1875 / 142 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Jun 1875 18:00:01 GMT) scan diff

_reich mit Eichenkränzen und preußishen Fahnen geshmüdckt wa- ren. Hinter dem Altar war links eine Compagnie des 24. In- fanterie-Regiments, rets eine Schwadron des Zieten-Husaren- Regiments, beide mit Fahne und Regimentsmusik, aufgestellt. In nächster Umgebung der Grube stand die Shuljugend, dahins- ter auf der linken Seite der Ortsvorstand und die Kreisvertre- tung. Auf der reten Seite hatten in gerader Linie die genann- ten Kriegervereine Aufstellung genommen, sih an eine Tribüne anlehnend, welche für die Damen bestimmt war.

Um 12 Uhr 30 Minuten erschien, mit lauten Hos em- pfangen, Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz und wurde in dem Pavillon von dem Geheimen Regierungs-Rath Dr. Schône und dem Baurath Spieker aus Potsdam begrüßt. Höchstderselbe begab Sich alsdann, von raushender Musik empfangen, zu den Kriegervereinen und der erwähnten Shwadron und Compagnie, \chritt deren Front ab und betrat dann wiederum den Pavillon.

Zur Eröffnung der Feier hielt hierauf der Unter-Staats- sekretär Sydow eine Ansprache an Se. Kaiserlihe und König- lihe Hoheit den Kronprinzen, in der er eine kurze Uebersicht über den. bisherigen Verlauf der Verhandlungen und über die Legung des Grundsteines gab; \{chließlich bat derselbe um die alsbald gnädigst ertheilte Erlaubniß, die in der gestrigen Ersten Ausgabe dieses Blattes im Wortlaute mitgetheilte Urkunde verlesen zu dürfen. a

Nach erfolgter Verlesung wurde die Urkunde in inen kupfernen Kasten gelegt, in dem fi bereits folgende Gegen- stände befandent :

1) Abschrift des Allerhöchsten Erlasses vom 5. Juni 1875, betreffend die Errihtung des Denkmals.

9) Die Reihsmünzen Königlich preußisher Prägung aus dem Jahre 1875, (und zwar 1 Doppelkrone, 1 Krone, 1 silbernes Fünfmarkstück (1874), 1 Markstück, 1 Zwanzigpfennigstück, 1 Zehnpfennigstück, 1 Zweipfennigstück und 1 Einpfennigstü.)

3) Urkunden und Aktenstücke zur Geschihte des Kurfürsten Friedrih Wilhelm von Brandenburg 1. Band.

4) Droysen, Der Staat des Großen Kurfürsten, (und zwar 3. und 4. auf besonderen Wunsch Sr. Kaiserlichen Und Königlichen Hoheit des Kronprinzen.)

5) Fehrbellin, 18. Juni 1675. Zum 200jährigen Gedenk- tage, von von Wigleben und Dr. Hassel.

- 6) Der Deutsche Reid:s- und Königliche Preußische Staats- Anzeiger vom 18. Juni 1875.

7) Osthavelländisches Kreisblatt vom 18. Juni 1875.

8) Ordnung der Feier der Grundsteinlegung.

9) Gegenwärtiges Verzeichniß.

Der Kasten trug die Aufschrift:

Auf Allerhöchsten Befehl

Sr. Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm

ist dieser Grundstein für ein Denkmal zum Ge-

dächtniß an die Schlaht bei Fehrbellin von

Sr. Kaiserlihen und Königlihen Hoheit dem

Kronprinzen

Friedrih Wilhelm

gelegt bei der zweiten Säkularfeier am 18.

Juni 1875.

Der Geheime Regierungs-Rath Dr. Schöne und der Bau- rath Pieper trugen den Kasten in die Höhlung des Grund- steines, wo derselbe zugelöthet wurde. Darauf begab Sich Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz zum Grund- stein, nahm mit der silbernen Kelle von dem Höchstdemselben dargereihten Mörtel und that, nahdem der Deckel lothreht ein- gefügt war, mit dem silbernen Hammer die drei ersten Schläge. Alsdann \prah Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit:

Im Namen Sr. Majestät des Kaisers und Königs lege ih hier- mit den Grundstein zu dem Denkmale meines großen Ahnherrn, des Siegers von Fehrbellin,

Der Stein, den wir heute einsenken und das Standbild, welches dereinst hier stehen soll, gelten den Heldenthaten, welche grundlegend einwirkren auf die Entwickelung vnseres Vaterlandes, Wir gedenken der Tapferkeit und Treue, die damals wie zu allen Zeiten unser Haus und Volk verbunden haben und die von den märkischen Landen ausgehend alle anderen Gaue unseres engeren und weiteren Vater- landes ergriffen. So ist es gekommen, daß die kleine, kaum beachtete Mark zu dem Staate emporwuchs, der heute die Geschicke Deutsch- lands in festen Händen hält und so Gott will, auch ferner halten wird.

Sn diesem Sinne rufe ich: Es lebe Se. Majestät der Kaiser und König hoch!

Mit lauter Begeisterung stimmte die Versammlung ein und brate auf Se. Majestät den Kaiser und König ein dreifaches

och aus. Während die Spigen der Behörden nunmehr die üblichen Hammerschläge thäten, spielte die Militärmusik den Hohenfriedberger und andere ältere preußishe Märsche.

SHieran {loß sich die Weihrede und das Gebet des General-Superintendenten Dr. Brückner.

Anfnüpfend an den Umstand, daß kurz vorher die Sonne durch die Wolken bra, warf der Redner die Frage auf, warum denn die Kunde von der Schlacht bei Fehrbellin wie ein Son- nenstrahl hingezogen sei über die deutshen Gauen? Was denn dieser Shlacht ihre große Bedeutung in der Geschichte gegeben habe? und antwortete: sie sei selbst eine Grundsteinlegung, nur für einen gewaltigeren Bau und ein mächtigeres Denkmal in der Geschichte, Die Bedeutung der Schlacht liege nicht in dem Umfang derselben, auch niht in dem Blutigen des Zusammenlreffens, so sehr das Letztere das Mitgefühl errege; wir hätten seitdem viel größere, auch blutigere Schlachten zu registriren. Die Bedeutung liege zunächst in der Heldengestalt des Großen Kurfürsten, der nie größer gewesen sei als in den Tagen, wo er feine Truppen rastlos vom Rhein zum Rhin geführt, dann fich mit seinen Reiterschaaren wie ein Keil in die Stellung des Gegners gebohrt, Triumph auf Triumph davon getragen, sein Land befreit und in der Schlacht selbs das Ganze geleitet, und doch seine Augen leucteten „wie funkelnde Kometen“ mitten im Hand- gemenge sih befunden habe. Jndeß über die Helden der Vorzeit dürfe man nicht vergessen die Helden der Neuzeit. Und mit dem Dank für jene müsse sch auch der Dank dafür verbinden, daß Gott seitdem noch manhe und große Helden aus dem Hause der Hohenzollern gesendet habe. Die Bedeutung der Schlacht liege ferner in der Tapferkeit des

Heeres, in der Treue des Volkes, Es solle unvergessen bleiben, was das fkleine Heer damals geleistet hätte und zwar in eigener Kraft, ohne fremde Hülfe; wie die Bauern, dem \päteren Land- fturm glei, ihre Leh ein mit der bekannten Ueberschrift ge- sammelt und den kleinen Krieg zwishen Mooren und Brüchen

wolle, niemals gelockert

neuert wurden, in Treue ausgehalten hätte, bis der fern wei- lende Fürst herangekommen wäre, um seine gewichtigen Schläge zu thun. Allein wer wollte sagen, daß die Brandenburger unter ähnlichen Verhältnissen heute niht ebenso handeln würden und die an- deren Provinzen dazu? Die Zeiten lägen noch niht zu fern, wo das Volk nit blos einen monate-, sondern einen jahre- langen Druck in Geduld und Treue getragen, bis die Stunde \{lug, wo der König rief und „der Sturm bra los.“ Die Bedeutung der Schlacht liege vor Allem in ihren weiteren Fol- gen. Man finde in der Geschichte oft : kleine Anfänge, große Ausgänge, mühsames Ringen, herrliches Vollbringen! Oesfters könne man wahrnehmen, wie Gott an einem Ort, wo man es nicht ahnte, die Fäden gelegt habe, aus denen Jahrhunderte \päter das Gewebe großer Greignisse fih entwidelt habe. So sei es au hier. Selten sehe man die Früchte kühnen Willens, klarer Umsicht, soldatischer Zucht, per- fönlicher Tapferkeit, bereiter Opferwilligkeit und hingebender Vaterlandsliebe \o deutlich wie hier. Selten sei ein Tag der Vergangenheit \o offenbar, auch den damaligen Zeitgenossen hon offenbar, ein Prophet der Zukunft gewesen, wie dieser. Turenne habe auf die Nachricht von dem Siege gesagt: ganz Deutschland werde seine Gedanken ändern; nun wohl, dies Wort sei in viel größerem Umfange wahr geworden, als es der fränkishe Heerführer gemeint. Ganz Deutschland habe wirk= lich seine Gedanken geändert; {hon damals, denn man staunte und hörte etwas von dem Rauschen des aufsteigenden Adlers; später, denn mit steigender Zuversicht habe sich der Glaube geltend gemacht, daß das damals noch kleine branden- burgishe Land berufen sein werde, die leitende Stellung in Deutschland einzunehmen; und jegt habe sih das erfüllt. Möge die Schlacht auch nur klein gewesen sein, es sei damit doch der Grund zu der nachmaligen Größe des Vaterlandes gelegt wor- den. Hier sei begonnen worden, was in dem Befreiungskriege vollbracht, dur die jüngsten großen Ereignisse besiegelt fei : die Fremdherrschaft hat auf deutschem Boden keinen Raum, feine Ausficht mehr. Durch Tage, wie dieser, sei jenes Band. des Vertrauens und der Treue zwischen unserem Fürsten- geshlecht und unserem Volk geflohten worden, welches, \#o Gott werden werde. An Erfahrungen, wie die damaligen waren, habe sih jene Zähigkeit, Kühnheit, Opfer- willigkeit entwickelt, welche sh durh Schwierigkeiten nicht \o leiht irre machen lasse. Diese fittlihen Folgen seien größer als der äußere Sieg. In diesem Sinne zehrten auch wir noch von den_ Früchten dieses Siegs. Nun wohl, man solle doch wohl nicht sagen, daß wir von den Anstrengungen und Tugenden der Väter zehrten und vergäßen unsere gegenwärtige Pflicht ? Wir woll- ten uns doch niht überheben, als wäre durch uns Größeres geleiftet worden? Das sei ein rechtes Volk, das sich durch die Er- innerung an die Großthaten seiner Geschichte immer von Neuem in die Demuth weisen lasse. Hohmuth komme immer vor dem Fall, Demuth sei immer die Mutter der wahren Größe. Das sei ein rechtes Volk, welches in den Tagen des Friedens zu er- halten wisse, was in den Tagen des Streits erworben sei, und welches nie vergesse, daß Frömmigkeit und Sittlichkeit die einzig sicheren Grundlagen gesunden Volkslebens seien. Gerechtigkeit erhöhe ein Volk, die Sünde sei der Leute Verderben. Gotles- furt sei niht blos aller Weisheit Anfang, sondern auch aller Volkswohlfahrt sicherster Grund. Darum wenden wir uns zu Gott, der uns auch durch Tage, wie den von Fehrbellin zu sich gezogen hat aus lauter Güte! Mit Gebet und Segen {loß der Redner.

Der Gesang des Liedes: „Nun danket Alle Gott“ mit Be- gleitung der Viilitärmusik beendigte die patriotische Feier, welche einen tiefen Eindruck auf die Versammlung hinterließ.

Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz trat nunmehr aus dem Pavillon heraus und ließ die aufgestellten Ae in Compagnie- resp. Schwadronsfront vorbeimar-

iren. Höchstderselbe begab Sich alsdann zur Entgegennahme eines Gabelfrühstücks in das sogenannte Drei-Kaiserzelt, das bei Ge- legenheit der Drei-Kaiser-Zusammenkunft während des Manövers im Oktober 1872 erbaut und dem Festcomité für diese Feier überlassen war. In dem mittleren Rundtheile des Zeltes war die Tafel servirt, an der Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz zwishen dem Kriegs-Minister, General der In- fanterie von Kameke und dem kommandirenden General des 111. Armee-Corps von Schwarzhoff Play nahm. In den bei- den Seitenflügeln waren die Tafeln für die Gäste gedeckt. Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit brachte bei dem Frühstück fol- genden Trinkspruch aus:

Es ift nit ohne tiefe Bewegung, meine Herren, daß ih an dieser Stätte uad an diesem Tage Sie auffordere, auf das Wohl Sr. Majestät des Kaisers und Königs zu trinken. Wir stehen hier gleihsam an der Wiege des preußischen Staats, und große Thaten sind geschehen, seit wir aus kleinen Anfängen zu der Stellung gekom- men sind, die wir heute unter Führung unseres Kaisers einnehmen. Hüten wir uns aber, bei solcher Betrachtung jemals anderen Ge- danken als denen demüthiger Dankbarkeit Raum zu geben, denn nur dann können wir hoffen, daß es dem Kaiser, unserem Könige, ver- göônnt sein wird, in einer langen Reihe von Friedensjahren die Frucht reifen zu sehen, welche eins in {weren Zeiten gesäet worden ist.

Se. Majestät unser Allergnädigster Kaiser und König lebe hoch!

Der Landrath Graf v. Königsmarck erwiderte den Trink- \spruŸch mit einem Hoh auf Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit den Kronprinzen, in das die Gesellschaft mit lautem Jubel ein- stimmte.

Nach aufgehobener Tafel unterhielt Sih Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit noch mit mehreren anwesenden Personen und ließ Sih verschiedene Herren und Damen vorstellen. Nach 3 Uhr verließ Höchstderselbe das Zelt und wurde beim Scheiden vom Schlachtfelde mit lauten Iubelrufen der versammelten Volksmenge begleitet.

Die geladenen Gäste und das fremde Publikum traten bald darauf ebenfalls den Rückweg an; die Einwohner Hakenbergs und der umliegenden Ortschaften seßten dagegen in den Tanz- und Spielbuden, die an dem Feslplaze in großer Anzahl errichtet waren, noch bis zum späten Abend die Feier fort, welche den Charakter eines wirklihen Volksfestes annahm.

Zwischen Deutschland und Belgien besteht keine Vereinbarung, durch welche der gegenseitige Schuß der Waarenbezeihnungen gewährleistet wäre. Dagegen. ist zu Gunsten der Angehörigen Preußens und des Königreiches Sachsen ein gegenseitiger Schuß dieser Art mit der belgischen Regierung vereinbart, und zwar für Preußen durch die Ueber- einkunft wegen gegenseitigen Schußes der Rechte an literarischen

Sachsen durch den Vertrag wegen gegenseitigen Schußes der Rechte an Werken der Literatur u. #. w. vom 11. März 1866, Artikel 15. Beiden Vereinbarungen if die Grundlage entzogen, seitdem Préußen wie Sachsen in der Frage des Markenshußes mit den übrigen deutshen Staaten zusammen ein einziges, dur die Reichsgeseßgebung beherrshtes Rechtsgebiet bilden. In Folge dessen ist zwishen dem Inhalte dor Vereinbarungen und den Bestimmungen des geltenden Rechtes eine Inkongruenz einge- treten, zu deren Beseitigung der Bundesrath in seiner Sizung am 10. d. M. beschlossen hat, den gegenseitigen Schuß der Waarenbezeihnungen Namens des Reiches und für dessen ge- fammtes Gebiet mit Belgien zu ftipuliren.

Die vereinigten Aus\{chü}se des Bundesraths für das Landheer und die Festungen und für Rehnungswesen traten heute zu einer Sizung zusammen. Daran {loß sich eine Sitzung des Ausschusses für Rehnungswesen.

Die Reichstags-Kommissionzur Vorberathung

der Entwürfe eines Gerichhtsverfassungs-Geseßzes,

einer Strafprozeß-Ordnung und einer Civilprozeß-

Ordnung nebst Einführungsgeseßen seßte in ihrer Sigung

vom 17. Iuni die Berathung des §. 89 fort. Derselbe bestimmt,

daß die Anordnung von Beshlagnahmen dem Richter, bei Ge-

fahr im Verzuge auch der Staatsanwaltschaft und den Polizei-

und Sicherheitsbeamten zustehe, daß aber, wenn eine Beschlag-

nahme ohne rihterlihe Anordnung erfolgt sei, der davon Be-

troffene auf rihterlihe Entscheidung antragen könne. Hierzu lag

ein Antrag des Abg. Hauck vor, wonah die Anordnung der

Beschlagnahme nur dem Richter zustehen solle, daneben zwar bei

Gefahr im Verzuge der Staatsanwalt und die Polizei- Und

Sicherheitsbeamten die zur Ueberführung dienenden Gegenstände wegznnehmen berechtigt, aber zugleih verpflichtet sein sollen, von der Wegnahme dem Richter binnen 24 Stunden zur Genehmigung der Beshlagnahme Anzeige zu machen. Dieser Antrag wurde indeß mit 13 gegen 13 Stimmen abgelehnt, dagegen ein Vermittelungs- antrag des Abg. Becker angenominen, wonach, wenn die Bes chlag- nahme ohne rihterlihe Anordnung und ohne Zustimmung des von derselben Betroffenen erfolgt, die richterlihe Genehmigung binnen 3 Tagen zu beantragen is. Auch der §. 90, welcher von der Beshlagnahme von Briefen und anderen Sendungen auf der Post handelt, führte zu einer längeren Debatte. An- träge waren dahin geftellt, diese Beschlagnahme nur bei Ver- brechen, nur nach Erhebung der öffentlihen Anklage und nur dann, wenn die Briefe an den Beschuldigten gerichtet find oder von ihm unzweifelhaft herrühren, eintreten zu lassen. Zur Unterstühung derselben wurde hervorgehoben, daß nur in den bezeihneten Fällen das ftrafrehtlihe Interesse es erheishe, von dem Grundsaße der Unverlezlichkeit des Briefgeheimnisses ab- zuweihen. Von anderen Seiten wurde erwidert, daß die beantragten Beschränkungen, auf Verbrehen und auf die Zeit nach erhobener öffentliher Klage, zu eng seien, da, namenilich für Fälle der Betrügerei, Hehlerei und ähn- liher Vergehen gegen das Eigenthum, die Beschlagnahme von Briefen häufig zur Ueberführung des Thäters führe und mithin im dringendsten Interesse der Strafjustiz liege, und da auh vor Erhebung der öffentlichen Klage gerade bei \{chweren Straffällen die Beschlagnahme zur Entdeckung des Thäters von größter Wichtigkeit sein könne. Schließlih wurde der 8. 90 des Ent- wurfs mit einem Zusay des Abg. Becker, wonah bei Uebertre- tungen eine Beshlagnahme ausgeshlofsen is, und einem die Vorausseßungen der Beschlagnahme etwas \chärfer fassenden Antrage des Abg. v. Puttkamer angenommen. Die §Z. 91—95 fanden mit unwesentlihen Aenderungen Annahme; ein Antrag, Durchsuchungen bei Uebertretungen niht zuzulassen, wurde mit

großer Mehrheit abgelehnt.

In den deutschen Münzstätten find bis zum 5. Juni 1875 geprägt: an Goldmünzen: 885,539,460 /6 Doppelkronen, 958,870,750 #4 Kronen; an Silbermünzen: 20,134,075 5-Markstüke, 64,534,402 #6 1-Markfstücke, 15,096,635 20 20-Pfennigstückle; an Nickelmünzen: 7,582,367 A 40 „5 10-Pfennigstücke, 3,729,912 4 39 5-Pfennigstüde ; an Kupfermünzen: 2,795,905 A 14 „S 2 - Pfennigstücke ; 1,367,498 M6 24 Z Il-Rfennigstüde. Gesammtausprägung : an Goldmünzen: 1,144,410,210 (6; an Silbermünzen: 99,765,112 A 20 - 4; an Nidtelmünzen: 11,312,279 M 75 S. 3 an Kupfermünzen: 4,163,403 A6 38 „S.

Der Disziplinarhof für nicht richterliche Beamte trat heute im Gebäude des Kammergerichts zu einer Sitzung zusammen.

Der General-Major des Barres, Direktor der Ober- Militär-Examingtions-Kommission, ist nah beendigtem Urlaub von Bad Oeynhausen hierher zurückgekehrt.

Der Wirkliche Geheime Kriegsrath und Intendant des [1]. Armee-Corps Engelhard is von seiner Dienstreise hierher zurückgekehrt.

Der hiesige \panishe Gesandte Merry y Colom hat sich gestern Nachmittag behufs Ueberreichung feiner Kreditiva am Königlich \ähsishen Hofe nah Dresden begeben.

Der frühere Kaiserlih russishe Gesandte am hiesigen Hofe, Geh. Rath von Budberg, welcher vorgestern hier an- gekommen war, _ ist geftern Abend nah der Schweiz weiter gereist.

Der Kaiserlich russishe Ober-Stallmeister, Graf Sta- nislaus Potocki, if gestern, von Dresden kommend, hier durch und nah Warschau gereist.

Der Kaiserlih russishe Reihscontroleur von Abaza ist gestern Abend aus St. Petersburg hier angekommen und im Hotel Royal abgestiegen.

Hannover, 18, Juni. Se. Königliche Hoheit der Prinz August vonWürttemberg, kfommandirendér General des Garde-Corps, is gestern Nachmittag 3 Uhr 38 Min. hier eingetroffen und hat im Victoria-Hotel Wohnung genommen.

Sachsen. Dresden, 18. Juni. Ihre Majestäten der König und die Königin haben mit Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Therese von Bayern nebst Hohem Gefolge geftern Vormittag 10 Uhr von Pillniy aus einen Ausflug nah der Schweizermühle und dem Schneeberge unternommen, an welchem infolge erhaltener Einladung auch der hiesige Königlich bayerishe Gesandte Frhr. v. Gasser eh Gemahlin Theil ge- nommen haben. Vom Schneeberge aus haben die Hohen Herr- schaften fich über Bodenbah nah Tetschen begeben, woselbst im „Hotel zur Poft“ das Diner eingenommen wurde, und sind

s hätten; wie endlih -das Volk unter \{chwerem Drucke, elb als die Traditionen des dreißigjährigen Krieges wieder er-

Erzeugnissen u. \. w. vom 28." März 1863, Artikel 17; für

von dort Abends nach Pillniy zurückgekehrt.

Hessen. Darmstadt, 16. Juni. Das |

hessische Regierungsblatt veröffentlicht eine Bit ANO 11. d. M,, die Einziehung des Großherzoglichen Staatspapiergeldes vom 1. Iuli 1865 betreffend. Durch dieselbe wird“ das auf Grund des Gefeßes vom 26. April 1864 ausgegebene Großherzogliche Staatspapiergeld im Gesammt- betrage von 4,300,000 Fl, zur Einlösung aufgerufen. Die Ein- lösung kann von jeßt ab bis spätestens zum 31. Dezember d. I bei der Großherzoglichen Staats\chulden-Tilgungskasse bei sämmtlichen Rentämtern, Hauptsteuerämtern, Ober-Einnehmereien und Distrikseinnehmereien bewirkt werden; bei den genannten Lokalstellen jedo nur infoweit, als ihr Kassevorrath es gestattet Vom 1. Januar 1876 an fann die Umwechslung nur noch bei der Großherzoglichen Staats\hulden-Tilgungskafse erfolgen.

__ Meckelenburg-Scþpwerin. S chwerin, 18. Iuni.(

Jhre Majestät die Königin Olga von Wüktembera if zum Besuche des Großherzoglihen Hofes heute Abend 51/, Uhr hier eingetroffen; die Rückehr Sr. Königlichen Hoheii des SVUtA Mie Bi von es wird morgen erwartet Ihre Hoheiten die Herzöge Wilhelm Paul Friedri :

fe een, g helm und 4 Griedrih sind am 17.

: Sachsen - Altenburg. Altenburg, 17. Juni. Zhre Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Moritz sind gestern E 8 o e Me Sa S nah Meiningen abgereist : ( Den fich die Hohen Herrschaften in die iz begebe Herrschaf n. die Schweiz : Elsaß-Lothringen. Straßbula 17 Int Dle erste Session des Landesaus\chuss\ses für Els\aß - Lothringen ist heute Vormittag 11 Uhr durch den Ober- A A n ie u O mit einer Ansprache eróf\net worden. ieselbe lautete nach der „Stra A) ola, ) i ßb. Ztg.“ wie Meine Herren! Im Namen S jestä i\ if i Mel 1 Jm Namen Sr. Majestät des Kaisers heiße ih Sie willkommen zur ersten Sitzung des L [husse ) Clsaß-Lothringe. ßung Landesausshusses von Die Regierung Sr. Majestät hat diese Instituti As gierun 1) ( ( ese Institution auf de Wuns der Bezirksvertretungen geschaffen, um, wie es der A C rlaß vom 29. Oktober v. J. ausspricht, die Verwaltung bei der Vor- ages Jo E von der Erfahrung und Sachkunde von Wcannern berathen zu sehen, welche durch das Vert ihrer Mikt- bürger Ga R AA ¡ ch Bertrauen ihrer Mit ür die Verwaltung begrüße ich mit Freuden di i ; | } i i ese Gelegenheit zu a, rvar von welcher ich Aufklärung s für das Land, dessen Erwachen ?u größerer Theilnahme an fei Ange - heiten erwarte h h seincu Angelegen eine Herren! Das Ziel unserer gemeinsamen Arbeit sei di E err Vas inserer a rbeit sei die Wohlfahrt Elsaß-Lothringens, seine fortschreitende anolitélung al geistiger wie auf materiellez Gebiete. assen Sie uns gemeinsam dahin ftreben, daß diese u L B C ( n, ralte Reichslande als lebendiges Glied des neuen Reiches eiae Éo ragende Bedeutung erlangen, wie zu Ehr und Ruhm Ihrer Vorfahren in R Zeiten des alten Reiches. | Ds i Meine Herren! Die Zukunft Elsaß-Lothrin i

Wel Vie ZUkunft Eljaß-Lothringens liegt zum guten Theile in Jhrer Hand. Jhr Einfluß darauf wird um so E, und wohlthätiger sein, Sie werden um |o sicherer die Basis zur Heran- bildung eines eigenartigen Staatôwesens gewinnen, je fester Sie bei Zhren Berathungen stets vor Augen haben, daß die Interessen Elsaß- S A Ee N des Deut! schen Reiches verbunden sind je muthiger Sie dazu helfen, daß die Elsaß-Lothringer ihr Vaterland in e R suchen und wiederfinden. ats a

hoffe, daß wir uns auf di W 2 de

a s E Ai auf diesem Wege stets begegnen werden,

| | haben Sie nur bereitwilliges Entgegenkommen zu erwar s wird s zum Vergnügen gereichen, Jhre Arbeit Fhnen in jeder Weise zu erleichtern; zu allen nüßlichen Auftläru verde Sie Ba stets bereit finden. M rag er wichtigste Gegenstand Jhrer Berathung wird der Landes- haushalts Etat für das Jahr 1876 sen. Lat n

Außerdem werden Ihrer Begutachtung Geseßentwürfe über di N L s 2 S G Lb bres „L l ie Benüßung der Privatflüsse, Uber die Gebühren der Advokaten und Anwälte und einige andere, sowie verschiedene Vorlagen über Ver- E R unterbreitet werden.

Im Namen Sr. Majestät des Kaisers erkläre ih hiermit di

4 Maje Kai iermit die Session des Landesausschusses von Elsaß-Lothringen für eröffnet und bitte nunmehr den Hrn, Alters-Präsidenten, die Wahl des Präsidenten der Versammlung vornehmen zu lassen,“ E

i Hierauf erwiderte das als Alters-Präsident fungirende Mit- glied Herr Tlurer, indem er Namens der Versammlung dem Dber-Präsfidenten für den freundlihen Willlommgruß, vor Allem aber für die von demselben ergriffene Initiative zur Schaffung der Insftitution des Landesaus\husses den Dank der Versamm- lung ausfprah und mit den Worten \{loß:

«Ich fühle mid) aber verpflichtet, den Dank der Versammlung an eine höhere Stelle zu richten, an das Oberhaupt des Staates, an Se. Majestät den Kaiser, welcher in fo gnädiger Weise den Vor- hlägen des Herrn Ober-Präfidenten, den Wünschen der Bezirksver- iretungen entsprochen, und die für die Entwickelung der Landesinter- essen fo wichtige und bedeutungsvolle Institution des Landesausschusses ins Leben gerufen und dem Lande diese Beweise Seiner huldreichen Gesinnungen gegeben hat. Wir hegen die Hoffnung, daß das Reich uns ba!d würdig finden wird, unsere Angelegenheiten in nicht zu fer- ner Zukunft in unfere cigenen Hände zu legen.“ i

Anwesend in der Versammlung waren 29 Mitglieder. Baron Reinach hatte sich wegen unaufschiebbarer Familienange- legenheiten entshuldigt und wird ehester Tage in den Landes- aus\huß eintreten. Bei der alsbald nah der Eröffnungssizung abgehaltenen Wahl des Vorsißenden wurde Hr. Iohann Schlumberger aus Gebweiler zum Präsidenten gewählt.

18, Juni. (V. T. V) Der Landesau

i ni. D, s\chu E iftéühes gestrigen und heutigen Sizung die Wahl bes Ura Schriftführer vorgenommen und seine vier ifi

E E Kommissionen

Desterreih-Ungarn. Wien, 17, Juni. Der Kaiser hat dem vom oberöfterreihishen Landtage beshlossenen Geseßt- entw ur f, wodurch der §. 28 des Gesetzes vom 15. August 1874 betreffend die Ablösung der auf Grund und Boden haftenden Geldgiebigkeiten und Naturalleistungen für Kirhen, Pfarren und deren Organe, abgeändert wird, die Sanktion ertheilt.

Der Königlih \ächsishe Gesandte Geh. Rath v. Bose hat, wie die „Wien. Ztg.“ mittheilt, gestern einen A lichen Urlaub ang-treten. Der deutshe Botschafter hat seine Stellvertretung während seiner Abwesenheit übernommen.

Großbritannien und Jrland. London, 17, Iuni Ihre Majestät die Königin kehrt am Freitag von Balmoral nah Schloß Windsfor zurück. Im Butingham - Palast fand gestern der zweite Hofball dieser Saison statt, zu dem mehrere hundert Einladungen ergangen waren. Unter den Anwesenden befanden fih der Prinz und die Prinzessin von Wales, der Prinz Und die Prinzessin Ludwig von Hessen (deren Abreise nah dem

-

übrigen Mitglieder der Königlichen Familie, die K i [ abinets-Mini das diplomatische Corps und Mitglieder der hohen A Der Sultan von Zanzibar nahm gestern Morgen die Blumenschau im Botanischen Garten in Augenschein. Dann begab er sih in Begleitung seines Gefolges nach dem nahe bei London gelegenen Scebadeorte Brighton. Dort besuchte er das Aquarium, dinirte bei Sir Albert Sassoon, einem indischen Israeliten, und ‘wohnte einem Empfange des Bürgermeisters von Brighton im Dome des Pavilion bei. Er übernachtete im Grand Hotel und kehrte heute Morgen nah der Metropole zurück. Der Gemeinderath der City von London beabsichtigt dem Sultan eine Willkommen- Adresse in einem goldenen Kästchen im Werthe von 100 Guineen zu Üüberreihen. Mit der Ueber- reihung der Adresse wird wahrs\cheinlih ein glänzender Empfang nebst Bankett im Mansion-House verknüpft werden. S185 Un T D) Unterhaus, s n- digte an, daß er bezüglih der mit den Geseßen n E Widerspruch stehenden Anwesenheit von Jesuiten in England die Niederseßung einer Untersuhungskommission am 6. k, Mts beantragen werde. Eine Anfrage Whalleys betreffs des vom Präsidenten der französishen Republik in der Streitsahe Eng- lands mit Portugal über die Delagoabay gefällten Schieds- spruhs beantwortete der Unterstaatssekretär im Departement des Auswärtigen dahin, daß die Regierung von der Entscheidung des Präsidenten Mac Mahon noch nit offiziell unterrichtet \et Auf eine fernere Anfrage erklärte derselbe, es heine ihm nicht opportun, den Sultan von Zanzibar, der im Augenblick der Gast Englands sei, zu weiteren Vereinbarungen zu drängen die entweder den Schuß der englischen Interessen, oder cine weitere Entwickelung der Handelsverhältnisse oder die Unter- drüung des Sklavenhx1ndels zum Gegenstand hätten Ohne Zweifel würden aber Besprehungen und Verhandlungen zwischen Vertretern der Regierung und dem Sultan vor der Abreise des Leßteren stattfinden; denn der Sultan sei geneigt die Wünsche Englands wohl aufzunehmen. e

19. Juni. (W. T. B.) In der gestrigen Si 11 nterhauf es erwähnte Cork des Artikel 9 des ariser Wei trages vom Jahre 1856 und der gegenwärtigen Lage der Türkei im Verhältnisse zu den Interessen Englands. Cork ersuchte die Regierung um Mittheilung der Korrespondenz zwischen England und der Türkei über die Nichtausführung der Bestimmungen des Hat-Humayoum, des Memorandums und des Rundschreibens Fuad Paschas vom Juli 1867 von dem- selben Datum. Nachdem mehrere Redner über die Pläne der Ausführung des genannten Hat-Humayoum gesprochen hatten erfläârte der Unter-Staatssekretär des Auswärtigen, Bourke, daß die gewünshte VeröffentliGung der englis - türkischen Korrespondenz erfolgen werde. Bourke hob fodann her- vor, daß die Türkei bei ihrer inneren Verwaltung größere Schwierigkeiten zu Überwinden hätte, als die anderen Mächte. Die Türkei habe jedoch seit vierzig Jahren fich bemüht, den Verpflihtungen gegen die englischen Inhaber türkisher Obligationen nachzukommen. Die englische Regierung habe stets die Inhaber von Obligationen in nit offizieller Weise säumigen Staaten gegenüber unterftüßt. Die Regierung habe nit die Absicht, von diesem Prinzipe abzugehen. Ten nbe M da H f Folge einer Feuer s- ns, welche i! isfy-Niederla 359 Häuser der Stadt eingestert, M E

__ Frankreich. Paris, 18. Juni. (W. T. B.) Der Ge- rihtshof von Aix, der zu einem Gutachten über die Gerichts- reform in Aegypten aufgefordert worden war, ha! \ih für die Beibehaltung der bisherigen Kapitulationen ausgesprochen.

__ Versailles, 18. Juni. (W. T. B) In der heutigen Sigzung der Nationalversammlung rihtete der Deputirte Lorgéril (von der äußersten Rehten) wegen des Abhanden- kommens von drei vertraulihen Schreiben des General- Prokurators von Rennes an den früheren Justiz-Minister Tail- hand eine Anfrage an den jeßigen Justiz-Minister Dufaure. Leßterer erwiderte, er habe wegen der Beiseiteshaffung dieser Schreiben nnd zur Ermittelung des Urhebers derselben eine Untersuchung angeordnet. Der Untersuhungsrichter werde morgen Foucher Careil (der von der Linken früher für das De- partement Cotes du Nord als Wahlkandidat aufgestellt war) über diesen Gegenstand vernehmen ; denn Foucher Careil habe erklärt, die gedahten Schreiben seien von ihm dem Bericht- erstatter der Kommission, Choiseul, zugestellt worden. i Lyon, 19. Juni. (W. T. B.) Hierselbst haben mehr- fache Verhaftungen von Individuen faltiefiiben ri, age p Theilnahme an geheimen Gesellschaften verdächtig waren.

/ Spanten. MaIOrid, 19, Qui. (B V) Mas tinez Campos hat den Ebro überschritten und wird seine Dperationen in Gemeinschaft mit Iovellar fortsetzen.

Türkei. Belgrad, 18. Iuni. (W. T. B.) Die neu- ernannten Vertreter der deutschen und der englischen Regierung haben dem Fürsten Milan gestern ihre Kreditive überreicht,

Numänien. Bukarest, 18. Juni. (W. T. B für

Karl hat die Wahl des Metropoliten der Moldau, Balinit, zum Metropoliten und Primas von Rumänien be- stätigt Die Kammer hat nah dreitägigen Debatten mit großer Majorität den Entwurf einer Adresse angenommen “durch welche dem Ministerium das volle Vertrauen der Kammer aus- gesprochen wird. j i

Nußland und Polen. St. Petersbur 16. Juni Se. Kaiserlihe Hoheit der Großfürst Al exet leZaRe drowitsh hat sh am 3, Juni um 94 Uhr Morgens nah Kronstadt begeben, um von dort aus auf der Fregatte „Ss\wet- lana“ die Seereise in das Mittelmeer anzutreten. Ihre Kaiser-

9. Juni aus dem Auslande zurückgekehrt. Der deutsche vin E ‘Rie 128 Wis Prinz Heinrich VII. ntl on seiner eise nah Wien heute nah St. è v - rüdgelehrt, ) j ch Petersburg zu

Amerika. New-York, 18. Iuni, (W. T. B j demokratische Konvention von Ohio pat eine Resolution angenommen, welche die Wiedereinführung des Goldes als ge- seglihen Zahlungsmittels für unheilvoll erklärt und \ich im Gegentheil für Vermehrung des Staatspapiergeldes ausspricht.

Boston, 17. Juni. (W. T. B.) Die Feier des hun- dertjährigen Jahrestages der Shlacht von Bun- kers8hill wurde unter der Betheiligung einer außerordentli

Kontinent sih nit bestätigt hat), die Großherzogin von Mecklen- burg-Streliz, der Herzog und die Herzogin von Edinburgh, die

großen Volksmenge vollzogen.“ Bei dem Feste verkehrten alle

1 föderirten in vollkommétieii Einvernehme

t i. Mehrere aus d Sezessionskriege bekannte Staatsmänner und E der Union und der Konföderation hielten patriotische Ansprachent.

Afrika. Aus der Kapstadt wird vom 25. Mai beri

daß der Gouverneur der Kap-Kolonie, Sir Henry Barkla et r 100,000 Lstr. für die Kimberley-Mine zu zahlen. e Theilnehmer der süngsten Ruhestörungen in den Diamanten- L ern sind entwaffnet worden. General Cunningham, der ommandeur en chef, ist mit Truppen nach den- Feldern ab- gegangen, um die Ordnung aufrecht zu halten. Sir Garnet

0 1e ey beabsichtigt dem Vernehmen nah die Regierung zu ersuchèn, dreí Regimenter in Natal zu stationiren. Mr. Brand,

d here S islati s an e Sprecher der legislativen Versammlung, ftarb am

s

Nr. 25 des „Central-B\1 i \

» : i l-Dlatts für das Deutsche Reich“ et U Tei (Berlin, Carl Devmanas Mera! A 1 } gemeine Verwaltungsfachen: Vers S von Ausländern aus dem Reichsgebiet. 0 Mae s E über die Ausprägung von Reichamürzen. 3) Marine 192 as Beginn von Seesteuermanns- 2c. Prüfungen t „Dou- Und Steuerwesen: Kompetenzen von Stenerftellen; Nach- T N Einnahmen an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reiche G S E Mai 1875 5) Heimatbwesen: Er-

: 1 undesamts für ‘da imäthwesen, 6) Korf Lten A f das Heimäthwesen, 6) Korsulat-

Nr. 49 des „Amts - Blatts der Deuts i „N utschen Re o 1A A Bes hat folgenden Inhalt: R R A m. 9. Ausführung der zwishen Deutschland und Niedcr- and abgeschlossenen Postübereinkunft vom 9/12, Juni 1875. /

Nr. 14 des „Amtsblatts dez Deuts id : S L 1 Deutschen Reichs- Telegraphenverwaltung hat folgenden Inhalt: Nachträge und Berichtigungen der Stationsverzeichnisse,

Nr. 7 der „All i ti i 2 f „Allgemeinen Mittheilungen aus de der ete ded Delegraphenwesens*, Beilage Zuni Amtsblatt f Ebenen mil ber E Unn hat folgenden JFnhalt: j nun en Cisenbahn-Telegraphenstatione Fiuterner Lokalverkehr und Depeschenka Zar Tarftfrage Des E Tal )r U arten. Zur Tariffcage. Das jens wärtige Telegraphenrecht. Die Ausbreitung des unte secfbèn elt. graphenneßes in den Jahren 1850 bis 1874. Telegraphen-Literatur.

Mr 20 Deo U Mi i } ae „Aer, De -Ministerial-Blatts für die ba Dileie Ss N und RNechtêpflege, herausgegeben 1 ( Justiz-Ministeriums, enthält eine allgezeine V fügung vom 9. Juni 1875. betreffend bie Data L L E eibest-des MenLa abe etreffend die Kosten- und Stempel-

Landtags- Angelegenheiten.

E 2 8 Os Stelle des verstorbenen ‘Staatêratl3 Dr. Zachariae e N von dem akademischen Senate der Göttinger Univers O T LEROA eines Vertreters der George Augu/18-Umversitat im Herrenhause is der Profefs dec

Dr, Richard Dove mit ei B ac CuazaA r. Ri einer nah der „G. Ztg.“ an Sti i helligkeit grenzenden Mehrheit präsentirt E E

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Berlin. In der Nation i

Derlin, al-Gallerie find gegenwärtig di Maler Bendemann und Janssen (aus Düsseldorf) int Ker Andinalüns einiger inneren Räume beschäftigt. Der Leßtere stattet denjenigen Saal T zur Aufnahme der Corneliusshen Kartons bestimmt ist, mit E S aus. Die Kupvel und die Lünetten 1 selben haben gleihchfalls einen fünftlerishen Schmu&ck dur Se out des Hrn. A. von Heyden erhalten. Die e g: verBag c G LeSIeIO _durh allegorif )e Kompositionen versinnbildlicht, haben ae na für die friesförmige Kuppeldekoration gegeben. Mit dem Raten, u R welche die Front und die Umgebung der Nationalgallerie zur Zeit noch verdeck f } i b S ch decken, soll mit dem 1. Juli be-

Die in der staatswirth\scaftlich Ï i s e ar, Die in de th\haftlihen Fakultät der Universitä E b Ingen erledigte ordentliche Professur für die publizistischen Fächer O einem Lehrauftrag „ür allgemeines und deutsch s Staatsrecht iden Deut D M Staatêw se haften dem ordent: ‘oselor Vr. v. Martiß an der Universität Freiburg über- tragen Und dem ordentlichen Professor Dr. Seeger an 4 juritischen Fakultät der Universität Tübingen zugleich cin Lehrauftrag für Würt- tembergisches Staatéreht ertheilt worden. 3 e In der Kirche zu Kappel (Kaüton Züri j i j N Kirche zu d (Kanton Zürich), über die brei interessante Publikationen der antiquarischen Gesel ü Dics existiren, welche die Arcitekur, die Wandmalereien und den Rest der shônen Glasgemälde dieser einftigen reihen Abtei des Cistercienser- s e sind neulihft, wie dem „Landboten“ mitgetheilt ird, auch in den Seitenschiffen bisher unbekan erkfwürdi Wandgemälde zum Vorschein gekommen. E E

Die vierte Jahreszusammenkunf wedische

Alterthumsforscher-Vereins ist am 14. N, M. lig je shmüdten Bibliothek-Saal des Museums in Gothenb urg erêsinet worden. Unter den anwesender Archäologen sind zu nennen: Professor Nilsson, Freiherr Djurklon, Lektor-n Wiberg und Bruzelius Es wurden gewählt zu Wortführenden: Landrath Graf ‘Ehrenwärd zu dessen Stellvertreter Freiherr Nordenfalk, zu Sekretären Dr. O. Montelius und Kammerherr M. Lagerberg, fowie auf Vorschlag des Grafen Ehrenwärd, unter lautem Beifall der Versammelten, der Nestor der s{wedischen Alterthumtkunde, Professor Nilsson, zum Ehren- Präsidenten. Für Erledigung der umfangreichen Tagesordnung ift die eit, Ie ERIPO, bemessen, und wurde deshalb beschlossen, daß kein dieg währ-nd der Diskussion länger, als eine Viertelstunde sprechen —- Am 2. d. Mts. wurde in Kairo die neu Ü - graphische Gesellschaft von ihrem “Ten aggr g Aft: Reisenden Dr, Schweinfurt feierli eröffnet. Dr Schweinfurt konnte schon jeßt der Versammlung anzeigen, daß er fich in direkte Verbindung mit den Geographischen Gesellschaften von Berlin, Ham- burg, Paris, London, Wien, Breslau u. \. w. geseßt, und von allen ohne Auênahme die erfreulihsten Zustimmungen erbalten habe. Die neue Gesellschaft hat ihre eigentlichen Sißungen bis zum nächsten

lihe Hoheit die Großfürstin Maria Nikolajewna is am | Herktst vertagt, denn die heiße Sommeczeit ist bereits für Kairo an- gebrohen. Dr. Schweinfurt wird unterdessen alle noch nöthigen Vor-

arbeiten beendigen, damit s{hon im Oktober oder November das erfte

Heft der Monatsschrift des Vereins erscheinen kann.

Das 1. Heft des „Athena eum“, Monatsschrift s Athe n , {chrift Authropologie, Hygieine, Moralstatistik, Bevöl ke-

rungs- und Kulturwissenschaft, Pädagogik, höhere P o- litik und die Lehre von den rae tictet Ce E gegeben und redigirt von Dr. Eduard Reich, (Jena, Hermann Costenoble), hat folgenden Inhalt: Ueber das Verhältniß der Erblichkeit zur Volkssecle. Von Dr, Eduard Reih. Die Be- ziehung der Abftammungslehre zu Moral und Politik: e & Dani. E ns Bete! der Gesundheit. H. Schauenburg, Analysen der Werke von A. Que

F. Simon, E. Smith, E. Haeckel, J. B. fauetelet, G, Morache, A. von Oettingen; Deutsche Vierteljahrs\chrift beitspflege,

Von Dr. F. Bon Dr. C.

Fnosagrives, A Vogt, A j] t ür offentli La critique philosophique, The Sanitary BecoeA Le

E oldaten der Unionsarmee und der ehemaligen Armee der Kon-

serlihe Leopoldinish-Carolinishe Akademie. Briefkaftcn.