1832 / 3 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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“einem neuen Erziehunas- Syfiem und der Antrag, an den Uni-

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11,900 Dollars, während das Darlehen der Bank an diesen Siaat sih auf 7,109,000 Dollars heläuft. Den 8 Staaten Maine, Vermoat, New-Hanmpshire, Rhode-Jsland, Ohio, Ken- tuckyh, Tenness:2e und Xouissiana gehört von dem sämmt- lih:¿n Kapital der Bank nur das Drittheil einer Million Dol: lars, wáh-end das von der Bank an diese 8 Staaten gemachte Darlehen über 19 Millionen Dollars beträgt. Wenn nun das Priviiegium dieser Bank abgelaufen if und eine neue Bank begründet wicd, möchte wohl Jemand zu behaupten wagen, daß diese neue Vank jenen Staaten ein eben so großes Darlehen werde gewähren fönnen? Und könnten wohl diese Staaten 19 Mitltionen Dollars einzahlen? Eine solche Verminderung ihrer baaren Hülfsquellen würde großes Elend in denselben zur Folge baben und, vermöge des natürlichen Zusammenhangs alles“ Han: dels, auch in allen anderen Staaten shmerzlich empfunden werden. ‘‘ E

Die lebte Tarif:Bersammlung, welche in hiesiger Stadt gehal- ten warde, hat einen Beschluß angenommen, wodurch eine Ge- fellihaft- von Freunden des Amerikanischen Shstems in den süd- lichen, sliowestiichen und westlichen Staaten anempfohlen wird, die am nächsten 1, Januar zu Cincinnati eine Sizung halten will, Diese Stadt wurde als der passendste Ort hierzu ersehen, indem von da aus zu Wasser mit allen westlichen und südwest- lichen Staaten eine Communication ftattfin?et.

Im Richmond Whig liest man: „Der Nefrain des von den Nullifiz rern im Süden avgefiimmten Liedes ist immer der Deuek, woinit der Tarif auf dem Baumwellenpflanzer laste; des- halb ift es wckhl nicht unnöthig, zu wiederholen, daß die Aufhe- bung des Zolls auf den Zuker den Pflanzer von Süd- Karolina m. he iminizen würde, als cin auswärtiger Krieg. Xa man kann

entsprochen, welche der bedeutende Fang im Frühjahr zu verheißen schien. Es find námlich im ganzen Laufe dieses Fahres nur 33424 Tonnen gepackt worden, während im Jahre 1830 zusam- men 37314, mithin 3891 Tonnen mehr verpackt waren. # # t Bp T0 lers In Magdeburg waren cifcanfkt genesen geslarben Bestand

bis zum 28. Dez. 611 243 365 3 hinzugek. vom 28. bis 31. Dez. 9 c 2 10 Cumma 620 243 367 10 Darunter Militair 54 A 23 - In Breslau warecu erkraufkt genesen gefiorbven Bestand bis zum 24. Dez. 1305 616 689 -

Hinzugek. v, 24. bis 28. Dez. 2 _ 2

VESR T Zie M F R C Summa 1307 616 689 2 Darunter Militair 36 22 14 - Ausbrüche der Cholera sind bemerkt: Regierungs=Bezirk Magdeburg. Kreis Wanzleben, in Bahrendorf, am 17. Dez. Regierungs-Bezirk Oppeln. Kreis Ratibor, in Groß Reterwiß und Bojanow am

25. Dez. ; Regierungs-Bezirk Bromberg. / Kreis Wongrowiz, in Lengliszewo am 17. Dez: , it Groß-Laskownika am 24. Dez. Regierungs-Bezirk Marienwerder. Kreis Flatow, in Salesch, am 17. Dez. Jn der Stadt Ortelsburg hat die Cholera vollfommen

U-ch weiter geheo und die Ueberzeugung aussprechen, daß eine j Zurtinahme des Zucker: Tarifs die Baumwollen: Pflanzungen | von Süd: Karo.ina gänzlich zerstören und zu Grunde riten | müßte, indem dadurch der Feldbau von Louisiana si von Zuk. rrohr auf WBaumwvolle, als den eintráglicheren Kuliurzweig, ; wenden würde. Dann aber würde zweifelsohne in Virginien der ; Werth der Sklaven um wenigstens 25 pEt. herabfinken.“‘

Am 5teo d. M. schloß der hiesige literarishe Verein seine diesjäzrige Session, in welcher He:-r Adams práäsidirt hatte. Uater den zuz Vortrag gekommeùen Gegenständen sind vorzüg- | l¿ch foigende bemerkenswerth: ein Bericht über den Bilduags- zustand Columbdiens, der Vorschlag, zu Athens ein Kollegium zu grindeu und die Bibel zu einem flassishen Buch an den literarischen F. ftituten Nord-Amerika?s ¿zu machen, der Plan zu

versitäten der Vereinigten Staaten Professuren für Geschichte zu errichten.

Aas Berichten der Hudson- und Delatware - Kanal - Gesell- schaft geht hervor, daß dieselde aus ihren Luzerner Kohlenberg- : werken vermittelft Eisenbahnen und Kanálen in diesem Jahre gegen 409,000 Tounen Kohlen nah Rondout am North - Niver versandt hat, Eine Zeitung macht darüber folgende Bemer- fungen: „Es -wáre interessant, unseren auswäitigen Handel mit dem im unen des Landes ¿zu vergleichen, Unsere Wagen an der Lancasierschen Barrière enthalten gewöhnlich 4000 Stück Kohlin over 2 Tonnen. Wenn man nun be- denkt, daß cs 20,000 solcher Wagen bedurft hätte, um jene Quantität zu transportiren, so kann mon sih eine Voi stel- iung von der Thätigktit der Kohleuminen anm Luzernerflusse macen. Man hetrachte die Sache noch von einer anderen Seite. Ein Schiff von 300 Tounen hat son eine ziemlihe Größe. Zu jener Ladung nan würden mehr als 130 soicher Schiffe erforder- l:ch seyn. Kaum tverden sämmtliche Schiffe, welche oon Phila- delphia und New - York nach allen Punkten Enropas segelu, jo ; viel Tonnen Laduag betragen, Dies giebt eine Vorftellung da- von, zu welcher Lusdehnung jener Mebleikändil gedeihen fann, der sch jept 1o0ch in seiner Kindheit befindet; und dies noch da- | zu in einec Gegend, welche vor etwa 7 Jahren noch eine völlige Wildaiß war.“

In der Grafschast Stafford in Virginien hat man in der lezten Zeit mehrere anschulihe Stöcken gediegenes Gold gefunden,

J nil.0 nd,

Berlin, 1, Yan. Nachrichten aus Königsberg zufolge, ist ihre Kaiserl, Hoheit die Frau Großstirstin Helene von Nuß- land mit den Großfürstinnen Maria, Elisabeth und Katharina Kaiserl. Hoheiten am 26. Dezember Nachmittags daselbs ange- fommen, und hat ohne Aufenthalt die Reise nach Rußland fort-

esept.

G : —— Einen Beweis von dem jezt in Beclin herrschenden,

Gottlob! sehr günstigen, Gesundheitszustand giebt auch nachste-

hender Vergleich der in der vorleßten Woche hier Geborenen

und Gestorbenen mit denen in derselden Woche des vorigen Fahres 1831. Vom 17. bis zum 23. Dez. 1830.

Geboren O T E C C 2008 Geftorben R e V C D E T s a qÂD,

VaCAMER De T pa Da E P P N AUDLER L E Mehr geboren 19. Meßr gestorben 21,

Aus Breslau vom 29, Dez. wird gemeldet: Heute morgen gegen 7 Uhr brach in dem Hospital Allerheiligen, und zwar im rechtea Flügel des Haupt - Gebändes, Feuer aus, nd griff, der geleisteten Hülfe ungeachtet, so unaufhaltsam um ch, daß es in seiner ganzen Länge noch diesen Mittag fortdampfte. Zum Glück ift keins dec Neben:Gebäude ergriffen, und sämmt- lihe Kranfe sind gerettet und anderweitig untergebracht worden. Die U sachen, wodurch der Brand enistanden, sind bis jegt nicht ermittelt, eben so. wenig ift für den Augenbli der eivaltige Schaden zu berechnen, der durch die Vernichtung oder Beschäti: gung so vieler dem Hospitale odet dem darin wohnenden Be- amten- Personale angedörenden Vorräthe, Mobilien, Geräthschaf- ten und Effekten verursacht ift. Leider sind beim Löschen einige Menschen ve:-unglückt. —- Abends tum 6 Uhr stand noch das Geblfk des Obeifioecks lángs der ganzen Fronte des Gebáudes in lihten Flamnien,

Nach ichten aus Breslau vom 26. Dez. zufolge, hat die in der vorhergegangenen Woche wieder eingetretene warme Witterung die Oder- Schifffahrt nochmals eröffnet. Sie ist für die Versendung von Gütern flromabwärts sehr benuyt worden. Uns Oder-Schleslen sind auf der Oder 10 Schiffe mit Werg: werfs:Produkten und 17 Schiffe mit Brennholz in Breslau an- gekommen. :

Aus Posen vom 28 Dezember {reibt man: Auch hier haben wir bis voc wenizen Tazen außerordentlich milde Witte- rung gehabt, die, eben so wie au anderen Orten, ungewöhuliche Erscheinungen hervordrahte. So fonnte man in einem Garten der Vorstadt Wilde einen Kirschbaum in voller Blüthe prangen

und mehrere Blumen im Freien blühen sehen. | Der Herbft-: Heringsfang auf den FJnseln Wollin und | Usedom und jenseits der Divenow hat den Erwartungen nicht

aufgehört. : : i

In Sunderland waren bis zum 21, Dez. incl, 511 er: -, franft und 188 geftorben («m 23ßen ecfcanfcen 2, flarden 2 und |

genas 1). Ju Newcastle waren bis zum 21. Dez. 153 ec: fcanft und 53 gestorden (am 23jteu erfcanfren 30, fstarven 4 und genasen 12).

Jn Hamburg sind vom 27sten bis 30sten Dez. Z Perso: nen an der Cholera erfrauft, 1 genesen uud 1 gestorben.

Jn Wien sind vom 24îen bis 26sten Dez. 4 Personen er- franft, 9 genesen und 1 gestocben.

Literarishe Nachrichten.

Als die beiden ersten Vände der „Briefe eines Ver- ftorbenen“/ ershienen waren, hat die Staats-Zeitung bex die- ses mitten in den politischen Stürmen der Zeit sih bemerklich machende Neise- Sfizzenduh eine aus deu Jahrbüchern für

: wissenschaftliche Kritik eutlebnte, von der Feder des Herrn BVarnhagen von Ense herrührende Recenstou mitgetheilt, die ucht |

wenig dazu beigetragen hat, das kucz nach seinem Ecscheinen nur einem fieinen Pudl:kum befannie Werk in die Hande eines grö- ßecn zu bringen.

fle umfassen, eigentli die ersten Bude hätten bilden sollen),

haben eine zweite Beuctheilung in den genanuten „Jahrbücher“, |

und zwar von derselben geübten Feder, veranlaße. Wir können es uns nicht versagen, hier einige Bruchstücke daraus mitzuthei- len, Zunächst heißt es hinsihtlich des auf dem Titel des Wer: kes noch immer nicht genannten Autors : /

¡Neber den Verfasser snd wir gegenwärtig keiner anderen Auf- shlüsse theilhaft, als die wir schon bei den früheren Bänden ge- habt. Allein die Vermuthungen und Wahrscheinlichkeiten, an wel-

chen es die Leser nicht haden fehlen lassen, sind allerdings unge- | mein erleichtert und vermehrt durch die bedeutende Menge neuer Angaben, Bezüge und Anspielungen, die sich den früher dargeborte- |

nen jeßt Überreichlicy zugejellen. Wir verkenaen den Reiz nicht, der mit ciner genauen Erforschung dieser Art verbunden jeyn kann, wir wissen sehr wohl, daß ein solcher Bersuch, wie weit die Kunft

der Kritik im gegebenen Falle zu einem bestimmten Ziele vordrin- |

gent und bis zu welchem Grade der Gewißheit fie es bringen fann, cine glänzende Gelegenheit darbietet, alle Funken des Geistes sprü- ben zu lassen, und mann gfache Kenntnisse und richtige Vorliel- lungsfraft in bewegte Wechselwirkung zu seben. Doch wir unseres Theils mdgen auch jeßt, wie schon früher, an dieses Spähen und Nachspüren keine Zeit und Mühe wenden, da uns die Ermittlung eines Namcns hier zur Beurtheilung der Sache nicht erst nöthig dunkt. Die reale Persdnlichfkeit freilich, durch welche die vielfa- chen Lebensbilder, Schilderungen der Natur und dec Geselischaft, sch vor uns aufichliceßend, an deren Sinn und Gemüth sie gleich- fam sih verkdrpern, kann uns nieht glei{gültig seyn, und es wäre

eine wahre Unbefriedigung, wenn dicse beim Lesen uns dunkel odec Aber ein solcher Mangel findet auch gauz | und gar nicht Statt, das Buch ist in diesem Betreff fetnesiveges |

unverständlich bliebe.

karg, und fommt auch in diesen Bänden, wie in den früheren , je- |

dem billigen Wunsche zuvor. Wir wollen uns hier nicht gerade zumeist auf die gespenftische Erscheinung stüßen, zu welcher die Künste des Herausgebers der Seherin von Prevorst abgelernt

scinen abgeschiedenen Freund gezwungen haben : die bôchst anzie- |

bende Erzählung dieses wundervollen, helldunfelü, für cin gläubi- es Gemüth schauerlichen Herganges giebt zuleht doch nur ein ge- penstisches Bild, durh welches nur derienige befriedigt wird, dec es wirklich geschen hat. Wir halten uns lieber an die hellen Züge des naturlihhen Taglebens, die aus den. Briefen sclbs| überall her- vorleuchten ‘/ i x

Weiterhin fährt die Recension in der, zur Kenutniß des Verfassers, dessen einem Euzlisthen Schüler Galls in den Mund gelegte humor1stische Zec,liederunz seines Schdels mitgetheilt wird, folgendermaßen fort:

¡Es bedarf kaum der Bemerkung, daß Form und Fnhalt der !

vorliegenden Bände ganz gleichen Werthes mit den früheren sind. Wir finden dieselben Eigenichafteu, welche den Beifall der unhbe-

| fangenen Lesewelt, und wenigstens die Aufmerksamkeit der befan-

genen, in so hohem Grade erlangt, und selbst dem feindlichiten Widersacher cinen tiefen Seufzer der Anerkennung abgezwungen haben, auch hier in voller Wirksamkeit und schön|er Entfaltung. Das Talent der leichten , sicheren , raschen und gründlichen Dar- fiellung, gestüßt auf ausgebildeten , klaren Sinn, behagliches und kühnes Gemüth, scharfe Einsicht und feinen Geschmack, erwirbt abermals in den mannigfachsten Gegenftänden unsere stets erneute Bewunderung. Die schwierigsten und unfaßbarsten Dinge, die größten Massen und die zartejten Einzelnheiten, Landschaften und Gebäude, Volks- und Staatsleben, Gemälde, Maschinen, Perso- nen, Verhältnisse und Sinnesgarten, Alles wird unter der begabten Hand des Verfassers unmittelbar anschaulih, und ein Hauptver-= dienst ift es, daß diese Anschaulichkeit ohne alle Anstrengung und Umschweife gleich beim ersten BerÜhren des Gegenstandes wie durch Zauber A M dem Leser die Täuschung bereitend, als finde nur das natürlichste, leichteste Ergreifen statt, das kaum irgend einer Hand ‘fehlen könne. - Aber beim ersten Versuche dürfte sich zeigen, daß ein eben so dreisles als blindes Selbsivertrauen wohl utappt, aber nicht faßt und darbietet, und an den Gegenständen aum die Handhabe findet, welche der glücklichen Geschicklichkeit auf den ersten Blick diensibar ist Daß hier das Vermdgen des

Erschauens, die Kraft und Leichtigkeit des Behandelns und die Ane |

muth der Schilderungen nicht nur dem“ gemeinsamen Elemente der darstellenden Kunst angehdren, sondern auch in das besondere Elcs

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Die fürzlih erschienenen beiden leßten Bände | Jener Bricfe (die der Zeit und dem Neise:-F: ament nach, welche

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ment der vornehmen Bildung getaucht sind, wie solche dur « glúckliches Naturell hindurhdringt und sich in ihm veredelt: L haben wir auch bereits ausgesprochen und brauchen es nur wi holt. zu bekräftigen. Freilich möchte der Widerspruéhsgeist auch eigenthümlich Ausgezeichnete der Vornehmheit gar zu gern [f nen, und dessen Einfluß wenigstens aus der Literatur htnweg sen; aber gerade în diesem Gebiete werden die unvertilgbaren F# zúge einer solchen Bildung , deren verleßendes Uebergewicht in dem Weltleven oft hassen und meiden mag, fich am harmlos | und freundlichsten geltend machen, und es bezeugt in jedem

M A E,

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung,

| Vorurtheil und Beschränkcheit, die eigenthümlichen Wirt thatsächlicher Zustände nicht anerkennen und würdigen zu w(F Wie sehr aber an unserem Autor das Vornehme zu schätzen: is, zeugt schon die zum Theil gew ß auch daraus abzulcitende v ? Yuvefangenheit, die ihn zu den hôchsten Personen und Kreisen E gleitet, und die gleich weit davon entfernt if, sch impyonire = lassen , oder in gereizte Opposition zu treten, welches leztere F eine Art von Befangenheit isi / s „Durch die Ueberschrift des ersten Briefes : /1 Dresden, F 8 Sept. 1826//// werden wir diesmal in den Anfang der ge Reise gesiellt , wenn glei der genannte Ort noch auf einen q ren Ausgangspunkt hindeutet. Sehr bald wird fodann Weim reicht, und hier verweilen wir freudig theilnehmend in einen schönsten Lebenskreise unseres Vaterlandes Der Verfasser beri von seinem Besuche bei Gôthe, nicht ahnend, daß er diesem F als Dees befannt a ta, aa auf das S gel A en werden würde. Wenige Blätter führen uns nah Rotter)! ; A / Es sey erlaubt, hier als Beleg und Shmuck unseres Berich Der Referendarius Kettner u Köln ist zum Notar im lebendige Schilderung des von Arnheim nach jenem Orte zu Fiedensgerichts - Bezirke Gummersbach, Landgerichts - Bezirks gelegten Weges einzuschalten. Der Verf. nennt das Land - e bin, mit Anweisung seines Wohnortes in Nunderath, ernannt weiten Garten von magiher Wirkung, und fährt dann worden. /7-/Auf einer Chaussee, von Klinkern (sehr harc gebranute Zi( F *“ gebaut, und mit feinem Sande verfahren , eine Straße, dic (8 nich s Übertrofen werden kann, und nie auch nur die {wi Spur einés Gleises annimmt, vrollte derx Wagen mit jenem : sets den gleichen Ton haltenden Gemurmel des Rôderwerks F

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se, Majestät der König haben den General - Major von uel zum General-Lieutenant zu befördern und ihm den Ver- ns: Orden mit Eichenlaub zu verleihen geruht,

Zeitungs-Nachrichten,

das für die Spiele der Phantasie so einladend is. Obgleich

dem endlosen Park, den ich durchsirih, weder Felien“ noch A us l an d. ' Berge giebt, so gewähren doch die hohen Dämme , auf wi lch :

Wea zuweilen hinanfsieigt, die Menge, große Massen bild Rußland.

-,

Landsiße, Gebäude und Thürme, wie die vielen aus Wiesen E St, Petersburg, 24. Dez. Se. Maj. der Kaiser haben oder Uber klare Seen aufiauchenden kolossalen Baumgrappen, l itte!st gnädigsten Reskripts an den Kriegs - Gouverneur von

indschaft eben so viel Abwechselung von Höhe und Tiefe, als ley : Q. E 5 A L S ves fedenstel G ja ihre grdfte C ga und General-Gouverneur von Lief -, Esth - und Kurland W.,5

thümlichkeit besteht eben in dieser unglaublichen Bewegung M ieral- Lieutenant Baron von, der Pahlen, vom 18ten d,, den- Mannichfaltigkeit der Gegenstände, die ohne Aufhdren die Aufussülben zur Belohuung seiner vieijährigen Dienste und besonders samkeit in An\pruch nehmen. Städte, Dörfer, Schlôsser,- mit (d# wirksamen Maaßregeln , welche von ihm gegen die Unter- reichen Umgebungen, Villen von jeder Bauart mit den niedli(hmunzen der Litthauishen Jusurgenten in Ausführung ge- Blumengärten , unabschbare Grasflächen mit Tausenden weideiacht wurden , zum Ritter des St, Alex ander - Newski- Ordens Kübe, Seen, die im Umfang von zwanzig Meilea bloß durch T8 annt. V ads Rue A Die Ga, ‘ang Ju einem anderen Reskript vom 13. Dez. an den General: aumlange Schilf, zum Decke cher jor F A e ; 2 i ) Myriade von Wasservögeln zur Wohnung dient, alles F djutanten und General von der Jufanterie, Grafen Sakrewski, sich fortwährend die Hand zu Einem freudigen Reigen, in Weugen Se. Majestät demselben, bei Gelegenheit der ihm ge- : 3 1 Währten Entlassang von dem Amte eines General-Gouverneurs

; man wie im Traume durch flüchtige Pferde fortgerissen wird, f en Snt i Le h rend immer neue Paläste, immer andere Städre am HorizontdEs Großfürftenthums Finnland, FJhren Dank für seine uner:

scheinen, und ihre hohen Gothischen Thürme in dämmernder FMüdliche Thätigkeit bei der Führung dieses Geschäfts. mit den Wolken sich verschmelzen. Even so läßt in der Nahe M Für Auszeichnung im leßten Feldzuge und vorzüglichen oft grotesfe und siets wechselnde Staffage keinem Gefühl der WDiensteifer haben Se. Majestät die Obersten Baron Wrangel Il, förmigkcit Raum Bald sind es seltsam mit &{nizwerk undÿ Baron Sedler, Baron Fredriks I V., Galafejeff, Sacker, Saitoff U. goldung verzierte Wagen ohne Deichsel, und von Kütscern [F d Wikinsfi zu General-Majors befördert und den General- gtert, die iu blauen Wesien, kurzen schwarzen Hosen, schwa E L (- Adi din Ga Strümpfen, und Schuhen mit ungeheuren silbernen SchnFleätenant Uschafoff I, zu Ihrem General - djutanten, den Ge- auf ciner schmalen Pritsche ben: oder zu Fuß wandernde Vi ral:ldjutant Baron Geiéemar zum Commandeur des 5ten Re- mit sechs Zoll langen goldenen und filbernen Dhrringen behansskrve: Kavallerie-Corps, den General-Lieutenant Gerftenzweig zum und Chinesischen Sommerhüten , gleich Dächern , auf den Kiyärtillerie-Chef des abgesonderten Garde-Corps, den General:Ma- | bald zu Drachen und fabeshaften Üngethúmen verschnittenc Laisdr Stich zum Generalstabs-Chef des ersten Infanterie-Corps, den Bäume, oder mit weiß- und bunt. r „Delfarbe angesîcichétie LnWencral-Major Grabbe 1. zum Chef der 2te: Dragoner-Divistou, Mie ALIOSC nue P E Oa Velecte, ebens. n General-Lieutenant Savorinski zum Chef der 2ten Division htlich schief liegend gebaute Häuser, Gärten mit lebensgiS, * Bes R», N A1 ; ç 2 Dea eutor Ba “in Altfranzdsischer Hofkleidung durch das ael zu Pferde, den tral POIoe e l eids E eau e i r eine Menge zwei bis drei Fuß hoher, (ŒUr der 1jien Brigade der 1sten leichten Garde: Kavallerie-:Dipvi- busch lauschend, oder eine Wienge zwei bis dret Fuß bober, (f i L ; : O gelblank polirter Messingflaschen auf den grünen Wiesen am qson und den General-Major Noth IL, zum Commandeur der ! flehend, die wie pures Gold im Grase blinfen, und doch nuSten Brigade der 2ten Grenadier: Division ernannt, bescheidene Bestimmung haben, die Milch der Kühe auf Die hiesigen Zeitungen enthalten Jeßt die Fortsezung men, welche daneben von jungen Mädchen und Knaben des Allerhöc sten Tagesbefehls vom 18. Dez., durch welchen an sig gemolken werden, fkurz eine Menge ganz fremder, diejenigen Truppen-Abtheilungen, welche sich in dem legten Feid- | gewohnter und phantasiischer_ Gegenstände bereiten Jeden Asse am uieisten hervorgethan haben, Auszeichnungen verliehen E eru. Kugg Fndis G orte Auf Dee die Ma O erden ; untec Anderem erzolten die Infanterie:Regimenter Prinz l Dic ches Gepräge . Ie "1E1C9 A ros - Ragor 191! 5 é s d Aberall in den Goldrahmen des schönsten Sonnenschein; Wal an Preußen, Meval Ç Alt - Jagecmanuland, U IUeG faßt, geziert mit der reichsten Pflanzenwelt, von riesenhaften Eitl annlazd Welikije-Lnk,, Beloserst, Dlones uad Jelet, die Ka- Ahorn, Eschen, Buchen bis zu den kostbaren ausgestellten T! Adinier-Regimentie &arclah de Zollh und das Zte und ilte Já- hausblumen herab, so wirst du dir eine ziemli genaue und feilgEr ck R giment Tezaïo : Schildchen mit der Jushrift: für War- weges übertriebene Vorstellung von diesem wunderbar herr Wau den 25. und 26. August 1831.“ | Theile Hollands machen können und dem hohen Vergnügen n An 8tey Dezember siad das Preobraschensfishe und Sec- gestrigen Fahrt. // Auf die unvergletchliche Beschreibung" Menowsche Garde - Regiment zu R iga eingetroffen. Das fstatt- herrlichen Schlosses Warwick müssen wir uns begnügen den Wie Aeußere und die treffliche Haltung derselben wurden allge- ¡Muzuwelien,/ da dergleichen O Pte: big und das Oen bewundert, tund man sh¿ckte sch an, ihnen ihre Anwesen- für unseren Raum zu ausgedehnt ist. tit durch Festlichkeiten anzgeneym zu machen. Das Eis auf | 2 i er Düna war bei Niga durh das anhaltende Thauwetter so j sehr geschwächt, daß die Commnnication zwischen beiden Ufern : Wieder nun vermittelst Bötea möglich ift, Anderthalb Meilen / Amsterdam, 27. Dezember. / „Vderbalb der Stadt batte sich das Eis s{chon am 6ten Dezember Niederl. wirkl. Schuld 41. Ausgesetzte Qu 4) M 0 sammengeschoben, r. proc. Anl. ven 42 Mill. 8-4. Geslerr. 5proc. ] c M Nachrichten aus Dorpat zufolge, wurde das Fest der Thron- g u99 Kn 09 V li: G04 C van; 184f) (84, Noop. ale. Wfteigung Sr. Majestät am 2. Dez. von der dortiaen Universi- P DAT O 29 t aufs feierlichste begangen. Der Staatsrath Dr. Morgen- ern derfihrte in der von ihm gehaltenen Festrede auch den Tod s ersten Kurators der Universität, General-Lieutenants Klin- r, und gob die Hauptzüge einer Biographie und Charakteristik leses am 19, Febr, 1753 zu Frankfurt a. M. gedorenen und am 13. Febr. d. J, verstorbenen rühmlist bekannten Literaten. B94 Der nene Erat des Ministeriums der Zuftiz ift von Sr. L Majestát beslätigt und es ist Allerhöchst befohlen worden, densel- Koniziicwe Schchausvit1ele. ben als einstweilige Maaßregel zu betrachten, bis die Etats aller Movtitaa, 2. Jän: Nür Schauspielhause: FamilienMinisterien revidirt und von Sr, Majeftät genehmigt sehn wer: Heinr:chs IV., historisches Lustspiel in i Akt, Hieranf: Die den, demna bis dahin die für die Ausgaben dieses Departe- den Britten, Lufñspiel in 3 Abtheilungen. Und: Dex BárMents im gegenwärtigen Etat angeseßte Zulage von 33,955 Ru- der Bassa, Vaudeville-Burleske in 4 Att. l jährlih aus den St. Petersburger und Moskauer Senats- Fn Potsdam. Zun Erstenmale : Dominiqtte, oder: 4 uchdruckereien zu entlehnen und die allgemeine Minister - Kan- Bündniß mit den1 Bbsen, Lustspiel in Z Adtheilungen, nach Mlei eingehen zu lassen, den darin angestellten Weamten aber, Franzöfischen des Dupin und ö’Epanguyh, Hierauf: Hum-Mch Giuitdínken des dirigirenden Ministers, andere Beschäftigun- she Studien, Schwank in 2 Abtheilungen, n zu geben. Königstädtisches Theater. Î Unter den in Rußland eingeführten Farbewaaren nimmt Montag, 2, Jan. Das Fráulein vom Sce, Ope der Indigo den erfien Play ein; die Einfuhr dieses Artikels 2 Akten; Musik von Nofslui. fleigt mit jedem Jahre ; während sie im Jahre 1824 sich auf GUETMG 26 M DCHENET 2 Aa ZHÄI Ad üt ièia Satt R ROC E; CURETIKIO I rar 438210 41 779 Pud für den Werth von 6,209,295 Rubel belief, betrug M TUESTE E RSEN-MA CERICA T, De O e 1830 schon 24,950 Pud zum Werthe von O e E Tod L T 9/091,074 Nubel. Während dieses Zeitraums nämli if der Paris, 26. D-:z. proc. Reate lîn cour. 96, 70. I Preis des igo? i 5 S L D els reis des Indigo's im Hafen von St: Petersburg der großen sin cour. 68.40. 5proc. Neapol. sin cour. 76. 80. 5proc. C ‘onfurrenz we á i Rente lin cour. 584, 5p-oc, Röm. Anleihe 761. 6 gen fortwährend herabgesunken; im Jahre 1824

ezahlt ; Franffurt a. "M., 29 Dez. Oeñerr. 5proc. Metall, E A Rubel Pud mit 457 und im Jahre 1830 nur noch

É ASSTD E E R T D R Em S.

Auswärtige Börsen.

Vamburgcg, 33. Dezember. F Dezterr. 5proc. Metall, 854 Bank- Actien 1140. Russ. If Anl. 924. Russ. Anl. Hamb, Cert. 864. Dün. 625. Poln. 114/58 : W arschau, 28 Dezember. Pfandbriese 85 852, Russ. Ássign. 189 181. Wien, 27. Dezember. 4proe. Tos. Part, - Oblig, 12616,

Sproc. Metall. 852, Aertien 11573.

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Obi A4PrDc, 771 77, 24próe. 454. 1proc. 201. B, B În der St.- etersbur /

24 ¿idi Nh D s G 4 . er Actien 1896. ¡Me Pa bh 128, 1272, Loose zu 100 des tohlensauren Peer eben A E Si LAÓ 1794 B, Polu, Loose 575. G. ier, zwischen St. Petersburg und Mosfau, als dem Phr-

Redacteur Fohn. Mitredacteur Cottel. Fonter Brunnen in seinen Wirkungen ganz áhnlich, besonders E Gedrudtt bei A. W. Hayn ei chronischen Krankheiten auc während des Winters anem-

E Eis Ms E O P L e E E E "EAMET6h 4

Berlin, Dienstag den Zten Januar

pfohlen, indem alle Anordnungen getroffen sehn sollen, daß feine Erkältung dabei stattfinden fann, so9 wie dereits die heißen Schwefelquellen am Kaukajus seit einigen Jah- ren während des Winters mit Ecfoig gebraucht werden. Ein Sibirier, Namens Samoiloff, hat Sr. Majestät die von ihm abgefaßten historischen Netizen über die Cholera: Epide- mie in Moskan überreicht, wofür Allerhöchstdieselben dem WVer- fasser einen Brillantring vecliehen haben.

Jn der Sizung des Sibirishen Comité?s vom 22, Ofiober würde eine Borsteilung des General-Gouvernetwrs von West-Si- birien verlesen, worin auf die Erlaubniß angetragen wird, die Ländereien im Gouvernement Todolst durch die dasigen Land- messer vermessen zu lasen. Wei Ecwäaung dieser Angelegen- heit erflärte das Comité, daß die Vermessung der Lánde- rcien in Sibirien üderhaupt nöthig und besonders jeßt in West - Sibirien unentbehrlich werbe, um dasjenige, was an dem den Bauern zukommenden Láändergebiet von“ 15 Dessätinen fehlt, zu ergänzen, ferner wegen nothwendiger Scho- nung der Wälder, wegen Ansledelung der Verwiesenen und we- gen der Verseßung von Bauern aus Russischen Gonvernements, in denen es an Land fehlt. Da nun dàs Gouvernement Tobolsk jeßt die volle Zahl der Kreis - Landmesser hat, und da die topo- graphische Aufnahme der Kreise Ischim, Kurgan, Jalutorowsk und Tjumen bereits beendigt ijt, so hat das genanute Comité den Landa.essern aufgetragen, mit Aufnahme des Tobdolókischen Gouverne- ments zu beginnen, vor Allem die Forderungen der Bauern zu befriedigen und dieselben nicht während dieser Arbeiten durch überflüssige Requisitionen zu beláftigen. Se, Majestät haben bei Durchslht des diesfälligen Protokolls unterm 18ten v, M. eigenhändig folgende Bemerkuna hinzugefügt: „Hierbei wird der General-Gouverneur auf seine Verantwortung angewiesen, über den Gang des Geschäfts zu wachen, damit durchaus feine Be- shwerden über Bedrückungen entfiehen.‘/

Der Russishe Merkur enthält mehrere ftatistishe No- tizen über die Stadt Nertschinsf und deren Umkreis im Sidi- rishen Gouvernement Jrkußk. Diese Stadt, am Flusse Amur gelegen, zählt gegenwärtig 3638 Einwohner, - deren Hauptbeschäf- tigung in Viehzucht und Tabacksban besteht; von lesterem wer- den jahrlich gegen 2000 Pud verkauft. Mit dem Vieh treiben die dortigen Kaufleute Tauschhandel nah der Chinesisch:n Gränz- stadt Kiachta; auch Lammsfell? mnd Pelzwerk von Eichhörnchen, Iltissen, Füchsen, Luchsen, Bären, Fischottern, Zobeln und Viel- fraßen werden nach China ansgesührt, Der Handels: Umsas er- ficeckt ch jáhrlich auf 659,900 WÆubel, Die Getreide-Ernte be- trägt jährlich nur 14009 Tschetwert, und es muß Korn dorthin ein- geslihrt werden, weil der Boden s hr fanidig und dürr ist. Die Be- völkerung des Nertschinskischen Kreises besteht, außer den alten Landdewohnern und Tungusen, in den auf Kosten der Krone dort angestedelten Kolonisten. Der ganze Kreis zählt 25,847 E., worunter 12,564 Tungusen. Ueberdies nomadisiren längs dem Flüßchen Aga und dem Flusse Onona die sogenannten Brüder- Tungusen, deren Bevölkerung über 8000 Seelen beträgt. Die Ernte im gesamniten Kreise ergiebt jährli an 37,900 Tschet- wert Getreide. Es befinden sich in diesem Bezirk die Builürins- fischen heißen Quellen und die Ulätujewschen Satterbrunnen. Zum Bau der Brunnengebäude haben die Einwohner ansehnliche Weitráäge geliefert.

Nachrichten aus Kiachta nielden, daß der Chef der vori- gen Nussishen Mission in Peking, Arhimandrit Peter, und der Hieromonah Daniel am 31, Oft. zu Schiffe nah Jrkugk abge- gangen sind,

St. Petersburg, 21. Dez. Wie man vernimmt, ift heute der Befehl an das hiesige Zoll:Amt gelangt, den nach dem neueften Zoll- Tarif von den in den Niederlags - Magazinen la- gernden noch nit verstenerten Waaren zu entrichtenden Zoll Zuschlag der 122. pCt. nicht zu erheben, Der diesfällige Kai- serliche Ukas wird unverztiglih erwartet.

6.1: Lr 4.4 S,

Pairs-Kammer. Sibßung vom 24. Dez. (Nach- trag.) Im weiteren Verfolge seiner Nede über das neue Pairs- Geseß äußerte der Graf v. Montalivet slch folgendermaßen : „Man wird uns vielleicht den Einwand machen, daß die óffent- liche Meinung, auf die wir uns stüßen, nur eine erfünftelte seh; daß sle durch Vorurtheile entstanden, durch Leidenschaft genährt worden, und daß eine gründliche Erörterung sie geändert haben würde; daß wir uns zu diesem Behufe der Presse hätten bedie- nen sollen; daß diese aber in unseren Händen siumm geblieben st:y, während unsere Gegner sich derselben tägli bedient hätten, um das Ansehen der Pairie zu untergraben. Das Ministecium fonnte allcrdings bei dieser wichtigen Frage zwei verschiedene Wege einschlagen. Es fonnte fi in öffentlihen Blattern im voraus zu Gunften einer erdlihen Pairie erklären und laut ver: kündigen, daß es mit derselben flegen oder fallen wolle. Hätten wir durch ein solches Verfahren aber uicht die vielen Ausbrüche des Hasses und der Leidenschaft, die wir ohnehin zu befámpfen hatten, noch vermehrt? Wären die Gegner der Erblichkeit nicht unbefümmert darüber gewesen, ob man Recht gegen sie habe oder nicht, wenn sle uur eine Gelegenheit hatten, ihre Angriffe gegen die Negie- rung fortzuseßen? Dies wollten wir vermeiden: wir wollten die Frage frei und ofen, statt dem Oppositions: Geiste, dem gesun- den Sinne der gesammten Nation vorlegen; wobei wir zuglei nicht unterließen, alle Vortheile der Erblichkeit herauszuheben, mit dem Hinzufügen, daß rir den Volks-Repräfentanten bei der Entscheidung der Frage einen großen Theil der auf uns lasten- den Verantwortlichkeit mit aufbürdeten; endlich wollten wir auch noch durch eine Zusaß - Beftimmung uns eine Hinterthür offen lassen, um späterhin, bei einer etwanigen Aenderung der öffent-

lichen Meinung, auf. das Prinzip der Erblichkeit zurückommen zu fönnen. Sie wissen, m. H., daß dieses Prinzip verworfen wor- den ist, und zwar mit einer so entshiedenen Stimmenmehrheit, daß zugleih auch die Hoffnung einer dereinstigen Rückkehr zu dem-

selben verschwunden ift, Wie wir, m. H., werden Sie in diesem

Resultate den Wunsch des Volkes erkennen und slch sona durch die Annahme des Gesez:Entwurses in ein Opfer fügen, das allen guten Bürgera zur Freude, den Anarchiften aber zur Verzweiflung

gereichen wird.‘ Der Minister erflärte, daß er hiermit seinen

Bortrag als beendigt betrachten fönnte, wenn er nicht noch das

Bedürfuiß fühlte, diejenigen Redner zu widerlegen, die nicht blos

die jegige Verwaltung an sl, sondern die ganze Juli - Revol!te-

tion, sowohl in ihren Ursachen, als in ihren Wirkungen, ange-

griffen hätten. Nach einer Belobung dieser Revolution und einer

Vergleichung derselben mit derjenigen von 1789 fuhr der Redner also fort: „Wenn nah dieser großen Erschtitterung die Gemü-

ther noch nit vollkommen wieder beruhigt sind, so ift dies eine politishe Nothwendigkeit, woraus Niemand einen Vorwand zu so bitteren Beschuldigungen , so drohenden Weissagungen her- leiten sollte. Wenn die Ordnung nur mit großer Anftrengung wiederhergestelit worden is und nur mit Beharrlichkeit aufrecht erhalten werden kaun, so sollte man deshalb nicht das ganze Land als in eine unheilbare Anarthie versunken darftellen, nit die Regierung anklagen, daß sie außer Stande sey, dem Uebel abzuhelfen. ft es denn wahr, daß die Reprásentativ-Negierung seit 18 Monaten nicht wieder ins Leben getreten ift? Hat diefe Kammer nicht als oberfter Gerichtshof fungirt? Sind ihr nicht von der Wahl:Kammeer politische und Finanz - Gesebe zur freien Berathung überwiesen worden? Lassen Sie uns also vielmehr das Gute anerkennen, daß die Juli - Revolution die politische Orduung verbessert hat, ohne die gesellschaftlihe Ordnung um- zuftürzen: Lassen Sie uns nicht ferner die Lage Frankreichs an- {wärzen, seinen Handel als vernichtet, seine Finanzen als zerrüttet darstellen, die Zeit der vörigen Regierung dagegen als eine Epoche des Glúckes und des Neichthums herausftrei- chen. Man spricht uns von dem Stillstande des Handels, dem Sinken des Staats - Kredits, so wie von theilweisen unruhigen Bewegungen, und mißt diese Uebelstände dem neuen Königthunr bei. ergleichen wir aber einmal die 18 ersten Regierungs-Mo- nate der vorigen und der jezigen Dynastie, und wir werden, außer manchen anderen Vorzugen der leßteren, namentli einen großen Unterschied in der Oeffentlichkeit, in jener Preß: und Redefreiheit finden, die jest so unbedingt ist, damals aber so höchst beschránft war. ls im Fahre 1815 ein Mitglied der Deputirten - Kammer (Hr. Voyer d’Argenson) sich über die he- flagenswerthen Reactionen, die um diese Zeit das südliche Frank- reich verheerten , vernehmen lassen wollte, wurde ihm von allen Seiten Stillschweigen auferlegt, so daß die Thatsachen, die er enthüllen wollte, lange Zeit dem Lande unbefaunt waz ren, Heutiges Tages fann nichts mehr verborgen bleiben ; jede Meinung fann fch frei und offen aussprechen, Freilih wer- den die Angriffe auf die Regierung dadurch erleichtert; die Zabl der Ankläger ist um so größer, als es feine Prosfcibirten giebt, der Streit um so heftiger, als kein Gegner vom Kampfplate entfernt worden ist. Die Regierung aber, weit entfernt, sich hierüber zu beklagen, rehnet es sich vielmehr zur Ehre an, der Welt zu beweisen, daß sie die bei ibrem Entftehen übernommene Pflicht, dem Lande die Ordnung und Freiheit zu sichern, zu er- füllen wußte. Man führt uns die jüngst in Lyon stattgefundene Katastrophe als ein Zeichen der um sich greifenden Anarchie anu; warnm gedenkt man aber nicht zugleich der vollständioen Unter- drückung und der freiwilligen Unterwerfung, die diesen Ereignissen folgten? Jch wiederhole es, m. H., das Eigenthum, diese Grundlage des Völkerrechts, wird durch einige anarchische Declamationen nicht erschüttert werden und ist bei der gegentvärtigen rein parlamen- tarishen Debatte durchaus nicht betheiligt, Wir wollen eine po- litishe Form nit mit einer unabänderlihen Nothwendigkeit verweseln; die Erblichkeit der Pairie kann dem heutigen Frank- rei genommen werden, ohne daß der Staat dadurch umgestürzt werden wird; hüten wir uns aber, nit selbst die gesellschaftlihe Ordnung zu erschüttern. Einem jeden hochgesinnten und seinem Lande ergebenen Manne , welcher der Meinung wáre, daß durch die Abschaffung der Erblichkeit der politischen Freiheit eine WBúürg- schaft entzogen wird, würde ih erwiedern, daß er sch um so en- ger an die Regierung anschließen solle, als diese ihm eines er- höhten Beistandes zu bedürfen scheine. Das Königthum unter- ftüßen, heißt ebenfalls die Pairie befestigen und den Bolksfrei- heiten dienen.“ Nach einer kurzen Entgeguung des Herzogs v. Noailles bestieg der Graf Siméon die Rednerbühne, un die Vortheile der Erblichkeit herauszuheben; er erblickte in derx Verwerfung des der Berathung vorlicgenden Geseg: Entwurfes niht mehr oder weniger Gefahr, als wenn der König einem Gesetze seine Bestätigung verweigert, oder wenn eine der beiden Kammern irgend cinen anderen Entwurf vertirft ; die Pairs-Kammer seh verfassungsmáßig dazu berufen , über die, sle zunächft - betreffende Frage der Revision des 23ften Artikeis der Charte zu entscheiden, gleichwie der König seinerseits durch die Vorenthaltung oder Bewilligung seiner Sanction über eine die Königliche Prärogative betreffende Frage zu entscheiden habe ; feine Kammer sey berechtigt, der anderen ihren Willen aufzubür- den. Nach einer langen und gelehrten Abhandlung über die Repräsentativ - Regierung und den Lehrsaß von dem Gleichge- wichte der Staats - Gewalten, stimmte der Redner wider den Geseß- Entwurf. Der Graf v. Larohe-Aymon glaubte da- gegen, daß die Pairs - Kammer den Zeitumstäuden und der un- erbittlihen Nothwendigkeit die Erblichkeit zum Opfer bringen

müsse. Der Graf v. Bérenger hielt einen sehr ausfuührli Vortrag gegen den Entwurf und erflárte, 2 d Le ra

ren würde, ein Mitglied der Pairs - Kammer zu

sobald diese die Erblichkeit aufgäábe, Der Graf Eee spra seine Meinung dahin aus, daß die Charte von 1814 die einzige gewesen, die dem Lande gefrommt habe, weshalb er auch in allen Lagen, worin er sich befunden ; ‘darauf bedacht gewesen seh, zur Aufrechthaltung derselben und der aus ihr hervorgegan- genen Institutionen mitzuwirken. Der Redner warf hiernächst einen Bli auf die Frage der Erblichkeit, die erx keinesweges als bereits entschieden durch die öffentlihe Meinung betrachtete, ¿Verlangt man von uns“/, (ußerte er, ¿daß wir, statt uns in

eine gründliche Erörterung einzulassen, bloß den von der Wahl: