1832 / 15 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Fahr 2,564,900 Pfd. , für ‘das Vierteljahr 565,545 Pfd, Der große Ausfall ‘in den Zöllen wird theils der Beschränkung des atiéwártigen Handels durch die Cholera im Norden von Europa, LOROA aber der Aufhebung der Kohlensteuer. zugeschrieben.

n der Stempel-Abgabe war in dem BVizrteljähre eine Vermeh- rung von 16,330 Pfund, in dem Jahre eine Verminderung von 104,381 Pfd: eingetreten. Beim Pofiwesen hat im Fahre eine Vermehrung der Einnahme um 32,995 Pfd, und im Viertel: jahre eine Verminderung von 2005 Pfd. ftattgefunden.

Ju der legten Versammlung - der Krlándischen politisGen National-Union wurde auf den Vorschlag der Herren John Rey- nölds und O’Connell ein Comité von 21 Sen niederge- sebt, um' die beften und zweckmäßigsten Mittel zur beständigen Unterstüßung der Frländischen Armen ausfindig zu machen. Fn derselben Versammiung verlas Hr. O’Connell ein Schreiben des Hrn. Moutagu L. Chapman, worin dieser, als Antwort auf die an ihn ergangene Einladung, erklárte, daß er der beabsichtigten Versammlung der FJrlándischen Parlaments - Mitglieder beiwoh- nen werde.

Es sind hier Lissaboner Zeitungen bis zum 21. Dez. eingegangen. Der Covrier sagt: „Wir finden darin mehrere amtliche Bekanntmachungen, welche sämmtlich auf die befúrh- tete Jnvasion Dom Pedro’s Bezug haben und -nicht allein von den thätigen Bemühungen, slch derselben zu widerseyen, sondern auch von dem außerordentlichen Bestreben Dom Miguels, die Liebe der Einwohner zu gewinnen, Zeugniß geben. Er spricht von der Thorheit cines Versuches, die Stabilität eines Monar- chen zu erschúttern, der seine Unterthanen wie ein Vater liebt ; befiehlt allen Magiflratspersonen und Provinzial-Behörden, dafür Sorge zu tragen, dáß die jeyt nothwendige Bewegung so vieler Truppen die Einwohner der Distrikte, durch welche sie marschi- ren, uicht zu sehr drücken möge; sichert allen Deserteurs, welche zu ihrer Pfliht zurücfehren wollen, Verzeihung zu und ver- ordnet, daß alle Prozesse, in denen Individuen der Armee ver- wickelt sind, so lange suspendirt bleiben sollen, als jene Personen zur Vertheidigung des Vaterlandes gebraucht werden.“

In einem Schreiben aus Lissabon vom 21. Dez, welches dasselbe Blatt mittheilt, heißt. es unter Anderem : ¿Ja der Nähe des Palastes von Queluz befinden sich das erste und 8te Jufanterie- Regiment, eine Brigade Artillerie und eine Brigade Kavallerie. Sie John Campbell is vorgestern von Madrid hier angekommen, und man sagt, daß er den Oberbefehl über die Kavallerie übernehmen wird, Der Zustand des Han- dels if traurig; alle Klassen leiden, und es giebt feine Worte, das hier herrshende Elend auszudrücken. , Man sieht sogar Sol- daten in den Straßen Lissabons betteln. Der eingegangene Be- trag der gezwungenen Anleihe beläuft si{ch erst auf 80,000 Mil- reis. Heute Morgen if alles Getreide auf dem Kornmarkte zum Gebrauch für die Soldaten mit Beschlag belegt worden, Ge- stern - ging im Mena der Befehl ein, mit aller möglicher Schnelligkeit die Fregatten „Shybelle‘“/ und „Donna Fsabella“/ auszurüften, um dieselben mit 400 Maun nach Madeira \hicken zu fönnen,‘‘

Der Morn ing-Herald giebt nachträglih noch einige No- tizen über die, seiner Ansicht na, unfreiwillige Landung des Torrijos und seiner Gefährten in Spanien und sucht zu bewei- sen, daß Torrijos die Französische Flagge nicht aufgesteckt habe, um zum Aufstande zu reizen. „„Torrijos‘/, heißt es unter Ande- rem, „fannte seine Landsleute zu gut, um nicht zu wissen, daß die Französische Flagge das allerunpopulairste Symbol gewesen wáre, dessen er sih zu einer Aufreizung gegen die Regierung hätte bedienen können. Er wußte sehr wohl, daß, anstatt seine Bandss leute dadurch zum Aufftande aufzuregen, er das Nationalgefühl und den Nationalstolz derselben auf die Seite der \{lechtesten Partei getrieben haben würde, sobald dieselbe uur keine frémde war. Nein; die Flagge wurde aufgepflanzt, um zu zeigen, daß die Flüchtlinge nicht mit revolutionnairen Absichten landeten, daß sle nicht bezweckten, einen Aufruf an den Spanischen Pa- triotisómus ergehen zu lassen; sondern daß ihn keine andere Alternative blieb, als unterzugehen oder slch der Gastfreundschaft der Behörden anzuvertrauen ; sie ergriffen das Leßtere und zogen die Flagge einer fremden Nation auf, die mit ihrer eigenen in freundschaftliher Verbindung steht, um zu zeigen, daß ihre Ge- sinnung friedlich und ihr Zwet, Schus zu suchen, war. Ob die Französische Regierung irgend einen Schritt thun wird, um die ihrer Flagge zugefügte Beleidigung zu bestrafen, können wir nit mit Bestimmtheit sagen; aber England is verpflichtet , für die Ermordung des Hann Boyd Genugthuung zu verlangen. Kein Gese, kein Defret Spaniens kann die Bestimmungen des Vóölkerrechts überwiegen, welches durch die Hinrichtung eines Britishen Unterthauen auf das gröblihfte verleßt worden ist, Wir wünschen zu wissen, was der Vritishe Konsul bei jener Gelegenheit gethan hat, und was die Regierung thun wird.“

Das genaunte Blatt fordert dringend auf, den Sub- scriptionen beizutreten, welche zur Unterstüßung der durch die Stürme in Westindien húlflos Gewordenen eröffnet worden sind. Es wird bei dieser Gelegenheit erwähnt, daß der Verlust in Bar- hadoes. allein sich beinahe auf 2 Millionen belaufe.

Den levten Nachrichten aus Vera-Cruz zufolge, war da- selbst Alles volllommen ruhig, und der Zuftand der Republik verbesserte sich fortwährend. Das auswärtige Departement hat ein Cirfular an alle fremde Konsuln erlassen, worin strenge poli- zeiliche Maßregeln gegen alle ankommende Schisfe, bis ihr voll- fommener Gesundheitszustand erwiesen is, angeordnet werden, Auch Kriegsschiffe sind in der Folge von der Quarantaine nicht ausgenommen.

Unsere Nachrichten -aus Buenos-Ahres reichen bis zum 30. Oktober. General Quiroga f\oll die Unitarier aufs Haupt geschlagen haben. Don Juan Rosas, Gouvernenr von

uenos : Ahres,, wird daselbst, nah einer langen Abwesenheit in den Provinzen, zurücerwartet. - Er hat seine Entlassung als Gouverneur unter dem Vorwande eingereicht , daß seine Dienste nicht länger erforderlich seyen, da sich die Provinz in einem voll- kommenen Zustand der Ruhe befinde. Man glaubte indeß, daß das Haus der Repräsentanten ihn veranlassen würde , sein Amt heizubehalten,

Nachstehendes ift die (gestern vorbehaltene) Denkschrift der Konferenz, welche als Antwort anf die der Niederlándi- \chen ela Mtigten vom 14. Dezember 1831 zu dienen bes

immt ift: f „Die Denkschrift Fhrer Excellenzen der Herren Bevollmächtig- ten Sr. Mai. des Königs der Niederlande eben sowohl wie Jhre Note vom 14. Dez. v. J: gründet sich auf zwei Grundlagen: auf die 8 Artikel vom 21. Juli 1814 und auf den Anhang A zum Pro- tofoll vom 27. Jan. 1834. Die Londonér Konferenz kann nur eine dieser - Grundlagen anerkenne, nämlih den Anhang A zum Pro- tofoll vom 27. Fat. 1831, in Verbindung geseht mit den Entwice« lungen, welche“ ex seiner Natur nah selbs ‘bedingte ,- mit ‘den in dem besagten Protokolle aufgestellten Grundsäßen , denen Se. Mat, der König der Niederlande seine Zustimmung ertheilt hat, mit den später von der Niederländischen Regterung angenommenen Vor-

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{lägen und mit den offiziellen Erklärungen der besagten Regte- rung, welche der Konferenz in ihrem Namen mitgetheilt worden

nd. Die Konferenz sicht sih gendthigt, die erste der oben an- geführten Grundlagen zu vérwerfen:

¡elstens, weil die Niederländische Regierung, indem sie aus eigener Veranlassung, noch vor dem Zusammentritt der Konferenz in London, den Grundsaß der Trennung Hollands von Belgien proklamirt, *) selbst den wesentlichen Theil der 8 Artikel vom 21. Juli 1814, welche eine vollkommene Amalgamirung der beiden Län- der bezweckten, vernichtet hat./

/eAtens, weil die Niederländische Uran, indem sie später hin auf offizielle Weise und in den bestimmtesten Ausdrücken er« klärte, daß sle s außer Stande sähe, Belgien ohne fremde mili- tairische Hülfe unter ihre Herrschaft zurüczuführen , die Unmdg- L in der sie sich befände, die 8 Artikel auszuführen , aner- annt hat.

¡¡3tens, weil, indem sie auf diese Weise aus eigenem Antriebe den Grundsaß aufgegeben und späterhin eingeräumt hat, daß sie die Bestimmungen desselben nicht erfüllen könne, die NRiederländi- sche Regierung sich natürlih des Rechtes beraubt hat, denselben in Anspruch zu nehmen. ‘/

/¡Atens endlich, weil der Anhang A des Protokolles vom 27sen Januar 1531 der leßte zwischen der Niederländischen Regierung und den fünf Mächten in Bezug auf die Belgischen Angelegenhei- Ee Akt und derselbe bestimmt ist, die 8 Artikel zu ersezen.

¡Es bleibt daher zu beweisen, daß die 24 Artikel vom 15. Okt., Entwickelungen des Anhanges A, genau in Verbindung mit den Bestimmungen und den Grundsäßen des Protokolles stechen, dem derselbe beigefügt war. Außerdem, da späterhin von Sciten der Konferenz Sr. Maj. dem Könige der Niederlande, Großherzoge von Luxemburg, Vorschläge wegen Gebiets - Austauschungen gemacht und von demselben angenommen worden sind, bleibt zu beweisen, Le die 24 Artikel auh mit fenen Vorschlägen übereinstimmen. Dke Konferenz wird sich der Pflicht, diese Beweise beizubringen, entledigen, indem sie nachstehend auf die Bemerkungen antwortet, welche in der Denkschrift der Niederländischen Herren Bevollmäch- tigten enthalten sind.‘

„Art. 1. Um zugeben zu können, daß Holland das wieder wetr- den müsse, was es chemals, das heißt im Jahre 1790, wac, mit Hinzufügung dessen was es später unter lästigen Bedingungen erlangt hat, und einer-Entschädigung für die zehn Kantone, welche im Jahre 1815 von Frankreich abgelö| wurden, müßte dargethan werden, daß diese Forderung auf den Jnhalt der Bestimmungen des

Aangee A zum Protokoll vom 27. Jan. 1831 begründet ist. Den Worten des Art. 1 dieser Akte gemäß, sollen die Holländischen Gränzen alle Gebietstheile, Städte, Pläße und Ortschaften in sich begreifen, welche der vormaligen Republik der vereinigten Staaten der Niederlande im Jahre 1790 angehörten. Nach dem Art. 2 soll Belgien aus allen Übrigen Gebietöstheilen gebildet werden, welche in den Draktaten vom Fahre 1815 die Benennung „„Königreich dec Niederlande‘/ erhalten hatten, mit Ausnahme des Großherzogthums Luxemburg. Da der wörtlihe Sinn gilt, so konnte man behaup- ten, daß der 1e Artikel Holland fireng genommen nur das zu- weise, was es im Jahre 1790 besessen batte, und daß nah dem 2ten Artikel Belgien von dem vereinigten Königreiche der Nieder- lande alles das erhalten müßte, was Holland im Jahre 1790 nicht besessen hatte. Diese Auslegung hâtte Belgien de Deutschen En- klaven gegeben, welche Holland im Fahre 1790 nicht besaß, die im Jahre 1815 von Frankreich abgeldsten zehn Kantone, welche Holland im Jahre 1790 ebenfalls nicht Gesal und diejenigen Rcchte, welche Holland in jenem Jahre in Mastricht nicht ausübte. Dieser Aus- legung seßte aber Holland entgegen, daß es die Deutschen Enklaven im Jahre 1800 unter lästigen Bedingungen erlangt, daß Beli- gien keinen Anspruch auf die Erbschaft von Rechten habe, welche die . Fürsten des vormaligen Deutschen Reiches auf jene Enklaven in der Stadt Mastricht ausÜbten, und endlich den Umstand, daß die zehn Kantone in den Traktaten von 1815 nicht die Benennung „Königreich der Niederlande// erhal= ten hätten, sondern daß sie eine gemeinschaftliche Acquisition des {on konstituirten Königreichs gewesen wären. Jn den 24 Artikeln vom 15. Okt. hat die Konferenz, nach reiflicher Erwägung jener Reclamationen, einerseits Holland den völligen Besiß der Deutschen Enklaven und der Stadt Mastricht gesichert und vou der anderen Seite Belgien die von Frankreich abgelöften zchn Kan- tone gelassen, von denen Holland die Hälfte veclangte. Jn Bezug auf denselben Gegenstand bezieht sîch die Konferenz jedoch noch auf eine Bemerkung, welche im Verlauf der gegenwärtigen Denkschrift vorkommt.‘ : ¡Ar t. 2. Die Niederländischen Herren Bevollmächtigten verlan- gen die Angränzung des vormaligen Gebietes der Republik der ver- einigten Staaten an die vormaligen Holländischen Enklaven im Limburgischen vermittelst einer Gebiets-Gntschädigung, welche aus den Deutschen oder Belgischen Distrikten an beiden Ufern der Maas bestehen und den ganzen Lauf der Süd -Wilhelmsvaart in sih begreifen soll. Es is augenscheinlich der Anhang A, der über die Gültigfeit dieser Forderung entscheiden muß. Nun spricht ader der Art. 4 des Anhanges A von keiner Gebiets - Entschädigung ir- gend einer Art zu Gunsten Hollands. Er seßt nur den gegensei- tigen Austausch der Enklaven fesi, um beiden Ländern den eben- falls gegenseitigen Vortheil eines vollkommenen Zusammenhan- ges ihrer Besißungen zu verschaffen. Es is wahr, daß der Mi- nister der auswärtigen Angelegenheiten Sr. Majestät des Königs der Niederlande in einem unterm 12. Juli v. F. an die Konferenz gerichteten Schreiben versucht hat, zu beweisen, daß diese Bestim- mung auss{hließlich im Fnteresse Hollands getroffen worden sey, da Belgien feine Enklaven auf dem vormaligen Gebiet der Repu- blik der vereinigten Provinzen besize. Aber der Besiß-Zustand Belgiens warin den Augen der Niederländischen Regierung und der fünf Mächte durch dett mehrerwähnten Anhang A fesigeseßzt worden. Der 4. Art. dieses Anhanges sagt ausdrücklich: „Da dessenungeachtet aus den in Art. 1 und 2 aufgestellten Grundlagen Hovarg en würde, daß Holland und Belgien auf ihren resp. Territorien Enkla- ven besißen würden.//// Die Existenz Belgischer Enklaven auf Holländischem Gebiet war also in jenen Artikeln vollkommen zuge- geben, und, den darin enthaltenen Bestimmungen gemäß, mußte das Versprechen, den heiden Ländern die Desenklavirung und den Zusammenhang zu verschaffen, erfüllt werden. Bei Untersuchung diefer Frage fund die Konferenz nur ein einziges Mittel, sie dem Sinne und dem Buchstaben des eben erwähnten Artikels gemäß zu lôsen. Dieses Mittel bestand in dem Austausch eines Theils von Luxemburg gegen einen Theil von Limburg. Aber in dieser Bezie- hung fand fich die Konferenz dur den 3ten Artikel des Anhanges A gebunden, und sie verhehlte es sih nicht, daß sie ohne die er- langte Einwilligung des Großherzogs und des Deutschen Bundes nicht zu einem Austausch schreiten konnte, den fe fur unum; e léch. nothwendig hielt. Fn diesem Zustand der Dinge sprach fe m 36sten Protokolle die* Ueberzeugung aus, welche sie erlangt hatte, und suchte, durch die Vermittlung des Deutshen Bundestages, um die doppelte Einwilligung nach, deren sie bedurfte. Fhre Schritte waren erfolgreich ; die Autorisationen, um die ste ersuchte, wurden auf das eigene Verlangen des Gesandten Sr. Maj. des Königs Großherzog beim Deutschen Butide P und die Vollmachten und fu ructionen des Bundestages an die Bevollmächtigten Oec- sterreïihs und Preußens in London befbrdert. Nur alsdann erst nahm die Konferenz einen - Theil des Großherzogthums Luxemburg in ihre Pläne über den Gebietsaustaush auf. Sie glaubte nicht mehr Achtung für die von ihr anerkannten Rechte, nicht mehr Sorgfalt bei Erfüllung der von ihr einge-

*) Anmerkung in der Denkschrift. Siehe die Königk. Botschaft vom 13. Sept. 1830, das Votum der beiden Kammern der Generalstaaten vom 29. und 20. dess. Mrs., die Königl. Botschaft vom 1. Okt. 1830, die Proclamation Su. K.

H. des Pen von Ovrauien von: 5. Okt. und die Königl. Botschaft vom 18, Okt.- | desselben Jahres. ¡

angenen Verbindlichkeiten an den Tag legen zu knnen, In threr Denkschrift reklamiren die Niederländischen Herren 9 vollmächtigten die Gemeinde Lommel , weil dieselbe im Fahre ( zu Holland gehört hätte. Die Bevollmächtigten der fün? Hdfe 1 bei der Demarcation der Gränzen auf dem angegebenen Punft j Lommel der Linie gefolgt, welche die Bevollmächtigten des Khy in ihrer Dénkschrift vom 5. Sept. , die dem Protokoll Nr. 43 j liegt, gezogen hatten; es heißt darin: //, Auf dem rechten Ufer Schelde wird die Demarcations-Linie mit derjenigen identisch s welche Nord - Brabant von den Provinzen Antwerpen und Limhy trennt, bis auf den Punkt dieser leßteren Linie, welcher unter) Valkenswaardt liegt.-// Nun macht aber die Gemeinde Lon einen Theil der Provinz Limburg aus, indem sie bei der adnj strativen Eintheiluug des Königreiches der Nicderlande in ders ben einbegriffen war; dagegen aber wurden andere Gebietstheile, iy che im Jahre 1790 nicht zu Holland gehörten, der Provinz Nordbrajz zugefügt, die der Niederländischen Regierung ganz verbleibt. ¡Urt 3, 4,5 und 6. Die Konferenz leugnet nicht, daß die Gebia theile, welche Sr. Maj. dem Könige der Niederlande im Limburgischi Folge sämmtlicher Austausche zugewiesen worden, cine Verschith heit an Flächeninhalt und an Bevölkerung darbieten. Aber sie h nicht einrâumen, daß Flächeninhalt und Bevölkerung die cit Bestimmungen stnd, nach denen ein Territorium abgeschäßt wei muß. Die Einnahme, welche es dem öffentlichen Schaße briy seine Beschaffenheit, scine Lage, die Vermehrung des Werthes j der Sicherheit, welche seine Erlangung anderen Gebietstheilez,| man son besißt, gewährt alles dies kanw ohne Ungerechtizs bei der Abschäßung eines Gebietstheiles niht unberücksichtigt i ben. Jn dem Fall aber, von dem es sih hier handelt, is der Y gten zugewitesene Theil von Luxemburg notorisch beinahe durchgän “ein armes und unfruchtbares Land, welches dem Staate nur ut deutende Abgaben bezahlen kann. Der Theil von Limburg, h cher Holland zugewiesen worden, ist dagegen reich, fruchtbar, wevrbthätig und einträglicher an Abgaben. Er verbindet die y maligen Holländischen Gebietstheile, denen früher diese Verbind mangelte; er vermehrt daher ihren Werth und auch ihre Sit heit, indem er die Verbindung mit dem wichtigen Plaße Mast erleichtert. Endlich erhält Holland dadurch eine längere Gri gegen Deutschland und fiüßt sich so auf seinen natürlichen Al) ten. Die Konferenz würde geglaubt haben, die Grundsäge | Billigkeit, welche die Politik des Königs leiten, in Zweifel zu hen, wenn sie sich nicht Überzeugt gehalten hätte, daß derglei Berücksichtigungen mehr als hinreichend seyn würden, um in | Augen Sr. Maÿj. eine untergeordnete Differenz an Bevölke und Flächen-Fnhalt aufzuwiegen. Es geschah aus Achtung die Nechte Sr. Niederländischen Majestät und des Deutschen Bi des, daß die Konferenz sich cnthielt, Über die Arrangements zu | stimmen, welche in Folge jener Austausche zwischen Sr. Majcs dem Deutschen Bunde und dem Hause Nassau stattfinden müs Niemand konnte bei dieser Gelegenheit besser als der Kdnig Et herzog die Fegekfeltigen Wünsche vereinigen und in Uebereins| mung mit dem Bunde auf eine angemessenere Weise die Konti tät der Holländischen Besißungen fesistellen. Seine und die Jut essen Deutschlands stimmen in dieser Beziehung so Überein, daß Abkommen nothwendig leicht werden muß. Eben so konnte Y mand besser als der König in seiner Gerechtigkeit und Weis Úber die Ansprüche der Agnaten des Hauses Nassau entschei Jhre Rechte stehen zu entfernt, um zu ernsthaften Schwterigkell in den Unterhandlungen Anlaß geben zu kdnnen. Uebrigens fu so lange die Kronen vereinigt sind, so lange die Souverainetät ü olland und Luxemburg gemeinschaftlich i, keiner von den Uh änden cintreten, welche die Niederländischen Herren Bevollml tigten anführen. Zur Unterstüßung ihrer Behauptungen stellet| den Fall mit Hannover und Großbritanien auf. Aber augenschd lich ist dieses Beispiel auf die vorliegende Frage nicht anwendh Zwischen Hannover und seinen Verbindungen mit (Kroßbritayil und Luxemburg und seinen- Verbindungen mit Holland, sind die terschiede in die Augen fallend. Sie sind eben so wohl geographis als auch/ wenn man sich dieses Ausdrucks bedienen darf, erbl Luxemburg ist nicht von Holland, wie Hannover von Großbritani durch ein weites Meer getrennt. Es gränzt beinahe an | Holländische Gebiet, und der Fall, daß beide Länder nicht demsel Herrscher unterworfen seyn sollten, liegt beinahe außer den Ber nungen menschlicher Voraussicht. Es scheint sogar nur von d Könige abzuhängen, denselben unmöglich zu machen. Die Beri sihtigungen, welche hier angeführt werden, haben schon ihre V kung hervorgebracht. Die Konferenz hat die allergerechteste Ursad zu glauben, daß der Deutsche Bundestag und die Agnaten | Hauses Nassau, bereit, die Arrangements voni 15. Okt. zu unl! schreiben, nur eine Einladung Sr. Mai. des Königs der Nied lande erwarten, um denselben beizutreten. —Aus allen diescn Grúnt würde eine neue abgesonderte Unterhandlung in Bezug auf das Gt! herzogthum Luxemburg der ausdrücklichen Autorisation, welche die Ki ferenz von Sr. Maj. dem Könige Großherzog und von dem Bundest( in Frankfurt erhalten hat, so wie den Fnteressen Hollands, wel des Nebeneinanderliegens seiner Besißungen beraubt werden kdntl und der Beschleunigung eines deftnitiven Arrangements zwis der Niederländischen Regierung und Belgien zuwider seyn. Nachdem durch die vorstehende Auseinanderseßung bewiesen den: 1) daß die Konferenz sich in den 24 Artikeln vom 15. Okto! streng nach. den Territorial - Bestimmungen des Atihanges A ¡1 Protokolle vom 27. Januar 1831 gerichtet hat; 2) daß sie den tausch eines Theiles von Luxemburg gegen einen Theil von Ui burg nur in Folge freiwilliger und förn:licher Autorisationen Seiten des Königs Großherzoges und des Deutschen Bundes ( geordnet hat, und 3) daß sïe Holland eine Gränze und Vorthl des Nebeneinanderliegens der Besißungen gefichert hat, wie sol dieses Land selbst in den denkwürdigsten Zeiten seiner Macht nicht | sessen hat, wird man die anderen Behauptungen in der Dl chrift der Niederländischen Herren Bevollmächtigten untersucht! (Fortseßung folgt.)

Nie deriíiande,

Aus dem Haag, 9. Jan. Die heutige Staats- Ct! rant publizirt das Gesep vom 6ten d. M. in Bezug auf! neue freiwillige Anleihe und die gezwungene Gel! Erhebung, welche, falls die erstere niht zu Stade kom ftattfinden soll, Die Subscriptionen für die erstere sollen i Montag den 16. Jan. bis zum Montag den 30ften d. M. ! der Niederländischen Bank, bei allen Agenten des Reichs : K rers und bei den Ortsbehörden des Landes geleistet werden fön!

An der Amsterdamer Börse waren heute allerlei, jedo |" Theil si widersprechende, Gerüchte verbreitet, wodurch die Coll der Staatspapiere etwas gedrüt worden sind,

Brüssel, 8. Fan. Alle Soldaten der Linie, welchen ( zweimonatlicher Urlaub zugestanden war, haben den Befehl ( halten, slch bis zum fünftigen Dienstag bei ihrea resp. C0 einzufinden. Geftern wurden an die Bürgergarden des et

Aufgebotes, welche in Brüssel garnisoùiren, Patronen „verth}

Mehrere Offiziere, welche auf Halbsold gesest waren, {oll wie man sagt, wieder zum aktiven Dienst aufgefordert wor

sehn, = Der Belgische Moniteur erkläct, daß die Regier! fein neues Protokoll erhalten habe und ihr bis jeyt auch | Vorschlag, die 24 Artikel zu modificiren, gemacht worden s) In einer Nachschrift desselben Blattes heißt es: „Wir ) ben vor einigen Tagen die Denkschrift mitgetheilt, welche ! P EndilGen Bevollmächtigten- unterm 14ten Dez. v. N. Y onferenz überreiht haben. Am 4ten Jau, hat die Konfe! der Holländischen Regierung eine Antwort ertheilt (\. das gest!

Îig zu beharren.

fem Tanze Theil.

att der Staats - Zeit). Yu diesem sehr ausführlichen Akten- fe rechtfertigt sle jeden einzelnen der 24 Artikel und “erklärt, Traktat aufrecht erhalten zu wollen.“ Der König wird ‘am künftigen Mittwoch in Gent erwar- Ein Theil seiner Dienerschaft ist bereits dahin abgegangen, die nöthigen Vorbereitungen im Gouvernements: Hotel zu

en,

Brüssel, 8, Jan. Der Himmel weiß, welche außer- entlithe Nachricht hier angekommen seyn mag; aber es ift hier Drängen und Treiben, als ftäánde der Welt Untergang bevor, d als wollten unsere Minifter noch vor dem Eintritte diefer tastrophe die allernöthigsten Anordnungen treffen. Unsere Beur- bten sind einberufen worden, die Bürgergarde wurde mit Pa- en versehen, neue Verstärkungen sind nah der Holländischen ánze abgegangen, und unsere Kaffeehaus- Politiker prophezeien den 16. Jan. den Wiederbeginn der Feindseligkeiten, weil an- lich drei Mächte die Ratification des Traktates vom 15. Nov. initiv verworfen haben sollen. Was aber sagt unser Moniteur dazu? erzählt uns in der Nachschrift seines so eben erschienenen Blattes, : die Londoner Konferenz in einem am áten d. M. abgefaß- Protokolle übereingekommen sey, bei ihrer früheren Entschei- Er theilt zwar das Aftenst selbsi noch | ht mit, doch is. seiner Angabe wohl so viel zu trauen, daß alle vorher erwähnte Gerüchte für grundlos erklären können, oju also die Kriegsrüftungen? Tantaeue animis coelestibus e? Sollte es etwa auf eine Sturmung der Antwerpener Ci- delle abgesehen sehn, falls Holland sie zur bestimmten Zeit ht räumt? Dies ebenfalls hier verbreitete Gerücht ist jedoch abgeschmatt, um es au uur halb im Ernste zu wiederholen. er König ift von Antwerpen zurücgekehrt und soll sich ziemli ¡weideutig- Über den unverdient falten Empfang ausgesprochen hen, den er dieses Mal daselbst gefunden hat. Bei einem jen Konzerte, das dort im Saale der philharmonischen Ge- haft, dem Könige zu Ehren, gegeben wurde, war es, wie- hl der Subscriptionspreis nur auf 1 Fl.%50 Cts. (26 Sgr.) igeseßt war, so leer, daß man sich.- veranlaßt sah, um dem Kö- je nicht die leeren Bánke zu zeigen mehrere dersclben heraus- hmen zu lassen, Ein áhulicher Mangel an Aufmerksamkeit hte sich am Abende vorher im Theater bemerklich, das der jnig mit seiner Gegeuwart beehrte, und wo es fast ganz und c an Damen fehlte, Bei den öffentlihen Audienzen ten sicch nur die Civil- und Militair - Autoritäten der tadt, die Konsuln von Frankreih, Großbritanien und Bue- s: Ahres, nicht ader auch der Adel und der vornehme andelsstand, eingefunden. Béi der großen Truppen - Musterung gar soll fich neben dem Rufe: „Vive le Roi!” ein unanftän- zes Zischen vernehmlih gemacht haben. Kein Wander ist es o, wenn der König mit den1 Resultate seiner Reise nah Ants rben sehr unzufrieden ift, Gegen den dortigen Bürgermeister er geäußert haben: „Je ne merite pas un accueil si froid è la ville d’Anvers. Ce n’est pas moi, qui a fait la révo- tion; d’ailleurs les Belges m'’ont appelé, et je suis venu, bur empêcher, qu’on ne verse le sang etc.” o mindestens es mir von Freunden ‘des Hrn. Legrelle mitgetheilt worden, ch fann ich mich natürlich nicht dafür verbürgen, daß dieses nau die Worte gewesen sehen, die der König gebraucht at, General Belliard ist noch immer nicht von Paris zu- ckgekehrt, was einiges Befremden erregt; dagegen treffen täg- h mehr vagirende Franzosen hier und im ganzen Lande ein, d sle entweder als gewöhnliche „Fnstituteurs‘“/ auftreten und )ensions-Anftaiten errichten, oder, als Apostel des St, Simonis- 16, dieser forrupten Lehre neue Anhänger erwerben wollen. hei dem Stande unserer Bildung ift in Bezug auf den Erfolg, n diese Lehre hier haben wird, von zwei Dingen nur eines zunehmen: entweder sie findet, wie alles Halbverstandene und eberspannte , besonders wenn es aus Franfkreih kommt, zahl- ihe Anhänger in Belgien, oder, was viel wahrscheinlicher ist, } gelingt unserer Geistlichkeit, die ersten St. Simonisten förm- ch aus dem Laude zu treiben ein Resultat, das man wahr- ch einen wohlthätigen Aft unserer Fntoleranz nennen möchte.

| P olen.

Warschan, 10. Fan. Das hiesige Municipalitäts- Amt tingt jeyt die Eintheilung der Hauptstadt in 12 Bezirke , statt er bisherigen 8, und den Umfang der einzelnen Bezirke zur sentlihen Kenntniß.

‘Am bten und 7ten d. M. fand in der hiesigen Schloß-Kapelle er Festgottesdienft zur Weihnachtsfeier nah Griechishem Nitus nd in Gegenwart Sr. Durchlauht des Fürsten Paskewitsch on Warschau statt. Unter dem Donner von 100 Kanonen- Salven wurde ein festlihes Te Deum gesungen, indem diese age zugleich von Sr. Majestät dem hochseligen Kaiser Alexan- er zur Gedächtnißfeier der im Jahre 1812 erfolgten Beslegung er Feinde beftimmt wurden. h

Vorgestern fand bei dem Staatsrath Suminski eine gláns ende Soirée statt.

Dieser Tage trafen der General Pelczhnsfi und der Graf jeinrih Lubiensfi hier an. An dem Tribunal der Wojewodschaft Krakau is die mit inem Jahrgehalt von 4500 Fl. verbundene Stelle eines Rich- êrs vakant; die Kompetenten werden aufgefordert, sich bis Ende Januars bei dem betreffenden Gericht zu melden.

Schon slnd alle Flüsse des Königreichs Polen mit starkem

Eis bedeckt; seit gestern fällt Schnee, und sobald die Schlitten- ahn eröffnet sehn wird, hofft man in hiesiger Hauptstadt auf Busuhr verschiedener Produfte, namentlich von Holz,

Aus der Wojewodschaft Plozk wird gemeldet, daß an sehr Velen Orten nicht nur über das Rindvieh, sondern auch über Shafe und anderes Kleinvieh ein Sterben ausgebrochen ist,

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 3. Fan. Am Neujahrstage beehrten JY. MNM., so wie der Kronprinz und die Kronprinzessin, die Assem- ée auf dem Bóörsensaale mit Jhrer Gegenwart, der eine zahl- tihe Versammlung der Einwohner und das diplomatische Corps eiwohnten. JF. MM. und KK. HH. machten eine Tour im aale herum und redeten die Anwesenden mit gewohnter Huld n, Der Kronprinz so wie die- Kronprinzessin nahmen auch an

Die beabsichtigte Errichtung einer Fußpost hierselbst wird vor ver Hand unterbleiben.

S chweiz.

Luzern, 3. Yan. Die am 26ften und 27sten v. M. ge- bastenen beiden leßten Sizungen der Tagsaßung waren der de- nitiven Berathung über die Angelegenheiten ‘des Kantons Baz: sel gewidmet. Die Deputation dieses Kantons bestand fort- dauernd dringend auf unbedingte Aufrechthaltung der der Ba-

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allen Dingen hierliber abgestimmt werde. - Da edo die Majorität nicht dafür erklärte, wurde besGlomen (liche Kantone zur Ertheilung diesfälliger neuer Fnstructionen an ihre Gesandten für die nächste Tagsaßung einzuladen; einftweilen aber soll der Kanton Basel bis zum Ende Februars d. F. militairis{ch beseßt bleiben, und wenn bis dahin die Tagsapzung nicht wieder zusammentritt, so soll das Direftorium den Kantonen Bericht über die etwa für nöthig zu erahtende Verlängerung der frag- lihen Beseyung zugehen lassen. Schließlich fand die Tagsaßung es angemessen, nicht bloß sich zu vertagen, sondern sich aufzulösen.

S panien.

_ Madrid, 29. Dez. Durch ein Königl. Dekret vom 23sten d. M. ist den Offizieren und übrigen Personen, welche sh we- gen ihrer Theilnahme an der ehemaligen freiwilligen National- Miliz unter der Cortes - Regierung noch vor Gericht zu reinigen habeu, ein neuer Termin von zwei Monaten, wenn sie sich im Inlande, und von vier Monaten, wenn sle sich im Auslande de- finden, Behufs ihrer Rechtfertigung vergönnt worden.

Portugal,

Lissabon, 19. Dez. Das Tribunal von Oporto hat am 24sten v. M. den Baccalaureus der Rechte, Manuel Cajetano Coelho de Mendoza, wegen Theilnahme an dem Aufstande des 16. Márz 1828 in Oporto zum Galgen und den Schuhmacher Juan Cayetano Pinto, wegen desselben Vergehens, zu lebens - längliher Verbannung und zur Anwesenheit bei der Hinrichtung des Ersteren verurtheilt. Die Hof-Zeitung meldet, daß Dom Miguel dur ein Dekret vom 12ten d. M. für das Ver- gehen einer ein- und zweimaligen einfahen Desertion allen den- jenigen Soldaten Verzeihung angedeihen läßt, welche binnen dreißig Tagen zu ihrem Regimente zurückkehren und zu dienen fortfahren werden, Durch ein zweites Dekret werden alle Pro- ¿eíse, bei denen die jeßt für die Vertheidigung des Landes unter den Waffen stehenden Soldaten als Kläger oder Beklagte be- theiligt sind, suspendirt.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 8, Dez, Hiesigen Blättern zufolge, würde General Jackson, wenn die Oppositions - Elemente si unter einander einigten, bei der náchsten Prásidentenwahl von den 261 Wahlftimmen kaum 50 erhalten,

Der Globe meldet: „Eine Depesche von unserem bevoll- mächtigten Minister bei der Ottomannishen Pforte, Commodore Porter , berichtet, daß derselbe am 11, August auf dem Schiff „John Adams“ glückli zu Konftantinopel angelangt ist. Bei seinem Einlaufen in die Dardanellen shickte der Kapudan-Pascha einen Beauftragten an ihn ab, welcher ihn davon unterrichtete, daß Befehle ertheilt worden seyen, um seinem Schiff die Durch- fahrt zu gestatten, und ihn um die Ehre eines Besuches bat, welcher denmächst abgestattet wurde. Man behandelte den Com- modore, so wie die ihn begleitenden Offiziere des „Fohn Adams““, mit der größten Aufmerksamkeit. Sobald er in Konstantinopel anlangte, reichte er dem Neis - Efendi eine Note ein, worin er S seine Ankunft meldete und ihn um eine Audienz er- uchte.“

In Bezug auf den jezigen Zoll-Tarif der Vereinigten Staa- ten heißt es im Courrier des Etats-Unis:

¡Rach Beendigung des leßten Krieges, als die Vereinigten Staaten aus ihrer Neutralität getreten waren und sich ausschließ- licher im Besiß des Transport-Handels befanden, sahen sich diesel- ben genöthiat, einen anderen Weg einzuschlagen, um die Fndustrie und das Kapital ihrer Bürger zu beschäftigen. Was sich hîer zuerst der allgemeinen Aufmerksamkeit darbot, waren die Manufakturen und inneren Verbesserungen. Die Politik der Regierung hatte stets bis zu einem gewissen Grad die National-Fndustrie begünstigt, und alle gerechte und wahrhaft aufgeklärte Männer gaben den Bemú- hungen, welche die Förderung der Landesreichthümer und die Er- leichterung des inneren Verkehrs zum Zweck hatten, ihre vollkom- mene Zustimmung. Bis zur Annahme des Tarifs von 1823 scheinen der Kongreß und, die damalige Regierung den klar vorgezeichneten Plan zur Untersiüßung der National-Fabriken umfaßt und befolgt zu haben, als das beste Mittel zur Entwickelung der Hülfsquellen und Macht der Union. Jndeß ereignet es sich häufig, daß in ei- nem Lande, dessen Gebiet so ausgedehnt is, allgemeine Gesetze mit einer Übermäßigen Strenge auf einzelnen Distrikten lasten. Fm Jahre 1816 nahm der Staat von SúÚd- Carolina ein System, welches der Amerikanischen Fndustrie immer mehr Schuß gewährte, sehr gün- stig auf. Leider findet jener Staat in diesem Augenblicte, daß die- ses Prinzip mit scinen wirklichen oder eingebildeten Jnteressen im Widerspruch stehe. Er behauptet daher, daß die Central -Regierung nicht berechtigt sey , auf die Einfuhr irgend einer fremden Waare eine Steuer zu legen, es sey denn, daß es das Bedürfniß der Ein- kúunfte erfordere; daß ferner das Tarif-Geseß unconstitutionnell sey, und daß er selbsi, in seiner Eigenschaft als unabhängiger und sou- verainer Staat, das Recht habe, dieses Gesetz, wenigfens innerhalb der Gränzen scines Territoriums, abzuschaffen und zu annulliren.‘/

Im NRichmond-Whig heißt es, daß, nah Herrn Clay?s Ansicht über die Reduction des Zoll - Tarifs, der Betrag dieser Herabseßung sich auf 10 Millionen belaufen müsse, welche Summe jährlich aus den Einkünften der Zölle zum Tilgungsfonds ge- schlagen worden seh, und deren Nothwendigkeit wegfalle, sobald die Schuld getilgt wäre, und daß man den Zoll vorzugsweise auf solche Artikel reduziren solle, deren Einfuyx am wenigsten mit der einheimischen Fabrication follidire.

Der Zoll auf Thee und Kaffee soll, wie es heißt, nah Neujahr herabgeseßt werdén und die Abgade auf Kaffee 1 Cent. für das Pfund, auf Thee aber, je nach der vershiedenen Güte desselben, 4—25 Cents, für das Pfund betragen.

In dem Hafen von New-York sind in diesem Jahre aus den westlihen und südlihen Theilen des Staats an Mehl 100,000 Faß weniger eingeführt worden, als im verflossenen Fahre. Auch an Weizen gingen 700,000 Bushel weniger ein.

Die Arkansas - Zeitung enthält mehrere Nachrichten liber die Auswanderung der Indianer. Die Chofktaws sind im Begriff, lh in ihre Besißungen weftlich von Arkansas zurückzu- ziehen, und werden in kurzem an vier Punkten unter der Auf- sicht und Leitung von Agenten der Vereinigten Staaten liber den Missisippi gehen. Außer diesen beabsichtigen noch 200 Jn- dianer von demselben Stamm auf ihre eigene Hand bei Mem- phis über den Missisippi zurückzuwandern, denen die Regierung einem Jeden 10 Dollars“ bewilligt hat, wogegen die Erftgenann- ten von den Agenten versorgt und verpflegt werden. Auch war zu Arkansas die Nachricht eingegangen, daß die im Staate Geor- gien wohnenden Cherokesen si auschickten, nah Arkansas aus- zuwandern, und daß. die Oberaufsicht über diese Emigration ei- nem Offizier der Armee übertragen worden sey.

Ueber die Indianischen Angelegenheiten sagt die Cincin- nati-Zeitung: „Am Anfang des November ging eiue Depu- tation der Whandot- Jndianer von Cincinnati nah Missouri ab, um vor Abschließung eines Traktates übec den Verkauf ihrer

der Seneca- Nndianer, lber 200 an der Zahl, haben die Stad? Cincinnati auf ihrem angeblichen Zug nah Arkansas passirt, nah

dem sie ihre Ländereien in Ohio an die Vereinigten Staaten verkauft und der Heimath ihrer Väter ein legtes Ledewohl gesagt L Vor wenigen Jahren würde hier über diese Angelegen- eit nur Eine Stimme geherrsht haben. Parteilichkeit verwan- delt jet das Mitgefühl für die Fndianer in Opposition gegen die Verwaltung; daher nimmt jeder Ausdruck des Mitleids eiúe üble Wendung und bringt nichts als Vorurtheil zu Wege; 17 „traurig is es, daß es wahr, und wahr, daß es traurig ift,‘/‘/

Der Winter hat in diesem Fahre hier so früh begonnen, als man es sih seit 24 Jahren in den Vereinigten Staaten nicht erinnert. Am 20sten November fror es zum erstenmale Eis. In der Nacht des 21ften begann ein pestger Sturm mit Schneegestöber, und am 22ften war {hon die Ecde 2 Zoll hoh mit Schnee bedeckt,

Anla d.

Berlin, 14, Yan. Die Posener Zeitung enthält abermals

eine Bekanntmachung des Königl. Ober-Präsidiums daselbft, durch

welche mannigfache Beweise des fortdauernd bei Bekämpfung der

Cholera sih bewährenden oe es Sinnes der Einwoh:

ner der Provinz zur öffentlichen Kenntniß gebraht werden. Jm

Krotoschiner Kreise hat der stellvertretende Bürgermeister Krany

zu Kozmin durch sein furchtloses Benehmen und durch zweckmás

ßige Anordnungen bei der Bekämpfung der Seuché sich Ansprüche

auf öffentlihe Anerkennungen erworben. Der dortige jüdische Schneider Hiller Schöps übernahm, ohne Rücksicht auf die eigene starke Familie, die Wartung seiner erkrankten Glaubensgenossen unentgeltlich und erfüllte den selbfigewählten Beruf mit der un- ermüdlichfien und aufopferndften Thätigkeit. Im Bromberger Kreise übernahm der Schullehrer Rehssowsfki im Dorfe Wlelno die Wartung der dortigen Cholera - Kranken und \chate die nö- thigen Medifkamente aus eigenen Mitteln an. Seiner Fürsorge gelang es, mehreren Menschen das Leben zu retten. Fm FJnos wraclawer Kreise machten sich der Vikarius Rogalli zu Guniero- kowo, der Kanonikus v, Djziengilewski in Tuczno , der Prediger Markiewicz in Jaxice, das Fräulein Juliane v. Preyß in Marko- wice und der stellvertretende Woht Schmidt in Lipie durch Be- kämpfung der Borurtheile, durch thätiges Einschreiten und dur Darbriúgung mannigfacher Opfer um ihre Mitmenschen sehr verdient. Jm Wongrowiecer Kreise gelang es den aufopfemden Bemühungen des Herrn v. Koszutski auf Lukowo, durch die sorg- samfte Pflege und Behandlung von 63 erkrankten Personen 1 am Leben zu erhalten.

Eine rühmlihe Erwähnung verdient auch das, was in Elberfeld für die Armenpflege überhaupt geschieht. Fm allge- meinen Armenhause daselbst slnd in der Periode vom 1, Oktober 1830 bis 14. Oftober 1831 134 Pfleglinge aufgenommen wors den; mit Hinzurechnung der am erfigenannten Tage bereits in der Anftalt vorhanden gewesenen 188, hat sih sonach die Anzahl der Pfleglinge in gedachtem Zeitraume überhaupt auf 267 belauú- fen; davon sind 31 gestorben und außerdem noch 24 wieder ab- gegangen ; die arbeitsfähigen Pfleglinge wurden theils im Haus- wesen, theils mit Handwerker: Arbeiten für dasselbe beschäftigt, wodur es wöglich ward, manche Ausgabe früherer Zeit zu er- sparen. Seit dem Anfange des Jahres 1831 hat das genannte Armenhaus etwa 900 Familien und einzelne Personen mit wöchentlihen Gaben an Geld unterstüßt. Die Gesammt- Summe dieser baaren Unterstüßungen betrug bis zum 14. Ok- tober 1831 13,275 Nthlr. 22 Silbergroshen 2 Pfennige. Außerdem sind 702 Familien und Fudividuen außer dem Ar- menhause mit Kleidung und Bettwerk unterstüßt worden. End- lih haben viele arme Kranke für Rehnung dieser Wohlthätig- feits- Anstalt Arzneien nah den Verordnungen der Armen-Aerzte erhalten; die Ausgaben dafür betrugen bis zum 1sten September 899 Rthlr. 28 Sgr. 8 Pf. Und alle diese Summen werden größtentheils dur freiwillige Beiträge der wohlthätig Gesinnten aufgebracht.

In den Hafen zu Swinemünde slnd im verflosses nen Monate, bei einem Wasserstande von 19—21 Fuß, 28 bes ladene und 5 geballastete Seeschiffe eingegangen und 14 belas dene und 14 geballaflete Schiffe von da ausgelaufen. Ueder- haupt liefen im Jahre 1831 918 beladene Seeschiffe zu 67,448 Lasten daselbft ein und 788 Schiffe zu 61,752 Lasten aus; un- ter den ersteren befanden \ich 709 Preußen zu 54,173 Lasten und unter den leßteren 579 Preußen zu 48,499 Lasten Größe. Am 1sten d. M. langte noch das Schiff „„der gute Bote‘‘, von Lieth mit Hering kommend, in Swinemünde an, konnte jedo wegen des starken Eisganges und vor der Stadt stehenden Eises nicht einlaufen, sondern mußte in den Osternothhafen gebracht werden, Am Zten d. M. ließ slch das Russishe Schi} „Frie: dri“, mit Ballast nah Liebau bestimmt, nah See hin durcheisen.

# # s

Cholera.

In der Residenzstadt Berlin sind vom 13ten bis láten Januar Mittags neue Erkrankungen an der Cholera nicht angemeldet worden.

Regierungs-Bezirk Potsdam.

Kreis Prenzlow, in Wilsikow und Neuhof hat die

Cholera aufgehört. Ausbrüche der Cholera sind bemerkt : ; Regierungs-Bezkrk Oppeln.

Kreis Ratibor, in Woinowiß, am 28, Dezbr. Leobschüß, in Liptin und Dirschel, bis Lehn Langenau, am 24. Dez. Kreis Nei bals und Arnoldsdorf, bis zum 24. Dez. bera, in Dorf Friedland, am 28. Dez.

. Regierungs-Bezirk Posen.

Kreis Schildberg, in der Stadt Grabow, am 2. Zan.

Regierungs-Bezirk Bromberg.

Kreis Wongrowiß, in Czeslawice, am 1, Jan.

D deen ne

Kreis E Ze Des: in

n egen- Kreis Altena

In Prag sind vom 6. bis 7. Januar 35 Personen erkr. 18 genes. 28 geftorb. t 8 D E s s O 6 0-0 A e 9, : 46 s fe O D In Sunderland erkrankten am 3, Januar wieder 2 Per- sonen, von deuen 1 ftarb. Jn Newcafîle erkrankten am 3. Jan. 45 Personen, es starben 11 und genasén 6. Jn Gatess h 4 E an demselben Tage 16, starben 5 und genasen rsonen. In Newcastle erkrankten am 4. Fan. 29, starben 6 und

Hinterlassenschaft und über ihre Auswanderung nah dem Westen

seler Constitution ertheiltea Garantie und verlangte, daß vor

des Mississippi jene Gegend zu untersuchen, Der ganze Stamm

genasen 19 Personen. Fn Gateshead erkrankten an demsels den Tage 25 Personen, es ftarbeu 5 und genasen 11. vis