1832 / 5 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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R r tin Gub d ti L E E nals

melten Abgeordneten die von ibnen begehrten Zugeständnisse în Bezug auf freie, Wahlen und- einen freten Ort der Ver- sammlung zu machen. Ihr Plan ist, sich dur dic neue Ver- sammlung der größtentheils mic Gewalt durchgeseßten Depu- tirten zu Argos în der willkürlihen Herrschaft von Griechenland zu befestigen, und ihre Mittel dazu sind nicht gering; zum Glúd für das Land auch ihre Verlegenheiten nicht. Es fehlt ihnen an Geld, den seit drei Monaten rückständigen Sold der Trup- pen zu bezahlen und diese durch Befriedigung ihrer Ansprüche im Gehorsam zu halten. Viele Abgeordnete, besonders aus Rumelien, zeigen nicht die Willfährigkeit für- die Prâäsidentschaft des Grafen Augusiin und für die Maaßregeln willkürlicher Gewalt, auf die mant damals rechnete, als man die Deputation von Hydra, welche unter Gewähr von England und Frankreich im Hafen von Nauplia erschienen war, mit Uebérmuth zurückstieß, und möglih wäre es, daß, im Fall die von Hydra mit Sicherheit hei der Versammlung erscheinen könnten, und der Ort frei wäre, diese mit dem unabhän= gigen Theile der Rumelioten und Moreoten zu einer nationalen Majorität vereinigt würdcn. Auch im Geiste der zen ist Grund der Hoffnung. Die Ruhe von ganz Gricchenland it nach dem traucrvollen Tode des Präskdenten auf keinem Punkte gesidrt worden, und wie das Bedürfniß, so int auch der Entschluß, ste auf- ret zu halten und sich ihren Vertheidigern anzuschließen , Überall entschieden und stark. Die einzigen Bewegungen, welche man von die- ser Seite fürchtet, sind in jenen Eparchicen, denen man Abgeordnete gegen ihren Willen aufgedrungen hat. Die S chaamlosigkeit der Gouverneure is hier so weit gegangen , daß sie den Gewählten be- deutender Majoritäten die Verification ihrer Vollmachten, die ihnen ein Dekret des Präsidenten gugestebt, versagt und die Vollmachten derjenigen bestätigt haben, für welche ste durch alle Mittel der Ge- walt nur eine untergeordnete Minorität zusammengebracht batten. Die Klagen darüber sind bis in den Schooß der Gerusta gedrungen, und vorgestern , als dort die Einseßung ciner Senats- Kommis ion, welche ihrerseits die eingereichten Vollmachten der Abgeordneten prü- fen, d. h. die Unregelmäßigkeiten der Gouverneure durch thre Ent- \cheidung bedecken sollte, als eine der ärgsten politischen Abnormitäten in Antrag kam, hat der einsichtsvolle und charakrerfeste Tati Monghina die meisten Wahlen als das Werk der Gewalt, der Stocschläge, der Bajonette und der Einkerkerungen zu bezeichnen den Muth gehabt. Eine Versammlung dieser Art werde vom Volke nie als eine Na- tional - Versammlung, sondern als eine von Abgeordneten der Ad- ministration angesehen werden, und man gehe mit ihr cinem Zu- fande entgegen, in welchem das Volk ihren Beschlüssen das Ansehen der Geseße und damit den obersten Behdrden den Gehorsam zu verweigern in den Fall komme. Alle diese Erscheinungen und Ver- legenheiten haben seit einigen Tagen mehrere Entschlüsse der Ge- waltthätigen wankend gemacht.-/

„Nauplia, 6. November So eben trifft eine Adresse der Mainoten oder, wie sie sich wieder nennen, der Spartiaten , hier cin. Jhr Anführeë, Elias Kotakos Mauromichali, kündigt an, daß er auf Befehl der constitutionnellen Kommission von Sparta, in Uebereinstimmung mit Hydra, dem Archipel und mehreren Provinzen der Halbinsel und des Festlandes, die Waffen ergriffen habe, um die Rechte von Griechenland gegen willkürliche Gewalt zit schirmen und ihm statt der illegalen Behörde von Nauplia eiue kfcecigewählte National-Versammlung an sicheren Orten zu verschaf- fen, die allein das Recht habe, úber das Schicksal der Nation und Úber das Ereigniß von Nauplia zu entscheiden. Er suche nicht den Bürgerkrieg, fürchte vielmehr seine Uebel, werde aber doch Alle feindselig behandelu müssen, die sich scinem Zuge widerschen wür- den. Ucber die Stärke und die Bewegungen dieser schlimmen Schaar hat man noch keine Nachricht. Das Gerücht schäßt sie auf 40900 Mantn, und die dffentliche Stinime klagt nun lauter als zuvor die Leidetschaftlichkeit der Administrativkommission oder Regierung von Nauplia an, daß fie durch ganz unndthige Verleßung der For- men und durch Uebercilungen bei dem Prozesse des Georg Maitromichali diesen Sturm Über sich und das Land ge- bracht habe. Wer soll ihn nun beschwören? Die Truppen der Negierung? Sie sind seit drei Monaten nicht bezahlt und sagen, daß sie Schuhe, daß sie Viäntel , daß sie Brod brauch- ten, um marschiren zu können. Jm dffentlichen Schatze aber sind in dicsem Augenblick 30900 Phônike in Silber (cin Phónik 29 Kr. Augsb. W.) vorhanden , und die Steuern flicßen nècht. Oder will man die Hülfe von den-Franzosen erwarten? Können diese zu Hülfe kommen, ohne zugleich cine Kommission zu unterstüßen, von deren ganz thdrichter Fusolenz sie auf jede Weise beleidigt, zurückgestoßen und verleumdet worden? Wie lange werden die drci Mächte úber den wahren Zustand dieses unglücklichen Landes die Augen schlic- ßen und eine Entscheidung setnes Looses verschieben, deren schnel les Eintreffen allein noch den ärgsten Kalamitäten vorbeugen kann ?//

Nr 0 0 b

Berlin, Z. Jan, Der Constitutionnel Nenchatellais heritet in dem nns heute zugekommenen Blatte aus Neuchatel vom 24. Dez, hab 5 Uhr NaGnittags: „Fu diesem Augeaublik hält der Hr, General v. Pfuel an der Spiye scines Gencralstabes, so wie der städtischen Garde, des Bataillons Meucon und der Artillerie, seinen Einzug hierse!'b#t, Diese Truppen haben la Chaurx de Fonds heute Morgen um 10 Uhr verlassen, woselbst das WBataillon Pettavel in Garuison zurücbleibt, Um sich eine Vorstellung von dem Enthusiasmus zu machen, mit welchem die hiesigen Einwodner denjenizen empfangen, den sie mit Necht ihren Er- retter und Befreier nennen, maß man der vergangenen, schreck- lien, angstoollen Wochen eingedenk sehn. Die ganze Bevöólke- runz dräugte sich auf seinen Weg und überhäufte ihn mit Seg- nungen. ros der Strapazen der verflossenen Tage sind die Truppen heicec und wohlgemuth, Durch die Fürsorge der hicsigen Frauen habeu die Barrikaden hierselbst sich in mit Biu- men geschmücckte Triumphbogen verwandelt, welche èie oon dem Joche des Schreckensregiments befreiten Neuchateller an ihre Gefahren wie an ihren Si:g erinnern werden. ““

Die Königsberger Zeitung meldet: „Nachdem der gröfite Theil der auf das Preußische Gebiet Schuß suchend úbergetre- tenen Poinischeu Unteroffiziere und Gemeinen, die ihnen von des Kaisers von Rußland Majestät huldreih gewährte Amnestie dankbar annehmend, nah der Heimath zurückgekehrt war und au der Gränze eine wohlwollende Aufnahme gefunden hatte, war es einer Anzahl irregeleiteter Fndividuen aus ihrer Kategorie, welche die Heimkehr in das Vaterland perschmäht hatten, einst- weilen und bis zum Eingange weiterer Befehle gestattet worden, unter Belassung dér ihnen bisher gewährten Mittel zur Ver- pflegung und zum Unterkommen, in der hiesigen Provinz zurückzubleiben, Die geringe Zahl dieser Mannschaften ge- fiattete cs jedoch nit, sie in den bisherigen Kantonnirungen zu delassen, die nunmehr viel zu weitlänfiz gewesen seyn wür- den; auc war es nothwendig, den mit dieser Einquartierung shon geraume Zeit belástigteu Weichsel - und Nogat- Niederungen eine Erleichterung zu gewähren. Aus diesem Grunde war eine Verlegung dieser Mannschaften nah angränzenden Kréisea an- geordnet worden. Eine Anzahl n irregeleiteten Bm ging aber, unskreitig durch einzelne Frevler aufzeregt, in ihrer thörihten Verblendung so weit, diesen R feine Folge leisien und dem Staate, der sle glitig und wohlwollend in sei- nen Schus genommen, vorschreiben zu wollen, wie und wo ihnen Unterkommen gewährt werden solle, Einige Hundert solher Wi- derspenstiger hatten sich am 22. Dezember gegen die ertheilten Befehle in einzelnen Haufen in Elbing eingefunden, sie

lassen, bis sie

angewiesen wurde.

feh!shaber dis zu bisherige humane

zu lassen;

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erfranft slad.

ten und auf dem Markte gesammelt, mals uach vorangegangener wohlwollender Belehrung der Be- fehl zum Abmarsch nach den neu angewiesenen Quactkieren er- thelit wurde; doch augÿÿ hier weigerten sie sich aufs neue, Folge zu leisten, weil frevelhafte Anstifter sfe zu dem Glauben verleitet hatten, diese so nahe liegende Quartier - Veränderung bezwecke eine gewaltsame Abführung über die Polnische Gränze. Eine solhe Widerseblichkeit konnte und durfte nicht nah der Strenge der Kciegsgeseße wáre sie mit dem Tode ztt bestrafen gewescn, doch Nachsicht und Mitleid mit den Jeregelei- teten ließen die BVreußischen M litair- Beseblshader für dieamal noch ztt gelinderen Maaßregeln s{hreiten. der Befeyl ertheilt worden, die Widerspentiigen so lange ohue Feuer und Stroh bei Wasser und

tät von Elbing bot deres Anusfunfiémittel dar, diese Individuen, die bei bereits ci. getretener Dunkelheit auf keine Weise ibrer Willkür zu úber- lasen waren, in cine angen!essene firenge Obhut zu nehmen, in- dem ihnen für die Nacht das dortige Exercierhaus zum Obdach Der Befehl, sich dahin zu tegeden, wurde aber gleihfalls nicht befolgt, und

Punkie geführt, Behandlung und mitleidsvolle

einen!

zur Anufrecthaltung der Orduunz und der sle beshüßenden Staates nothwendig eine in Bereitschaft stehende Husaren:-Esfkadron wurde dahrr an- gewiesen, mittelst Anwéndung der flachen Waffe, den nothwea- digen Gehorsam zu erzwingen, 1nd auf diese Weise wurden die erhaus eingeshiossen 1110 außfeihaib bewacht. Selbst nach dicsem Veweise eines offenbaren Ungehor- sams gegen die Preußischen Befehlshaber, d'e nun {hon Mo- fender Anstrengung für die Existenz und edürfnisse dieser Fremdlinge gesorgt haben, tig genug, nah Verlauf einiger Zeit die en ihrer eigenen Offiziece, zum Gehorsam | und zum Abrücken nach den angewiesenen Quartieren aufford:rn doh auch dies tlied vergebens,

Widerspenstigen in das Exerc!

nate lang mit erschóp die mannichfaltigen B waren jene dennoch gi Eingespecrten durch ein

folgende Morgen versheuchte bei der gunz, die bei deu Uebrizen bis um 11 Uhr Borniittags dauerte, und die sle bei rohiger Ueberlegung gewiß dereuen werden. betreffenden Mannschaften wurden Brauntwein versehen und fofort naÿ den ihnen gleich aufanzs angewiesenen neuen Kantonirungs- Quartieren abgeführt.“

C Dot A In der Residenzftadt Berlin waren

bis zum 2. Jan. Mittags 2251 830 Hinzugek. bis zum 3. Fan. Mittags U: e -

58 E G E E R Gd D RS Ca E L Tit vg

16

ihrer Verhältnisse fragen und mit vorwurfsvoller unsere Sorglösigkeit die Lücken ihrer Jahrbücher füllen.

ungedruckter Pommerscher Chroniken , die, sobald sté dessen

geduldet werden ; und nicht dem Umfange nach unpaßlich sind, gewiß auch ga

ihre Zeitschrift Abhandlungen “aller Art, die

ein besseres und auch gelin-

wichtiger historischer Üntersuchungen. Literarische Notizen nicht verheißen, vermuthlich weil diese entbehrlich gemacht

dem Gebtete der Geschichte und Kunde des Vaterlandes in

es l'eßen sih sogar Zeichen ßischen Staats, welches seit 2 Jahren unter den Händen d

thätliher Widersetlihkeit blicken. Auf solche Weise hatten trefflichen Herausgebers se Ö 7 , Î h i f P ) ausgebers sehr ermunternd und fördernd auf da diese bethörten Menschen die Geduld èec Preußischen Be- dium der vaterländischen Geschichte eingewirkt hat, indem

auf weichem die Nachsicht Autorircät des ihr Ende finden mußte;

noch die schône Absicht verbindet, auch ihrestheils dazu beizu daß die entfernten und geschiedenen Theile einer großen Mo sich näher gebracht und immer inniger vereint werden.

ste entstanden ist, läßt es hoffen; denn segnungsreich für den

schaffen auf den Antrieb nationaler Liebe und Begeisterung Vaterland îm engeren oder weiteren Sinne , diese durchzubilden , zur Klarheit und zum Bewußtseyn zu b

cdelsten Patriotismus, nicht als ein dunkles Gefühl des Pslih an die väterliche Scholle gebundenen Herzens, sonde

sinnung. G für den ganzen Preußischen Staat , _ und erst der blikum es sich nicht befürhten läßt, es Mehrzahl diese Ausre- ¿ Tenswerthe Gabe - durch Vernachlässigung loren geben. Die } merschen schönen wissenschaftlichen Institutes nicht Pommern 4 f § 1 Lemnächst mit Brod und schaft daran bereitwillig Antheil nehmen werde. nuvr größtentheils eines Herrschers väterliches Scepter, sonder

Ä # Pommern. Die Verhältnisse mannigfaltiger Berührungen, dieses Land von der âltesten bis auf die neueste Zeit ganz ode

Theil mit fremden Nationen stand, ¿. B es fruh durch Heldenthaten und Heldenlieder verherrlicyt

erfr. genes. gestorb. Bestand

vom Leben der Väter, vergebens nah dem A AlpruNge Unsere rinnery

j Vreußische Staats-Zeitung.

Außer der Mittheilung von Urkunden und „auszugsweise-

gedruckt werdén sollen, und von denen größtentheils das ebet Urkunden Gesagte gleichfalls gilt, widmet die gedachte Gesel( sie in ihrem &;

lungen altnordischer Sagen, desgleichen neuerer, Dänisch, disch oder Polnisch geschriebener, für die Geschichte Pom

„ff Amtliche Nachrichten.

scheinen durch die vollsiändige Anzeige der neuesten Leistung Ledebur's allgemeinem Archiv für die Geschichtskunde des F

den ihm und der Pommerschen Gesellschaft gemeinsamen B

Möchte beiden jungen Zeitschriften fernerhin eine recht g Aufnahme zu Theil werden! Die hdchs erfreuliche Erscheinun

wie für den Einzelnen, sind immer Unternehmungen dieser Art

ist es ihr Ge zu befestigen und zu verbreiten und dadurch wiederzugebähr

aus ihm geborne, durch Einsicht gebildete und geläuterte fes Von Ledebur's Archiv hat geradezu die Bestinskü von dessen gebildeten werde diese l z einmal wieder} Aber wir hoffen auch zuversichtlich, daß des

fich freuen, sondern daß andere Länder und zunächst die Na Sie vereint

alte Stammeseinheit und neuere Nationalität der Bewohne

mit Skandinavien

mit Polen, von dem die Botschaft des Christenthums q Osten Pommers erging, c, sichern den Arbeiten der gedachte!

woselbst ihnen noch: | Fortschritten in der Wissenschaft geborte Zukunft behandel wenn sle den leicht zu bewahrenden, mühlos ererbten und dés en wieder zu vererbenden Schaß dieser geschichtlichen Quell, chlen ließe! Vergebens würde die Nachwelt nach genauerer

-A

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Allgemeine

Kronik des.Tages.

Se. Maj. der König haben dem Unteroffizier Flemming, M Zten Bataillon (Glogauschen) 18ten Landwehr: Regiments, Allgemeine Ehrenzeichen zn verleihen geruht. Malngefommen: Der Kaiserlich Nussische Kammerjunker, raf vou Alopeus, ats Courier von Wien.

Zeitungs-Nachrichten. Us land |

Frankrei.

Pairs-Kammer. Fun der Sigung vom 27, Dez, deren Eröffnung die Minister der Justiz, des Krieges, der ine und des öffentlichen Unterrichts zugegen waren, wourde Mallgemeine Berathung über das Pairs - Geseß ges{lo}en. jor ließen sich indeß noch vier Reduer gegen das Geses vz- Men. Dec erste derselben war der Graf v. Tournon, der ict den von mehreren Rednern ausgesprohenen Gedanken ckwies, daß Alles, was noch zu Gunsten der Erblichkeit ge- "werde, verlorene Mühe seh, uad daß die Vertheidiger der lichkeit jenen Römischen Gladiateren glichen, die, unwidir: ch dem Tode geweiht, immer nur noch die Erlaubniß mtt hätten, sch zuvor in heldenmüthigen Anstcengun- | m erschöpfen. „„Wir wollen vielmehe den Glauben aiten‘, äußerte dec Reduer, „daß die dur Nachden- gereifte und du:ch unsere Devatteu aufgeklärte Nation eren Beschiuß mit demselben Vertrauen aufnehmen werde, sie uns. so oft bewiesen hat.‘ Der Graf v. Tournon ließ M hierauf in eine genaue Untersuchung des von der Deputir-

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Bis zum 3. Fan. Mittags Summa 2252830 Hierunter sind vom Militair 35 18 17 Die Kranken befinden sl{ch im Hospital. Es verdient demerfkt zu werden, daß die in den Tagen angemeldeten Kranken,

Verbliebenen, nicht in ihren Wohnungen, soudern in der Charité

lesten | Ami]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs.

1419 2 sellschaft auch im Auslande ein nicht theilnahmsloses gebildet - 3 blifum zu. Riede 1419 Z B Erli fie f Bg N Den 3. Januar 1831.

n: Kammer angeno:ninenen Geseg: Artikels ein und fuhr sodann so fort: „Es sch mir vergönnt, jet noh einige von dem Práä- denten des Minifter - Rathes in seiner gefirigen Nede enthalte- V Acußeruzen kur; zu rügen. Jch kann mich einer inneren wegung nit erwchren, wenn ich höre ,- daß ein Ehrenmaun,

|Z/. brief. Geld.ÿ St.-Schuld-Sch. (4 | 94 | 932

mithin auch die heute im Bestand | Vstpr. Pfändbrf.

De E Me, 1 Karte.

ihres

in Stettin in

tes zu befürchten steht,

oft mannigfaltig

weckten

nicht

wurden durch Patrouillen der dortigen Garnison angehal-

T R T p fee 1p "rere p: Sam E A O) 1

für Pommersche Geschichte und Alterthumskun- gr. d. 242 Bogen, mit 2 lithogr. Tafeln und

(Schluß des gestern

bekannt gemacht, neue Untersuchungen angeregt und auswärtige Geschichtsforscher als Theilnehmer des Genusses an den Früchten leißes zugelassen wurden. f j

Ein solches Organ erdffnet die Zcitschrift Baltische Stusc dien, unter welchem Titel das erste Heft dieser Mittheilungen der | Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde fo

eben erschienen istt und mit Abhandlungen von F. L. Baron von Medem, G. Kombf|t, von Flemming, Mohnicke, Oom, Hering und einigen Ungenannten eine recht

Mitglieder auf dem Felde vater Aufnahme in die Zeitschrift, der Gesellschaft: Böhmer, Homeyer, Karow, Kombst,

welche unter Mitwirkung der Mitglieder Brillowsky, Falbe, Giesebrecht, Hering, Hef, t Kosegarten, Kretschmer, Lewezow, Baron v. Medem, Mohnicke, Mrongowius, Wellmann, Zoberzc. bei F H. Morin ; wanglosen Heften fortgehend erscheinen wird, wer- den in der Ankündigung derselben (Stettin, im Mat 1831 ) zunächst Urkunden für geeignet erklärt und mit Recht diese an erster ber schr zu wünschen is, daß die Ansicht

Stelle erwähnt worú ; wie es nach der Vorrede des’ ersten Hefe

der gedachten Gesellschaft sth nicht verändert habe. das innerste Heiligthum unserer geschichtlihen Quellen, zu de- | rer nen, „selbsi den geweihten Priestern der Geschichte, erschwert ist, unleugbar nichts Wichtigeres für die heimathliche gethan werden kann, i;

Herz des in der Geschichte wîeder lebendig gewordenen aufer- ten Leibes der Vergangenheit, dußere Thätigkeit desselben ewi fürzuns bleiben wird, diese herrlichsten Kleinodien des Geschichts- forschers sind mit dem Untergan werden hundèrt neue Fahre ver wir sie mit der Zeit getheilt haven, und nah wie viel mehr De- cennien wird nichts davon der Nachwelt mehr añgehôören, was ihr bschrift und Abdruck gerettet hat? kann die Mitwelt die aus ihr mit dem edlen hohen Streben nach

—— : - Pr. Engl. Anl. 18 [4004 Literarische Nachrichte n. Pr. Engl. Anl. 22 =— L007 Kur- u. Neum. do. 4 | Baltische Studien. Heraus egeben von der Gesellschaft | Br. Engl. Obl. 30 885 | 88 ISchlesische do. | 4 1067

ket. C.d.K-u.N|—| D Sch K N50

Kurm. Ob]. m.1.C. Neum. Int.Sch. do, Berl. Stadt-Obl,

Königsbg. do.

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abgebrochenen Artikels.)

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Russ. Engl. 98,5. Poln. Part. 581 Ámsterdam, 29. Dezember.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 4. Fau,

Pomm. Pfandbef.| 4 |._— u

Niederl. 6proc. Anl. 88! BIE

Niederl. wirkl. Sch. 41. Kanz-Bill. 161. 62 Anl. v. 42 Mil Vest. 55 Net. 83. Russ. (v. 1522) 917. do. (v. 1831) 84. Neap. Falige _ EPtwurfe nicht der Fall Jun Mitschuldigen des Umsturzes

Im Schauspieihause: Friedrich F

wahrhafcer Freino seines Laudes, wie Hr. C. Périer, er:

Mrt, et bedúcfe, bei allem seinem WMuthe, unseres Beiftandes,

M die öffenttice Nuhe und Ordnung aufrecht zu erhalten.

rselbe Minister sagte vor einigen Tagen, feine Betrachtung etde jema!s-die Regierung vermögen, in eine wesentlihé Ver- ung der Verfassung zu. willigen, Eine solche Verleßung if der uach meineu Ansichten jetzt im Werke, denn ic und nieine Feunde haben die feste Ueverzeuguna, daß der uns vorgelegte Ge- P: Entwurf das Gleichgewicht der Gewalten stört und sonach

Nichts tritt vôlig erwachsen auf einmal ins Leben. Alles ge- Elbinger do. F Holl. vollw. Duk. |—| 181 Re räseutativ- Negierung bis in i Î g chú ; braucht seine Zeit zur Reife und bedarf einer Rcihe von Jugeud=- } Yanuz. do. ia Th. 2a 1 U as dito. |—} 19 E Ste Pediear s ae E jahren, worin es sich für sein späteres Daseyn erzieht, ordnet und Qeedipe: Piandbr V7 | c, [riedriched’or .. |—| 131 s von der großeu Stimncn- Mehrheit, die dieser Entwu f in kräftigt. So auch wissenschaftliche Vereine. Nicht nur der Zusam- | Grolshz. Pos. do. 987 | 975 [Disconto —| 3 B 4 Ê 56 de b h Ó E Ans 0 mentritt von cinigen Gelehrten mit noh so großen und ernsien | E Prei ere Kammer gesunden habe. Ohue weiter darauf hin: Entschließungen und die huldvolle Pflege allcin, die in unserem W echsel- Cours. ———Meijen, wie wenig pailamentarish es ist, durch eine Berusung Staate höchsten Ortes bereitwillig jedem ersprießliche Folgen für ‘eff das Beispiel der einen Kammer auf die Entschließungen der die Erreichung seiuer wichtigsten Zwecke verheißenden Unternehmen AMMedan s u A 250: Fl eue Mderen cinwirfen zu wollen, möchte ich meinerseits wohl fragen, angedeiht/ sichern einer wissenschaftlichen GescUschaft ein blühen- o G ae 250 Fl - 12. 1442 (Mir zu ciner anderen Zeit, wo das Ministerium lh gleich- des Bestehen zu; sondern ist hierzu rege lebendige ZTheil- E 300 k. |Kurz 1544 [aus auf die Mäjorität der Deputirten: Kammer stüßgte, um nahme cines großen gebildeten Publikums an ihrem Jater- E 300 Mk. [2 Mt. E Boiks - Freiheiten zu tuitergraben, uns bei unseren Be- esse D e lit e Ie ruft nicht plößlich der London S 1 Sl T3 Me 6 26¡Tahungen jemals um diese Majorität gekümmert haben, Augenblick, sondern er aumalig die Zeit hervor. 2 Mögen Paris L e 300 Fr. [2 It. 817 Wh damals sprach man uns von der Uebereinstimmung der Manchem daher auch die Leistungen der Gesellschaft für Pom- | vFÿ¡en in 20 Xr r ., 150 F] 2 Kt 1042 [Mahl - K A A / .; mersche Geschichte und Alterthumsfkunde, so weit sie ihm be- Abidéhtiva r R B S O “s W h : Kammer mit der Krone ; auch damals berief man sich tant geworden, sind, dis lebt. undefciedigend „und ungenügend et- | Freu n ies 100 Thl. |2 Nu 992 M die in den Wahl - Kollegien laut verkündigte öffentliche schienen seyn / so liegt die Entschuldigung dessen, was Wahres an E C A 100 Thl. |8 Taze 1022 (Weinung, Und doch oiderstanden“ wir, und dieser Widerstand, diesem Schein gewesen seyn kann, eben in dem Entwickelungs- Frankfurt a. M. Wz T O L 2 N 1032 (M der Herr Präsident des Ministec- Raths gewiß nicht tadeln Kampfe des erwachsenden Alters, den dieser Verein anfänglich be- Poterabure N 1009 Rbl. |3 Woch. | 391 PWd, rettete die Bolksfreiheiten. Man weist uus darauf hin, sichen mußte, aus dem er jedoch längst siegend DeFVOLHeTTeTEN L: F Wird N 600 FI Kurz daß der Geses - Entwurf in der andereu Kammer fast einmüithiz größtentheils i aber jene Nichtanerkennung des thätigen Ns T E a v genommen worden seh; rechnet man denn aber die große Reihe i ‘Vulttbelbemgs - Otte Nbl Vg N g nen dee Nicht- Amtliche Cours - Notizen. Hon Zegnern dieses Eitwurfs, die sich in dieser Versammiung enntniß würdigen Ergebnisse der Forschungen einzelner Mitglieder Berlin, 3. Januar, n art, fir gar nichts? Bedeukt man nicht, daß selbst v

Oesterr. 5proc. Metall. 991, Aproc. do. 80. Bank- Actief8eg9engeseßte Partei alle ihre Vorträge mit einer Lobrede auf

Erblichkeit beginnt, wenn glei sle mit einer Verurtheilung eselben s{ließt? Fc sage nur noch dies: die bishe- e Verfassung der Pairie hat bisher gute Früchte getra- ; mg überzeugt, daß dies bei dem uns vorgelegien sehn wärde, kann ic mich nit der bestehenden Ordnung

Dinge machen, Ich berühre hier absl{chtlich das Wort Erb-

esegnete Ernte der Arbeit würdiger | in Madrid, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von C. Blum. Tihkeit gar nicht; die Hauptsache ift in meinen Augen die Un-

ändischer Geschichte verheißt. Zur Köuigstädtishes Theater. Mittwoch, 4.. Jan. Zun! erstenmale wiederholt:

5 Akten, nah dem Französischen von Castelli. Mádchen in Uniform, Vaudeville - Posse in 1 Aft, von!

Angely. | Wittig: aautifcinta: V SID E G S M R O26 SEBS S R, C E G A R G gi

N ACEISCERIF T, Paris, 28. Dez. Die Pairs- Kammer hat i! heutigen Sißung auf die Erblichkeit nit der Zutritt | Stimmen gegen®*70 verzichtet. heutiges Tages Seute {loß 5proc. Rente fin cour. 96. 75. F Geschichte ] fin cour. 68. 50. 9proc. Neapol. fin cour. 77. 60. 5proc. f

Urkunden sind

während doch

Bicde Renmacita ; dern dies s perp. 58x. 95proc. Röm. Anleihe 771, Zproc, f ; (nleihe 771, j F bele ad CIUUE die Frauffurt a, M., 31. Dez, Oefterr. 5proc. Metall. M

871‘s. 4proc, 7744, 772%. 22proc, 451, 1vroc, 201. B, 8 Actien 1403. 1401. Partial- Obl, 1284. G. Loose zu 19

e eben am meisten bedroht. Kaum 1797 B. Poln. Loose 572, G,

ießen, und um die Hälfte werden

; L / edacteur F ; j i: Nicht ftiefmütrerlichee R D FU Mitredacteur Cottel

ikt G I R K T E S N A E E E R Ri T

oder: Die Minenugräber in Schweden, hiftorisches Schaus) wb Hierauf: Ci

gethan, Woraus dieselbe

4 Le vas Mirabean von dem Könige E sagte: Alles láßt sch vertheidigen, uur feine Fnkonsequenz: Mgi uns, wir bedúücfen feiner Pairie ;

hängigkeit ‘der Pairie; kaun man ihr diese auch ohne die Ecd-

I feit gewähren, so will ich diese leßtere gern aufgeben; benn hrlich fein persönliches Interesse leitet uns in dieser Sache ; r das allgemeine Beste haben wir ‘dabei im Auge. Wir sollen sere Ueberzeugung dem Geseße der Nothwendigkeit zum Opfer 1gen ; wer sieht uns aber dafür, daß dasselbe Gese uns nit [rgen wieder zu anderen Zugeständnissen/ angeführt werden und f der heutige Ang' if auf das Luxembourg sich nit zu- 2) mit einem Angriffe auf die Tuilerieen endigen wird? 7 Verfassungsmáßigen Monarchie längst aufrichtig zu- verlange ich, daß die verschiedenen Staatskörper, besteht, von einander völlig unabhängig er uns vorliegende Gesetz: Artikel opfert aber, meiner olféfreih die eine Gewalt der anderen auf, bringt den Üa élheiten Gefahr, ohne dem Throne eine wahre Stííve zu t eihen, nährt den Durst nah Staats - Aemtern und kanu die n ewortlihfeit der Minister illusorisch machen. Fch verwei- e ibm daher meine Zustimmung, indem ich von der Pairie und der Verfassung von

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sagt uns aber nicht, wir

auten eine ohnmáchtige Pairie, ‘‘ Nach dem Grafen Tour-

Gedruckt bei A. W. Hay!" Fon bestieg der Großsiegelbewahrer die Rednerbühne.

¡Der Präsident des Minister - Raths//, hob derselbe an, ¡hat

1832.

Im Allgemeinen war weiter führen, namentlih Geschichten Pommerscher Städt 5 B i D fen Ó p z ‘0! G é ( Va F 4 G ) ganzer Distrikte, bedeutender Familien, faufmännischer, S D euti a C st 49 D689 S E Brod bivouaquiren zu | 2 lêti j 4 Gehbo! rff Ne ser und politischer Vereine, welche auf die Gestaltung dez E E L ¿um ehorsam zurtickehrten ; die Loka'1- des Einfluß gehabt haben, so wie auch Ucberseßungen oder My Ce E E A mean aa arm ae : aure ezne

Ihnen in seinem gestrigen Vortrage die Ansichten der Regierung dargelegt; ih habe daher nur noch Weniges hinzuzufügen. Der beredte Vortrag des vorigen Redners muß einen tiefen Eindruck auf Sie hervorgebracht haben, dessenungeachtet bleibt es unsere Pflicht, bei der Vertheidigung des Geseß- Entwurfes zu beharren ; es ist dies eine dringende Pflicht, die von Fbnen verstanden wer= den wird. Während der Debatte über den vorliegenden Entwurf haben mehrere Redner mitRecht sich nachdrücklich gegen das System erhoben, welchem zufolge der Krone und der Deputirten - Kammer ausschließlich die Löjung der durch die Charte von 1830 der dies- jährigen Session vorbehaltenen verfassungsmäßigen Frage Üüberlas- sen bleiben soll. Dies war niemals weder die Absicht der Krone, noch der Deputirten - Kammer, die neben threr Anhänglichkeit an die Juli - Revolution eben so viel Weisheit in ihren Berathun- gen zeigt. Wenn. eine Verfassung die Art, in der die Revision eines ihrer Artikel geschehen soll, nicht bestimmt, so muß man sich Be- hufs dieser Revision an die gesehgebenden Gewalten wenden; die Theilnahme der drei Staatägewalten ist stets als nothwendig aner- kannt worden. Fch weiß, daß es Pacteien giebt, welche alle Grund- lagen der Gesellichaft, sogar die Familie, angreifen, denn es ist leider nur zu wahr, daß auch die rechtmäßigste Revolution den Ele- menten der gesellschaftlichen Auflösung eine immer größere Thäâtig- keit verleiht; aber diese Ansichten, welche die Familie und das Erbrecht antasten , und die nicht einmal das Verdienst der Neuheit der Erfindung haben, werden von der öffentlichen Meinung ver- worfen und lächerlich gemacht.// Der Minister suchte im weiteren Verlaufe seines Vortrages zu beweisen, daß das Erbrecht in den bürger- lichen Verhältnissen von der Aufhebung der Erblichkeit der Pairie nichts zu befürchten habe, und bemühte sich, die Folgerungen zu entkräf- ten, die man aus der Abschaffung der leßteren gegen die Erblich- keit der Krone gezogen habe. Eben so wies der Minister den von cinigen Rednern angestellten Vergleich der neuen Pairs - Kammer mit dem Senate des Kaiserreichs als unstatthaft zurúck und meinte, die Behauptung, daß die Erblichkeit der Senatorenwtirde die df- fentlichen Freiheiten gegen den Despotismus Napoleons beschúßt habe, sey eben so unrichtig, als die, daß die Erblichkeit der Pairie die vorige Dynastie ins Verderben gestürzt habe. Einer der Red- ner sey von der Nothwendigkeit des aristokratischen Elements so fest überzeugt, daß er glaube, die Revolucion von 1789 würde gar nicht eingetreten seyn, wenn damals eine politisch organi- strte Ariftokratie vorhânden gewesen wäre. Vergebens habe er (der Minister) nach einer aristofratischen Organisation gesucht, die damals im Stande gewesen wäre , mit der Krone allein die Wünsche und Bedürfnisse Frankretchs zu erfüllen; sobald die Generalstaaten beisammen gewesen, wären einige allgemeine Be- dürfnisse und Rechte von Allen anertannt worden, nänlih das Necht und Bedürfniß der Nation, an der Bewilligung der Steuern Theil zu nehmen, ferner die Gleichheit vor ¿:m Civil- und Krimi- nal-Geseße, die gleiche Verpflichtung für Alle, die Staatslasten zu tragen, und die bürgerliche und religidse Freiheit. Dies wären die Früchte der ersten Revolution gewesen, in denen ein Trost für das große Unheil liege, das se mit sich geführt habe. Die Nothwen- digkelt einer vermittelnden, zwischen der Krone und der Nation îe- henden Gewalt sey mit großem Talente und mit vieler Beredtsam- keit dargethan worden, und es scheine auf den ersten Blick, daß die Pai-

rie, wenn sie diesen Zweck erfüllen solle, erblich seyn müsse; allein die Un- abhängigkeit derselben sey durch thre Unauflösbarkeit und Unverlehlich- keit hinlänglich gesichert ; wem dies Gefühl seiner Unverleblichkeit keine Unabhängigkeit der Gesinnung gebe, der werde fie auch durch die Ecblichkeit nicht erlangen, denn dann liege der Fehler in dem Men- schen und nicht in der Jnstitution. Nachdem der Minister den Gedanken, daß in der Unaufldsbarkeit der Pairs-Kammer eine hin- reichende Garantie für ihre Unabhängigkeit liege, weiter ausgeführt und die gegen die Kategorieen gemachten Einwendungen zurückge- wiesen hatte, {loß er in folgender Weise: „Man hat von den in dev Gesellschaft feimenden anarchischen Prinzipien gesprochen: aller- dings sînd diese vorhanden: dagegen sind aber auch andererseits die Elemente der Ordnung unzählbar. Unsere Pflicht ist es, dieselben zusam- menzuhalten und uns an ihre Spite zu stellen. Diese Elemente finden wir in der Einigkeit der Staatsgewalten ; sie macht unsere ganze Kraft aus; wenn unter uns Zwietracht Über eine Verfassungsfrage ausbricht, so kommt Alles, was wir dadurch -an Kraft verlieren, dem Geiste der Anarchie zu Gute; dieser dringt dann in das JFn- nerste der Festung ein und erscheint mit einer wahrhaft populairen Fahne: wir bitten Sie, ihm diese Fahne nicht in die Hände zu ge- ben. Die Verwaltung, die jeßt zu Jhnen spricht, is vor keiner Ge- fahr zurückgewichen , sondern hat allen Elementen der Anarchie die Stirn geboten; Sie sind ihr daher einiges Vertrauen schuldig, wenn dieselbe im Jnteresse des Landes etwas von Jhnen verlangt, das eine unwiderrufliche Nothwendigkeit uns gebietet. Denen, die von der Ehre der neuen Pairie sprechen, sage ih: Fn der Moral giebt es absolute Prinzipien, in der Politik hingegen muß man Zeit und Ort berücksichtigen. Sie hahen sich muthig gezeigt, als das Geschret des Aufruhrs und der Gewalt um diese Mauern erscholl. Sie haven durch Fbren Urtheilspruh bewiesen, daß die Menschlichkeit aus den Beschlüssen der politischen Gerechtigkeit nicht mehr wie sons verbannt ist; Sie werden daher auch heute eine Rothwendigkeit anerkennen, welche die Regierung vor JFhnen anerkannt hat. Jhr Wirken wird bei Fhrer Unabhängigkeit und den großen Talenten, die Sie in Jhrer Mitte zählen, noch viel schôner und ausgedehnter seyn, wenn kein National - Vorurtheil mehr Fhren Verdiensten um das Land Abbruch thut. Das patrio- tische Opfer, das Sie jeßt dem Vaterlande darbringen, wird Fh- nen von dem dankbaren Lande angerechnet und höher gestellt wer- den, als manches andere. Frankreich und die Krone verlangen es heute von Jhnen, und ih hoffe, daß Sie ihnen dasselbe nicht ver- weigern werden.“/

Die drei andercn Redner, die hierauf noch gegen den Ge- seß-Entwurf auftraten, waren der Herzog v. Crillon, der Graf Boissy d’Anglas und der Graf v. Arjuzon. Nach ihnen bat noch der Herzog v. Fiß-Fames tim die Erlaubniß, einige Stellen aus der Rede des Herrn C, Périer, die ihn mehr oder weniger persönlich beträfen, beantworten zu dürfen, Der Graf Molé war indeß der Meinung, daß, da die Liste der éingeschrie- benen Redner erschöpft sey, die allgemeine Berathung gesclo}en werden müsse. Die Versammlung pflichtete dieser Ansicht mit großer Stimmenmehrheit bei, so daß der Herzog v. Fit - Yames, der mittlerweile die Rednerbühne bestiegen hatte , slch genöthigt sah, dieselbe wieder zu verlassen. Es erhob sh hierauf eine De- batte über die bei der Berathung zu befolgende Ordnung. Nach- dem das gestern mitgetheilte Amendement des Grafen De- jean, das feine Unterstußung fand, beseitigt worden, blieb noch ein zweites Amendement desselben Pairs übrig, das

wih tund ein völlig neues Gese bildete. Auf den Antrag des Grafen Roy beschloß daher auc die Versammlung, sich zunächst mit dem von der Deputirten- Kammer angenommenen Gesetes- Artikel, und zwar, wie diese, vorzugsweise mit dem 29sten §., wodurch die Erblichkeit der Pairie abgeschafft werden soll, zut be- shaftigen, Bei dieser Gelegenheit ergriffen noch der Marquis v. Rougé und der Herzog v. Coigny zu Gunsten der Ecblichs feit das Wort, während der neu ernannte Pair, General: Lieute- nant Graf Rogniat, auf die Abschaffung ‘derselben autcug, der Marquis v. Aramont aber die einfache Verwersung des gan=- zen Artikels verlangte, bis die öffentliche Meinung si{ch über das Prinzip der Erblichkeit deutlicher als disher auszesprohen habe. Die Berathung über den 29sten §. wurde hierauf ebenfalls ges \{lo}sen, und die Versammlung entschied einmüthig, mittelst eines geheimen Sfrutiniums übec denselben abzustimmen. In die- sem Augenblicke trat der Präsident des Conseiis im großen Kostiünrx in den Saal und nahm seinen gewöhnlichen Plaß auf der Mi- nisterbank ein. Der Prásident ersuchte die Herren Pairs, nach- dem sie ihre Stimmzettel geschrieben, auf ihren Pläben sien zu bleiben und diese erst zu verlassen, wenn fie bei ihren Namen aufgerufen werden würden. Während der Admiral Duperré, einer der Secretaire, von der Rednerbübne herab langsam den Namens-Aufruf veranlaßte, herrschte im Saale die tiefste Stille. Feder Pair erhob sich, als er seinen Namen hörte, von seincm Sige und näherte sich dem Bureau, um seinen Stimmzettel in die Wahl-Urne zu werfen. Abweseud waren folgende 36 Pairs : v. Ambrugeac, v. Barante, v, Beaufremont, v. Breteuit, dix Cahla, Choiseul: Gouffier, v. Clermout- Tounerre, Herzog v. Cos negliano, Deftutt-de-Trach, v. Doudeauville, Dubonchage, Eymert, Laforêt, Lagarde, Laisné, v. Larochefoucauld, v. Latour - Mau bourg, de la Trémouille, Maison, Marescot, de la Redorte, Abbé v. Montesquiou, Pelet (von der Lozère), v, Puységur, v. Rastignac, v. Reggio, Ricard, Noguet, v. Sabran, v. St. Aulaire, Soulès, Fúrst v. Talleyrand, Herzog v. Tarent,. v. Va- lentinois, v. Valmy und v. Vaäubois. Der Herzog v. Bro- glie, der dur eine lebeusgefährliche Krankheit einer seiner Töoch- ter verhindert wurde, an der Diskussion Theil zu nehmen, er- schien bloß, um sein Votum abzugeben; zu eben diesem Behufe hatte sh au der Herzog v. Praslin nah dem Sizungs-Saale tragen lassen; er ging an einer Krücke. Der Prásident uud die beiden Sfrutatoren, Herzog de la Force und Graf v. Sé- gur-Lamoignon, eröffneten hierauf die Wahl:Urnen. Das Ráh- len der Stimmzettel erfolgte mit lauter Stimme, während sich üver das Nesultat des Sfkrutiniums nicht blos in allen Theilen der Ver- sammlung, sondern auch auf den öffentlichen Tribunen die lebhafteste Neugier äußerte, Der Präsident verkündigte endli den Erfolg der Abstimmung in nachstehender Weise: Zahl der Stimmen- den 178 (die slch indessen durch 6 unbeschriebene Stimm-Zettel auf 173 ermäßigt). Absolute Stimmen-Mehrheit 87. Stimm- Zettel mit Ja 103. Stimm-Zettel mit Neiz 70. Der Paragraph, wodurch die Erblichkeit der Pairie abge: {aft wird (der wichtigste des ganzen Geseß-Entwurfes) , ift jo- nah mit einer Majorität von 33 Stimmen angenemmen wor- den. Dieses Resultat erregte eine außerordentliche Sensation. Hr. C. Périer verließ unverzüglich den Saal, wahrshcinlich um den König von dem Erfolge der At stimmung sofort in Kenntniß zu seßen. Der Präsident {lug hierauf vor, sich mit dcn übri- gen Paragraphen zu beschäftigen, Die Versammlung zog es indessen vor, die Fortseßung der Berathung auf den folgenden Tag zu verlegen.

Deputirten- Kammer, Yu der Sivung vom 27. Dez. wurde die Berathung úber den Geseß:Entwurf wegen der Errichtung bon Waaren: Entrepots wieder aufgenommen. Herr Dupouh hielt den Gegenftand von der größten Wichtigkeit und glaubte, daß man si bei der Entwersung des Gescßes von den wahren Grundsäßen des Staatshaushalts entfernt habe. Er ließ sih hierauf in cine weitläusftige Erörterung des gesammten Ent- wurfs ein und stimmte zulest für die Verwerfung desselben, Hr. F. Délessert vertheidigte dagegen das Gese, insofern man die von der Kommission in Antrag gebrachten Verbesserungen annähme. Es wurde hierauf von mehreren Seiten der Schluß der Debatte verlangt. Auf die Bemerkung des Herrn Koechlin aber, daß, nachdem man eine ganze Woche mit nuglosen Erklärungen hin- gebracht habe, es wohl nicht mehr als billig sey, über eine so wichtige Frage, als die vorliegende, alle eingeschriebene Redner zu hören, wurde noch Hrn. Raoul vom Gironde-Departement, das bei der Sache wesentli betheiligt ist, das Wort ¿uterfannt. Derselbe erklárte vorweg, daß, wenn er auf die Verwerfung des Geseyß- Entwurfes antrage, solhes niht iu dem alleinigen In- tcresse der Stadt Bordeaux geschehe; er wisse sehr wohl, daß man vorzugsweise immer die allgemeinen Interessen Frankreichs im Auge haben mte; indessen sey er überzeugt, daß die An- nahme des Entwurfs ein Unglück für das ganze Land seyn würde, und er getraue sich, dies zu beweisen. Der Nedner stellte hier die Behauptung auf, daß’ durch die Errichtung von Stapelpläßen im Funern des Landes der Seehandel dem stets wachsenden Ehrgeize der Hauptstadt, für die das Geseß haupts- sächlich gemacht sey, ausgeopfert werden würde, während die übrigen Städte im Ynnern, denen das Geses zu Gute fommen solle, die mit der Anlegung von Magazinen und Zoll: Aemtern verbundenen großen Kosten \{werlich würden erschwingen können, dergestalt, daß Paris allein aus dem Geseße Vortheil ziehen würde. Zur Befkräftigung dieser Ansicht theilte der Nedner ant Schlusse seines Vortrages noch mehrere Denkschriften der Bor- deauxer Handels - Kammer mit, Nach Hrn. Raoul wollte sich noch Hr. Salverte vernehmen lassen ; indessen ward die Bera: thung geschlo}en und von dem Berichterstatter Hrn. Ganneron in wenigen Worten zusammengefaßt. Hr. Rehnard (Deputir- ter des Dep. der Rhone-Múndungen) bemerkte darauf, daß der Handels - Minister sehr Unrecht hade, wenn er Tages zuvor be: hauptet, Marseille sey der Errichtung von Entrepots im VFnnern günstig; dies feh keinesweges der Fall, vielmehr habe diese Stadt

indessen durchaus von dem der Kammex vorliegenden Artikel abz

sich ftets einer solchen Absicht widersest. Da der Graf v. Argoux