1832 / 11 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 11 Jan 1832 18:00:01 GMT) scan diff

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Ehrenrettung des Reisenden Mendez Pinto vor. Geschenke wurden danfbar angenommen. i Die hieslge Jacobyshe Kunfthandlung hat mit Geneh- migung der betreffendeu hohen Ministerien eine Ausspielung von 400 Gemälden und 100 Lithographieen und Kupferstichen, darunter ganze Heste und Werke, veranstaltet. 3500 Loose, jedes zu 2 Frd’or Einsaß, sollen ausgegeben werden, so daß der Be- trag der vorgelegten gerichtlichen Taxe gleichkommt, die Wahr- scheinlichkeit des Gewinns aber sich wie 1 zu 6 stellt. Kunsilieb- haber und Sammler mögen dem Unternehmen ihre Aufmerk- samkeit scheuten, denn der Katalog enthält viele Namen von gutem Klang, und man kann den Gemälden meistens eine sehr gute Erhaltung nahrühmen. Mit dem Sten d. ift die Samm- lung wieder dem Publikum eröffnet worden; der Ertrag der Aus- siellung ift einem wohlthätigen Zweck bestimmt. Wan findet geheizte Zimmer und unter anzicheuden Bildern aus den ver- schiedensien Schulen und Zeitaltern verweilt man besonders gern vor einigen Werken von Rubens, G. Dow, Miris und Y. v. Steen, ferner 20n P. Veroncse- und G, Vasári. Zu besonderem Werth gereicht der Sammlung eine kleine Oelskizze auf Kreide- grund, welche der Katalog, auf Ueberlieferung gefitißt, Raphaels Hand zuschreibt. Es müßte eine in zarten Fahren gemachte Borsiudie zu der bekannten Vermählung Marià sehn. Wäre auch die Echtheit weniger wahrscheinli, so hätte man do ein ohne Zweifel älteres Werk anzuerkennen, das auf eben so interessante Meise vou dem vollendeten Raphaelischen Gemälde in manchen Stücken abweicht, als damit Úbereinftimmt. A

Den anonymen Einsender des mit dem Postzeihen : Elbing 2. Januar, uns zugekommenen Schreibens vom {sten d, M. be- vachrihtigen wir hierdurch, daß der mit demselben ubersandte Aufsas, in Betreff des auszugsweise in der Staats-Zeitung mit- getheilten Schreibens des Generals Chlapowéefi, s\chon der Anonhmität wegen, nicht in das genannte Vlatt aufgenom: men werden kann. Was die zur Bestreitung etwaniger Juser- tions-Kosten dem Schreiben beigefügt gewesenen 3 Rthlr. Kas: sen : Anweisungen berrifft, hinsichtlich deren der Herr Einsender fúr den Fall, daß es ihrer zu diesem Behufe nicht bedürfe, den Wunsch ausgesprochen hatte, daß sle der hiesigen Armen -: Kasse überwiesen werden möchten, ersuchen wir denselben um baldge- fällige Benachrichtigung, ob es, unter den obwaltenden Umstän-

den, bei dieser Bestimmung verbleiben solle. M # Cholera,

: esidenzstadt Berlin waren MME 4 1 erfr, genes. geftorb. Bestand bis zum 8. Jan. Mittags 2253 832 1419 2 Hinzugek. bis zuin 9, Jan. Mittags - E - Bis zum 9. Fan. Mittags Summa 2253 834 1419 Hierunter sind voin Militair 35 18 17 In Magdeburg waren

Mehrere

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erkrankt genesen gestorden Beftand bis zum 4. Fan. 626 246 373 v6 hinztug. v. 4. bis 7. Jau. 1 2 : 6 Summa 627 248 òT3 6 Darunter Militair 56 3l 23 2 m R ae Ans Königsberg vom 4ten d. schreibt man: Das glück- liche, so lange und so allgemein erwtinschte Ereigniß is heute ein- getreten: es befindet sich fein an der Cholera Eckraukter mehr am hiesigen Orte. Die beiden leßten Patienten, die im Laza- rethe behandelt wurden, sind genesen und entlassen. Möge die Hoffnung erfüllt werden, daß Königsberg für die Zukunft von der Cholera befreit bliebe. In Wien is vom 2. zum 3, Jan. 1 Person an der Cho- lera ecfranfi und 1 genesen; 4 Kraufe waren noch in ärztlicher Pflege. i

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Bekanntmachungen. Das Physicat imLöbauer Kreise betreffend.

ments witd durch die Versezung des zeitigen Physiîci nach OÎpreußen, vacant. Aerzre, welche geneigt sind, diese Seelle, mit welcher ein jährliches Gehalt von 200 Thl. verbunden is, anmzuuehmen, haben si{ch unrer Beifügung ihrer Qualificationé-Zeugaisse, bei der un- terzeichneten Negterung zu melden. Marienwerder, den 23. December 1831. Königl. Preuß. Regierung. Abtheil. des Innern.

An Prag sïnd vom 29, zum 30. Dez, 59 Perfonen erkrankt, 9 genesen tund 32 gestorben. - -_ In Sunderland sind bis zum 28, Dez. im Ganzen 529 Personen erkrankt und 198 gestorben; am 29. Dez, erkrankte 1, starb 1 und genas 1 Person. Fn Newcastle sid bis zum 28. Dez. im Ganzen 307 Personen erkranft und 107 gestorben. Am 29. Dez. erkrankten 22, starben 8 und genasen 15 Personeu. In Gateshead erfranften am 29. "Dez. 29 Personen, fiarben 8 und genasen 15. Jn Haddington erkrankten am 28. Dez, 4 Personen, starb keine und genas 1.

Bert er Br so. * Den 9. Januar 1832. Amil. Fonds- únd Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.) 77 Brief Geld r rief Gel,

Ostpr. Pfandbrf. Pomin. Pfandbrf. Kur- u. Neun. do. (052 Schlesische do. {064 Rkst. C. d. K.- u. N. Z. Sch. d. K.- u. N.|— | 59

QUA 14: Said 99s | 4058| -—

St,-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl, 16 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Öbl. m. 1. C. Neum. Int.Sch. do. Berl. Stadt-Ob]. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. VWWestor. Pfandbr. Grolüks. Pos. do.

Holl. vollzy, Duk. 35 Nédé dito! 97 Friedrichsd'or .. |— 981 Discorito

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Nicht- Amtliche Cours-Notizen. Berlin. 9. Januar, (Ende der Börse.) Oest. 52 Met. 90. 48 do. 801. B.-Actien 806. Russ. Engl. 9o8. Poln. Pfbr. —. do. Part. 521. Nied. wirkl. Sch. 41. do. 68 Aul. 88, Neap. Engl. 834. Neap. Falc. 787. Span. Rente'CAguáado) 93.

/ Amsterdam, 4. Januar. Niederl. wirkl. Sch 4018. Kanz-Bill, 155. 65 Anl. 883. Oest. 508 Met. 825. Russ. (v. 1825) 917, Neap. Falu. 724. Span. perp. 475. Hamburg, 7. Januar. Oest. 52 Met. 851.5, 48 763. Bank- Actien 1154. Anl. §27, Russ. Anl. Hamb. Cert. 864. Poln. 115. Dän. 63.

Russ. Engl.

St. Petersburg, 39. Dezember. Hamburg 3 Mon. 9%. Silber-Rubel 3674 Kop.

Königliche Schauspiele. j Dienstag, 10. Jan. Im Schauspièlhause: Das Räthsel,

Lustspiel in 1 Akr, Hierauf: Der Liebestrant, Oper in 2 Ab- theilungen; Musik von Auber. , / i : Wegen forrdauernder Unpäßlichkeit des Herrn Nebenstein fann das Lustspiel „Dominique‘’ heute nicht gegeben werten. Mittwoch, 11. Jan. Im Operohause. Mit Allerhöchsler Genehmiaung, zum Wenefiz der Dle, Therese und Dlle, Fannh Elsler, Solotänzerinnen des Kaiserl. Königl. Hoftheaters am Kärnthner - Thore zu Wien, zum. ersienmale: Die Fee 1nd der

Ritter, großes Zauber-Ballet in 3 Abtheilungen, von A. Vestris, für die Königl, Bühne neu eingerichtet und in Scene gesest von Therese und Fanny Eisler. Die Muasif ist von verschiedcuen Kompouisten. Vorher: Das Landhaus an der Hrerstraße, Billets zu dieser Vorftellung sind in der Wehnung der Dlle. Therese und Dlle. Fanny Elsler, unter der Stechbaßn Nr. 3, zwei Treppen hoch, von Morgens 9 dis Mittags Z Uhr, und Nachmittags von 4 bis 6 Uhr, zu haben. : Preise der Pläße: Ein Play in den Logen des ersten Nan-

, 4‘ r f c Allgemeiner Anzeiger für dic ohne Leibeserben nachgelassen zu haben, s werden alle diejenigen welche als Erben oder Gläubiger, irgend Ansprüche an dessen Nachlaß zu haben vermeinen soll- Das PVhysicat imzLöbauer Kreise hiesizen Departe-Ften, aufgefordert, solche in dem, zu dem Behuf auf den 30. Fanuar 1832, / Montag nah dem 4. Epiphanias Sonntage Morgens 12 Uhr anberaumen Termine anzumelden, und durch Vorlegung der betreffenden Urkunden flar zu machen, unter dem Präjudize, daß widrigenfalls sie mir ihren Ansprüchen ausgeschlossen werden sollen. Gegeben Hannover, am 23. December 1831. Das Stadtgericht der Königl. Residenzstadt.

(L B.)

1, Nthlr. 10 Sgr. 2c.

1-bis 4. 9 Thl 22x sr.

A. de St, Hilaire, du Brésìil. 2 Vols,

geb. 12. Thl. 25 sar. Lieyßau,

Affland.

A 21a AIRER E S-A a E n

f D 000.4 0M Da i

Demnach bei Einem WohlEdlen Rathe der Kaiser- lichen Stadt Riga der hiesige Kaufmaun I. F. Zeyse, veraulaft durch den Tod seines, während mehrjähriger Abwesenheit voi hièr, seiner Handlung vorgeftanden habenden Bevollmächtigten, zur größern Vorsicht, um Nachgabe eines proclamatis ad cónvocandos creditores seiner, unter der biéherigen Firma von Friedri Zeyse fortbestehenden Handlung nachgesucht, diesem Petito auch deferirt, und Impetrans zum Erhalt der Ausfer- tigung an Ein Edles Vogreiliches Gericht verwiesen worden; als werden von Einem Edlen Vogeeilichen Gerichte Alle und Jede, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Anforderungen an gedachte, unter der bis- herigen Firma von Friedrich Zeyse fortbeftehende Hand- lung zu haben“vermeinen, deémittels sub poena prae- clusì et perpetui_ sileñtii angewiesen ,- sich mir selbigen unter Beibringung gehöriger Betege binnen sechs Mo: naten a dato, spätestens bis ¡um 7. Mai 1832, entwe- der in Person oder durch rechrêgültige Bevollmächtigte bei Einem Edlen Vogteilichen Gerichte zu melden, unter der auédrücklichen Verwarnung, daß sie nach Ablauf sothaner präclusivischer Meldungsfrist durchaus nicht weiter mit ihren erwanigen Ansprüchen gehört

und apm iee N iee entli Abi i athhaus, den 7. o ; t B M aua F. A. Lang, Der H Jud, Praet, Imp. Civ: Rig. Secrs, (35 H

dürften.

[n Das Mabtgeriche der Dnigl: Residenzstadt Han- “nover macht hierdurch bekannt : i

“Nachdem Ve hiesize Schneideramtsmeister ohann Christoph Thomas Bôcker, gewöhnlich Böttcher ge- naant, aus Pattensen gebürtig, dahier verstorben ist, haben:

Baumann.

Anzeige für Apotheker,

Mit Bezugnahme auf meine frühere Bekanntmachung in den öffentlichen Blättern, zeige i6h hierdurch an, dass zu Ostern 1832 noch einige Pharmaceuten, wel- che sich Behufs ibrer Studien und Staatsprüfuug nach Berlin begeben wollen, in meinem Iustitute Aufnahme finden können. Die Bedingungen sind s0 gestellt, dass es fast unmöglich ist, auf eine billigere und zu- gleich anständ1gere Weise hier zu snbsistiven, der Vor- theile nicht zu gedenken, welche das Tsustitut den stu- direnden Pharmaceuten in jeder -Hinsicht gewährt. Postfreie Ansragen erwarte ich bis Mitte Februar 1832, da später eingehende leicht uñúberücksichtigl bleibeu

Berlin, im December 1831.

Literarische Anzeigen.

Bei C. H F. Hartmann in Leipzig sind erschie- nen und bei C. W Frdhlich und Cowp. (Oberwall: straße Nr. 12 u. 13, Jägerstraßen-Ecke) ¿u hoben :

Neue Novellen v. Leopold Schâfe r. 3. Bänd-

chen 1832. 6 Thl. 2 ofnarr von Langetischwarz. 3 Bände 1832 eft) 2 Thl. 15 fgr.

Meine Reisetage in Deutschland, Frank- reich, Jtalien u. der Schwe iz, v. Dr. Wol- demar Seyffart. 2 Bde. 1832, 2 Thl. 15 sgr.

1831: 3 Thl: 20 sar. erner sind bei C. W. Fröhlich und Comp. zu

lung’ anneypmen :

fur die

Prof. Dr.

Professor Lindes, j __von 2 Thalern. Von dieser Zeitschrife,

Leipzig, im November 1831.

Der Dresdner Koch. 2 Theile

Hartmann in Elbing zu haben:

1 E A R É E E Ea A E

| fuménte vexrvollfiändigt worden wären. | eine sehr lebhafte Debatte. | lien Unterrichts und dex Berichterstatter beriecfen f | auf das Vertrauen der Kammer uud bemiühten sich, zu beweis

| auf das eifrigsie die Rechte der Kaminikcx.

I A L AHE u XÉme O E V: O T N S E R Es O E 2 R E TIDG.

40 ere d

d f fs Gen f Preußischen St Corpus juris civilis, deutsch von Schillina, Otto und Sincemis. Vand. I. bis Il. Hefi

Schellers lareinich-Deutsches u. deut}{ch- Latetinisches Handwörterbuch, neueste Auf lagev Lúnemann 1831. 3 Tzle geb. 5 Thl. 222 (gr

Voyagés daus Panterieur

9 Thl, 114 sgr.

Cuviér, Vorlesungen über vergleichende Anatv- mie, übersezt von Froriep und Mecéel, 4 Theile,

zau, Alphaderisch - systematisches Register zu Cuviers Vorlesungen, cev. 25 sgr.

Neuesie landwirthschaftliche Zeitschrift, worauf die Stuhrshe Buchhandlung i i Schloßplaz Nr. 2, auch Hartmann in Elbing Besel-

Universal-Blatt

gesammte Land- und Hauswirthschaft und die mit beiden iu Veréiadung stehenden Gewerbe uud Hülfs-Wissenschaften. Herauëgeacber von Dr. Putsche und W. Schubarth, unter Mitwirkung des Schweiger. Erster Band von 30 enggedrucktei Quartbogen. - Es erscheint vor der Hand Bogenwêise, an feine be- stimmten Zeiträume gebunden, wo 2s nöthig ift, von Holzschnitten oder Kupferfiichen begleitet, zum Preis

welche einerseits als Fort- seßung und Ergänzung der „allgemeinen Enczfklöpädie der gesammten Land- und Hauswirthschaft/“ dienen, andrerseits aber au den Bedütfaissen des Publikums in Beziehung auf eine: landwirtschaftliche Zeitschrifi entsprechen soll, sind bereits 16 mit Beifall ausgenonm- mene Nummern des ersten Bandes erschienen.

Alle Postämter und Zeitungserpedirionen nehmen Beftellungen an+ für die Legrern hat die Leipziger Zei tungsexpedition die Hauptsp?dition, übernommen.

Baumgartne s Buchhandlun g-

So eben is erschienen und in allen Buchhandlun- gen, zunächst in der Stuhr schen zu Berlin, auch bei

Da ztt dieser Benefiz - Vorstellttng Abonnements tind fy Entréen nicht güitig sind, so werden die resp. Jnhaber von Abz,

nementspiäben ersucht, bis Dienstag, den 10ten, Mittags ff

Uhr, bestimmen zu lasseu, ob sie diese Pláye behalten ‘wolly oder ‘ob solche anderweit verkatife werden sollen,

Im Schauspielhause: Der Jude, Schaufpiel in 5 Abtheily gen. Hiecauf: Der Plazrègen als Eheprokurator, dramatis Anekdote in 2 Abtheilungen. j

Königstädtisches Theater.

Dienstag, 10, Fat Lindane, oder: Der Pantoffelmat im Feenreih, Zauberspiel in 2 Ukten.

Wegen Unpäßlichfeit/ der DUe. Hähnel kann die angel dizte Oper, Margarethe von Anjou, nicht gegeben werden; f beceits gelösten Billets bleiben zur heutigen Borstelltmg gtiltig/

Mittwoch, 11. Jan. Der verwundete Liebhaber, Sttstshi in 1 Ufc, Hierauf, zum ersienmale iviederholt: Die Biersluß Lokal - Posse in 2 Aften, von Ad. Glaßbrenuer, zum cïsiènmale wtederholt: Nataplau, der kleine Tambour, Vi diviile in 1 Aft, nach dem Französischen, vou Ferd, Pillwig.

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qa y aro ger y 807 h M

A SCGIRAL L,

Paris, 3. Januar. Ju der Deputirten- Kamnier wt gestern der Bericht über den von (dem Kriegs-Minister in Sizung voni 23sten v. M. eingebrachten Geset- Entwurf die Aushebung des gewbhnlichen Kontingents der 80,000 von der Klasse von 1331 abgestattet. Nachdem sodann schiedene Gesez- Entwürfe von örtlichem Fiuteresse augenomni tworden, ergriff Hr. L’Herbette das Wort, um si darüber beflagen, daß die am 29flen v. M. ®°on der Kammer ges Nesolution in Bezug auf den Dru verschiedener d:e Civil- Ÿ betreffeuder Aktenstücke nur höchst unvollkomnten in Ausführy gebracht worden seh; die gedrucäten -Piècen enthielten nichts, ( eine Geueral: Uebersiht, durchaus aber fee nähere Detas und wären also völlig unzureichend, Der Redner verlangte hi nach, däß die auf die Sißiung dieses Tages angesezte Be thimg über die Civi!-Liste so länge vertagt werde,“ bis jene Y Es erhob fich hiexü Der. Minister des bffey

daß die gedructen Pièceu hinreichend wren, wn den Her Deputirten das benöthigte Licht üver die Sache zun versa Die Herren L’Herbette und Lanrence vertheidigten dage Nach einer äuß siärmischen Diskussion, woraus slch zu ergeben \{ien, daß Negierung einigen Grund habe, bei dex Mittheilung der nieht wähnten Aftensiticke nicht all,usehr ins Detail einzugehen, ves die Majorität dec Versammlung, die Tagesordnung, wie sol ursprünglich angeseßt worden, beizubehalten, mithin dem Gesul des Hrn. L'Herbette nicht zu willfahren. Diese Entscheidung regte gewaltiges Murcecu in den Reihen der Opposition.

Heute {loß 5proc. Nente pr. compt, 95. 95, cor. 96. 15. 3proc. pr. compt. 67.“ fin cour. 67, 4 Sproc, Neap. pr. compt, 76. 15; fiú cour. 76, 40;- 5p Span, perp. 532; conp. dél, 5proc, Róm. Anleihe 75. 5p Belg. Anleihe 752,

Franffurt a. M., 6. Jaz 865. 4proc, 77, 7615 } Acrien 1395... 1393. . Partial Qt, B, VPolu. Loose 572. 575,

t, Sproc., Metall. 86! proc. 201. B. Bi Lose zu 100 Fl. 179

Redacteux Fohn. Mitredacteur Cottel.

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Gedruckt bci A. W. Hayn.

Sj E PIREE

Ueber Caspar Hanser, von Schmidt vou Lübe gr, 8vo. geh. Altona, bei ‘Aue. 6! sgr. Diese kleine Schrift wird für Jeden, der dem m ivurdigen Fundling seine Theilna5me nicht versagt hl als ein Bersuch zur Enträrhselung seiner Herkunft ul früheren Lebenéverhältuisse, von Jateresse sein.

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C v NVo!z den

Sämmtlicher Aerzte NRiga?s in Becrcsf dêr Cholera -Epidenie ist ‘ein vellstäudit! Abdrucë in alleu Becbhandlungeo, (in Berlin vei Du cker und Humblot, Französischestreße Nr. 204 für 1 Thl. zu béfommen.

Johann Philipp Evié in Hamb

N

in Berin,

Bei uns wird erscheinen, und befindet si bert

unter der Preffe : Vollständiger Preuß.“ Zoll - Tarif ¡ur Erhebung der Ein - Aus - und Durchgangs - Al ben wah der neuen Erhebungz-Relle- vom 30. Octéll 1831, neb mehreren Rechnungs -, Bottich-, Bér (ungs - und Straf-Tabellen. i Cl Da O1 D T0 j für Zoll - und Steuer-Beamte,. sür Kaufleute, Fahl fanteu u. s. w.- Dritte Auflage.

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Zum Beschl

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Proxcokoll-Extracten der 10 Sigzungens

“auerte bis um 6 Uhr, und erst am

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

11.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages,

Seine Majestät der König haben den bei Allerhöchstdero Fesandtshaften n Madrid und in- Kopenhagen cat Les jations - Secretarien, Grafen „von Königsmark und Grafen jon Seckendorff, das Prädikat als Legationsrath Allergná- digst beizulegen Und die darüber ausgefertigten Bestallungen Al-

erhöchsteigenhändig zu vollziehen geruht.

: Preis-Bewerbung,

Die Königliche Akademie der Künste wird am 19. Márz 832 eine Preis-Bewerbung im Fache der Geshichts- Malerei eröffnen, deren Prämie für Fnländer in einem Reise- Stipenditim von jährlich 500 Thalern auf drei Fahre zu einer Studien:Reise nah Jtalien beftehen soll. Die Akademie ladet unächst die Eleven der hiesigen, so wie der Akademie zu Dússel: dorf, zugleich aber au alle befähigte junge Künstler zur Theil: ahme an dieser Bewerbung hierdurch ein. Um zugelassen zu verden, muß man entweder die Medaille im Aftsaale der Afa- demie gewonnen haben, oder ein Zetigniß der Fähigkeit von einem Mitgliede der Königl. Afademie der Künste beibringen, Die Meldungen müssen bis zum 17. März Mittags 12 Uhr bei dem Direftor der Akademie persönlih gesehen und die Zugelassenen m 19, Márz früh um 7 Uhr im Akademie - Gebäude sih ein- unden, Die“ Zuerkennung des Preises erfolgt am 3. August 832 in öffentlicher Sizung der Akademie.

Berlin, den 27. Dezember 1831. '

Königliche Akademie der Künste.

Kunfsi- Ausftellung.

Die Königliche Akademie der Künfte wird im Fahre 1832 pieder eine öffentliche Kunst-Ausftellung anordnen und adet einheimische und auswärtige Künstler hierdurch ergebenst in, dieselbe durch ihre Werke zu bereichern. Da die Eröffnung der Ausstellung bereits in den ersten Wochen des Septembers rfolgen soll, so müssen die einzusendenden Kunstwerke spätestens is zum 25, Auguft im Akademie - Gebäude abgeliefert werden, ie \chriftlihen Anzeigen derselben aber {hon vor dem 15. Au- ust E um in das gedruckte Verzeichniß aufgenommen u werden.

Wenn Fabrikanten und Handwerker, welche nit akademi- e Künftler sind, ihre Arbeiten durch diese Ausftellung zur Renminiß des Publikums bringen wollen, so haben sie solche dér ademie erst vorzuzeigen, wo dann entschieden werden wird, ob G zur Aufnahme in eine Kunst-Ausstellung geeig- et sind.

Auswärtige Künstler, wenn sie niht Professoren einer Kunsft- fademie, oder Mitglieder der hiesigen, oder besonders aufgefor- dert sind, haden die Kosten des Transports ihrer Arbeiten selbst u tragen,

Berlin, den 27. Dezember 1831.

Königliche Akademie der Künfie. Dr. G. Schadow, Direktor.

Abgereist: Der Kaiserl. Oesterreichishe Kabinets : Courier

Schüller, nah Wien.

__ Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Proko- lew, als Courier von St. Petersburg kommend, nach London.

Pn a ama 0nd M Pet Sir «r 00 "M L Wee At + B S-BAR D L E S M L 2 +

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland.

Odessa, 23. Dez. Am 18. d. M,, als am Namensfest Qr. Majestät des Kaisers, wurde in der hiesigen Kathedrale nah dem Gottesdienst ein feierliches Tedeum gesungen, welchem der Veneral- und der Stadt-Gouverneur, die Militair- und Civil- hargen, die fremden Konsuln, die Kausmannschaft, die Nota: eln und eine große Volksmenge beiwohnten. Während des Te- veums ertönten Artillerie-Salven. Am Abend war die Stadt leuchtet. Jm Theater fänd eine Vorstellung zum Besten der Stmen statt; man gab die Ftaliánishe Oper: gli Arabi nelle allie; nach der Vorstellung war noch ein Divertissement von nilitairishen Evolutionen, Russischen und Ftaliänishen Chören, Känzen und Kunftfeuern veranftaltet worden, wvobei die Namens- Lhiffer des Kaisers in Brillantfeuer \{immerte.

Zu Anfange dieses Jahres hat sich in der Krimm eine Ac- ten: Gesellschaft für Wein-Production und Handel gebildet; der "reis jeder Actie ift 1000 Rubel, und es sind noch mehrere der- elben zu verkaufen. 7

Im Monat November if in dem Weichbild der Stadt Odessa eine Viehseuche ausgebrochen, welhe man für die in Aufland unter dem Namen YJastshur bekannte Krankheit hält. Vie Medizinal- und' Stadt-Polizei haben die ernstlichften Maaß- fegeln gegen die Verbreitung dieser Seuche getroffen, und die Zahl des erfrankenden Viehs wird täglich geringer.

É Das hies P Journal enthält jeßt folgende ausführlichere tachrichten aus aganrog vom 28. November über die Sturm- puth, welche daselbst am 22. Nov. stattfand: „Seit den ersten “agen des November hatten wir gewöhnlich bis um 10 Uhr bends warme Witterung, von einem leichten Weftwind und lanchmaligen Regengtissen begleitet. Am Abend des sten d, M, erhob sich ein Südwestwind, der von Stunde zu Stunde an Heftigkeit zunahm; es fiel ein mit Schnee untermischter Re-

E - und’ gegen Mitternacht brach ein- wütheuder Orkan aus, ver eine

daß man si{ch seit Men- erinnert. Das Ungewitter

23sten hatte si{ch

solche Fluth erregte , engedenken feiner ähnlichen

Berlin, Mittwoch den 11ten Januar

I

mit Tagesanbruch der Wind nach Nordwest umgekehrt und be- gaun nach und nach, sich zu legen; das Wasser, welches alle an der Küste gelegene niedrige Orte úberschwemmt hatte, trat allmá- lig zurücc und hatte um 11 Uhr Morgens wieder sein gewohn- tes Bett eingenommen, ließ jedoch überall traurige Spuren sei- nes Andrangs nach slch. Alle Börsen- Magazine, die am Mee- resgestade liegen und mit Kaufmannsgütern angefüllt waren, und woselbft sich auch konfiscirte und andere unversteuerte Waa- ren befanden, hatten unter Wasser Zehaden, Der Holzplat, des- sen Boden tiefer liegt, als die librige Börse, war ganz überschwemmt. Die Höhe des Wassers betrug am Zollthore 1 Arschin und 14 Wer: {oks und in dem Proviant-Magazin 2 Arschin. Außer den neu- lih hon erwähnten Fahrzeugen wurden auch die Barke „„Kon- stantin‘‘ und die Kanonier: Schaluppe „Tarantel‘/, welche als Wachtfahrzeuge dienten, von ihren Ankern gerissen und ihre Bar- ken und Kanoes, so wle alle andere zum Hafendienst bestimmte, in die hohe See geshleudert, Mehrere Häuser armer an der Küste wohnender Einwohner haben mehr oder weniger Schaden gelitten, Die Dächer vieler Kron - und Privatgebäude wurden abgedeckt und viele Thüren und Schlösser zerbrohen. Die Be- hörde is im Begriff, den dur dieses Ungewitter verucsachten

Verlust abzushäßen. Nach dem Sturm ließ si bei fortwähren-

dem Nordwestwind zuerst Kälte verspüren, und anm 24ften trieb der Wind Schnee herbei. Daun wurde das Wetter heiter, der Wind ließ nah, aber die Kälte nahm immer mehr zu; und heute hat die Schlittenfahrt ihren Anfang genommen.“

Auch aus Simpheropol wird von mehreren in der dorti- gen Gegend vorgefallenen Schiffbrüchen gemeldet.

Frankrei.

Deputirten-Kammer. Jn der Sißung vom 2. Ya- nuar berichtete zunächst der Baron Pelet über den Geseg-Ent- wurf wegen der Aushebung eines zweiten Kontingents von 80,000 Mann von ‘der Klasse von 1831 (dur das Geseg vom 11. Dezember 1830 waren bereits 80,000 Mann von derselben Klasse ausgehoben worden). Der Berichterstatter erinnerte daran, daß mehrere Monate darüber hingingen , ehe dic junge Manns schaft ausgehoben und wirklich eingestellt würde, daß sonach der vorliegende Geses:Entwurf durchaus nicht etwa als ein Zeichen eines bevorstehenden Krieges zu betraten sey. Am Schlusse des lau- fenden Jahres, fügte er hinzu, werde das Heer, das geseßlich aus 500,000 Mann bestehen solle, jeßt aber effektiv nur 460,000 Mann záhle, in Folge des Ausscheidens der bis dahin ausge- dienten Mannschaft bis auf 406,000 Mann reducirt sehn; die verlangten 89,000 Mann würden sonach 117 Ergänzung der Armee nicht hinreichen; indessen hoffe man, daß das uoch Fehlende dur frei: willigeAnwerbungen erseßt werden wlrde. „Unter diesen Umstän den“, so {loß Herr Pelet seinen Bericht, „, schlägt die Kommission Ihnen die Annahme des Geseg- Entwurfes vor; indessen hat sie mich beauftragt, bei dieser Gelegenheit einen allgemein gehegten Wunsch auszudrücken, nämli den, daß die Regierung ‘endli, nach einer Verabredung mit den übrigen Mächten, das stehende Heer vermindern möge, damit dem Lande die daraus erwach sende Last erleichtert werde. Frankreih wird gewiß kein Opfer scheuen, wo es gilt, einen ttnvermeidlihen Kcieg zu führen, und Jeder- mann weiß, daß für einen solchen Fall seine Hülfsmittel uner- meßlich sind; aber es is darüber befümmert, daß, ungeachtet al- ler friedliher Zusicherungen, noch immer ein ‘so beträchtlicher Militair:Etat erforderlich ist, Der Ackerbau und die Künste des Friedens machen Anspru auf jene blühende Jugend, die ihr Leben großentheils in dem Müßiggange des Garnisondienstes ver- bringt; 80,000 Pferde, die unsere Kavalleristen tragen oder un- sere Kanonen ziehen, würden vor dem Pfluge weit nüßlichere Dienste leisten. Die ungeheuren Summen, die zu der Erhal- tung eines solhen Militair: Etats nöthig sind, könnten zu der Vollendung unserer Landftraßen und Kanäle oder zu einer Steuer- Ermäßigung verwandt werden, und wir brauchten bei dem Civildienste nicht mehr einzelne Reductionen vorzunehmen, die im Verhältnisse zum Ganzen unbedeutend sind, nichtsdesto- weniger aber der Verwaltung Eintrag thun können. Die Nach- theile eines solchen Zustandes der Dinge werden an anderen Or- ten gewiß eben so verspürt, als bei uns. Die verschiedenen Mächte sollten daher endlich aufhören, sich durch die Aufstellung einer drohenden Kriegsmacht unter einander aufzureiben und ihre Völ: ker zu nöthigen, si gegenseitig zu bewachen, gleich jenen Ko: loniften der neuen Welt, die beständig gegen die Einbrüche wilder Horden auf ihrer Hut seyn müssen.’ Die Kammer beschloß, si mit dem betreffenden Geseg-Entwurfe in ihrer Sizung vom nächsten Sonnabend zu beschäftigen. Der Handels - Minister brachte hierauf einen neuen Geseß- Entwurf ein, des Fnhalts, daß, da die Stadt Paris das im Márz v. F. von den Kam- mern autorisicte Anlehen von 15 Mill, unter den von ihr auf- gestellten Bedingungen nicht habe zu Stande bringen fönnen, andererseits aber die gedachte Summe auch an und für si als unzureichend besunden worden sey, die Stadt jeßt zur Aus- gabe von 40 Mill. in ftädtishen Obligationen an den Meisthie- tenden ecmächtigt werden solle, unm aus dem Ectrage mehrere dringend nothwendige Ausgaben zu bestceiten. Der Zte Artikel des Geseßes bestimmt, daß, falls diese Anleihe niht auf ein- mal zu bewerkstelligen seyn möchte, es der Stadt freistehen solle, die Obligationen allmälig und in verschiedenen Ter- minen unterzubringen; diese Obligationen s\ollen mindestens 4 Prozent Zinsen tragen, die von 6 zu 6 Monaten Lene werden. Zur Einlösung derselben wird ein jährlicher

ilgungs-Fonds von 1,300,000 Fr. gebildet; Die einzulösenden Obligationen werden alle halbe Fahre verloost. Nachdem dieser Geseß- Entwurf zum Druck befördert worden, wurden 10 Geseß-Entwürfe von örtlichem Jnteresse (Anleihen verschiedener Städte zur Beschäftigung der arbeitenden Klasse betreffend) mit 229 gegen 7 Stimmen angenommen. Jett verlangte Herr L’Herbette das Wort, um slch über die Unzulänglichkeit der um Drucke beförderten und unter die Deputirten vertheilten Aktenstücke in Betreff der Civilliste zu beschweren. Die Kammer habe in ihrer leßten Donnerstags-Sibung den Druck folgender

1832.

5 Dokumente verfligt: 1) des Ausgabe- Etats Karls X.; 2) des Ausgabe- und Einnahme- Etats der Krongüter; 3) des Ausgabe- und Einnahme - Etats der Königl. Manufakturen ; 4) der Verordnung vom Dezember 1814 wegen Stiftung der Veteranen-Kasse, so wie eines Verzeichnisses der darauf an- gewiesenen Pensionen; endlich 5) des Etats der von dem Könige an seine Kinder abgetretenen Güter, so wie des Ertrages dieser leßteren. Diese Aftenstlike, bemerkte Hr. L’Herbette, wären nun ¿war vorgelegt worden; indessen enthielten sie bloß eine Gene- ral-:Uebersicht, wogegen die Kammer eine detaillirte Nachweisung gewünscht hätte. So fülle z. B. der Ausgabe - Etat Karls X, nur zwei kleine Seiten; noch oberflächliher sey der Nachweis über den Ertrag der Krongüter, und es lasse sich dana durch: aus nit abmessen, welche Domaine einen reinen Ertrag und welche andere vielleiht einen Ausfall darbiete. Die Kammer lerne hiernach aus den vorgelegten Aktenftücken nihts wei: ter kennen, als was sle bereits aus der Rede des Mini- flers bei der Vorlegung der Civilliste ersehen e Auch der Ausgabe : Etat für die Königlichen anufakturen seh völlig unzureihend, und in Betreff der .Veteranen- Kasse habe man die Liste der auf dieselben angewiesenen Pen- flonnairs gar nicht gedruckt. Unter diesen Umständen wünsche er, daß die Berathung über die Civilliste so lange ausgeseßt werde, bis die verlangten Piècen vollständig mitgetheilt worden. Wäh- rend die Opposstions- Partei diesen Antrag unterftügte , strebten die Centra demselben entgegen. r. Levraud meinte, man könne die allgemeine Berathung ja immer eröffnen, indem, wenn die Kammer die vorgelegten Aftenstücte nicht für hinreichend de- finden sollte, das Fehlende nachgeliefert werden könnte. Diesem widerseßte slch Hr. Eabet. Die allgemeine Berathung, bemerkte er, drehe sh in der Regel um Grundságe, und um diese zu ver- theidigen oder zu bekámpfen, müsse man von dem Gegenstande der Debatte genaue Kenntniß haben. Der Großsiegelbe- wahrer erklärte, daß, wenn eine detaillirte Uebersicht aller ob- gedachter Ausgaben gedruckt werden sollte, hieraus mindestens 20 Bände in Folio entstehen würden. Hr. Nouillé de Fon- taine hielt den Antrag des Hrn. L’Herbette für um so über- flüssiger, als die betreffenden detaislirten Nachweisungen sh auf der Quästur befänden, wo jeder Deputirte sie einschen könne. Ein Oppositions-Mitglied ‘bemerkte, dies sey unwahr; er habe sih selbsi davon úberzeugt, daß jene Aktenstücke sih auf der Quástur nicht befänden. Herr Laurence wollte gehört haben, daß seit der lezten Revolution auf die Veteranen: Kasse an 700 neue Pensio- nen angewiesen worden wären; überhaupt, fügte er hinzu, be- rechtige hon das Wenige, was der Kammer vorgelegt worden, zu dec Vermuthung, daß nicht bloß bei jenen Pensions-Bewilli- gungen, sondern auch bei der Verwaltung der Kron-Güter man- erlei Mißbräuche und Vergeudungen staitgesunden hätten , die unter der jeßigen Regiernng leicht zu vermeiden sehn würden. Es sey unmöglich, daß die Kammer auf den Grund der ihr vors gelegten Aktenstücke eine Civil-Liste votiren könne. Der Graf von Lameth widerseßte slch jeder weiteren Vertagung dec Be- rathung über die Civil-Liste; es habe ihn, fügte er hinzu, schon vor einigen Tagen sehr betrübt, daß ein Theil der Versammlung bei dieser Gelegenheit so viel Haß gegen das Königthum habe durchblicken lassen, Diese Aeußerung erregte eine gewaltige Unterbrechung, und viele Oppositions-Mitglieder verlangten, daß der Präsident den Red- ner zur Ordnung verweise. „Jch muß Herrn Lameth bemerklich machen‘‘, äußerte hierauf auch Herr Girod, „daß er nicht be- rechtigt ift, zu sagen, ein Mitglied dieser Kammer habe gehässige Worte gegen das Königthum gesprochen.“ Hr, v. Lame th suchte sich jegt damit auszureden, daß er nicht von einem einzelnen Theile der Versammlung, sondern im Allgemeinen behauptet habe, daß sch schon seit geraumer Zeit eine Stimmung áußere, die der Einführung der monarchishen Negterung in Frankreich abge- neigt sch, Nachdem der Neduer noch aus der Geschichte nach- gewiesen, daß die so vielfach gepriesene republikanische Form fkeie nesweges eine wohlfeile Regierung seh, daß {sie vielmehr den drit- ten Theil des Einkommens von Frankreih vershlungen habe, eine Schuld von 10,000 Millionen eingegangen sey und zu- leßt bankerott gemacht habe, wurde von mehreren Seiten der Schluß der ebatte verlangt, so daß Herr L’Herbette, der bereits zu einer Entgegnung die Rednerbühne beftiegen hatte, sich nur noch mit Mühe Gehör verschaffen founte. Als ihm solches endli gelang, bemerkte er, daß er nur das Wort ergreife, um die von Herrn von Lameth insultirte Kam- mer zu vertheidigen. Der Präsident unterbrach den Redner mit den Worten, er befinde s{ch im Frrthum; Herr v. Lameth habe die Kammer nicht beleidigt. Sofort rief ihm eine Stiinme aus den Reihen der Opposition zu: „Legen Sie do endlich einmal die üble Gewohnheit ab, die Redner zu unterbrehen!‘/ Herc L’'Herbette äußerte hierauf, es heiße niht Haß gegen das Königz thum bezeigen, wenn man den Wunsh nah Ersparnissen aus- drücke; er sey dem Könige eben so ergeben, wie irgend Einer : der Unterschied zwischen seinen gleihgesinnten Freunden und sei: nen Gegnern beftehe bloß darin, daß jene den Thron dur eine weise Sparsamkeit, diese aber ihn durch Verschwendungen befe- stigen wollten. Herr Saglio fragte, ob es wahr sey, daß die der Kammer vorenthaltenen Spezial - Rechnungen auf der Quástur deponirt worden wären. Herr Dumehlet erwie- derte, er habe slch ausdrücklich hiernach erfundigt, indes: sen sey keine einzige der gedachten Piècen den Quáftoren zuge- kommen, . Der General Demarçay verlangte hiernach twieder= holt, daß jede Berathung so lange ausgeseßt werde, bis den Berfügungen der Kammer vollständig Genüge geleistet worden. Endlich bestieg der Berichterstatter, Hr. v. Schonen, die Ned- nerbühne mit der Erklärung, daß er si{ch mittlerweile die vier Budgets von 1813, 1814, 1828 und 1830 zu verschaffen gewußt habe, und daß er jeden Augendlick noch die Mittheilung eines sehr wichtigen Aftenstücks erwarte, woraus sich eine Uebersicht des Privat - Einkommens des Königs, wie solhe Se. Majeftät

‘selbfi nur eben erst dem Präsidenten des Minifter - Raths hätten

zufertigen lassen, ergebe. Der Minister des öffentlichen Unterrichts wies seinerseits auf eine Masse voluminöser Rez