1832 / 12 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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tinopel zu bringen, ivo er zum zweitemnale, ader uur interimlse stisch, - als Englischer Botschafter auftreten wird. Auch der Eng- lische Admiral is von Malta nah Nauplia gesegelt, welches bei- des beweift, daß man sich endlich wieder ernstlih mit dem Schick- sale Griechenlands beschäftigt. Gestern ging die Englische Fregatte „Barham“‘/, von Malta kommend, im hiefigen Golf vor Anker, Der berühmte Walter Scott befindet sich an Bord, wird aber erft nach' ausgehaltener Quarantaine , das heißi in drei Wochen, ans Land kommen fönnen. ‘Man schreibt aus Palermo vom láten d., daß daselbst ebenfalls drei Viertheile der Einwohner an der rheumatishen Krankheit (Grippe, Influenza) leiden, die in ganz Jtalien herrcsht, daß aber dort Niemand

daran stirbt.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Botschaft des Präsidenten. Jn Bezug auf die Staa- ten Mittel - und Süd-Amerika's heißt es ferner:

¿Aus Mittel-Amerika habe ih Versicherungen der freund- schaftlichsien Art und ein schmeichelhaftes Ansuchen erhalten, worin man , unsere Dienste in Anspruch nimmt, indem wir uns dafür verwenden sollen, daß eine vermeintliche Mißstim- mung in einem benachbarten Staat gegen jene Regierung dbe- scitigt werde. Auch hat man uns die angenchme Nachricht ertheilt, daß die Differenzen, welche in ihren inneren Ange- legenheiten obwalteten, auf friedliche Weise ausgeglichen sind. Un- ser Traktat mit dieser Republik wird fortdauernd gewissenhaft be- obachtet und verheißt einen ausgedehnten und ersprießlichen Han- delsverkehr zwischen den beiden. Ländern: ein Verkehr , der von der größten Wichtigkeit ist , sobald der großartige Plan, den man ge- genwärtig in ernste Ermeging genommen hat, durch das Ge= biet jenes Staats von dem Atlantischen in den Stillen Ocean einen Schifffahrts- Kanal zu führen, in Lan föômmt. Zu großem Vergnügen gereicht es mir, den glücklichen Erfolg an- zeigen zu können, der dfe Bemühungen unseres Ministers in C o- lumbien begleitet hat, wodurch eine beträchtliche Herabseßung: der Zölle auf Medl in dieser Republik erlangt wurde. Auch ist man Über einen Schaden - Ersaß für Meeintrccitigetzeie woelche unsere Kaufleute durch ungesehliche Beschlagnahmen erlitten haben, einig

eworden; und erneuerte Versicherungen werden ertheilt, daß der zwi- chen beiden Ländern bestehende Traktat gewissenhaft aufrecht erhalten werden soll. Chili-und Peru scheinen noch immer von bürgerlichen Unruhen bedroht zuwerden ; und bevor dieselben nicht beigelegt sind, ist natürlicherweise noch stets eine Störung der Ordnung zu befürchten, #0 daß die beständige Anwesenheit einer Seemacht in dem Stillen Ocean nôthig wird, um unsere Fischereien zu beshüßen und Über unseren Handel zu wachen. Die Ruhestdrungen, welche vor und bald nach der Abdankung des vorigen Kaisers in Brasilien statt- fanden, mußten naturlich iedes wirksame Gesuch um Entschädi ung für einige frühere von jener Regierung unseren Bürgern zugefügte Beeinträcbtigunges suspendiren, während dieselben noch zu anderen Anlaß gegeben haben, wobet alle Ausländer betheiligt zu seyn schei- nen. Ünfer dortiger Minisier hat Fnfstructionen erhalten, daß er aufgebührenden Schadenersaßz fes die durch diese Unordnungen veran- laßtenVerluste dringen und dafürSorge tragen soll, daß unserenMitbür- ern der Genuß aller der Privilegien zu Theil werde, welche durch Ern neuerl:h zwischen beiden Ländern abgeschlossenen Traktat zu ih- ren Gunsten stipulirt wurden, und das gute Vernehmen, welches zwischen unserem Bevollmächtigten zu Rio-Janeiro und der Regent- schaft obwaltet, berechtigt uns, die Erfüllung alles Genannten zu erwarten. Jn der Reihe der Südamerikanischen Mächte, bin- sichtlich deren in Beziehung auf uns nichts Bedeutendes mitzuthei- len ist, würde ih auch Buenos-Ayres angefaont haben, hâtten nicht kürzlich auf den Falklands-Fnselu Ereignisse stattgefun= den, wobei man si des Namens dieser Republik bediente, um mit cinem Anschein von Autorität Ungerechtigkeiten gegen unseren Han- del, so wie gegen das Eigenthum und die Freiheit unserer Mitbür- er, darunter zu verbergen. Jm Laufe dieses Fahres bemächtigte ch eine angeblich unter der Autorität der Regicrung von Buenos- Ayres handelnde Bande eines unserer Schiffe, welches einem Han- del nachging, dessen wir uns stets ungehindert erfreut haben. Fch habe deshalb Befehle gegeben, ein bewaffnetes Fahrzeug abzuferti- gen, damit es fih mit unserem Geschwader in jenen Meeren verei- nige und unserem Handel zu allem nöthigen geseßlichen Schuß be- búlflih sey; und îich werde ünveridalid einen Bevollmächtigten absenden, um die Beschaffenheit der Umstände, so wie eines mögli- chen Anspruchs jener Regierung auf diese Jnseln, zu untersuchen. Zu gleicher Zeit lege ih diesen Fall dem Kongreß zur Erwägung vor, damit derselbe die vollziehende Gewalt mit der für nöthig er- achteten Autorität und mit den Mitteln versehe, um zum vollstän- digen Schuß unserer auf jenen Meeren Fischerei und Handel trei- E Mitbürger die erforderlichen Streitkräfte. beschaffen zu nnen.

Nach dieser Uebersicht der auswärtigen Verháltuisse der Vereinigten Staaten, die sih fast aus\{ließlich, eben so wie größ- tentheils die übrigen von der Botschaft berührten Punkte, auf die rein- materiellen Futeressen des Landes bezieht, geht der Präsident wieder zu der inneren Verwaltung über und be- rührt zunächst eine von ihm fr nothwendig erachtete Revision der Amerikanischen Konsular- Geseße. Zwei interessante Mo- mente der Botschaft bilden alsdann die Erwähnung der mit den Judianischen Volksftämmen gepflogenen Unterhandlungen, wegen deren schon mehrfach zur Sprache gekommenen Expatria- tion, und die Darlegung der Finanzen, deren uy mrt us stand eine baldige vollständige Tilgung der Amerikanishen Na- tionalshuld erwarten läßt. Fn Bezug auf die Fndianischen Angelegenheiten machte der Präsident folgende Mitthei- lungen :

E Seiden und Sicherheit im Fnnern unserer verbündeten Stag- ten ist das nächste und vorzüglichste Augenmerk der Central-Regie- rung. Zeit und Erfahrung haben bewiesen, daß der Aufenthalt der Fndianischen Ur - Einwohner innerhalb der Gränzen unserer Staa- ten sowohl der Ruhe dieser leyteren gefährlich, als Fenen selbs nacht hei- lig ifi. Jn Gemäßheit der von mir in einer früheren Kongreß-Sesfton gemachten mig val ari wurden 500,000 Dollars besonders dazu ausgeseßt, um die freiwillige Entfernung der: verschiedenen Stämme aus den Gränzen der Staaten zu unterstüßen. Jn der leßten Ses- sion hatte ih das Glü, anzeigen zu können, daß die Chickasaws und Choctaws die edelmüthigen Anerbieten der Regierung ange- nommen und eingewilligt hâtten, sih über den Mississippi - Strom zurückzuziehen, wodurch der ganze Staat Mississippi und der wesili-

e Theil von Alabama von Jndianischer FONTLDRung defreit und Us civilisirten Bevblkerung getfret werden würde. Die Verträge mit diesen Stämmen sind im Begriff, D Ausführung zu gelangen, und ihre Entfernung wird hoffentlich im Verlauf des Jahres 1832 gänzlich zu Stande gekommen seyn. Jm hegeartigen Fahre richtete sich die Aufmerksamkeit der Regterung- vorzugsweise i die Stâdmme in dem mächtigen und aufblühenden Staat Ohio, woselbst beträchtliche Strecken der ergiebigsien Ländereien noch immer von den Ureinwohnern als Eigenthum in Besi gebalten werden. Es wur- den theils unbedingte, theils eingeschränkte Traktaten abgeschlossen, um allen Fndianischen Anspruch auf Vorbehalte in diesem Staat auszuldshen, und der Zeitpunkt ist hoffentlich nicht fern, wo Ohio nicht mehr von Fnudianischer Bevölkerung behindert seyn wird. Dîe« selbe Maaßregel soll auch auf Jndiana ausgedehnt werden , sobald man mit Grund auf Erfolg derselben ‘rechnen kann. —- Aber die Entfernung der Fnudianer aus den Gränzen" und der Gerichtsbar- eit der Staaten stellt dieselben nicht außerhalb des Bereichs men- \chenfreundliher Hülfe und christlicher Bildung. Gegen- theil; diejenigen, welhe von Menschenliebe angetrieben wer- |

den dadurch [mehr Freiheit in der Ausübung ihrer wohl- wollenden Functionen erlangen, als wenn sïe innerhalb - des Staatengebtets zurückgeblieben wären, wo die inneren Einrichtungen sie nur behindert hätten. Keiner Kontrolle mehr unterworfen, als der beaufsichtigenden Agentschaft der Central - Regierung , welche bloß in der Absicht, den Frieden aufrecht zu erhalten, ausgeübt wird, werden sie ungehindert fortfahren können in ihrem verdienst- vollen Unternehmen, eine Vdlkergemeinde Amerikanischer Fndianer aus der Barbarei allmälig zu den Gewohnheiten und Annehmlich- keiten des civilisirten Lebens beranzugnden. Man kann die Ueberzeugung hegen, daß die Regterung, wenn- sie noch we- nige Jahre bei threr gegenwärtigen Politik beharrt, den An- svruch der Jndianer auf alle Ländereien, welche innerhalb der unsere Föderativ-Union bildenden Staaten belegen sind, getilgt und jeden Fudianer, der sih nicht in deren Gesehe fügen will, aus den Gränzen derselben entfernt haben wird. Solchergestalt wird allen Konflikte wegen rehtmäßiger Ansprüche auf die Gericht€- barkeit zwtschen den Staaren und den JFndianer-Stämmen ein Ziel geseßt werden. Dabei gereicht es zu Froer Befriedigung, wenn man bedenkt, daß diese Resultate, welche nicht nur für die unmit- telbar betheiligten Staaten, sondern auch für die Eintracht der Union so- heilbringend sind, durch Maaßregeln erreicht wurden, die den FJndianern eben so schr zum Vortheil N Was aus dem eingebornen Wilden wird, wenn er von einer dichten Bevölkerung umgeben is und sh mit den Weißen vermischt, davon geben die armseligen Ueberreste einiger dstlichex Volkssiämme ein Beispiel ; politischer und bürgerlicher. Rechte beraubt, zu keinem Vertrag zu- gann und beaufsihtigenden Wächtern unterworfen, shleppen fie hr kümmerliches Daseyn hin, ohne Aufmunterung, ohne Hoffnung und fas gedankenlos.//

Inland.

Berlin, 10, Jan. Nah dem im Druck erschienenen amtlichen Verzeichnisse zählt die hiesige Friedrich Wilhelms- Universität im gegenwärtigen. Wintersemester 1469 immatri- fulirte Studirende, von welhen 474 der theologischen, 508 der juristishen, 258 der medizinishen und 229 der philosophi- schen Fakultät angehören, und unter welchen- sich Z44 A uslán- der befinden. Außer diesen immatrikulirten Studirenden besu- chen die Vorlesungen der hiesigen Universität mit besonderer Berechtigung noch 361 nicht immatrikulirte Zuhörer (namentli 64 Chirurgen und 93 Pharmaceuten), so daß im Ganzen 1830 Zuhörer an den Vorträgen auf der Universität Theil nehmen. Hiernach hat die Zahl der hiesigen Studirenden nah dem Aus- bruch der Cholera nicht in solhem Maße abgenommen, als dies andertroeitiF bemerkt worden, und wenn die auf der Uni- versität getroffenen Einrichtungen zur Abwendung eines ftören- den Einflusses: der Cholera hier zur Erhaltung der Frequenz we- sentlich beigetragen haben, so ift au eine lángere Unterbrechung der Vorlesungen und des akademischen Lehrkursus hier glücklich verhütet worden.

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# Cholera.

Fn der Nesidenzstadt Berlin sind vom 9en bis zum 10ten Januar Mittags neue Erkrankungen an der Cholera nicht angemeldet worden.

In Königsberg, wo die beiden leßten Cholera-Kranken am 4. Januar gesund aus. dem Hospital entlassen worden sind, haben bis zum 6. Januar neue Erkrankungen nicht stattgehabt.

Eben \o sind in Breslau vom 4. bis 7, YFanuar neue Cholera-Krankheitsfälle niht vorgekommen.'

Ausbrüche der Cholera sind bemerkt : Regierungs-Bezirk Merseburg. Kreis Halle, in der Stadt Halle am 6. Fanuar. eg erung t=Wenet Oppeln. Kreis Pleß, in der Stadt Pleß am 27. Dezember. Regierungs-Bezirk Posen. Kreis Kosien, in Borowo und Helenopel bis zum 27.

Dezember. Regterungs-Bezirk Kbnigsberg. ; Kreis Ortelsburg, in Liebenberg und Farienen bis zum 14. Dez. Kreis Gerdauen, in Klinthenen, Raudisch-= ken und Mauenwalde bis zum 19. Dg. Regicrungs4Bezirk Gumbinnen. Kreis Sensburg, in Grunau am 11. Dez. Kreis An- gevb ura, in Possessern am 14. Dez. Kreis Fohannis- urg/, in Klein-Zechen und Sdunowen bis zum 30. Dez. In den Städten Sensburg, Rhein, Lößen, Angerburg und Oleßtzko hat die Cholera aufgeb drt. In Sunderland erkranfte und starb am 31. Dez. Nie- mand an der Cholera; von den 4 im Beftand verbliebenen ge- nas Einer. Fn Newcastle erkrankten am Z1sten 23, genasen 7 und ftarben 4; im Bestand verblieben 76. In Gateshead erfranften an demselben Tage 20, genasen 22 und starben 8; in Beftand verblieben 84.

Berliner Börse. Den 410. Januar 1832.

Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

[Z7 [Brief GeldJ4 Tf \mrie} Geld.

den, in ihrem nenen Aufenthalt unter ihnen zu lehen, wer-

St.-Schuld-Sch. | 4 | 94,*'s| 935 [Ostpr. Pfandbrf. | 4 | 994 | Pr. Engl. Anl. 18] 5 | 1005 Pomm. Pfandbrf. | 4 |1058 | Pr. Engl. Anl. 22| 5 | [1005 [Kur- n. Neum. dó.| 4 [1051 | Pr. Engl. Obl, 30} 4 | 881 | 875 [Schlesische do. | 4 [1064 | Kurm. Obl.m.1.C.| 4 | 93 Iikst.C.d.K.-u.N|— | | Neum. Int.Sch. do.| 4 | 93 2. Sch. d.K.- u. N.|— | 59 -— Berl. Stadi-Obl, | 4 | 954 | Königsbg. do. 4194 | Elbinger do. 44 | 94 Holl. vollw. Duk. |— | 182 | Danz. do. in Th.|—| 35 m Neue dito. |—| 192 | Wezstpr. Pfandbr.| 4 | 97 fFriedrichsd’or .…. |— | 13#| 1211 Grosshz. Pos. do. | 4 | 981 | 9724 [Disconto .….... —| 3 4 Preu/fs.Cour. Wechwsel- Cours. Bricf] Geid. A a o e a R esd 250 Fl. [Kurz 1452 | A O 250 Fl. |2 Mt. [1443 [1441 amburg. .. ‘,.. L ao Cn aA 300 Mk. [Kurz 1544 | E C rie de 300 Mk. 12 Mt. 11525 L L E E 1 LStIl. 13 Mt. 16 2%; L N 300 Fr. |2 Mt. 814 | 811 V n E 150 Fl. [2 Mt. 1047 1044 G a d 150 Fl. 3 Mt. 14045 M v a 400 Thl. |2 Mt. 99x MMIDEIW ivi pi de 100 Thl. |8 Tage 11025 | Frankfurt a. M. WZ. ....…., 450 Fl. |2 Mt. 1035 |1031 Petersburg BN. „.......... 100 Rbl. |3 Woch, | | 3075 E UNEOAA A e po 6+ o 6 oe 6e 6/0 600 Fl. Kurz =_ |

Nichi-Amtliche Cours-Notizen. Berlin, 10. Januar. (Ende der Börse Oest. 55 Met. 904. 48 do. 804. B.-Actien 806. Russ. Engl, ggî Poln. Pfbr. §44. do. Part. 582. Nied. wirkl. Sch. 403. do. 62 Anl. gol Neap. Engl. 835. Neap. Falc. 741.

Amsterdam, 5. Januar. Niederl. wirkl. Sch. 403. Kanz-Bill. 153. 68 Anl. 895. Oest. 5 Met. 825. Russ. (v. 1858) 92, do. (v. 1831) 837. Neap. Falec. 73.

London, 2. Januar. 35 Cons. 835. Bras. 443. Dän. 653. Mex. 351. Port. 483. Russ. gg

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Königlihe. Schauspiele,

Mittwoch, 11. Jan. Jm Operohause, Mit Allerhöch, Genehmigung, zum Wenefiz der Dlle. Therese und Dlle. Fan Elsler, Solotänzerinnen des Kaiserl. Königl. Hoftheaters Kärnthner- Thore zu Wien, zum erstenmale: Die Fee und d, Ritter, großes Zauber-Ballet in 3 Abtheilungen, von A. Vestri für die Königl. Bühne neu eingerichtet und in Stene gésy von Therese und Fanny Elsler, Die Musik ist von verschiede Komponisten. Vorher: Das Landhaus an der Heerstraße, Ly spiel in 1 Aft.

Billets zu dieser Borstellung sind in der Wohnung h, Dlle. Therese und Dlle. Fanny Elsler, unter der Stechbay Nr. 3, zwei Treppen hoh, von Morgens 9 bis Mittags 3 Uh und Nachmittags von 4 bis- 6 Uhr, zu haben. ¡ |

Preise der Pläye: Ein Play in den Logen des erften Ray ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Die Abonnements und freien Entréen sind „ohne Ausnah nicht gültig.

Im Schauspielhause: Die junge Pathe, Lustspiel in 1 A Hierauf : Der Jude, Schauspiel in 5 Abtheilungen. |

Donnerstag, 12. Jan. Jm Opernhause: Die Lichtensfteing dramatishes Gemälde in 5 Abtheilungen, nebft einem Vorspiel

Im Schauspielhause: 1) Le mariage de raison, vaud ville en 2 actes, 2) La première représentation de: Rabel ou: Le Presbytere de Meudon, vaudeville nouveau en 1 ach

Freitag, 13. Jan. Jm Opernhause: Die Stumme y Portici, große Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; Musik w Anber, (Dlle, Fanny Elsler: Fenela; Dile. Therese Elsler wi hierin tanzen.) l

Preise der Pläye: Ein Play in den Logen des ersten Ra ges 1 Rthlr. 10 Sgr 2c.

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

——

Königstädtisches Theater.

i Mittwoch, 11. Xan. Glúückskind und Unglücksvogel , Lus spiel in 1 Aft, Hierauf: Der lustige Schuster, komische Oper| 2 Abtheilungen. Zum Schluß der Oper: Variationen über 1 nén Walzer von Beethoven, gesungen von Mad. Spißeder.

Donnerstag, 12, Jan. Das Donauweibchen (Zweiter Thel

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NACEHSCHRIFT.

Paris, 4. Fan. Gestern wurden in der Deputirten- Kat mer die Berathungen über den Geseß-Entwurf, wodurch der Y Titel des Geseß- Entwurfes úber die National - Garde modifici werden soll, fortgeseßt und beendigt. Obgleich mehrere, Mitgli der der Opposition die Bestimmungen des Entwurfs als völl unzureichend betrachteten und mithin für dessen Verwerfung stim ten, so wurden doch die 9 einzelnen Artikel desselben mit ziemlih starker Stimmenmehrheit angenommen, und nach einigen Bemerkut gen des Prásidènten des Minifter-Rathes ging zuleßt das ganze Ct ses mit 205 Stimmen gegen 45 durch. Jn derselben Sipung theill auch Hr. Meynard, Deputirter des Departements der Vauclüs) einen neuen Geseß - Vorschlag mit, wodurch eine wesentli) Aenderung in der bisherizen Erhebung der Getränksteuer bezwed wird. Herr Meynard verlangte und die Versammlung gent! migte, daß diese Proposition in der nächsten Sonnabend-Sigui näher entwickelt werde. Am folgenden Tage sollte die Diskus sion tber die Civil-Liste beginnen. i:

Die Offiziere und Gemeinen des zweiten Bataillons kl zweiten Legion der Lyoner National-Garde haben an die Neda tionen des Courrier français und des Conftitutionnel eine Reclu mation gegen mehrere Behauptungen eingesandt, die Herr Bol vierz-Dumolard Behufs seiner Vertheidigung gegen Herrn ( Périer aufgestellt hat, und die von ihnen als lügenhaft bezei: net werden. Der Courrier de Lhon, ein neues dort sheinendes Blatt, meldet, daß die angesehenften dortigen Fabri fanten gegen Herrn Bouvier-:Dumolard eine Diffamations-: Kl} anhängig gemacht haben, welcher die dortige Handels- Kamm und der Rath der Werkverständigen beigetreten slnd. Dent selben Blatte zufolge, hat man in der Nacht vom Z0sten all den 31sien in Lyon eine Fabrik, worin Medaillen auf Heinri V, geschlagen wurden, entdeckt, und mehrere tausende derselbe in Blei und Bronze, in Beschlag genommen.

Der Courrier français spriht von häufigen Konsfert zen des hiesigen diplomatischen Corps mit dem Präsidenten d Minister-:Rathes, in denen es sich um eine Modification der A Artikel vom 15. November zu Gunsten Hollands handele; nd dec leßten dieser Konferenzen seyen Couriere nah St. Pete burg, Wien, Berlin, London und Madrid abgefertigt worden, Dasselbe Blatt glaubt, daß, da das Expeditions-Geschwal! Dom Pedro?s jegt vollständig ausgerüstet seh, der Kaiser uny züglih Frankreih verlassen und zunächst nah Terceira seg werde. Bei der leßten Anwesenheit des Marquis v. Palme B seh beschlossen worden, daß die Expedition erst mit de

eginn des nächsten Frühjahrs an der Portugiesischen Küste la! den werde,

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 96, 10. i cour. 96, 30. Z3proc. pr. compt. 67, 30. fin cour. 67. 5proc. Neap. pr. compt. 77, 10,* fin cour, 77, 30, 5p Span. perp. 55. H5proc, Röm. Anl. 754, Z5proc. Belg. Anl. 76

Amsterdam, 6. Jan. Niederl. wirkl. Sch. 402, Kai Bill. 152. G6proc. Anl. 904, Oeft. 5proc. Met. 83. Russ. (! 1822) 922, do. (v. 1831) 84. |

Sranffurt a. M., 7, Jan. Oefterr. 5proc. Metall. 86 &

862. 4proc. 7644. 767. 241proc. 451, Actien 1393, 1391. Partial- Obl, 1242,

Loose zu 100 Fl, 17 B. Poln. Loose 572, 572, 03 8

Redacteur John. Mitredacteur C ottel. reren S Q I FIR E Par zrac ms nas Gedruckt het A. W. Hayn. .|

1proc. 201. B. Ban! W

j Und dadurch, wie durch das Gese

Allgemeine

“Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

“Se--Königliche Majestät haben Allerhöchst geruht, den bis- herigen Appéllations: Gerichts: Assessor Wilhelm Adolph Gerth um Landgerichtsrath in Koblenz und den bisherigen Appella- jons : Gerichts - Assessor daselbst, Franz Joseph Wilhelm ippe, zum Königl. Prokurator bei dem Landgericht zu Kleve, an die Stelle des in gleicher Eigenschaft nah Düsseldorf verset- en Königl. Prokurators Förster, zu ernennen.

Des Königs Majestät haben den Ritterguts Besizer Frei- herrn von Diepenbroik-Grüter zum Landrath des Kreises Tecklenburg, Regierungs-Bezirks Münster, zu ernennen geruht.

Fm Bezirke der Königlichen Regierung

zu Arnsberg is der Kandidat der Theologie, Karl Bor- nefeld, aus Soest, als Prediger bei der evangelishen Gemeinde u Welver, Kreises Soest, erwählt und landesherrlich bestätigt ; die erledigte Pfarrstelle zu Calle, Kreises Eslohe, dem bisherigen Verwalter derselben, Wilhelm Luigs, aus Rüthen, und die erledigte Pfarrstelle der katholishen Gemeinde zn Hattingen, Krei- ses Bochum, dem bisherigen Pfarr - Kaplan zu Wattenscheid, Moris Keller, landesherrlich verliehen worden ;

zu Breslau is der bisherige Prediger‘am Kranken-Hos8pi- tal Allerheiligen zu Breslau, Thiel, als Pastor in Weigwit, Kreis Ohlau, und der Kandidat des Predigt-Amts, Bar chwit, als Pastor in Steinseifersdorf, Kreis Neichenbach, ernannt worden ;

zu Liegniß is der Pastor Vangerow, zeither in Pan- tenau, als Pastor in Hochkirh, Liegnißschen Kreises; der Pastor Conrad, zeither in Rügen, Guhrauschen Kreises, als Pastor in Groß-Wandtis, Liegnißschen Kreises, und der Kandidat Se el i- ger, als Pastor in Peterwiß, Jauerschen Kreises, beftátigt idorden ;

zu Magdeburg if zu der erledigten evangelischen Ober- Yredigerstelle zu Kalbe a. M., Diöces Klöße, der Prediger Karl Moriß Wagner in Delißsch bei Halle vocirt und landesherr- lih bestätigt worden.

Zeitungs-Nachrichten. A usland.

Frankrei.

Deputirten-Kammer. Fn der Sibung vom 3. Fan. verlas Hr, Meynuard einen von ihm herrührenden, aus 41 Artikeln beftehenden, neuen Gesez-Vorschlag, wodurch die bis- herige Circulations-, Details- und Verbrauchs - Stetter von den Getränken aufgehoben und dagegen eine Eingangs - und Licenz- Steuer eingeführt werden soll. Die Versammlung beschloß, nah dem Wunsche des Hrn. Meynard, sich diese Proposition in der Siyung vom nächsten Sonnabend über 8 Tage (14ten) näher entwickeln zu lassen. An der Tagesordnung war jevt die Fort- sebung der Berathung über den Geseg: Entwurf, wodur der Vlte Titel des Geseßes úber die National-Garde, in Betreff der Mobilmachung dieser leyteren, modificirt werden soll. Herr v. Tracy suchte zu beweisen, daß die vorgeschlagenen Beftimmun- gen den Bedürfnissen des Landes in keinerlei Weise entsprächen ; man werde bei der Annahme derselben immer nur éine National-Garde auf dem Papiere haben und si, so lange nicht das ganze Land militairish organisirt sey, ftets in einer precai- ren Lage befinden. Nach „Hrn, v. Trach faßte der Berichterstate ter, Hr. C. Dupin, die allgemeine Berathung zusammen und Msrté bei den von der Kommission in Antrag gebrachten Amen- ements, der Geseß- Entwurf nur die bisherigen Formen bei einer etwani- gen Bildung einer Reserve vereinfacheu würde, wogegen dem Londe eine solche Reserve selbst Noth thue. Hr. Cabet zog es in Zweifel, daß das stehende Heer wirklich 500,000 Mann ftark seh, wie das Minifterium solches stets behaupte ; er hielt daher die Mo- bilmachung eines Theiles der National-Garde für um so nothwendi- er, Hierauf begannen die Berathungen über die einzelnen Artikel des eses:Entwurss. Gleich bei dem 1sten Artikel hatte die Kommission darauf angetragen, daß die Ausschreibung des Kontingents bei dec Mobilmachung der National-Garde nicht nach der Gesammt- Bevölkerung, sondern im Verhältnisse zu der dienftfähigen Mann- haft erfolge. Der Handels-Minister widerseßte sich zwar diesem Amendemeut ; indessen wurde dasselbe doch angenommen. Der 2te und 3te Artikel gaben zu keiner Debatte Anlaß; beide enthalten bloße Neben - Bestimmungen in Betreff der Ausfüh- tung des 1sten Artikels, Dem 4ten Artikel zufolge , soll es in Jedem Unter-Präfeftur-Bezirke ein Revisions - Conseil geben, das die in dem Geseye über die National - Garde den Revisions-Fu- ths fibertragenen Geschäfte zu verrichten hat. Hr. v. Ludre trug auf 6 Zusat-Artikel des Fnhalts an, daß alle junge Leute, die gesezlih vom Militair - Dienste befreit wären, 4 Jahre hin- ter einander zu- den 1monatlichen Militair - Uebungen zugezo- gen werden sollten. Sämmtliche Artikel wurden inzwischen ver- worfen, Eine andere Reihefolge von Zusaz- Artikeln hatte der General Subervic in Antrag gebracht; sle wurden von Herrn E, Dupin bekämpft, von den Herren von Tracy, Salverte und Demarçah aber unterstüßt. Der Leßtere spra seine einung dahin aus, daß die Armee nach ihrer gegenwärtigen rganisation nicht hinreihend seyn würde, um einer Fuvasion iderstand zu leisten. Der Präsident des Minister-Ra- thes bestritt diese Behauptung; im Uebrigen, fügte er hinzu, seh von dem stehenden Heere in diesem Augenblicke gar die Rede nicht; das Refkrutirungs- Gesey habe die Kammer, dereits votirt uber die National - Garde, 6llen Bedürfnissen des Landes genügt; diesem levteren Geseye alfolge, habe Frankrei eine seßhafte National - Garde von 14

Der Graf Delaborde bemerkte darauf noch, daß

Millionen Mann, und der Zweck des der Berathung vorliegenden Geset-Entwurfes sey úun, den dritten Theil dieser Truppen-Masse innerhalb 35 oder 40 Tagen mobil machen zu können; man könne hiernach nicht der Regierung den Vorwtrf machen, daß sle es zur Bewahrung der inneren Ruhe und Sicherheit an den benö- thigten Borsichts-Maaßregeln habe fehlen lassen; Frankreich habe in feinerlei Beziehung für seine Unabhängigkeit auch nur das Mindefte zu besorgen. Die obgedachten Antráge des Generals Subervic wurden hierauf verworfen, und nachdem auch noch der Ite und 6te Artikel mit den Amendements der Kommission an- genommen worden, ging das ganze Geses mit 205 gegen 45 Stimmen dur.

Paris, 4. Jan. Vorgestern fand eine äußerst zahlreiche Empfangs-Cour in den Tuilerieen fiatt; man záhite 500 Wagen. Gefiern arbeitete der- König mit den Miniftern der Justiz, des Handels, des öffentlihen Unterrichts und des Krieges.

Die Arbeiten der von der Pairs-Kammer mit der Prüfung verschiedener Geseß-Entwürfe beauftragten Kommissionen, welche durch die Disfussion über das Pairs-Gesey unterbrochen worden waren, haben wieder begonnen. Die Kommissionen versammeln sih täglich im Palast Luxembourg, und nächstens werden die: Be- richte üder die Geseg- Entwürfe in Betreff der Rekrutirung und des Avancements, des Rechnungs - Abschlusses für 1829, der Verbannung Karls X. und seiner Familie, der Todtenfeier des 21, Januar und der Pensionen der hohen Staats-Beamten ab- Vai werden, Der Geseß-Entwurf über Exmittirung der Grund-

esißer bei öffentlihen Bauten findet Schwierigkeiten bei der Kommission der Pairs-Kammer.

Das Bezirks - Wahl - Kollegium von la Côte-Saint-André (Dep. der Were) hat statt des aus- der Kammer ausgeschiede- nen Herrn Carlet den Kandidaten der Opposition, Herrn Gar- nier:Pagès, zum Deputirten gewählt; der ministerielle Kandidat, Herr Felix Faure, hatte nur 6 Stimmen weniger,

Graf Sebastiani soll von den Aerzten den Rath erhalten ha- ben, nah vollkommener Wiederherstellung seiner Gesundheit eine Neise nah Jtalien zu unternehmen und sich auf längere Zeit von den diplomatishen Geschäften entfernt zu halten, Der Schlag- fluß, mit dem seine Krankheit begann, hat, wie man sagt, Spu- ren bei ihm zurückgelassen und namentlih seinen Mund etwas verzogen.

‘Die Course hielten sih an der heutigen Börse fest, wozu die Nachricht von den lezten Schritten der Konferenz und große Ankäufe, die für Rechnung eines Spanishen Banquiers und des Hauses Nothschild gemacht wurden, viel beitrugen.

Der Courrier français meldet: „Die Sendung des Herrn Rogier nach Paris soll den Zweck gehabt haben, die Ant- wort Ludwig Philipp's an den König Leopold zu überbringen, der durch Herrn Lehon um die Hand einer der Königl. Prin- zessinnen hatte anhalten lassen. Diese Verbindung if bis nach der Rätification des Friedens - Vertrages durch die fünf Mächte und der Schleifung der Belgischen Festungen verschoben. ‘“

Die Gazette de France ftellt folgende Betrachtungen an: „„Weun irgend etwas der Partei der äußersten Linken be- weisen könnte, daß der Tag ihres Sieges auch der ihres Stur- zes sehn werde, so ist es die Anzahl der ausgezeihneten Männer, welche diese Partei hinter sich läßt. Durch trügerishe Verspre- hungen hatte sle die Menge an sich gelockt, ging aber dann ih- ren eigenen Weg und ift jeßt durch dieses Gedränge hindur, das sich um sie versammelt hatte. Auf diese Weise hat dieselbe erst die abtrunnigen Deputirten, dann die Doctrinairs, dann die Deputirten des linken Centrums und zuleßt die der linken Seite hinter sich gela}en, und wenn sle so fortgeht, wird sie sich bald ganz allein sehen und alle Welt De sih haben. Die Herren Thiers , Fonfrède , die Gebrüder Dupin, Cas. Périer, v. Seba- stiani und v. Salvandy sind \chlagende Belege dafür. Die Frage ift nun, um welche Fahne sich alle diejenigen, von denen die Partei der Revolution sich zurückgezogen hat, sammeln wer- den, und welches Prinzip sle an Stelle des revolutionnairen Prin- zips annehmen werden. Man erinnere sich des Triumpheinzuges des Generals Lafayette in Lyon am 4. Sept. 1829. Herr Pru- nelle, jeßt ein Deputirter des Centrums, sagte damals zu ihm: 7, ,,Die alten Völker erwiesen diese Ehrenbezeugungen nur den Helden, die Nationen der neueren Zeit behielten dieselben der höchsten Autorität vor, unser aufgeklärteres Fahrhundert macht aus ihnen eine Belohnung für hohe Tugend,‘/‘“/ Yett würde Herr Prunelle gewiß nicht so sprechen, denn er steht in Opposi- tion gegen die Opposition des General Lafayette, Das neue erf des Herrn von Salvandy deutet an, was in Köpfen dieser Art jegt vorgeht; drei Viertheile des neuesten Wer- kes dieses Schriftstellers stimmen mit unseren Ansichten überein, und wenn er nicht das allgemeine Votum angriffe und den Na- tionen das Recht zum Aufflande zuerkennte, würden toir ihn als einen Vertheidiger der Ordnung und Freiheit begrüßen; es giebt aber feine Freiheit in Franfceih, wenn man den Französischen Grundsat leugnet, daß, wer zu den Lasten beiträgt, auch an den politischen Rechten Theil nehmen muß, und Ordnung is nicht möglich, so lange man nicht erklärt, daß Aufruhr nie erlaubt ist. ‘‘

Bei dem hiesigen Buchhändler Baudry is so eben „ein Schreiben Fenimore Coopers an den General Lafayette über die

ffentlichen Ausgaben der Vereinigten Staaten von“ Nord-Ame-

rifa‘“’ erschienen. : i Der Courrier français und der National enthalten

ein drittes und leßtes Schreiben des Vicomte v. Cormenin über die Civilliste. Außerdem greifen diese beiden Blätter, so wie das Fournal du Commerce, noch in besonderen Artikeln die Vor- \{láge der Kommission über den Betrag der Civilliste einstim- 1 an. i Der Sémaphore de Marseille meldet aus Algier vom 29. Dez. : „¿Die Sicherheit, welche in der Umgegend von Algier in Folge der von dem Ober-Befehlshaber angeordneten mili- tairishen Maaßregeln wieder eingetreten ift, hat, indem sie den Pflanzern Ruhe gewährte, den Getreidebau sehr begünstigt ; überall sleht man Ackerleute in Erwartung der regnihten Jah-

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Donnerstag den 12a Januar

reszeit mit der Einsaat beschäftigi, und, merkwürdig genug, wer- den die hiesigen Pflanzer Gelegenheit haben, die neuesten Acker- E mit- den allerálteften zu vergleichen, da man sowohl die volllommenften neuen, als die einfachen antifen Pflugscharen, deren sich die Araber noch bedienen, angewendet hat.“

Der Conftitutionnel meldet: „Die Cholera soll, nachdem sle Aegypten verlassen, wieder den Rückweg nah ihrem Mutter- lande Jndien angetreten haben und in Tauris und Teheran in Persien große Verwüstungen aurihten. Der Vice: König , von diesem unbequemen Feinde und von der Pest, die si hinzugesellt hatte, befreit, hat sich jezt der ihm von der Französischen Expe- dition geleisteten Dienste erinnert und Hrn. Felix Darcet, der als Chemiker an derselben Theil nahm, zu seinem Korresponden- ten für Angelegenheiten der Industrie ernannt. Herr Darcet hat im Auftrage des Pascha mehrere núßliche Fabriken in Aegypten eingerichtet und auf dem Berge Sinai Braunsfteinerz gefunden, tigt welchem sh der gegen die Pest so wirksame Chlor bereiten a L)

Großbritanien und Frland,

London, 3. Jan. Aus Brighton wird unterm gestrigen Tage gemeldet, daß sich der König und die Königin fortwährend

der besten Gesundheit erfreuen. Die Königin ist von ihrer Un-

páßlihfeit volllommen wiederhergestellt,

Die Gesundheit des Herzogs von Wellington hat sih in den leyten zwei Tagen sehr gebessert, Der Times zufolge, dürfte Se. Gnaden jedoch außer Stande sehn, bei der Wiedereröffnung des Parlamentes im Oberhause zu erscheinen. „Wir wünschen aufrichtig,“ heißt es im Globe, „daß, wenn der Herzog feinen so thätigen Antheil an der Politik wie in der vorigen Session nimmt, dies einem anderen Grunde, als förperlichem Unwohl- sehn, zuzuschreiben sehn möge. Es if vielleicht zu ‘viel, erwarten zu wollen, daß Se. Gnaden ein Reformist werde, wenn auch, wie es bei der katholischen Emancipation der Fall war, sobald die Nothwendigkeit sich kund giebt , Viele dasjenige vertheidigen dürften, was sie früher verworfen haben.““ :

Der Globe schildert die beiden großen Parteien in Fr- land als in dem Zustande der höchsten Aufregung und sagt, daß man bekennen müsse, daß die Orangemänner durch den an- maßenden und leidenschaftlien Ton der O'Connellschen Par: tei auf eine unbillige Weise gereizt würden. Uebrigens seh die Aufregung der Art, daß bald jedec Jrländer mit Gut und Blut einer von beiden Parteien anhängen und seinen Arm ¿zu einem E SLRENN werde.

asselbe att enthält heute folgende Betrachtungen : „Die Krone ift verpflichtet, den Wünschen des Nntertantes Da kommen, (weil es unmöglich ist, ohne die von jener Versamm: lung jáhrlich zu votirenden Bewilligungen die Regierung im Gange zu erhalten. Wenn das Unterhaus irgend eine von den Ministern vorgeschlagene Maßregel verwirft, so muß si die Re- gierung dem entweder unterwerfen oder durch eine Auflösung des Parlamentes an das Volk appelliren. Wenn die bei einer allgemeinen Wahl erwählte Majorität mit dem früheren Unter- ause einerlei Meinung is, so bleibt der Krone kein anderes ittel übrig, als die Maßregel gánzlich aufzugeben und nöthi: genfalls au die Minister, welche dieselbe vorgeschlagen haben. G sich das Bolk einmal ausgesprochen , so kann gegen seine ntscheidung nicht mehr appellirt werden. Wenn eine von der Krone vorgeschlagene und vom Unterhause angenommene Maß- regel vom Oberhause verworfen wird, so findet keine Appellation an das Volk statt, welches weder Lords machen, noch ab- schaffen kann. Giebt es alsdann feine Mittel, und müssen sich in diesem Fall die beiden Zweige der Geseßgebung unbedingt unterwerfen? Jst das Oberhaus, welches bisher immer als der schwächste Theil in unserer dreizweigigen Constitution betrachtet wurde, der eigentlihe Herr im Staate? Kann es, wie ein Nö- mischer Tribun, mit ‘einem Male die Náder der Negierung auf- halten und sich weigern, dieselben wieder frei zu lassen, bis die von ihm geftellten Bedingungen vom Könige und von den Ge- meinen erfüllt worden sind? Führt der König, indem er einen Pair creirt, denselben in eine Versammlung ein, die mächtiger ist, als er selbst? Liegt die wirklihe Gewalt des Staates in den Händen einer Oligarchie , die durchaus feine Verantwortlichkeit hat? Jf das die so gerúhmte Constitution Englands? Wir ver- stehen dieselbe anders. Wie das Unterhaus vom Volke, so hängt das Oberhaus von der Krone ab. Der König kann keine Pairs abschaffen, aber er fann deren creiren; und dadurch, daß er o viele Pairs macht, als ihmrathsam erscheint, kann er die Entscheidun- gen jener Bersammlung nach seiner Ansicht leiten, Diese Gewalt ift selten in Ausübung gebracht worden, weil sich selten die Ge- legenheit dazu darbot. Die Lords haben das instinktartige Ge- fühl, daß sle als ein Zweig der Geseßgebung von der Krone ab- hängen, und dieses Gefühl hat bisher in der Regel verhindert, daß sich eine Majorität ihrer Herrlichkeiten gegen die Entschei- „dungen der Regierung gebildet hätte. Sollten sie aber jemals ihre eigentliche Stellung vergessen und sich in einen Kampf mit der Krone und dem Volke einlassen wollen, so ist es passend, sie an ihre Abhängigkeit zu erinnern, und zwar durch eine so große Vermehrung ihrer Mitglieder, daß sie in‘ die Lage. zurückversest werden, welche ihnen durch die Constitu- tion angewiesen worden ift. Jeder Lord im Parlamente hat das Recht, seine Meinung auszusprehen und sein Botum na Gefallen abzugeben; sollte sich aber die Mehrheit Jhrer Herrlichkeiten einbilden, daß sle die Herren im Staate sind, s0 müssen ste _enttäusht werden, bevor ihr Frcthum ihnen und dem Lande verderblich wird.““ Das genaunte Blat ráumt im Verfolg dieses Artikels dem Oberhause ein, daß es an Talent dem Unterhause nicht allein niht nachstehe, sondern dasselbe vielleicht noch übertreffe, und daß es au die Neform- Bill möglicherweise aus uneigennügzigen Beweggründen verwor- fen haben .fönnue; aber so wie die Sachen jegt fiänden, wre die Ernennung einer hinreichenden Anzahl neuer Pairs zur Erhal: tung der Ruhe des Landes unumgänglich nothwendig. Am 3. Januar wird in Briftol die Untersuchungs - Kom-