wic-

Bormeldungen Eintrittskarten

Briefen, der Erlangung daß die besten Familien aus

pielhause wird der jugendliche Liebhaber

r Zeit vom 10.—24, d. M,, wie Anfangs

Frl Schröder wegen hat,

__ Das Ver- ß die Du Die dané des Jahres 1873 —74. d im Verhältniß zu den Preise gesunken und bei st unbedeutend. Petroleum ist von ses Fallens ift wahrscheinli w. 99,22 und 93,26 gesunken, Außer ganze Neihe von Verbrauchsartikeln, anken oder nur wenig gestiegen. angen wie Petroleum, von 100 Thee und Reis find von 100 auf be en und Zucker ift nur unbedeutend Eine Ausnahme ma tiegen sind. Die W

zw. 97,9, chen Kaffee

aarenfklassen, Häute und Felle eisen 188,64, Pferde- Unter anderen egangen sind, sind zu 67,57 und 61,37%. gestiegen, aber doch der Durchschnitt. , Kartoffeln 5,6, len; selbst Butter Steigen oft hingewiesen wird, sind nur Der Arbeitslohn ist sten gestiegen, nämlich ca. 5, Steigerung weit (n ift ungefähr um 4 bei den meisten cine bedeutende ande ift die Stei- am stärksten gewesen, 1 Durchschnitt ebenso- die Steigerung agt werden. den Verhältnißzab len, erung der Pre Berechnet man indein auch hier die auf 100 geseßt werden,

1872:

könnte,

Vertheue-

bevor am

Majestät ver Kaiser und Hönig hatten die Gnade, {hon wäl- rend der Manöver bei Hannover im Herbst 1874, den Plan zu diesem Prachtwerke zu genehmigen, die Vorlegung Seiner Biographie zu gestatten und befahl, da feine der übersandten bisherigen Photo- graphien sich des Allerhöchsten Beifalls erfreute, eine nochmalige Vriginalaufnahme, speziell für dieses Werk, Am 3. Dezember 1874 hatte der Hof-Photograph Hans Hanfstaengl in Berlin die Ehre, diese Aufnahme im Königlichen Palais zu Berlin auszuführen. Se. Majestät halte hierzu die Uniform Seines Ecsten Garde-Regiments zu Fuß mit sämmtlichen Kriegsorden und zum ersten Male für eine photographische Aufnahme die Feldmarshall-Epauletts an- gelegt. Das Negatiy der Aufnahme wurde in Frankfurt a./O. mit- telst elcktrishen Lichtes auf Lebensgröße vergrößert, dann nach den Originalorden 2c. retouchirt und in München durch das artistische Institut von J. B. Obernetter vervielfältigt. Die - hierdurch ent- standene Photographie ist von vorzüglicher Schärfe üud gehört zu den gelungensten ihrer Art.

Se. Majestät hatten ferner die Gnade, Seine militärische Bio- graphie einer wiederholten Eigenhändigen Korrektur und Ergänzung zu würdigen, so daß dieses künstlerisch ansgestattete Probeblatt, bei welchem Photographie, Xylographie und Dru gleih hervorragend vertreten sind, den Anspruch auf historischen Werth erheben kann und dem Prachtwerke nah jeder Nichtung hin zur Empfehlung gereicht.

Das Werk selbst, welches unter dem Titel: ¿Die Generale der deutshen Armee Zehn Jahre deutscher Heeres- ge\ch ite 1864 - 1874 herausgegeben von G. von Glasenapy“ erscheint, zählt hervorragende und bekannte Namen zu seinen Mit- arbeitern, Wir nennen von denselben: Freiherr von Troschke, General-Lieutenant z. D.,, Mitglied des General-Artillerie-Conmités und der General-Ordens-Kommission; von Berdy du Verngois, Oberst und Chef des Generalstabes des I. Armee Corps; von Steinheil, Oberst-Lieutenant und Chef der Militärabtheilung des Königlich württembergischen Kriegs-Ministeriums; von Pelchrzim, Majer z. D.; von Marées, Major im Nebenetat des Großen Generalstabes; Reyher, Major vom Generalstabe der Königlich sächsischen Kavallerie-Division; Mün i ch, Köaiglich bayerisher Major a. D.; Graf von der Golßt, Hauptmann ag. D,; L, Schneiden, S Hofrath und Vorleser Sr. Majestät des Kaisers und Königs.

Das Werk bringt die Portraits und Biographien Sr. Majestät des Königs von Bayern, Sr. Majestät des Königs von Sachsen, Sr. Majestät des Königs von Württemberg, die Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Hessen und bei Nhein, der General-Feldmarschälle und der anderen Generale nach der Anciennität und es verspricht unter diesen günstigen Auspicien seinen ausgesprochenen Zweck zu erfüllen, nämlich zu einer Ehren- und Ruhmes-Halle der gesammten deutschen Armee, repräsentirt durch ihre Generale, zu werden. Wir bemerken \chließ- lih, daß der Subskriptionspreis eines Blattes (Photographie und Biographie) von 60 Pfennigen, der alle 14 Tage erscheinenden Lie- feruug von 10 Blait à 6 4, ein schr mäßiger zu nennen ist und daß die Verlags-Buchlhandlung für Militär-Literatur Militär tas Berlin, Potédamerstr. 54 und jede Buchhandlung, sowohl die Sub- skriptionen entgegen nimmt, wie auch Prospekte zur näheren Orientirung gratis übersendet.

Im Verlage der Königl, Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei (N. v. Deer) ist eine authentishe Darstellung des Arnim en Prozesses unter Benußung amtlicher Quellen herausgegeben worden. Bis jeßt liegen zwei Bände vor, von denen der erste die „Vorgeschihte des Prozesses“, d. h. die Korrespondenz zwischen dem Angeklagten und dem Auswärtigen Amte, die Anklage, die stenographischen Aufzeichnungen der Verhandlungen in den Audienz- terminen und die Umrisse des Erkenntnisses, wie solches zuerst münd- lich verkündet wurde, enthält. In einem zweiten besonderen Bande find alle, jeßt zu historischen gewordenen Dokumente abgedrudckt, welche in den Terminen verlesen wurden, und es ist zur Vervollständigung

der Sammlung der Text des ausgearbeiteten Erkenntnisses, sowie die

seitdem bekannt gewordene Zirkulardepesche über die Papstwahl bei- gefügt.

Die rheinis{en Provinzialstände habèn die Konkurrenz zur inreihung von Bauplänen für -das in Düsseldorf zu errichtende Provinzial-Ständehaus ausgeschrieben und für die drei besten Entwürfe Preise von 1200 Thlr., 500 Thlr. und 300 Thlr. ausge- seßt. Zahlreihe Konkurrenzpläne sind eingegangen. Für das neue Kunst-Akademiegebäude in Düsseldorf, für welches im Etat 1,390,000 Æ ausgeseßt, sind die Pläue fertiggestelt. Auch ein

zoologischer sowie ein Floragarten sind für Düsseldorf pro- |!

jektirt. Gewerbe und Sandel.

Der Geschäftsberiht der F. Wöhlertschen Maschinen- bau-Anstalt- und Eifengießerei-Aktien-Gesellschaft ent- hält folgende Daten: Es wurde im abgelaufenen Jahre ein Rein- das Glänzendste ges{mückten Sommergarten mit einem Doppel-

konzert, ausgeführt von dem vollständigen Musikcorps des Kaiser | Franz Garde-Grenadier-Regiments, unter Leitung des Königlichen | Musik-Direktors Saro und von der Hausfaypelle, unter Leitung des | L | der bis Zuleßt seine Kaltblütigkeit und seinen Muth behauptet zu

Kapellmeisters Sternagel. Der Garten, der gegenwärtig im {s sten

Blüthenshmucke prangt, wird auch sicherlich in diesem Sommer |

wieder ein Anziehungspunkt des Publikums fein, zumal die Aus-

stattung desselben durch Gaskörper, Gaéblumen, Grotten, Tempel u. \. w. | g dell

Beweise von dem Geshmack und der Phantasie derer geben, die mit

| vercinten Kräften seine Einrichtung übernommen haben.

Am Sonnabend, den 15. d. M., beginnt im Woltersdorff- Theater der bekannte Ballmeister Holzer im Verein mit Frl. Spinci und den englishen Damen Miß Lopiez, Slater, Her- bert, Waldmann und Mr. Hampson einen Gastspielcyklus. Hr. Holzer giebt zur Zeit in Potédam Gastspiele und macht durch die trefflichen Leistungen seiner Damen glänzende Geschäfte. Da außerdem noch Fr. Mende für mehrere Abende gewonnen, fo ver- spricht das Repertoire der genannten Bühne zu den Pfingsttagen ein ebenso interessantes als reichhaltiges zu werden.

Die Grundsteinlegung für das Schhiller-Denkmal in Wien hat Sonntag, den 9. Mai, als am 70. Sterbetage des Dich- ters, in Gegenwari des Comité, das eine dóffentliche Feierlichkeit erft für die Enthüllung des Monumentes zu veranstalten beschlossen hat, stattgefunden. Für den von Marbahs „Schiller-Höhe“ gespendeten Grundstein lagen nebst den diesbezüglichen Widmungss\c{reiben zur Einsenkung in den Stein bereit: eine rothgolden glänzende Locke Schillers und ein von 1hm am 29, Dezember 1798 aus Jena datirter Originalbrief, in welchem er den „Piccolomini“ als Tags zuvor vollendet ankündigt; beides ein Geschenk der jüngsten, vor zwei Jahren gestorbenen Tochter Emilie Freiin v. Gleichen-Rußwurm.

Ueber den Untergang des Hamburger Dampfschiffs „Schiller“ werden der „Times“ von ihrem Korrespondenten in Plymouth folgende Details telegraphirt: „Der Dampfer „Schiller“ (von der Flotte der Adler-Linie) verließ New-York am_ 24. April, war aber erst am Nachmittag -des folgenden Tages im Stande, die Barre in Sandy Hook zu passiren. Er hatte an Bord 99 Passagiere erster Klasse, 75 zweiter Klasse, 120 Deckpassagiere und einschließli der Offiziere eine Besaßung von 101 Mann, Alles in Allem also 359 Personen. Er überbrachte auh die australische und neu- seeländishe Post, im Ganzen 250 Beutel, Contanten im Werthe von 800,000 Dollars für Cherbourg und eine große gemischte Ladung. Während des ersten Theiles der Reise herrs{te stürmishes Wetter, und während der drei Tage, die der Katastrophe vorangingen, war es so nebelig, daß keine Beobach- tungen angestellt werden konnten. Am Freitag wurde der Nebel plößlich dichter, und in 15 Minuten war es unmöglich die Länge des Dampfers zu sehen. Die Segel wurden sofort eingezogen, die Ma- {inen auf halbe Schnelligkeit reduzirt und die Zahl der Wachthaben- den vergrößert, Fast unmittelbar darauf etwa um 10 Nhr

gewinn von 212,845 Thlr., bei einer Brutto - Einnahme für abgelieferte Arbeiten, worunter 130 Lokomotiven, von 2,884,293 Thlr., erzielt. Leßtere Rehnungssumme ist allerdings gegen die gleiche des Vorjahres beträchtlich zurückgeblieben, indem in die- sem die effektuirten Bestellungen den Betrag von 3,385,100 Thlr. ergaben. Die Gesammt - Abschreibungen beziffern sich auf 292,187 Thlr. Davon kommen auf die diversen Betriebs- Kontos allein 206,369 Thlr., insbesondere 14,118 Thlr. mit 2% auf Gebäude-Konto, 124,469 Thlr. mit 10 % auf Maschinen- Konto und 59,839 Thlr. mit 10% auf Inventar-Konto. Außerdem wurden 34,818 Thlr. für zweifelhafte Forderungen abgeschrieben. Wenn die Materialienbestände pro ultimo 1872 mit 610,791 Thlr. und pro 1873 noch mit 309,125 Thlr. anzuseßen waren, so beliefen fih die Bestände pro ult. 1874 nur noch auf 114,294 Thlr. Von dem Reingewinne von 212,245 Thlx. kommen nach Abzug der statu- tenmäßigen Tantièmen und der Reservefonds-Rate, somie von 5000 Thlr. für die Haftpflichts- 2c. Kasse zur Vertheilung an die Aktionäre 178,750 Thlr, was bei dem Aktienkapital von 3,250,0C0 Thlr. eine Dividende von 54% darstellt; 11,509 Thlx. werden auf das nächste Iahr vorgetragen.

- Wir entnehmen dem in der fünften ordentlichen Generalyer-

fammlung der Rheinisch-Westfälischen Rückversicherungs- Aktiengesellschaft vorgetragenen Berichte, daß in dem verflossenen Jahre beide Branchen der Gesellschaft erfreuliche Resultate ergeben. Die Transportbranthe erzielte eine Prämieneinnahme abzüglich Ras batte, Courtagen und Storni von 246,101 bei einer Versicherungs- summe von ca. 72,920,632 Thlr. gegen 195,942 Thlr. Prämien und ca. 63,083,462 Thlr. Versicherungösumme im Vorjahre, wonach si eine Steigerung von 50,159 Thlr. an Prämien und ca. 9,837,170 Thlr. an Versicherungssumme im verflossenen Jahre ergiebt. Hierzu kommt die Prämien- und Schadenreserve aus dem Jahre 1873 mit 48,264 Thlr. Verausgakt wurden in der Transportbranche an Retrozessions- Prämien 2c. 26,859 Thlr. 29 Sgr., an Schäden 161,332 Thlr., ferner an Provisions-, Organisations- und Verwaltungskosten 31,852 Thlr. Die Schaden- und Prämienreserve wurde auf brutto 90,155 Thlr. und abzüglich des Antheils der Retrozessionäre mit 68,961 Thlr. auf 21,194 Thlr. festgestellt, Die Feuerbranche vereinnahmte 224,854 Thlr. und verausgabte an Retrozessionsprämien abzüglich der Storni 92,092 Thlr, ferner an Schäden nach Abzug des Antheils der Retrozessionäre 73,436 Thlr., sodann an Provisions-, Organisations- und Verwaltungskosten 48,903 Thlr. Für \{chwebende Schäden und noch nicht abgelaufene Nisiken warden brutto 111,370 Thlr. und ab- züglih des Antheils der Retrozessionäre mit 73,845 Thlr. netto 37,925 Thlr. in Reserve gestellt. Die Ge'ammtecinzahmen stellen si auf 566,258 Thlr., die Gesammtausgaben cuf 395,225 Thlr., und sind von dem verbleibenden Uebershuß 171,034 Thir. die Nettoschäden und Prämienreferven mit 142,806 Thlr. abzuziehen, wonach sich ein Gewinn des Gesammtgeshäftes von 28,227 Thlr. erziebt. Von diesem Neingewinne kommt, nah statutenmäßiger Abschreibung, zum Kapital-Reservefonds und der Tantième für den Vorstand, Ver- waltungsrath und die Direktion im Gesammtbetrage von 8468 Thlr. und nach Abscßung eines Beitrages von 7759 Thlr. für den Ertra- Reservefonds, ein Betrag von 12,000 Thlr., also eine Dividende von

12% = 6 Thlr. pro Aktie, zur Vertheilung an die Aktionäre.

J Stil (i Sole bes Wegfalls der Mahl- und Schlachtsteuer der Kommunalzushlag auf Staatssteuern auf 161% der leßteren erhöht worden. Dagegen hat die Aufhebung jener Steuer nur eino unbedeutende Ermäßigung der Fleisch- und Brodpreise zur Folge gehabt, wohl aber hat fich die Qualität des Fleisches vers{lechtert.

Verkehrs-Anfstalten-

Der Salondampfer „Bessemer“ machte am Sonnabend mit 400 Persoven, darunter der Herzog von Sutherland und andere Personen von Distinktion, an Bord, cine Probefahrt von Dover nach Calais. Die Reise wurde bei stillem Meere in 17 Stunden ohne Hinderniß zurückgelegt, aber der s{chwebende Salon blieb, da dessen Mechanismus noch immer nit ga fertig ist, unbenußt, fo daß der Werth der Erfindung als ein Mittel zur Verhütung der Seekrankheit keineswegs erprobt werden konnte. Als der Dampfer in den Hafen von Calais einlief, rannte er mit solcher Heftigkeit gegen den Molo, daß er unglüdcklicherweise etwa 50 —60 Ellen desselben wegriß, wofür die Munizipalität der Stadt eine Entschädi- gung von 70,000 Frs. (2800 Pfd. Sterl.) fordert. Der „Befsemer“ selber wurde nicht beschädigt.

Aus dem Wolff schen Telegraphen-Bureau. Karlsruhe, Donnerstag, 13. Mai. Gestern Abend ist die von der hiesigen israelitischen Gemeinde nach dem Plan von

|- Professor Durm neu erbaute Synagoge feierlich einzeweiht. Der

Großherzog, die Großherzogin, der Erbgroßherzog, die Staats- Minister und Generale, sowie eine große Anzahl von cinge- ladenen Personen wohnten der Feierlichkeit bei.

Abends strandete das Schiff heftig auf den Retarriec Klippen. Der Alarm flog in wenigen Minuten durch das Schiff. Alle

kfaimen auf das Verdeck. Sämmtliche Geretteten sprechen

in bot lobenden Ausdrüdcken von Kapitän Thomas,

haben scheint und durch sein übliches h:iteres Benehmen versuchte, Hoffnungen ist der Bruft seiner Umgebung reae zu machen, obwohl die Umstände fo verzweifelt waren. Einige sprahen auch mit Be- wunderung von seinen eifrigen Anstrengungen, die Ordnung aufrecht zu erhalten und jener Panik Einhalt zu thun, die ohn- Zweifel ver- hinderte, daß viele mehr gerettet wurden. Um die Disziplin unter den

Passagieren wiederherzustellen, feuerte er seinen Revolver über die

Häupter derjenigen hinweg, die durch ihre unsinnige Hartnäigkeit

das erfolgreiche Herablassen der Boote verhinderten, und als er

all sein ‘ulver verschossen hat!e, sandte er nach seinem Säkel.

Aber seine Anstrengungen waren vergebers und die Panik griff immer mehr um sih. Cs scheint, daß am Freitag Abend ein kleines Fest zu Chren des Geburtstages eines der Offiziere gefeiert wurde, aber die Bedienung des Schiffes wurde in keiner Weise vernachlässigt. Es herrs{te die Jdee vor, daß Land nahe sei, weshalb die Mehrzahl der männlichen Passagiere auf dem V-rdeck auf dem Ausguck war. Fast fämmiliche Frauen und Kinder und einige Männer schliefen, Die Kata- strophe wareine ganz plötliche, und die Erschütterung scheint anfänglich so unbedeutend gewesen zu fein, daß nur Wenige wußten, daß das Schiff auf einer Klippe sei. Der Nebel war fo dicht, daß es unmöglich wurde, feine Lage zu beurtheilen. Eine Kanone wurde etwa ein halbes Dußend Mal abgefeuert, bis das Pulver naß wurde, und Raketen wurden abgebrannt, ohne die mindeste Hülfe zu bringen. Mittlerweile wa- ren fieben der acht an Bord befindlichen Boote flott gemacht worden, aber nur drei wurden mit einigem Erfolge herabgelassen, und nur zwei überlebten den Sturm der Naht. Der Fälle, wo Personen mit knapper Noth dem Tode entgingen, waren natürlich viele. Ein Mann bewirkte seine Rettung, indem er fich mit seinen

Zähnen an den Finger einer Hand festhielt, die ein Anderer auêgestreckt hatte, um ihn zu retten. Mrs. Jones, eine der geretteten Frauen, wurde von ihrem Mann in ein Boot „geworfen, und als dieses Boot umschlug, befand sie sich untcr Denjenigen, die in der Dunkelheit von einem anderen Boot aufgenommen wurden, Die Weise, in welcher sich die Frauen an den Kapitän anklammerten, war

herzzerreißend, und als die Pflicht seine Anwesenheit in einem anderen Theile des Schiffes gebot, mußte er Gewalt brauchen, um sich von ihnen loszureißen. Viele glaubten, daß das Schiff zusammen- halten würde, bis Hülfe käme, aber der bewegten See hätte das stärkste Schiff nicht widerstehen können. Mehrere begingen den Fehler, si an die eisernen Masten und an das Takelwerk zu binden, so daß, als die Masten fortgerifsen wurden, fie mit denselben zu Grunde gingen.

Es ist nun bestimmt bekannt, daß 312 Menschen um-

kamen. Von einer Gesammtzahl von 254 Passagieren und der aus 101 Köpfen bestehenden Besatzung wurden nur 43 Personen gerettet, Ueber 50 Postbeutel wurden von Fischern geborgen. Die Ladung des Schiffes ist über das ganze Gestade hin zerstreut, Den