1899 / 251 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 23 Oct 1899 18:00:01 GMT) scan diff

Kunst und Wissenschaft. Auszug aus dem Statut i

Ÿ Für ‘das Archäologische Ats betreffend die damit

verbundenen Reise-Stipendten.

§ 19. Um die archäologishen Studien zu beleben und die an-

\chauliche Kenntniß des klassischen Alterthums möglichst zu ‘verbreiten,

esondere um für tas Archäologische Institut leitende Kräfte und

r die vaterländischen Universitäten und Museen Vertreter der dhäologie R, werden mit dem genanntén Institut fünf jährlihe Reise-Stipendien, ein jedes im Belauf von drei- tausend Mark, verbunden, welhe den nahstehenden Bestimmungen gemäß vergeben werden follen.

8 20. Zur Bewerbung um vier der gedachten Stipendien wird der Nachweis erfordert, daß der Bewerber entweder an einer Uni-

ât des Deuischen Reihhes, beztehentlich an der Akademie zu inster die philoscphishe Doktorwürde erlangt oder das Examen

ro facultate docendi bestanden und in demselben für den Unterricht den alten Sprachen in der obersten Gymnasialklasse die Befähigung nachgewiesen hat, Der Bewerber hat ferner nachzuweisen, daß zwischen dem Tage, an welhem er promoviert worden oder das Oberlehrer-

Examen absolyiert hat, eventuell, wo beides stattgefunden ‘hat, dem \pâteren von beiden, und dem Tage, an welchem das nachgesuchte

Stipendium für ihn fällig werden würde 26), höchstens ein dret- Jhriger Zwischenraum lieaf. i

Für das fünfte der jährli zu vergebenden Stipendien, welches in erster Reihe bestimmt ist, die Erforschung der christlichgn

Alterthümer der römischen Kaiserzeit zu fördern, wtrd & fordert, daß der Bewerber an der theologischen Fakultät ciner Unk- versität des Deutschen Reichs den Kursus der protestantischen oder der katholis{hen Theologie absolviert, das heißt rah Ablauf mindestens des akademishen Trienniums in ordnungsmäßiger Weise die Ex- matrifkulation bewirkt hat, und daß er an dem Tage, wo das Stipendium fällig wicd, das dreißigite Lebensjahr noch nit über- schritten hat.

§ 21. Der Bewerbec hat ferner die gutahtlihe Aeußerung der philo1ophishen resp. theologishen Fakultät einer Universität des ‘Deutschen Neiches, oder der Akademie zu Münster, oder auch einzelner bei einer E Fakultät angestellter Professoren der einschlagenden wissenschaftlichen Fächer über seine bisherigen Leistungen und feine Befähigung zu erwirken und seinem Gesuch beizufüzen, auch, falls er schon literarische Leistungen: aufzuweisen hat, womöglich dieselben mit einzusenden. Ferner sind in dem Gesuche die besonderen Reisezwecke kurz zu bezeihnen. Daß unter den Reifezielen in der Regel Nom mit einbeg: iffen sei, liegt im Geiste der Stiftung.

: Bei Gesuchen um Verlängerung des Stipendiums fiñden diese Bestimmungen keine Anwendung. Dagegen ist hier eine übetsichtliche Darstellung der bisherigen Reiseergebnisse in das Gefuch aufzunehmen, und wird, falls der Stipendiat bereits in Nom oder Athen s\{ auf- ehaltex bat oder ncch aufhält, über seine Leistungen und seine Be- ähigung das Gutachten des Sekrctariats des Inslituts erfordert.

& 22. Die Gesuche um Ertheilung des Stipendiums sind in jedem Jahre vor dem 1. Februar desselben an die Zentral-Direktion des Archäologischen Instituts nah Berlin einzusenden, welche die Wahl nah vorgenommener Prüfung der Qualifikation des Bewerbers in der Gesammtsißung vornimmt. Bei gleicher wissenschaftli&er Tüchtigkeit wird die Zentral. Direktion denjenigen Bewerbern den Vorzug geben, die neben der unerläßlihen philologishen Bildung sih bereits einen feines Grad fkunstgeshihtliher Kenntnisse und monumentoler An- chauungen zu eigen gemaht haben und welhe dem Archäologischen Institute oder den deutschen Lehranstaiten oder Museen dereinst nüglicz zu werden versprechen.

S 23. Die Stipendien können nicht kumuliert, noch für einen längeren Zeitraum als ein Jahr vergeben werden; zulässig ift jedoch die Wiedergewährung eines Stipendiums für ein zweites Jahr.

Die Wiedergewährung tes im § 20 bezeichneten fünften Stipendiums auf ein zweites Jahr kann auch erfolgen, wenn der Stipendiat bei eintretender Fälligkeit des zweiten Stipendiums das 30. Lebentjahr bereits überschritten haben follte.

8 24. Dispensatton von den in den §8 20, 21, 23 aufgeftellten Vorschriften ertheilt in besonderen Fällen das Auswärtige Amt nah Anhörung der Zentral- Direktton.

24a. Bis auf weiteres kann jährlih eines der vier NReise- ftipendien für klassische Arcäologte mit Wegfall der im § 20 geseßten Präflusivfrist an Gymnasiallehrer vergeben werden, welwze an einem öffentlicen Gymnasium innerhalb des Deutschen Reiches fest angestellt und in Lehre und Wissenschaft besonders bewährt find. Das Stipendium kann zu diesem Zwecke in zwei halbjährktue jedes zu 1500 M zerlegt werden behufs einer im Wintersemester, spätestens am 1, De- zember onzutretenden halbjährigen Studienreise.

Anstatt der in § 21 geforderten Zeugnisse von Universitäten oder

rofefsoren hat der Bewerber ein Zeugniß seiner vorgeseßien Behörde, owohl über seine bisherige Amtsrwirksamfkeit, alz auch darüber bet- zubringen, daß im Falle der Stipendien-Verleihung auf die Ertheilung des erforderlihen Urlaubs gecechnet werden könne.

Ein derartiges Stipendium kann an ein und dieselbe Person nur einmal verliehen werden.

259. .. . . Die \{ließlihe Entscheidurg wird in der Negel vor Ablauf des Juli-Monats den Empfängern mitgetheilt, deren Namen in dem „Reichs-Anzeiger“ veröffentliht werden.

& 96. Das Stipendium wird jährlich am 1. Oktober fällig, und der ganze Betrag auf cinmal dem Bewerber oder seinem gehörig legitimierten Bevollmächtigten durch die Legations - Kassz gegen Quittung ausgezakb[t.

§ 28, Der Stipendiat ist verpflichtet, so lange er in Nom oder Athen verweilt, an dea Sißungen des Instituts regelmäßigen Antheil zu nehmen, Er hat überdies während seiner Reise die Zwecke des Instituts nah Möolichkeit zu fördern und nah Beendigung derselben

über deren Ergebniß einen summarischen Bericht an die Zentral- Direktion einzusenden.

Laud- und Forstwirthschaft.

Saatensiand in Preußen um die Mitte des Monats Oftober 1899.

Nath den im Königlichen Statistischen Bureau zusammengestellten Ergebnissen der Erhebungen über den Stand der jungen Saaten in Den berechtigte derselbe um die Viitte tes Monats Oktober zu olgenden Erwartungen (Note 1: fehr gute, 2: gute, 3: mittlere durchschnittlihe], 4: oeringe, 5: sehr geringe Grnte): Winterweizen 4, Winterspelz 2,1, Wint1erroggen 2,9, junger Klee 2,8, Luzerne 2,6.

Erläuternd wird zu diesen Zz1hlen în der „Stat. Korr.“ Folgendes bemerft : i

Die rei{lichen Niederschläge, welche im Anfang des Vormonais nah wochenlanger Dürre eintraten, haben mit Ausnahme einiger west preußisher und pommerscher Berit tsbezirke auch in der zweiten Septemberhälfte angehalten und die Feider derart durhweiht, daß die ohnehin verspäteten Bestellungêarbeiten sehr erschwert, auf tiefgründigem Boden vielfa sogar unmöglich wurden. Seit Anfang Oktober ist das Wetter vorwiegend trocken; es konnte daher das Beackern sowie die Ein- faat des Winterfeldes überall wieder aufgenommen und bis auf einige westliche Berichttbezirke auch zu Ende geführt werden. Während die Temperatur im Laufe der verflossenea Berichtsperiode zumeist nur wenig unter der normalen lag, trat in der Zeit vom 8. bis 10, Ofk- tober Froft ein, durch den jedoch weder die bisher nicht aus- amenen Halkfrüchte, noch auch die bereits“ aufgegangenen

intersaaten wesentlichen Schaden erlitten. Die im vorigen Bericht erwähnte Magleplgge hat trop der zu ihrer Einschränkung enen kräftigen Maßnahmen an Umfang bedeutend zugenommen. iht selten war man gezwungen, die Vestellungs8- arbeiten hinauszuschieben, da bet der Unmenge dieser Nager die völlige Vernichtung der jungen Saat zu befüchten stand. Am s{chwersten werden durch sie die Regierungsbezirke Stettin, Stralsund, Magde- burg, Mer urs, Schleswig, Hildesheim, Lüneburg und Caffel heim-

ge

Regierungsbezirken Erfurt und Caffel auftreten. Aus 15 Berichts- bezirken der Provinz Ostpreußen kommen Klagen über Beschädig ingen durch den Drahtwurm und die Fritfliege.

as den Stand der jungen Saaten anlangt, fo is vom Winterweizen ers ein kleiner Theil, und. zwar zumeist im Osten des Staatsgebiets, aufgegangen, während man im Westen vielfa noch mit der Aussaat eshästiat ist. Den für die einzelnen Regierungsbezirke ‘ermittelten Noten wird ein allzugroßer Werth nicht beigemessen werten können, da einerseits cine große Anzahl. von Vertrauentmännera fürWinter- weizen Noten liberhaupt niht geaeben hat, anderseits die mitgetheilten Noten, wie dies in etnzelnen Fällen aud ausdrüdcklich hervorgehoben wird, mehr ein Urtheil abgeben sollen über das, was sich nah den augenblicklihen Witterungsverhältnissen und dem jeweiligen Stande der Bestellungéarbeiten erwarten läßt, als was in der That shon vorhanden ift.

Die Roggensaaten berechtigen in der Mehrzahl der Berichts- bezirke zu guten Hoffnungen; nur vereinzelt kommen Klagen, daß si die Felder wegen Kälte und Trockenheit nicht bestecken könren.

Wentger erfreulih lauten die Nachrichten über ten jungen Klee, Jn den östlichen Provinzen hat er nit selten dur Dürre im Vorfommer, in den westlichen vurch Lagern der Ueberfruct gelitten. Zudem haben die Mäuse, besonders in deu oben namentli aufgeführten Regierungsbezirken, derartigen Schaden angerichtet, daß bereits Umackerungen statifinden mußten und noch umfangreihere im Frühjahre bevorstehen. Am un- günstigsten lauten die Noten für die Reatecrungsbezirke Stettin und Stralsund, in denen der an und für si nur geringe Kleebestand dur Mäuse fast ganz vernichtet ist, Auch in den Regierungsbezirken Gumbinnen, SWleswig, Hannover, Lüneburg, Stade, Aurich, Düssel- dorf und Aachen erreiht vie Note nicht das Mittel.

Ernte und Saatenstand in Oesterreich.

Bericht {des öfsterreichischen Ackerbau-Ministeriums nah dem Stande um Mitte Oitober.

Die reihlihen Niedershläge, die zu Mitte September herrschten und die in der mittleren und nördlihen Länderzone Hohwasser und Nebershwemmungen zur Folge hatten, hielten aa während der zweiten Woche des September und zum theil au in der ersten Hälfte des Oktober an. Unter diesen Wetterunbilden hatten namentlich die nördlichen Ländergebiete zu leiden, während in der füdlihen Zove die Regenfälle niht so intensi» waren und häufiz von warmen Tagen unterbrochen wurden, sodaß sie hier, um fo mehr, da in diesen Distrikten vorher Trockenheit herrschte, von keinen fo nachtheiligen Folgen sein konnten. Zu Anfang der zweiten Woche des Oktober trat Aufheiterung ein, die Lemperatursank jedo bedeutend und hatte bäufiz Reif und Nachtfröste zur Folge, die manchen Schaden verucfahten. Empfindlih machte sh die Temperaturabnahme in den Alpenländern und in den Hochlagen der nördlihen und östlichen Lnderzone bemerkbar, wo häufig Schnee'älle eintraten. Seit dieser Zeit herrs{cht beständiges, heiteres, aber zumeist kühles Wetter. Diese ungünstigen Wittecungsverhältnisse haben die Einbringung der leßten Reste der Haferernte sehr ersdwert, und ein großer Theil der geshniitenen Fruht war dem Regen ausgeseßt, sodaß dieselbe nit selten auswuhs oder verdarb, wie solze Klagen aus Böhmen und Ost-Galizien vorliegen. Auch schadete die kühle Witte- rung; der Hafer . konnte oft nit vollkommen ausreifen, wie überhaupt in einzelnen exponierten Gebirgélagen diese Frucht häufig noch auf dem Felde steht. Am besten gedieh der Hafer in Steiermark, und man wäre auch sonst hiusichtlih des quantitativen Ergebnisses häufig zufriedengestellt gewesen, do hat die Qualität fast ausnahmslos wesentlich gelitten und nur in den seltensten Fällen entsprolzen. Die Getretide-Ernte war, nah den Druschergebnissen zu schließen, in dex mittleren Zone und in den Alpenländern zufriedenstellend und fann sowohl hinfi@tlich der Schüttung als ouch in Bezug auf Qualität des Korns als über dem Mittel stehend gelten. Jn den anderen Ländergebieten sind die Erträge jedoch kaum als eine normale Mittelernte zu bezeihnen, das Produkt ifi zumeist nur minverrwoerthig. In Böhmen fiel die Weizenernte im allgemeinen besser aus als die des Roggens, in vielen Gegenden Oft-Galiziens hingegen hat wieder Roggen mehr entsprochen. Die Stroherträge werden jedoch fast durckweg gelobt. Die Ernte des Mais ift mit Ausnahme von einigen Gegenden des Küstenlandes und der Bukorina zureist {on beendet und hat in den Alpenländern gute Erträge geliefert. Im allgemeinen i} sie j2edoch nur als éine mittelmäßige zu bezeinen und läft in den östlichen Ländern zu wünschen übcig Hier sowte zum theil au in den südlichen Distrikten hat dieser Froht zur Entwickelung die entsprechende Wärme gefehlt, so daß die Kolben oft nicht vollständig ausreiften. Auch hat dez leite Frost geshadet. Die Grummet- und Klee- Ernte wurde durh Regenwetter sehr verzögert, und der Ilette Nest konnte erst jet eingebraht werden. Die Einbringung ging untcr \{wierigen Verhältnissen vor sich; in Ober-ODesterreich und Steier- mark haben Hochwässer bedeutende Schäden dur Verschwemmen des Futters verursaht. Fast überall hat die Qualität des Produktes durh Nässe gelitten, und das Futter ist auf dem Felde nicht felten verdorben. Üngünstig fiel die Grummeternte namentlih in Böhmen und zum theil auch în den anderen nörtlihen und östlichen Distrikten aus. Bessze Erträge wärea im Süden und in den Alyenländern zu erwarten gewesen, doch ist das Produkt hier zumeist nur minderwerthig geblieben, Die Kleeernte ift etwas besser aus- gefallen; und Stoppelklee hat in den Sudetenläadern manchmal recht aute Erträge geliéfert. Die Alpenweiden mußten infolge der kühlen Witterung und des Shneefalls frühzeitig verlassen werden. Die Kartoffelernte wurde fast noch nirgends beendet und t} in Schlesien, Galizien und in der Bukowina noch zurück, In diesen Läntern wird die Auéhbeute eine wesentlich geringere sein als im Vorjahre, auch find die Knollen hä-fig aagefault und nur auf sandigem, turchlälsizem Boden besjer gerathen. Fn den anderen Ländern is j-doch diese Ernte, insofern nicht Hochwasser \hädigte, rccht gut ausgefallen, und man loëèt die Erträge in Steiermark und Kärnten. Die Kuollea blieben zwar häufig klein, waren jedo zahlrei und gesund, sodaß fle in jeder N befriedigen. Nur in Löhmen ijt in ausgedehntem Maße Fäulniß aufgetreten und hat so die Qualität wesentlich beeinträchtigt. Die Ernte der Zvuckerrüben ist im vollen Zuge, das ungünstige Wetter wax densclben weniger von Nachtheil als den Kaztoffeln. Man erbofft ret gute Erträge, sie werden in Böhmen und Mähren, obwohl sie oftznals die des Vorjabres nicht erreicen werden, in Betreff der Quantität befriedigen. Hinsichtlich der Qualität, namentli ober hinsichtlih des Zuckergehaltes läßt das Produkt viel zu wüaschen übcig, und Polarisation8-Proben haben tein günstiges Ncsultat ergeben. Nässe hat die Futter- und Stoppelrüben wenig beeinträchtigt, und nur die Ernte erlitt daturch eine Verzögerung, hingegen hat dec l-te Frost viele nachtheilige Folgen gehabt. Die E: träge der Futter- rüben siand gut, die der Stoppelrüben jedoch nur mittel- mäßig. Die Weinlese mußte des ungünstizen, feuhten Wetters wegen, da die Gefahr des Abfaulens der Trauben eine große war, frühzcitig unternommen werden und is mit wenigen Aus- nahmen faft überall hon beendet. Das fühle Wetter während ver Vicife- Periode, sowie die zeitige Abnahme der Trauben, die häufiz nicht ganz auzreifen konnten, haben die Qualität der Maische beeinträchtigt, so daß diese nur einen geringen Zuckergehalt aufweist. Die Lese hat in allen gee \{chwache Erträge ergeben, und man ist von dem quantitaliven, Ergebnisse nur in Dalmatien und in eintgen Gegenden Süd-Tirols zufriedengestelt, Regen hat ten Anbau der Winter- saaten verzögert, und es ist in den nördlichen und östlichen Vistrikten noch viel Samen unterzubringen. Jn den Ländern der mittleren und südlichen Zone gingen die Feldbestellungsarbeiten gut von statten, die Aus- saat des Roggens is} bereits beendet und die des Weizens weit yor- geschritten. Die zeitig bestellten Saaten keimten gut auf und stehen jet zumeist {chön, die spät gebauten hatten jedoch durch Näfse und zuleßt durch die kühle Temperatur zu leiden, entwickeln ch nur lang-

bisber wenig geschadet haben und in größeren Mengen nur in den

jedoch häufig lückenhaft. In den nördlichen und öftlihen Gebieten machen Mäuse und theilweise auch Schnecken viel Schaden, bes an alien wird bind der Mäusesbäden oft Klage Lfutts

Saatenstand in Ungarn.

nach den bei dem ungarischen Ackerbau-Ministerium eingelaufene rihten Folgendes mitgetheilt: In der ersten Hälfte des Monats Ok- tober war kühles, zum theil regnerisches Wetter. Stellenweise besonders in den oberen Gegenden und in etnigen Theilen Sieben- bürgens schneite es s{chon. Die landwirthschaftlichen Arbeiten waren an mehreren Stellen durch Regen behindert, weshalb das Ackern und Sîöen noch nicht beendet ist. Die frühangebauten Saaten sind zum gien Theil gut aufgegangen und haben eine frishe, grüne

arbe. Raps steht ziemli qut, wurde aber an einzelnen Stellen von Würmern geschädigt. Die Kartoffeln stehen an zahl- reihen Stellen ziemlich gut, wurden jedo durch Fäule geschädigt. Die Futterrüben entsprehen zumeist den Erwartungen, weniger die Zuckerrüben. Diese blieben kleiner als geroöhnlic), ihre Qualität ist aber zufriedenflellend, in einzelnen Gegenden Fehr gut. Der Ertrag des Weinstockes wurde infolge des kalten Wetters in dec lehten Zeit verringert. Die Weinlese ist, einiae Gebirgsgegenden ausge- nommen, zum größten Theile beendet. Das Resultat der Weinlese ist im allgemeinen kaum mehr als s{chwach mittel, die Qualität ift mehr oder minder zufriedenstellend. Der Obstertrag war s{chwach. An Futterstoffen ist kein Mangel.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche unter Schweinen is dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Schlaht-Viehhofe zu Berlin am 21. Oktober.

| Norwegen.

Durh Königliche Verordnung vom 10. d. M. ift die Insel Madagaskar als von der orientalishen Pest verseucht erklärt, unnd sind gegenüber den Provenienzen dieser Insel die bestebendèn Quarantänevorschriften (Gesey vom 12. Juli 1848 und Ver- ordnung vom 12. September d. J.) in Kraft geseht worden.

Durch obige Verordnung wird zugleih bekannt gemacht, daß die Peskadoren in Ost-Asien als pestfrei anzusehen sind. (Vergl. „Reichs-Anz." Nr. 156 vom ®. Juli und Nr. 226 vom 25. Sep- tember d. I ).

Rio de Janeiro, 22. Oktober. (W. T. B.) Seit zen Tagen wurden in Santos neun verdächtige Erkrankungsfälle fest- gestellt, von tenen drei tödtlih verliefen. Die Ansichten der Aerzte über die Natur der Krankheit sind getheilt. Die meisten behaupten, es handle sih ñüiht um die Buboneupest, sondern um eine bubonen- artige Epidemie, die-leiht zu belämpfen set.

Verdingungen im Auslande.

Belgien.

30. Oktober, 2 Uhr. Bureau de bienfaisance, 9 Rue de la Gendarmerie in Charleroi: Lieferung von Decken, Betttüchern, 209 Paar gefütterten Uebershuhen für Greife, 500 bis 600 Negen- mänteln nebst Ueberschubhen urd Strümvfen für Kinder.

31. Oktober, Mittags. Belgische Staatsbahnen, Rue d’Italie 38 in Brüssel (Ix lles): Lieferung von Tuchen und Stoffen. 14 Loose Spezial-Lastenbeft Nr. 541 und Avis Nr. 563.

Bis zum 3. Norember, 9 Uhr. Bureau des achats de la Sociétó John Cockerill in Seraing : Lieferung von Registern, Druck- sahen und Bureaubedürfnissen für 1900. Von den Bedingungen und Proben kann im Submissions- Bureau vom 23. bis 28. Oktober von 9 bis 12 und 1—3 Uhr Kenntniß genommen twerden.

10, November, 2 Uhr. Administration des hospices et se- cours der Stadt Brüssel: Lieferung von Hefe, Eiern, Stärke, Ultra- marin, Farinzucker, Bohnen, Nübs!, Melasse, Erbsen, Pfcff.r, Pot- asche, Reis, weißer und \{chwarzer Seife, Salz, Zucker für 1900. Nähere Auskünfte im Bureau der Verwaltung, Boulevard du Jar- din Botanique (Hôpital St. Jean) in Brüffel.

Nächstens. Börje in Brüssel: Liefecung von Bedarfsgegenständen für die Belgischen Staatsbahnen. 75 Loose,

Nächstens. Ebenda: Lieferung von Cichenholz (nit kreofotiert) zur Fundamentierung von Drehbrücken. 3 Loose.

Nädstens. Ebenda: Lieferung von Drehscheiben aus Eisen. 4 Loose. Sicherheitsleistung für die Locse 1 und 2 je 8550 Fr., für 3 und 4 je 12 000 Fr.

Nächstens. Ebenda: Lieferung von Tendcrn und Ergänzungsftücken für Lokomotiven 6 Loofe.

Nätstens. Ebenda: Lieferung für die Belgischen Staatsbahnen : azu ltcfecrn tin Mecheln: Loose 1 bis 3: Oelbehälter und Deckel, Loos 4: 1500 Tragfedern von 1 m Länge, Loos 5: Zwei vertifale Dampfkessel, System Chadwick, geprüft auf 6 Atmosphären, Loos 6: 250 Assoitimente von Griffen sür Schiebethüren; b. zu liefern in Gentbrugge-Sud: Loos 7: 840 Bleche zur Bekleidung von Séhiebe- thüren aeschlofsener Waggons, Looz3 8: 500 Haken mit Ketten für flahe Waggons; e. zu liefern in Löwen : Loos 9: 800 Laternenhalter aus Eisen für das Ende der Züge; 4, zu liefern in Jemelle: Loos 10: 12500 kg Prefileisen [ guter Quolität für die Plattform der Waggons, Loos 11: 209 Winkelbänder aus Eisen zur Verbindung der Thürpfosten der W3ggons8.

Verkehrs-Anstalten.

Laut Telegramm aus Dortmund ist die erste englische Post über Vlissingen vom 21. Oktober wegen Nebels auf See ausgeblieben. i

Laut Telegramm aus Goch ist auch die zweite englische Post über Vl1issingen vom 21. Oktober aus demselben Grunde ausgeblieben. :

Laut Telegramm aus Köln (Nhein) is ferner die zweite englishe Post über Ostende vom 21. Oktober wegen verspäteter Nbfahrt des Dampfer von Dover ausgeblieben.

Bremen, 21. Oktober. (W. T. B) Der „Norddeutsche Lloyd“ hat dem „Bremer Vulkan“ den Bau eines weiteren Doppel- s{raubendampfe:s für 800 Passagiere und von etwa 9200 Lons Tragfähigkeit in Auftrag gegeben.

Bremen, 21. Oktober (W.T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer Karlzruhe“, v. Australien kommend, 20. Okr. in Genua angek. „Willehkad“, n. Baltimore best., 20. Okt. Dover pasfiert. „Bayern* 21. Oft. v. Lremen tn Shanghai, „Bonn“ 21, Oft, v, La Pl.ta in Bremerhaven, „Preußen“, v. Ost-Aßen kommend, 20. Okt. in Antwerpen, „Sachsen“, y. Ost-Asien kommend, 21. Vfl in Colombo, „Mark“, n. d. La P'ata best, 21. Okt. in Corufia, „Werra* 21. Ofkt., v. New York kommend, in Genua angekommen".

92. Oktober. (W. T. B.) Dampfer „Sms", v. New York fommend, 20. Oft. Punta Delgâda passtert.

Hamburg, 21. Oktober. (W. C. B.) Hamburg-Amerika- Linie. Damvfer „Columbia“, v. New York n. Hambuca, 20. Oktbr. Cuxhaven passiert. „Pretoria“ 20. Otxbr. in New York angek. „Augulie Victoria", y. Hamburg über Southampton n. New Yak, 20. Oktbr. y. Cherbourg abgeg. „Calabria,“ v. New Orleans 1 Hamburg, und „Croatia*, v. St. Thor:as über Havre n. Hamburg, 90, Olthr. Lizard, „Sophie Rickmerd", v. Montreal n. Hamburg, a Oftbr. Dover passiert. „Cheruskia" 20, Oktbr. in Saigon angé- ommen, ; Rotterdam, 21. Oktober. (W. T. B.) Holland-Amerika- linie. Dampfer „Rotterdam“, v. Rotterdam n. New York, geste.

Ba. nfolge der übergroßen Nässe während des Vormonats gen sih in etnigen Berichtsbezirken auh Ackerschnecken, die jedoch

sam und haben im allgemeinen kein gutes Aus{ehen. Rays ist p meist {hon aufgegangen und steht in Böhmen befriedigend, ia Galizien

Lizard passiert.

der Mäuseschäden oft Klage geführt.

Y§i Ueber den Saatenstand vom 15, d. M. wird der „Wiener Zie | n lo

M

Zweite Veilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

251.

Berlin, Montag, den 23. Oktober 1899,

T ——————————

Berichte von deutschen Fruchtmärkten,

Qualität Außerdem wurden

Am vorigen

Dur@schnitts-

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gering | mittel gut Verkaufte Markttage pee i)

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Menge Schäßung verkauft

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner werth i Dtwel-

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14,30 14,30 14,80 12,50 13,00 13,50 14,00 14,00 15,00 14,20 14,40 14,60 14,50 14,50 R 14,76

14,00 14,00 14,60

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