1937 / 157 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Jul 1937 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeig-r Nr. 157 vom 12. Juli 1937. S. 4

Spinnpapierbändern den Bestimmungen über Bedarfs- deckungsscheine und Meldepfliht gemäß Anordnung - 21 der ' Ueberwachungsstelle für Bastfasern vom 30. Oktober 1936 (Deutscher Reichsanz. und Preuß. Staatsanz. Nr. 254 vom 30. 10. 1936).

Verarbeitungsbestimmungen für Papiergarne, -gewebe und -gewebesädcke.

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(1) Die Ueberwachungsstelle für Bastfasern kann im Ein- vernehmen mit der Ueberwachungsstelle für Papier für die Verarbeitung von Spinnpapier und Papiergespinsten der im 8 1 genannten Art für die einzelnen Betriebe Verarbeitungs- mengen festseßen.

(2) Die Ueberwachungsstelle für Bastfasern kann im Ein- vernehmen mit der Ueberwachungsstelle für Papier anordnen, daß Papiergespinste in einem bestimmten Verhältnis zu der festgeseßten Verarbeitungsmenge an anderen Spinnnstoffen verarbeitet werden müssen.

83 Die UVeberwachungsstelle für Bastfasern kann im Ein- vernehmen mit der Ueberwachungsstelle für Papier für die Anfertigung von reinen Papiergarnen und -geweben jeder Art, sowie Säcken hieraus, Vorschriften erlassen. Die An- fertigung reiner Papiergarne, -gewebe und -gewebesäcke kann für bestimmte Zwecke ausgeschlossen werden.

Weitere günstige Entwicklung des Arbeitseinsatzes.

Die überhaupt mögliche unterste Grenze der Arbeitslosenzahl schon fast erreicht.

Der Arbeitseinsaß hat sich nach dem Bericht der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiherung im Funi nach der bereits günstigen Entwicklung der Vormonate noch er- heblih weiter gebessert. Die Zahl der Arbeitslosen hat weiter um 128 600 abgenommen und mit 649 000 einen Stand erreicht, der weit unter dem tiefsten Punkt des Vorjahres (1 035 009) liegt.

Bei Berücksichtigung des normalen Arbeitsplaßwechsels unter den 22 000 000 Arbeitsbuchinhabern neigt sih die Arbeitslosenzahl allmählich der bei einer Stichtagzählung überhaupt möglichen untersten Grenze zu. Etiva die Halfte des Bestandes an Arbeits- losen Ende Funi, nämlich 324 000, waren gelernte und ange- lernte Arbeiter. Von diejem Personenkreis waren nur 211 000 im Beruf voll, einsaßfähig und von diesen. wieder nux 59 000 nicht durch wirtschaftliche oder Familienverhältnisse ortsgebunden; nur diese kommen für den zwischenbezirklihen Ausgleich in Frage. Verteilt man die leßten beiden Zahlen nah den Einzel- berufen- auf die 345 Arbeitsamtsbezirke, so wird der Facharbeiter- mangel ohne weiteres exklärlih. Bei dieser Lage des Arhbeits- einsaßes fallen den Arbeitsämtern neben der umfangreichen lau- fenden Vermittlungstätigkeit (rund. 819 000 Vermittlungen im Mai 1937) in der Beschaffung dex notwendigen Arbeitskräfte durch den zwischenbezirklichen Ausgleich und sonstige Maßnahmen besonders verantwortliche und arbeitsreihe Aufgaben zu.

Von den Ende Juni noch vorhandenen 117 000 arbeitslosen Angestellten waren etwa 82000 im Beruf voll einsabfähig, aber mehr als die Hälfte davon war durch Familienverhältnisse orts- gebunden. Troßdem konnten in Auswirkung der Anordnung zur Unterbringung der älteren Angestellten die Arbeitsämter bei der Vermittlung von über 40jährigen Angestellten bereits beachtliche Erfolge verzeichnen. ;

Etwa ein Drittel (208 000). der noch vorhandenen Arbeits- losen entfiel auf Ungelernte. Von ihnen waren 117 000 voll ein- sabßfähig und nux 27 000 für den zwischenbezirklihen Ausgleich geeignet. Die Zahl der von der Reichsanstalt Unterstüßten sank im Juni um 83000 auf 352 000, die der anerkannten Wohl- fahrtserxwerbslosen um 16 000 auf 75 000.

Jn der Landwirtschaft herrschte für die Heu- und beginnende Kornernte sowie für Arbeiten im Kartoffel- und Rübenbau eine besonders starke Nachfrage nah Arbeitskräften. Sie konnte auch durxh Einsaß von Arbeitern aus unterbrochenen Straßen-, Not- stands- und Forstarbeiten und durch Heranziehen von beurlaub- ten Fndustrie- und Kurzarbeitern nicht überall befriedigt werden, so daß unter anderem der Arbeitsdienst für den Spibenbedarf aushelfen mußte. Der starke Mangel an gelerntem landwirt- schastlihem Personal besteht unvermindert fort. Die noch als arbeitslos gemeldeten Kräfte der Berufsgruppe „Landwirtschaft und Gärtnerei“ seyen sich zu einem erbebliden Teil aus Gärtnern, die für Landarbeit nicht in Frage kommen, sowie aus verheirateten. und älteren Landarbeitern, die nicht unterzubringen

: §4 |

Die Verarbeitung von in eigener Spinnerei oder in

Lohnspinnbetrieben hergestellten Papiergarnen is nux auf

Grund hierfür beantragter Bedarfsdeckungsscheine gestattet. 85

Ausnahmen.

Die Ueberwachungsstelle für Bastfasern kann Ausnahmen von den Vorschriften dieser Anordnung bewilligen.

86 : Strafbestimmungen. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung fallen unter die Strafvorschriften der §§ 10, 12—15 der Verordnung über den Warenverkehr vom 4. September 1934. S7 JFnkrasttreten.

Die Anordnung tritt am Tage nah ihrer Veröffent- lihung im Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staats- anzeiger in Kräsft.

Berlin, den 8. Juli 1937. Der Reichsbeauftragte für Papier. Dr. Loos.

Der Reichsbeauftragte für Bastfasermn.

sind, zusammen.

Ein Vertragswerk von politischer Trag-

weite. :

Der Fnhalt der neuen deutsch - französischen Wirtschastsabkommen.

Paris, 10. Fuli. Das soeben unterzeichnete deutsh- französische Vertragswerk bildet den Abschluß langer Ver- Unge die von den beiderseitigen Unterhäñdlern teils in

erlin, teils in Paris, geführt worden sind. Das Ergebnis ist nicht nux von wirtshaftliher Bedeutung, sondern dank der Ver- tiefung des Verständnisses für die gegenseitigen Bedürfnisse, des freundschaftlichen Geistes, in welhem die Verhandlungen geführt wurden, und der Förderung der deutsh-französishen Zusammen- arbeit auch von politischer Tragweite. Besondere Beachtung ver- dient, daß auch die neue französische Regierung, welche die Arbeiten bei ihrem Antritt nahezu vollendet vorfand, sih rüdck- haltlos für den Abschluß der neuen Regelung der deutsh-französi- hen Wirtschaftsbeziehungen eiugeseßt hat.

Das Vertragswerk umfaßt nebèn dem deutsch-französischen Abkommen über den Warenverkehx und dem deutsh-französischen Abkommen über die Zahlungen im Warenverkehr das am 16. April bereits unterzeichnete Reiseabkommen und eine Reihe von Zu- saßprotokollen zur Regelung verschiedener Sonderfragen. Die neuen Abkommen treten an F Stelle der bisherigen Waren- und Verrechnungsabkommen ; der Handels- und Schissahrtsvertrag vom 28. Juli 1934 bleibt also weiterhin als Grundvertrag bestehen.

Die Abkommen treten am 1, August in Kraft. Sie sind auf zwei Jahre abgeschlossen. Da die Kontingente vierteljährlich ver- teilt werden, ist man übereingekommen, die Dauer der Abkommen der Kontingentsperiode anzupassen und ihre Laufzeit bis zum 30, Funi 1939 festzuseßen. Dabei können die neuen Kontingente bereits ab 10, Juli (Tag der Unterzeichnung) in Anspruch ge- nommen werden. Genau zwei Fahre nah dem Beginn der Liqui- dationsperiode des alten Abkommens wird also das neue System

in Kraft gesetzt, das eine Belebung der deutsh-französischen

Dr. Ruoff.

Wie gering im übrigen die Restzahl der im Beruf noch einsaß- fähigen Arbeitslosen (2800) der Berufsgruppe n O und Gärtnerei“ ist, geht daraus hervor, daß bei einem Gesamt- stand von etiva 2,4 Millionen landwirtshaftlihen Arbeitskräften nur mehr auf je 632 ein Arbeitsloser entfällt, während im Durch- {chnitt aller Arbeitsbuchinhaber auf je 47 ein Ag E Arbeitsloser kommt. Die Forstwirtschaft hatte durch zusäßlichen Holzeinshlag und Kulturarbeiten noch guten Beschästigungsgrad.

Bei einem unvermindert guten Absay an Steinkohle konnten die Belegschaften im Bergbau vermehrt und auh ältere Berg- leute angeseßt werden. Der erweiterte Erzbergbau forderte neue Arbeitskräfte an. Der Kalibergbau war gut mit Aufträgen ver- sehen. Die Beschäftigung im Baugewerbe hat sih sehr günstig weiterentwicke!t. Die Jnangriffnahme und Weiterführung von Jndustrie- und Wohnungsbauten brachte umfangreiche Anforde- rungen an Fach- und Hilfsarbeitern. Auch für Maler und An- streiher war der Arbeitseinsaß ret günstig. Die lebhafte Bau- tätigkeit wirkte sich auf die Beschäftigung der Ziegeleien, Kalk=, Zement- und Steinindustrie aus, wo ebenfalls über erheblichen Arbeiterbedarf berichtet wird. Jn der Porzellan- und Steingut- industrie machte sih infolge guter Auslandsaufträge die übliche sommerlihe Flaute noch niht bemerkbar. Die GlaSsindustrie- war im allgemeinen weiter gut beschäftigt. Die Eisen- und Metall- industrie hatte troy teilweiser Rohstoffknappheit in nahezu allen Zweigen unvermindert guten Geschäftsgang und weiteren Kräfte- bedarf. Jm Spinnstoffgewerbe konnte mehrfach in kurzarbeitenden Betrieben die Wochenarbeitszeit heraufgeseßt werden mit Aus- nahme der Baumwoll- und Leinenindustrie. Die Tuchherstellung hatte im allgemeinen gute Beschäftigung. Jn der Trikotagen- industrie war der Geschäftsgang uneinheitlich. Die Bekleidungs- industrie hatte im allgemeinen ihren Beshäftigungsgrad gehalten. Jn der Herrenmaßschneiderei war noch kein jahreszeitlihec Rüc- gang zu spüren. Die Damenmaßschneiderei, Pubmacherei und Fertigkleidungsindustrie ware? dagegen jahreszeitlih z. T. ruhiger beshäftigt. Fm Arbeitseinsaß der Schuhindustrie, in der nah wie vor verkürzt gearbeitet wird, hat sich im allgemeinen nichts geändert, Fn der Holzindustrie waren die Bautischlereien voll beschäftigt. Für die Möbelherstellung wurden neue Kräfte ange- fordert, an denen jedoch Mangel herrshte. Der Geschäftsgang in den Sägewerken hat seinen Saisoncharakter verloren und war noch immer gut. Fn der Nahrungsmittelindustrie hatte die Kon- servenherstellung bei guter Spargel- und Frühobsternte Hoch- betrieb. Die Nachfrage nah Fleishern und Bäckern hat sich ge- bessert. Jn der Süßwarenherstellung herrschte der jahreszeitlih übliche ruhigere Geschäftsgang. Für das Gast- und Schankwirt= schaftsgewerbe konnte infolge des Bäder- und Saisonbedarfs die Nachfrage nicht überall gedeckt werden. Ebenso hält der Mangel an geeignetem Personal für häusliche Dienste an. Für ungelernte Arbeitskräfte war eine Reihe von Fndustriezweigen, insbesondere das Baugewerbe und Verkehrsgewerbe, sowie die Reichsbahn und Reichspost aufnahmefähig. :

Handelsbeziehungen ermöglichen wird. Da die Marktverhältnisse sich. zur Zeit günstig gestalten, ist in der Tat damit zu rechnen, daß der: durch die neuen Verträge geschaffene Rahmen durch einen lebendigen Güteraustaush ausgefüllt werden wird.

Der grundlegende Unterschied gegenüber der bisherigen Regelung besteht einmal darin, daß bei der Berechnun des Warenverkehrs die deutshe Ausfuhr nah Frankreich zur Grund= lage genommen wird, und daß an Stelle des umständlichen Ver- O numnehr nah beiden Seiten hin Barzahlung erfolgt. j

Der Zahlungsplan geht von der Schäßung der deutschen Fahresausfuhr aus, die sich auf Grund der Qa vom Januar bis zum Mai 1937 auf etwas über 324 Mill. RM oder 3,18 Mrd. Fr. stellt.

Von diesem Betrag sind abzuziehen rund 127 Mill, Fr. als Ausgleichskoeffizient, rund 523 Mill. Fr. für die devisenlose Aus- fuhr, die sich aus Saarkohlen, S nah dem Lausanner Abkommen und vor allem aus Rückzahlungen der französischen Stillhalteforderungen ergibt. Als weitere Abzugsposten sind zu berücksihtigen 246 Mill. Fr. für Nebenkoslen, etwa 253 Mill, Fr. t die freie Reichsbankspibe, die künftig in einem Prozentsatz estgeseßt wird. 209 Mill. Fr. für die o e Bezahlung der rückständigen Warenschulden und 194 Mill. Fr. für das Transfer- abkommen über reine Kapitalverpflichtungen, im ganzen also 893 Mill. Fr., so daß für die Wareneinfuhr aus Frankreich 1,637 Mrd. Fr. = 156,497 Mill. RM jährlich oder 13 Milk. RM monatlich zur Verfügung stehen, d. s. 63% des Gegenwertes der devisenbringenden deutshen Ausfuhr.

Das Warenabkommen bezieht sich vor allem auf die Frage des Händelsvolumens und somit auch auf die Kontingente sowie auf die zollmäßigen Bindungen- des Güteraustausches. Hinsichtlich des Handelsumfanges ist gegenüber 1934 eine Besserung zu er- warten. Von den von Frankreih im Jahre 1935 zurückgezogenen Kontingenten im Werte von etiva 150 Mill. Fr. ist ein Drittel ganz einfuhrfrei gegeLen und auch der Rest Deutschland zum größten Teil in Kontingenten wieder zugestanden worden. Außer-

“Internationalen Handelskammer gutgeheißen, der auf die Eh!

- ebenfalls vom

lihe Kontingente in Höhe von rund 60 Mill. Fr. verei

E 5 s über: die Si ;

Zollmäßig ist über die Sicherung durch die ito, f

gungsklausel Find eine Um fätgreiche Vilis von teils c teils gebundenen Zollsäßen festgelegt worden. Für die N bindungen besteht beiderseits wie bisher die Aufkündigungst j ihre Handhabung ist jedo so gestaltet, daß dur vorher] | teilung etwaiger Maßnahmen in dieser Richtung eine freund lihe Verständigung über ihren Ausgleih unter Umstände N auf einem anderen Gebiet erfolgen kann. nd

Für die Verwendung der zum Einkauf französischer y verfügbaren Mittel ist eine Repartitionsliste aufgestellt word die Gewähr bietet, daß die französishen Ausfuhrinteressen nd Gesamtheit berücksichtigt werden. Die Repartitionsliste sieht 2 Ey Verteilung der verfügbaren Devisen auf die y

chiedenen Gebiete der französishen Ausfuhr nah Deutschland Diese Liste gilt wie die Kontingente für zwei Fahre, wob gesehen ist, daß der Regierungsausshuß nah zwölf Monate, beiden Seiten etwa notwendig gewordene Abänderungen vorsdl kann; doch soll durch solche Abänderungen das bisherige G gewicht sowohl mit Bezug auf die Gesamthöhe beider Liste auch deren Zusammenseßung nicht wesentlih verschoben vel

Ein Vergleich der uns zugestandenen Kontingente mil französishen Repartitionsliste ergibt hinsichtlih der Rohstoff Fabrikate ein günstiges Verhältnis. Deutschland führt beil bührender Beachtung französisher Ausfuhrwünsche nach dem ny Abkommen größtenteils Rohstoffe ein und liefert, abgesehen der Kohle, fast nur Fabrikate.

Sehr bedeutungsvoll ist die Tatsache, daß Frankreich seine 9 sorgung mit Hüttenkoks beinahe aus\chließlich Deutschland jg tragen hat, was etwa 275 000 t odex mehr pro Monat bei q tiertem Markt bedeutet. Als Gegenleistung erhält Deutith 7,2 Mill. t Erz pro Jahr aus Frankreich. Diese aus der Na lage der beiden Wirtschaften verständlihe Regelung beweist große Vertrauen, das man beiderseitig auf die künftige Gestaly der wirtschaftlihen ergänzenden Zusammenacbeit seßt. Um y noch einzelne Gebiete herauszugreifen, sei erwähnt, daß Tus land für 16 Mill. RM jährlih Holz erhält, während Franky in Deutschland Entgegenkommen für seine Wünsche hinsichtlig| Wein- und Obstausfuhr gefunden hat.

Durch die Regelung der Transferfrage in einem Zusaßprot zum Abkommen über die Zahlungen im Warenverkehr finde gesamte finanzielle Verhältnis zwischen Frankreih und Deutsh eine Klärung. Wie schon gesagt, erstreckt sih das Transferabkom auf rund 200 Millionen, wovon ein fester Vetrag von 130 Mill für die Bezahlung dex Zinsen dex Dawes- und Young-Anlz auf dex Papierbasis vorbehalten bleibt und 2,85 % vom Devji anfall, also zur Zeit etwa 70 Millionen, für die Zahlun pflihtungen übrig bleiben, die sich aus französischem Vesiß Deuischland und den Bank- und Kapitalbeziehungen ergeben, Zinsen dieser Verpflichtungen sind hinsichtlih des Bartransferi 3/4 % herabgeseßt worden; ult werden Barzahlungen Mieten voll überwiesen werden. Dienstleistungen, wie z, Passagegebühren, Patente, Lizenzen, Künstlerhonorare und Stu) A werden aus den Uebershüssen des Transferabkomni ezahlt.

Fm Zahlungsverkehx neu ist ferner, daß die freie Dei spive für die Reichsbank nicht, wie bisher geplant, auf 240 Mill, sixiert wird, sondern mit Rücksiht auf die Frankenentwidh in Höhe von 10 % von dem jeweiligen Devisenaufkommen aué deutschen Ausfuhr nah Frankreich, das auf 2,530 Mrd. zu hi ist, erhöht wird. Erfreulich ist auch, daß die Frage der rüständ Warenschulden duxch einen Ueberbrückungskredit dexr Bank | Frankreich endgültig bereinigt wird,

Die Beziehungen Deutschlands zu den französischen Kol sind in dem neuen Vertragswerk auf der Basis der Meistbegül gung dahin geregelt, daß zwishen Deutschland und den Kolo ein selbständiger Kompensationsverkehr entiwickelt werden kann, ÿ sihtlich der Mandate ist festgeseßt, daß Deutschland für die N des Vertrages von zwei Fahren alle Rechte genießt, die sit 1 den Völkerbundssaßungen und dem Mandatsbrief ergeben. Marokko endlich sind die Voraussezungen geschaffen, daß tiederlassungsverhältnis bald geordnet werden kann, während wirtschaftlihen Beziehungen Deutshlands zu Marokko «h Sonderregime mit besonderen Kündigungsfristen unterworfen

Wesentlich ist ferner die Uebereinkunft, daß in Zukunft Einxeise und die Niederlassung von Vertretern deutscher Firm Frankreih unter Vorlage entsprechender Ausweise bei den | zöfishen Konsulaten unbeschränkt erwirkt werden kann. Au Sicherheit für die Verlängerung der Arbeitskarten für diejen deutschen Angestellten wirtshaftliher Unternehmungen in F reich, die sih bereits im Lande befinden, gegeben. Darüber hi sind für die Einreise, Aufenthalt und Arbeitserlaubnis wei deutsher Angestellter, soweit sie sich aus der Entwicklung deutsch-französishen Wirtschaftsverkehrs nötig erweist, ganz sonders erleichterte Bedingungen geschaffen, wenn die Deutsche haft oder die Deutsche Handelskammer in Paris die Notiwend! einex Erhöhung der Zahl der deutschen Angestellten bei franzö! oder deutshen Unternehmungen în Frankreich bescheinigen.

Aus dieser kurzen Zusammenfassung des deutsch-franzo) Vertragswerks ist ersihtlih, um was für eine umfangreiche f es sich handelt, die jeßt nah monatelangen Verhandlungen gli unter Dah und Fach gebracht werden konnte. Die Durchfüh der einzelnen Abkommen wird im wesentlihen von dem bt seitigen Willen zux Zusammenarbeit beherrsht sein müssen. dieser Hinsicht wird der Regierungsausschuß eine maßgebende N zu spielen haben. Es ist anzunehmen, daß beide Regierunge! diesem Regierungsausschuß die beiderseitigen Unterhändler mit Vorsißenden, auf deutsher Seite Botschaftsrat Dr, Hemmeun Auswärtigen Amt, auf französisher Seite Dix. Alphand französishen Handelsministerium, berufen werden,

Deutschland führend in der Schulung für Werbefachleute.

Paris, 10. Juli. Auf dem dritten Weltkongreß für Rel wurde die Schaffung eines internationalen Werberates be! keit und Anständigkeit im Werbewesen zu achten haben soll. d Berliner Kongreß 1936 eingesezte St1? kommission, in der Deutschland, Frankreih, Jtalien, Polen Oesterrei vertreten sind, hatte sih mit dem Plan einer ! nationalen Werbekammer und deren Aufbau zu befassen. Fn! Arbeitsbereih fiel auch die vorgesehene Gründung eines l! nationalen Werbearchivs. Das Sekretariat und der Vorsiß ® Studienkommission lag in den Händen Deutschlands. Es } sih bei dem Kongreß, daß Deutschland mit seiner höheren s in Berlin das beste Unterrichtsinstitut für Werbefa® besibt. |

Fortsetzung des Handelsteils in der Ersten Veilal!

Verantwortlich für Schriftleitung, Anzeigenteil und für den Vet i. V.: Rudolf Lanbs\ch in Berlin-Schöneberg.

Druck der Preußishen Druckerei- und Verlags-Aktiengesell Berlin, Wilhelmstraße 32.

Acht Beilagen

dem ist zu berücksihtigen, daß im Reiseabkommen weitece zusäß-

(einshl. Börsenbeilage und zwei Zentralhandelsregisterbeilh

Erste Beilage

, Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen StaatZanzeiger

r. 157

Berlin, Montag, den 12. Fuli

1937

e Erhöhung aris, 1150008 Par b die erhöhi

Juli, in Kraft

j erst ab 1, August.

e H gopenhagen, 11. dinavischen Länd Dänemark und

nd Norwegen einen hrer nische Handelsflotte wurde im vergangenen

chiffe mit zusan

| 48412 tons 1m 99 davon 19 nemark gebaut,

(fichiff von 10 694 tons im Ausland

¡ggestellt. Aus d

genen Jahre

Motor- und ein Segelschiff, Motor- U E Verlustsaß für die gesamte Flotte war demnach

gen unter; d /0

¿land vermindert ndelsflotte um 25

V

h zusammen 17 248

Die schwedische

Schiffe von 44 736 tons erweitert, der ihen Zeitraum auf 56 Schiffe von 60 848 tons. Nl gische Handelsmarine wurde im Jahre 1936 um 87 Schiffe 1 275 001 tons erweitert, der Abgang umfaßte im gleichen Zeit-

um 17 Schiffe von

euregelung des Schuldendienstes nichtstaatlicher ungarischer Auslandsschulden.

Budapest, 10. Fuli. i ] nen Neuregelung des Schuldendienstes, der ungarischen 1dsanleihe und der ungarischen Schaßwechselanleihe v. F. 1930

1d nunmehr eine her langfristiger ndelt sih hierbei

heibungen ungarischer Städte und per sowie um Obligationen und 1 „priv asten (Geldinstitute und Fndustriege ellshaften) im Gesamtnenn- ert von rund 500 Mill. Pengôö.

A

r Kommission des Verliner Metallbörsenvorstandes

(Die Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Bezahlung):

riginalhüttenalumin 99 9% in Blöcken gl, in Walz- oder E ¿ einnicel, 98 —99 9% itimon-Yegulus . « insilber

nVerlin festgestellte Notierungen und telegraphische uszahlung, ausländische Geldsorten und Vanknoten.

Telegraphische Auszahlung.

gqypten(Alexandrien und Kairo... ++ gentinien (Buenos Aires) T elgien (Brüssel u. Antwerpen) . . - « rasilien (Mio de Jane) ilgarien (Sofia) . änemark (Kopenhg.) anzig (Danzig) - ngland (London). stland (\Neval/Talinn) . . innland (Helsingf.) tanfreih (Paris). . tehenland (Athen) olland (Amsterdam und Yotterdam). . jan (Teheran) . « . séland (Neykiavik) . ftalien (Nom und Mailand) .…..…. pan (Tokio u. Kobe) ugoslawien (Bel- grad und Zagreb). Muiada (Montreal) . eitland (9liga) . itauen (Kowno/Kau- nas) / lorvegen (Oslo) Vesierreich (Wien) Polen (Warschau, Kattowitz, Posen) . Portugal (Lissabon) ¿ imänien (Bukarest) dweden, Stockholm und Göteborg) . . weiz (Zürich, Vasel und Bern). panien (Madrid u. Barcelona) .… dechoslow. (Prag) dlrkei (Istanbul) . . ingarn (Budapest) . pruguay (Montevid.) erein. Staaten von “nerika (New York)

andelsfsotten der \skandinavischen Länder.

Motorschiffe, von zu} i 14 ältere im Ausland gekauft und ein Motor-

39 Schiffe von 75 240 tons, und zwar 26 Dampf-,

\o/ der Schiffszahl und 0,72 eigerung gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

gleichen Zeitraum 6 Schiffe, darunter ein Passagierdampfer,

Wirtschaft des Auslandes.

E Das dem Londoner Komitee der Besißer ungarischer Auslands-

Dax franzöfischen Por nnetn * | obligationen unterbreitete Angebot, das sih auf die Zeit vom

Das französische Postministerium gibt be- | 1, August 19837 bis 31. Juli 1940 erstreckt, bringt, vom Gesichts-

en JFnlandspostgebühren bereits am Montag, | punkte der ausländishen Obligationäre betrachtet, eine wesentliche treten, die erhöhten Auslandspostgebühren | Aenderung gegenüber der bisherigen Lage.

Die vorgeschlagene Neuregelung ist insofern von Bedeutung, als sie eine Ueberweisung der Zinsen an die Gläubiger in Devisen vorsteht, wobei allerdings die ausländishen Fnhaber der ein- schlägigen ungarischen Obligationen und Pfandbriefe weitgehende Opfer bringen, indem sie statt der ursprünglich vereinbarten 6 bis 8 igen allerdings nur in schwer verwertbaren Couponssperrpengö erhaltenen Zinsenbeträge nunmehr Fahreszinsen von 1/4 bis 14 in frei konvertiblen Devisen erhalten. Die Neuregelung soll in nachstehender Weise erfolgen: Die bei der Ungarischen National- bank befindliche Kasse für Auslandskredite wird zur völligen Be- gleihung der in der dreijährigen Periode fälligen Coupons gegen deren Einlieferung den ausländischen Obligationären in konver- tiblen Devisen die nachfolgende Beträge zahlen: a) jährlih 1,5 %, wenn der vertragsmäßige Zins jährlich 4% nicht übersteigt; b) jährlih 154 %, wenn der vertragsmäßige Zins jährlich zwischen 4 und 414 % liegt; c) jährlih 1,75 %, wenn der vertragsmäßige

ins 4,5 % übersteigt. : : 9 S Bilde Couponbesiver, die auf Grund dieses Angebotes Devisen gu erhalten wünschen, müssen ihre Coupons innerhalb von 180 Tagen, von der Fälligkeit gerehnet, der Kasse für Aus- landéfredite übersenden. Die Neuregelung ist nicht obligatorisch, vielmehv besteht für Obligationäre, sofern sie physische Personen sind, auch weiter die Möglichkeit, die von den ungarischen Schuldnern erlegten Pengöbeträge unter gewissen Beschränkungen zur Deckung von Aufenthaltskosten in Ungarn zu verwenden; die Verwendung derartiger Coupongen ie Me solche Zwecke bleibt für dritte Per- nen auch weiterhin verbolen. E 2 R n liLen ungarishen Kommentar ist die Neu- regelung für die ausländishen Fnhaber der einschlägigen ungarischen Obligationen und Pfandbriefe insofern günstiger als der bisherige Zustand, als sie von nun an einen festgeseßten Betrag in frei konvertiblen Devisen transferiert erhalten, der größer ist, als die bisher für sie in Devisen erlangbaren Summen ivaren. Die Neuregelung bedeutet aber keine neue Lasten für die unga- rischen Schuldner, da diese die gleichen Pengöbeträge wie bisher zu erlegen haben. Die Lage der ungarischen Besivèr der ein- \chlägigen Anleihestücke wird durch die Neuregelung nicht berührt.

FZtalienisch-dänisches Handel8abkommen

unterzeichnet.

Rom, 11. Juli. Der italienische Außenminister und der dänische Geschäftsträger haben am Sonnabend ein Handels- abkommen und ein Abkommen zur Regelung des Zahlungsverkehrs zwischen beiden Ländern unterzeichnet.

uli. Ein Vergleih der Handelsmarine der 2 miteinander ergibt, daß das Jahr 1936 Schweden mit einem Rückgang abschloß, bedeutenden Aufstieg verzeihnen kann. i Fahr um 71 412 tons erweitert gegen 29 Schiffe Von diesen 37 Schiffen wur- fammen 46 457 tons in

imen 2 Fahre 1935.

für dänische Rechnüng em dänischen Schiffsregister wurden im ver-

gelösht. 8 Schifse von 8086 tons

Tonnage, was eine kleine Durch Verkauf ans e sich im vergangenen Jahre die dänische Schiffe von 49 906 tons. Abgewrackt wurden

2 % der

tons, :

Handelsflotte wurde im Jahre 1936 um Abgang belief sich im Die nor-

117 884 tons.

Nach der kürzlich in London vorgeschla Völker- Neuregelung des Schuldendienstes nichtstaat- ungarischer Auslansschulden angeregt. Es um im Auslandsbesiy befindlihe Schuldver- R EE Selbstverwaltungs- 4 fandbriefe privater Gesell-

I uny EDE

Ausländische Geldsorten und Banknoten.

12. Juli 10. Juli Geld Mrief | Geld Brief 20,38 20,46 | 20,38 20,46 1616 16,22 ] 16,16 16,22

4,185 4,2051 4,185 4,205

24533 92,473] 2,454 2,474 24533 92,473} 2,454 2,474 0,724 0,744] 0,724 0,744 4180 41,96 | 41,80 41,96 0,147 0,167] 0,148 0,168

55,01 55,23 1 54,99 55,21 47,11 47,29 | 47,11 47,29 1233 12,37 | 12,325 12,369 12,33 12,37 | 12,325 12,369

Da 5b 5,41 5,46 9615 9,655] 9,605 9,645 136,53 137,07 [136,61 137,15

13,07 1307 13,13 568 568 D572 9/448 9448 2,468

41,70 41,70 61,93 61,91 48.90 4711

Notierungen

12. Juli 1937. i E E Sovereigns. « - - « | Notiz 20 Francs-Stücke . / für Le e 1 Stüdck Amerikanische: 1000—5 Dollar. .| 1 Dollar 9 und 1 Dollar. - | 1 Dollar 5 Argentinische . « « « « | 1 Pap.-Peso G Belgische . . « « « « « | 100 Belga v Brasilianische « « « is e Aa L i) e. o. eva Z R aiaciGe 100 Kronen

7 i) 6-0 Däni)che 100 Gulden

Danziger « - ) igli\he: große . - «. | L engl. Pfund L E 1 engl. Pfund

1 £ u. darunter

Estuische . « « « « « «| 100 eftu. Kr. Finnische . . « « « « « | 100 finnl. M. Französische . « « « « | 100 Frs. Holländische . « « « « | 100 Gulden Stalienishe: große « | 100 Lire

100 Lire u. darunt, | 100 Lire

100 Dinar

ium, 98 bis

133 RM für 100 kg 137

S S 0099 " o

* 39,00-42,00

Drahtbarren

D. (0 W-M : N 1 fein

10, Juli Geld Brief

12,65 12,68 0,752 0,756 4194 42,02

0,167 0,169

3,047 3,053 5,14 55,26 47,10 47,20 1235 12,38

67,93 68,07 546 5A7 9/645 9,665 2/363 92,357

136,94 137,22 15,34 15,38 50/22 55,34

13,09 13,11 0/718 0,720

5,694 5,706 9/486 2,490 48/909 49,00

41,94 42,02 6207 62,19 48,95 49,05

47,10 47,20 11/215 11,235

12, Juli Geld Brief

12,6055 12,685 0,752 0,756 41,93 42,01

0,166 0,168

3/047 83,053 55,16 5D, 47,10 12,355

67,93 5/465 9,655 2,303

136,86 15,34 90,24

13,09 0,718

5,694 2/486 48,90

41,94 62,09 48,95

47,10 11,22

1 ägypt. Pfd. 1 Pay.-Pes. 100 Belga

1 Milreis 100 Yeva

100 Kronen 100 Gulden 1 engl. Pfund

100 estn. Kr. 100 finnl. ‘M. 100 Fres. 100 Drachm.

100 Gulden 100 Nials 100 isl. Kr.

100 Lire 1 Yen

100 Dinar 1 fanad. Doll. 100 Lats

100 Litas 100 Kronen 100 Schilling

100 Zloty 100 Esecudo 100 Lei

100 Kronen 100 Franken 100 Peseten 100 Kronen

1 türk. Pfund 100 Pengö

1 Goldpe/o

1 Dollar

41,86 62,15

49,10 47 29

dna 63,49 56,Vi R QTI 90,

63,69

57,00

16,98 8'661 1/978 1,449

2,491

63,66

57,02

16,98 8,666 1,978 1,449

2,492

Fugoslawische « « « - R «_« [1 fanad. Doll. Lettländische « « - « « | 100 Lats Litauische . . 100 Litas Norwegische . . « « . | 100 Kronen Oesterreich. : große. . | 100 Schilling 100 Schill. u. dar. | 100 Schilling Polnische . . « « « . . | 100 Zloty Numänische: 1000 Lei N und neue 500 Lei | 100 Lei unter 500 Lei . . . | 100 Lei Schwedische . « « « .| 100 Kronen Schweizer: große .…| 100 Frs. 100 Frs. u. darunt, | 100 Frs. Spanische . « - - « .| 100 Pejeten Tschecho)lowakische: 5000, 1000 u, 500 Kr. | 100 Kronen 100 Kr. u. darunter | 100 Kronen Türkische . . .|1 türk. Pfund Ungarische .| 100 Pengö I Berichte von auswärtigen Devisen- und Wertpapiermärkten. Devisen. j Danzig, 10. Juli. (D. N. B.) Auszahlung London 26,18 G., 3628 B, Auszablung Berlin (verkehrsfiei) 211,67 G, 912,51 B., Auszahlung Warschau (verkchrsfrei) 99,80 G., 100,20 B. Auszahlungen: Amsterdam 290,34G., 291,46 B., Zürich 120,86 G., 121,34 B, New York 5,2795 G., 5,3005 B,, Paris 20,40 G., 920,50 B., Brüssel 88,82 G., 89,18 B.,, Stockholm 134,93 G., 135,47 B.,, Kopenhagen 116,92 G., 117,38 B.,, Oslo 131,54 G, 132,06 B., Mailand 27,75 G., 27,85 B. ; Wien, 10. Juli. (D. N. B.) [Ermittelte Durchschnittskurse im Privatclearing. Briefl. Auszahl.] Amsterdam 294,18, Berlin 63,78 214,91, Brüssel 90,10, Budapest —,—, Bukarest —,—, Kopens hagen 118,46, London 26,54, Madrid —,—, Mailand 28,09 (Mittel- 97,14 kurs), New York 535,42, Oslo 133,32, Paris 20,67, Prag 18,82, 9 Sofia —,—, Stockholm 136,78, Warschau 100,81, Zürich 122,53, E, Briefl. Zahlung oder Scheck New York 531,27. 1'982 * Prag, 10. Juli: Geschlossen. (D. N. B.)- j : f Budapest, 10. Juli. (D. N. B.) [Alles in Pengö.] Wien 1451 | —— Berlin 136,20, Zürich 77,75, Belgrad 7,85. 2,496

(Fortseyung auf der nächsten Seite,

Berliner Börse am 12. Zuli.

Aktien und Renten uneinheitlich.

Die politishen Ereignisse im Fernen Osten konnten kaum nennenswerten Einfluß auf den Wertpapierhandel gewinnen, Aller- dings war die Beteiligung des Publikums zum Wochenbeginn nur unbedeutend, da man offenbar zunächst die Entwicklung des heutigen Marktes abzuwarten wünscht. Der Abschluß der deutsh-sranzösi- {hen Wirtschaftsverhandlungen wirkte günstig nah, so daß die Grundtendenz freundlih blieb, nennenswerte Kursveränderungen aber kaum zu verzeihnen waren. Von Montanen konnten Buderus einen Anfangsverlust von 14 % bald zur Hälfte wiedex aufholen. Rheinstahl gewannen %, Mannesmann 4 %. Braunkohlenwerte blieben mangels Umsates zumeist gestrihen. Kaliaktien wurden, soweit Notierungen überhaupt zustande kamen, niedriger festgeseßt, so Salzdetfurth um 1 und Wintershall um 14 %. Jn der hemischen Gruppe sah man nux wenig veränderte Kurse. Farben eröffneten 1s niedriger mit 165!4. Elektrowerte waren eher etwas angeboten, so insbesondere Dtsch.-Atlanten, die um 14, und Lichtkraft, die um 1 % zurücgingen. Versorgungswerte lagen dagegen eher etwas fester, da hier offenbar weitere Anlagekäufe exfolgen.

Sehr lebhaft waren die Umsäße in Dessauer Gas (+ 1 %). Von Maschinenbauwerten gaben Muag und Orenstein in Reaktion auf die vorangegangenen Steigerungen um 4 bzw. % % nah. Dagegen waren Bauwerte gut erholt, insbesondere Holzmann (+ 1% %). Jm übrigen sind von Schiffahrtswerten Hamburg-Süd und Nordlloyd mit Steigerungen von je !4, dagegen Hansadampf mit einer Einbuße von 4 % hervorzuheben,

JFimn Verlauf konnten sich am Afktienmarkt allgemein Be- festigungen durchseben, die hauptsächlih von Rückäufen der Kulisse ausgingen. Farben zogen um 4 auf 1664 an, Gesfürel und Metallgesellshaft gewannen je 4, Verein, Stahlwerke 74, Schuckert U. Klöckner je 1, Mannesmann 154 %.

Die Börse s{hloß zu dem Verlauf gegenüber wenig veränderten Kursen. Jm allgemeinen konnten sich die leßten Notierungen gut behaupten.

Am Einheitsmarkt waren Bankaktien eher fester, so u. a. Handelsgesellschaft um %, DD-Bank um 4 und Commerzbank um 4 %. Dt‘sch.-Asiatishe ermäßigten sich um 3 RM. Hyp.- Banken waren um 4—!4 % fester. * Von heimischen xFndustries papieren besserten sich Vereinigte Glanzstoff um 10 %, Chemische Gelsenkirchen gegen leßte Notiz um 5 und Koehlmann Stärke um 4% %. Von Kolonialwerten wurden Schantung um 14 % her- aufgesebßt.

Am Rentenmarkt ermäßigten sih Reichsaltbesip um 15 Pfg. auf 1264. Dagegen kam die Umschuldungsanleihe 5 Pfg. höher mit 94,20 zur Notiz. Die variabel gehandelten Jndujstrieobli- gationen stiegen weiter um Prozentbruchteile an.

Am Kassarentenmarkt waren weitere kleine Anlagekäufe zu beobahten. Liq.-Pf. Br. konnten zum Teil um 4 % heraufgeseßt werden. Rhein. Boden gewannen 4 %.

Stadtanleihen notierten ebenfalls etwas höher, so Wer Koblenz um 54 %. Bei den Neubesißanleihen trat nah dem an- haltenden gang eine Erholung ein, und zwar bei Dekosama um 14, bei Hamburger um !4 %. Hamburger Altbesi stiegen um 0,30. Sonst sind noch bei den Fndustrieobl. Farbenbonds mit + 1% % zu erwähnen. Zur ersten Notiz gelangten heute 5 %ige Gelsenkirchen zu 1024 sowie 5 %ige Gelsen Benzin zu 102% %. Jn beiden Papieren wurden je ca, 250000 RM umgeseßt.

Am Geldmarkt war eine kleine Versteifung zu beobachten. Blanko-Tagesgeld erforderte 25 —24 %.

Bei der amtlihen Berliner s wurde das engl. Pfund mit 12,37 (12,3614), der Dollar mit 2,48 (2,494) der Gulden mit 137 (137,08), der Schweizer Franken mit 57,06 (57,08) und der frz. Franc mit 9,6614 (9,6574) sejtgejeßt.

C E E E N E E E E

Große Reichsausftellung 1937 für Nahrungs- und Geriußmittel.

Die Wirtschaftsgruppe Einzelhandel, Fachgruppe Nahrungs- und Genußmittel, veranstaltet in der Zeit vom 24. September bis 3. Oktober in Zusammenarbeit mit dem Fnstitut für Deutsche Kultur- und Wirtschaftspropaganda in .der Westfalenhalle zu Dorts- mund die große Reichsausstellung für Nahrungs- und Genußmittel. Alle Kreise und Organisationen dieser im Wirtschaftsleben sto wichtigen Fachgruppe mit über 300 000 zu betreuenden Betrieben haben der Veranstaltung ihre ftärkste Förderung und größte Unter- stüßung zugesagt. Jn Verbindung mit el: M ita, Kund- gebungen und sonstigen großzügigen Rahmenveran taltungen wird die Ausstellung viel Anregendes und Wissenswertes bieten. Dar- über hinaus wird diese aroße Leistungsschau in erweiterter Fornt der früheren „Rekofa“ und anderer heute niht mehr stattfindender Fachausstellungen des Lebensmitteleinzelhandels alles aufweisen, iwas Landwirtschaft, Jndustrie und Handel der deutschen Volks= ernährung zuführen. Die Reichsausstellung wird deshalb eine Vera anstaltung von ganz besonderer wirtshaftlicher Bedeutung werden,

Dr. Ley bei der NBG. „Der deutsche Handel“.

Reichsleiter Dr. Le y sprah Sonnabend in Königswinter vor den Gaubetrieb8gemeinschaftsleitern der RBG. „Der deutsche Handel“, die hier zu einer Arbeitstagung versammelt sind. Die Tagung wurde von dem Leiter der RBG. Feit h geleitet.

Der Le y begann die Rede mit einem Rückblick auf seine eben beendete Deutschlandreise und deren Ergebnisse. Jmmer wieder zu den schaffenden Menschen an die Stätte ihrer Arbeit zu gehen, erklärte Dr. Ley, ist eine Notwendigkeit. Die Betriebsbesuche liefern in reichem Maße Stoff zur Erkenntnis aller Dinge und zu jener Bearbeitung der dabei empfangenen Anregungen, die sih in den bisherigen Erfolgen der Deutschen Arbeitsfront über- zeugend ausdrückt. Dr. Ley schilderte, wie er die DAF. in engster Verbindung mit der Partei aufgebaut habe. Ohne das Zellen- system seien weder die Erfassung aller Schaffenden, noch, das Durchhalten des Tempos, das die Deutsche Arbeitsfront ‘bei dev Erfüllung ihrer Aufgaben anschlagen mußte, möglich gewesen. Zu diesen Aufgaben gehöre auh die sorgfältige Betreuung der Menschen des deutschen Handels, ihnen gelte nunmehr seine und der Deutschen Arbeitsfront besondere Aufmerksamkeit, da hier die Lösung der sozialen Probleme sehr schwierig sei. Die Deutsche Arbeitsfront habe bisher 80 Millionen RM allein für die Berufs=- erziehnng aufgewendet. Sie werde der RBG. „Der deutsche Handel“ ebenfalls die erforderlichen Mittel zu nubbringender Tätigkeit zur Verfügung stellen, damit auch im Handel, alle Vor- aussezungen zum Bau einer festen Betricbsgemeinschaft geschaffen werden könnten.

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