1921 / 203 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 31 Aug 1921 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachung,

beireffend Ausgabe von Schuldverschreibungen auf den Jnhaber.

Der Bayerischen Handelsbank in München wurde die Genehmigung erteilt, innerhalb der geseiticen und sazungsmäßigen Umlaufsgrenze nachstehende, auf den Jn- haber lautende, in Stücke zu 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 M eingeteilte Schuldverschreibungen in den Verkehr zu bringen: i

a) 20 Millionen Mark 4 prozentige unverlosbare, vom Ausstellung3tage an ur das 70 Jahren seitens der Bank mit zweimonatlicher Frist kündbare, jedoch vor Ablauf von 10 Fahren vom Ausstellungstage an niht rückzahlbare Hypothekenpfand- briefe, b) 20 Millionen Mark 4 prozentige verlosbare, vom Aus- siellung3stage an innerhalb 60 Jahren seitens der Bank mit zweimonailicher Frist kündbare Hypothekenpfandbriefe.

München, den 25. August 1921.

Staatsministerium für Handel, Judustrie und Gewerbe. Dr. von Meinel.

Bekanntmachung. d Der Firma Seidel u. Teßnow (Inhaber: Heinrich Seidel und Friedrich Teßnow) in Nürnberg, Kaiserstraße 18, wurde gemäß § 1 der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 über die Fernhaltung unzuverläfsiger Personen vom Handel der Handelmit Stoffen untersagk. Nürnberg, den 16. August 1921.

Der Stadtrat. Treu.

Preufzen. Finanzministerium.

Die Renimeisterstelle bei der Kreiskasse in Hameln, Regierun lage Hannover, ist zum 1. Oktober 1921. zu be- segen. Befol ungsgruppe 9.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Der staatlichen Elektrizitätsverwaltung in Han- nover wird hierdurch auf Grund des Geseßes vom 11. Juni 1874 (Geseßsamml. S. 221) das Recht verliehen, das zum Bau einer Starkstromleitung von Hardegsen na Greene er- forderlihe Grundeigentum, soweit es auf preußishem Gebiet liegt, nötigenfalls im Wege d&r Enteignung zu erwerben oder, soweit dieses ausreiht, mit einer dauernden Beschränkung zu belasten. A :

Gleichzeitig wird auf Grund des § 1 des Geseßes vom 31. Juli d, J. (Geseßsamml. S. 485) über Abänderung der Verordnung, betreffend ein vereinfahtes Enteignungsversahren, von 11. September 1914 (Geseßsamml. S. Bn bestimmt, daß dieses Verfahren bei dem Bau der Starkstromleitung Hardegsen-Greene Anwendung findet, a

Berlin, den 23. August 1921.

m Namen ‘des Preußischen Staatsministeriums. Der Minister für Handel und Gewerbe. J. V.: Dönhoff.

Ministerium des Jnnern.

Das Staatsministerium hat auf Grund des § 28 des Yandesverwaltungsgesezes vom 30. Juli 1883 durch Erlaß vom heutigen Tage an Stelle des nah Trier verseßten Negierungsrats Grütering den Regierungsrat Brandau in Aurich zum Stellvertreter des 2, Mitgliedes des Bezirks- ausschuffes in Aurih auf die Dauer seines Hauptamtes am Sitze des Begirksausschusses ernannt,

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Die Domänenrentmeisterstelle in Rotenburg a. F. ist zum 1. Oktober d. J. neu zu besegen. Bewerbungen von in Domänenverwaltungssachen erfahrenen Beamten sind bis zum 1. September d. J. zu richten an die Regierung, Domänen- verwaltung in Cassel.

Evangelischer Oberkirchenrat.

Der ordentliche Honorarprofessor an der Universität in Bonn D. Simons ist zum Konsistorialrat ernannt worden. “hm ift die erledigte Stelle eines nebenamtlihen geistlichen Nats beim Evangelischen Konsistorium der Rheinprovinz ver- liehen worden.

Liste der im Nehnungsjahr 1920 für kraftlos erklärten Staatsschuldurkunden.

I, Konsolidierte 4prozentige Staatsanleihe: von 1908: Ut. © zu 1000 4: Nr. 970466. Lit, F zu 200 Æ: r, 514130. Ut. T ¡u 100 4: Nr. 110863. von 1909: Ut. A zu 5000 4: Nr. 467376 bis 379. Lit. D zu 500 4: Nr. 972771.

Ix. Konsolidierte 34 (vormals 4) prozentige Staatsanleihe:

von !876—1879: At. B zu 2000 4: Nr. 16877, Lit. C zu 1000 : Nr. 77396. Lit. D zu 500 4: Nr, 18777 34534 30720. Lit. E zu 300 #: Nr. 32473 60976 977, Lit. F zu 200 M : Nr. 78357.

von 1880: Lit. O zu 1000 4: Nr. 96502. Lit, D zu 500 4: e I O -- it. E zu 300 .#: Nr. 236362 276393 278177

von 1888: Lit. B zu 2000 4: Nr. 229691. Lit. E zu 300 4: Nr. 652618. Ut. F zu 200 4: Nr. 292742.

von 1884: Lit. C zu 1000 A4: Nr. 619061. Lit. D zu 200 4: Nr. 532513 590496 607215 619415 629039. Lit. E zu 300 4: Nr. 748540 802925 926.

von 1885: Ut. © zu 1000 4: Nr. 780239.

T. Konsolidierte Z4prozentige Staatsanleihe:

gon 1885: Lit, “f 1000 #: Nr. 18353.

von 1887, 1888: Lit. E zu 309 M4: Nr. 166864 865. Lit. F zu 200 4: Nr. 39666 bis 669.

von 18389: Lit. C zu 1000 4: Nr. 197380 248374. Lit. D zu 600 4: Nr. 205975 206315 242310 280595 288934. Lit. E zu 300 4: Nr. 231064 065 241030 797 293684. Lit. F zu 200 M: Nr. 104364.

von 1905, 1906: Ut. C zu 1000 #4: Nr. 747611 762807 766937 T8461. 787387 808769. Lit. D zu 500 M: Nr. 807032.

von 1909; Lit, D-zu 600 „4; Nr. 863146,

TV. Konsolidierte 3prozentige Staats8anleihe: von 1599: Ut. F zu 200 4: Nr. 62123 422.

V, Auslos8bare 4prozentige Preußische Schaßÿ- anweisungen von 1914. Zweite Ausgabe: Serie XIV Lit. G zu 500 4: Nr. 68566 bis 968.

Berlin, den 7. Juni 1921. __ Preußische Kontrolle der Staatspapiere. Petersen. Fiedler. Bayer.

Befkanntmachunsg.

Das am 5. Mai 1920 gegen den Händler Wilhelm Maas, Witlinghauser Straße 62, erlafsene Handels- verbot habe ih Buls zurückEgenommen.

Barmen, den 27. August 1921.

Die Polizeiverwaltung. I. A.: Suermondt.

BebanntmgFung ä urch Verfügung vom 15. April 1919 ITIL 3909 L es rirdrih Roß hier, Schönfelder Straße Nr. 41, wohnhaft, erlassene Handelsverbot wird hiermit aufgehoben. Caffel, den 25. August 1921. Der Polizeipräsident. Haa ck.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhbaltun unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (NGVIl. S, 603) habe ich dem Kaufmann Franz Schmidt in Berlin- Wilmersdorf, Uhlandstraße 73, bei Ewald, dur Verfügung vom beutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglihen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

Berlin, den 22. August 1921.

Œ

Der Polizeipräsident. Abteilung W. L. V.:; Froigheim.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltun unzuverläffiger per onen vom Handel vom 23. s Ee 1915 (RGB!. S. 603) abe ich 1. der Pensionsinhaberin Bertha Ewald, geb. Dreher, in Berlin-Wilmersdorf, Uhlandstraße 73, 9 dem Swiffsbauer Walter Päschhel in Berlin, Schwerinstraße 6, bei Hildebrand, 3, dem Kaufmann Wil-

helm Temming in Derlin-Shneberg, Eberss\traße 3, n

dur) Verfügung vom beutigen Tage den Handel mit Gegen- ständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Berlin, den 23. August 1921. Der Polizeipräsident. Abteilung W.

(S T E S T I I A E F Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Die vereinigten Ausschüsse des Reich srats für Haushalt und Rechnungswesen, für Volkswirtschaft, für innere Ver- waltung, für Verkehrswesen, für Steuer- und s E Rechtspflege, für Reichswehrangelegenheiten und für Seewesen hielten heute eine Sizung, :

rge

F. V.: Froitzheim.

Das Reichsfinanzministerum teilt mit, daß die leßten arpiungen für die Einlösung der auf Grund des Londoner ltimatums ausgegebenen 29 Wechsel nunmehr überwiesen sind, so daß am 31. August alle Wechsel eingelöst sind und die Milliarde Goldmark pünktlich gezahlt ist.

Dur Verordnung des Reichspräsidenten vom gestrigen Tage ist der Ausnahmezustand in Mitteldeutschland, soweit er zurzeit noch besteht, mit Wirkung vom 1. September an aufgehoben worden,

Der Generalsekretär des Völkerbundes hat nach Meldung des „W,. T. B.“ die deutsche Regierung einge aden, an einer Konferenz über die Neutralisierung und Ent- festigung der Alandsinseln teilzunehmen. Die gleiche Einladung ist auch an Dänemark, Estland, Finnland, Frank- rei, Großbritannien, Jtalien, Lettland, Polen und Schweden gerichtet worden. Die Einberufung der Konferenz entspricht der im Juni d, J. ergangenen Entscheidung des Völkerbunds- rats, in der die Souveränität über die Alandsinseln Finnland zugesprochen, zugleich aber eine internationale Konferenz aller beteiligten Staaten über die Enifestigung und Neutralisierung der Fan vorgesehen wurde. Wie „W. T. B.“ hört, hat die Deutsche Regierung die Einladung angenommen. Ort und Zeit der Konferenz stchen noch nicht endgültig fest.

Auf Grund der gestern mitgeteilten Verordnung des Reich3- präsidenten vom 29. August 1921 hat der Reichsminister des Innern das Erscheinen folgender Penn gan auf die Dauer pon 14. Tagen verboten: das „Deutsche Abend- blatt“ (8 Uhr-Ausgabe des „Deutschen Tageblatts“), Berlin, das „Deutsche Tageblatt“, Berlin, die „Deut)he Zeitung“, Berlin, das „Deutsche Wochenblatt“, Berlin-Friedenau, das „Spandauer Tageblatt“, Spandau, das „Völkische Tageblatt“, Spandau, den „Miesbacher Anzeiger“, Miesbach (Ober - Bayern), „Völkischer Beobachter“ („Münchener Beobachter“), München, „Süddeutsche Zeitung“, Stuttgart, und „Hamburger Warte“, Hamburg.

Danzig.

Der Oberkommissar richtete laut „W. T. B.“ am 28. August folgendes Schreiben an den Senat:

1, Mit Bezug auf meine Guts@eidung vom 15. d. M., gegen welche die Regierung von Danzig einen Appell an den Rat des Nslkerbundes gerichtet hat, sollen die Verhandlungen, welche die im

9 meiner Entscheidung genannten Angelegenheiten betreffen, noch fortgeseßt werden. Wenn keine Einigung erzielt werden kann, so soll das Ersuchen an mich gerichtet werden, soglei die strittige Angelegenheit zu entscheiden. Beide Regierungen können natürli, wenn sie es wünschen, gegen diese ¿weite ntsceidung appellieren, und der Völkerbund wird die erste und zweite Ent- scheidung zusammen erörtern, 2, Wenn der Rat des Völkerbundes meine erste Entsheidung abändert, so bin ich der Meinung, daß die Danziger und ‘die polnische Regierung das Recht haben werden, die w § 9 erwähnten Punkte, über die sie sich geeinigt haben, erneut zu eförtern, aber nidt irgendwelche Punkte in meiner ersten Entscheidung und irgendweiche Punkte in meiner ersien und zweiten &ntscheidung, welche mir zur neuerlichen Entscheidung unterbreitet worden sind,

S P ¿ie alie bia je die „Staats - Korrespondenz“ meldel, erle e TA iTtubcda an die Bevölkerung des Burgen-

landes eine Kundgebung, in der es U. a. heißt:

Das Burgenland tritt in den Bundesstaat Oesterreich : selbständiges Land ein. Seine Bevölkerung wird G ues e Ju wählende Landesvertretung im Rahmen des Bundes\: g fl t A

O ih betrachtet es als seine hödste alle can g feine neugewonnenen Mitbürger ras der Freiheit und Wohlfahrtseinrihtungen des nuntnehr gemeinsamen NAn S teilhaftig werden zu lassen. Die Stammeseigenart und dîe B ent follen volle Berüctsihtigung finden. Nur in einem gegenseitigen Verständnis und nur durch selbstlose Mitarbeit aller wird Due für Schritt unter FOLSETE e R gt Jenes Don ia ölfer i ngliederung ‘11 ollz . D E ierung eSget a das Vertrauen des Burgenlandes und hofft auf defsen Unterstützung. Mie das „Grazer Volksblatt“ aus Pingau meldet, wurde die Höhe bei Oberwart von 6—800 Mann der Pronay- und Hejas-Garde besezßt. Die österreichische Gen- darmerie hat sich nach Sinnersdorf zurückgezogen. Ein Mann wurde verlegt. Die r dg haben unter Führung des Grafen Erdödy Pinkafeld erreicht. f : Wie die „Politische Korrespondenz“ meldet, ijt der ungarische Gesandie Masirevich gestern beim Bundesfkanzler erschienen, um dem Bedauern der ungarishen. Beg s M über die Vorgänge in Wesiungarn und der Ho ng Ausdruck zu geben, daß es möglich sein werde, die nah Meinung der ungarischen Regierung teilweise tendenziósen Nachrichten über die Vorgänge aufzuklären, um die Bemühungen zur erstellung des freu sGalilien DELOes zwischen den beiden Staaten erfolgreich fortsegen zu können. ; i rf Der ’Lenzfische Gesandle, der britische und der italienische Geschäftsträger haben beim Reichskanzler vorgesprochen und ihm in der Frage der Verwendung der Wehrmacht geraten, sich genau an die Bestimmungen des Uebergang3- abkommens und an die Weisungen der Interalliierten General: kommission zu halten. Die Entscheidung der Bots asterkonferenz stehe unmittelbar bevor. Oesterreich müsse seine bisherige fluge und vorsihtige Haltung bewahren und alles vermeiden, was seine gegenwärtige, angesichts der Haltung Ungarns außer- ordentlich schwierige Lage zu gefährden geeignet wäre. Amtlich wird mitgeteilt: Auf Grund des der österreichishen Negierung zur Kenntnis gebrachten Beschlusses der Junier- alliterten Generalkommission in Oedenburg wurde von der Verwendung des Bundesheeres 1m, Burgenlande unächst Abstand genommen. Die Garnison Wiener Neu= stadt wurde durh ein Bataillon verstärkt. Für eine, Unter- stüßung im Burgenlande in Betracht kommende, Teile des Bundesheeres sind au weiterhin in strenger Bereiischaft.

Großbritannien und JFrland. : Nach einer Meldung des „Matin“ aus Belfast ist es dort am Montag zu Unruhen gekommen, wobei zwei Personen getötet und sieben mehr oder minder \hwer verleßt wurden.

als ein

1 Ron den Aufständishen wurden mehrere Bomben geworfen.

Polizei und Truppen konnten die Ordnung nur mit Hilfe von Panzerautos wiederherstellen, S

Bei den leßten Kämpfen zwischen Sinnfeinern und Ulsterleuten in Belfast wurden 8 Personen getötet und 54 verwundet. Jn den Straßen der Stadt wurden Sandsack-

barrikaden errichtet. Jn den Hauptstraßen patrouillieren Panzer-

wagen. Rußland. Das Allrussishe Hilfskomitee für die S Per der Hungersnot ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Helsingfors von der Sowjetregierung aufgelö worden, da

| es troß der Weigerung der Sowjetregierung, den Mitgliedern

des Komitees die Reiseerlaubnis zu bewilligen, auf der Reise bestand. Die- Räteregierung erklärt, fic habe cine Beteiligung der Delegation an gegenrevolutionären Umtrieben im

Auslande befürchtet. : Nach einer Meldung aus Moskau beträgt die Sterhb= lihkeit der Kinder im Alter bis zu einem Jahre im Hunger-

gebiete 75 vH. Schweiz.

Der Völkerbundsrat trat gestern zuseiner ersten ordent- lihen Sißung unter dem Vorsitz des chinesischen Gesandten in London, Dr. Wellington Koo0,- zusammen. Dieser spra in seiner Eröffnungsrede u. a. die Hossnung aus, daß die Be- ratungen der außerordentlichen Seshjion Über Oberschlesien von Erfolg gekrönt sein möchten. :

Der Nat behandelte alsdann verschiedene das Saargebict betreffende Beschlüsse. Er erneuerte auf ein Jahr bis zum 20. Sep- tember 1922 die Vollmachten des saarländislen Delegierten der am 90. September 1920 nach dem Nüdtritt des Herrn von Bo ernannt wordeu war. Der Rat hestätigte dann die Ernennung des Kom- mission8mitgliedes Lambert zum vorläufigen Vertreter des Kom- missionspräsidenten Rault, der sich im Urlaub befindet. Der General}ckretär der MRegierungskommission Maurice wurde als vorläufiger Vertreter des Herrn Rault in seiner Eigenschaft als früheres Mitglied der MRegierungékommission bestellt. er Vöslkerbundsrat beGloß ferner nach einem Bericht des Eng- länders Balfour, daß die von Ungarn im Friedensvertrage mit Rumänien und in seinem Vertrage vom 9. Dezember 1919 mit den alliierten und -assoziierten Mächten eingegangenen Ver flihtungen über den Schuß der religiösen, spra en und ethnischen Minderheiten von dem Völkerbunde zu gewähr- leisten sind. Der Generalsekretär teilte zur Aalan dsfra f e mit, daß von den Staaten, die am 10, August zur Konferenz zum bs{luß eines Abkommens über Neutralisierung der Aalandsinseln eingeladen worden sind, bis iegt zahlreihe Antworten eingelaufen sind. An- läßlih der Aufnahmegesuce Lettlands und Litauens forderte der Rat den ständigen militärishen Ausshuß auf, laut Artikel T des Paktes die militärishen Verhältnisse dieser Staaten mit ‘Rüssicht auf die vom Völkerbunde ausgestellten Satzungen zu untersuhen. Ueber dle wichtige Frage der juristi-

hen Tragweite des Artikels 18 (Eintragung dex Bere träge) erstattete Imperiali-Italien Bericht. Danah wurde be- {G ossen, den von der Kommission der lezten Versammlung aus- earbeiteten Bericht der kommenden Völkerbundsversammlung zu überweisen. Die übrigen Beratungen betrafen die Arbeiten des Auge \chusses für die Bekämpfung des Alkohobs und die De« portationen der Frauen und Kinder in der Türkei und deren Grenzländern. In beiden Fällen werden der Versammlung Mee zugeben. e ;

Die spanischen, belgischen und brasilianischen Delegierten teilten mit, daß ihre Länder die Sayungen des internationalen Gerichtshofs ratifiziert haben.

Die vorläufige Tagesordnung der am 5s, Sep tember zusammentretenden Völkerbundsversamm- lung sieht die Daratung zahlreicher Berichte der Ausschüsse vor, die auf Grund der Anträge der ersten Völkerbunds3- versammlung 1920 eingeseßt worden waren, und die der Rat in diesem Jahre der Versammlung zu unterbreiten hat. Dazu

gehören die Berichte über die Abänderung des Pölker-

bund8afies, des Artikels 18, Rüstungsbeschränkun R, tehnische _Organisationén, “v4 tun, für Wohlfahrt , Hygiene und humanitäre Fragen, gam attan „des Sekretariats und des internationalen Arbeitsamts für geistige Arbeit, die Verteilung der Ausgaben, Aufstellung des Haushalts für 1922 usw. Besonderes Interesse du te der Bericht über den internationalen Gerichtshof, die Revision des Protokolls und die Wahl der Richter hervor- rufen, für die bereits etwa 90 Vorschläge der verschiedenen Staaten vorliegen. Jn das Gebiet der Aufgaben der Ver- ans gehört auch die Wahl der vier nihtständigen Mit- glieder des Völkerbundsrais, die Aufnahmegesuhe neuer Can T Abs N De, i und Ungarn, nderungsanträge, betr. Artikel 6 Paragraph 3

ae r E für das Sekretariat). Bs Da die spanische Regierung in der Frage des Aufent- eto des Exrkaisers Karl in Linn Ain be ria Ent- hheidung getroffen hat, hat der Bundesrat laut „W. T. B.“ beshlossen, dem Kaiser Karl die am 31. August ablaufende Aufenthaltsfrist vorläufig zu verlängern, bis die Antwort der spanischen Regierung auf das Gesu des Kaisers eingetroffen n eien, die Ert L der M die spanische Regierung C ; heidung in der Angele i öglichkei E i g gelegenheit nah Möglichkeit

avi ads Rumänien.

Vavas meldet aus Bukarest: Die rumänische Polizei hat im Bezirk Dender in Bessarabien eine R deriogs Hn Waffen und SEp oro ofsen entdeckt. .Man glaubt an ein bolschewistishes Komplott zur Hervorrufung von Unruhen. Mehrere Personen wurden verhaftet, darunter ein kommu- nistischer Agent, der kürzlich von Moskau angekommen sein soll,

Asien.

Aus Smyrna wird unterm 29. August gemeldet :

Die Lage an dér anatolishen Front ist unklar. Die Griechen befinden sih öôstlich vom Sakaria vor einer stark beseßten türkischen Verteidigungsstellung, die sih auf zahlreiche Reservetruppen stügt. Sie rücken deshalb mit großer Vorsicht vor, Die Türken Laben si heftig gegen die Griechen gewebrt, die den Uebergang über ter Iro ie ae E Schließlich ae sie aber g n, h in den Schuß der Verteidigungswerke zurückzuziehen. In der N von Srlubuna fanden Kämpfe statt. alldbddi

Nach einer Meldung der Pariser „Jnformation“ sollen bei der Schlappe des griechischen rechten Flügels zwei griechische Divisionen vernichtet worden sein.

Das Jndishe Amt meldet, daß die Truppen und Polizei- streitkräfte auf dem Marsche von A nach n Aa 2%. August von einer bedeutenden Streitmacht der Moplahs, die mit Karabinern, Jagdflinten, Schwertern und Dolchen be- waffnet waren, angegrifsen wurden. Die Rebellen stürmten mit ihrer traditionellen Wildheit und Todesverachtung in den Kampf, der fünf Stunden dauerte, ihre Verluste werden auf 500 TDote geshäßt. Auf britischer Seite fielen ein Offizier und zwei Soldaten, sechs wurden verwundet. Die Abteilung hat Malapuxram erreiht und die dortige Garnison na Calicut zurückgebracht,

Afrika. :

Wie „Journal“ aus Madrid meldet, haben die Ein- geborenen in der Gegend von Larrasch drei spanische Stellungen angegriffen, Die Spanier wurden ge- zwungen, zwei davon aufzugeben, die von den Rebellen beseyt wurden. Einzelheiten fehlen noch, aber man befürchtet ein neues Unglück. Bedenklich sei die Ausdehnung der Bewegung auf das bisher unberührt gebliebene Gebiet von Larrasch.

Nach einer Meldung des „Journal“ aus Madrid bestätigt sich die Niederlage der Spanier bei Larrasch. Eine spanische Abteilung, welche die Stellung von Teffer beseßt hielt und aus zwei Kompagnien bestand, wurde von allen Seiten an- egriffen und die Stellung genommen. Auf seiten der Spanier ind ungefähr 100 Mann gefallen, darunter der befehligende Oberstleutnant, zwei Hauptleute und drei Leutnants.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Arbeitsaus\{Guß des vorläufigen ReiGs-

wirtschaftsrats für die Umsaßsteuer und für Ver- brauchGssteuern hält heute, der Arbeitsauéschuß zur Beratung des Besißsteuergesetzes hält heute und morgen Sitzungen ab.

Statistik und Volkswirtschaft.

Neber den Arbeitsmarkt in Deutschläand im Monat Juli 1921 berihtet das „Reichsarbeitsblatt" auf Grund der Ergebnisse von statistisGen Erhebungen: 0 i

Der Monat Juli zeigte, wie \{on die beiden Vormonate, ein weiteres Anhalten der Aufwärtsbewegung auf dem Arbeitsmarkt. Die Ursachen liegen teils in der Gunst der Vitterung für die Saisongewerbe, dem durch die Ernte bedingten Bedarf an Arbeitskräften, teils in dem M der Entschädigungs- zahlungen an die Entente gesunkenen Markfkur]e, der zu spekulativen Eindeckungen in Erwartung von Preialleigerungen führt. Es ge- winnt jedo den Anschein, als ob der Höhepunkt dieser günstigen Entwicklung des Arbeitsmarkts erreicht, wenn nit \{chon überschritten sei. Hier und da erscheinen os Anzeichen einer Abstoßung un- qualifizierter und weibliher Kräfte. -- :

Die Statistik der Krankenkassen läßt in der Auf- bezw. Abwärtsbewegung der Zahl der versicherungspflihtigen Mit- glieder zugleich im ganzen au die Vermehrung bezw. Verminderung er beschäftigten Arbeitskräfte erkennen. Sie zeigte für den Lauf des Berihtêmonats bei im ganzen 6508 berichtenden Kassen eine Zunahme von 12 643 385 am 1. Juli auf 12697 256 am 1. August, d. h, um 53871 oder um 0,4 vH (im Vormonat 0,6 vH). Wie im Juni blieb auch die Julizunahme dem Umfange nach hinter der des Vormonats ei fo daß E f SAIIIEN achlassen in dem Maße der Neus- instellungen zu {ließen ist. f

Die Urbeitslol enstatisti? der Arbeiterfahverbände ergab für den Juli eine weitere Abnahme der Arbaulofgtes unter der organisierfen Arbeiterschaft. Von 5 711 084 durch die Berichterstattung ersaßten Mitgliedern waren am Stichtage, dem 30. Juli, 143 375, d, h. 2,6 vH ohne Arbeit gegen 3 im Vormonat, Bei gesonderter Betrachtung der Zahlen für beide Geschleter ergibt ih der gleiche Saß Arbeitsloser aufs Hundert, nämli 2,3. Bemerkenswert ist aber, daß die Besserung nicht für alle Arbeitnehmerkategorien gleidmäßia gewesen zu sein sheint, daß vielmehr insbefondere die Arbeitslosigkei unter den Fabrikarbeitern ohne nähere Bezeichnung eine Zunahme der Arbeitslosen aufwies.

Die Statistik der unterstüßten Grwerbslosen konnte eine weitere Verringerung der Inanspruchnahme öffentlicher Fürsorge seststellen, Die Zahl der unterstüßten Vollerwerbslosen (ohne Familienangehörge/ sank von 315 458 am 1, Juli auf 269 424 am 1. August, d. h. um 46 034 oder 14,6 vH. Die Besserung kam für das männlidhe Geschlecht stärker zur Aus- s me das weiblidhe, eine rens auch a in en E monaten fast regelmäßig beobachtete Erscheinung, Cs vezogen s stügung am L Sai ‘d 168 Männer und 7099s Frauen, am

1. August 206 317 Männer und 63 107 Frauen; die Abnahme betru also bei den Männern 38146 oder 15,6 vH, bei den Frauen 7888

oder 11,1 vH.

Die tatistik der öffentlihen Arbeitsnach- weise wies eine weitere Besserung der Gesamttendenz auf. Einem Nückgang der Zahl der Arbeitsuchenden von 941 389 im Juni auf 915 168 im Juli (= —- 26 221 oder 2,79 vH) stand ein vermehrtes Stellenangebot gegenüber : 558 26% offene Stellen im Juni, 604 820 im Juli (+ 46555 oder 8,34 vH). Die Andrangszifser stellte ih danach im ganzen auf 151 Arbeitsuchende auf je 100 offene Stellen gegen 169 im Vormonat. Da si in der gleichen Zeit die Zahl der bewirkten Ver- mittelungen von 409 312 im Juni auf 449917 im Juli, d. h. um 40 605 oder 9,97 vH vermehrte, konnte die Hälfte aller Arbeitsgesuche be- friedigt werden (49,16 im Juli gegen 43,6 im Juni). Von je 100 angebotenen offenen Stellen konnten 74,89, also rund drei Viertel (im Vormonat 73,83 vH) beseßt werden. Die Besserung kam den E der Arheitsnachweise zufolge ganz überwiegend auf dem männlichen Arbeitsmarkt zur Geltung, während sie für den weiblichen Teil im ganzen nur geringfügig blieb.

Ueberfiht über die Ergebnisse

de8sStein- undBraunkohlenbergbaues inPreußen für das I. Vierteljahr 1921.

I. Nach den Oberbergamtsbezirken. A. Steinkohlen.

j

E

Zahl der Beamten und Voll- t t arbeiter

1 178 603| 1194278) 40987| 2 11643! 11914 266) 121 880| 122 874 4115) 198 23 178 743/23 515 664| 501 724/ 33 129 Bonn 1-471 084) 1 479 128 35 632| 2 965

Zusammenin Preußen | 276 [25 961 953/26 323 858} 582 724] 38 318 B. Braunkohlen. Breslau) . . . „f 31 | 1375099] 1370 967 Halle. . . . . .{ 220 114259 284/14 276 302 Slausthal . . 40 493 188! Dorimund . . . .| 1 1185) 18201 Bonin . . . . .| 65 | 8484564 8483723

Zusammenin Preußen | 357 124 614 635/24 625 381) IL Nah Wirtschaftsgebieten.

. Steinkohlen. i NbersGlesien E _— damen . Niederschlesien. A 17 | 1178 603| 1194 278 3. Löbejün 1

A 11 643

. Obernkirchen, Bars singhausen, Ibben- büren,Mindenusw. . Niederrhein- West- falen a 6. Aachen . .

Zusammen in Preußen

1. Gebiet östlich der Gle

2. Mitteldeutschland | westlih der Elbe eins{chl. Casseler

Mr. ai a 8 772 263! 8 771 308

3. Rheinland nebst |

Westerwald . .| 65 | 8484 564/ 8483 723 Zusammen inPreußen | 357 [24 614 63524 625 381

1) Ohne Oberschlesien. Die Nahweisungen der Berg- reviere Oberschlesiens sind infolge der Unruhen nit eingegangen.

2) Ohne die Zahlenangaben der Braunkohlengruben der Berg- reviere Tarnowiy und Ratibor.

ep

Arbeitsstreitigkeiten.

%n Verfolg der Verhandlungen über die Lohn- bewegung im N Een am Freitag, den 26. August 1921, haben die Arbeitgeber des Kohlenbergbaus gelegentlich der gestrigen Beratungen des Reihskohlenverbandes sich bereiterklärt, mit den Arbeitnehmern am Donnerstag, den 1. September,

u zentralen Mer tungen über die Lohnfrage zu- Fnmentutréten: E3 besteht die grundsäßliche Bereitwilligkeit, der eingetretenen Teuerung im Rahmen der wirtschaftlichen Veöglichkeit dur entsprechende Lohnerhöhungen gerecht zu werden. Im Anschluß an die morgen stattfindenden Besprehungen sollen Verhandlungen in den einzelnen Revieren unverzüglich aufgenommen werden.

In Insterburg kam es, wie ,W. T, B.“ meldet, am Montag- abend vor dem Rathaus wiederum zu Ansammlungen, wobei Steine geworfen wurden. Die Shuhpolizei zerstreute die Menge; aht Personen erlitten Verleßungen. Da die Stadt- vetorbdnetenversammlung sämtliche Forderungen der ausständigenArbeiter ablehnte, geht der All emein- ausstand weiter, Die Bürgerschaft befindet sich im Ab- wehrstreik, Die lebenswihtigen Betriebe sind in Tätigkeit.

In Halle beschlossen der „Halleshen Zeitung“ zufolge die Metallarbeiter in einer LEN naGmiitag abgehaltenen Ver- sammlung mit 2957 gegen 236 Stimmen die Ablehnung des Schieds\pruchsdesSchlichtungsausschusses, so daß der Ausstand der etwa 8000 Metallarbeiter in Halle weitergeht.

Die Angestellten der Fen Eisenbahnen in Nordirland haben, wie „W. L. B." aus London erfährt, ganz unerwartet den Ausstand erklärt und damit den gesamten Eisen- bahnverkehr in Nordirland lahmgelegt.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Der Völkerbunds8aus\chuß für Hygiene beabsichtigt eine UntersuGung über die durshnittlihe Menge von Opium und anderen Drogen, die în den verschiedenen Ländern für medizt- nishe und wissenshaftlihe Zwedcke Lia, find. Der Ausschuß {loß seine Arbeiten ab. Er tritt am 20, Oktober in Paris wieder

zusammen. Kunst und Wissenschaft.

Jn Rottach am Tegernsee ist am Sonnabend der Schriftsteller Ludwig Thoma im 5d. Lebensjahr an einer Nagereanthes gestorben, Thoma begann, nahdem er e ahre als Nechtsanwalt tätig le war, seine \{riftstellerische Laufbahn als Mitarbeiter des , eter. Schlemihl satirishe Gee

Förderung | Absatz

Oberbergamtsbezirk

Betriebene Werke

Breslau!) . . e es Slausthal . Dortmund .

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r implizissimus*, in dem er als dichte und später unter seinem wirklißen Namen Zeitbilder in Prosa veröffentlichte, die \ich dur realistische Beobachtung und treffsichere e

Schärfe auszeihneten und die thre Fortsegung in den vielgelesenen „Lausbubengeshihten“ und anderen |kizzenartigen Schilderungen aus dem Leben des Kleinbürgertums fanden. Mit tiefer Anteilnahme beobahtete Thoma das Leben der Bauern seiner bayerischen Heimat, das er in mehreren Romanen anschaulich geschildert hat. Eine Reihe ergößlider satirisGer Bühnenstücke, wie die „Lokalbahn“, „Erster Klasse“ und „Moral erfreuten fih eines großen Erfolges. Die leßte Schrift Co in der f die A e U e bes U in Dae urhlebten Jugend erzählte, nis von der tiefen Heima

ab, die den torbenen erfüllte. G

Wohlfahrtsþpflege.

_ Das Central Nelief Committee bereitet, gemeinsam mit Amerikanern deutschec Abstammung und den Quäkern, einen neuen Werbefeldzug vor, um für die Fortseßung der Kinder- speisungenin Deutschland drei Millionen Dollar unter den Deutsh-Amerikanern aufzubringen. Das ganze Land wird, nah Mit- A des „W. T. B." in Distrikte eingeteilt und jedem Distrikt eine bestimmte Quote nach der Dichtigkeit seiner Bevölkerung z1u-

ewiesen. Die Deutsch-Amerikanec aus dem Staate Connecticut

aben als erste ihren Anteil im Betrage von 56 000 Dollar bereits garantiert. Ein Bazar der Wohltätigkeits-Bazar- Vereinigung in Milwaukee erzielte eine Bruttoeinnahme von 189 000 und einen Reingewinn von 150000 Dollar. Aehnliche Unternehmungen sind in ganz Amerika geplant. Universitätsprofessoren und Geistliche bereisen als Vertreter des Central Relief Committee das Land, um die Bewegung zu organisieren. Offiziel wird das Unternehmen im Oktober zu New York mit einer großen Feier er- öffnet. Der 6. Oktober, als der Jahrestag der Landung der ersten deutschen Ansiedler (der Pfälzer, die 1687 auf dem Schiff „Concord“ unter Pastovius' Führung nah Germantown kamen) wird von allen Deutsch-Amerikanern als „Deutscher Kindertag“ gefeiert werden, Präsident Harding hat in einem befonderen Saiteiben das Unter- nehmen warm begrüßt.

Verkehrswesen.

Drucksachen und Ansichtskarten mit Flugpofst. Im gewöhnlichen Verkehr werden Drulksachenkarten Drufaden ohne die sonst zugelassenen Zusäße und Aenderungen) für 10 H, An- ihtskarten, auf deren Vorderfeite Grüße und ähnliche Höflichkeits- ormeln mit höchstens fünf Worten niedergeschrieben sind, für 15 5 mit der Post befördert. Wird die Versendung mit der Flugpost ver- langt, so ist außer diesen Gebühren ein Flugzuschlag von 20 (nicht der für Drucksachen bis 50 g festgeseßte von 80 4) zu entrichten. Man kann also Drucksachenkarten für nux 30 § und Ansichtskarten mit höchstens fünf Gruß- usw. Worten für nur 35 § mit der Flug- post versenden.

Die Paßvisa ausstellenden dänischenBehörden in Amerika, Belgien, der Lscheho-Slowakei, (&ngland, Frankreich, Holland, Jtalien, der Schweiz, Deutshland und Oesterreich können in der Regel selbständig Perfonen, die Untertanen der betreffenden Ninder sind, das Visum ausstellen für Erholungs-, Touristen- oder E in Dänemark, im allgemeinen für einen Zeitraum bis zut ochen,

Theater und Musik.

Theater des Westens.

_ „Die Braut des Lucullus“, eine neue Operette von J. Gilbert, mit der das Theater des Westens die Winterspielzeit verheißun 3voll eröffnete, empfiehlt sich sowobl dur ihr gutes, von Rudolf Schanzer und Ernst Welifch verfaßtes Tertbuh wie durG Gilberts Musik. Im Mittelpunkt der als rômishe Offenbachiade zu bezeichnenden Handlung steht der mehr durch seine Küche als durch seine Feldberrnkunst berühmt gewordene Römer Lucullus, der sich mit der schönen Konsulstohter Melissa zu vermählen gedenkt. Melissa aber liebt den wohlbeleibten Schlemmer nicht, sondern den jungen illyrischen Sondergesandten Agron und weiß eine gegen sie gesponnene Intrige durch List zu ihren Gunsten zu wenden. In einer Verführungëêszene, in der auf Anstiften des Lucullus der Fllyrier von der griechischen Hetäre Floramye umgarnt werden soll, fpielt Melifsa die Rolle der Verführern so geshick#, daß sie auf diese Weise die Liebe des Agron gewinnt. Der Komponist hat es mit Absicht vermieden, den parodistishen Stil Offen« bas kopieren zu wollen ; das einzige, worin er ihm nacstrebt, ist die Sorgfalt in der musikalishen Ausgestaltung der Partitur. Sonst aber bewegt er sich mehr in den Bahnen der Spieloper als in denen der Operette. Zarte lyrische Stimmungen, Lieder, zwei- und mehr=- stimmige Säge und planpoll gesieigerte Finales finden sich darin, die keiner Opernbühne Schande machen würden, Auf daß aber auch die Operette zu threm Neht komme, fehlen auch Lanz- und Scherzweisen nicht, ohne daß jemals auf fogenanntze „Slager“ hingearbeitet würde. In allem offenbart sich der gebildete und ge- schmadckbegabte Musiker, Die reizvoll ausgestattete, von cinem der Text: erfasser, Dr. Ernst Welish, in Szene gesezte und von dem Kapellmei|ter Hauke musikalisch feinfüblig geleitete Autführung setzt alle Vorzüge der Operette, die einen entshiedenen Aufstieg bedeutet, ins rechte Licht. Jakob Tiedtke ist in seiner Wohlbeleibtheit und mit - seinem vollsaftigen Humor ein bes lustigender Vertreter des Lucullus, Margit Suy eine ebenso anmutige wie gut singende Melissa. Den Agron gibt ein in Berlin bisher unbekannter, spielgewandter und stimmbegabter Tenorist Louis Slling. Unter den anderen Mitwirkenden find noch Emmy Sturm Mroramyo), Franz Felix (Sipo, Kommandant der Stadtwehr) und

osefine Dora (Köchin des Lucullus) mit Anerkennung zu nennen. p.

ImOpernhause wird morgen Donnerstag, unter persönlicher Leitung des Komponisten, Leo Blechs „Versiegelt“, mit den Damen Artôt de Padilla, Escher-Vespermann, von Scheele-Müller und den Herren Biegter, Batteux, Stock, Bachmann beseßt, aufgeführt. Anschließend geht Richard Strauß’ dramatische Tanzhandlung „Die Josephs-Leaende“ in Szene. Die Beseßung der Hauptrollen lautet : as Potiphar: 2yda Salmonova als Gast, Joseph: Sascha Leontiew als Gat,

otiphar: Georg Zekai, Sulamith: Gertrud Berghoff. Es wirken erner die Damen Sydow, Lucia, Scheurel, Bowit, Geisel, Gageike, Schröder und die Herren Molkow, Hoffmann, ellwig, von Leon, Gert sowie das gesamte Ballettpersonal mit. Musikalischer Leiter des Balletts ist Otto Urack als Gast. Anfang Uhr.

: zum Schauspielhause wird morgen rTqequato Tasso“ mit Lothar Müthel in dex Titelrolle gegeben. Anfang 7 Uhr.

Im Theater in der None para er Straße wird gegenwärtig das Lustspiel „Die Fahrt ins Blaue® zur Aufführung vorbereitet. Erika Gläßner und Fricda Richard spielen die beiden weiblichen Hauptrollen, Für eine der männlihen Hauptrollen wurde Kurt Vespermann verpflichtet.

Max Pallenberg und Hans Waßmann spielen die Hauptrollen in der gegenwärtig in Vorbereitung befindlichen Aufführung der Neuheit „Jonnys Busenfreund“ von Horst und Engel im Komödienhaus. Der Schwank, zu dem M bereits be- gonnen haben, wird in den ersten Tagen des Monats September aufgeführt roerden.

Ein Oskar Fried-Zyklus wird am 23. Oktober im Skalatheater mit der Aufführung der 11. Symphonie von Gustav Mahler beginnen und im weiteren Verlauf eine Reihe interessanter Werke, zum Teil Erstaufführungen, bringen. Jn der Ende vorigen

ahres ebendort veranstalteten Aufführung der TX. Symphonie von eethovben bat sfich die Skala als ebenso stimmungêvoller wie akustisch günstiger Konzertraum bewährt. Eine Verbesserung der Me I ns PUNEN S R werden, fs das Oritelter odium vorgebaut wird, wodur e freiere Entfaltung des Tons Streichinstrumente erzielt wird. G

Mannigfaltiges.

Die in allen Ländern nach Beendigung des Krieges einseßende Tanzlust des Publikums hat sich auch in Deutschland, insbesondere in Berlin, in rosem Umfange bemerkbar gemacht, und hierbei haben fich erheblide Mißstände entwidelt, die nicht länger geduldet werden können und wegen deren Abstellung auch die Verbände der Gastwirte und Saalbesißer bei der Behörde vor- es geworden find. Es handelt sich in der Hauptsache darum, daß n einzelnen öffentlidßen Lokalen von seiten des Publikums getanzt wird, ohne daß die hierfür erforderliche, gebührenpflihtige po