1899 / 257 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 30 Oct 1899 18:00:01 GMT) scan diff

r Reichs] st - Einnahme, abzüglich fuhrvergütungen un erwaltungskosten , beträgt nachbezeichneten Einnahmen: Zölle 213 805 969 F 6), Tabacksteuer 5 089 613 #6 ag 48 984 A6), Quschlag zu derselben 301 531 : alzsteuer 21 496 917 A4 (+ 737 126 4), | \chbottih- und Branntweinmaterialsteuer 4 364 246 (— 1229 909 6), Verbrauh8abgabe von Branntwein uñd Zu- chlag zu derselben 58 223 758 #6 (4+ 4918 459 F), Brenn- steuer 489 351 M (— 477 094 4), Brausteuer und Ueber- 28 Wigtabgase von Bier 15418147 # (+ 834174 M), umme 368 210 830 M (+ 3 867 086 #6). Spielkarten- stempel 678 503 M6 (— 22905 46).

kasse gelangte

Der Regierungs - Assessor Dr. von Doetinhem de Rande auf Stolp ist der Königlichen Regierung zu Merse- burg zur weiteren diensilihen Verwendung Überwiesen worden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ beabsichtigt S. M. S. „Deutschland“, Kommandant: Kapitän zur See Müller,

mit dem Chef des Kreuzergeschwaders, Kontre - Admiral

Prinzen“*Heinrih von Preußen, Königliche Hoheit, an Bord, am 2. November und S. M. S. „Hertha“, Kom- mandant: Kapitän zur See von Usedom, mit dem Zweiten Admiral des Kreuzergeshwaders, Kontre-Admiral Fritze, an Bord, am 31. Oktober von Shanghai nah Amoy in Sce zu

ehen. ge S. M. S. „Iltis“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Lans, ist heute in Wuhu angekommen und beabsichtigt, am 9, November nah Hankow in Sce zu gehen.

S. M. S. „Gneisenau“, Kommandant: Fregatten- Kapitän Kretshmann, wird am 4. November von Korfu nach der Poros-Jnsel in See gehen.

Sachsen.

Jhre Majestäten der König und die Königin haben sih gestern Nachmittag zu vierzehntägigem Aufenthalt von Dresden nah Schloß Sibyllenort in Schlesien begeben, doh gedenkt Seine Majestät, wie das „Dresdner Journal“ meldet, am 9. November, aus Anlaß der für diesen Tag in Aussicht genommenen feierlihen Eröffnung des Landtages, in Dresden anwesend zu fein. i : ;

Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich August stürzte, wie „W. T. B.“ berichtet, am Sonnabend bei der Jagd des Großenhainer Parforce-Jagd-Vereins. Der Prinz konnte niht nah Dresden zurückehren, sondern blieb in Kalkreuth. Die Aerzte konstatierten gestern einen leihten Schädel- bruch. Die Nacht zum Sonntag war s{lecht, am gestrigen Tage war das Befinden Seiner Königlichen Hoheit befriedigend. Das heute Morgen ausgegebene Bulletin meldet: Der Prinz hat in der vergangenen Nacht einige Stunden gut geschlafen und fühlt sich zwar matt, doch wesentlih freier. / Die Brechneigung ist geringer. Die Körperwärme beträgt) 36,8, der Puls ist 54 und E Der Appetit regt fich. Das Allgemeinbefinden ist beruhigend. Seine Königliche Hoheit der Prinz Georg, Höchstwelcher sih ebenfalls nah Sibyllen- ort zu begeben gedachte, hat infolge dieses Unfalls die Reise dorthin aufgegeben.

Elsaß-Lothringen.

Der Bischof von Mey Dr. Fleck is, wie die „Straßb.

Post“ meldet, am Sonnabend früh verstorben.

Oesterreich-Ungarn.

Wie das „Militär- Verordnungsblatt“ meldet, sind die Erzherzoge Otto und Leopold Salvator zu Feld- marschall-Leutnants ernannt worden.

Das österreichische Abgeordnetenhäus hat am Sonnabend die Delegationswahlen ohne Zwischenfall vor-

enommen. Nach denselben beantwortete der Minister des nnern von Körber die auf die lezten Ausschreitungen in Mähren bezüglichen Jnterpellationen und sagte, die Demon- strationen seien nichtallein auf politishe Motive zurückzuführen. Er habe alle Vorkehrungen zur Verhinderung einer Wiederholung solcher Ausschreitungen getroffen und die Behörden angewiesen, durch strengste Handhabung der Geseze dem Treiben un- lauterer Elemente Einhalt zu thun. BVezüglih der Schaden- ersaß-Ansprüche müsse die Entscheidung den kompetenten Behörden vorbehalten bleiben. Der Minister versicherte, er werde in seinem Wüikungskreise dafür sorgen, daß die Ge- chädigten bei Vorhandensein der g gen Voraus- Jezungen ihr Recht erhielten. Die traurigen Ereignisse von hau und Wsetin ‘bildeten den Gegenstand eingehender

olle etnem niht nur seitens der politischen, sondern auch seitens der Gerichtsbehörden. Bezüglih der Geseßzmäßigkeit

des Waffengebrauchs seitens der Gendarmerie sei gleichfalls eine Unterjuhung durch die vorgeseßten Kommandos ein- geleitet und werde, wie in jedem solchen Gas das Landes- gericht darüber zu urtheilen haben. Er, der Minister, werde selbst- verständlih nicht ermangeln, das Ergebniß der Erhebungen ungesäumt dem po mitzutheilen. /

Der Verband der Deutschen Volkspartei gat, wie „W. T. B.“ meldet, am Freitag an die Shönerergruppe folgendes Schreiben gerichtet :

Die Deut E Volkspartei hat, entsprehend den auf den Volks- tagen in Eger, Klagenfurt und Reichenberg gefaßten Entschließungen, alle parlamentarischen Verhandlungen zum Sti ns gebracht, insolange die P E Ae toren vom Jahre 1897 beziehungsweise 1898 nicht be- seitigt waren. Diese Aufhebung erfolgte; wir sind daher von der Obstruktion gur Opvosition übergegangen; wir haben gegenwärtig! au keine Veranlassung, die Delegationswahlen durch Anwendung physisher Gewalt anders sind dieselben niht zu verhindern unmögli zu mahen. Anläßlih dieser unserer Haltung wurden wir von seiten einigec Mitglieder Ihres Verbandes in der geftrigen Sihung des Hauses in beleidigender Weise angegriffen. ir fordern daher, daß uns Jhr geehrter Verband eine entsprehende Genugthuung gebe und in einer Erklärung unsere politishe Haltung als folgeri tig und mit den Interessen und Forderungen unseres deutschen Volks tm Einklang stehend anerkenne. JInsolange uns eine

“derartige Erklärung nicht zugebt, sehen wir uns genöthigt, alle parla- - mentarishen Beziehungen zu Ihrem geehrten Verbande abzubre en.

_* Der „Neuen Freien Presse“ zufolge theilte der Abgeordnete Schöónerer in E dfe l h, ee des Dacalelei hauses dem Abg. Hochenburger mit, daß die Schönerer-

L

drei Tagen Arrest verurtheilt. Gegen den amtierenden Ober- leutnant fanden Demonstrationen statt; der Gasthofsbesiger ver- |

ruppe die von der deutschen Volkapartei verlangte schriftliche Nah nicht abgeben werde. G E,

Na einer in Karolinenthal abgehaltenen Kontrol- versammlung der Reservisten, in welher mehrere Czehen sih geweigert hatten, sich mit „hier“ zu melden und „zde“ ge- rufen hatten, demonstrierten 60 Rebrvisten, indem sie unter Absingung czehischer Lieder und unter Vorantragung einer Tafel mit der Aufschrift „Zde“ in Prag über den Graben und den Wenzelsplaß zogen. An der Brust trugen sie Karten mit der Aufschrift gde Jn Hoschtiy wurde ein Czeche, der bei der Kontrolversammlung erklärt hatte, seine nationale Ehre verbiete ihm, sich mit „hier“ zu melden, zu

weigerte ihm weitere Unterkunft, und im ganzen Orte wurde ihm Quartier versagt. i :

Aus Brandeis, Brauna, Podlesin, Neustrachiß, Mutowiz und Leitomischel liegen Meldungen über Kundgebungen und vereinzelte Ausschreitungen vor, welche sih zumeist gegen jüdishe Einwohner richteten. 8

Im ungarischen Unterhause brachte heute der Minister- Präsident von S zell eine Jndemnitätsvorlage für die ersten vier Monate des Jahres 1900 ein. Der Abg. Barab as richtete an den Minister-Präsidenten eine e Interpellation darüber, ob es wahr sei, daß der Kriegs-Minister angeordnet habe, die Reservisten müßten si in der Kontrolversammlung beim Namenzsaufruf mit dem Worte „hier“ melden und dürften si niht der ungarischen Sprache bedienen. Barabas wünschte zu wissen, ob der Minister-Präsident darauf hinzuwirken gedenke, daß die Reservisten in Ungarn sih auch in ungarischer Sprache melden könnten.

Grofßbritanuien und Frland, i

Einer Meldung der „Times“ zufolge ist der Befehl zu Formierung eines „ala melgeteten Regiments aus der Garde- Kavallerie für den Dienst in Süd-Afrika ergangen. Das Regiment soll aus je einer Shwadron des 1. und 2. Leibgarde - Regiments und der berittenen Königlichen Garde bestehen.

Frankreich.

Der russishe Minister des Auswärtigen Graf Murawjew at sih, wie „W. T. B.“ meldet, am Sonnabend Abend von aris nah Darmstadt begeben. Der französishe Minister des Auswärtigen Delcassé hatte sih zur Verabschiedung auf dem Bahnhof eingefunden. S : Gestern fand in Les neven (Departement Finisterre) die Enthüllung eines Denkmals für den General Leflô, den ehemaligen französishen Botschafter in St. Petersburg, stait. Derselben wohnten mehrere Gencrale bei., Der der russishen Botschaft zugetheilte Rittmeister und Flügel: Adjutant Prinz Orloff, welcher den Botschafter vertrat, hielt eine Rede, in welcher er rühmend des Generals efld gedachte, der die Allianz zwischen den beiden großen Nationen vorbereitet habe. Gleichzeitig gab er im Namen des Kaisers von Rußland dem Wunsche für das Wohl: ergehen Frankreihs und pr ten ruhmreihen Armee Ausdru. Die Rede wurde mit lebhaftem Beifall Ge Nach tien wurden Hochrufe auf Rußland und die Armee aus- ebracht. s Jn der Untersuchungskommission des Staats gerichts8hofs. wurden vorgestern die Anträge des General- Staatsanwalts sowie der Bericht verlesen, welcher zu dem Schluß kommt, daß die Angelegenheit, betreffend die Vorgänge in der Ka- serne von Reuilly am Begräbnißtage Felix Faure's, wieder aufgenommen werden könne, weil die Untersuhung neue That- sahen ergeben habe. Bérenger bat seine Kollegen, die Be- rathungen zu beshlcunigen; Franck-Chauveau entgegnete jedoch , jeder Richter habe das Recht, eine eingehende Prüfung des Aktenstücks vorzunehmen.

Rußland.

Wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet, hat das niederländische Comité zur Hilfeleistung an die Buren in Ney Organen der hauptstädtishen Presse einen in warmen orten gehaltenen Aufruf erlassen, in welchem im Namen der Menschlichkeit die dringende Bitte aus- gesprochen wird, eiligst den Verwundeten, Wittwen und Waisen

durch Spenden zu helfen.

Ftalien.

Die gestern Abend erschienene „Gazzetta- Ufficialc“ ver- öffentliht das Dekret, durch welhes das Parlament zum 14. November einberufen wird. j j

Infolge der Einberufung des Parlaments sind, wie ,W. T. B.“ meldet, die Abgeordneten Prampolini, Morgari und Bissolati, decen Prozeß wegen Umstürzens der Meclicrnen in der Kammer heute beginnen sollte, aus der Haft entlassen worden. Die Hauptverhandlung fand nicht statt.

Der Minister für Post und Telegraphen di San Giuliano hielt vorgestern in Catania eine mit grones Beifall aufgenommene Rede, in welcher er, wie „W. L. B.“ berichtet, Folgendes ausführte:

e Opposition, die keine Gründe finde, das Ministerium an- zugreifen, mache jeßt alle Austrengungen, um den Beschluß des Ministertums zu bekämpfen, durch den die Gewaltthätigkeiten der Minorität, welhe die Verfassung zu Grunde rihten wolle, verhindert werden sollen. Die beste Antwort auf die gegen die Regierung ge- rihteten Anklagen gehe die Kammermajorität und die Haltung der großen Mehrheit des Landes, die in dem kräftigen Schuße des inneren Friedens eine wesentliche Ne, für die wirth- \haftlihe Wiedergeburt des Landes jehe. Die Regierung geborhe dem Geiste der Verfofsung, wenn sie dem Willen der Majorität Geltung vershaffe. Das Recht der Minorität, zu debattieren, set ebenso heilig, wte das der e zu entscheiden. Das italienische Volk, das von dieser Wahrheit überzeugt fei, lasse sich durch künst- lihe Agitationen weder aufregen, noch von der ruhigen, frucht- bringenden Arbeit ablenken, welhe dem Lande den inneren Frieden und Stärke seines Ansehens dem Auslande gegenTper vershaffe. Als Beweis hierfür führe er die Ziffern der Ein- und Ausfuhr - der Haupterzeugnisse, die Ginnahmen der Bahnen und die sich mehrenden Depots ín den Post CPatalen an, die sich jeßt auf 621 Millionen Lire beliefen. Der Minister hob endlich die Steigerung der Einnahmen der Post und der Telegraphie hervor, welhe - im leßten Rechnungsjabre 72 701 630 Lire betragen hätten und im F enwärtigen voraus\ihtlich auf 77 250 000 Lire steigen würden. Der Minister betonte ferner die Reorganisation im Seewesen, die eine shnellere und häufigere Verbindung zwischen den some SFtaliens und den übrigen Häfen des Mittelländischen Meeres

owie mit Indien sichere. Unter Beifallsrufen {hloß der Minister eine Rede mit einem Hoch auf den König und die Königin. i Jn Bus3ca (Piemont) hielt Giolitti gestern eine Rede, in der er sich gegen die Obstruktionsbestrebungen, aber auch gegen

‘ein Programm der von ihm für nothwendig gehaltenen Ne- ‘formen in der Staatsverwaltung entwickelte.

: Schweiz.

Die gestern vorgenommenen Ersazwahlen zum Nationalrath ergaben, dem „W. T. B.“ zufolge, das Fo1t- bestehen der bisherigen radikal:demokratischen T s Jn verschiedenen Wahlkreisen- neu aufgestellte lge tishe Kan- didaten unterlagen. Eine Reihe von Stichwahlen, die auf das Gesammtergebniß ohne Einfluß sind, ist nothwendig. Die ebenfalls gas in einigen Kantonen vorgenommenen Neu- wahlen der-Kantonsvertreter im Ständerath ergaben ebenfalls keine Aenderung der bisherigen Majorität.

Amerika. Aus Carácas vom gestrigen Tage erfährt „W. T. B.“, daß der General Hernan dez sih gegen den General Castro erhoben und Carácas am Sonnabend verlassen habe.

Asien.

Aus Tokio wird der „Times“ berichtet, daß der Kaiser und die Kaiserin am Sonnabend“ ein großes Bankett zur Erinnerung an das Jnkrafttreten der revidierten Handels- verträge gegeben haben. Der Kaiser habe in einer Ansprache gesagt, er sei überzeugt, daß die gegenseitigen Handelsvortheile allen Theilen zum Nutzen gereichen würden, und der hohen Achtung vor dem Gerechtigkeitsfinn und dem freundlichen Entgegenkommen, welche die fremden Mächte gezeigt hälten, Ausdru gegeben. i

Dem - „Reuter’shen Bureau“ sind aus Süd-Afrika

d folgende Meldungen Wgegangen : Nach einer Depesche aus

tapstadt vom Sonnabend beziffert eine dem Afrikanderorgan „South African News“ aus N aidein zugegangene Depe che den Verlust der Buren in dem EUA bei O LORIe auf 36 Todte und 64 Verwundete. Eine Depesche aus Lady- \mith an die „Cape Times“ besagt, daß nah Eingebornen- berihien von den Buren bei Nietfontein 80 fielen und 160 verwundet wurden. Aus Durban wird von ern ge- meldet: Der Oberst Schiel und andere hervorragende Kriegs- gefangene seien auf ein Transportschiff gebracht worden, das sie nah der Simonsbai überführen 6 e, dort werde sie das Kriegs- chiff „Penelope“ aufnehmen. Vom Freitag wird aus Durban telegraphiert: Einer amtlichen Bekanntmachung zufolge über- mittelte der oberste britische Militärarzt in Glencoe, Major Donegan, dem Aa Reit in Pretoria telegraphisch den Dank der im Hospital zu Glencoe liegenden britischen Offiziere und Soldaten für die ihnen von den Buren und ihren Offizieren erwiesene außerordentliche Güte. Der Staats- sekretäc Reiß gab von diesem Telegramm der Negierung* von Natal Kenntniß mit dem Hinzufügen, daß es sämmtlichen Ver- wundeten gut gehe und anscheinend keiner der Offiziere seinen Wunden erliegen werde. Der General Joubert hat dem General White seine Theilnahme anläßlich des Todes des Generals Symons ausgedrückt und dabei bemerkt, er hoffe, der Allmächtige werde bald diesem unglücklihen Zustand ein Ende L den gewissenlose Spekulanten und Kapitalisten herbeigeführt hätten, die nah Transvaal gekommen seien, um Reichthum zu gewinnen, die Andern irregeleitet und diesen s{chmachvollen Kriegszusiand über ganz Süd - Afrika gebracht hätten.

Ein in London eingetroffenes amtliches Telegramm des Generals White meldet, daß die Verluste der Buren in der Schlaht von Glencoe am 20. d. M. 500 Todte und Verwundete betragen hätten, und daß auf dem Gipfel des Talanca-Hügels drei von den Buren in unbrauchbarem Zu- stande zurückgelassene Geschüße gefunden worden seien.

Die „Cape Times“ vom 28. d. M. veröffentlicht folgende Nachriht aus L: Nachdem Aufklärungs- mannschaften, die vom Modderspruit nach Lady- mith zurückamen, gemeldet hatten, daß der Feind ih in großen Massen auf dem Wege von Helpmakaar nah Ladysmith befinde, sandte der General White eine starke, aus Artillerie, berittener Jnfanterie und Kavallerie be- stehende Kolonne aus Ladysmith ab. Die Stellung des Feindes befindet sich drei Meilen hinter dem Modderspruit, diejenige der Engländer ist vier Meilen von der Stellung der Buren entfernt. Nach “einer Depesche des „Natal Mercury“ aus Ladysmith war dort am Sonnabend alles ruhig. Die Truppen hielten Rast. Es wurde eine Abtheilung Buren bemerkt, die schwere Geschüße bergaufwärts brahte. Nach einem gestern in Durban eingegangenen « späteren Telegramm sind die Buren näher auf Ladysmith vorgerückt und haben auf einem Kopie, das 21/2 englische Meilen gegen Elandslaagte zu von Ladysmith entfernt liegt, zwei schwere Geshüße aufgepflanzt. Ein Angriff wird stündlich erwartet. Das „Reutershe Bureau“ meldet aus Lady- \mith vom gestrigen Tage, daß die Buren die Stadt immer enger einshlössen. Die nicht ortsangehörigen Zivilpersonen hätten den Befehl erhalten, die Stadt zu verlassen.

Der „Times“ wird aus Ladysmith vom 28. Oktober gemeldet, die Ballon-Abtheilung habe einen Fesselballon über der Stadt aufsteigen lassen, welcher die Stellung des Feindes und die Lage der Verschanzungen festgestellt habe.

Aus Kapstadt meldet dasselbe Blait: Nah Nach- rihten, die aus Lad A, cingetroffen sind, kamen gestern die britischen Vorposten mit den Buren ins Ge- feht. General Foubert hat mit den Kommandos des Oranje - Freistaats Fühlung genommen. Die Gesammt- macht der Buren beträgt 16 000 Mann, wenn nit mehr, und hat nördlih von Ladysmith in einem Halbkreis mit einem Radius von 10 Meilen Ausfste ues genommen. Eine Buren- Abtheilung marschiert b um die hintere Seite der Stadt, wahrscheinlih mit der Absicht, die Eisenbahn zwischen Lady- smith und Colenso abzuschneiden. .

Aus Maseru (BAtEa wird dem „Reuter’schen Bureau“ telegraphiert, daß in Basutoland alles ruhig sei. Der Caledon River, welcher die Grenze zwishen Basutoland va den Oranje-Freistaat bilde, führe Hochwasser und sei un-

assiérbar. y Demselben Bureau wird aus Mafeking vom 23. d. M. emeldet : Die Beschießung begann heute früh um 7 Uhr

Minuten. Die exsten üse gingen fehl, später schlugen eine Anzahl SQUNE in die Stadt ein, richteten aber meg Schaden an; drei Geschosse trafen ein jeßt als Hospita dienendes Kloster. Nach drei Stunden wurde gefragt ob die Stadt fich. übergebe, was der Kommandant, Ober Baden-Powell verneinte. Eine Depesche. aus Mafekin

24. d. M. lautet: Die Buren haben der Wasserwerke

das Dekret, betreffend die politishen Maßnahmen, wandte und

vom bemächtigt und die Wasserzufuhr abgeschnitten; doch herrscht

feine O da die Wasserbehälter ges sind. Gestern Abend machte eine Abtheilung einen Ausfall; sie stieß drei Meilen nördlih von Mafeking auf den Feind, weselte mit ihm Schüsse und kehrte dann in die Stadt zurück; der Kom- mandant Sydney Webb ist schwer verwundet. Jn Pretoria ist am 27. d. M. die Nahhricht eingegangen, daß Mafeking in Flammen stehe.

Aus De Aar wird der „Times“ berichtet: Nah einem Telegramm / aus Kimberley vom 28. d. M. herrsche dort eine äußerst zuversichtlihe Stimmung. Die britischen - Re- eei Mle El seien auf 7 Meilen von der Stadt vor- geshoben. Die Hofräume seien mit Vorräthen angefüllt, die, wie man annehme, für 9 Monate ausreichten. Die. Meldung, nah welcher nur kleine Rationen zur Vertheilung gelangten, sei völlig unrihtig. Jn den Bergwerken werde noch gearbeitet.

Der deutsche Konsul in Pretoria hat, dem „Reuter- schen Bureau“ zufolge, dem staatlihen Zentralcomité von dem Anerbieten des Deutschen Vereins vom Rothen Kreuz, eine Sanitätsabtheilung zu entsenden, Mittheilung gemacht; das Anerbieten wurde angenommen.

Aus Amsterdam is, wie „W. T. B.“ meldet, am Sonnabend ein für Transvaal bestimmtes Feldlazareth des niederländishen Rothen Kreuzes auf dem Dampfer „König“ abgegangen. Die Leitung desselben liegt in den Händen des Professors Korteweg von der Amsterdamer Universität. :

Nach einer Meldung des „Reuter'shen Bureaus“ aus Tanger vom 28. d. M. bat sich die italienishe Gesandt- schaft zur Erledigung shwebender Forderungen über Mazagan an den Hof des Sultans begeben. Der Gesandte handele als Vertreter der Mächte in der Frage, betreffend die Er- rihtung eines P p sowie die Ertheilung von Vollmachten für Einseßung eines Gesundheitsraths in Tanger.

Parlamentarische Nachrichten.

Das endgültige Ergebniß der am 27. d. M. im 5. württem- bergishen Wahlbezirk M vorgenommenen Ersaß wahl zum Reichstage ijt, wie der „Schwäb. Merkur“ meldet, folgendes: Schlegel (Soz.) 7929 Stimmen, von Geß (nl.) 6090 Stimmen, Bringzinger (Volksp.) 4982 Stimmen. Es findet mithin cine Stihwahl zwischen von Geß und Schlegel statt.

Bei der heute im 5. Magdeburger Wahlkreise (Wolmirstedt, Neuhaldensleben) vorgenommenen Ersaßwahl zum Hause der Abgeordneten wurden, wie „W. T. B.“ meldet, insgesammt 356 Stimmen abgegeben. Davon erhielten der Rittergutsbesißer Himburg-Rogäy (kons.) 205 und der Bürgermeister Golz-Wolmirstedt (konf.) 151'Stimmen. Ersterer ist somit gewählt. :

Nr. 44 des „Centralblatis für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 27. Oktober, hat folgenten Inhalt: 1) Konsulat-Wefen: Grnennung; Ermäßtigung zur Vornahme von Zivilstands-Alten; Exequatur-Grtheilungen. 9) Finanz-Wesen: Nachweisung der Einnahmen des Reichs vom 1. April 1899 bis Ende September 1899. ) Handels- und Ge- werbe-Wesen: Neues Verzeichniß der regelmäßigen Untersuchungen unterliegenden und den Anforderungen der Reblaus-Konvention ent- sprechend erklärten Gartenbau- 2c. Anlagen. 4) Zoll- und Steuer- Wesen: Zulassung spanis@er Verschnittweine und -Moste zum Ber- trag8zollsaze, 5) Polizei-Wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Neichsgebiete.

Statistik und Volk8wirthschaft.

Versicherung staatlicher Besißungen gegen Feuerschäden 1).

(Stat. Korr.) Insoweit bei der preußischen Brandstatistik das Versicherungsverbältniß der vom Brande beschädigten ite noen festgestellt ist, kann die für 1891—94 aufgenommene Statistik dazu dienen, etnen annäbernden Ueberblick darüber zu geben, in welhem Ae staatlihe Besitzungen gegen Feuershäden versichert zu werden pflegen.

Als vom Brande betroffene Gehöfte im Eigenthum des Deutschen Reichs findet man 2 in Berlin, 3 in kleineren Städten und 1 in Landgemeinden bezeichnet; sie sind statistisch mit denen des preußischen Staats, worunter au Lehranstalten 2c. sich befinden, vershmolzen worden. Den verschiedenen \taatliGen Dienstziweigen gehörten 1891 bis 1894 an Gebäuden beschädigte Gehöfte : nah Umfang der in in größeren in kleineren in Land- in Guts-

Versicherung, | Berlin tädten Städten gemeinden bezirken a, ganz unversihert | - 12 30 18 22 24 Þ, nur mitGebäude-

versicherung . . . 3 3 5 15 89 c. nur mit Mobi-

liarversicherung . 8 9 6 9 33 d. mitbeiderleiVer-

sicherungen . .. 2 3 li 13 86 jedoch in den Fällen zu b. ohne Mobiliarshaden mit unbekannter statt fehlender Mobiliarversicherung.

Die Versicherungssumme betrug: Mark bei b. für Gebäude 397100 2624334 36258 227850 1473374 c, Mobiliar 124860 255210 99770 109789 299723 d. , Gebäude 415800 244870 142547 185310 2091033

Mobiltar 228 000 12 497 (*509 835 1 404 350 (*6 658 698

(* mit je einer unbekannten Größe.

Der Immobiliarschaden erreichte

«t 92 292 56281 21388 870240 117798 286 912 4318 41653 424931

1 447 18694 15600 52904 453470

1 355 860 83914 116375 1357398

Zur Arbeiterbewegung.

Mit dem. Ausftand der Berliner. Former, Drüdcker, Gießer, Gürtler u. A. beschäftigte sh, der „Volks-Ztg.“ ufolge, die Vereinigung der Berliner etallwaarenfabrikanten in einer e Bi Generalversammlung. Folgender Beschluß wurde gefaßt: „Bis auf weiteres dürfen von den zur Vereinigung der Berliner Metallwaarenfabrikanten gehörigen Betrieben keinerlei neue Arbeitskräfte, weder rere n URRERR s, eingestellt werden. Aus- genommen find ur diejenigen Betriebe, in denen zur Zeit geriet wird, und zwar dürfen au hier die fehlenden Arbeiter nur in glei Anzahl erseßt werden. Indessen so besonders dringenden Fällen

1) Val. Nr, 254 des „R. ‘u, St,-A.° vom 2. d. M.

‘die Vertrauenskommisston: befuat sein, auf Antrag eines Mitalieds3 Ausnahmen bezüglich ter Einstellung von Arbeitern au in tten zu gestatten, wo kein Ausstand herrscht" Bi l. Nr. 249 und 232 d. Bl.).

Aus Rheydt berichtet die „Rhein.-Westf. P daß die Weber einer dortigen meBhanishen Baumwollweberei thre Kündigung zurüd- gezogen haben, nachdem thre Forderungen, soweit fie \ich u Er- höhung des Lohns und Ans der Arbeitszeit bezogen, von der Firma bewikligt worden waren. Die weitere Forderung der Freigabe der nit geseßlichen katholischen Feiertage hatten sie aufgegeben, auh bezüglih der Bildung eines Arbeiteraus\{husses einigten fie sh im Sinne ihrer Arbeitgeber. (Val, Nr. 253 d. Bl.)

Wie „W. T. B.“ aus Leipzig unterm 30. d M. meldet, ist der Ausstand des Personals der Leipziger elektrishen Straßen - bahn beendet und der Betrieb in vollem Umfange wieder aufgenommen worden. (Vewl. Nr. 257 d. BL.)-

Kunst und Wissenschaft.

Im zweiten Corneliu8-Saal der National-Galerie vereintiot jeßt eine R EEUng das Lebenswerk des im Juli d. J, ver- storbenen Malers Adolf Schreyer. Unter den mehr als 80 Ge- mälden und anderthalb hundert Skizzen findet \sch soviel des Lebendigen und Jugendfrishen, daß man kaum glauben sollte, es rühre von einem Künstler her, dessen Reife in die Zeit der 50er und 60er Jahre fällt. Wir sind“ im allgemeinen niht daran gewöhnt, unsere guten Maler in den Jahrzehnten zu finden, die von modernen Künstlern und in ihrem Gefolge von der modernen, Kunstkritik gern arm an Talent und Wollen genannt werden; und gerade aus jener verrufenen Zeit lernen wir immer wieder Künstler und Werke kennen, die bei ihrem Auftreten nah kurzem für und wider ganz gee wurden. Jeßt, wo Allgemeingut wurde, was sie carakterfest genug waren, damals allein zu vertreten, nden sie Anerkennung, die thnen meist erst das Grab schmüdckt. Zu ihnen gehört Adolf Schreyer, wenn auch nur bedinat. Ihm hat Anerkennung, glänzende wie auc klingende, seiner Zeit niht gefehlt, und felbst auf dem anspruhsvollen Boden von Sn hat man thn gern gesehen und E, Dreimal in vier Fahren fiel ihm die goldene Medaille zu. Aber das alles traf nur die eine Hälfte seines Talents, richtiger seiner Stoffe.

Wie seinen Landsmann, den lange vergessenen Shmitson, hat das Leben der Thiere, vor allem die freie Bewegung des Pferdes ihn von frühster Zeit angezogen, und diese Vorliebe lockte ihn überall dahin, wo in yerkehrsfernen Gegenden \ich eine Art Naturzustand zwishen Mens und Thier erhalten hat, wo im einfachen Leben der Nomadenvölker das Pferd als bester Genosse des Menschen mit ihm Steppe und Wüste als Wohnung theilt. Den Reitec oder Fuhr- mann mit seinem Thier als ein Stück der Landschaft, das ist das unendlich oft variierte Thema S(hreyer’s. In Südrußland, Ungarn und der Walachei, die er während des Krimkrieges mit österreichischen Offizieren durchritt, sammelte er die Eindrücke, deren Ausführung dann sein Leben füllte.

Aus der Zeit vor diesen Reisen stammt freilih {on ein Bild, das uns heute noch, neben aller neueren Schlahtenmalerei, Achtung abzwingt: „Der Angriff preußisher Husaren bei Kuppenheim“. Der badische Aufstand hatte ihm damals Gelegenheit geboten, selbft zu beobachten, was ibmbisher nur durch SUROgraD Tien der großen französishen Maler und Zeichner vermittelt war. Die einen Abhang aufwärts stür- menden, kletternden Pferde und Reiter, im Feuer der Batterie geduckt oder zur Attacke im Bügel gehoben, vor allem die von Sonne, Staub und aufgeworfener Erde erfüllte Luft geben ein so lebendiges Bild der SchlaGit, daß die Frishe der Naturbeobahtung fast ganz vergessen läßt, wie hin und wieder eine Stellung mehr dem pathetischen französishen Vorbild als eigener Anschauung entstammt.

In den südrussishen und ukrainischen Steppen lernte er dann das Spiel der Meme diee über weiten Ebenen, die feinen ver- \ch{leiernden Töne von Luft und Liht, den großen Kontour der Ge- stalten über dem Hortzont lieben. Den Zeichner beschäftigten hier die wenig stolzen, aber in der Bewegung ausdrucksvollen, guten und jeder Steigerung fähigen Pferde, die er mit den einfahen Menschen Leben Weiter und Wind theilen sah. Und, wie er fie dort als ein Stü Natur gesehén, so waren sie ihm von der Landschaft unzertcennlich; eine eigene Liebe, etwas wie melancholishe Vertiefung liegt in diesen noch so ganz urzuständlichen Scenen: der einsame Walache, den sein kleines Roß durch bohes Moorgras am Waldrand entlang trägt, der hilflos im Sumpf \teckende Wagen mit Mann und Pferd, über deren resigniertes Warten die Nacht hereinbriht, das Schlittengespann vom Scneesturm überholt und vor seinem eisigen Wehen in sih gee und dann wieder die entfesselte Kraft der sheuen, drängenden, türzenden Thiere vor dem ziiternden Rauch des brennenden Stalls: das alles bezeugt, wie ihm’ lebendige und unbelebte Natur glei vertraut war, wie ihm alles unzertrennlich war, Luft und Erde, Mensch und Thier; eines hebt, eines belebt das andere, bald als Silhouette über dem Horizont, bald als lebendiger Punkt in der Ein- tönigkeit des Terrains.

Man kann voc dieser lebhaft und liebevoll gesehenen Schlichtheit fast bedauern, daß Schreyer sih theils in Paris von der Mode ju Stoffen führen ließ, die blendender {einen , aber auch Gefahren der glänzenden Oberfläche bergen. Eine Reise nah Algier nahm

- thn vollständig für die früher von Delacroix, damals von

Fromentin und Guillaumet geübte Ortientmalerei gefangen. eine leite, aus rafchem Festhalten auf seinen E en

‘erstandene Technik kam ihm bei diesen \chillernden Sto

zu gute. Und von entging er hier, wo {hon der Gegenstand von vornherein den Reiz des Fremdartigen hatte, niht der Gefahr der Verflahung, die durch Erfolge bei dem Pariser und namentlih dem zahlenden amerikgnischen Publikum gesteigert wurde. Gewiß war er au jeßt noch der Mann des rashen Blickds und der raschen Hand, und Bilder wie der Araber mit dem verwundeten Pferd in öder Beraggegend, oder die „fliehenden Araber“ mit dem federnden Tritt der ofse zeigen, wie auch seine poetishe Empfänglich- keit noch lebendig ist; Studien wie die „Rast am Brunnen“, ein erquickend \chattiger Fleck in der Sonnengluth, wie die in Staub und Sonne hineinreitenden Araber und das bunt bewegte Lager vor den blendenden Mauern verrathen kein Ee der Kraft, sondern eine immer erneute Clastizität auch vor diesen neuen Stoffen. Aber sein sicheres Gedächtniß, ein fo wichtiger Faktor für den beobahtenden Künstler, wurde ihm leiht verhängnißvoll. In der Erinnerung noch beraushten ihn die glühenden Lichter, die bunten Trachten der stolzen Reiter und die beschwingten Nose der Wüste. Manches Bild ist da aus seiner Werkstatt gekommen, dessen Er ole nur der Reiz des Themas- und, was s{limmer, die Nach- gie geit vor dem pathetishen, fsentimentalen Hang des Publikums erklärt. Í Und do, auch Beifall und Anerkennung, die ihm dafür zu theil wurden, mag ihm Jeder G der vor seinen damals weniger eschäßten Studien und Bildern aus früherer 2E gestanden hat. erade sie werden in der Geschichte der modernen Kunst sein Andenken jung erhalten, /

Laud- und Forstwirthschaft. Türkei.

Die Pforte hat mit Rücksicht auf die Gefahr einer Einshleppun

der Gie Pforte Yat 2h eten u Einfuhr von B R FLERLEn und Früchten amerikanisher Herkunft ver- oten. A

Gesundheitsweseu, Thierkrauryetreu und Absperrungs- ; ' “Maßregeln. , Nah der im Kaiserlichen Gesundheitsamt bearbeiteten Statistik über

die, Verbreitung von Thierseuhen im Deutschen Reiche während des 2, M M 899 ist die Maul- und Klauenseuche in

37 409 Gehöften (gegen 15 499 im 1. Vierteljahr 1899) mit elnênt G O inde 212.375 i ern gegen 212. m 1. Vierteljahr 1899 016095 Shafen 170542 ,„ 7 joy s 19 727 Wee en ¿ 3215 Ï 204 134 Seiten « 73084 , : i ¿usammen 1 224 043 Thieren gegen 459 216 im 1. Vierteljahr 1899 ausgebrohen. Die Ausbrüche vertheilen ch auf Staaten gegen 23 im 1. Vierteljahr 1899 82 Negierungs- 2c. Bezirke , 78 776 Nee G e a 62a 6941 Gemeinden 2... 4039 ,„ z Die Seuche hat somit im 2. ne 1899 eine außerordent- liche Verbreitung erlangt und nahezu den bis jeßt beobahteten höchsten Stand vom 4. Vierteljahr 1892 erreiht. Verschont geblieben sind R Eh preußische Regierungsbezirk Königsberg und das Fürstenthum alde

Am Swhlusse des 2. Vierteljahres 1899 herrshte die Seuche in 23 Staaten . . gegen 920 bei Beginn 78 Megierungs- 2e. Bezirken, . . j, L 549 Kreisen . .«“ . o. 487 "” 3 378 Gemeinden O 6), 0e z 14 729 Gehöften 21086. 5 _ Verhältnißmäßig am stärksten verbreitet war die Seuche um diese Zeit im Großherzogthum Mecklenburg-Streliß , in welchem 34,6 9/9 aller dort vorhavdenen Gemeinden verseucht waren ; es folgen die Ae Münster mit 20,9, Düsseldorf mit 17,4, das Herzogthum Braunschweig mit 16,6," der Regierungsbezirk Posen mit 12,3, das Herzogthum Ankalt mit 11,5, der Landeskommissartats- bezirk Mannheim mit 11,4 9/6 verseuchten Gemeinden.

"Oel, ;

Der Naa e a und das Erlös®Gen der Maul- und Klauenseuche bei Nindvieh-Ueberständern iff dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Swhlacht-Viehhofe (Abtheilung für Großvieh) zu Nürnberg am 28. Oktober.

Verkehr3-Anusftalten.

Bremen, 28. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Dresden“, n. Baltimore best., 27. Okt. Dover pasfiert. „NRoland" 27. Okt., v. Bremen kommend, in Baltimore, „Prinz- Vegas Luiipold“ 28. Okt., y. Bremen kommend, in Adelaide an- gekommen. :

29. Oktober. (W. T. B.) Dampfer „Bamberg“, n. Oftasien best., 27. Okt. in Hongkong angek. „Karlsruhe“, v. Australien kommend, 28. Okt. Hurst Castle, „Prinz Heinrih“, n. Ostasien best., 28. Okt. Gibraltar passiert. „Sachsen“, v. Ostasien kommend, 28. Okt. in Aden, „Friedri der Große“, v. New York kommend, 28. Okt. in Southampton angek. und Reise n. Bremen fortges. Der Dampfer überbringt 112 Passagiere und volle Ladung.

Hamburg, 28. Oktober. (W. T. B.) Hambur g-Amerika- Linie. Dampfer „Armenia“*, v. New York n. Stettin, 27. Okt. v. Kopenhagen abgeg. s, Athesia“ 26. Okr, in Philadelphia, „Hel- vetta*, y. Hambura über Havre n. Westindien, 27. Okt. in Grimsby, „Polynesia®*, v. Vera Cruz n. Sus, 27. Okt. in Havre, „Xlandria* 27. Okt. in Colon, „Sicilia“ 27. Okt. in Montevideo, „Sarnia*" 27. Okt. in Port Said, „Sibiria“ 27. Okt. in Yokohama, „Serbia“ 27. Okt. in Saigon, „Croatia“ 27. Okt. in Hamburg angek. Me v. Aug n. Westindien, 27. Okt. v. Havre abgeg. „Auguste Victoria“ heute in New York angekommen.

30. Oktober. (W. T. B.) Dampfer „Pretoria“ 28. Okt. v. New York über Plymouth n. Hamburg abgeg. „Kaiser Friedrich“, v.¡Hamburg über Southampton und Cherbourg n. New York, 30. Okt. Dover, „Hraf Waldersee“, v. Hamburg über Boulogne sur mer und Plymouth n. New York, 29. Okt. Cuxhaven pas. „Armenia“ 29. Okt. in Swinemünde, „Hercynia“ 28. Okt. in Stk. Thomas angek „Helvetia“, v. Hamburg über Havre n. Westindien, 29. Okt. v. Grimsby abgeg. „Castilia“, v. St. Thomas über Havre n. Hamburg, 29. Okt. Lizard, „Venetia“, v. Hamburg über Havre n. Westindien, und „Affsyria“, v. Philadelphia n. Hamburg, 29, Okt. Cuxhaven, „Asturia", v. Hamburg n. Portland, und „Frisia“, v. Hamburg n. Boston und Philadelphia, 29. Okt. Dover, „Adria“ 28. Okt. Scilly passiert.

London, 28, Oktober. (W. T. B.) Castle-Linie. Dampfer „Dunvegan Castle“ gestern auf Heimreise Madeira passiert.

Theater und Musik.

Königliches Schauspielhaus.

Madame Réójane, der ausgezeihnueten französisWen Bühnen- künstlerin, welche vor kurzem eine Reihe erfolgreiher Gaftspiele im Berliner Theater beendete, wurde die Ehre zu theil, auf Allerhöchsten Befehl mit ihrem gesammten Ensemble zwei Vorstellungen auf der Bühne des Königlichen S{auspielhauses zu geben, deren erste, am Freitag, das Sardou'’sche Lustspiel „Divorçons“ (,Cyprienne“) in Verbindung mit dem Einakter „1807“ („Der Küchenjunge“) von Adolf Aderer und Armand Ephraim und deren zweite, am Sonnabend, Sardou s berühmtes und beliebtes Lustspiel „Madame Sans3-Gône“ brachte. Die Fe TA anden \causpielerisen Leiftungen der Madame Réjane in den Hauptrollen der auch im Berliner Theater jüngst zur Aufführung gebrahten beiden Sardou’shen Stücke wurden an dieser Stelle feiner Zeit eingehend gewürdigt; es Bens daher nur bereits Gesagtes wiederholen, wollte man die vielen fesselnden Einzel- heiten ihrer Darstellung noch einmal hervorheben. Mit Genug- thuung wird aber der Zuschauer, der Gelegenheit hatte, die Vor- stellungen in beiden Theatern zu besuWen und zu vergleiähen, fest- \telen Fföônnen, daß - Madame Réjane einige kleine UVebertreibungen nah der Sn as Seite hin, die ihr damals zum Vorwurf gemacht wurden, diesmal glüccklih vermied. In ihrer wackeren Künstlershaar, deren Zusammenspie! besser is, als man es sonst bei reisenden Gesellschaften antrifft, fand sie auch aàuf der Königlihen Bühne zuverlässige und wirksame Unterstühung. Genannt seien in „Divorçgons“ die Herren Numès (Des Prunelles und Mononque (Adhómar) und in „Madame Sans-Gêne*“ Herr Charpentier (Napoleon). Einen glänzenden „und interessanten An- blick bot an beiden Abenden der Ss dar, welchen ein vornehmes, aus den ersten esellschaftskreisen fich zu- sommenlnendes Auditorium bis auf den leyten Play füllte.

nsonderheit glich die Aufführung der „Madame Sans-Göône“ am Sonnabend durch die Anwesenheit Jhrer af ves dieie des Kaisers und der Kaiserin, Allerhöhstderen Erscheinen in der aroßen, mittleren Hofloge des erften Ranges der General-Intendant Graf von Hochberg dur Aufklopfen mit dem Stabe verkündete, einer Festvorstelung. Derselben wohnten auch zahlreihe Mitglieder des diplomatischen Korps, unter ihnen die Botschafter Frankreihs und Rußlands, Marquis de Noailles und Graf von der Osten-Sacken, bei.

Im Königlichen Qperaaule wird morgen Georges Bizet's Oper „Carmen“ mit Fräulein Rothauser in der Titelrolle i Den Don Joss ug He Befehl findet am Donnerstag,

3X Uhr, eine Kinder-Vorstellung von Humperdinck's Mär und Gretel“ mit dem Balket „Die Puppentce“ statt. Den riet Nothauser, das Gretel Fräulein Dietrich.

r. Mut dirigiert. Preise der Plähe: 1, Rang und Pargu L II. Rang 2,5 ITI. Rang 2 Se IV. Mans lag 1 Iv, Rang Siehpla 50 S. Der Billetverkauf beginnt n Tus e K óniglihen Schauspielhause geht morgen She \ n en au eigaulse ge :

Zeagdtie ;Gorlolan“ mit Herrn VMatfowdly in dex Titelrolle

ene. u e L a ß Stollberg, die Virgilia Fräulein Lindner. S

L S R R s E Ip E