1832 / 18 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Nd. Kultle Gouts- Notizéli Mittwoch, 18. Fan. Zum erstenmale wiederholt: Die y

E sikalishe Sprache, komische Oper in 1 Aft, nah dem Franz

S Cholera. In der Ne sidenzstadt Berlin waren

erkr. genes. geftorb, Bestand

Berlin,

Poln. Pfbr. —. do. Part. 585 Neap. Engl. 825. do. Falc. 737. Amsterdam

Oest. 52 Mei. 895, 48 do. 7935. Bß.-Actien 797. Russ. Engl. 987- Nied. wirkl. Sch. 403. do. 68 Anl. 915.

16. Januar. (Ende der Börse.)

, 11. Janúar.

{en von F. Genée; Musik von F. Halévy. Hierauf : Rataply der fleine Tambour, Vaudeville in 1 Akt.

Allgemeine

NACHSCHRIFT, Paris, 10. Jan, Der Moniteur meldet unterm ges » gen Datum: „Man hat-heute an der Börse das Berschwind, Königlihé SGauspiekle eines Schay- Kassirers zu benußen gesucht, um eiuen panish

: ; Schrecken hervorzubringen, der noch durch eine Menge abges{md 6 18 Dienstag, -17. Fan. Im Opernhause: Der Spiegel des 7 y / e /VL ° Tansendiks f Btl in “g Paget Gesang. Hierauf: Zum ter Gerüchte erhöht ward, gegen die das so oft durch derglei N

: Kunsigriffe getäuschte Publikum auf der Hut schn muß. Es hz P E R I E erstenmale wiederholt: Die Fee und der Ritter, großes Zauber- i / divlomatise Ereiant rfen -—— Ballet in Z Abtheilungeu, von A. Veftris, für die hiesige Königl. delte sich um rein aus der Luft gegriffene diplomati relgns e S

bis zum 9. Fan. Mittags 2253 834 1419 - Hinzugek. v, 15. bis 16. Fan. Mittags 2 - 1 1

O RR T AGRA I R Z DE EEMASE M QE E C H A I S R E GAEES C H fe C C E Bis zum 16. Fan. Mittags Summa 2255 834 1420 1 Hierunter sind vom Militair 35 18 17 - Beide Individuen erkrankten in der Charité und wurden von da in deren Cholera - Heil: Anstalt gebracht.

Niederl. wirkl. Sch 408. Kanz-Bill. 155. 68 Anl. 924. Oest. 55 Met. 814. Russ. (v. 1832) 912, do. (v. 1831) 833, Neap. Falc. 705. Span. perp. 457.

Preußishe Staats-Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 18ten Januar

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Berliner Börse. Den 16. Januar 1832.

Amtil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

Proposition zu stimmen, bieten sich uns auch jeßt wieder dar. Die Kommission ist nämli der Meinung, daß eine solche Nenue- rung nicht shne die sorgfältigste Ueberlegung eingeführt werden dürfe, daß fle sonach nicht der Gegenftand eines von der Red- nerdúhne herab improvisirten Amendements seyn könne und daß die Regierung allein, geñüßt auf die von ihr gemachten Etrfah- rungen, im Stande sey, einen Untrag dieser Act zu formiren.“‘ Nachdem der- Nedner auch noch die Ungehörigkelt und Unzuläs- sigkeit des 15ten Artikels erwiesen hatte, {loß er mit folgenden Worten: „Abgesehen von den FJhnen angeführten Gründen, wird Jhnen, m. H., wie ‘uns, auch noch das Unzusam-

putirter von Compiègne, stimmte für die Beibehaltung diefer Domaine, einer der s{hönften, die vielleiht die Krone besitze. Herr M auguin erklärte, daß er den König gern im Genusse dieser Domaine lassen würde, wenn der Schaß sich berhaupt in einer günstigen Lage befände; unter den dermaligen Umflän- den aber, wo einerseits die Erhebung der Steuern Hindernisse oder gar Widerstand finde, andererseits aber dem Lande eine Zukunft drohe, die leiht noch größere Bedürfnisse herbeiführen möchte, könne er für eine allzureichlihe Ausftattung der Krone nit stimmen, „Wobl weiß ih,‘ fügte er hinzu, „daß es niht an Rednern fehlen wird, die diese Ansicht als revolutionnair darstellen werden. Nuu

31 [Ostpr. Piandbrs. Pomm. Pfandbrf. Kur- u. Neum. do. Schlesische do.

Rkst. C. d. K.- u. N. Z. Sch. d. K.- u. N.

St.-Schuld-Sch.

Pr. Eng]. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30| Kurm. Obl. m.I. C.

Bühne neu einzerichtet und in Scene geseßt von Therese und | "Y Abgeschmacktheiten, welche für einen Augenblick .„ offentli| zessin Jseult, ) Kronik des Tages. sin cour. 64. 25. 5proc. Neapol. lin cour. 75, 75. 5proc, Vel Fm Schauspielhause: 1) Les deux cousins, vaudeville : | isch áproc, 771, 771 21proc, 45. proc. A", B. BassDomherrn ¿ou Kowalski zum Weihbischof zu Gnesen Aller- Mittwoch, 18. Fan. Fm Schauspielhause, Zum ersten- / : N Int.Sch. d i Wien, 12. Jan folaus nchen zu Köln zum *wirkflihen Domkapitular an eum. int.Sch. do. , ° .

um Zusammenkünfte, die nit stattgehabt, um F T No Fanny Elsler. Die Musik is von verschiedenen Komponisten. des Ministeriums ohne alle Wahrscheinlichkeit. Wir 12 Ea t ( j ch Ì N i ch , ; G P Le (Dlle. Fanny Elsler: Fee Viviane. Dlle, Therese Elsler: Prin- Vertrauen irre gemacht haben, förmlich Lügen strafen zu müssen, R 4 Preise der Pláge: Ein Play in den Logen des ersten Ran- Heute {loß 5proc. Reute fin cour. 94. 15, Ip ut è i | h ges 1 Rthlr, 2c. Anleihe 72. Zproc. Röm. Anleihe 71. : Ta C io wa ti k AMLRER «C e e 3 actes, 2) La seconde représentation de: Le philtre cham- ; Frauffurt a, M., 13. Jan. Oesterr. 5prôc Metall, gzsherrn von : j en und de rena. Taudéille nouvean ¿u 1 acte, P S: 1396. 1393. Portial- Obl. 123, Loose zu 100 Fl, 180!, y gnádigst I lies Malestie bab ; R 4 U malè: Dóùialque/ Lfsplal: îre 3 Abthellimuen, ät „dein! Fran | Liz Looje, 074 2/% B G6 es ; pi ) aben den geistlichen Rath Dr. Ni- zösischen des Dupin und d’Epagny. Hierauf: Der verslegeite Mila 1A s der dortigen * *zbischöflihen Kirche in die dur das Ableben des

Apt

47 Ap

Berl. Stadt-Obl. Königsbg. do. Elbinger: do. Danz. do. in Th. Wezstpr. Pfandbr. Grosshz. Pos. do.

Holl. vollw. Duk. Neue dito. Friedrichsd'or

Disconto

Ra | R R COA

Burgeme ister, Posse in 1 Aft.

Dienstag, 17. Jan.

Allgemeiner Anzeiger für

Bekanntmachungen.

Avertissement. i Auf - den Antrag eingetragener Gläubiger sollen die in Hinterpommern, im Negenwalde chen, sons Borcken- Kreise belegenen, alten v. Borken Lehngüter Kankelfit und Lessenthin mit Zuhehörungen, welche die gegen- wärtige Besißerin, vermöge Wiederkaufs-Kontrakcs vom 20. Januar und dessen Nachtrags vom 9. April 1819 für den Wiederkaufspveis von 69,825 Thl. 7 gr. 5 pf., auf 24 Jahre, vom 1. Oftober 1818 bis dahin 1842, erwor- ben hat, im Wege der Execution, und zwar auf die Rechte der gegenwärtigen wiederkäuflichen Besigerin zur Subhastation gestelr werden und sind die Bie- rungs-Termine auf

den 2. November e.,

den 2. Februar 1832,

d) & ai 10994 L Vormitrags. um 10 Uhr, vor dem Ober-Landesgerichts- Rathe Lange angeseßt worden. Alle diejenigen, welchr diese Güter zu kaufen ‘geneiat und annehmlich zu be- zahlen vermdgend sind, werden aufgefordert, sich in den bestimmten Terminen entweder persönlich oder durch gesezlih zulässige, mit hinlänglicher Informa- tion versehene Bevolimächtigre, wozu ihnen beim Man- gel der Bekanntschaft die Justiz - Kommissions - Räthe

itelmann und Nemy und die Justiz- Kommissarien Seopert und Hauschtech hierselb, in Vorschlag gebracht werden, im Königl. Ober-Landesgerichte hierselb ein- zufinden und ihre Gebote abzugeben. Auf die nach dew lezten peremtorischen Termine eingehenden Gebote wird, wenn nichr geseßliche Umstände eine Ausnahme zulässig machen , , nicht weiter geachtet, sondern dem Meistbietenden der Zuschlag ertheilt werden

Nach den im vorigen Jahre aufgenommenen 'land- schaftlichen Taxen, welche, so wie die Verkaufs-Bedin gungen täglich in unserer Registratur eingesehen wer

den fönnen, is elfiz auf i 18/202 Thl: 27fak. 25 Pf; e wid: dr : 32,934 Thl. 22 sgr. 11 pf

und ega] ¿ ¿âßt worden. A / i A diesen Gütern stehen für die verstorbene Wittwe des Landraths v. Boxke/ Friedericke Gottliebe Tugend- reich v. Winterfeld 50 Ehl: jährliche Wohnungsgelder eingetragen. Die unbekannten Erben derselben wer den daher zu dem lezten Bietungé-Termine hierdurch unter der Warnung vorgeladen, daß im Falle ihre: Ausbleibens dem Meistbietenden nicht nur der Zuschlao ertheilt, sondern au nach gerichtlicher Erlegung deé Kaufschillings die Löschung der sämmrlichen eingetra: genen, wie auch der leer auêgehenden Forderungen und zwar der Lettern, ohne daß es zu diesem Zwack der Pro- duction der Instrumente bedarf, verfügt werden wird. Srettin, den 9. Juni 1831. , Königl. Preuß. Ober - Landesgericht von Pommern.

ueber den Nachlaß det, zu Dreet verstorbenen Amts-Actuarius Schulze if, durch die Verfügung Königl. Kammergerichts vom 8. Dezember 1831, erbschaftliche Liguidations-Prozeß eröffnet.

m Auftrage des Königl. Kammergerichts h zur Anmeldung und Nachweisung der Ansprüche

loß einen Tenmin auf d Da RLLT a. e,, Vormittags 9 Uhr,

im Rathhause bierselb| anberaumt, zu welchem ich}den Po:

e Gläubiger unter der Warnung: daß die Ausbleibenden aller ihrer etwanigen Vor- rechte verlustig erklärt, und mit ihren Forderun- aen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der, sich meldenden Gldubiger ron der Masse noch fibrig bleiben mdate, verwiesen werden sollen, und für den Fall, daß sie am persönlichen Erscheinen behindert werden, mit dem Anheimstellen hierdurcb vorlade : i: Eu i i ie Kustiz- Kommissarien Löper zu Wusterhausen de e, und Stegemann zu Neu-Ruppin, oder den Actuarius Dittmann hierselbst mit Informa- tion und Vollmacht zu dem angesezten Termine zu versehen. : Neustadt a. d. D., den 5. Januar 1832 Der Kammergerichts - Assessor Jung.

sämmtli

Edictal-Citation. Da auf Todes-Erklärung t oentta genannter Per- i uns angetragen if: y c sone des Lohaerbergesellen Johann Sturies, geboren den 8. September 1763, eines Sohnes der Land-

besiger Michael und Elske, geborne Noberat,

Justiz-}0 werden diese Personen, deren etwaniae bekannte Er- ïg dessben und Erbnehmer hierdurch aufgefordert, sich- bis der ieosens im Termine

habe id e Herrn Justiz-Rath Huck, chriftlih oder per- ane O ie i : : senden für todt erklärt und ihr Vermögen den hier bekannten nächsten Intestat-Erben ausgeantwortet wer

Sturiesëschen Ehêleute, aus dem hiesiaen Käm merei-Dorfe Preußen, welcher am 26 Mai 1784 als Geselle freigesprochen, sodann auf Wander- schaft gegangen, seitdem nichts von sich hat hören lassen, und dessen hier befanntes Vermögen in einer Ingrossate von 53 Thl. 3 sar. 9 pf. beieht :

2) des vormaligen Schbreibers Carl Ludwia Rödéler. eines Sohnes der Thor - Einnehmer Rdeleríschen Eheleute von hier, welcher angeblich nach Ruß: land gegangen, und im Jahre 1807 gegen die Franzosen gefochten haben, zuleßt in Riga vér- wundet gewesen seyn soll, der am 23. AÄuli 1783 geboren ist, dessen Erbtheil incl. einiaer illiqui- den Activa in 171 Thl 11 sar. 11 pf. besieht ;

3) des Zimmeragesellen Gottlieb Prusseit, geboren an 17. Novbr. 1783, welchèr im Iahre 1809 nach deu Russischen Staaren ausgewandert, und an geblich am 17. April 1818 ertrunken seyn foll, und dessen bekanntes Vermögen in 114 Thl, 22 sgr Î 9 pf. und einigen Zinsen davon besteht ;

4) der Anna Julian, einer Tochter der Euphrosina Julian, geborne Besch, nachher vereheligt an den Conrad Giesenhagen, welche seit länger als 30 Jahren verschollen i, und deren bekanntes Ver- mögen in 6 Thl. 1 sgr. 4 pf. besteht ;

5) des Bâcfèrgesellen Michael Heinrich Gohl, wel- cher seit 1794 auf Wanderschaft gegangen und in den' Kriegen 1808 bei der Feldbäckerei beschäf- tigt worden, zuleßt im Lazareth ¿u Preuß.-Eylau sich befunden haben soll, dessen bekanntes Ver- mögen in verschiedenen Activis im Betrage von 359 Th!. 17 sar. 2 pf. nebst deren Zinsen besteht :

6) des Mullergesellen Christoph Gorrlieb Grooß, eines Sohnes der Schänker Martin Groofßschen Eheleute von hier, welcher vor länger alé 26 Jah ren auf Wanderschafr aeganaen, seitdem nichté von sich har hôren lassen, und dessen bekannteé Vermögen 182 Thl. 11 pf. nebs einigen Zinsen davon beträgt ;

7) der Elisabeth Flachsberger, geboren den 3. März 1791, einer Tochter des Feldwächter Flachsberger von hier, welche vor lányper als 16 Jahren nach Rußland gegangen, seitdem nichts von sich hat horen lassen, und einen Erbtheil voi 11 Thl: 16 sar. nebst einigen Zinsen zu erheben hat ;

8) des Färbergesellen Äohann Friedrich Thiedemann, eines Sohnes der Kahnschiffer Johann Friedrict und Sophie Rahel, geborne Herrmann , Thiede- manüschen Eheleute, welcher am 24. Mai 1772 getauft, und vor lanaer als 25 Jahren auf Wan- derschaft gegangen, seitdem verschollen is, dessen bekanntes Vermogen 321 Thl. 2 sgr. 9 pf. nebsi einigen Zinsen beträgt ;

9) des Ferdinand Reinhard, welcher als angeblich z¡wölfiähriaer Knabe von hier mir einem Russischen Offizier im Jahre 1807 fort gegangen und seit dem verschollen if, dessen hier bekanntes Vermögen 145 Thl. 9-sgr. 8 pf. beträat ;:

en 27. April k. À., Vormittags um 9 Uhr,

zu melden, widrigenfalls die genannten Abwe

_Tilse, den 24. Juni 1831. dnigl. Preuß. Stadtgericht.

Auf den Antrag der verehelichten Schneider Zim- mermann , Henriette Florentine gebornen Dieckow zu Malchow U. M. werden : /

1) der am 12. December 1769 geborne, und aïs Gre-

nadier des ehemaliaen Regimems von Kleist wäh- rend der Rhein - Campagne desertirte Carl Chri- stian Dieckow, welcher zuleßt im Jahre 1798 au. Lissabon von sih Nachricht gegeben,

Königstädtisches Theater. Lindane, oder: Der Pantoffelmacher im Feenreih, Zauberspiel in 2 Aften.

die Preußisch

Tái.

Redacteur Fohn. Mitredacteur Cottel.

aa A S R D a0 nion e Gedruckt bei A. W. Haun.

anberaumten Termine persönlich oder durch einen ge- ovrig legitimirten Bevollmächtigten, wozu ihnen dic viesigen Justiz - Cammissarien Schubart, Eisleben und Fischbach vorge!chlagen werden, zu melden, wibrigen Falls die verehelichte Schneider Zimmermann, Hen rierte Florentine geborne Dieekow zu Malchow, eine Hruderstochter des Erblassers, für dezsen alleinige recht- mäßige Erbin angenommen, ihr als solcher sein Nach- laß zur freien Disposition verabfolgt, und der nach er- folater Prâclusion sich etwa erst meldende nähete oder gle:ch nahe Erbe, alle thre Handlungen und Diépeosi- tionen anzuerkennen, und gegen sich gelten zu lassen shuidig, auch von ihr weder Rechnungéilegung Uber die gehobenen Pußgungen seines Erbtheiles noch deren Ersatz zu fordern berechtigt, sondern sich lediglich mi dem, was alsdann von der Erbschaft noch vorhanden s, zu begnügen verbuuden ist. Pren;lau. den 29. November 1831. Königl. Preuß. Stadtgericht.

E E ati on.

Der Dienstkuecht Hans Christian Henning, am 24. September 1793 geboren, welcher die Feldzüge von 1842 mitgemacht hat, auch aus denselben zurückgekehrt ist, seit dieser Zeit aber keine Nachricht von sich ge- geben hat, wird sowohl für seine Person, als auch dessen unbefannre Erben und Erbnehmer hierdur{ch vor- geladen, in dem auf den 28 Mai 1832, Vormittags 11 Uhr, auf dem Rathhause hierselbst. anberaumten Termine, sch entweder sch{riftlih oder persönlich zu melden, und die weitere Anweisung, im Nichrerschernuttgéfalle aber ¡u erwarten, daß er als verschellen für rode erklär und sein Vermögen seinen legitimirten Erben ausge- antwortet wetden wird.

Neustadt a. d. Dosse, am 13. Juni 1831.

Das von Klizingshe Patrimonialgericht

zu Rehfeld.

. e Anzeige für Fabrik - Unternehmer.

Familien - Verhältnisse und mein heranuahendes Al. ter bestimmen mich, meine schöne Anlage zur Streich: garn-Spinnerei und Tuchmanufaktur, welche nach den Zeugnisse mehrer Sachkundiaen wegen ihrer Lage und ‘bres Rauméëé, der vorhandenen Kratr und ihrer gelun- genen Einrichtung, gewiß eine der vorzüglichsten in zant Deutschland ist, aus freier Hand zu verkaufen.

Es bestehet diese Anlage aus enem Fabrikgebäude, 144 Rheinl. Fuß lang 37 Fuß tief, welches ein ganz massives Ert geschoß und 3 Eragen von Fachwerk mit gebrannten Steinen auégemauert und 2 Böden enthält. Außer diesem in 2 Farbereigeläuden mir 2 Kieven, 5 kupfernen und 2 zinnernen Kesscln, Niederlage, Pfört- nermohnuna, Holz-, Torf- und Wagenschoppen, Srtal- iung, Waschhaus, Walkmühle mit 4 Paar Hämmern und einer Säzemühle, einem großen Obst - und Ge- musegarten, großem Gras- und Baumgarten und gro- ßem Hofraume, hat die Fischereë in den daran fließen- den Armen der Gera, und ift diese vormalige Mahl- und Schrormühle zu 6 Gängen berechtiger. Die Ge: bäude stehen mit keinen fremden in Verbindung, und sind, mit Ausnahme der Sögemühle, im Jahre 1812 und später vom Grunde auf zu ihren Zwecken neu erbaut. Sie siud în der Magdeburger Land - Feuer - Socierât, aué schließlich des massiven Erdgeschossès, für 19000 Thaler versichert, die jährlichen fentlichen Ab- gaben davon bestehe in 2Thalern.

Der gröbere Mechaniémus ist in dem Hauptgebäude bis unter das Dach geleitet. Dieser Bau if fo volU- fommcn gelungen und auf so mannigfache Weise zu benutzen, taß derselbe den Beifall ja die Bewun- derung aller Kenner die ihn sahen, erhalten hat.

Auper den darin aufgestellten 4 vollständigen Assor- timents zur Streichgaru-- Spinnerei und der zur voll- ständigen Herftellung der Tuche erforderlichen Maschi- nen und Geräthe, enthält sie noch eine Schleifmühle,

2) der im Jahre 1755 geborne Kaufmann alias Chi- rurgus Friedrich Carl Ludwig Dietkow , welcher in den Jahren von 1790 bis 1800 sich von Schniie- deberg bei Wittenberg heimlich entfernt und seit dem von seinem Dasein keine Nachricht gegeben hat,

oder deren Kinder, als Miterben des am 10 Decem-

ber 1829 zu Malchow in der Ukermark verstorbenen blddsinnigen Johann Leopold Dieckow, hierdurch auf- efordert, {ch zur Anmeldung und Nachweisung ihrer rechtlichen Ansprüche an den Nachlaß des p. Diekow bei dem unterzeichneten Gerichte, und zwar spätestent in dem im Locale desselben auf

den 21. Már4 1832, Vormittags 10 Uhr,

vor dem Deputirten Herrn Regierungs - Rath Wilke

Farbeholz- und Fournir-Schneidemaschine, und hat noch Raum und Krafc zur Anlage anderer Maschinen. Sämmtliche Maschinen und Fabrikgeräthe-sind bei der Sothaer Feuer- Versicherungs-Bank für 10,000 Thaler oersichert,

Die günstige Lage von Erfurt, in der Mitte- von Deurtschlaud, an den Handeléstraßen von Abend nach Morgen, von Mittag nach Mitternacht, und zwischen ven vorzüglichsten Meßpläßen legt dieser Anlage bei ihren schon großen Vorzügen noch einen besondern Werth bei. i

Kauflustige belieben sich in frankirten Briefen an

den unterzeichneten Tre zu wenden, welcher auff

Verlangen genauere Auskunft geben wird.

en Staaten.

L E E E E E L L E L D O

Der Herr Bau-Conducteur' Hoffmann, Zögling Gemwerbe-Instituts in Berlin, daselbst neue Friéëdri rafe Nr. 26 wohnhaft, kennt diese Anlage genau, j ist im Stande, daruber Auskunft zu geben.

Erfart, am 31. Dezember 1831.

Ernst Bethmann Bernhardi Firma: E. G. Bernhardi und So

Ma

Literarische Anzeigen.

Nous avons lhonneur de prevenir les amateun la langne et de la littérature françzises que la seca partie de Frings, (Die französische Sprache in ren vollständigen Negeln u. st. w.) contient un Aty des pièces les plus intéressantes du livre des ce et-un, telles qu’ Une Féête au Palais-Rozy Une première Représeutation, Une Fl aux environs de Paris etc. ainsi que les meill res esquisses historiques des Soirées de Neuill telles que Malet ou Conspiration sous l'ey pire, Les Français en Espagne etc,

Cette seconde partie est s0us presse et par incessamment. Le 800 pages est d’un écu et demi,

Ac. Cy M Zimmerstrasse No,

Vei G. Bethge, Spitte;brücke Nr. 2 und 3, o eben êrschienen :

Buschmunn. E., Lehrbuch der engl - Aussptu Preis. broch. 1 Thl.

Dieíe Arbeit, eben so schr-auf wissenschaftliche A als auf Leichtigkeit der Methode berechnet, über alles úber diesen Gegenstand Vorhandene, und | nicht nur für den Unterricht als das erste Bud ( cen, sondern es wird es auch Niemand, der s! dem Englischen beschäftige, wegen seiner außerord lichen Vollständigkeir entbehren fönnen.

Für Preußische Juristen! Hoffmann, Repertorium der Preuß -Branden gischen Landeégeseze volständig in 8 Bänden, (| denpreié 15 Thl.), / ist Eiaenthum des Unterzeichneten aeworden. Ich! es Jedem, der bis Ende März 1832, 1 Friedrich dasur franco einsendet, volisiändig geliefert an, werde auch bei Ablassung einzelner Bände für sol welche ihr Exemplar zu comp!ettiren wünschen, in sem Termin mich billig finden lassen, wenn mal direct an mih wendet. Indessen ist, da der Vo einiger Theile nur noch gering if, dieser Preis auf eine gewisse dazu bestimmte Anzahl Eren [anwendbar, und wenn diese ers{chböpfr, is das d nicht anders als zum Preis von 15 Thl. zu - haben! so mehr, als ein Neudruck des Werkes nicht bea cige wird. Leipzig, im December. 1831. Friedrich Fleis In Berlin nimmt F. Dümmler, unter del V4 Nr. 19, Bestellungen an.

Berliner Modenspiegel.

Von dieser Zeitschrift erscheint heure, au 7. Ju 1832, die zweite Nr. 1., indem die erste bereit vorigen Monat als Probeblatt ausgegeben hl Die geehrten Abonnenten erhalten mithin in di Jahrgange 53 Nummern, mit eben so vielen si colorirten Kupfer- Tafeln , welche wenigstèns 212 zelne Figuren enthalten werden. Denjenigen rf civeir Abonnenten, ivelche im der Verlagshandlun Modenspiegels pränumerirten, wird das Blatt alle6 nabend Mittag frei in’s Haus geschicckt. Da die( scription auf unsere Zeitschrift über Erwarten gut! gefallen is, die Zahl der Pränumeranten sich vergrößert, nnd nns voruglih aus den Provll große Ermuthigung wit der besondern Aufsord wird, recht viele Erzeugnisse der Kunft, -des W und der Mode aus Berlin mitzutheilen, bri! wir nochmals Folgendes dem geehrten Publikut Erinnerung.

Künstler, Modehändler, Industriemagazine, El teriehandlungen u. \. w. werden aufgefordert, weil ein neues Erzeuaniß zur Kenntniß des Publikums b gen wollen, das Modell oder eine genaue Best! bung desselben der Verlagéhandlung einzusenden. } erstern Falle erfolgt es nah der At zeichnung unbes! digt zurüuck, und wird als sauber illuminirtes K dem Blatte beigegeben; im leßtetn wird eine Entf lung mit Namen und Wohnung des Erfinders ! Verfertigers im Modenspiegel mitgetheilt.

Cosmar & Krause, Schloßplay - und Breitstraßen-Ecke N

rix des 2 Volumes in Svo,

Rubel,

Y Kapitulars Lic. Hamm erledigte Stelle zu ernennen und die

Nominations-Urkunde Allerhöchstselbst zu vollziehen geruht.

Se, Königl. Majestät haben den Regierungs - Assessor von Hippel zum Landrath des Kreises Pleß, im Regierungs-Bezirk Oppeln, zu ernennen geruht.

Bekanntmachung.

Nach elner neueren Verordnung der Großherzoglich Hessi- hen Regiecung müssen alle mit den Fahrposten in das Groß- herzogthum Hessen eingehende und dort durhgehende Güter nd Gegenstände mit Gesundheits - Scheinen versehen seyn, wel-

j i Zoll - Amte vorgezeigt werden müssen. roird von dieser Anordnung hierdurch in t dem Bemerken, daß alle Pakete, welchen scheinigung mangelt, von den Großherzoglich Hessischen ll: Aemtern zuriickgewiesen werden. Berlin, den 15. Januar 1832, General-Post-Amt.

Abgereist: Der General-Major und Commandeur der 2ten Division, von Rummel, nach Köln.

Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Lange, als Courier von Paris kommend, nach St. Petersburg.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland.

Odessa, 30. Dez. Das hiesige Nournal meldet noch Folgendes aus Taganrog vom 10ten d. M. úber die dort statt- gehabte Sturmfluth: „„Die Kronfahrzeuge, welche bei dem leb- ten Sturm im Asowschen Meer verunglückten, sind in den hie-

sizen Hafen zurückgebracht worden; das eine derselben hat be-

trächtlihe Havarieen erlitten. Die Hafen-Quarantaine und das Lazareth : Viertel sind sehr beschádigt worden. Die über den Don führende Brücke in der Stadt Rostow wurde zerftort. Der Verlust i an Ort und Stelle auf folgende Summen abgeschäßt worden: an der Admiralität 28,866 Rubel, an der Quarantaine 11d Börse 18,000 Ruhbel, durch Schiffbruch von Privatfahrzeu- gen 156,895 Rubel, an fortgeshwemmtem Holz und an Scha- den der drei Kabeltau - Fabriïen und einer Fischerei 31,700 Ru- bel, an Schaden in der Stadt 6,097 Rubel, zusammen 241,558 Den Waarenverlust der Börse kennt man noch uicht; eine Spezial - Kommission ist eben mit Abschäßung desselben be- áftigt.‘“

( Seits Tagen ist hier heiteres Wetter und Frost eingetreten, nmchdem die Witterung vorher feucht und regniht gewesen war ; die Kälte ist wegen des anhaltenden Nordwinds sehr empfindlich. Die Nhede ist seit einigen Tagen mehrere Toisen weit mit Eis dedekt.

Frankreich.

Pairs- Kammer. Sißung vom 9. Jan. (Nath- trag.) Nachdem die Versammlung beschlossen, daß die Vorle- sung der Abdankungs - Schreiben der (gestern namentlih aufge: führten) 13 Pairs unterbleiben solle, kündigte der Präsident an, daß er Sr. Majestát dem Könige vou dem Inhalte derselben Kenntniß geben werde. Der Handels-Minister brachte demnächst drei- von der Deputirten-Kammer bereits angenommene Gesey- Entwürfe einz sle betrafen 1) den neuen Zoll - Tarif ; 2) den Geld - Zushuß zur Aufmunterung des Wallfischfanges ; 3) verschiedene - Anleihen zur Beschäftigung der arbeitenden Klasse. Es wurde sodann eine Kommission zur Prüfung der

Yroposition des Hrn. - Salverte ernannt, die in einer Session

èmrch den Schluß derselben unterbrochenen Geschäfte, in der nächsten Session fortzuseßen. An der Tagesordnung war jeßt der Bericht des Grafen Roy über den definitiven Rechnungs- Abschluß für 1829. Der Berichterstatter trug auf die Annahme dessel- ben mit Ausnahme der Art. 10, 14und 15 an, für deren Verwerfung er flimmte, da solche mit dem übrigen Junhalte des Geseß-Entwur- fes nicht das mindeste zu schaffen hätten. Der 10te Artikel be-

‘trifft die mit der Post versandten Summen, die, wenn sie bin-

üen 5 Yahren von den Anspruchsberehtigten nicht abgehoben werden, dem- Staate verfallen seyn sollen; dem 14ten zufolge soll die Regierung künftig Kontrakte über Gegenstände von min- destens 10,000 Fr. an Werth nit anders ais mittelst Publici- tät und Konkurrenz abschließen dürfen; der 15te Artikel endlich verfügt, daß den Ministern hinführo keine Gelder zu ihrer ersten Einrichtung bewilligt werden sollen. Der Berichterstatter war der Meinung, daß, was die Beftimmung des 10ten Artikels betreffe, dieselbe zum Gegenstande eines besondern Geseßes gemacht wer- den müsse, Ueber den Inhalt des 14ten Artikels äußerte er sich etiva folgendermaßen: „Eine ähnliche Proposition haben wir bereits tinmal, als wir über das Budget von 1831 berathschlagten, verwor- fen; der einzige Unterschied zwischen der heutigen und der damaligen besteht darin, daß man das Minimum der Summe, bis zu wel- her die Negierung ohne Konkurrenz abzuschließen befugt seyn soll, von 3000 bis auf 10,000 Fr. erhöht hat. Dieselben Gründe indeß, die uns damals bewogen haben, für die Verwerfung der

menhängende aller dieser Bestimmungen sowohl unter sich, als mit dem YFuhalte des Geseß - Entwurfes selbst, ein- leuchten, und Sie werden daher die Nothwendigkeit erkennen, den heilsamen verfassungsmäßigen Grundsaß aufrecht zu erhal: ten, daß der Rechnungsabschluß nichts weiter als die Neguli- rung der Einnahme und der Ausgaben des betreffenden Etats- Jahres enthalten dürfe. Wir tragen hiernach auf die Ver- werfung der obgedachten Z Artikel an.“ Dem Grasen Roh folgte der Herzog v. Broglie auf der Rednerbühne, um über die Proposition wegen der Verbannung der vorigen Dynastie zu berihten. Nachdem der Redner die beabsichtigte Maßregel im Al- gemeinen gebilligt hatte, fuhr derselbe also fort: „Es läßt sich gleihwohl gegen die uns vorliegende Proposstion noch manches einwenden. So wicd z. B. der Fürst, dec in der Sizung vom 7. August 1830 des Thrones für verlustig erklärt worden ift, ungebräuchlicher Weise Ex - König genannt, gleihwie der Kai- ser Napoleon in dem Geseze vom 12, Fanuar 1816 bei seinem Familien: Namen, und der unglückliche Ludwig XVI. in den trüben Tagen der ersten Französischen Revolution blos bei dem Namen des Gründers seines Hauses genannt wurde. Die Kommission hat diese Art sih auszudrücken nicht für angemessen befunden; sie ist der Meinung, daß kein hinreichender Grund vorhanden sey, um von den Gebräuchen des Europäischen Staats- Nechts abzuweichen, das jedem Fürsten, der eine Krone getra- gen, gleichviel durch welches Ereigniß er dieselbe verloren hat, den Titel dewahrt, den er vor diesem Ereignisse führte. Wir leben nnter einer monarchischen Regierung; es ift daher von Wichtigkeit, daß wir die Majestät des Thrones auch nicht im Entferntesten herabwürdigen. Hierzu kommt noch&, daß die uns vorliegende Proposition der Bestätigung eines Fürsten bedarf, dem die Bande des Blutes und alte Familien - Neigungen die Ausübung der ihm obliegende: Pflichten oftmals #\{chmerz- lich machen mögen; wir müssen sie ihm daher nicht noch unnúuy ershweren. Aus diesen Gründen ftimmt die Kommission dafür, ftatt Ex-König zu sagen, der König Karl X., und um zu beweisen, daß sle aus einem bloßen Schick- lichkeits-Gefühle handle, s{chlägt sie vor, auch bei Erwähnung der Napoleonishen Familie dem Haupte derselben den Kaisertitel wiederzugeben. Eben so haben uns die Ausdrücke Verban- nung oder Ausschließung in dem vorliegenden Falle nicht als geeignet geschienen, wir haben also beide zu umgehen ge- sucht. Was die Güter betrifft, die der ältere Qweig der Bour- bonen noch im Lande bessbt, so ist nns die Beflimmung, daß, wenn der Verkauf derselben uicht binnen Jahresfrist ersolgt wäre, die Güter meistbietend losgeschlagen werden sollten, allzuhart vor- gekommen. Es ift nicht unsere Absicht, die vorige Dynastie zu berauben , oder sle wie einen überwundenen Feind zu behandeln. Die Mitglieder derselben sind in den Augen des Geseßgebers bloße Grundbesiger, die man dazu zwingen will, sich in dem Yuteresse des allgemeinen Besten ihres Eigenthums zu entäußern ; wir tragen sonach darauf an, daß das Geseß wegen der Exmit- tirung der Grundbeslyer eintretenden Falls auf sie angewandt werde. Also modificirt, glauben wir, daß die Proposition durh- aus fein weiteres Hinderniß darbiete, und wir {lagen Jhnen da- her einmüthig die Annahme derselben in nachstehender Ab- fassung vor: l „Art. 1. Das Gebiet Frankreichs und seiner Kolonieen ift 1) den Ascendenten und Descendenten des Kaisers Na- poleon, seinen Onkeln und Tanten, seinen Neffen und Nich- ten, seinen Brüdern, deren Frauen und Descendenten, seinen Schwestern und ihren Gatten; 2) dem Könige Karl X., seinen Descendenten, so wie den Gatten und Gattinnen derselben, untersagt. i Art. 2. Die im 2ten Paragraph des vorigen Artikels bezeichneten Personen können in Frankreih durchaus feines bürgerlichen Rechtes genießen; ste können in diesem Lande kein Eigenthum, weder beweglihes, noch unbeweglices, besiyen, auch kein solches, weder durch Kauf, noch durch Schen- fung, erwerben. Art. 3. (wie im Entwurfe; #\. Nr. 328 und 329 der vor- jáhrigen St. Z.) M Art. 4. Écfolgt der Verkauf in der vorgeschriebenen Frist nicht, so werden die gedachten Güter ven dem Staate mit den bei Exmittirungen in dem Interesse des allgemeinen Besten geltenden Förmlichkeiten von dem Staate angekauft. Art. 5. (wie im Entwurfe; \. Nr. 329 der vorj. St. Z.) Art. 6. Der áte Artikel des Geseßes vom 12. Jan. 1816 wird hiermit aufgehoben.“ ; Die Berathung sowohl über diesen Geseges - Vorschlag, als über den Rechnungs-Abschluß von 1829 wurde auf den nächsten Mitt- woch (11ten) angesezt. Am Schlusse der Sigung leate noch der Großsiegelbewahrer den von der Deputirten - Kammer bereits angenommenen Entwurf zu einer Reform des Strafgeseß-

buches vor.

Deputirten-Kammer. Die Sißung vom 9. Jan. wurde durch eine furze Diskussion über 12 Geseß-Eutwürfe eröff- net, wodurch mehrere Städte, namentlich auch Lyon, zur Aus- schreibung einer außerordentlichen Steuer oder einer Anleihe er- máchtigt werden. Die Annahme dieser Entwürfe erfolgte mit- telft 248 Stimnien gegen 7. Hierauf ‘wurden die Berathun:

en úber die Civillisie, die am leyten Freitage bis zum Schlosse Eonipiègne vorgerückt waren, fortgeseßt. Herc Tronchon, De-

gut! ih erkläre hiermit, daß ich ein Revolutionnair bin, wenn an- ders derjenige es ist, der die Staatsschulden bezahlen will und sich der - Kontrahirung neuer Schulden widerseßt. Fch bin ein Revolutionnair, wenn derjenige diesen Namen verdient, der da glaubt, daß die Würde der Krone nicht in einer Menze schöner Paláste, sondern in der Erleichterung der Steuerpflichtigen und in der Wohlfahrt des Landes besteht.‘ Der Berichterstatter Hr. v. Schonen bemerkte, daß das Schloß Compiègne in ar- chitektonisher Hinsicht eines der s{önsten Gebäude der neueren Zeit sey; es würde sonah Schade sehn, dasselbe der Krone zu entziehen und in Verfall gerathen zu lassen; hierzu komme noch, daß zu demselben ein völlig zusammenhängender Wald von beinahe 30,000 Morgeu gehöre, den man für die Be- dürfnisse der Hauptstadt zu erhalten suchen müsse, und der bisher stets vortrefflich gehegt worden seh. Hr. Salverte meinte, es könne keine Rede davon seyn, Compiègne der Krone zu entzie- hen, sondern nur, ihr dasselbe zu geben, denn seit der leßten Revolution existire keine Dotation der Krone mehr, und alle Krongüter wären dem Staate anheimgefallen, Er halte es aber um so unangemessener, das Schloß Compiègne zu den Krongü- tern zu s{lagen, als dasselbe zur Bewohnung eben nicht geeig- net seh. Hr. Dupin d. A. berief sih darauf, daß der Betrag der Civilliste selbst noch nicht festgesezt sey; wäre dies Lebtere der Fall, so könnte man allenfalls das unbewegliche Eigenthum der Krone vermindern, und sich darauf stüßen, daß man bercits so oder so viel an baarem Gelde bewilligt habe; so aber see man sich der Nothwendigkeit aus, die bewegliche Dotation in demselben Maße zu erhöhen, als man die unbewegliche ermäßige; von einem Zuviel oder Zuwenig könne sonach, wenigstens vor der Hand, noch keine Rede seyn; es handle sich vielmehr bloß darum, ob es angemessener sey, das Schloß Compiègne zu der Krone oder zum Staats s Eigenthum zu \{lagen; er seinerseits ey der Meinung, daß man vor allen Dingen für die Erhaltung der bis: herigen Königl. Schlösser Sorge tragen müsse. Nach Herrn Dupin ließ sich Hr. Mauguin zum zweitenmale vernehmen, um namentlih die Aufforderung des vorigen Redners, daß man die Dotation der Krone nicht allzu sehr s{chmälern solle, dadur zurückzuweisen, daß die meisten Schlösser wegen der bedeutenden Verwaltungs-Kosten bisher für die Krone nur eine Last ge- wesen wáren; hiernach könne man mit Recht behaupten, fügte er hinzu, daß man die Dotation der Krone in dens: felben Maße bereichere, als man ihr das unbewegliche Ei- genthum entziehe; er wolle nicht, daß das Königthum arm sey; so wie dasselbe von der Kammer ausgestattet worden, sey es aber immer noch reicher, als die meisten übrigen König- thümer in Europa; im Uebrigen beruhe die Würde der Krone nit in einem großen Reichthume, sondern in der Größe und Unabhängigkeit des Landes. „„Ja‘/, fuhr Hr. Mauguin im Eifer fort, „so lange Franfreih groß ist, wird auch der König von Frankreich der erfte Souverain von Europa seyn!‘“’ Wei diesen Worten wurde der Redner durch lautes Gelächter unterbrochen, dessen Beweggrund ihm anfangs unerklärlich \{ien. Mehrere Deputirte ermahnten ihn lacheud zur Ordnung, mit dem Bemer- ken, dáß er die von ihm unterzeichnete Protestation vergesse, wo- nach es feinen König von Frankreich mehr gebe, „„Minde- stens‘, áußerte Hr. Mauguin, „habe ich mich dieses mir ent- \chiúupften Ausdrncks nicht in einer geschriebenen Rede bedient. Uebrigens haben dergleihen Worte feinen anderen Werth, als denjenigen, den man ihnen deilegt, und hätte das Ministerium nicht auf dem Worte Unterthanen in einer Weise beharrt, die uns glauben lasseu mußte, daß man slch desselben systematisc bediene, so würde man den Ausdruck nicht mit solher Hartnäk- figfeit zurückgewiesen haben.“ Als es hierauf zur® Abstim- mung fam, verlangten einige 20 Stimmen den Namens- Auf: ruf, worauf das Schloß und dec Wald von Compiègne mit einer Majorität von 58 Stimmen (214 gegen 156) zu den Krongütern geschlagen wurden. Fontainebleau wurde mit ciner unzweifelhasten Stimmenmehrheit bewilligt. Die beiden Königl. Schlösser in Strasburg und Bordeaux wurden dagegen, dem Antrage der Kommission gemäß, von der Dotation der Krone abgezweigt, obgleich Hr. Saglio, Deputirter des Niederrheins, und Herr Roul, Deputirter des Gironde: Depar- tements, sich alle Mühe gaben, dieselben dem Könige zu erha!- ten. Jett kam die Reihe an das Schloß zu Pau, in dem befannt!ich Heinrich IV. geboren wucde. Nach einigen Wemerkungen des Grafen v. St. Criq eutshied die Versammlung fast einstinr- mig, daß dasselbe auch ferner zu den Krongütern gehören selle. Auf die Frage des Grafen v. Lam eth, warum des Schlosses Mar- rac in der Nähe vonBahonne feine Erwähnung geschehe, erwiederte der Berichterstatter, daß dieses Schloß nicht zu der Dotation der Krone gehört habe. Hr.Salverte seinerseits erhob slch gegen das in den be- treffenden Artikel hinter der Nomenklatur der Schlösser befindliche ¡ind so weiter‘ und verlangte, daß man über die Manufakturen zu Sèvres, zu Beauvais und der Gobelins, sowie über die Forsten von Sénart, Boulogne und Vincennes besouders abstimme. Dieses Lebtere geschah nach einer unerheblichen De batte zwischen dem Berichterstatter, so wie den Herren Lau- rence, Dupin d, A,, Giraud und O. Barrot. Hierauf wurden sowohl ‘die eben gedachten 3 Manufakturen, als die Z Forsten, mit starker Stimmen : Mehrheit zu der Dotation der Krone geschlagen, Eine Stimme aus den Reihen der Oppoft- tion rief im Unmuthe: ¡„¿Dies ‘ist eine förmliche Contre : Nevo- lujion!