1832 / 1 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Departements für dringend nothwendig hielt, so erfolgte unterm

24. Sept. cin zweiter Beschluß, wonach die Auflösung bis zum 28. j

fiatt finden sollte. Zugleich begaben der Unter - Präfekt, der oberste Polizei - Commissar, der Maire von la Meilleraye und der Com- mandeur der Gensd'armerie si in Person zu dem Abbé Saulnier, um ihm sowohl diesen Beschluß als den früheren mitzutheilen. Dieser erflärte -aber, er sey Eigenthümer von la Meilleraye; seine

Mitvewobner wären nicht sowohl. als Geisiliche, denn als Personen.

zu betrachten, die sich vereinigten, um irgend ein Gewerbe mit ein- ander zu betreiben; er werde in diesem Sinne an den Premier- Minister schreiben und verlange, daß man dessen Antwort-abwarrte ;

Úbrigens denke er an keinen materiéllen Wider|tand ; jedenfalis músse

or-abder wünschen, daß man ihm und seinen 150 Mitgenossen, die

kein anderer Vorwurf treffe, als daß sie dem Cantone alles möôg- ;

liche Gute gethan, eine Frist von etwa 6 Monaten gönne, um sich tiach einem andern Zufluchtsorte umsehen zu können. Die Vollziehung des obgedachten Beschlusses wurde hierauf abermals bis zum Eingange der Antwort des Präsidenten des Conseils ausgeseßt. Diese lautete da- bin, daß es hinlänglich sey, wenn die Geistlichen allmälig aufbrächew; der Präfekt wurde angewiesen, hierzu gewisse Fristen zu bewilligen und einigen zwanzig gesunden Geistlichen, \o wie sämmtlichen Gebrech- lichen und Greisen, den ferneren Aufenthalt in la Meilleraye zu ge- fiatten. Etwa 49 Franzosen legten hierauf das Ordenskleid ab und zerüireuten sich im Lande, während 70 Briten und Frländer sich an- schickten, nach ihrem Vaterlande zurückzukehren. Alle Hindernisse schienen sonach beseitigt zu seyn, als sich plöblich die in Paris be- stehende „Gesellschaft zur Vertheidigung der Religions-Freiheit// in die Sache mischte und die Mönche zum Widerstande anspornte. 7-Ganz Frankreich“, schrieb diese dem Abte, „ist bei dieser Angele- genheit interessirt; Sie dürfen niht weichen; wix bieten Jhnen dazu

unser Geld und unseren ganzen Bzistand an. Die Civil - Und Mi- | litair- Behörden, die sich gegen Ste vergangen haben, müssen vor ! Gericht gezogen werden. Verweigert der Staats-Rath die Erlaub- niß dazu, so bleibt uns das Tribunal der bffentlihen Meinung. |

Laden Sie all’ Fhr Unglück, JFhre Rechte, Fhre Pflichten auf un-

sere Häupter, wir stehen Jhnen dafür, daß wir nichts verabsäumen |

werden, um die uns anvertraute große und edle Sache würdig zu verfechten ‘// Am 12. Okt. übersandte demzufolge der Abbé Saulnier die verlangte Vollmacht, und von Stund’ an faßten die Geistlichen den Beschluß, dem Befehle der Regierung nicht Folge zu leisten. Die obgedachte Gesellschaft shickte ihnen Anfangs November den Marquêis von Regnon, um sie in diesem Entschlusse zu bestärken und ibiten mit Rath und That an die Hand zu gehen. Da die Po- lizei bald darauf unruhige Bewegungen im Kloster selbs zu gewah- ren glaubte, so wurden der Abbé Saulnier und der Marquis von Regnon verhaftet und vor den Jnfstructionsrichter in Châteaubriant eführt, der sie jedoch, nah beendigtem Verhdre, wieder in Freiheit segeu ließ. Nach ihrer Rückkunft verfügten sie sih sofort zum Maire von la Meilleraye, vor dem Hr. Saulnier folgende Erklä- rung abgab: „Er wolle, in seiner Eigenschaft als Franzose, aller seiner Eigenthums-Rechte frei genießen, und sey, dem 5ten Artikel der Charte zufolge, Niemanden Über seine religibsen Ansichten Re- chenschaft sGuldig- hiernach werde er nach wie vor die Klosterglocke ichen lassen und seine Mitbewohner so kleiden, wie es ihm beliebe; Abbigens protestire er gegen die Verleßun seines Domicils, das schon seit 6 Wochen von 50 Gendarmen, die er nicht länger beher- bergen und futtern wolle, beseßt sey.// Jn der That ließ der Herr Abbé nach seiner Rückehr zur Vesper läuten, legte auch, wie die meisten seiner Genossen, wieder die geisilihe Kleidung an. Die Regierung erblickte hierin eine Art von Rebellion gegen ihre Be- fehle und glaubte also um so mehr ernstliche Maaßregeln ergreifen zu müssen, als man în der Abtei verdächtige Papiere gefunden hatte. Sonach wurden die 22 Franzosen und 70 Engländer, die sich noch im Kloster befanden, von Seiten des Unter-Präfekten von Château- briant aufgefordert, dasselbe innerhalb 24 Stunden zu verlassen. Dies geschah am 10. November; aber nux 4*Geisillche gehorchten dem Befehle; die: Übrigen widerseßten ih, und erließen am folgenden Tage einé Protestation, worin sie erklärten, daß sie nur einem rich- terlichen Erkenntnisse weichen würden. Am 12ten erschien noch einmal der Präfekt, in Dees des Maire und des Gendarmerie- Commandeurs in der Abte “die Y ( male auf, sich zu entfernen; jedoch vergeblich; eine zweite und dritte Aufforderung war eben so fruchtlos. Jeßt blieb nichts wei- ter úbrig, als einen Geistlichen nach * dem andern gewalt- sam fortführen zu lassen. Rur fünf, die der Arzt für krank er- klärte, blieben vorläufig im Kloster zurü. Alle übrigen wur- den, auf Kosten der Regierung, nah Nantes gebracht, von wo aus sie sich am 17. November auf der Korvette „„Hebe// nach England einschiften. Mittlerweile war inzwischen {hon der Abbé Saulnier als Kläger gegen den Staat aufgetreten und verlangte von diesem eine Entschädigung von 150,000 Fr. für den ihm durch die Aufhebung seines Klosters zugefügten Schaden. Gleichzeitig hatte er die vorliegende Bittschrift bei der Deputirten-Kammer ein- reichen lassen, um von dieser die Erlaubniß zu erlangen, Hru. Cas. Périer gerichtlich belangen zu dürfen. ; Nach dieser Ausenanderseßung untersuchte der Berichterstat- ter die drei Fcagen: Sind die Geseße, wodurch alle geistlihe Ge-

sellschaften aufgehoben wurden, noch in Kraft und kounte Herr

Cas. Périer sle sonach zur Ausführung bringen lassen? Konnte im Bejahungs - Falle“ die Vollziehung auf adminiftra- tivem Wege erfolgen? Js das Geseß vom 2. Bendé- miaire VI. noch gültig *) und fonnte es daher auf die in la Meilleraye befindlihen Engländer angewandt werden ? Herr Bérenger beleuchtete diese drei Fragen von allen Seiten und mit der an ihm gewohnten Gründlichkeit. Ueber die dritte, die für das Ausland von Wichtigkeit ift, äußerte er sich also : ,Es leidet feinen Zweifel, daß das Gescs vom Vendémiaire V, nie zurüczenommen worden if; ob gut oder let, dartiber ‘hatte die Kommission nicht zu entscheiden; genug, dies Gesebß ist uoch eben so in Kraft, als alle übrigen über die Abschaffung der geiftlihen Ocden; alle Ausländer in Fcankreih stehen da-

nah, insofern sie sich nicht im Auftrage ihrer Regierung im Lande befiuden, unter der Aufsicht der Verwaltung, die sie ber die Gránze weisen lassen fann, sobald sie ihre Gegenwart für gefährlih für die öffentlihe Ruhe hält. Das Geseb mag hart seyn; aber die Regierung befand sich, als sie dasselbe in An- wendung brachte, in ihrem Rechte.“ Nach einigen Be- trahtungen über die Religions- Freiheit, kam der. Redner zu folgendem Schluß: „Der 47. Artikel der Charte besagt aller- dings, daß die Deputirten- Kammer das Necht habe, die Mini- fter in Anklagestand zu versegen und vor die Pairs- Kammer zu laden; durch den 28. Art. aber wird die Gerichtsbarkeit der Pairs- Kammer in diesem Falle auf die Verbrechen des Hochverraths und eines Angriffs auf die Sicherheit des Staats beschränkt, Der Fall eines Angriffs auf einzelne Individuen ist nicht darin berücksichtigt, so daß ein solcher feinen Stoff zu einer Anklage von Seiten der Deputirten-Kammer geben kann, Für derglei chen Fälle ift die Gesellschast hon seit dem Fahre 1814 wehr- los; und eben weil man die Gefahren. eines solchen Zustandes erfannt hat, ist in dor neuen Charte unter die Zahl der mög-

*) Der 7te Art. dieses Gesehes lautet also: „Feder Ausländer, der auf dem Gebiete der Republik reis’t oder residirt, obne einen Auftrag dazu Seitens der von der Französischen Regierung aner- kannten neutralen und befreundeten Mächte zu haben, wird unter die specielle Aufsicht des vollziehenden Directoriums gestellt , das ihm seine Pässe abnehmen und ihm die Räumung des Französischen Gebiets anvefehlen fann , insofern es dafúr hält, daß die Anwesen- heit des betreffenden Fndividuums die dfentliche Ruhe und Ord-

nung sidren könnte.//

/; Und forderte die Mönche zum leßten-

lichf bald dur ‘besondere Geseße zu ordnenden Gegenstände die Verantwortlichkeit der Minifter gereißt worden, Der Gedanke ist allerdings s{merzlich, daß ein Bürger über einen Minister Beschwerde zu führen haden könnte, ohne daß es irgend ein Tribunal Fáäbe, das seine Klage ännähme. Die Kommission ergreift daher diese Gelegenheit, um die Ausmeifksämkeit der Ré- gierung auf diese Lucke in unserer Geseygebung zu lenfen und um den Wunsch auszudrücken, daß die Verheißungen der Charte auch in dieser Bezichung ‘baldmöglichst in Erfüllunz gehen mö-

gen. Hiernach soll ih Jhnen über den vorliegenden Antraz fol gende Resolution in Vocshiag bringen: „Die Kammer erklärt |

auf das Gesuch des Adbé Saulnier, daß sle sch nicht bewogen

findet, die Erlaubniß zu ertheilen, Herrn C. Pécier, Präsi- denten des Conseils wid Minister des Junern, in seiner !

Eigenschaft a!s Deputirten gerichtlich belangen zu dürfen.“ Es entspann sich hierauf eine weitläuftige Debatte über die Frage, welcher Gang bei der Berathung über diesen Gegen- ftand z folgen sey. Hr. v. Tracy verlangte, daß die von dem B erstatter citirten Afteustücke gleichzeitig dem Drucke itbergeben würden, und als der Minister des Kultus sich diesem Antrage mit dem Bemerken widerseßte, daß in jenen

Piècen leiht Dinge enthaîten schn könuten, die sich zur Oeffent- | | legt bereits in einem Artikel des heutigen Mon teue

| Rechtfertigung des Hrn. Dumelard, die sl{ch noch uie zur Sprache gekommenes Schreiben vom 15. Oktoh drehte, das er an den Prasidenten des Minister- R In den Artikel des Monit gegen versihert, daß die Regierung dieses Schrei empfangeu habe, daß sich feine Spur davon in den und daß es also uienmals exstiit haben fbnae: Behauptung giebt der Herrn Dumoliard an den Prsidenten des Minister - 22, Oktober , worin jeues an nicht mit einer Sh!be erwähut, dagegen auf ein srheres Schre!Hi 11, Oft.) Bezug genommen | det sich in den auderen Berichten des Herrn Dumolard, Â chtfertigung, die ec nah seiner Aufkunsz| uten des Conseils üderreichte, und worin ( aller seiner Berichte und Schreiben erwähnt, feine Spur vos einem Schreiben, welches er zwischen den 11, und dem 22, Of an das Ministerium gerichtet hätte. Der Moniteur erklärt d jenes Schreiben vom 15. Oft. für eiue reine Erfindun Staats:Rath soll die Absicht haben, Herrn Bouvier - ) wegen einer Summe von 60/000 Fr., die er im Fahre 1814 a Präfekt des Tarn und der Garonne ohne Autorisation der gierung verausgabt, zur Rechenschaft zu ziehen.

Dem Précurseur de Lhon zufolge, finden in di Stadt noch immer zahlreiche Verhaftungen st man daselbst von der Anwesenheit des Herrn v unter Napoleon Polizei- Direktor in Hamburg und in der net sten Zeit General-Polizei:Futendant in Algier war. ster hat an sämmtliche kommandirende Ct en erlassen, worin er dieselden aufforde{@f ihrer ersten Saint : Simonianer, welche seit einigt | Zeit unter den Offizieren und Soldaten der Arniee Droselht für ihre Sekte anzuwerben suchen, entgegenzuarbeiten. Anderem heisit es in diesem Rundschreiben: „Die Lehren diest Sekte sind Jhnen wahrscheinlicy bekannt;

affeftirt sle einen dizarren Myfticismus, beschränkte Köpfe der Fntrizants zu machen. aufs heftigste gegen und macht den verwegenen Borsch!ag, die Ectlichke:t des E thums aufzuheben und die Beitheilung desselben den Háu der -Saint-Simonianischen Sefte anzuvert:auen. Ihnen nicht bemaiflich zu machen, wie subversiv t ; shmacckt: zugleich dieser Plan isi, wie er aber dennoch für die 6 entl Ordnung gefährlih werten kann, wenn er bei den a men Klass E ngang sände und ihre Achtung vor dem Eigenthum , so schl: vor den darüber geltenden Gesezen, s{chnähte. Fch fordere Ghen | daher auf, die Kunstzriffe, welche die St. Sinouianer anwveWird, den möchten, um die unter Jhren Befehien stehenden Milita/Mmer noch hofft, irre zu leiten, sorgfältig zu bewachen.“ ? :

Die Juli-Nitter gaben vorgestern den Generalen Romarifülgt. Die Journale bei welchem Herr Mauguin degErlihe Sache ) de Puy-aveau, CajAer natürlich feine

lichfeit nit eigneten, forderte Herr Berrher, daß man diesel ben mindestens auf das Büreau nuiederlege. Der Minister be- merfte hierauf, die Sache sey von Wicktigkeit, indem jeder Kon- flift zwischen der Kammer und der Verwaltung vermieden wer-

den müsse; die Kammer sch allerdings befugt, die Deponirung

der gedachten Akienstlcke zu verlangen; eben so köune die Regic- rung sle aber auch unter eigener erantwortilichfcit verweigern, Die Versammlung entschied zuleßt, daß bloß dicjenigen Piecen,

die der Komm:ssion mitgetheilt worden, gedruckt werden sollten, |

und nach einer anderen nicht minder lebhaften Debatte verleate

sle die Eröffnung der Berathung auf den 3l. Dez. Hiecauf j bestieg der Kriegs-Minister die Rednerbühne, und entwickelte einen neuen Geseß-Eutwurf, wonach das gewöhnliche Kontingent |

der 80,000 Mann von der Klasse von 1831 ausgehoben werden

soll, Der Minifter bemerkte, daß dies eine bloße Borsichts:Maaß- !

regel seh; wo nämlich, wie in Frankreich, die Aushebung der jungen Mannschaft nur mit der Zustimmung der Kamnieru erfolgen díírfe und mindestens ein Vierteljahr zu diesem Geschäfte erfor- derlich seh, müsse dasselbe bei Zeiten vor sih gehen, damit das ftehende Heer für unvorhergesehene Fälle sofort ergänzt werden könne, Nachdem der Marschall den Geseß-Entwurf selbst vor- getragen hatte, besháftigte die Versammlung sich mit dec Pro- position des Hrn, Portalis wegen Abschaffung der Fahresfcier des 21. Januar. Drei verschiedene Redactionen waren hierüber in Vorschlag gebracht worden. Hr. Berryer widerseßte si allen dreien und erklärte sich nicht uur für die Beibehaltung des Ge- seßes vom Jahre 1816, wodurch die gedachte Feier eingeseßt wurde, sondern verlangte, daß man die Statue Ludwigs AVI. vollende und die Worte darauf seße: „Ludwig XVI., dem Wie- derhersteller der Französischen Fceiheiten.‘““ Der Graf v. Lameth trat zur Widerlegung des Hrn. Berryer auf und protestirte gegen die

Borausseßung dieses leßtern, daß man die Aufhebung der Ge- *

dächtnißfeier des 21. Januar blos deshalb verlange, um das au diesem Tage begangene Verbrechen hinführo in einem minder gehässigen Lichte erscheinen zu lassen; die gesammte Nation ver- abscheue dieses Verbrechen, und Frankreich befinde sl jeut liber dies in einem Zustande, wo es sich mehr als je in dem Gefühle der Liebe zu seinem Herrscerstamme bestärken mü}e: er geneh- mige den Antrag des Herrn Portalis, weil jeder Feiertag dem Lande 2,000,000 Fr. koste und weil das Opfer des 21. Fanuar

nichts dazu beitragen fönnè, die Maneu Ludwigs XV[. zu súh- |

nen. Die Proposition ging hierauf mit 218 gegen 32 Stimmen

in folgender Abfassung durch: „Das Geses vom 19. Fan. 1816 liber die Jahresfeier des 21, Januar wird hiermit aufgehoben.““ |

Verschiedene Gescy:Eatwürfe von örtlichem Fnteresse wurden demnächst mit 231 gegen 6 Stimmen angenommen. Am Schlusse der Sibung eröffnete die Kammer noch ihre Berathun- gen über den Geseg - Entwurf wegen Errich!ung von Waaren- Entrepots im Junern des Landes, Zwei Redner, der Graf Delaborde und Herr C. Dupin ließen si darüber verneh: men, worauf die Fortsezung der Diékussion auf den nächsten Montag (26sten) verlegt rourde.

Paris, 24. Dez. Der König präsidirte vorgestern in ei- nem zweistündigen Minifter-Rathe und arbeitete gestern mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten.

Herr C, Périer leidet in Folge der außerordentlichen. parla- mentarishen Anstrengungen an einer Halsentzündung, die ihn verhindert hat, der gestrigen Sißung der Pairs: Kammer „beizu- wohnen. Auch die Minister des Handels und der auswärtigen Angelegenheiten sind unpäßlich.

Der General Belliard ist aus Brüssel hier angekommen, um au den wichtigen Verhandlungen der Pairs- Kammer über das neue Pairs-Geseß Theil zu nehnien,

Das Hauptquartier der Nord-Armee ift am 20sten d. von Maubeuge nach Cambrai verlegt worden, L

Schon an der vorgestrigen Börse war das Gerücht von in

Grenoble ausgebrochenen Unruhen verbreitet. Die heutigen ; Zeitungen bestätigen dasselbe und enthalten darüber nah Pri- |

vatschreiben aus der genannten Stadt vom 19ten d. folgende Details: „Vorgestern wurden die Einwohner von Grenoble durch geschriebene Anschlagzettel davon benachrichtigt, daß man am fol: gende Tage um 6 Uhr Abends - dem Controleur der direkten Steuern eine Spottmusik darbringen würde; zugleich wurde die National-Garde aufgefordert, nicht zu den Waffen zu greifen, wenn der Generalmarsh geschlagen werden sollte. Am folgen- den Morgen fand man abermals solche Zettel angeschlagen, in denen die Einladung, sich zu einer Kesselmusifk einzufia- den, wiederholt wurde. Die flädtische Behörde forderte ihrerseits die Bürger in einer Bekanntmachung auf, den Ruhestörern nicht Folge zu leifien, sondern sich ruhig zu verhalten; auf zahlreiche eingegangene Beschwerden habe man bereits in der Steuecliste mehrere Berichtigungen vorgenommen, und namentli sollten 2419 Einwohner von der Personal - und Mobiliar:Stener befreit werden. Zugleich wurde ein Bataillon National - Garde unter die Waffen gerufen; diese folgte indessen dem Aufrufe uicht, und mit Mühe brachte man ein Detaschement von 40 Mann zusam: men. Um 6 Uhx bildeten sich vor - der Wohnung des Steuer- Controleurs Volks - Gruppen, und die Spottmusik begann; eines heftigen Regengusses ungeachtet, wurde der Auflauf immer grö- ger, die Volksmenge erdrach das Haus des Controlenrs, warf sämmtliche Steuerlisten aus dem Fenster und verbrannte dieselben auf der Straße. Jeyt wurde Generalmarsch „geshlagen, um die National-Garde zu versammeln, aber die dazu beorderte Tam- bours hatten große Mühe, ihre Pflicht zu erfüllen, obgleich sle von zwei Piquets Linientruppen begleitet wurden; das Volk zerstieß die Trommelfelle und nohm ihnen die Schlägel fort. Die

wenigen National - Gardiften, welche zusammenfamen, wurden

zur Wiederherstellung derdie Während das Feuer der Steuer: Listen diese tumultuarishen Auftritte beleuhtete und der Pöbel auf der Straße unier dem Rufe: „,„Nieder mt den Karl sten! Fort mit der Personal : Steuer !‘‘‘‘ tanzte, wurden zwei Batäil: Waffen gerufen, welche bald diet

angekündigten und schon begonnenen öffentlihen Explicationen glich feflstellen müssen. Dessenungeach- ger heftig über die Lho- nannien Embrigadirung in der Mit- n Sache, die Masse lebhaft nah Möglichkeit auszubeu- cht der Disfussion fiel dabei auéshließlich auf den von stäudig unterstützten ler mit Herrn Odilon-Barrot ß und buchstäblich bis zur chen Kräfte fortkämpfte. End-Resultat dieses gan- d Zeit, der,

weit ns

von dem Pöbel insultirt und waren Ordnung ganz unzureichend, s Hrn. Dumolard unverzü war der Kampf im Gru ) r Vorgänge, als hinsichtlich der soge | einer eigentli wohl Interessen höchst unbedeutende Heut! gder die Opposition, weil selbige die Gefühle der 1 stejn Anspruch zu nehmen geeignet is, zie ten nicht unterläßt. Das ganze Gewi f der Seite des Minifteriums fast uen Minister - Kolle cen Périer zurück, der fich isse: maßen Mann gegen Mann maa [ligen Erschöpfung seiner physi trockene Tagesordnung war übrigens das en Aufvandes von Beredtsamfkeit un # der Kammer sehr richtig bemerkt wurde , dgets oder eines der vielen n Theil die wichtigsten materiellen Fnteressen ber es : Vorschläge hätte gerichtet werden fönnen. ese Debatte die Aufmerksamkeit ‘des Publikums der ‘spruch genommen, daß die fruher durch den Einfluß eriums in den Bureaus erfolgte Verwerfung des L en Autrages, den einwandernden Polen die sogenan aturalisation zu ertheilen, feinen bedeuten aths geritsä}sen hat. Unter auderen Umftänden wáre ur wird hinDpposliion gehofft hatte, gewiß der ‘en nimáa/hier noch immer eine lethafte Symp Akten fiudedét, wie solches die den Herren Rom a's Belaz Straßburz bis Paris bereiteten Ov del Heftigfeit des Parteikampfes in der Deputirt Aiugenblick alle minder erh: bliche und teeten. Yan êr¡og Decazes den längst erwarteten Kommis, 23sten Artikel Abgestattet, und auf die Annahme desselben gen Amendement anzetragen , wonach als gung zur Pairie die Zahlung von 3000 Fr. reichen soll, ohue daß mit die Jeput;rten, auf Antrag des H echsjährige Functionni 1s-Tribunal nothwendig damit veröunden

nde weit weni

lone Linientruppen unter die Ruhe wiederherst: he:rs{cht vollfommene Ruhe und O duung; hen starke Piquets Linientcuppen, und z hen durch die Straßen.

llten und mehrere Per'oneu verhafteten. auf den Pläb ahireiche Patrouillen Das Benehmen der Trup treffüuch: von den 3400 Mann National - Garden , Stadt befitt, sind dazegen auch fen.“ Der Moniteur meldet, daß nach einer geftern ein geganzenen telegraphischen Depesche die Ruhe in Greuobke völ | lig wiederhergestellt seh.

Herr Bouvoier: Dumolard seßt im Constitut onnel, Courrie français undo Naticnal seiven gestern begonneuen Bericht üby den Hergang der Lyoner Ereignisse Behufs dec Rechtfertigun des von ihm dabei als Präfekt beobachteten Verfahrens for der gestrige Arrikel beschäftigte sich mit der Tarif - Angelegenheit! „Mangel an Borauésicht uud Fehl ler des Ministeriums.“ Das Muist.rium seiuerseits wide! die gestrig/ besonders um ej

pen ist vot g Î gen hierbei nur unvoll

heute nur 800 unter den Waf

wie auch licher auf ckständigen, ührenden Ge- inoch hat geitait in |

| die Beraihung des Bu

der heutige ift überschrieden :

—-

en Eindruck hinter- dies, wie auch die Fall gewesen, athie für die Polen empfin- arino und Langermann von ationen - beweisen

zu haben behauptete.

; aber die tirten-Kammer ließ für Juteressen in den Hin- Kammer hat nun der | sions - Bericht betreffende Gese mit einem eiu- Befähiguugs-Be- direfter Steuern ser Steuer:Zahlung noch, wie die erra Mosbourg, beschlossen, eine ung in einem General-Conseil ode

ein Schreiben { Nat? s von de geëlichen Schreibens vom 15. Of tet

Moniteur

der Pairs -

wird; eben fo si/übe der Charte

namentlich in der Re hierselbst dem Práside

seyn müßte, hlung der Söhne der Pairs die Aussicht derselben auf her ais eine der wesentlich- geschen wurde, terlichen Gefühlen der

g. Es Di de Amendement, welches die Wiedererwä | einem jüngeren Alter und folglich éine reiche Verheirathung, welche bis “_flèn Bortheile der erblichen Pairie an esWlirde, dürfte in den att; au spri(sälnm!ung eine kräftige Unterstübung finden, kön nommen würde, abgesehen von cem Eindruck a

g gestimmte große Publikum, leich „insofern alsdann das eputirten:Kammer zurííckzelangen mi Meinung bestehen würde. irfte übrigens in der delifaten Lage, worin r autfgelezten Opfers sie versezte, ihre wahrt haben, wenn sle den g bucf, unter Anführung, ihter schn wolle, ohne strirt hätte; wie

begünstigen Mit„lieder der Ver- nte aber, fallé es anges as schon der Pairie t zu neuen Verwik- ganze Geseß wieder an die ie vielleicht ihrerseits Die Pairs: Kan1imer die Berathung des rde wohl am besten anzen betreffenden Geseyes - Ent- daß sle iu ihrer eigenen Sache nicht alle Debatte gewissermaßen nur einre- n Beschlusse, der die un- und mit der Charte von die auch das gelesenste hiesize Blatt der Partei der Bewe- Mitarbeiter aus der Redaction ach jeßt minifteriell, osicions-Blattes beibehal- Prozeß úber die bei dem es haupt- ! dem persönlichen Anse- ! lie Eintrag zu thun, igt sind, und da man gisde Ende des Herzogs , mit Aufmerksamkeit ver- var über diese r:

. Aubignuosc, di j 0 wenig gunsfti lingen führen

Der Kriegs-Mini nerale ein Rundschreib den Bemühungen der

in religiöser Bejis j b der gecign e cs früher mit der r Karl X. ernannten Pairs eliminirte,

zu blenden 30 selbst, gethan hatte.

Jn politisher Beziehung defl1/ | die gesellshastliche OrdnuAusland interessicen kann, igerbêEtr!fft, ist das fürzliche 2 1g onhängenden Theiles der Fch biantdes „Constitutionnel“, der demn Da er dabei noch den Schein ein will, völlig farblos geworden ist, assenschaft des Herzogs von Bourbon, ch darauf angelegt zu seyn {eint , des Königs und der Königlichen F Personen dabei betheil! den Schleier, der das tra , gelüíftet zu sehen der Linken beobachten z glichst| Stillschweigen ; ' Nachahmer weder bei d artei, noch bei den Anhängern des älteren Flüúq 9onen ; beide benugen viel Und nicht ganz ohne Ecfolg.

Großbritanien und Frland.

gin ist von einer leichten n einigen Tagen ihre

Eine Veránderung, insofern sie das lusscheiden des

j ader au, 1d wie ab/Di

da so bedeutende

n Bourdon verdectt

und Langermann ein Gastmahl, Vorsis führte; die Dep Jolly uad Junhen, der Professor Lelewel, die Spanier Val Vigo, der Jtaliänische General Cerutti und mehrere audere linge nahmen an diesem Festmahle Theil. Gestern wurden die Berhaudlunzen in dem das Testament des Herzogs von Bourbon v bunale O fortgesest. O euchères, Herr Lavaux, hielt ein hochs beredtes Pigidoyer GNLIO 5 welches mehrere Blätter ausführ(HKEwöhnliche

Brighton abgereist

Paris, 23, Dez. Dée vor einigen Wochen in u-Wnizl. Familie zu lauf gewesenen Gerüchte über den Eintritt Herrn Odilon-Bari,4 V in das jebige Ministerium, welche wahrs ten Witnsche, daraus der Périec flärfung in der Deputirten - K Ursprung verdankten, mals nuc wenig Glauben gefunden zu haben schienen, bestimmtere Widerlegung erhalten können, Debatten über die von dem mer hinslchtlich scines Benehmens in den vorgelegten Erläuterungen erfolgt is, -— einen neuen Weweis davon ab, wie {af

ammer von dem jeßigen ministeriellen Systeme [T 6 dur Ge, Holländische

r bei den Wegen,

er Buonapartiftischen de Zweiges der Bour- mehr diesen Prozeß recht shstematish g

utirten Audit

Proze se h or dem hiesigen Ù +

Der Advokat der Baronin ondon, 23. Dez.

lichfeit wiederhergeftellt und wi hrten wieder begin g von Sussex ist gestern nah hnachtsfeiertage im Kreise der

Die Köni

n Spazierfa Hoh. der

, um die Wei zubringen.

sundheit des Herzogs von Wellington geht es

Gunsten seiner Kiientin, mit,utheilen versprechen.

tit der Ge lih besser. Die Times kömmt 8führlih auf die Belgi Verhandlung in der Lo Artikels sagt sle : fel wenige Monats F

cheimlich dem gutgemeTE schen Verwaltung eine neue V ammer erwachsen zu sehen, ih bei den besser Unterrichteten aber schon !W

Ä di 7 dátten L 24 Arti

heutigen Blatte noch einmal 1dische Angelegenheit, zurü, Am Schlusse t zu werden, daß , als die Pecoto- 9nig von Holland múfßte zugestanden worden sind, wel: r- Artikeln nicht enthalten wa- 1d 12 dürften für Vöifec anderer Lán:- giern das Durchgangs- gestatten; aber es soll dies ja Fall seyn, welche Die Ver- ben vorgenommen sprung der verschie- unter welchen die beiden a aberUnterhandlungen Partei zu einem befriedigen: und da der König von Holland Regierung vorfiudet, mit der er , unserer Ansl{cht nach, die jebige g anuehmen, und Modificationen eranderttygen durch eine besondere

\ch& - Holl ndoner Konferenz, „Es braucht nit ben r günstig für Holland sind annar; aber der Ks daß ihm jeßt Vortheile n früheren 18 P. Die Artikel 9, 10 ür weil sle den Bel

als durch die jünzf Miristerium der Deputirten - Ku Lhoner Vorgän Diese Debatten ge! die Opposition in! Deputirten- K dort noch

¡W Unter Früher beiden Vö:ker

na a Schuld rden zu sehn, die Fed Schulden e Ander vereinigt waren ser Art selten dur luß gebracht gelmäßize Belgische , #0 sollte er e Entscheidun

wenig Fortschritte her die Annähernng der Parteien gem Uniständen

Flüssen und Kanälen der n gemeinschaftlich gehört scheint uns nach Gcundsäßen er billigen muß, der den Ur undder dieUmstánde, „in Betracht zieht. D

ch eine dritte

acht hat. Ministerium , mal, um desfallsigen förmlichen Anträgen der Opposl! , die Absicht hegte, selbst die Einleitung zu

zuvorzukommen hmen, vielleicht b

klärungen hinsichtlih jener Vorgänge zu ne gethan, sich streng auf diese zu beschränken und nicht durch h zugefügte Entwickelunzen hinsichtlich seines all Shstems selv| gewissermaßen die Opposition ches selbige ohnedies schon nur zu gern betrit Stellung des Ministeriums wurde dabei erschwert, daß der Marschall Soult, lih der Verhältnisse

zemeinen poiicisd auf dies Feid, den t, zu rufen. noch durch den Um)! dem das Publikum hinsck zu Lyon eine von Herrn Pésrier?s wes lih abweichende Meinung beimißt, nichts that, um diesen Ol ben zu widerlegen, und daß der befaunte (zwar von allen ruhi ßollligte) Ausbruch des ehemaligen Lyoner P-áäfet Dumolard, gegen Herrn Périer doch dazu geeignet war, der den Gegnern des Ministeriums | zu geben, daß, troß der von den Ministern als völlig erschöps angekündigten Erläuterungen, dennoch gewisse Umstande im D feln geblieben seyn könnten; eine Vermuthung, deren Geh?

1widerruflich

denken zu chn scheint. Auch slnd d dseligkeiten; gegen das ortrefflichen Monarchen an- andig zum Frieden gerathen gegen eine solche Nation hieße erfiären, daß elmáßigen Freiheit terlanèsliebe habe,

Und gegen dessen t hnen best g oder gar H n solchen Monarche1 „den Segen einer reg Ruhm einer ausdauernden Va

Leuten gemi flagt worden,

ben, Geringshágun gegen eine an fein Gef

weil wir i gehegten Vermuthung Nahr!

ihl für d

e

Indem wir aber dies aussprechen, können wir weder der einen eine völlige ‘Uneigennügigkeit, noch dem anderen eine Geneigt- heit zum Unterhandeln zugeftehen. Der König würde bei der gegenwärtigen Gelegenheit unpolitisch handeln, sich dem Aus- spruche Europas zu widersegen, toenn er die Konferenz für einig und aufrichtig hält: sein

härtere Bezeichnung verdienen, wenn er, auf eine Uneinigkeit in derseiben rechnend, seine Privat - Interessen in einen Ausruf zur Zwietracht zu verwandeln suchte und durch Verwerfung des Trennungs- Traktates einen allzemeinen Krieg zu Wege zu brin- gen hoffte. ‘‘

Nachstehendes ift, den hiesigen Zeitungen zufolge, der Gesammtbetrag der von Großbritanien zur Ecrichtung der Nie- ; derländishen Festungen und zur Einverleibung der Belgische Provinzen bezahlten Summen :

; 1) Entschädigung an Schweden für Nechte, welche es in den von Holland abgetretenen Kolonieen Ds, D d A, sd 1,000,000 Pfd.St. —Sh. —P. 2) für Errichtung und Ausbesserung der Festungen in den Nieder- anden 2 L dus . 1,999,999 3) für die in Holland gemachte Rus- siche Aulethe: an Zinsen . . . 1,465,876-18-:2. - Amortisation 337 929- 7-3,

Betragen würde aber noch eine weit

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ez ————= } G() 3 S6 B As N 4,803,815 Pid. St. 16S. 3 D.

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Außerdem sind im Fahre 1814 aus den Rriegskassen 1u0ch | 233,470 Pf. 2 Ss. 10 P. bezahlt worden. (

h Der Graf von Mar ist von dem Edinburger Gerichtshofe, | weil er auf einen Herrn Fou Oldham ges{ho}en hat , obne ibn jedoch zu ver!een, zu zweimonattich:r Gefänguißstrafe verurtheilt worden, Außerdem muß er fünf Fahre lang eine Caution von : 9000 Pfund Sterling stellen, um sein friedliches Verhalten zu verbürgen.

Der Sun sagt in seinem Börsenberichte: „Der Baron und die Baronin von Roih¡child sind gestern in Ramsgate, von Calais fommend, gelandet. An leßterem Orte hat der Baron in Verbindung mit seinen Brüdern eine Belgische Anleihe von 2 Millionen Pfd, Sterl, abges{lo}sen. Man glaukte allgemein, daß die besagte Anleihe {ch auf 4 Millionen belaufen würde. Dee jevt abgeschlossene mäßige Summe verspricht dec ncuen An- leihe eiuen guten Erfolg an unserer Börse,‘

Dasselbe Blatt theilt mehrere in der Lissaboner Hof: Zeitung vom 6. Dez. erschienene Dekrete mit. In einem der- selben bezeigt Dom Miguel seine Zufriedenheit mit dem guten ; der slch im ganzen Lande dei den Vorbereitungen gegen einen von außen drohenden Angri: zu erkennen gebe, und for- dert den Justiz- Minifter auf, ihm diejenigen Personen und Be- hörden namhaft zu machen, welche sich bei dieser Gelegenheit am meisten auszeichnen. Jn einem anderen Dekrete wird fefigesegt, daß alle Requisitionen für die Armee zuerst das Eigenthum derje- nigen Personen treffen sollen, welche des Hochverraths angeklagt slnd, und solcher, die das Land ohne Erlaubniß Dom Miguels ver- lassen haben. Nur erft wenn diese Quellen unzureichend befun- den werden, sollen die übrigen Einwohner der Militair - Requisi- tionen halber in Anspruch genommen werden. Die Lissabo- ner Hofzeitung vom 10. Dez, enthält zahlreihe Beförderun- gen in der Armee, Der Globe meldet aus Lissabon vom 10. Dez. : „Die Sloop ¡¿Nimrod‘‘, welche am 29ften v. M. von St. Michaels hier ankam und bisher in Belem zurtickge- halten wurde, hat den Befehl erhalten, binnen 24 Stunden in See zu stehen, widrigenfalls Feuer auß fle gegeben werden würde. Die Gründe zu dieser Verfügung sind nicht bekannt geworden.“

Malta-Zeitungen berichten, daß der Lieutenant

Walker die neue vuikanishe Jnsel bei Sicilien beobachtet und gefunden habe, daß sle jegt wezuig mehr -als eine Viertelmeile im Umfange betrage, obgleih sle im Anfange auf 12 (Englische ) Meile im Umfange geschäßt worden sey; der Dampf und das Sprudeln des Wassers daure fort, und man müsse daher bald einem neuen Ausbruch entgegensehen, Licutenant Walker ift s der Meiung, daß die Fusel in furzer Zeit ganz ver- {chwunden seyn werde.

i Der Amerikanische Capitain Warden hat einen Bericht über die von ihm im Jahre 1830 auf seiner Reise von Neu-Seeland nach Manilla entdeckte Inselgruppe bekannt gemacht. Er hat dieser aus 6 Jusela bestehenden G:uppe den Namen ,„Wester- field“/ gegeben. Die Einwohner sind schwarz, von ftarkem und s{önem Körperbau und anscheinend von friedlicher Gemüthsart. Alle Jnseln haben ein gemeinschaftliches Oberhaupt, das den Oberhäuptern jeder einzelnen Insel Befehle ertheilt. Alle Kinder, mit Ausnahme derer der Oberhäupter, werden bei der Geburt

Auf ihre Weiber sind die Eingebornen im höchsten

Grade eifersuhtig, und sle ermorden sie bei dem geringsten

Niederlande.

Aus dem Haag, 2. Dez. Morgen wird Se. Königl. Hoheit der Prinz öriedrich aus dem Hauptquartier abreisen, um nach der Residenz zurüczukehren, Se, Königl, Hoheit der Prinz von Oranien wird ebenfalls binnen einigen Tagen hier wieder er- vor seiner Abreise von Herzogenbusch wird der Prinz

jedoch noch einem glänzenden Balle beiwohnen, der ihm zu Eh- ren dort veranstaltet wird,

_Die seik einiger Zeit unterbrochen gewesene Communication zwischen Herzogendusch und Mostricht ist jeßt wieder hergestellt. Frahtwagen gehen von einem Ort zum anderen ab und fommen ungehindert an. Diejenigen Wagen, die fürzlih angehalten wor- den, hat die Belgische Behörde in Hasselt mit der Bemerkung, daß die Belgishea Douanen ihre Justructionen überschritten ha- wieder freigegeben.

Amsterdam 24. Dez. Sie werden nun bereits durch unsere Zeitunzen die Note, so wie die sehr interessante Deukschrift erhalten haben, mit denen unsere Bevollmächtigten in London auf die Fciedens: Beschlüsse der Konferenz geantwor- tet haben *), Es geht zuvördeift daraus hervor, daß diese Be- \{lüs}e hier nur immer noch als Vorschläge angeseh:n und Ein- toendungen dagegen für unvermeidlich gehalien werden, so daß bei der Beharrlichkeit, die den Charakter unseres Landes von jeher ausgezeichnet, an das Unwiderruflihseyn jener Beschlüsse kaum zu ie Gründe, welche in der Note dem j ganzen Verfahren der Konferenz, so wie in der Denkschrist den ein;elnen Artikeln entgegengestellt werden, damit keinesweges {on e: \&óoópft, ! und man scheint nur auf Rückäußerungen zu warten, um noch mit : anderen Argumenten, die noch -in Reserve sud, hervorzutreten.

Die Note befindet s{ch in Nr. 359 und die D lage zu Nr. 364 der St, Zeit, 99 und die Denkschrift in

_— 28 r:

Sie haben früher mehrere Schreiben zur Unterstügung der Konferenz - Beschlüsse und zur Widerlegung der muihmaaßlichen Einwendungen Hollands aufgenommen; geftatten Sie nun auch der anderen Seite das volle Recht, die leßteren darzustellen, denn diese sind weniger noch als iu der Note und Denkschrift unserer Bevollmächtigten in den Artikeln erschöp|t worden, wel- e sich in einigen früheren Blättern der Staats-Zeitung besun- den, und worin hauptsächlich der Beweis geführt werden sollte, daß die verworfenen 24 Artikel mit den früher von Seiten Hollands angenommenen Protokollen vom 20ften und 23sten Januar im Wesentlichen identisch schen. Sowohl über das ganze Verfahren der Konferenz, als über einzelne Actifel ihres lesten Beschlusses, läßt sich Manches noch sagen; möge hier vorläufig das Generelle erörtert werden, während ich das Speziellere für ein zweites Schreiben mir vorbehalte. Unterschei- den wir hierbei den moralis&en vom rein materiellen Gesihts- punkt, so bieten sich uns in Bezug auf den ersteren mehrere Fra- gen dar, und ¡war zunáchs die: Sind gegen Holland auch alle conventionelle Formen, die einem Staate, der seine Selbsiständig- keit behaupten will, jeßt wichtiger slud, als je, wirklich beobachtet ivorden? Diese Formen sind sowohl hiusichtlich dec in der Di- plomatie allgemein geltenden Gebräuche, als im Wesen der Ver: handiuug und in demn Ausdru ¡hrer Resultate, verleßt worden. Hiuslhtäich der ersteren bieten der Pariser Traktat vom 30. Mai 1814 und die Wiener Kongreß-Afte Autecedentia dar, die uo im fcischesten Andenken hätten sehn fönnen, aber dennoch unbeachtet geblieben sind; die Rücksicht, welche man der Unabhängigkeit einer seldfi- ständigen Nation schuldig war, ist selten. beobachtet worden. Eine zweite Frage wird seyn: in dem Londener Friedensvertrage au dafür Sorge geiragiu, daß in demjeagigen der beiden be- theiligten Läuder, in welchem die geseslicze O:dnnug nicht un: terérochen worden, feine Schwierigkeit si erhebe, die Fürst unb Volk ¿einander offenbar als Parteien, von denen jede ein besoudeces YJateresse zn veriheidigen hat, gegenübeistelit? It dies nicht vielmehr geschehen, ivdem mau den König, der ais Großherzog von Luxemburg materielle Fateressen wah:- zunehmen hat, deren Aufzebdung nicht von “ihm ausschließ- lih athángt, Holland gegenüber in eine Lage verschte, die ihn leit als egoistisch fönnte erscheinen lassen, und scheint es

nit, als hätte man absichtlich das Eine vor dem Anderen begún-

sligt, um das Holländische Volk für eine Combination zu gewin- nen, bei der nur der Fürst all:in persönlich benachtheiligt sehn würde? Sollte in dieser Bestimmuna nicht die gewandte Munier Jenes ergrauten Staaiëmannes zu e:fennen seyn, dessen Mittel, um seine Gedarfk:n zu verbergen, zum Europäischen Sprichworte geworden ist? Ohne meßr a!s im Vorübergehen der indirekten Aufmunterung zu gedenken, welche dem revolutionnairen P nuipe durch die Beschisse der Konferenz zu Theil grwvorden, wili ich

| dieselben nun von ihrem materiellen Gesichtspunkte aus betraten, | doch auch hierbei dasjenige nichi weiter berühren, was bereits in den

offi„iellen Aktenftücken der Niederländischen Bevollmächtigten auf- geführt worden. Das Recht der Ecoberung ist ein altes Read Recht; von jeher hat der Sieger dem Beslegten die Bedingun- gen des Friedens auferlegt; läßt sich jedoch auch in dem vorclie- genden Falle sagen, daß dies Recht auf Seiten der begünstigten

Partei seh? Haben sih nicht vielmehr diejenigen, die als V er:

mittler herbeigerufen worden, zu obersten Schiedsrichtern

zugegeben werden kann daß die Konferenz zwischen zwei ganz gie i- chen Parteien, d, h. zwischen zwei gleich unabhängigen Mäch- ten, die zu feinem Einverftänduiß mit einander fommeau foan- ten, zu entscheiden gehabt, so finden wir auch dann immer

noch die materiellen Jnteressen der einen artei auf mehrfache Weise hintangesett. Zunächst stellt sih die fe den aae Theil des Großberzogthums Luxemèturg zu erlangende Entschädi- gung weder hinsichtlich des Flächen: Jnhalts, noch hinsichtlich der Bevölkerung als zureichend dar; ist fle es vielleicht au jeßt hinsichtlih des in den auszutauschenden Distrikten herrschenden Wohistandes, so wird sie es doch gewiß nicht mehr in 50 Fahs ren sehn, da das Luxemburgische Ung!eich mebr Quellen ais das Lim: burgische darbietet, die bei der geringsten Nachhülfe einen großenReich- thum entwickeln fönnen, Fúr die den Belgiern bewilligten freien Handelsstraßen durch diesseitiges Gebiet und die Holland auferlegten Servituten, ist den Holländern durchaus fein wirklicher Vo: theil bewil: ligt, der auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit beruht, so oft auch die- ses Wort in dem Traktate selbst vorkommt. Unter anderen Nach: theilen, die einer späteren Evtwickelung vorbehalten bleiben, er: wächft daraus au der für Holland, daß es die Festung Mastricht niemals in Belagertungszustand erklären kann weil hierdurch ja der den Belgiern unter jeder Bedingung geslcherte freie Durchzug unterbrochen werden würde! In Bezug auf den Theil, den Belgien an der emeinshaftlihen Staatsschuld überneh- A, soll, 4 Ee feine h i

es auc allen seinen Verbindlichkeiten nachfommen werde, wie: wohl doch das, was seit einem Jahre in Brüssel vorgegangen, beweist, wie dringend nöthig eine solche Bürgschaft seh. Euaudlich aber ist auch gar keine Rücksicht auf das genommen worden, was Hr. Verstolk van Soelen in seiner auf die 18 Práäliminar: Artifel vom 26. Juni abgegebenen Erkläcung bemerkte, daß es nämlich an einer Beftimmung fehle, wonach die Máchte auf das Verlangen einer der beiden Parteien in denjenigen Fällen als Vermittler auftreten würden, wo ‘die Parteien bei der Aueführung der j Traftat:Bestimmungen slch nicht mit einander verstäudigen könn- ten. Dies sind einige Beispiele von den Verleßungen, welche Hollands materielles Futeresse in dem neuen Traktate erlitten hat. In meinem zweiten Schreiben werde ih auf die einzelnen Actikel selbst zurückfommen, um Manches nachzuholen, was in der Denkschrift unserer Diplomaten noch nicht berührt worden.

inreichende Bürgschaft dafür dargeboten,

Brüssel, 25. Dez. Dec Kriegs-Minister hat die Regis

ments-Commandeure ermächtigt, 10 bis 15 Mann von j E ages s v ede Compagnie einen l4tägigen Urlaub zu ertheilen. Ae

Der Assisenhof in Antwerpen hät die der Pnderung im

Monat März Angeklagten freigesprochen.

Der in Namur erscheinende Courrier de la Sambre

meldet, daß das dort garnisonircende Bataillon der Antwerpener

Bürgergarde den Befehl erhalten habe s zogthum Luxemburg zn begeben, habe, sicch nach dem Großher:

Die Belgische Armee zählt dermalen nit weniger als 41

Generale, deren Biographiten vou der Emancí j Vene JLapt pation ange: kludigt werden. . Es befivden sich darunter die Fcanzösischen

Cas Desprez, Gründler, Billard, Picquet, Nempde und am.

Mehrere hiesige Fabrikanten sollen der Negierung eine Bitt-

{:ift eingereicht haben, worin sle darunr ansuchen, d ps ,” ,, ' , i G a A s fuhr:Prämien für einige Fabrikate festgeseßt werden. Î O

Die Regierung gedßt damit am, die doppelte Douanenlinie

aufzuheben und statt deren eine einzige ¡u errichten, wo alle

durch das Geseß vorgeschriebene Formalitä widin sell E Formalitáten streng beobachtet

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