1899 / 252 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Oct 1899 18:00:01 GMT) scan diff

Fräul Fr M gh d R G a h aufe u nceêchina Prevosti seßte am Sonntag ihr erfolg- eiches Gafispiel als Leonore j Verdi?s per „Der Troubadour“ fort und begeisterte das das Haus bis auf den Lin Play füllende Auditorium dur ihre hinreißende künstlerische “Leistung wieder zu lebhaften LEIEMOGEA Aber auch sonst von der Vorstellung fast - nur Lobenswerthes zu be- ridten. Besonders günstig führte sih der neuverpflihtete Tenorist rr Emil Borgmann in der Titelyartie ein. In ihm scheint Herr irektor Hofpauer nach langem Suchen einen Heldendatrsteller von A Erscheinung und hervorragenden Stimmmitteln gefunden zu aben, wie er der Oper des Westens noth that. Der junge Künstler errang die Gunst des Publikums in dem Maße, daß er genöthigt war, die sogenannte „Stretta“ im dritten Alt die er übrigens, unbeschadet der Wirkung, um einen Ton tiefer tranéponiert fang zu wiederholen. Volle Anerkennung gebührt ferner Fräulein Johanna Brackenhammer, welche als Azucena den ganzen Wohlklang ihrer Altstimme entfalten konnte und die Rolle auch darftellerish ge- wandt wiedergab, In der Partie des Grafen Luna fand auh Herr Leonhardt Gelegenheit, sich auszuzeihaen. Die kleineren Aufgaben wurden von Fräulein Camilla Friede und den Herren Hobbing und Holy befriedigend gelöst. Nur der Chor ließ Manches zu wünschen. Kapellmeister Doebber leitete das Werk mit Temperament und Umsiht.

Belle-Alliance-Theater.

„La Roulotte* (zu deutsh etwa „Der Thespiékarren“) nennt

K eine‘aus zehn Personen bestehende französische Künstler-Gesellschaft, welhe jeßt in das Belle-Alliance- Theater eingekehrt ift. Sie bietet cin eigenartiges und vielseitiges Programm in einem bezüglid) der Jnscenierung, Ausstattung und Aufführung threm Namen entsprehenden einfahßen Rahmen. In bunter AbweWhselung spielt sich dasselbe vor den ob des Ungewohnten staunenden Zuschauern ab. Da giebt es zunähst Musikvorträge mancherlei Art, begleitet von einem auf der Bühne selbst befindlihen Klavierspieler. Unter diesen sind die „Chansons animées“ (Lieder aus dem Leben aller Zeiten, vor- etragen in den entsprehenden Kostümen) und die „Cantomimes“ pantomimish begleitete Lieder) besonders eigenartig und retzvoll. Dann folgen Singspiele, kleine drastishe Possen, Tages-Repuen, pointierte Couplets und deraleihen Scherz und Ernst bunt durch- einanderwürfelnde Vortragsstüke. Die allgemein gewahrte Decenz 1äßt dieses mannigfaltige, aber doch nah einer einheitlihen fünst- lerishen Idee zusammengestellte Potpourri annehmbar und seine Eigenart es ‘doppelt interessant ersheinen, wenn auch ein Theil der Feinheiten infolge des Mangels an Vertrautheit mit den mehr

oder weniger internen Pariser Sujets verloren geht.

Im Königlihen Opernhause findet morgen eine Auf- führurg von Mozart?s komischer Oper „Cosi fan tutte“ unter Mit- wirkung der Damen Herzog, Rothauser, Gradl und der E Hoff- mann, Grüning und Knüpfer statt. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. Um vielfahen Wünschen des Publikums entgegenzukommen, wird die General-Intendantur der Königlichen Scauspiele das seiner Zeit aufgehobene. Abonnement auf die Pläße des IL: und 111. Ranges vom 1. Januar 19009 ab wieder ein- führen. Das Abonnement i} ein jährliches, das heißt für alle Borstellungen gültiges, soweit nit in besonderen Fällen eine Auf- hebung stattfindet. Abonnements für einzelne Tage oder nur für etne bestimmte Anzahl von Vorstellungen werden nicht ausgegeben. Der Abonnementspreis betcägt für einen Play des 11. Ranges 3 M 50 S, für einen Play deô IIL. Ranges 2 M 90 S. Gesuche um Ueberlassung von Abonnements sind riftli) an die General-Intendantur der Königlichen Schauspiele, Dorotheenstraße 2, zu rihten, welhe solhe bis zum 15. November cr. entgegennimmt. Alsdann erfolgt die Vertheilung der Pläße und Benachrichtigung der Antragsteller. ;

Im Königlihen Schauspielhause wird morgen das Lustspiel „Auf Strafurlaub“ gegeben. Die Damen Schramm, von Hochenburger, Abih, Sperr und die Herren Keßler, Boettcher, Herßer, Oberlaender, Hübener, Kraußneck und Hartmann sind darin bescäftigt. Sn den auf Allerhöchsten Befehl stattfindenden beiden Gastspielen der Madame Réjane tritt die Künstlertn am Freitag, den 27. d. M., in „Cyprienne“ und „1807“, und am Sonnabend, den 28. d. M., in „Madame Sans-Gêne“ auf. Madame Réjane kommt mit ihrer Ge- fellshaft zu diesen zwei Vorstellungen eigens aus Moskau nah Berlin. Das Abonnement is aufgehoben. Das Publikum wird ersucht, im Gesellshaftsanzug zu erscheinen.

linge Finana inb Berger fnsfserilh u: | / Die Leitung des Ganzen E in Pabellmteister

Daudet's Drama „L'Arlösienne“ mit der Musik von Georges Bizet egeben. Der musikalische Theil wird unter Mitwirkung der König- en Kapelle und Leitung des Herrn Edouard oel zu Gehör gebracht. In den Hauptrollen sind Fräulein - Susanne Munte und Herr Jaumard beschäftigt. Preise .der Pläye: Mittel-Balkon und Loge 6 bezw. 4 6; Seiten-Balkon 3 M, Tribüne 2 4, Mittel-Parquet 6 bezw. 4 4, Seiten-Parquet 3 M, S 6 Der Billet-Verkauf findet täglih im König- e

lihen Schauspielhause statt. a m Theater des Westens findet morgen die Erstaufführung

der Bütetiher Oper „Die Perlenfisher* mit Fräulein Prevosti als

Gast statt. In den anderen Hauptrollen sind ‘außerdem die Herren

Braun, Schwäbe und Hobbing beschäftigt. Am Donnerstag geht

ae phantastishe Oper „Die lustigen Weiber von Windsor* in cene.

Im fünften der im Neuen Königlichen Opern-Theater geplanten Subskr iytions-Konzerte kommt „Faust's Verdammniß“ von Hector Berlioz zur Aufführung. Die Königliche Sängerin Frau Emilie Herzog singt die Margarete, der Baritonist Herr Emil Steger den Mephistopheles und voraus\sicbtlih Dr. Briesemeister aus Breslau den Fauft. Dazu gesellten sh ein Orchester von ca. 100 Musikern unter ihrem Konzertmeister Professor Waldemar Meyer und ein 300 Per- e starker gemischter Chor unter Leitung von Professor Reinhold

. Hermann.

Bei dem morgen, Mittags 12 Uhr, in der Marien-Kirche statifindenden Orgelvortrag des Musik - Direktors Herrn Otto Dienel werden mitwirken: ein aus den Damen Fräulein Gertrud Mauksh und Fräulein Lotte Dienel sowie den Herren Alexander Curth und Carl Raché zusammengeseßtes Gesangéquartett, ferner das Streichquartett der Herren Herm. Gerlah, Hans Strey, Franz Lach- mann und Georg Pickert sowie Herr Nobert Schwiesselmann. Der Eintritt ift frei.

Die Verlagshandlung von C. A. Challier u. Co, Berlin, hat soebenRichard Strauß? neueste Liederkompositionen für ihren Verlag mit Eigenthumsrecht für alle Länder erworben. Die Lieder (op. 43) werden unter dem Gesammttitel „Drei Gesänge älterer deutscher Dichter“, Nr. 1 „An Sie“ (Klopsteck), Nr. 2 „Mutter- tändelei“ (Bürger), Nr. 3 „Die Ulme zu Hirsau“ (Uhland), Mitte November erscheinen, und zwar ein jedes in drei verschiedenen Stimm- lagen: füc hohe, für mittlere und für tiefe Stimme,

| Im Neuen Königliden Opern - Theater wird gh

Mannigfaltiges. Berlin, den 24. Oktober 1899.

Vier dér in der Sieges -Allee aufgestellten Denkmalsgruppen sind in der Naht vom Sonntag zum Montag in vandalish roher Weise beshädigt worden. An der Gruppe Albreht's des Bären ist der Hermenbüste Viter’s von Brandenburg der Hirtenstab, den er in der rechten Hand trägt und der oben gegen den Mantelkragen lehnt, zershlagen worden. An der Gruppe Otto’s I. wurde der Büste des Fürstea Pribislaw die Nase abgeshlagen und das Gesicht zerhauen, der Büste des Abtes Sibold wurden sämmtliche Finger der rechten Hand, der Hirtenstab und die Nase zertrümmert. An der Gruppe Otto?s IL. ist der Büste Heinrih?s von Antwerpen der Gänsekiel in der Hand und der- jenigen des Johann Gans von Putliz die Dokumentenrolle zertrümmert worden. Auch die Gruxpe Albrecht?s Ik. an der Charlottenburger Chaussee ist der Zerstörungs8wuth nicht entgangen. Der Büste Hermann?s von Salza ift die Nase abeeshlagen, der Griff des Schwertes und die Urkundenrolle zertrümmert, der Herme Eike?s von Repkow die Nase abgehauen und der Federkiel aus der Hand geschlagen worden. Die Scandthat wurde gestern Morgen von patrouillierenden Shußmännern, welhe die abgeshlagenen Marmortheilhen auf den Bänken der Grupyen und vor diesen herumliegen sahen, entdeckt. Die Thäter waren aber zu der Zeit bereits verschwunden. Die Kriminalpolizei entsandte alsbald mehrere Beamte an den Thatort, um die zur Ermittelung der Frevler erforder- lihen Schritte einzuleiten. Die Feststellungen ergaben, daß das Zerstörungswerk mit einem stumpfen Gegenstande, wahr- \cheinlich einem eisernen, ausgeführt worden ist. Man hat das Werk- zeug aber nicht gefunden. Die abgeshlagenen Stücke sind so viel wie mögli gesammelt worden. Der Mag istrat hat in den gestrigen Abendstunden an den Anschlagsäulen folgende Bekanntmachung

veröffentlicht: „900 Mark Belohnung. In der vergangenen Naht find in der Sieges-Allee die Neben-

olonne aus |

dur Porttmerl@läge beshädigt worden. Die oben genannte Summe erhält. derjenige zur Belohnung, welcher den oder die Thäter so nah- weist, daß sie zur strafrechtlihen Verantwortung gezogen werden können. Etwaige Anzeigen sind der 1V. Abtheilung des Königlichen Polizei- Präsidiums hier zu erstatten. Magistrat hiesiger Königlicher Haupt- und Residenzstadt. Berlin, den 23. Oktober 1899. " (gez.) Kirschner.“

Das Internationale Zentralbureau der Presse hält in diesen Tagen seine Sißungen in Berlin ab, um den Pariser Pre ß- kongreß des nähsten Jahres vorzubereiten. Anwesend sind Wilhelm Singer, Chef-Redakteur des „Neuen Wiener Tageblatts* (R, Torelli - Viollier, Chef - Redakteur -des „Corriere della Sera“, Mailand, de Beraza, Direktor des „Liberal*, Madrid, Alphonse Humbert , leitender Redakteur des „Eclair“ , Viktor Taunay, der General-Sekretäcr des HZentralcomités, Janson (Schweden), Christophersen (Christiania), Carstensen (Kopenhagen), Rakosi, Chefredakteur dez „Budapesti Hirlap“, Miß Stuart aus England und die drei deutschen Delegirten weiter, Stolz und Dr. Osterrieth. In den ersten beiden Sißzungen, die gestern stattfanden, wurde beshlossen, das Pariser Orga- nisationêcomitó zu ersuchen, bald die Zahl der Gäste mitzutheilen, welche zu den Festen. des Pariser Kongresses zugelassen werden können.

Diese Zahl wird dann proportional auf die einzelnen Länder und die

einzelnen Ner qungen vertheilt werden. Hierdurch sollen die Un- zuträglichkeiten, die der Römische Kongreß mit si" brachte, vermieden werden. Im übrigen berieth das Comité die Tagesordnung des Pariser Kongresses, die in der heutigen Sihung definitiv festgeseßt werten wird. Die Sißungen werden im „Berliner Presseklub“ abgehalten. Morgen Abend findet im „Hotel Bristol“ ein Festefsen statt, an dem zahlreihe Berliner Journalisten und Schriftsteller theilnehmen werden.

Nachdem Hérr Geheimer Justizrath, Professor Dr. Eck von seiner Krankheit genesen ist, wird er im Verein Berliner Kaufleute und Industrieller seine Vorträge über das Bürgerliche Gesetzbuch wieder aufnehmen. Der nächste Vortrag findet im S raRjane des Rathhauses morgen, Mittwoch, Abends 8 Uhr, vor

erren un ehren, 11. Theil: Rechtsgeshäfte, Vertretung, Vollmacht, Termine, Fristen, Verjährung. E

Im Monat September wurden in Berlin 246 Proben von Nahrungs- und Genußmitteln amtlih untersucht. Von diefen Proben wurden 52 beanstandet, und zwar 27 Milch- und 10 Butterproben.

Wilhelmshaven, 23. Oktober. (W. T. B.) Anläßlih der Grundsteinlegung zu der katholishenPVarine-Garnison - kfirbe am 21. d. M. fand im Kasino ein Frühstück statt, bei welchem der Stationschef etn Hoch auf Seine Majestät den Kaiser ausbrachte. Der Staatssekretär des Reihs-Marineamts, Staats-Minister, Kontre-Admiral Tirpih hielt hierauf einen Trinkspruch, in welhem er seiner Freude darüber Ausd1uck gab, daß der langgehegte Wunsch der katholischen Garnisongeneinde' nah einer eigenen Kirche nun zur Erfüllung ge- lange, und dann dem Bischof und Feltpropst der Armee Dr. Aßmann seinen Dank dafür autsprach, daß er die Feier zelebriert habe, wodurch der Feldpropst einen neuen Be- weis seiner unermüdlihen Fürsorge für die seiner geistlihen Obhut anvertrauten Gemeinden sowie der von jeher von ihm mit den militärischen Behörden gepflogenen guten Beziehungen gegeben habe. Felbprovst Dr. Aßmann sprach in seiner Erwiderung seinen Dank für das Entgegenkommen aus, das er stets bet der Marine angetroffen habe. Er. fühle sih außerordentlich beglückt über die Anerkennung, die er soeben aus hohem Munde erfahren habe. Wenn er im besonderen auf die Leistungen der Marine im Interesse der Kirche zurückkommen wolle. fo sei es vor allem der Schuß der Missionen, wofür genügend Worte der Anerkennung zu finden ihm {wer werde. Es habe ihn immer gerührt, wenn er sch hierüber von Leuten selbst, die diesen Schuß erfahren, habe berihten lassen. Für ihn folle dies alles ein neuer Ansporn sein, seine Kräfte in den Dienst der guten Sache zu stellen.

Weimar, 23. Oktober. (W. T. B.) Die Generalversammlung der Schiller-Stiftung wählte eute wieder Weimar zum Vorört.

| Erste Beilage n zum Deuischen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 252.

Berlin, Dienstag, den 24. Oltober

Nachrichten

1899.

über den Stand der Herbstsaaten um die Mitte ves Monats Oktober 1899.

Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

Staaten und

Um die Mitte des Monats Oktober war der Stand der Saaten Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mittelgut; Nr. 4 chlecht, Nr. 5 sehr {leckcht.

Staaten und

Winter- Spelz.

Landestheile. Weizen.

| Noggen.

Junger Klee. N E S

Um die Mitte des Monats Oktober war der Stand der Saaten Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 gur, Nr. 3 mittelgut, Nr. 4

s{chlecht, Nr. 5 sehr {chlecht.

Weizen.

Winter- Spelz.

Noggen.

Junger Klee.

Damen statt und behandelt das Thema: Allgemeine:

Wetterbericht vom 24. Oktober 1899,

E Di E I-T E E A R ——

Stationen.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres\p red. in Millim

8 Uhr Morgens.

ius

59C. =40R.

Wind. Wetter.

Temperatur in 0 Cel

J O T

Blacksod. Aberdeen . . | 769 Christiänsund Kopenhagen . | 755 Stockholm . | 744 Sgranda . | 749 osfau ... |_T757 Cork Queens- 4 T8 Cherbourg | 771 elder. ... | 766 E 760 mburg . . | 762

winemünde | 760 Neufahrwafser| 758

J ck _——

Memel .…. | 753

OTNRLS

WSW 2 wolkig

W 3/halb bed.

N 9 Regen

W 3[Regen

SW 2hbededcktt 1

—_—

NO bededt SW bedeckt

Nebel bededckt bedeckt bededtt bededckt roolkig bededt Regen!)

ONO

do ck 00 do D 29°

[s Qo 00 mei

Maris T0 nster Wstf.| - 765 Karlsruhe . . | 769 Wiesbaden. . | 768 München . . | 769 Chemniy .. | 766 Berlin .…. | 754 “Wien .... | 768 764 769 769 769

1) Nachts Regen.

Nebel Nebel Regen wolkig bedeckt wolkig bedeckt Nebel bedeckt

= Ei Cy i O E i O pl P CS M 5 U G3 D S

A S

ps Go] 00 29 90 99 90ck N

G S S2 fork fuò | D

heiter wolkig heiter

OSE SaAS S S S

pi

= _- [e

Uebersicht der Witterung. Unter der Wechselwirkung eines Hochdruckgebiets,

welches ih von

Frland südostwärts nah den Alpen

erstreckt, und eines tiefen, südostwärts fortshreitenden inimums über Mittelskandinavien wehen über dem orwegishen Meer. und über dem Skagerrak ise meist nordwestlihe Winde. Das Wetter

in Deutschland trübe und ziemlich mild ohne Niederschläge ;

nennenswerthe Wetter wahrscheinl

nachher kälteres

Deutsche Seewarte,

Der eceingebildete Kranke.

Theater.

Königliche Schauspiele. Miitwoh: Opern- haus. 217. Vorstellung, Così fran tutte. (So machen es Alle.) Komische Oper in 2 Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Nach dem Italienishen des Lorenzo da Ponte mit Benutbung der Ueberseßungen von Eduard Devrient und Carl Niese von Hermann Levi. Anfang 7# Uhr.

Schauspielhaus. 234. Vorstellung. Auf Straf- urlaub. Lustspiel in 3 Aufzügen von Gustav 14 uis und Thilo von Trotha. Anfang

r.

Neues Opern-Tfeater. Représentation Française de Mademoiselle Suzanne Munte du Théâtre Impérial Français de St Petersbourg et de Monsieur Edouard Colonne de Paris. L’Ar- lésienne. Drama en 9% actes d’Alphonse Daudet. Musique de Georges Bizet. Orchestre complet s0us la direction de M. Ed. Colonne. Anfang 7} Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 218. Vorstellung. Der Evanugelimann. Musikalishes Schausptel in 2 Aufzügen, nach einer von Dr. Leopold Florian Meißner erzählten wahren Begebenheit, von Wilhelm Kienzl. Vergifßmeinnicht. Tanzmärhen in 1 Aft (3 Bildern) von Heinrich Regel und Otto Thieme. Musik von Richard Goltberger. Anfang

74 Uhr.

Schauspielhaus. 235. Vorstellung. Der Wider- speustigen Zähmung. Lustspiel in 4 Aufzügen von illíiam Shakespeare. Nah der Ueberseßung von Wolf Graf Baudissin Age Lea für die deutshe Bühne bearbeitet von Robert Kohlrausc. Lustspiel in 3 Aufzügen von Jean Baptiste Molière mit Be- nußung der Wolf Graf Baudissin’shen Ueber- sezung. Anfang 7# Uhr.

Der Vezkauf der Abonnements-Billets für den Monat November cr. findet am Sonnabend, den 28. d. M. von 10—1 Uhr in der Theatet-Hauptkasse statt. Es werden Billets zu 28 Opern- und 27 Schauspiel-Vorstellungen ausgegeben.

Deutsches Theater. Mittwoch: Kollege Crampton. Anfäng 7} Uhr.

Donnerstag: Das edensfest.

Freitag: Neu einstudiert: Der Meister vou Palmyra.

Berliner Theater. Mitiwoch: Staats- E. Etaatsgeheimnifse.

figuren von Albreht 1., Otto 1., Otto IL., Albrecht IT. anscheinend

Freitag (7. Abonnements-Vorstellung): Staâts-

geheimnisse. . s

Schiller-Theater. (Wallner-Theater.) Mitt- woh, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Der Nichter von Zalamea. Schauspiel in 3 Auf- zügen von Calderon de la Barca, bearbeitet von Adolf Wilbrandt.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Richter von Zalamea.

Theater des Westens. (Opernhaus.) Mitt- woh: Gastspiel von Signorina Prevosti, Zum ersten Male: Die Perlenfischer.

Donnerstag: Die luftigen Weiber von Windsor.

Freitag (6. Freitag - Abonnements - Vorstellung) : E voa Signorina Prevosti. Die Perlen-

er.

Sonnabend: Volksthümlihe Borstellung zu halben Preisen: Zar und Zimmermann.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Martha, oder: Der Markt zu Rihmond. Abends 7# Uhr: Gastspiel von Signorina Preyvosti. Die Perlenfischer.

Lessing-Theater. Mittwoch: Als ich wieder-

fam . …. Donnerstag: Als ich wiederkam . ..

Neues Theater. Sciffbauerdamm4a. Mitt- woh: Ein unbeschriebenes Blatt. Lustspiel in 3 Aufzügen von E. von Wolzogen. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Ein uubeschriebenes Blatt.

Residenz- Theater. Direktion : Sigmund Lauten- burg, Mittwoch: Yagdseeten, (Monsieur chasse.) Sdhwank in 3 Akten von Georges Arb mau Veberseßt und bearbeitet von Paul Blo.

n Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Vorher :

amilien-Souper. Schwank in 1 Akt von Benno

acobson. Regie: Gustav Rickelt. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag und folgende Tage: Jagdfreuden. Vorher : Familien-Souper.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Schlafwagen- Controleur.

Thalia-Theater. Dresdenerstraße 72/73. Mitt- woh: Der Plahmájor. Gesangsposse in 3 Akten von Jean Kren und Alfred Schêénfeld. Musik von Gustav Wanda. Anfang L Uhr. j

onnerôtag und folgende Tage: Der Plaßmajor.

(Forisezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Konzerte.

Sing-Akademie. Mittwoh, Anfang 8 Uhr: Lieder-Abend von Hella Sauer.

Saal Bechstein. Mittwo, Anfang 74 Uhr : Lieder-Abend von Fräulein Sophie Corsepius.

Beethoven-Saal, Mittwoch, Anfang 8 Uhr:

Konzert von Fräulein Gertrud Zinnow (Gesang). Mitwirkung: Fräulein Mary Wurm (Klavier).

T E D R I I V A C E T Er E

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Bertha Christ mit Hrn.-Gerichts- Alelor Hermann Fischel (Bonn—Saarburg, Bez-

rier).

Verehelicht: Hr. Rittmeister a. D. Georg Graf von Rotbkirch und Trach mit Sascha, veww. von Deer, geb. Glade (Schloß Dittersbah). Hr. Oberleut. Willde mit Frl. Martha Schulß (Kattowitz).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberleut. Wilfried von Lettow-Vorbeck (Berlin). Hrn. Oberleut. Fokansfen (Hessenburg). Hrn. Guido Frhrn. von Rosenberg (Hochzehren). Hrn. Regierungs- Assessor von Stockhausen (Merseburg). Hrn. Hofrath von Stuckrad (Charlottenburg). Hrn. Rittmeister Egmont von Websky (Namslau). Gine Tochter: Hrn. Regierungsrath Scheuner (Posen) Hrn. Regierungsrath Paul Meusel

(Zwidckau). i Ges\torben: Hr. St-uerrath Alcxander Villaret (Berlin). Hr. Gustav Frhr. von Welczeck (Patschkau) Hr. Ober-Roßarzt Max Jahn Bernstadt i. Schl.). Hr. Professor Albert Benecke (Berlin). Fr. Minna von Usedom, geb- von Zanthier (Stralsund), Frl. Gertrud von

Ochlschlaegel (Tharandt).

Verantwortlicher Redakteur:

Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Déuck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagf- Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32, Sieben Beilagen

(einschließli Börsen-Beilage), sowie die Juhaltsangabe zu Nr. 6 des öfsent-- lichen Anzeigers (Kommanditgesellschafteu auf Aktien u ftiengesellschaften) für die Woche vom 16, bis 21, Oktober 1899.

Preußen. NReg.-Bez. Königsberg . . Gumbinnen . . .

Danzig Marienwerder . .

tes (mit St. Berlin E Tae G66

Us T

do dO DO D

_

I J

_

-

l m D Do

Stralsund

Bo en romberg

_-

_—

-

bD bo DO D DODO VIDO D HOTO

Magdeburg . . « « Merseburg Erfurt

Schleswig annover

Hiidedheim A üneburg

Stade Osnabrück

do dot [|

-

J OMmoSANOoOuO N N N O

-_

O DO bO DO V5 DO DD

R L1H

_

—_

Münster . . Minden Arnsberg

¿19:12 P Wiesbaden

-

| |

bo bo DO do dO

d UNONONN N u

-

bo! bo bo DO DO DO DO

ù Sigmaringen Königreich Preußen

Medcklenburg-Schwerin . . Medcklenburg-Streliß. .. Lübedck

ck

Oldenburg. Der ogthum Oldenburg äritentbum Lübeck s Birkenfeld

Großherzogthum Oldenburg .

Schaumburg-Lippe . Lippe

Braunschweig. « Anbalt P

—ck Go o

-_

4 Leipzig

_

DO DO

_

Königreidh Sachsen

Se Kreishauptmannschaft Dresden . ..

ü wia Bauten . .

-_—__

—_

D D p

-—

-

Do dD DODO O HD D f

-

D J

sen-Weimar Eden en-Altenbur sen-Cobur otha

Do O

-

i dO o

- -

Do O

H älterer Linie jüngerer Linie

-

Do bo D C DORD

warzburg- ondershausen warzburg-Rudolstadt. ..

m

dD O V DO O DO DO| O! DO LO DO DO D OIND P M I O

.

- -

-

bD LD DO O DO D DO| DI| DO D D D Uo Do Ls 20 R U L O U L

«“ -

-

b bo O DO| MO DO ED DO

-

D o D us C0 L

-

-

b s Do EO

-

_

fen.

Provinz Oberhefsen 2 Starkenburg Rheinhessen

O dO dO

_

-

is O DO

-

Großherzogthum Hessen

FSIE Ou

-

Do ho boo [ho A | O I O O d 09

DO DO DO D HD bo Do DO

-

Bayern. i Neg.-Bez. Oberbayern

Niederbayern Oberpfalz Oberfranken Mittelfranken Unterfranken Schwaben

Pfalz

en Pm DRO v O0

dO -

Go wIN Om v IItIIAR TNLR Tr No o0 N D

bo DO bo Do DO D 5 DO Lo U C I

_- —_

—_——

-

-_

Fn J

Toni

-

_— _ -

pr prr pad juni frunk O) jun

-

-

“.

e

-

O DI DO DO bi DO D DO 00 Q 500 V R O

_

bo bo DO 00 O -I

-

P M U MIP I

Königreich Bayern Württemberg. Neckarkreis Schwarzwaldkreis Iagstkreis Donaukreis

O O D

Lo DO

_

-

m O NOOOOON

Ho

_

[A O DO DOD b D OIMON

2

_

-

pas S F ei 00 M00 stIDE

-

DOT 2D OmON [Us

-

Baden. Landeskomm.-Bez. Konstanz reibur

vVPRWR Po

Do do do O dO do d

_- -_

Co bD I I S a omo am.

S} O Do

DD r do C0

Sra er U en.

-

Ober-Elsaß «„ Lothringen

do dO d bD D

-

Königreich Württemberg . . . .

arlsruhe . . é Mannheim ..

Großherzogtbum Bade o ais T Une Ga e s

O | dO dO DO D U T

-

-

Ho |DO DO HO DO —_——

200

DC| DO O D bO Us | Uo r 1 Do

-

-

-

DO| DO bO DO D bt | O b D bi

O] DO dO DO DO Go} G3 f G p

do do

-

Do do dD but | bi DO O pi

DO DO pmk Om O

bo | bo o DO D

DO| do bo DO O NININROSO [wo

-

5 L U Us Us

Neichsland Elsaß-Lothringen . . .

do

do S D

Do| do 0 bD QDIRnOD

Deutsches Reich Oktober Dagegen im

1899

1898 1897 1896 1895 1894 1893

Lo P

do S-M _]

Der in der ersten Hälfte der Berichtsperiode (Mitte September bis Mitte Oktober) anhaltend gefallene Regen hat die Herbstbestellung im allgemeinen sehr verzögert. In Süddeutschland kam der Regen naw der dort bis zur zweiten Septemberwoche dauernden Trockenheit sehr erwünscht; erst nahdem die ergiebigen Regenfälle eine gründliche Dur(hfeuhtung des Bodens bewirkt hatten, konnte mit der Ausfaat der Winterfruht vorgegangen werden. Seit Anfang Oktober konnte die Ausfaat allenthalben, meist unter günstigen Verhältnissen bei vor- Lens trockŒenem und bei Tage warmem Wetter, gut gefördert werden, doch ift sie bei weitem noch nit beendet, in manden Gegenden kaum erft begonnen. Troy der Nässe im September hat si in nahezu allen Theilen des Reichs die Mäuseplage eingestellt, die hier und da die Landwirthe sogar abgehalten hat, die Aussaat bereits vorzunehmen.

Wintergetr eide.

Von den Saaten, namentlich von Weizen und Spelz, A0 bis

jeßt sehr wenige aufgegangen; ein sehr großer Theil der Bericht-

Bemerkungen.

erstatter hat infolge desen auch keine Noten abgeben können. Da sich somit die Urtheile nux auf einen Theil der Anbauflächen beziehen, ift ihnen nur ein bes{chränkter Werth beizumessen.

Der Ro ggen ist weiter vorgeschritten als Weizen und Spelz; seine Saaten zetgen in Bayern einen guten bis sehr guten, in Elsaß- Lothringen und Baden etnen guten, in den übrigen Staaten einen recht befriedigenden Stand, wenn auch in mänchen ihrer Bezirke über Schnecken- und Mäusefraß g Roggen geklagt wird.

unger Klee. Die Berichte über den Stand des jungen Klees lauten nicht günstig, Er litt unter der Dürre im Sommer auch häufig dur agerung der Deckfrucht, in einigen Theilen Deutschlands während der langen Regenperiode durch das Aufliegen des gemähten Getreides. Er ist \hwach bestockt und zeigt lückenhaften Stand, hat au vielfa durch die massenhaft aufgetretenen Feldmäuse ganzkerheblihen Schaden

gelitten, Infolge dieser verschiedenen Umstände mußten manche Klee-

felder umgepflügt bezw. nahgesät werden, und für das Frühj

noch bedeutendere Umackerungen in Aussicht. Arihiahe fan E E U aas die R Oer O R urg- erin weist sogar die Note gering (4,1) und St d i 4,7 fast die \{chlechteste mögliche Rote auf, / R E

tandsnoten

sind bet jeder Fruchtart auflähe und des Ertrags berechnet worden.

Berlin, den 24, Oktober 1899,

In siebzehn der in der

In der nebenstehenden Tabelle bedeutet ein Strih (—), da betreffende Frucht garnicht oter nur wenig angebaut i eln he daß Angaben fehlen oder niht vollständig gemacht sind

Die Saaten sihtigung der An

unkt (.),

nd. unter Berück--