1899 / 269 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 13 Nov 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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Auf Jhren Bericht vom 26. Oktober d. J. will Jh dem Kreise Ortelsburg im Regierungsbezirk Königsberg, welcher eine Chaussee vom Dorfe Kukukswalde unter Be- rührung der Ortschaften Gr. - Rauschken, Kl. - Rauschken, Samplatten, Rummy bis zur Grenze des Kreises Allen- stein mit dem Kreise Rössel in der Richtung auf das Dorf Raschung im Kreise Rössel erbaut hat, gegen Ueber- nahme der fünftigen chausscemäßigen Unterhaltung der Straße das Recht zur Erhebung des Chausseegeldes nah den Be- stimmungen des Chausseegeldtarifs vom 29. Februar 1840 Gesez-Samml. S. 94 f.) einschließlich der in demselben ent-

altenen Bestimmungen über die Befreiungen sowie der

sonstigen, die Erhebung betreffenden zusäßlichen Vorschriften vorbehaltlich der Abänderung der sämmtlichen voraufgeführten Bestimmungen verleihen. Auch sollen die dem Chaussee- geldtarif vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee - Polizeivergehen auf die gedachte Straße nous fommen. Die eingereichte Karte erfolgt anbei zurü.

Neues Palais, den 1. November 1899.

Wilhelm R. Thielen. An den Minister der öffentlihen Arbeiten.

Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender N nleibes- scheine der Stadt Müsbeim a. d. Ruhr im Betrage von 2500090 Æ

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2,

Nachdem die Vertretung der Stadt Mülheim a. d. Nuhr mit Genehmigung des Bezirksausshusses des Regierungsbezirks Düffel- dorf beschlossen bat, die zur Fertigstellung des Infanterie-Kasernements, zum Bau cines Amtsgerichtsgebäudes, zum Ankauf und Unibau des alten Postgetäudes zu einem städtishzn Verwaltungsgebäude, zum Bau eines Gemeindegaîtbaufes, zur Erweiterung des städtischen Fried- bofs, des städtishen Schlachthofs und der städtischen Gaganstalt, zur Herstellung einer Kläranlage für die Abwässer der Kanalisation, zur Offenlegung von Straßenzügen und zu Grundstücksankäufen erforder- lichen Mittel im Wege einer Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der Stadt, 4u diesem Zwecke auf jeden Inbaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, seitens der Gläubiger unkündbare Anleibescheine im Betrage von 2 500 000 A ausftellen zu dürfen, da si hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch der Suldnerin etwas zu erinnern gefunden hat, gemäß § 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Anleihefscheinen zum Betrage von 2500 000 4, in Buchstaben: „Zwei Millionen fünfhunderitausend Mark“, durch gegenwärtiges Privilegium Unfere landeéberrlihe Genehmigurg ertheilen. i Die Anleibescheine sind in folgenden Abschnitten : 250 000 M zu 500 M 760000. 1000.7 1500000 „75000

zusammen 2500000 f i

nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit 35 bis 4 Prozent jährlich zu verzinsen und nah dem festgestellten Tilgungsplane mittels Verloosung jährlich vom 1. April des auf die Begebung folgenden Jahres ab mit wenigitens einem und einem haiben Prozent des Kapitals unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihe- seinen zu tilgen. Für den Fall, daß die für 507 702 A aus Mittein dieser Anleihe anzukaufenden Grundftücke zu Zwecken, die aus laufen- den Mitteln zu bestreiten find (z. B. ju Volké)chulbauten) Verwendung finden sollten, ift die Anleibe in Höbe eines entsprechendes Betrages außerordentli zu tilgen. Die Ectheilung dieses Privilegiums erfolgt mit ter rechtlihen Wirkung, daß ein jeder JZnhaber der Anleihe- heine die daraus hervorgegangenen Nechte geltend ¿u machen befugt ist, ohne zu dem Nachweis det Uebertragung des Eigenthums ver- vflichtet zu fein. Ei Av G utte

Durch das Privilegium, welches Wir vorktekaltliÞ der ReSte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anlcihe- scheine eine Gewäbrleiftung seitens des Staats nicht übernommen,

Urkundlih unter Unserer Höcfteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.

Gegeben Neues Palais, den 1. November 1899,

L, S. Wilhelm R.

von Miquel. Freiherr von Rheinbaben.

Rheinprovinz. S Düsseldorf.

Anleibeschein der Stadt Mülhbeima, d. Ruhr te Ausgabe, TRGEE E E

über Mark Reichswährung. des landesherrclihen Privilegiums vom . . . ten 1899 (Amtéélatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf vom .… . . ten : 1899, Nr , und Gesez-Sammlung für 1899, Seite lautende Nr

Die Unterzeichneten beurkunden auf Grund der vom Bezirks- aus\husse des Regierungsbezirks Düsseldorf genehmigten Beschlüsse der Stadtverordneten-Versammlung vom 21. Februar, 16 Mat und 5. September 1899 namens der Siadt Mülheim a. d. Ruhr, daß der Inhaber dieses Anleihesheins ein dargeließencs Kapiial von

Mark, bulhftäblich ... Mark Reichswährung, dessen Empfang sie bescheinigen, von der Stadt Mül- beim a. d. Ruhr zu fordern hat. Die Schuld ift von seiten des Gläubigers unkündbar und wird mit .. . . Prozent jäbrlih verzinst.

Die Rüczablung der ganzen Schuld von 25090009 Æ erfolgt nach Maßgabe des genehmigten Tilgungéplans mittels Verloofung der Anleihescheine in den Jahren 19 . . bis spätestens 19 . . cin- \chließlich aus einem Tilgungéstote, welder mit wenigiiens einem und einem halben Prozent des Kapitals jährli unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleibesheinen gebildet wicod. Die Ausloofung geschieht ia dem Monat November jeden Jabres. Der Stadt bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungëstock zu verstärken oder au fämmtlihe noch im Umlauf befindlichen Anleihesheine auf einmal zu kündigen. j / A :

Die dur die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen waSsen eben- falls dem Tilgungsftocke zu s |

Die ausgeloosten, sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welhem die Rückzahlung erfolgen fell, öffentli bekannt gemacht. Diese Bekanntmahung erfolgt spätestens drei Monate vor dem Zablungs8termin in dem „Deutschen Reichs- und Preußischen Staats-Anzeiger“, in dem Amtsblatte der Königlichen Regierung zu Düsseldorf und in dem amtlihen Kreisblatte des Kreises Mülheim a. d. Ruhr. Geht eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von der Stadtvertretung mit E des ijen Regierungé-Präsidenten in Düfseldorf ein anteres Blatt estimmt.

Bis zu dem Tage, an dem das Kapital zu entrichten ift, wird es in balbjäbrlihen Terminen am 1. April und 1. Oftober, von heute an gerehnet, mit Prozent jährli verzinft.,

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rüdgabe ter fällig gewordenen Zinäscheine bezw. cieses Anleihe- jheins bei der Stadtkasse in Mülheim a. d. Ruhr oder bei den durch die vorbrzeidneten Blätter tekannt gemachten Einlôösungéstellen in Berlin und Köln, und zwar auch in ter nah dem Eintritte des

älligkeitstermins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des apitals eingereihten Anleibes{eine find auch die ven gehörigen

Zinsscheine der späteren Fälligkeitätermine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinssceine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gékündiaten Kapitalbeträge, welhe innethalb dreißig Jahren nah dem Rüfzahlungstermine niht erhoben werden, sowie die inner- balb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjabrës, in welchem sie fällig geworden, nicht erbobenen Zinsen verjähren zu Gunften der Stadt.

Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder vernichteter Anlcibescheine erfolgt nah den allgeuteinen geseßliten Beftimmungen. Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für fraftlos erklärt werden. Do soll demjenigen, welher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährunçsfrist bei der Stadtverwaltung anmeldet und den stattgehabten Besiß der Zinsscheine durch Vor- zeigung des Anleihescheins oder son in glaubhafter Weise dar- thut, nach Ablauf der Verjährungsfrist. der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung aus- gezahlt werden. Ó 4

Mit diesem Anleibescheine sind halbjährige Zinsscheine bis zum Sglufse des Rehnungsjahres ausgegeben, die ferneren Zinsscheine werden für zehnjährige Zeiträume ausgegeben werden. Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Stadtkasse in Mülheim a. d. Ruhr gegen Ablieferung der der älteren Zins\cheinreiße beigedruckten Anweisung. Beim Verluste der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreibe an E des Anleihescheins, ofern dessen Vorzeigung rechtzeitig gescheben ift.

Zur Sicherung der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadt mit ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft.

Dessen zur Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

Mülheim a. d. Ruhr, den .

(Stadtsiegel ) Der Ober-Bürgermeister.

Eingetragen im Kontrolbuch Fol Der Kontrolkbeamte.

Regierungsbezirk Düsseldorf. Zinsschein Li Me zu dem Anleihescheine der Stadt Mülheim a. d. Ruhr gabe, Buchstabe . . .. Ne Ab. T Zinsen über Mark . . . Pfg.

Der Inhaber dieses Zins\heins empfängt gegen defsen Rückgabe in der Zeit vom 1. April (bezw. 1. Oktober) ab die Zinsen des vorbenannten Anleihescheins für das Halbjahr vom ... . ten

i Mark . . . Pfg. r oder bei den öôffentlih bekannt gemachten Zablungéstellen in Berlin und Köln,

Mülbei:r a. d. Ruhr, den . . ten

Der Vber-Bürgermeister. : (Fatsimile.) Die Schuldentilgungs-Kommission. (Faksimile.) Der Kontrolbeamte. (Fafsimile.) Dieser Zinsschein i ungültig, wenn defsen Geldbetrag nicht

Rheinprovinz.

. . «te Aus- . . Prozent

innerbalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit.

erhoben wird.

Rheinprovinz. Regierungsbezirk? Düsseldorf. Anweisung zu dem Anleihescheine der Stadt Mülheim a. d. Ruhr . . .te Aus- gabe, Buchstabe . Wer ¿t Marl Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe ¡u dem obigen Anleihescheine die . . .te eihe von Zins- scheinen für die zehn Jahre 19 . . bis 19 .. bei der Stadtkasse in Mülbeim a. d. Rubr oder dur Vermittelung der öffentlich bekannt gemachten Zablungssteüen in Berlin und Köln, sofern niht rechtzeitig von dem als solden fch auêweisenden Inhaber des Anleihesheins dagegen Widerspruch erhoben wird. Mülheim a. d. Rubr, den . . ten 4 Der Ober-Bürgermeister. (Fafksimile.) Die Schuldentilgungs-Kommission. (Faksimike.) Der Kontrolbeamte. (Faksimile.) Die Anweisung ift zum Unterschiede auf der ganzen Blait- breite unter den beiden leßten Zinéscheinen mit davon abweichenden Leitern in nahftehender Art abzudrucken :

, ter Zinsschein. . ter Zinsschein.

Anweisung.

Finanz-Ministerium.

Der Bundesrath hat in der Situng vom 19. Oktober d. J. § 597 der Protokolle beshlo}sen, -

die obersten Landes-Finanzbehörden in Ecweiterung der ihnen durch den Bundesrathsbischluß vom 24. Oktober 1895 S 564 der alio beigelegten Befugniß zu er- mächtigen, vorbe altlih jederzeitigen Widerrufs und der er- forderlichen besonderen Kontrolmaßregeln Gewerbetreibenden, welhe in zollsiher abgeschlossenen Räumen unter ständiger amtlicher Ueberwachung Bienenwachs- und Japanwacs- Präparate für den Export herstellen, bei der Ausfuhr der Fabrikate den Erlaß des Zolls für das nachweislih verwendete

ienenwachs und Japanwachs zu gewähren.

Der Bundesrathsbeshluß vom 24. Oktober 1895 S 564 der Protokolle ist dur die Verfügung vom 11. No- vember 189 mitgetheilt worden.

Die Hauptämter sind hiernach mit Anweisung zu versehen.

Berlin, den 6. November 1899.

Der Finanz-Minister. Im Auftrage: Dr. Fehre. An sämmtliche Herren Provinzial-Steuer-Direktoren und den Herrn General-Direktor des Thüringischen Zoll- und Steuer-Vereins zu Erfurt.

Abschrift zur Kenntnißnahme. Berlin, den 6. November 1899. Der Finanz-Minister. Im Auftrage: Dr. Fehre. An die Königliche Regierung zu Sigmaringen,

Der Bundesrath hat in der Sizung vom 19. Oktober d. J.

§ 59 dec Protokolle beschloßen: Rohe Strohbänder dürfen zur Veredelung dur Waschen, Bleichen und Färben mit der Maßgabe zugelassen

werden, daß die Verzollung der im Jnlande verbleib

Waare nah ihrem Gewicht im veredelten Zustaad und E Rücksicht auf ihre Herkunft aus einem nicht meistbegünstigten Lande zum vertragsmäßigen Saße der Tarifnummer 35h

erfolgt. Die Anordnung der erforderlichen Kontrolvorschriften bleibt den Zolldirektivbehörden überlassen. Die betheiligten Zollstellen sind hiernah mit Anweisung zu versehen. Berlin, den 6. Nuvember 1899. Der Finanz-Minister. Im Austrage : Dr. Fehre.

An alle Herren Provinzial-Steuer-Direktoren, den Herrn General - Direktor des Thüringishen Zoll- und Steuervereins zu Erfurt und die Königliche Regierung in Sigmaringen.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. h

Der Ober - Präsident Dr. von Bitter zu Posen ist zun Staatskommissar bei der Posener La-dschaft ernannt worden,

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der Meng, D in der philosophischen Fakultät der Akademie zu Münster i. W., Professor Dr. Franz Jostes ist zum außerordentlichen Professor in derselben Fakultät ers

nannt worden. Am Schullehrer-Seminar zu Ortelsburg ist der Seminar

Hilfslehrer Basarke aus Pr.-Friedland als ordentlicher Seminarlehrer angestellt worden.

Angekommen: _ Seine Excellenz der Staats-Minister und Minister der geistlihen, Ünterrihts- und Medizinal - Angelegenheiten Dr. Studt, aus der Rheinprovinz. °

Nichtamllicßes. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, den 13. November.

Seine Majestät der Kaiser und König sind am Sonnabend, Abends gegen 11 Uhr, aus Leßtlingen im Neuen Palais wieder eingetroffen. Seine Königlihe Hoheit der Kronprinz von Schweden und Norwegen hatte sich auf der Station Chactotienburg von Seiner Majestät verabschiede. Jhre Majestät die Kaiserin und O waren gegen 91/4 Uhr Abends aus Plön zurück- gekehrt. Gestern Morgen wohnten Beide Majestäten dem Gottes- dienst in den Communs bei.

Seine Majestät der Kaiser hörten heute Vormittag die Vorträge des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus, des Staatssekretärs des Reichs Marineamts, Staats-Ministers, Kontre-Admirals Tirpiß und des Chefs des Marinekabinets, Kontre- Admirals Freiherrn von Senden-Bibran.

Der Kaiserliße Botschafter in Washington, Wirkliche Geheime Rath von Holleben ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.

Der argentinishe Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe, General Mansilla is vom Urlaub hierher zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzogli mecklenburg-\chwerinshe Geheime Ministerialrath Dr. Langs- feld ist in Berlin angekommen.

Dem Regierungs-Assessor Müller in Merseburg ist die fommissarishe Verwaltung des Landrathsamts im Kreise Sulingen, Regierungsbezirk Hannover, übertragen worden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „See- adler“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Scha ck, am 11. No- vember in Suez angekommen und an demselben Tage nah Aden in See gegangen. L

S. M. S. „Nixe“, Kommandant: Fregatten-Kapitän von Basse, ift gestern in Port of Spain eingetroffen und beabsichtigt, am 24. November nah San Domingo in See zu

ehen. ges S. M. S. „Moltke“, Kommandant: Kapitän zur See Schroeder, ist am 11. November in Port of Spain ange- fommen und geht am 14. November nah La Guaira in See.

S. M. S. „Gneisenau“, Kommandant: Fregatten

Kapitän Kretshmann, ist gestern in Piräus cinatossen

Bayern, Die Kammer der Abgeordneten sührte am Sonn-

- abend die Debatte über die Politik der bayerischen Regierung

Wu Ende und genehmigte den Etat des Ministeriums des eußern.

Oefterrceih-Ungarn,

Die Siebener-Comités der beiden Quoten-Depu- tationen traten vorgestern und gestern wiederholt zu ge meinsamen éingeyenven E zusammen. Diese haben aber, dem „W. T. B.“ zufolge, zu feinem endgültigen Ergebniß geführt. Die beiden Comités haben den Voll- versammlungen der Quoten-Deputationen hierüber Bericht e stattet. Der formelle Beschluß der ungarishen Deputation soll im Laufe des heutigen Tages dem Präsidium der oster- reihishen Deputation mitgetheilt werden.

Berichten aus Budapest zufolge hat die ungarische Quoten-Deputation den ungarischen Minister-Präsidenten von Szell ersuht, durch Vermittelung des Grafen Clary hei der österreihishen Quoten-Deputation anzufragen, ob die- ¿lbe bereit sei, auf der Basis eines von der ungarischen Deputation gemahten Vorschlags die gemeinsamen Verhand- sungen fortzuseßen. Bejahendenfalls würden die weiter:n Ver- handlungen in Budapest statifinden.

Großbritannien und Frland.

Die Königin E e D. D. becihiet, am Sonnabend in Windsor das aus der Garde zu Pferde und der Leibgarde zusammengeseßte Regiment besichtigt, welches nah Afrika geht, und dabei an die Truppen folgende Ansprache gerichtet :

„Ich habe Euch bezie bierber berufen, Soldaten, die Ibr immer in meiner Nähe seid, um Euch Lebewobl zu sagen, bevor Jhr über das Meer zieht nach einem fernen Theile meines Reiches, um Euren Kameraden beizustehen, welhe so tapfer für Eurz Königin und Euer Vaterlard kämpfen. Ih weiß, daß Ihr stets Wure Pflicht wie bicher tbun werdet, und ih bete zu Gott, ec möge Gch scinen Segen geben und Eo wohlbehalten zurückommen lafseu !*

Frankreich.

Jn dem am Sonnabend im Elysée abgehaltenen Véinister- rath wurde, wie „W. T. B.“ meldet, ein Geseßzentwurf ge- nehmigt, welcher verlangt, daß Bewerber um ein Staats- amt zuvor eine bestimmte Zeit lang staatlihe Schulanstalten besucht haben müssen; ferner ein Geseßentwurf , durch welhen der Wittwe des Obersten Klobb eine Pension von 6000 Francs ausgesezt wird. Endlich erhielt ein Geseßentwurf, betreffend Abänderung der Kriegsgerichte in Friebendzenien, durch welchen den gewöhnlichen Gerichten die Nburtheilung von Verbrehen und Vergehen des gemeinen Rechts übertragen wird, die Zustimmung des Ministerraths, Der General Duches ne wurde zum kommandierenden General des VIT. Armee-Korps ernannt.

Jn der vorgestrigen Sißung des Staatsgerichtshofes hielt nah dem Namensaufruf der Senatoren der Staats- anwalt Bernard eine Rede, in welcher er die Ausführungen des Advokaten Devin vom Tage zuvor widerlegte. Bernard legte dar, daß für die Aburtheilung der Angeklagten der Staats- gericht8hof zuständig sei, weil sie, selbst wenn sie keinen auf gewaltsame Aenderung der Staatsform gerichteten Angriff begangen hätten, sch doch eines Verbrechens shuldig gemacht hätten, welches einem solchen Angriff sehr nahe verwandt sei. Der Staatsanwalt forderte am Schluß e Ausführungen den Senat auf, sih für zuständig zu er- (ären. Der Advokat Devin wünschte, der Senat möge sih streng an das Geseh halten. Der Staatsgerichtshof erklärte sich fi Tf Mee geheimen Sißung mit 157 gegen 91 Stimmen ir zuständig.

Der Untersuchungsrihter Fabre hat zahlreihe Unter- suhungen in Paris und in der Provinz angecrdnet wegen der Umtriebe des Vereins „Justice et Egalité“, welche eine Aenderung der Regicrungsform herbeizuführen bezweckten. Namentlih wurden solche Nachforshungen bei dem Blatt „La Croix“ angestellt. Bei den Assumptionisten-Patres und ebenso im Kloster der Assumptionisten-Nonnen wurden Haussuchungen vorgenommen. Ein Redakteur der „Revue Catholique“, welher dagegen Einspruch erhob, wurde verhaftet. Der „Liberté“ zufolge konfiszierte der Üntersuhungsrichter in der Kasse der Assumptionisten 1 800 000 Fr.

Spanien.

Seine Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen, Regent des Herzogthums Braunschweig, sowie Zhre Königlichen Hoheiten der Prinz Friedrih Heinrich von Preußen und die Jnfantin Jsabella besuchten, wie „V. T. B.“ meldet, am Sonnabend Segovia und La Granja. Jn Segovia wurden der Alcazar und die römische Masserleitung besichtigt. Die Zöglinge der Artillerieshule hatten auf dem Alcazar Aufstellung genommen, wo sie von den Prinzen besichtigt wurden. Jn La Granja nahmen die Prinzen das Schloß und die Gärten, in denen die großen MVasserkünste spielten, in Augenschein. Jn beiden Orten wurden Jhre Königlichen Hoheiten von der Bevölkerung mit Be- geisterung begrüßt. Jn Madrid wohnte gestern der Prinz Friedrich Heinrich der Preisvertheilung in der von der dortigen deutshen Kolonie | r dear Schule bei.

Jn der vorgestrigen Sißung des Senats erklärte der Finanz-Minister auf eine an ihn gerichtete Anfrage, daß die Verhandlungen mit den Jnhabern von Titres der auswärtigen Schuld im Auslande nicht weitergeführt werden könnten, bis das Budget bewilligt sei; die Re- gierung hoffe jedo, bald in der Lage zu sein, die Ver- handlungen wieder aufnehmen zu können. —_ Die Depu- tirtenkammer lehnte mit 118 gegen 89 Stimmen den Antrag der catalonishen Deputirten auf Freilassung der in Vaxcelona Verhafteten ab.

In Barcelona veranstaltete gestern eine große Volks- menge vor dem Rathhause lärmende Kundgebungen und verlangte die Entlassung des Bürgermeisters. Jn der Wohnung des [chteren wurden die Fenstersheiben zerschlagen, und es wurden Steine gegen das Gebäude geschleudert. Der gestern in Barcelona eingetroffene catalonishe Deputirte rtega war Gegenstand einer begeisterten Aufnahme seitens der Volksmenge. Er zeigte sih später auf dem Balkon und ermahnte die Menge zur Ruhe. Als er sich vom Bahn- hofe nah seiner Wohnung begab, fiel ein Pistolenshuß. Die Gendarmen schossen darauf in die Luft, was zu einer Panik Ac onlassung gab, bei der eine Person verlegt wurde. Am Abend war die Ruhe wiederhergestellt.

| Türkei.

Wie das Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“ aus Kon- stantinopel meldet, hat der bulgarishe Exarch im ildiz-Palast und bei der Pforte Einspruch gegen die Wahl Firmilian's zum serbishen Metropoliten 1n Uesküb erhoben und die Ungültigkeitserklärung dieser Wahl verlangt, a sie gegen den Ferman, betreffend das Exarchat, verstope. Ebenso protestierte der Exarh gegen die Eröffnung serbischer

Qulen in Veles.

Am 9. d. M. hat, demselben Bureau zufolge, ein außer- erdentlicher Mer ras stattgefunden, welcher sih mit den eiwaigen Verwickelungen beschäftigte, die infolge des Krieges wischen Großbritannien und Transvaal entstehen könnten, wie mit der Haltung, welche die Pforte in diesem Fall ein- ¿unehmen haben würde. / sa Jn Philippopel eingetroffene Berichte aus Kon-

ntinopel melden, daß zahlreiche Mohamedaner unter

ter Anschuldigung, einer gegen das gegenwärtige Regime ge- richteten geheimen Verbindung anzugehören, aus Konstantinopel ausgewiesen worden seien.

Rumänien.

Der Bes Carol ist, dem gestern ausgegebenen Bulletin zufolge, als genesen zu betrachten.

Amerika.

Aus Puerto Cabello vom gestrigen Tage erfährt „W. T. B.“, daß die Stadt nach heftigem Kampfe von dem General Castro genommen worden sei.

Afrika.

Das Kriegsamt in London hat, wie „W. T. B.“ meldet, gestern folgende Depesche aus Kap stadt vom 11. d. M. veröffentlicht: Der Oberst Kekewich berichtet aus Kim- berley, der Feind sei am 4. d. M. sehr thätig gewesen, in der Huuptiade wohl in der Absicht, Vieh fortzutreiben. Die Freistaat-Buren hätten \sich indessen vor der Ankunft der Engländer, ohne zu feuern, zurückgezogen. Sodann seien Trans3vaal-Buren auf Kenilworth vorgerückt, aber bei Annäherung einer Schwadron leihter Reiter aus Kimberley zurückgegangen. Später have der Feind aus einem SUGET zu feuern begonnen, aber keinen Schaden angerichtet. er Verlust des Feindes sei wahrscheinlich schwer, er habe von einer Stelle sechs Todte fortgeschafft. Gegen Abend seien in der Nähe des Wasserreservoirs von Kimberley neue Abtheilungen des Feindes ershienen. Die Engläzder hätten auf dieselben mit Maximgeschüßen gefeuert, auf beiden Seiten sei das Feuern bis zum Hercinbrechen der Dunkelheit fortgeseßt worden. Auf britisher Seite sei ein Mann getödtet, und zwei seien verwundet worden.

Dem General Sir NRedvers Buller is ferner aus Kimberley gemeldet worden, daß der Posten, welcher zur Bewachung des südlich von Kimberley gelegenen Wasserreservoirs stationiert gewesen sei, seit dem 4. d. M. vermißt werde. Man vermuthe, daß er von den Buren gefangen genommen sei. Sonst sei die Lage unverändert.

Das „Reuter'she Bureau“ berichtet aus Bar kly West vom 6. d. M. : Der G:neral Cronze habe an den Oberst Kekewichch in Kimberley die Aufforderung gerichtet, sih am 6. d. M. vor 6 Uhr Worgens zu ergeben; andernfalls werde die Stadt beschossen werden. rauen und Kinder (s auf Veraniwortung des bersten Kekewih in

er Stadt geblieben. Die Buren hielten Kimberley in

großer Stärke eingeschlossen und besäßen {were Artillerie. Eine Depesche des Generais Sir Redvers Buller aus Kap- stadt vom 11. November berichtet demselben Bureau zufolge, daß der Oberst Kekewich unter dem 8. d. M. gemeldet habe, die Beschießung am 7. d. M. habe keinen Schaden verursacht.

Ein weiteres amtlihes Telegramm des Generals Sir Nedvers Buller lautet: Am 10. d. M. hatte eine Re- kognoszierungs-Abtheilung aus Orange River Station vier Meilen östlich von Belmont ein Scharmügel mit den Buren. Der Oberst Gou gh mit 2 Schwadronen Husaren, einer Batterie Feldartillerie und 11/2 Kompagnien berittener Jufanterie stieß 9 Meilen westlich von Belmont auf eine Abtheilung von 700 Buren mit einem Geschüß. Der Kampf wurde mit Artilleriefeuer eröffnet. Die berittene Jnfanterie erhielt den Auftrag, die Flanke des Feindes zu umgehen und das Lager der Buren aufzusuhen. Bei dieser Bewegung wurde der Oberst Keith -Falconer von den Northumberland-Füsilieren getödtet; drei Leutnants, von denen einer später gestorben ist, und zwei Mann wurden verwundet. Nach einem Kampfe, der drei Stunden währte, kehrten die Truppen in das Lager zurück, ohne vom Feinde belästigt zu werden.

Aus Mafeking ist vom 25. Oktober die Meldung ein- getroffen, daß die Buren von drei Seiten einen Angriff auf die Stadt unternommen hätten, aber durch das Feuer der Marximgeschüge zurückgetrieben worden scien. Ein Panzerzug habe die Buren von Crocodile Pool vertrieben. Nach einer späteren Meldung vom 27. v. M. war in Mafeking alles in bester Ordnung. Die Buren hätten cinen 94 - Pfünder auf- gefahren, ohne indessen damit viel Schaden anzurichten.

Das „Neuter’she Bureau“ berichtet aus Aliwal North vom 7. d. M., die Buren hätten die Telegraphendrähte südlih von Aliwal North und die Taue dcs Fährboots dei Daltons Pont zerschnitten. Der Oranjefluß sei jeßt von Zouthan nah Norvals Pont unpassierbar. Eine große Streit- mac der Buren befinde sich acht englishe Meilen von Aliwal

orth.

Dcr Londoner Admiralität ist die Nachricht zugegangen, daß drei Truppenschiffe mit 3676 Mann in Kapstadt ein- getroffen seien; zwei davon seien nah Durban weitergesandt worden, die Truppen des dritten Schiffes würden in Kapstadt landen.

Aus Durban vom 8. d. M. wird gemeldet, daß daselbst von den Kriegsschiffen eine Marine-Brigade mit 20 Geschüßen gelandet worden sei. i

Aus Pretoria vom 6. d. M. melden die „Standard and Diggers News“, man nehme an, daß ein neues Kommando unter dem Befehl von Koos Kook, dem Bruder des ge- fallenen Generals, an dem genannten Tage nach der Front abgehen werde. Die Behörden führen fort, von Haus zu Haus Umschau zu halten. Alle Neutcalen, die nicht ais Freiwillige dienten, würden zum Polizeidienst kommandiert werden. Von

‘den dazu Geeigneten werde erwartet, daß sie 4 selbst stellten.

Die Nichterfüllung dieser Vorschrift sei rait |chweren Geld-

strafen, fortgeseßte Nichtbeahtung mit Ausweisung bedroht.

Dem „Reutershen Bureau“ wird aus Lourenço Marques berichtet, daß der französishe Dampfer “Corbob a“ siebzig Meilen von der Küste durh den britishen Kreuzer „Magicienne“ mittels Signals zum Anhalten aufgefordert worden sei; als die „Cordoba“ die 2 uf- forderung nicht bcachtet, habe die „Magicienne“ einen blinden Schuß abgegee Nah Prüfung seiner Papiere sei dem Dampfer die Weiterfahrt nach Lourenço Marques gestattet worden.

Nr. 41 des „Gisenbahn-Verordnungsblatts", heraud- gegeben im Ministertum dex öffentlihen Arbeiten, vom 10. November, bat folgenden Inhalt: Stoaisvertrag azwishen Preußen und Lippe wegen Herstellung einer Gisenbahn von Lage nach Bieleseid, vom 8. März 1899. Erlaß des Ministers der óffentlichen Arbeiten vom 97. Oktober 1899 betr. Vertretung der Borstände der Maschinen- und Werkstätten-J:spektionen durch Eisenbahn: Betriebsingenieuce,

Nachrichten.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Handelsftatifstik für 1898,

Von dem Kaiserlihen Statiftishen Amt is die Statistik des auswärtigen Handels des deutschen Zollgebiets im Jahre 1898 nah Ländern als Band 122 der Statifiik des Deutschen Reichs veröffent- liht worden. In zwei Tabellen wird zunächst eine Uebersicht so- wohl über den Spezialhandel als auch über den Gesammt- Eigenhandel des Zollgebiets nach Waarengattungen gegeben. Den « Zahlenergebnissen des Berichtsjahres 1898 sind durch- weg diejenigen des Vorjahres 1897 gegenübergestellt, wodurch die Beurtheilung der 1898er Handelsergebnisse wesentlich erleichtert wird. Die gesonderte Aufführung des Spezialhandels (die Einfuhr zum Verbrau und die Ausfuhr inländischer Erzeugnisse) von dem Gesammt-Eigenbandel (die gesammte Einfuhr und Ausfubr über die Zollgrenze mit Ausf{luß der Durwibfuhßr) trägt gleihfalls zur Grhöbung der Uebersichtl:ch?eit bei. In den auf die all- gemeine Dacftellung folgenden Uebersichten wird dann der gaus- wärtige Handel des Zollgebiets mit 84 Ländergebieten, ebenfalls nah einzelnen Waarer.gattungen mit Gegenüberstellung der Jahre 1898 und 1897 in gesonderter Aufführung vom Spezialhandel und Gesammt - Eizenhandel, nachgewiesen. Ungefähr 1000 befonders be- nannte Waaren und Waareagruppen werden nah Mengen bis auf einen Doppelzentner, na Werth bis zu 1000 #4 unter Beifügung der der Werthberechnung zu Grunde gelezten Einheitswerthe im Verkehr mit jedem einzelnen Lande verzeihnet. Ein alphabetishes Register erleichtert die Auffiadung etner jeden Waare in den Haupt- und Spezialübersichten.

Beachtung verdienen aub die zur Erläuterung beigezebenen Uebers sihten, welhe den Handel nah Erdtheilen geordnet darstellen und den Antheil der Herkunfts- und Bestimmunagsländer an der Gesammt- Ein- und Ausfuhr des Zoligrbiets im Spvezialhandel der Jahre 1894 bis 1898 ersihtli® mahen. Es läßt #sich daraus für das Jahr 1898 ersehen, daß die vier Länder

Vereinigte Staaten von Amerika, Großbritannien, Rußland und Finland, i ___ ODesterreih-Ungarn in der Einfuhr 57,0 v. H., in der Ausfuhr 509,6 v. Spezialhandel beigetragen haben und zwar na Werthes bet:

. zum gesammten der Höhe des

der Einfuhr: 1000 M 877 238

die Vereinigten Staaten 825 672

Großbritannien . Rußland und Finland . 736519 Oesterreich-Ungarn 661 176 der Ausfuhr: 1000 A 803 830 453 683 440 506 334 562

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Großbritannien Oefterreih-Ungarn . Rußland und Finland . Vereinigte Staaten .

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Die Durchschnittspreise der wihtigsten Lebens- und Futtermittel

betrugen in den bedeutenderen preußischen Marktorten (aus\{chließlich von Trier) im Monat Oktober 1899 nach der „Stat. Korr.“ für 1000 kg: Weizen 150 A (im September d. J. 149, im Oktober 1898 163 M), Roggen 147 (144 bezw. 140) 4, Gerste 147 (143 bezw. 142) M, Hafer 134 (132 bezw. 133) #, gelbe Erbsen zum Kochen 224 (229 bezw. 223) M, weiße Speisebohnen 245 (248 bezw. 2595) A, Linsen 402 (411 bezw. 417) Æ, Eßkartoffeln 47 (48,5 bezw. 46,7) 4, Richtstroh 36,1 (34,8 bezw. 37,9) 4, Heu 52,4 (59,6 bezw. 49,8) 4, Rindfleisch im Großhandel 1079 (1077 bezw. 1068) M; im Kleinhandel für 1 kg: Rindfleish von der Keule 1,37 (1,36 bezw. 1,35) 4, vom Bauch 1,17 (1,16 bezw. 1,15) 4,Schweinefleisch 1,33 (1,33 bezw. 1,43) 4, Kalbfleisch 1,34 (1,35) 4, Hammelfleish 1,29 (1,29 bezw. 1,27) M4, geräucherter inländisher Speck 1,54 (1,54 bezw. 1,61) M. Eßbutter 2,37 (2,30 bezw. 2,24) M, inländishes Schweine» {malz 1,57 (1,56 bezw. 1,59) 4, Mehl zur Speisebereitung aus Weizen 30 (30 bezw. 33) &, aus Roggen 26 (26) 4; für 1 Schock Gier 4,15 (3,70 bezw. 3,97) M

Die Durh\chnittsyreise des Monats Oktober 1899 weisen beim Getreide noch eine geringe Aufbesserung gegen den September d. I. und zwar um 1 bezw. 3, 4 und 2 G nah, Auch gegen den Monat Oktober des Vorjahres sind di: Noggen-, Gerste- und Haferpreife noch um 7 bezw. 5 und 1 A höher, wogegen der Weizen um 13 M niedriger im Preise steht. Bei den übrigen Preisen sind bemerkens- werthe Veränderungen nicht vorhanden.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Zwikau berichtet die „Volks-Zeitung“ unterm 11. d. M., daß sämmtlihe in den dortigen Textilfabriken beschäftigten Arbeiter infolge von Differenzen von den Fabrikanten ausgesperrt worden sind. Die Zahl der Ausgesperrten beträzt über 1500.

Nachdem sämmtliche Forderungen der Arbeiter am Simplon- tunnel von den Unternehmern abgewiesen sind, haben die Arbeiteri, wie „W. T. B.“ unterm 12. d. V. meldet, definitiv den allgemeinen

Ausstand beschlossen.

Kunft und Wissenschaft.

Von den Vorträgen im Kunftgewerbe-Museum wird der dur Krankbeit unterbroch:ne Cyclus des Drglelon A. G. Meyer über „Florentiner Frührenaissance" heute Abend

wieder aufgenommen.

Ein Preis- Ausschreiben für Plakat-Entwürfe ergeht seitens der Kunstanstalt vou I. C. König u. Gbhardt in Hannover an die Künstler des In- und Auslandes. Gewünscht werden farbige Plakat-Entwürfe von fünstlerishem Werth für folgende Geshäftszweige: Chokolade und_ Kakao, Fleish-Exirakt, Birr, Kognak vnd Ligeure, Kaffee und Surrogate, Biscuits und Kakes, Kindernährmittel, Schaumwein, Parfümerien und Seifen, Lederkonservierungsmittel bezw. Wichse, Nähmaschinen, Fahrräder, Automobile und Pianofortes. Auch Entwiife für andere Branchen werden zur Konkurrenz zugelassen. Die Bedingungen lauten: Die Entwürfe sind in den Hochformaten von 82 K 108, 56 K 86 48 K 72, 36 X 75 cm ju liefern, können in beliebiger Moltechni (mit Ausschluß von Oelfarben) ausgeführt sein und müssen fi für die farbige litbographishe Vervielfältigung obne weiteres eignen. Die Entwürfe sind in leiten Passe-Partouts aus Papve einzuliefern, während das größte der angegebenen Formate in gerolltem Zusfta:.de zur Versendung kommen kann. Als Preise sind fcstgejeßt: 1 erster Preis von 10009 #4, 1 zweiter Preis von 750 M, 1 dritter Preis von 500 4, 4 Preise von É 300 \ff und 6 Preise vón je 200 M Der Ankauf weiterer Eniwürfe bleibt zu angemessenen Preisen vorbebalten. Die preisgekcönten und angekauften Entwürfe ge mit allen Rechten in den Besig der Kunstanstalt über. Das Prcis- rihteramt baben übernommen die Herren: Professor Max Lieber- maun in Berlin, Kunstmaler Walter Leistikow in Berlin, Professor Franz Sklarbina in Beilin. Piofefsoc Dr. Hugo von T‘chudi, Direktor der Königlichen National-Galerie in Berlin, und Johannes Kirdorf, in Firma Reuter u. Siecke ir Be:lin, wel&en sich einer der Theilhaber der aus\{reibenden Firma anschließen wird. Die Preitrihter werden în Berlin zusammentreten Die Einlteferungefrift \@ließt am 15. Januar 1900, Abends 6 Ubr. Den mit Moito zu verschendin Arbeiten sind vers{lc}ene Kuv:cts mit gleichem Motto, die Adresse des Absenders enthaltend, beizufügen und die Sendungen sclbst mit der Aufschrift