1921 / 198 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 Aug 1921 18:00:01 GMT) scan diff

F.

Nt

B T

É # 4 #

treffenden Neuregelung in einigen Punkien besondere Be ratungen notwendig. Mit der Feststellung eines für beide Teile annehmbaren Endergebnisses der Verhandlungen ist für heute zu rechnen.

Preuf;en.

Die „Oberschlefishe Vollsstimme“ in Gleiwiß meldet mit Genehmigung der Zensur, daß ihr von einer der Jnier- alliierten Kommission nahestehenden Seite mitgeteilt worden ist, daß die Aufhebung des Belagerungszustandes über Oberschlesien in den nächsten Tagen bevorste)e, Die leßten Wochen hätten die Interalliierte Kommission in Oppeln davon überzeugt, daß die Beruhigung Oberschlesiens so weit wieder eingetreten sei, daß die Aufrechterhaltung der Maß- nahme des Ausnahmezustandes zwecklos erscheine.

Oesterreich.

Gestern mittag wurde der Friedensvertrag zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Deuts ch- Oesterreich unterzeihnet. Sein Wortlaut wird nah der Natifizierung durch die verfassungsmäßigen Faktoren amtlich verkündet werden. Wie dem „W. T. B.“ aus Wien gemeldet wird, begrüßt die österreichische Negierung wie auch die öffent- lihe Meinung die talsächliche Herbeiführnng des Friedens- abschlusses und die Wiederherstellung der freundschaftlihen Be- ziehungen mit der großen amerikanischen Republik, die seit dem Waffenstillstand so viele Beweise ihres Wohlwollens und ihrer menschenfreundlichen Gesinnung gegeben habe, mit großer Be- friedigung. Mit Genugtuung werde auch ‘die Tatsache zur Kenntnis genommen, daß dieser Friedensschluß, der für die gedeihlihe Entwicklung der Nepublik notwendig gewesen, dank der Jnitiative der amerikanishen Regierung und der entgegen- fommenden Haltung ihres Vertreters in Wien ermöglicht worden sei. Wie die „Neue Freie Presse“ hört, ist der Ab- ihluß des Friedensvertrags mit Amerika durch eine Anfrage Amerikas eingeleitet worden, ob Oesterreich auf der Grundlage des Vertrags von St. Germain geneigt sei, in Friedensver- handlungen einzutreten. Auf die bejahende Antwort Oester- reichs seien die Verhandlungen in vertraulicher Form auf- genommen. Aus dem Vertrage von St. Germain seien vier Bestimmungen ausgeschieden, und zwar diejenige über den Völkerbund, über die Grenzen Oesterreichs, über die politischen Beziehungen in Europa und über. die Strafsanktionen. Oesterreich) habe den größten Weri auf die Aufhebung des Generalpfandrechts an den österreichishen Aftiven gelegt und damit bei der Vertretung Amerikas volstes Versländnis und Entgegenkommen gefunden.

e

Frankreich. Nach einer Havasmeldung habe der spanische Botschafter

in Paris Quinones de Leon das Neferat über die ober- \chlesishe Frage im Völkerbundsrat nicht angenommen, infolgedessen werde der Vicomte F\hii felbst das Referat über- nehmen.

Loucheur ist gestern vormiitag nah Paris zurückgekehrt. Fr hatte, wie „W. T. B.“ mitteilt, eine Besprehúng mit Yriand Über die Fragen, die mit den Neparations- und Sach- seistungen zusammenhängen und wélche Gegenstand der Ver- handlungen in Wiesbaden bilden werden. Loucheur wird wahr- scGeinlih heute von Paris abreisen und am 27, Vormittags in Wiesbaden eintreffen.

Im Generalrat in Dijon wurde eine Tages- ordnung eingebracht, in der das Bedauern darüber ausgedrückt ivird, daß die Negierung die \{wierige auswärtige Lage zum Vorwand nehme, um das unerläßliche Werk der Neornanisation im Innern auf politishem, administrativem und finanziellem Gebiet zu vernachlässigen. Der Präfekt beantragte, den Be- {luß über diesen Antrag auszusezen. Der Generalrat lehnte dies ab, worauf der Präfekt ertlärte, er werde nah Besprechung der Resolution zurücktreten. Ed

Wie „Havas“ aus Straßburg meldet, hat der Arbeit- geberverband Elsaß-Lothringens dem Handelsminister mitgeteilt, daß der wirtshaftliche Anschluß Luxemburgs

an Belgien sehr böse Folgen für den Handel und die Pur Elsaß-Lothringens haben würde. Eine Anzahl elsaß- othringisher Geschäftszweige und Geschäftshäuser hänge von Luxemburg ab. Zur Beseitigung dieses Zustandes \{lägt der Verband ein Uebergangszolsystem zwischen Luxemburg und Elsaß-Lothringen vor.

Belgien.

„Vingtième Siècle“ meldet, daß die belgische Negierung den BVarón Descamps als Vertreler Belgiens beim Ständigen Internationalen Gerichtshofe des Völker-

bundes vorschlagen werde.

Ftalien.

In Beantwortung eines Aufrufs der Moskauer Exekutive, der das italienische Proletariat vor das Dilemma Moskau oder Amsterdam stellt, veröffentliht Serrati cine Erklärung, vie ncch ihm von allen Mitgliedern der Partei- leitung gebilligt worden ist. Jn dieser greift er die Kommunisten an und führt „W. T. B.“ zufolge aus:

In Meskau gebe es nur MNussen und ganz geringe Minderheiten von Nationen zweiten Nanges, die von ihren eigenen Organisationen verleugnet würden. Die italienisWen Sozialisten nes der Ueber- zeugung, daß man den Arbeitern die volle Wahrheit sagen müsse. Serratt erinnert an die von Moskau gegebenen, unerfüllbaren Ver- spreWen, darunter an dasjenige, daß Nußland as revoluttonäre Jtalien mit Lebensmitteln versorgen würde. Zum Schluß sagt Serrati: Wir wollen Wahrheit, Freimut und Aufrichtigkeit. Wir können und wir dürfen nicht die Arbeiter durch unwmögliche Ver- sprechen betrügen und auch nicht durch unerfüllbare Visionen. Die NReyolution ist weder ein Kinderspiel, nochþ eine Chimäre von Visionären.

Die Polizei nahm in Nom eine Haussuchung im ehe- maligen montenegrinischen Generalkonsulat, in der Wohnung des ehemaligen Generalkonsuls Popowitsch und in der des ehemaligen Ministerpräsidenten Plamenaz vor. Die erwähnten Käumlichkeiten wurden alsdann von der Pölizei besezt. Die Zeitungen glauben, ‘daß die Haussuhungen mit dem Treiben einiger Montenegriner zusammenhängen, die in Jtalien selbst Propaganda gegen Jtalien machten.

L

Spanien.

Nach einer Havasmeldung aus Madrid hat der König das Beglaubigungsschreiben des mexikanischen Gesandten ent- (gtagenowmen und daduxch die Regierung des Generals O regon anerftqunt,

Griechenland. i

Eine amtliche Note des griechischen Kriegsministeriums erklärt, baß die Meldungen über angeblihe Zusammen- stöße zwischen Offizieren der französishen Militär- misston und griechischen Offizieren unrichtig sind. Der Führer der französishen Mission habe einigen unbedeutenden Zwischenfällen zwischen untergeordneten Mitgliedern der Mission und griechishen Offizieren keinerlei Bedeutung beigelegt.

Der Kriegsminister Theotokis hat vor Pressevertretern Erklärungen über die Ziele abgegeben, die mit der Wieder- aufnahme des Feldzugs verfolgt werden, und dabei laut „W. T. B.“ ausgeführt:

Wir wollen auf Angora mars(ieren, niht etwa, um uns dort festzusetzen, sondern um Sachunterpfänder zu haben gegen den Einfall jedes Aufrühbrers, der gegen die Entscheidung Europas angehen will. Die Griechen find von den Türken zu diesem Krieg gezwungen worden: die Türken halten weder den Vertrag von Sèvres, noch die Bestimmungen des Waffenstillstands. Ein neuer Friedenêvertrag wird also den Opfern Nechnung tragen müssen, die das griechische o hat auf sih nehmen müssen, um den türkischen Widerstand zu brechen.

Der Kriegsminister {äßt die nationalistishen Streitkräfte in Anatolien auf etwa 64000 Mann. Er gab zum Schluß der Ueberzeugung Ausdruck, daß bei dem jeßigen Erfolg des Vormarschs die militärishen Operationen in etwa einem Monat zu Ende geführt sein werden.

Amerika.

In einer amilichen Erklärung des Weißen Hauses wird betont, daß der zwischen den Vereinigten Staaten und dem Deutschen Reiche demnächst abzuschließende Vertrag nur ein vorläufiger Friedensvertrag sei, auf dessen Ratifikation ein Freundshafts- und Handelsvertrag folgen werde, Ferner wird mitgeteilt, daß mit Deutschland vereinbart sei, den Text nicht zu veröffentlichen, bevor der amerikanische Ge- {häftsträger in Berlin und der Minister des Aeußern Dr. Rosen den Verirag unterzeichnet haben. Der Text werde gleichzeitig in Berlin und Washington veröffentlicht werden.

Nach einer Havasmeldung aus Washington hat der japanische Botschafter dem Staatsdepartement mitgeteilt, daß Japan die Einladung zur Entwaffnungskonferenz annimmt.

Asien.

Nach einer „Havasmeldung“ aus Angora meldet der türkishe Heeresbericht: An der Westfront nähern sich feindliche Äbteilungen unseren Stellungen. Jm Abschnitt Afiun- Karahissar sind unsere Truppen, nachdem sie die dort befind- lichen feindlihen Streitkräfte zurückgeworfen hatten, in Tscho- banlar eingerüdckt.

Die Londoner Blätter melden, die Lage im Unruhen- gebiet in Südindien sei ernst. Man spreche von einem offenen Aufstand. Die Eisenbahnlinien seien unterbrochen, die Postämter würden geplündert, und in mehreren Städten herrsche der Vöhbel. Die Aufständischen zögen plündernd und zerstörend von Ort zu Ort.

Afrika.

Eine „Xournal“:-Meldung aus Madrid besagt, daß gestern von 7 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends heftige. Kämpfe an der Melilla-Front stattfanden. Die Nebellen tämpften mit wilder Erbitterung und hatten {were Verluste. Auf spanischer Seite sind 200 Mann tot oder verwundet. Die Mauren wurden sch{ließlich zurücgeshlagen.

Parlamentarische NacGuichten.

Der Unteraus\chuß des vorläufigen Neichss- wirtschaftsrats für Steuerkontrolle hält gemeinsam mit einer Kommission des Verkehréauss{u}ses heute, Nachmittags Sid im Ministersaal des ehemaligen Kriegsministertums eine Sißzung.

Statistik und Volkswirtschaft. Arbéitsstre; aféêitén.

Da die ausständigen Arbeiter der Linke-Hof- mannwerke in Breslau beschlossen haben, den Ausstand fort- zusetzen, hat, wie „W. T. B." meldet, die Direktion gestern die gesamte Arbeiterschaft ausgesperrt. Der aanze Betrieb

« ruht. Der Betriebsrat des Werkes hat die Angelegenheit dem

SchTlticht u ngsaus \ch in Breslau unterbreitet, der si Heute mit der Sache beschäftigen wird. Ausgesperrt sind insgesamt act- tausend Perfonen,

Nach einer von „W. T. B." übermittelt en Meldung des , Temps“ aus Warschau greift der Eisenbahnerausstand weiter um sich. Eine Abordnung der Eisenbahner sei am Dienstag in Warschau angekommen und habe sich zum Minister- präfidenten begeben, um von ihm die Zab"ung eines Vorshusses auf die nädste Lohnerhöhung zu verlangen. Dex Ministerpräsident habe gean tworlet, es fei ihm unmöglich, die Wünsche der- Eisenbahner ohne Zustimmung des Finanzministers zu bewilligen.

Aus Lima wird „W. T, B.“ zufolge gemeldet: Die E isen - bahner und Elekfrizilätgarbeiter find in den H stand getreten, Die e A A BAON estellten und Fabrikarbeiter {ließen sh ihnen an. Ein Allgemein- ausftand wird befürcktet. 4

Wohlfahrtspflege.

__ Die Fnternationale Vereinigung für Kinder- hilfe in Genf machte dem deutschen Zwei Aua Organisation, der Vereinigung für Kinderhilfe, Charlottenburg, Berliner Straße 137, von dem nachstehenden Telegramm Mit- teilung, das ihr von Nansen aus Niga zugegangen ist:

„Qunderttausende russiscer Kinder sterben Hungers, und Millionen anderen droht das gleide Schitsal. Durhdrungen von der Ueber- zeugung, daß nur eine unverzüglich und. unter Aufbietung aller Kräfte einsezende Hilféaktion hter Rettung bringen kann, bitte ih die Anter- nationale Vereinigung für Kinderhilfe, einen Aufruf an alle Männer und Frauen und befonders an alle Kinder zu richten, damit sie alles, was fie erübrigen können, zur Rettung der bungernden Kleinen her- geben. Niemals noch is im Weltgeschehen Hilfe so verzweifelt not- wendig gewesen wie bier.

Zch danke Jhnca für Jbr Anerbieten, nad meinen Weisungen zu landelu, und berbürge mich für die gered,te Vexieilung allex {ür Rußlanh bestimmten Gaben, die durxh meine Hände gehen.“

burg hat darauf wie folgt geantwortet:

„Der ergreifende Aufruf Frithiof Nansens bestärkt uns in unseræ Absicht, Rußland jede Hilfe zur Verfügung zu stelien, die wir auf- zubringen in der Lage sind. Da Deutschland jedoch soweit fid um Lebensmittel und Kleidungsstücke handelt nit einmal seinen eigenen Bedarf deckten kann, sondern auf die Wohltätigkeit des Auslands augewiesen ist, werden wîr gezwungen sein, unsere Hilfs leistung ‘darauf zu beschränken, daß wir Nußland unsere Arbeits- fräfte und organisatorischen Einrichtungen zur Verfügung stellen. Die Einzelheiten unseres Aktionsplans werden wir Ihnen brieflich

unterbreiten.“

Gesundheitäwesen, Tierkraukheiten und Absperrungs- mafszregelun.

Nachweisung über den Stand von Viehseuchen in Oesterreich in der E vom 27 JUli bid 3. August 1921.

(Nr. 31 der Amtlichen Veterinärnachrichten.)

a R [2] S a G 72227] 7128 =#2 5 2s | 2222| 22 [22 | ZES9 = S2 2528| 28 | 22 [2055 z S IZZ22| 72 128 Pud Ë S e O6 #2 L Länder Zahl der verseuchten E f E S F M E S ZESR E S B52 E SLEIE S f E Be E 8 E S EZE E R S S L Pee S Se D S S S Ba Ds S A 1 2 3/4/1516] 7 | 8 [9110| 1112/13/14] 15] 16/17 1| Stadt Wien 1| 11—| —| 14 4| 81 8) 8/131 8| 8| 36 2j Niederösterreih- /

O 1| 2/ 2 5) 9 43/15/41| 43115/54/88] 18| 90/163 3] Oberösterreich . |—|—-|—] 2} 2 18|—|—| —} 3/ 6] 6} 3| 6) 15 41 Salzburg . . . |—|—|—{ 4/ 28| 235] 5/19| 58[—|—|—]} 1| 1 1 5 Stetermark . . |—|—|—{ 7| 31| 242] 5) 8] 121 715/26] 1| 5) 6 6) Kärnten . …. .[—|—|—[ 5) 8} 3501 5/1 6) 71 3| 3110] 4/ 9/ 11 T L —|—|—1.4/ 14| 31} 6/18/1091 1 11 1—|—|— 8] Vorarlberg . . |—|—|—]{ 3] 19| 78[—|—| —[—|—|—|—|—| Snsgesamt .. [2 8] 8[30[111] 689]40/96|237]37|87] Wi] 35| 18232

T3

Oesterreiß ist am 3, August 1921 frei von Rinderpest und

Atngenseuche. Kunst und Wissenschaft.

In Potsdam wurde gestern unter zahlreiGßer Beteiligung die 25. Generalversammlung der Astronomischen Gesellschaft durch den Vorsitzenden Professor Dr. Strömgren eröffnet. Namens des Ministeriums für Wissenschaft, Kunst und Nolksbildung begrüßte der Ministerialrat Profeffor Dr. Krü ß dié Versammelten, den Willkommen der Stadt Potsdam überbrachte der Oberbürgermeister V o 8s b er g. Die erste Ansprache hielt der Vorsißende, Professor Dr. Strömgren (Dänemark). Er konnte hervorheben, daß der Gesellschaft von ausländishen Gelehrten namhafte Beträge über- wiesen wurden, die es ihr ermögliht haben, bishèr ihre Veröffentlichungen fortzuführen. An der Generalversammlung nahmen Gelehrte aus 14 Kulturstaaten- teil. Franlreih und- Belgien sind nicht vertreten.

Verkehrswesen.

Der deutsch-italienischGe Fernsprechverkehr wird von jeßt ab täglich von 12 bis 5 Uhr nahmittags zugelassen. Für die Dauer der bevorstehenden Tagung des Völkerbunds in Genf, d. t, vom 28. d. M. ab, muß dieser allgemeine Verkehr wieder eingestellt werden, weil die in Betracht kommende Fernspre{leitung dann für dringende Staatsgespräche und für die Presse gebraucht wird.

Die Frage, ob das Segel #\chiff în unserer s{hnellebigen und hasienden Zeit neben dem Seeschiff mit motorisGem Antrieb einé Zukunft habe, ersceint auf den ersten Blick sonderbar, und do wird sie von Fachmännern gestellt und unter besonderen Bedingungen bejaht. Man hat aus den Seefrachtpreisen von 45 verschiedenen Waren (darunter au Brennstoffe) für die Jahre 1800—1920 “ndex- zahlen errechnet, aus denen sich ergibt, daß das Segel- {i} mit dem Dampfer recht wohl in erfolgreichen Wetts- bewerb zu treten vermag. Es handelt sich dabei natürlich ledigli um den Fractverkehr, und zwar nur um den mit Massengütern ; - der Perfonenverkehr und der Verkehr hochwertiger Güter halten au ferner die höheren Preise des Dampfers aus. . Aus einem Aufsaß Uljegrens in den „Transactions of the Engineers and Shipbuilders of Scot- land“ wird in der „Umschau“ mitgeteilt, daß schon die Klipper- {chiffe der fünsziger Jahre weite Fahrten mit einer Durch- schnittsgeschwindigkeit von 9+ bis 134 Seemeilen, ja unter besonders günstigen Verhältnissen bis 18 Seemeilen, ausführten. QDas- bei konnten jene Fahrzeuge nicht so hart am Winde liegen wie die modernen Segler und mußten beim Kreuzen größere Strecken zurüdcklegen; Ausseßen des Windes legte sie still, Nah Ansicht Liljegrens könnte heute das Segelschiff mit dem Frachtdampfer in erfolgreichen Wettbewerb treten, “wenn es bedeutend größer gebaut würde und seine Besetzung viel kleiner wäre, Beide Bedingungen fcien erfüllbar. Daß große Stahlsegler den Anforderungen der Praxis genügen, sei erwiesen, und ein großer Teil der Bemannung könne dur allerlei Hilismaschinen und geeignete Scgelanwendung erspart werden, Liljegren hat selbst einen tate mit Schonertakelage als Eins. heitstyp entworfen, der zum ersten Male bei so großem Schiffe einen doppelten Schwertkiel führt. Ein Diefelmotor dient ihm als Hilfsquelle bei Windstille, liefert auch Licht und Kraft für elektrischê Kranen und andere Hilfsmaschinen. le

Vauwefen.

Die Wärme im Haushalt und Kleingewerbe wird în einer vou der preußishen Landeskohlenstelle veranstalteten, am 20, d, M. eröffneten Ausstellung im alten Stadt« [906 in Charlottenburg Glzetiflaub .der öffentliGen Bee ehrung sein, In einer Abteilung Brennstoffkunde ist der Heizwert der verschiedenen Brennstoffe Annfälli dargestellt; die richtige Anlage von Schornsteinen und ihr Einfluß auf das Brennen der Defen und Herde wind ‘gezeigt. Besonders ausführlich werden sparsame Heizsysteme für Siedlungsbauten und Kleinhäuser vorgeführt werden, Ebenso ist an Beispielen die richtige und falshe Bedienung von Zentralheizungs- und Warmwasseranlagen er- sichtlih gemacht. Abteilungen für ‘Gas, und eleftrische Koch- und eizeinrihtungen bieten vielerlei Anregung. Es foll dur die Ans- tellung Gelegenheit gegeben werden, daß ih Hausfrauen, Haus- besißer, Mieter und Gewerbetreibende über sparsames Heizen und Ko jen eingehend unterrihten können. Die Ausstellung wird auch die Aufmerksamkeit derjenigen Stellen verdienen, die ähnliche be- lehrende Veranstaltungen selbst einzurichten haben,

(Zentralbl. d, Bauverwaltung.)

Die Vereinigung für Kinderhilfe in Charlotten- |

L

2) Davon aus linksrheinishen Zechen 291 675 t. 8) Davon aus Gruben linïs der Elbe 2 705 449 t, 4) Zwei Betriebe find geschäßt.

1) Davon entfallen auf das eigentliche Ruhrrevier 7 462 754 t,

D

Kohlenprodukttion des Deutschen Reichs în den Monaten Fanuar bis Zuli 1921.

| aas r E tsr t Ker U R s eman ie 7 - —_— R R e ees Bul Januar -bis Juli

ßkohlen aus L Preßkohlen aus

¿ Preßkohlen Preß Preßkohlen Erhebungsbezirke Steinkohlen | Braunkohlen | Koks aus (A Mare, Steinkohlen | Braunkohlen | Koks __ aus a8, Naspreh- Steinkohlen teine) Steinkohlen steine) 6 b £ {b b b t b

Dherbergamtsbezirk :

( -WuEoliit MiedelMlesen a C C e a 413 889 490 850 79/721 11 612 92 269 2 532 299 | 5) 3 267 812 483 705 61 658 585 642

Bai Pelet a oa ea a er 2 073 292 2 546 179 039 19.172 5)15 883 492 |5) 11716 15) 1 366 777 | 5) 118930 C E 4365 | 9) 4819 935 1277 516 25 973 | 33 331 049 —- 1799 |. 8122 774 Sa C R 38 422 149 237 3 269 4 893 8 396 271. 280 1 068 446 28 598 47 619 61 995

T 1} 7514 757 1 844 688 382 766 52 531 759 ! 1447 | 13208 414 2510898 | Ba obne Curl a S ip aa 4 2) 6) 291 675 | 92843375 | 9) 82166 | 5) D004 640 928 3 159 535 | 19 626 484 898 634 77 067 4 349 952 Preuße ohne Saarrevier 4s ao a es x e) 10336400 8 305 943 2188 883 416 797 2019 109 5) 74 404 338 5) 57 306 954 |5) 15 986 128 | 5) 2 807 871 13 120 363 Vorjahr ohne Saartevier « « «n o o ao a) 11161 586 7 853 143 2 193 908 380 263 1 781 215 70 907 450 50 413 513 13 679 416 2 276 722 11 095 337

| Perginspektionsbezirk:

V C s a s N R 81 239 bers E m Es 563 040 s E Ge D ee E s Ee S L 62686 111 079 16 750 45317 | 916 823 95 158

n Doe Ene Me Pa L A E 6 686 192 318 A 16 750 45 317 | 1479 863 E _— 95 158

NKerginspektionsbezirk:

: Awicckau T und TL 00:4 0D 0 ck84 00 M 176 902 Ae 13 392 1132 i, 1 258 257 A 103 411 3365 E Stollberg L (F d. 0M: @ e o oa oooooo 166 597 E E, ort dad 1140 759 M, E E S i a G e C A 32 061 126 395 —— 17 060 237365 901 324 90 098 SGBHO R L 548 721 ——- 189 433 3801 437 f 1208 302

E Sn E Es e S 375 560 675116 13 392 1132 206 493 2 636381 | 4702761 103 411 3 365 1 298 400

r E 325 984 426 388 11 159 87 238 2331 027 4 229 530° 82 241 107 942 520 Baden D d #0 Q T D D E: 0 D 6 W chck C O Ee e J) 43 926 E p Ey M B) 332 363 E Hessen 02200 S D D A E 0) A 0.0 6.4 0 @ck H A E 39 779 Mies 9 545 5 070 sipw 300 084 s 59 192 20 767 Braunshwela « « « (e E E 256 736 69 901 m 1 800 107 ——- _— 422 041 Ga U era R S A 504 693 171 423 3 604 167, 1139 587 Anhalt V: Dec 02 Q S d A0 ck 00ck S S G00 a E 90 298 e rnad E 14 179 FEe, 658 814 Es \! G 87 5 E S E E 12 836 —— 15 952 1103 —- 94 597 .120 673 11011

in Deutscles Neich ohne Saarrevier und Pfalz j 10781482 | 10064883 2213 227 472 503 2 502 925 15) 77 180 633 5) 69 852 750 5) 16210 212 | 5) 3 213 802 16 183 910 Deutsches Meich ohne Saarrevier und Pfalz: 1920 .. 11 509 268 92534 886 2 221 421 453 285 2 069 471 73 399 165 61 439 266 13 8553 245 2 683 430 13 451 396 Deutsches Neich ohne Els.-Lothringen, Saarrevier und :

D I a L Os 15 603 796 7 508 542 2 579 304 524 140 1 905 921 1 100 274 802 49 408 700 17 644 990 3 403 124 12 209 736 Däutsches- Meich: überhaupt: 1913 , „o o. 4 o: 17 198 013 | 7508 542 2 727 079 524 140 1 905 921 | 110 776 039 49 408 700 | 18 671 817 3403 124 12 209 736

5) Gins{ließlih der Ergänzungen und Berichtigungen aus den Vormonaten, darunter au die Zahlen für Oberschlesien in den Monaten April bis Juni. 6) Die Angaben für das Aachener Nevier sind wegen Streik nicht eingegangen. z

Berlin, den 23. August 1921.

Theater und Musik.

Deutsches Theater.

Mer- von den älteren Theaterbesuchern kennt nicht Alexander Dumas? Schauspiel „Kean“ mit dem Untertitel „Genie und

Leidenschaft“ ? Alle reisenden Schauspielervirtuosen spielten gern :die--4

Titelrolle, und alle Heldendarsteller der kleinen Provinzbühnen wählten sie zu ihrem Benefiz. Ist sie doch eine Apotheofe des Komödianten-- tums, die dem Spieler Gelegenheit gibt, alle Negister seiner Kunst

K ziehen. Wer weiß, ob nicht noch einmal eine Aera „Kean“ herauf- |

ämmert. Dann wird man aber gewiß auf den alten bewährten Dumasschen „Kean“ zurückgreifen, nicht auf die si literarisch gebärdende harodistisch-expressionistishe Umdihtung von Casimir Cdschmid, die gestern im Deutschen Theater als \pätsommerliche Gabe erschien. Edschmid versucht die Handlung von Zeit und Wirklichkeit loszulöfen

ind durch anachronistishe Zutaten dem neuzeitlichen Theaterbesucher -

shmackhafter zu machen. Aber er erschwert den Schauspielern erheblih ihre Aufgabe durch tiefsinnig sein sollende þhilosophische Betrachtungen, die mit ihren papierdeutshen Schachtelfäßen wie shlecht memorierte Zitate Wedekindscher Weisheiten anmuten. So leicht ist indessen der alte Dumassche „Kean“ doch niht umzubringen, und Albert Bassermann, der die Titelrolle gestern spielte, täte weic besser, auf das Original zurückzugreifen. Es würde ihm zweifellos einen noch stärkeren persönlihen Erfolg eintragen als die Gschmidshe Stilwirrnis, in deren Mittelpunkt er stand. Was tämlih an Charakteristik im Edschmidshen „Kean“ enthalten is, stammt von Dumas, und rein s{aufpielerisch packen kann fie nur in der Umwelt, in die sie der französische Dramatiker gestellt hat. Die Edshmidschen Zutaten bilden zumeist nur Hemmungen, oder be-

‘egen si, wie der parodierte moderne Boxkampf in der Matrosen-

Îneipe, in einer Sphäre, die mit Schauspielkunst nichts mehr gemein hat, so wirkungsvoll diese Boxerepisode ais solche dur den turngewandten, geshmeidigen Bassermann, der sogar noch im Handstand über die Bühne läuft, gestaltet wurde. Das Yublifum jubelte ihm dana selbstverständlih zu, ihm und dem Epielleiter Hartung, der frei nah Reinhardt und Jessner_ die Bühne mit allerlei Stufen und Hindernissen, über welche die Schauspieler p mühevoll zu bewegen hatten, versehen und dur Farbenspiel und Beleuhtungsfünste möglichst bunt im Plakatstil ausgestattet hatte. Unter den Inhabern der andern Nollen hatte eigentlih nur Paul Graey als Keans Souffleur und Faktotum Gelegenheit sich hervor- fn, Aber auch alle anderen zeichneten. sih dur gute Durhschnitts- P-+

eistungen aus.

«

m Opernhause wird morgen, Freitag, „Der Freishüßz“- mit den Damen Heckmann-Bettendorf, Cscher-Vespermann, Jörn Guszelewicz, Freyer, Bieber und den Herren Hutt, Schüßzendorf- Ziegler, Hieber, Henke und Krasa beseßt, gegeben. Dirigent ist

Dr. Friß Stiedry. Anfang 64 Uhr. ; : L Shauspielhaule wird morgen „Der Kronprinz (Anfang 7 U!r), mit Herrn Müthel in der Titelrolle, aufgeführt. Das S chtkller-Theater Char! ottenburg eröffnet seine Winterspielzeii (29.) bcute, Douncistag, mit einer Neueinstudie- tung von Ibsens „Nora“. Die Titelrolle spielt Gertrud Sello. Gs wirken ferner mit Alsred Braun, Nobert Aßmann, Paul Kaufmann, die Damen Rupricht, Wagenbreth, Schmidt. Die Spielleitung hat

Franz Bonno.

[E f A E J P

Mannigfaltiges.

Das Vorlesungêverzeihuis der Handelsh och sGule in Berlin für de Winterscmester 1921/22 ist erschienen (Verlag: Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, Berlin W. 10) und beim Sekretariat der Handelshohshule, Berlin C. 2, Spandauer Straße 1,

ur 1 4 zu haben.

Veber einen Mo orbrand inder Nähe von Berl in berichten hiesige Blätter, daß bereits am vergangenen Freitag in dem südli der Chaussee Kaulsdorf-Mahlsdorf be- legenen Moor ein Brand entstand, dem zunächst keine große Be- „deutung beigemessen wurde. Man glaubte das Feuer [chon erloschen,

508 stark twicklung darauf hindeutete, daß die Flammen Heu Nabtun ia Liter, Der Brand hat sich inzwischen auf A 1 x Fläche ausgedehnt, egt sind die Feuerwehren

fins cinen

Statistisches Reichsamt, Delbrü d.

von Kaulsdorf, Mablsdorf und Biesdorf, unterstüßt von Schußz- yolizisten, dabei, dur Ausheben von Gräben die Weiterverbreitung

des Feuers zu verhüten,

5m S{chulmyseum:. des. Körnesrparks. in Ne u- k ö1În, einer wirkungsvolten gärtnerishen Anlage, deren Grund und Boden von dem Besißer der ehemaligen Rirdorfer Kiesgruben, Körner, der Stadtgemeinde Neukölln überlassen und von dieser zu dem {önen Park umgeschaffen wurde, ist jeßt die heimatkund- lihe Abteilung eröffnet worden, In dieser Abteilung hat, wie der „Berl, Börsen-Cour,“ berichtet, auch das alte germa- nische Reitergrab, das im Januar 1912 bei Ausshachtungs- arbeiten in der Nähe des Körnerparks entdeckt wurde, seine Auf- stellung gefunden, Von dem Fund, den man damals durch Zufall machte, erhielt der Leiter der vorges{ichtlichen Abteilung des Berliner Märkischen Museums, Dr. Kiekebusch, rechtzeitig Kenntnis 1nd konnte seine Bergung und Aufstellung in die Wege leiten. Es handelt sich um eine große Doppelgruft, in der sih die Knochenreste eines außergewöhnlich großen Mannes und eines Pferdes befanden, wie Dr. Kiekebusch feststellte, um einen germanishen Reiter, wahr- \ceinlich eine fürstlihe Persönlichkeit, aus der Zeit von 500 bis 600 n. Chr. Diese Annahme wird noch wesentli bestärkt durch das eiserne Schlahtshwert des Neiters, durch Reste seiner Ausrüstung und ein kleines urnenartiges Gefäß.

Im Frühling des nächsten Jahres soll in Florenz die „Erste internationale Büchermesse“ eröffnet werden und dem Austausch der Erfahrungen über die Büchererzeugung dex an ihr be- teiligten Länder dienen, Außer Büchern sollen Bücherillustrationen, Buchbinderarbeiten, photographische Artikel, graphishe Arbeiten aus der Maschinenindustrie, Zeitschristen u, a, m, ausgestellt werden. Das Protektorat über die Ausstellung führen die Associazione Editoriale Tibraria Italiana und das Instituto per la propaganda della

cultura Italiana,

(W. T. B) Der un“?

burg, 24. August. j Magdeburg ug sten in Groß

abhängig-sozialistische Stadtrat Ka

Salze wurde heute unter dem Verdacht der Nädels- Mae E E n ULBC Tae anlSiO ber Stall, helmfeier verhaftet.

Essen, 25. August. (W. T, B.) Heute morgen gegen 8 Uhr stießen in der Nähe des Hauptbahnhofes Essen auf der Linie Essen—Borbedck pwei Güterzüge zusammen. Die beiden Lokomotiven und sechs8 Wagen wurden aus dem Gleise ges \{leudert. Der Führer des einen Zuges wurde s\chwer verleßt. Der Sahschaden ist niht bedeutend.

Bad Ems, 24, August. (W,. T. B.) Beim hiesigen Ein - und Ausfuhramt sind größere Unterschlagungen auf- gedeckt worden. Vier Kassenangestellte sind bereits in Haft genommen worden, Ein weitexer, der sich in Urlaub befindet, ist der Teilnahme verbäctia, Die unterschlagene Summe ist bis jeßt auf 500000 A4 festgestellt. Das Kassenbuh, das von den Tätern am Sonnabend tin die Lahn geworfen worden war, ist

wieder aufgefunden worden. R

Frankfurta. M., 2b. August. (W. T. B.) Die „Frank- furter Zeitung" meldet aus Königstein i. L.: Gestern abend zwischen 9 und 11 Uhr wurde an der von Reinachschen Erd- bebenwarte im Taunus-Observatorium ein offenbar kata- strophales Beben reg LEReT Die ersten Wellen trafen um 9 Uhr 26 Minuten 27 Sekunden, die zweiten um 9 Uhr 26 Minuten 37 Sekunden, die Hauptwellen um 9 Uhr 30 Minuten ein. Die Herddistanz beträgt etwa 2300 Kilometer.

qunran ean

Hamburg, 24. August. (W. T. B.) Das exste nach dem Kriege auf der Bremer Vulkanwerft für die Hapag gebaute Schiff einer Serie kombinierter Fracht- und Va Tsâgiet dampfer, E ist gestern nah glücklicher Probe- fahrt von Bremerhaven nah Daahura von der Meederei über-

Gs

nommen worden. An der Fahrt der „Bayern“ nahm der bayerische Ministerpräsident von Kahr teil. Die Taufe vollzog der Staatssekretär von Schweyer.

24. 2 (B. T. B) Das große len? bare Luft chtff „Z-R.2" it-oberhälb von-H utter plodiert, Die Trümmer sind in den Humber gefallen. Das Luftschiff kehrte von einex versuhsweisen Kreuzfahrt vor der Ueber- querung des Atlantishen Ozeans zurück. Das Personal des lenkbaren Luftschiffes umfaßte 49 Mann. Secchs davon blieben am Leben. Nach einer weiteren Vieldung überflog das Luftschiff Nahmittags um 57 Uhr die Stadt, als es erplodierte, in zwei Teile zerriß und in den Humber stürzte. Das Luftschiff war an die amerikanische Regierung verkauft. Als das Luftschiff abstürzte, sahen Tausende von Menschen dem Fluge zu. Sie er- griffen panikartig die Flucht, um sich vor den abstürzenden und in den Fluß fallenden Trümmern zu tetten. Ein Teil der Trümmer fiel auf den Viktoriastrand. Ein Augenzeuge erzählt, daß er mindestens vier Mann mit Hilfe eines Fallshirmes aus dem Lust- chiff herabkommen sah. Drei Menschen hingen an einem einzigen Fallshirm. Durch die ‘heftigen Explosionen find alle Fensterscheiben und Schaufenster der Häuser und Geschäftshäuser, die am Flusse liegen, zerstört. Zu dem Luftschiffunglück meldet Reuter ergänzend: Der Führer des Luftschiffes, der shwerverlegt ist, bewies Wunder von Geistesgegenwart, indem er das Niedergehen des Luftschiffes auf den Fluß lenkte und nicht in die Stadt, wo es schrecklihen Schaden verursacht hätte. Das Luftschiff war auf einer Probefahrt für den Flug nach) Amerika begriffen. Die Besatzung zählte neunund=- vierzig Mann, darunter füuf britische Offiziere und einige amerikanische Marineoffiziere, die das Schiff über den Atlantishen Ozean führen sollten. Das Luftschiff war das größte der Welt; es war 695 Guh lang und faßte 300 000 Kubikfuß Gas. Es führte genügend Brennstoff für eine Reise von 6500 eng- lishen Meilen mit Eg Wie „Matin“ zu dem Unglück in Hull mitteilt, befanden fich unter der enua 18 Vertreter der ameri- fanishen Marine. Unter den Toten befindet \sih der englische General Maitland. Man hörte zuerst eine starke Explosion, worauf das Luftschiff langsam herunterzukommen begann. Bald darauf hôrte man eine zweite [chwächere Explosion, und in Flammen ehüllt stürzte „Z, R. 2“ in zwei Teilen in den Humber. Die Mattuhadaubeit der sofort herbeieilenden kleinen Schiffe wurde dadurhch unmöglih gemacht, daß die Trümmer eine ungeheure Hiße aus- \trómten, die jede Annäherung verbot.

Paris, 24. August. (W. T. B.) Wie der „Matin®" aus Brest meldet, lagern dort 10000 Tonnen Weizen, die der Staat für 7 Millionen Uranes in Australien gekauft hat und die wegen des Sinkens der Getreidepreise jegt nur noch 44 Millionen Francs wert seien. Die Pegierung- weigere sich aber, das Getreide mit Verlust zu verkaufen; es fange bereits an zu keimen, und es bestehe Gefahr, daß es völlig wertlos werde,

Warschau, 24. August. (W. L. B.) Nach eiuer Hayas- meldung ist hier ein großer katholtischer Kongreß für die ersten Septembertage geplant. Dem Vernehmen nach werden die Kardinäle Mercier und Dubois dem Kongreß beiwohnen.

Brüssel, 25. August, (W. T. B.) Nag einer ,Matin“-Meldung at T mächtige Funkenstation in Noussellaere erx richtet.

Lausanne, 24. August. (W. T. B.) Der Verein der Abstinenten in der Schweiz beshloß auf seiner in Lausanne

London, 24. August.

abgehaltenen Jahresversammlung unter Zustimmung von,

zablreihhen ausländishen Aerzten, die internationalen Be-

ziehungen wieder anzubahnen und eine zu diesem Mes egrlindete internationale fahwissenshaftliße Zeitschrift mit a

itteln zu fördern,

Pekin g, 24. August. (W. T. B.) Na englishen Meldungen wurden bei dan großen Erdbêëben in der Provinz Kansu im Dezember. leßten Jahres, wie der amtliche Bericht besagt, 200 000 Menschen und große Mengen Vieh von den GU T aut oi Bergen begraben, Alle Häuser innerhalh eines Gebietes von 7b Quadratmeilen wurden zerstört. 4