R C Ai Q R E i E TE 2:2
Det C R B M ia ci? Q A At N inte i dz GE A RE B E
Ja der S ißung vom 10 Yanuar wurde die Berathung fo:tgeseßt. Die Kammer berathschlagte zunäh| über die von
der Kommission in Autrag gebrachte Abzweigung ve! schiedener -
Immobilien von der ehemaligen Dotation dec Kccne und erklarte fi@ mit diesem Antrage einverstanden, . Ueber ie F age wegen der Appanagen erhob si eine sehr lebhafte Debatte, ‘die auch um
47 Uhr noch nicht beendigt war. ‘Die Herren Mauguin und | l | tion der 164 Deputirten bildet eine undurchdcinglihe Scheide-
Salverte verlangten, daß sämmtliche Güter, woraus jene Uppar nazen bestehen, mit alleiniger Ausnahme des Palais-Royal, zu den Staats:-Domainen gesclagen würden, Herr Dupin d, A. widerschte. slch dieser Proposition in einem sehr ausführlichen Vorträge, worauf dieselbe auch verworfen wurde,
nugen gesucht, um einen panishen Schrecken hervorzubringen, der noch durh eine Menge abgeschmacter Gerüchte erdöht wurde, egen welche das durch derg!eichen Kunstgriffe so oft getäu;chte V itinn auf der Hut schn muß. Es. handelte sich um rein ats
der Luft gegriffene diplomatische Eceignisse, um Zusanumenküuste, | die uicht stattgehabt, um Ministerial: Beränderungen ohne alle Wahrscheinlichkeit. Wir glauden diese Abgeshmack:heiten, welche j
das öffcntlihe Verirauen auf einen Augenbli irre machten,
förmlich Lügen firafen zu müsscn./“/ — Der Messager des Chambres, der in seinem Börsen: Artikel den Bankerott eins :
gemäß sich weigert, jenes Stück, dessen erste Vorstellungen be- kanntlih Störungen der Nuhe veranlaßten , fernerhin aufzufuüh- der Nachschrift zu unseren Börsen - Artikel die Rede ist, ist | ren. Der Anwalt der beiden Autoren war der unlängst in die : Deputirten-Kammer gewählte Advokat Garnier-:Pagès, einer der | Vorsteher des Vereins „Hilf dir selber, so wird dic der Himmel
nit angegrisfen, und war der Kassirer noch geftern in seinem | helfen.“
großen Spekulanten meldet, sagt mit Bezug auf diese Nachricht in seiner zweiten Ausgabe: „Der große Spekuiant, von dem in
Herr Keßner, Central - Kassirer des Schapes. Aus guter Quelle geschöpften Erkundigungen zufolge, ist die Central - Kasse
Landhause in Montmorench; es scheint sich wirfiich unm cin blo- fes Börsen - Fallissement zu handeln, welches hauptsäcklich die Wechsel-Makler trist.‘‘ — Der National, seiner Farbe als Oppositions:Blatt getreu, bemerkt: „Das von Natur acgwöhni- de Publ.fum till in dem Verschwinden des Schay- Kassirers etwas Anderes, als eine Privat: Veruntreuung erblicken.“ — Der Coustitutionnel äußert: „Ein Sinken von drei Franken tritt nie ohne einen erosten ‘politischen oder fiaanziellen Grund ein, Das Staatsgeheimuifi, welches diesen Mißkredit der Staats-Ef- feften herbeizeslhrt, zu erfahren, is s{chwierig, aber folgendes waren die Gerüchte, denen man denselden zuschrieb: angeblichen Wriefen aus Holland, welche den bestimmten Entschluß des Königs von Holland anzeigen sollen, Belgien anzugreisen, so wie den angekommenen niedrigen Kursen der Holländischen Fonds ; dem Entschlusse des Präsidenten des Ministec-Raths, abzutreten, und der F:ucht vor einem unvermeidlich scheinenden Kriege, da
dem von1 Kaiser von Rußland aufgeftellten Prinzip, keine be
waffnete Eumischung in die Hollándisch:-:Belgische Angelegenheit zu erlauben, auch noch zwei andere Mächte beigètreten sehen. Auch hieß es, der Eraf Pozzo di Borgo hade uach einer äußerst lebhaften Unterhaltung mit Herrn Périer seine Pässe verlaugt. Der Präsident des Mmister Raths erklarte aber in der Kammer, daß er Herru P»zzo éi Borzo gar nicht gesehen habe.‘ ‘Diesen Geräten fügen die Oppositionsblätter noch folgende Gründe des plögichen gestrigen Sinkens der Fonds hinzu: die Weigerung dreier großer Mächte, den Traftat vom 15. November zu rati- fiziren, die Nachricht von dem großen Ausfalle in den Engli- schen Staats-Reveuuen, den man als einSymptom eines allze-
meineu Europäischen Mßbehagens bétrachte, und endlich die von |
dreizehn Pairs eingereichte Entlassung, welche bewe1se, daß seit ach: Ta zen die Männer einer gewissen Partei in der allgemeinen Lage dec Dinge Gründe gesunden hatten, mit der jeyigen Re- gierung feine Berbiudung eiazugehen.
An der heutigen Börse waren die Gemüther durch den Ar- tifel des Moniteuc einigermaßen deruhigt, und die. Kurse ginzen dader wieder in die Höhe. Ueber den verschwundenen Schay- Kassscer Keßner sind verschiedene Gerüchte im Umlauf; nach Einigen sell er heute früh in seinem Landhause in Montmorench
erstickt gesunden, nah Anderen in dem Augenblicke, wo er sich - das Leben nehmen wollte, verhaftet worden seyn. Heute silh wurde auf Befehl des Rechnungshofes zuc Nevision seiner Kasse geschritten, | ar Herr Keßner war vor seiner Berheirathung ein reicher Maun | Siegel des in Fcank. ech so machiigeu Lächerlichen auf;udrücken. ud hatte für seinen Posten a!s Central - Kassirer des Schau:s : eine Caution von einer Million Franken gestellt. Er soll sich in un zeheure Börjen - Operationen, und zwar, wie es heißt, nicht | Folge politische: Echißbung, si zu einem isolirtcn und thó-ichten
bloß sür eigene- Rechnung, eingelassen und die Wechselmakler, :
weiche durch die Masse der von ihm aufgefkauften Renten in Schreckenu geseßt waren, veranlaßt haven, zu seinem Sturze mit- zuwi:ken, Diese verkauften also plöglih große Partieen Rente zu niedrigen Preisen und trugen dadurch zur Vermehrung der durch politishe Gerüchte erregten Besorgnisse bei.
Den aus der Kammer ausscheidenden Pairs sind noch die Herren von Noailles, von NRaigecourt und von Béranger hinzu- zufüzen welche aber, um ihrem Aussceiden mehr Glanz zu ver: le.h-n, zuvor Abschieds:-Reden in der Kämmer halten wollen,
Samnmtliche Oppositions- Blätter siud mit deu vou dem He zoge von Broglie in der gestrigen Sißung der Pairs- Kam- mec Namens der Komm'ssion in Vorschlag gebrachten Amende- ments zu dem Geseg: Eatwurfe wegen Verbannung -Ka:1?s X, und seiner Familie höch} unzufrieden, namentlich mt den bei- den Autrázen, das im Entwurfe, so wie er von der Dipucirten- Kammer angenommen worden, vorkommende W»rt „Ex: König“/
in- „König ‘/ und die „Verbannung“ in eine „, Untersagung des |
Gedietes‘/ zu verwandeln. Der National will in diesen Vor- \chläzen eine doctrinaire Tendenz erkenuen. — Der Courrier frangais meint, auf den Bericht des Herzogs von Broglie Lisse sh die Aeußerung eines Deputirten auwenden, der in jci- ner Ungeduld üder die lange Diskussion, zu welcher derseibe
Gesey- Entwurf in der Wahl - Kammer Anlaß gab, ausgerufen |
habe: „J trage darauf an, daß man Karl X. demüth g bitte, nicht nach Fraufceich zurtizukehren, ‘“
Der Deputirte Baron v. Berthois, Bruder eines Adju- !|
tanten des Königs, ist der Protestation der Opposition gegen die | “rer, statt sich in ebenfalls der Anfechtung ausgeseßt bleibenden
Worte „Unterthan‘“ und „Köniz von Frarkreih“/ beigetreten. Das Journal des Débats enthält ein anonymes Schreiben, desen Verfasser, um darzuthun, wie múßig der von der Oppesltion angeregte Streit über die Ausdrücke „Köniz von Frankreich“ und „König der Fcan;oscu““ sey, daran erinnert, daß auf den altfranzösishen, znr Zeit des Feudalsystems gepräg- ten Münzen, neben deu Namen der Köuige ‘die Bezeichnung Francorum rex stehe, und dß also dec Anédruck „„Köuig der
„König von Frankreich“, Der National enthält folgende Aeußerung, um die von
der Opposition der neuen Dynastie gegenüber angenommene ) Einem Theile unserer Leser if dieser Artikel durch die Nach- {rift zum gestrigen Blatte der Staats-Zeitung bereits bekannt.
E
70
Stellung zu bezeihnen: „Das Gerücht von einer wichtigen : | ung | wirken föunten, Welcher dieser beiden Fractionen übrigens el
Mmusteria!- Veränderun; is lacherl:ch, denn dee lebtere ist in
di: sem Augeubicke unmöglich. Ein neues Miniflerium föunte !
nur von ten Väuken der Linken genonunen werdcu; das König- thum “des Ju'i. hat aber feine Unterthanen unter diesen Depu- tirten und kaun Máäuner, die nicht zugeben, daß ié seie Unier- thanen sehen, unmögzlich zu Ministern machen. Die Piotesta-
wand zwischen ihnen und dem Königthum des Juli. Man sieht
dies im Kabinet auch sehr woh! ein, uod wir glauben zu wisseu,
daß man sich ganz vor kurzem erft im Couscil mit der Frage, ob
„eine ancere miuisterielle Combization únter den jeßigen Umfián-
den mög!ih sey, beschäftigt, daß man aber einstimmig von Paris, 10. Jan. Der Moniteur giebt über das gestcige | der Nothwendigkeit überzeugt war, auf alle Fálle am Staats- fla:fe Fallen der Kurse folgenden Auf{cch!uß:*) „Man hat an der-|
geftrigen Börse das Verschwinden eines Schaß: Kassi crs zu be- |
ruder zu bleiben,“
General Bonnet ist niht nach den westlihen Departements, !
wie die Blätter gestern meldeten, soudern nach seiner Vaterstadt Alençon abgereist.
Der [Minister des Handels und der öffentlichen Bauten hat angeordnet, daß die Statue des Generals Hoche auf einem der óff-ntlichen Pläße in Versailles auf eftellt werden sol!
Gestern beschäftigte sich das hicsilge Handelsgericht mit der
Klage, weiche die Berfasser des Drama?s „Der Prozeß cincs | ¡ Marschalls von Frankreich‘, Foutan und Dupeuty, gegen den | Direktor des Theater des Nouveautés, Herru Langlo:s, anhäu- |
gig gemacht haben, weil dieser dem Befehle des Ministeriums
Nachdem er sein Plaidoyer beendigt haite, trat der Anwalt des Theater- Direktors, Herr Rondeau, auf, der seinen Kiienten dadurch zu rechtfertigen suchte, daß es diesem unmöglich gewesen sch, die gegen die Herren Fontan und Dupeuty von ihm einge- gangenen Berpflichtungen zu erfüllen, weil das Ministerium ihn durch Gewalt gezwungen habe, jenes Stück, das er mit bedeutenden-Kosten in Scene geseßt, fernerhin auszuführen, eine Maßregel, durch die der Ruin des Theaters und für den Direktor, die Action- naire und Schauspicler ein unerscßlier Verlust herbeigeführt worden sey, Der Advokat trug demgemäß darauf an, daß das Handels:Gericht die Aufführung des in Nede ftehenden Stückes anorduen und den Direktor ermächtigen möge, nöthigeufalls den Beistand der betrcffenden Behörde nach;usuchen, um die Vor- stellung zu sichern. Das Gericht vertazte nah einstündiger Be- rathung die Sache, um über 14 Tage das Urtzeil zu fällen, Jn Agen cirkaliren jest neue Fünffrankeustücke mit dem Bildnisse Heinrichs V. Ein Auhäager der vorigen Dynastie
kaufte dort eine solhe Münze für den Preis von zwanzig Frankcu, Außer der „Opinion‘‘ sud vorgestern auch die Journale Polizei in Beschlag
¿la Mode‘ und „le Revenant‘/ von der genommen worden.
— — Paris, 10. Jan; Das neue Jahr hat hier mit der angekündizten Entdeckung einec sogenannten Karli:st:sch-republi- fanishen Bershwörung, und mit höchst leidenschaftlichen Debat-
ten in der Deputirten:Kammer bei Berathung des Gesezes übec | _ Rheims und ein Theil des Gefolges der die ihnen sehr wohl zu gefallen fin
die Civilliste bégonnen. Was jene Verschwörung betrifft, so würde
man gewiß der hicsigen Polizei Unrecht zufügen, wenn man ihr sel- : bige als eine bloße Ecfindung süc den Zwi, si geltend zu machen, be: messen wollte, wie es die hiesigen Oppositious: Bläiter aller Farben ; thun, die darin, gleich wie in oer beim Bckanutwerden der Lyho- |
ner Vorgänge angekündigten und seitdem vershollenen sogenann-
ten Buonapartistischen Vershwörung, nur ein Miltel erbiicen
wollen, um die öffentiiche Ausme:ksamkeit zu zerstreuen und von anderen Gezenständen — und zwar in leßterem Fall vou der D'sfussilon des die Civil: L.ste betreff: nden Gesetzes — abzulen- ken, Judem übrigens die gedahteu Biättec eine solche Anscht
des Sachverhältnisses allgemein zu machen eifrigst bemüht sind, | haben dieselben niht unterlassen, die Zusammenstellung des No- ' tre: Dame- Thurms und des gesunt euen Do:ches und der rothen j
Mügze als Mittel ¡u benugen, um dem ganz-n Voczange, durch Beilegung des Beinamens der ,„Melodrana-Verichwö.ung“‘, das
Die späteren gerichtiihen Verhandlungen werden nun ¡war wahr- \cein:ich ‘darthun, daß wi:fi ch einize verbrannte Gehirne, in
U „cernehmen fortre!ßen ließen, indeß wäre es allerdings, bei der vorhandenen Stimmung des Publikums und der Uazcebunden- heit der P ce, wohl rathsam gewes:n, wenu man von Seiten der Regierung wenger Aufhebéns von der Sache gemacht hätte. Jedensalls aber dlif'e der unt«fangene Beobachtér nicht unbe- ¿ingt damit eiuverstanden \ hn, daß man — we es in der betref- fenden Regieruugs-Bikmitmachung heißt — aus diesem Vorgange die sich dadurch abermals fundgedende Ohnmacht der Parteien ent-
nehmen könne, indem hier ja offezbar fein ersi cher Partéi-
Versuch stattfand und ein solcher isolirter Aft des Aufbr.usens wohl mt eben so vielem Rechte als ein Symptom der noch in der Masse der Nation fo:tckauecnden Gährung angesehen werden föunte. Für diese lcbtere Ansicht schienen auch die in den Departe-
ments noch immer sich wiede: holendeu Aufläufe zu sprechen; und übcr- !
dies dürfte der wah: hafte Sturm, der zu derselben Zeit in der Depu-
tirten-Kammer über den Ausdruck „Unterthanen“, als die Franzosen |
ihrem Kön!ge gegenüber bezeichnend, st..ttfand, und die darauf ge folgte förmlihe Protestation von beinahe der Hälfte aller in der be- treffenden S‘ung anwesend gewesener Deputirten darauf hin- deuten, daß in-dieser, auf die Stimmung des - Landes einen so vorherrschenden Einfluß ausübenden Versammlung, die Gemüther noch nicht bemeifdar auf dem Wege der Beruhigung und Mei- nungs-Verschmelzung begriffen sind. J meinerseits glaube, daß der Ausdtuck Unterthan, den kein Engländer seinem conftitution- nellen Könige g:genüber sür ungeeicnet hält, keinesweges mit dem versassuugêmáßigen Systeme unvcrträglih ist; und so viel is wotl außer Zweiscl, daß die Opposition selbst sehr in Verlegenheit geseßt worden wäre, wenn der Großsiegelbewah-
Theorieen zu erzehen, seldige gauz einfach aufzcfordert hátte, ein
¡ anderes, das Verháä!tniß eines Franzosen zu seinem constitution- Dessenungeachtet
nellen Könize ausdrückendes, Wert anzugeben, muß man es dahingestellt seyn lassen, ob unter den gegenwär-
tigen Umständen der Graf Montalivet nicht besser gethau hätte, j
jenen Ausdruck als ganz einfach fallen zu lassen und dádurch im Entfilehen einem Wortstreite zuvorzukommeén, der zu einer Entge-
Franzosen‘/ älter und feudalist:scher sey, als die Bezeichnung ¡ genftellung der verschiedenen Grundsäbe der beiden Fractionen, in
die heute die Partei der Revolution von. 1830 zerfällt, führte, wie sle mit gleicher Klarheit und Bestimmtheit wohl. noch bei kei: ner früheren Gelegenheit in den Kammern ausgesprochen worden sind, Die Häupter jener beiden Fractionen in der Deputirten:Kanmuner, Hr. Périerund Hr. Odilon:Bärrot, geriethen dabei fast persönlich anf eine Weise an einander, die wohl kaum eine Aussicht übrig läßt, daß
dieselben jemals fünftig in der nämlihen Verwaftung vereiñiy
der endliche Sieg bleiden dürste, möchte davon abÿängen, wel von ihnen die eigentliche Mehrheit der Partei der Revolutig außerhaib_ der Kammer für'sl{ch hat; und bei Untersuchung dies Frage darf es üúicht unberüsihtigt bleiben, daß, wenn die Y
| sichten der Linken allerdings zahireiche Anhánger in der -Natiy | haben, doch die Besorgniß vor weiteren künstigen Erschütterug
gen auch dem ministeriellen Systeme viele Anhänzer, vorzügli
"unter dem höheren und wohlhabenderen Theile des zNittelstandg
zugeführt hat. Großbritanien und YFrlan d. London, 7. Jan. *) Am vorigen Mittwoch gewährt
Se, Möójeftát dem Grofen Grey in Brightou eine lange vectigg liche Unterreduvg, in Bezug auf welche die Mornuing- Chi nicle sagt, daß selbst der Privat-Secretair des Königs nicht ù gegen gewef?rn seh.
Graf Grey is von Brighton hierher zurückgekehrt. Unm telbar nah seiner Ankunft wurde heute cin Kabinets - Nath y sammelt, dem fast sämmtliche Minister beiwohnten. „„Unbe zv felt‘‘, sagt der Globe, „„ist der Erfolg vou des Premier - Min/ fiers Vesuch beim Könige gunfiig für die Sache der Nefot und mithin sfr das ganze Land gewesen; wir haben jedo fei so genaue Nachricht dartiber, um unseren Lesern eine Mitth lung davon zu machen. ‘‘ : -
Die Morning-Poff äußert mit Bezug auf diesen 6j genstand: „Es. kanu, wie wir desorgen, - nicht daran Gf ziweifd werden, daß Se, Majestät bewogen worden, Ihren tiefen willen jene ¿erlauchte/ Körperschaft empfinden zu lassen, die ty aller Drohungen und Verleumdungen) der frevelhaftesten Factiol die jemals das Land heimsuchte, den edlen Eautschluß gefaßt, fe
¡ zuflehen in' der Vertheidigung der Verfassung, welche das Könj | Haus Braunschweig anf den Thron dieser Königreiche gesctt u
bisher darauf erhalten hat, in der Vertheidigung der Kirche, d ren“ Haupt der Köuig ist, und in der des Neiches, über das j herrschen er berufen worden, Als die Sturn'fluth in das Lai einbrach und Altar, Pairie uud Thron einzureißen drohte, | wurde die Kraft des von der Weisheit Borfahren q richtetèn Bollwerks auf die Probe gest 1d es muß sich zeigen, ob die Pairie ein nügli eil der N gierung seh oder nit. ‘Die Pairs thaten icht,- und hi Verfassung wurde gerettet.‘
Dem Hof- Journal zufolge, wird der Marquis Douglas, einziger Sohn des He:zogs von Hamilton, zu dg neu zu ernennenden Pairs gehören. Der Marquis wird am 19. Februar d. J. die gescßliche Volljährigkeit eines Pai erreicht haben.
Die Times sagt: „Es waren gestern Gerüchte in Umlay wonach die Krankheit des Herzogs von Wellington eine ül
Wendung genonnnen haben sollte. Wir freuen uns jedo, i Stande zu sehu, unseren Lesern die Versicherung ertheilen Il fönnen, daf noch gestern Adend spát von Sr. Graden beri wurde, er bcfiade h viel besser, und seine Krankheit, wiewd nicht leicht, sey doch auch uicht gefährtich.““
Am vorigen Montage besuchten die Herzoge von Angoulet
und Bordeaux, Marschall Bourmont, der Erz-Bischof va | Familie Karls X. di Edinburger Akademie , Der junge Prinz: besah sich fast jedes dajelbst aufgestellie magide,
Der Globe widerspricht der vom Hof- Journale gegeben Nachricht, daß zwischen dem Lord Palmersiou und dem Franji sischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten einige etw herbe Noten in Bezug auf die Belgischen Fefiungen gewes worden seyen.
Die (gesteru gemeldete) Abreise des Herrn Dedel nach d Haag giebt dem Courier Anlaß zu folgenden VBetrachtungei „Die in der Note und Denkschrift der Konferenz ausgedrüidit Gislanungen find, unserer Ansicht nach, vollkommen chrenwer und billig, und wir hoffen, daß sle eine entsprechende Erwied! rung finden und dazu beitragen wex!en, die unangezehmeu 0 fühle zu mildera, welche früher enistandeu slnd, Wir habe oft bedauert, daß èie Konferenz slch zu der unzlücckiichen Eckl rung veranlaßt gefunden hat, daß sle feine Beräuderung od Modification in irgend einem der 24 Act kel zugeben oder erla ben und. sich auch in feine Unterhand!unzen darüber mehr eil lassen würde. Diese Eck äruug nar, i; Veug auf di: Kons re'z \1bsi, unüberlegt, indem sle ch da. urch das Necht al maßte, zweien unabbä «ien Nationen zu b fehlen, was Widerspruch mit den Gescyen skcht, nach welchen Anzelegenht ten dieser Art geordnet werden müsen; wud sle war zu gleidl Zeit hart gegen die dabei ‘direkt interessicteu Parteien, V wollen hoffen, daß es ledigli cine Unüderlegtheit war, und di reiflicheres Nachdenken dargethan hat, wie es angemessen 0 du: fte, niht auf der streogen Erfüllung jener unglückichen unzeitigen Eckläcung zu bestehen. Wir dürfen in der That, wel unsere Nachrichten richtig sind, giauden, daß dies der Fall || und daß alle Parteien geneigt sind, etwas voni ihren Ansprü nachzulassen; und wir hoffen insbesondere, daß die Sc{wierigll wegen der Schifffahrt auf den Holländishen Gewässern geho! werden, oder daß- wenigstens eiue Modification in den Besti mungen des besagten Artikels eintreten wird, Die Erledigui dieses wichtigen Gegenftandes wird wesentlich dazu beitragen, ? Befürchtungen zun zerstreuen, daß der Friede in Europa gest! werden dürfte, Es ift sehr zu wünschen, daß dies der Fall: s und daß durch die Fortdauer der Ruhe dem Handel ‘und Kredi wieder aufgeholfen werden möge,“
Der Globe sagt in Bezug auf die seit einigen Tagen! Umlaufe gewesenen Kriegs-Gerüchte: „Die Aussichten auf dil Frieden sind ungetrübt. Das Englische Ministerium wird V einem Manne geleitet, der eben o konsequent in seiner Lie zum Frieden, als in seinem Eisec für Reform ist, der sich N Jahre lang jedem Kriege widerscht hat, in welchen das Lal zum Unglück. des Volkes und zur Vermehrung unserer Schw verwickelt wurde, Wir erinnern uns keines Premier - Mid sters, der so fst ‘in der Gunst seines Monarchen gestandel der so sehr das Vertraùcn seiner Mitbürger und die Anhän lichkeit seiner Kollegen und seiner Untergebeven- besessen hätt!
Es ist nicht zu glauden, daß er, in der vollen Blüthe seiner woh verdienten Popularität und im vollen Genuß der Gewalt, all ¡ seine Glaubensbefenutnisse und Handlungen Lügen strafen
¡das Land in unui6e Feindseligkeiten stürzen werde. Die Fntd | essen des Französischen Ministeriums und, wir dütfen himusügel , der Französischen Dynastie fordern eden so gebieterisch ein fried ¡ lihes. System. Ein Krieg würde die gegenwärtige
waltung uud. möglicherweise noch etwas Anderes in jeu
*) Spätere Nachrichten aus London sind in Berlin noch nid : Eingegangen,
(Massen.
nfzudecken und die
t E Empfindlichkeit oder
ande nmstürzen. Herr Pécier, ein Maun von Einsicht, davon Úveczeigt sehn, und man darf sich deshalb auf ihn vec- Er: scheint auch noch aus höheren Rücksichten , ais aus em persbul;chen oder ‘ministeriellen Interessen, ‘eine -besondere Borliebe fu! den Frieden zu ‘zeigen; er weiß, daß dersel: he dem Gedeihen Fraufceihs zuträzlih und zur “VBegïtin- ing einer giücklichen, freien und constitutionnellen Regie- unz untngäuglich “nothwendig ift, Ec erfennnt, wie man agt, die augensälige und heilsame Wahrheit an, daß eine nuige Berdinèutag zwischen England id Frankrei der (Srund- fein zum Tempel. des Friedens ist — Und er ift nicht unvernúnf- ig genug, denselben zu verrcken. So. lange die Englische und Französische Regierung einig bleiben, und so lange béide festste- jen, is ivenig oder gar feine Wahrscheinl:chkeit ztt einem allgemeinen Kriege.‘ — Im ‘Verlaufe dicfes Artikels sacit das cbize Blatt erner darzuthun, wie wünshenstwerth für alle liörige Mächte die Fortdauer des Friedeas schn müsse, und- wie daher die oben rwähnteu friegerishen Gerüchte allen G:uud und alle Haltung perlôrém.
Aus Dublin wird gemeldet, daß zum 10ten d, M. eine Versammlung von Geist!:chen der herrs{chenden Kirche in der da- sigen Rotunda anberatimt worden. Man hot, daß sich Geift- he ans allen Theiten Frlands einfiüden werden, und gedènkt, ine Bit! schrift an den König in Bezug auf den beklagenswer- hen Zustand der - verfolgten Jrländischen Kirhe zu Stande u bringe. ,
Lord Weflmeath hat in Frland ein Scndschreiben an Loxd orton erscheinen lassen, um die Umtriebe des Herrn O?Connell (wie er sie bezeichnet) veráchtliche Rolle dar- iftellen, welche derselbe im Britischen Parlamente spielt.
Nach ‘der Resignation des Sir Charles Grey ift Hr. Ser- ant Russel zum Oberrichter von Bengalen ecnaunt worden.
Niederlande,
Amsterdam, 12, Jan. Das (gestern ecwáhnte) 200 jahrige hubiläum uujeres „Uthenaeum illusire‘“ ist sowohl gestern ais cute mit vielem Aufwande gefeiert wordeu, Zu dem gestrigen jeste war das hiesige Stadt: Theater ausdrü ¡ich deforiit und
en Kuratoren des Athenäums zu- deren Verfügung eingeräumt i
orden. Festgesänge und scenishe Darstellungen in Kostüme
(s Fahres
he “Sitten. stdem fand eiue Collation von 180 Cou-
Merten ftatt.
Herr Ou d' ist mit Depeschen für die Niederländische Re- lerung aus London hier eingetroffen.
Man meldet aus Herzogenbusch vom 10ten d. M.: Dieser Tage slnd hier zwei Abtheilungen Belgier, die gekom- en sind, um bei dem Corps des Obersten Cleerens zu dienen, rchgezozgen. Sie kamen von Eindhoven her; der zweite dieser tansporte besland größtentheils aus Limburgern uud auch aus nigen Deutschen. i
Der Messager de Gand war es, welcher die (gestern itgetheilte ) Proclamation des Obersten Cieerens ebenfalls ent: alten hat; General Niellou hat den Herausgeber dieserhalb vor ch laden lassen.
Brüssel, 11. Jan. Zu der gestrigen Sitzung der N e- räsentanten-Katnumer hatten sich nur 35 Mitglieder einge- ndeu; es konnte deshalb feine Berathung stattfinden, und die pibung wurde daher auf den folgenden Tog verschoben.
Der König reist heute nach Gent. In seiner Begleitting iden sich der Minifter der auswärtigen Angelegeuheiten, Herr n Meulenaere, uud der General Belliard befinden.
Gestern waren sämmtliche Minister und der General Bel- ard den größten Theil des Tages . bei Herrn vou Meulenaere tsammelt. Unmittelbar nach ihrem Auseinanderzehen wurde 1 Courier an den Belgischen Gesandten in London expedirt.
Der Belgische Moniteur enthält in eiuer Nachschrifz olgendes: „Wir erhalten so eben aus London die Nachricht, aß die Desterreichischen Bevokllmáächticten der Konferenz erklärt ben, daß ihr Hof den bei den Unterhandlungen befolgten Weg [lige; daß er anerfenne, wie die Konferenz, unter den Um: dei, in denen sich Europa befinde, ein schiedsrichteilihcs Ur- eil zwischen Hollaud und Belgien e 24 Artikel vom 15. Okt., \o rch ive:hen der König der Belgier anerkanm:t wird, gutheiße; iß er diesen Traktai ratificir?; daß er es aber dennoch für nüt- y erachte, den zur Rat'ficatiou festgeseßten Termin verlängert
sehen, um allen Theilcu z1 tieser Ratificirung Zeit zu lass-n,““
Eine Versü;uug des K:'egs- Ministers befichlt sämmtlichen lag: Kommandanten, alle auf Urlaub abwesende So:daten und flrgergarden zum 15ten d. einzu*erufen,
Die Bürgergarden des ersten Aufgebotes in Gent haben u Befehl erhalten, sich marschfertig zu halten.
Da mebrere falsche Recipisse der ersten Anleihe zum Aue- usch gegen Odligationen vor ekommen sind, so macht der Fi-
tz: Miaistec die ‘Municipal : Beamten auf die höchste Vorsicht
| dieser Formalitát aufmerksam.
In Brüssel haben in dem abgelaufenen Fahre 1831 4022 |
eburten, 3548 Sterbefälle und 944 Heirathen stattgefunden.
„— Die Stuttgarter Zeitung enthält folgende Privat- iittheilung aus Gent vom 28. Dezbr. : „Jhren Deutschen Wsleuten ergeht es hier niht am besten, wiewohl mehrere en Privat - Neizungen ein großes Opfer gebracht und in die lte Ordnung der Dinge sich gefügt haben, indem ihr Herz na: lcherweise sle mehr zu ihrem alten Königl. Beschüger gezogen.
chlimmsten aber is es wohl Jhrem Stuttgarter Landémann, tofessor Hauff, ergangen; und da Sie \chon mehrmals um 1 Sthicksal sich erfundigt, so theile ich Jhnen einige Notizen t, Lite einen s{lagenden Beweis von dem Mangel an al:
ets: und olfes liefern. Hr. Hauff, ein Gelehrter von ausgebreiteten Untnissen und dem huniausten Charakter, in unserer Stadt als ohithäter der Leidetiden tind Unterstüßer der Bedrängten be- nt, hatte, bei seiner Berufung nach der Universität, mit der frühe-
égierung einen Vertrag eingegangen; und da in allen civi- iten Staaten dergleichen Berträge heilig gehalten werden d der Uebergang des Landes von einer Staats-Gewalt an die Ee hieran, nah den ersten Grundsäßen des Rechts, nichts ern, soadern höchstens die Quiescirung oder Entlassung eines gestellten mit vollem Gehalte begründen fanu, so glaubte er L O nach der traurigen Revolution von 1830 gesichert. fi was geschah? Ueber ein Fahr lang erhielt er gar feine ‘jodung, nachdem man den ehrlichen Greis mit Winkelzígen lherlei Art längere Zeit hintangehalten. Endlich erfolgte ein (Feld, welcher auf indirekte Weise seiner Stelle ihn entláäßt. è Reclamationen bei dem neuen Könige waren frucht- , und doch hatte Hauff, der mit nichts weniger als
Politik befaßt, nicht das Mindeste gethan, was zum Zorne hátte reizen mögen,
veraushaulichten die Zeit der Stiftwug und |
Billigkeitésinne bei den Machthabercn dieses !
i Groß:Marschall cine
j
4
Í
71
muß _Auh eine zu Brüssel erhaltene Audienz, in welche er selt-
sam genug gekommen war, ohne es zu wissen, tn® wobei der sonderbare Rolle gespielt, füh:te uicht zum Ziele, Der 66jährige Mann verläßt nun unser unwirthliches Zaurien, wie ein über die Sache ebenfalls mit ftarfer Fadigna- tion sstch" ausbreitendes Fotirnal, der* Messager de Gand, si ausdòrúckt, uahdem er 40 Fahre lang der Menschheit und der Wissenschaft gedient; er nahm von dem Könige Leopold {chrift- lichen Abschied und machte dem Observatorium noch ein Ge- scheuk mit zwei kostbaren Stücken aus seiner Sammlung, näm- lih den Ernestiuishen Tafelu und einex afromatischen Brille
| (beide von dem Oheim des Königs Leopold und dessen Gemah-
¡ lin verfertigt ).
i 4 5
Ì
Auf solche Weise werden in Belgien die Wif- senschaften geehrt, die Verdienste belohnt und das Alter unter- stiigt. Man nenut hier, was geshehen, einen neuen Aft von Vaudaliêmus,
Deutschland,
Kassel, 14. Jannar. Am 10ten d, hatte eine Deputation
der hiesigen Bürgergarde Audienz bei“ Sr. Königlichen Hoheit dem Kurprinzen u1d Mitrcegenten und legte Höchstdemselben den Ausdruck der allgemeinen Mißbilligung und des Abschenes dar, welche in der Residenz, so wie überall im Lande, durch die mehr: erwähnten neuestea tumultuarischen Ereignisse in der Provinz Ha- nau erregt worden, indem sle zugleich Namens der Bürgergacde deren Bereitwilligkeit erklärte, jeden Dienst, welcher dem Z1ioeck ihrer Einrichtung und ihrer Berufspflicht entsprehe, gern und willig zu übernehmen, falls etwa weitere Ereignisse in jéèner Pro- vinz den Auêmarsch der hiesigen Garn:son nöthig machen sollten ; wobei sie jedo zu dem fraglihen Behufe den dringenden Wunsch aussprach, das Bürgergeset in der Form und Weise, wie es von den Landständen genehmigt worden, alsbald ins Leben treten zu lassen. — Seine Hoheit der Kurprinz - Mitregent geruhten über die aus- gesprohenen Geflnnungen Jhre Befriedigung zu erkennen zu eben und zugleich zu bemerken, daß das bereits nach der Mais Hanau abgeschickte Militair sicher hinreichen würde, um die dortigen Unruhen rasch und mit Nachdruck beizulegen. Das Vürgergarde-Geseu, welches noch einer Prüfung unterliege, würde aber in furzem ‘eriassen werden.
În der vorgestrigen Landtags-Sißung bemerkte der Präsident, daß aus einem Bersehen über die Frage, ob der Staats - Regie- rung die Besugniß ertheilt werden solle, zum Zweck der Erleich- terang des Verkehrs Ausnahmen und Abänderungen der geneh- migten Zollgeseße zu verfügen, noch keine Abstimmung erfolgt seh, diese also jeßt nachträglich stattfinden müsse, Nach einec diesfälligen Diskussion wurde beschlossen, der Staats:Regierung die Befugniß zu ertheilen, in Beziehung auf die genehmigten Zollgeseße Ausnahmen zu gestatten und mit Zustimmung des permanenten landständishen Ausschusses zum Zweck der Erleich- terung des Verkehrs Abänderungen zu treffen.
München, 13. Jan. Durch Königl. Dekret vom 8. Fan. ift der General-Kommissár und. Regierungs-Präsident des Neizat- Kreises, Hr. v. Mieg, zum Staatsrath und Verweser des Fi- nanzminifteriums ernannt woëden.
‘ Karlsruhe, 12. Fan. Nat dem Budget für das Fahr 1831—32 betragen die Einnahni1en: 10,915,971 Fl. 46 A, , OIE Lasten und Verwaltungs-Kosten : 3,172,839 Fl. 1 Xc.; für 1832 bis 1833 betragen die Einnahmen: 10,597,758 Fl. 11 Xr., die Lasten 3,215,106 Fl. 1 Xc.; der eigentliche Aufwand beträgt für 1831—32: 7,351,300 Fl. 55 Xr., für 1832—33: 7,178,500 Fl. Nach der Bilanz ergiebt sich súr das erstc Fahr ein Ueberschuß von 391,840 Fl. 50 Xr., für das zweite von 204,152 Fl. 10 At, welcher als Staats-Beitrag zur künftigen Zehnt:Ablösung an die Amortisations-Kasse abgeliefert wird,
Mainz, 12. Jan. Fn der-Nacht vom 10ten auf den 11ten ereignete sich hier, während eines starken Sturmwindes, der Abends schon begann, folgender Vorfakl. Um 4 Uhr Morgens ungefähr hörte man unter “dem Hause zum Rebstok ein sonder- bares Brausen und Rasseln, welches mehrere Minuten anhielt. Später erst (nah 5 Uhr) hörte man plößlich einen donneráhn- lichen Knall, der das ganze Haus erschüiterte, Thüren aufriß und eine im mittleren Stecke wohnende Frau mit sammt dem
habe fällen müssen; daß er | Bette in die Höhe hob und {nell niedersekte. Die Nachbarn wie den T raltaë S 15. 76 | liefen an die Feuster und sahen aus einem Fenster des bemeldes
j | / |
ten Hauses eiuen ftarken Rauh mit Schwefelgeruh si heraus- drängen, so daß sle glaubten, es brenne im Rebstocke. Zu glei: cer Zeit wurde dur eine sehr heftige unterirdishe Gewalt das Pflaster an dem nächsten Seilershause völlig aufzerissen und durchoühlt, so daß fein einziger Stein ruhig iieacu blieb. Ein
¿ Tréppenstein wurde zerbrochen und der aroße D. elsiein auf den1 Gewöibe des Abtrittes wurde völlig verschoben und weiter unter |
die Erde gerückt, — Es fcagt sih nun, was war die Ursache dieser allerdings ftarken Explosion? Bioße Entzündung von einer durch oder in den! Abtritte erzeugten verdickten Luft {cheint es wobl nicht zu scyn, da diese dur die Abtrittsröhren und mehr- fache Oeffnungen im Nebstocke und dem nebengelegenen Seilers- hause — in welchem dieselbe starke Erschütterung gespürt wurde — stets einen freien Abzug hatte und keine Explosion nöthig war. Mehr noch spricht das einige Minuten anhaitende unter- irdische Rasseln, die starke Erschütterung der beiden Häuser, das Aufreißen und Durhwühlen des Pflasters, u. #. w., für Entla- dung von vulkanischen Ecddämpfen, welche, wenn sle nicht ¿ufäl- lig durch die mehrfachen Abtritts- Ocffnungen und das PVflafter Bahn gefunden, die beiden obbenannten Häuser gewiß noch mehr erschüttert und sich zu einem völligen Ecdbeben gestaltet hätten.
Schweiz,
Luzern, 7, Fan. Am 3ten d, sind die Herren Gosse und Volmar von ihrer Neise durch die von der Asiatischen Cholera ergriffenen Länder wieder in Luzern angelangt. Am 10ten v. M. verließen sle Berlin, begaben sich nah Breslan, über Königin- gráz uach Prag, Linz, durch Welz nah Salzburg, über Saalfel- den nah Lüzelfelden bei Weidring iu Tyrol, wo sie 5 Tage Kontumaz halten mußten. Am 31sten traten sie aus der Qua- rartaine- Anstalt.
Die Allgemeine Schweizer-Zeitung liefert durch ein abgedrucktes Nanens-Verzeichniß von 18 Personen und Angabe ihrer Verwandtschaftsgrade (als Chef der Familie erscheint Hr. Jos. Brunner, Gerber zu Kiusen), den Beweis, daß circa ein Sechstheil des Solothurnischen großen Raths aus einer Ver- wandtschaft besteht,“ wovon die meisten als Mitglieder des patrio- tischen Vereins bekaunt sind. „Merkwürdig is es‘/, sagt die Schweizer-Zeitung, „„daß gerade diese Sippschaft unter der alten Regierung am meisten über Nepotismus \{rie und am Sturze derselben (wärum? erklärt slch aus ihren Beföcderungen) den größten Antheil nahm.“ y
Dér Schwéizerishe Korrespondent enthält Folgens
4‘
jesé den Fmpartial, ein Journal der Franche - Comté, zum Tuts- nierplaß idrer gräuzenlosen Unvershám heit und Dummkreistig- feit ausgerfohren, Diescs Blatt enthält nämlich einen langen Artikel, worin diese ihre Niedecträchtigfeit und -schamlose Feigheit zu rechtfertigen (freilich vergeblich) sich mühea. Sie erkiäcen darin unter Andexem, daß ihnen ie Patrioten der Kantone Frh- burg, Bern, Waadt und Genf zahlreiche Beistand versprochen, und daß fie gehofft hätten, die Regierunzen diefer neu regene- rixten Kantone werden ihnen kein Hinderniß eutgegensezen. Diese famóse Picçce schließen fle noch zum Ueberfluß mit dem Selbst: lo5, daß fie sich ehrenvoll benommen haben! ““
Fot a bifeini
Turin, 3. Jan, Vorgestern war große Gala unnd Hand- fuß bei Hose. Abends wohnten der Köuig und die Kouigin der Verftellu1g im Königl, ‘Theater bet.
Die Bevölkerung dec hiesizen Hauptstadt und ihres Wech- bildes detrug am Schlusse des verfle senen ahres 121,850, wo: von 90,386 auf die Stadt, die übcigen 31,474 auf bie Vorstädte und das Weichbild kommen.
Florenz, 7. Jan. Auf die Nachricht, daß der Krankheits- Zustand Jhrer Kaiserl. Hoh., der Frau Großherzogin, sich wie- der etwas verschlimmert, ist Se. Kaiserl. Hoheit der Großherzog nah Pisa zurückgekehrt.
Neapel, 29, Dez. Dur drei Königl. Verordnungen vom 25sten d. M. is der bisherige Staats-Minister, Herzog v. Guasl- tieri, zum Präsidenten des Mtnisterraths, der bisherige Minister des Jnnern, Marchese v. Pietracalla, zum Staats: Minister ohne Portefeuille befördert und der bisheriae Fntendaut- der Provinz Capitanata, Ritter Nicolo Santangelo, zum Minister ècs Fn- nern mit einem Fabrgzehalt von 6000 Dukati ernaunt worden.
Jn den Erscheinungen, welche der Vesuv darbietet, sind in den leßten Tagen einige Veränderungen eingetreten. äm alten Krater bemerft man mebrere 50—70 Fuß breite Risse, und in Junern desselben haben ih fünf neue Oeffnungen gebildet, ats denen Rauwsäulen aufsteigen und Steine ausgeworfen werden, Am 24sten Abends dröhnte der Berg im Fnnerfien, und am fecl- genden Morgen sah män glühende Lava aus dem Krater hecah- strömen, welche, an dem nah dem Rande des Kraters füßren- den Wege entlang fließend, am Abend bis an den untersten Saum des Vaulkans gelangt war und s\{ch_ zwischen die alten Lavaschichten, in der Richtung nach der Einsicdelei del Salvatore hin, verbreitete.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New-York, 16. Dez, Die Philadelphia- Zeitung enthält Folgendes: „Dem Vernehmen nach, sind in den Kabi- nets:Berathungen dei mehreren der leßten Zusammenküuste desselben bedeutende Zwiftigkeiten ausgebrochen, und diese Diffe- renzen sollen plößlich eine so drohende Gestalt angenommen ha- ben, daß sie eine nochmalige Auflösung des Kabiuets befürchten ließen, Auf welhe Weise der Sturm beigelegt wurde, hat man noch uicht crfahren können.““
Nachrichten aus Washington melden ebenfalls, daß man einen zweiten Bruch in dem Kabinet bescrgte, und daß es den Freunden des Präsidenten Jackson sehr s{chwer wurde, die Sa- hen für den Augenbli wieder zur Nuhe zu bringen.
Bei einer Polemik gegen den von den sogenannten Nullifi- zirern aufgestellten Grnndsaß, daß jeder Staat der Union be- rechtigt sey, einen Beschluß des Kongresses in Beziehung auf seine individuellen Angelegenheiten für ungüitig zu erflären, führt der Lhnchburg-Virginian aus der Juaugurations-Rede des ehemaligen Präsidenten Hru. Jefferson folgende Stelle an: „Un- bedingtes Verharren auf der Entscheidung der Majoritát ist das
Lebensprinzip der Republiken; hiervon giebt es keine Appellirung, außer an die Gewalt, das Lebensprinzip des Despotismts,‘‘
Das von einigen Staaten aufgeflellte Nullifizirungs-Syftem D E Courrier des Etats-Unis zu folgenden Erörterun- gen Anlaß:
¡Von Anfang an zeigte Georgien in der Cherokesischen Atge- legenheit , bei welcher der Parteigeist all scin Gift ausleerte, eine sehr entschiedene Neigung, den Geseßen der Union s\{ch zu oppout- ren und in einem der Art und Weise, wle die Verwaltung des Präsidenten Adams die Rechte der Fndianer betrachtete, völlig ent- gegengeseßten Sinne zu handeln. Der Staat Süd - Karolina hat, obwohl aus ganz verschiedenen Gründen und Veranlassungen, eben- falls eineu gleichen Oppositionsgeist gegen die Central - Regierung offenbart. Ermuntert durch die fasi eins immige Ansicht-ihrer Mit- bürger, haben die Kongreß-Repräsentanten diejes Staats vor dieser
|
|
des: „Die auf Französsshem Boden angelangten Rebellen: Häuptlinge, WBourquin, ‘Gaberel, Charles und L, Renard, haben !
Versammlung selbs erklärt, daß jedem Staat, als wesentliche und von seiner Existenz unzertrennlihe Bedingung, vermdge der Con- stitution das Recht zustehe, jedes mit diesem großen Vertrage“ in Widerspruch stehende und nicht daraus herzuleitende Geseß zu vernichten und zu annullixen. Diese. Doktrin, welche den Namen Nulliftzicung erhalten hat, ist von den wichtigsten Folgen, und bei ihrer Anwendung ‘handelt es sich um die Fntegrität der Union und um die Dauer der Wohlthaten , welche der Fdderativ-Bertrag mehr als 50 Jahre lang über die Bürger der Vereinigten Staaten verbreitet hat. Einerseits behauptet die Partei der Nullifizirer, daß, wenn die Regierung wissentlich einen offenbar gefährlichen Gebrauch von der durch die Constitution ihr verliehenen Gewalt mache, die Staaten berechtigt und selbst verpflichtigt seyen, dazwischen ' zu treten und die weitern . Fortschritte dieses Uebels zu hemmen. Dies sind die Ausdrücke der bekannten Resolutionen Virginiens, welche im Jahre 1798 von dem achtungswerthen Madison redigirt wurden. Auf die= ses Argument, welches cinen so bedeutendéèn Gewährsmann für sich hat , erwiedern die Anhänger der Central-Regierungsgewalt, daß in einer Hinsicht dies ganz wahr sey ; daß nämlich die Nation sich sets und zu allen Zeiten anmaßenden und tyrannischen Handlungen widerseßen könne. Aber wer kann sich zum kompetenten Richter über eine Ver- Na R aufwerfen? Unter der Sanction der Verfassung | ein Tribunal ecrichtet, dem es obliegt, Über diese wichtigen Fra- gen, #3 wie Über andere streitige Puntte, zu entscheiden. Die Na- tion hat mithin dieses Recht an die Central-Ieegierung abgetreten : daher haben die Staaten in ihrer Eigenschaft als politische Körver nicht mehr die Befugniß, Über dergleichen Fragen etwas fest:ustel- len und Über die Verfassungsmäßigkeit der von dem Kongreß an- genommenen Geseße zu richten; die hohen Magistrats- Personen allein, denen dies Mandat zu Tbeil wurde, sind der Nation über die Art, in der sie es vollziehen, verantwortlich. Der dritte Actikel des zwetten Abschnitts der Constitution lautet folgendermaßen : y11Dite richterliche Gewalt soll sich auf alle geseßlich und rechtlich streitige Punkte erstrecken, welche aus der Constitution, den Geseßen der Vereinigten Staaten und den unter ihrer Autorität abgeschlos- senen Traktaten hervorgehen könnten.7// Die Anhänger der Cen- tral-Regierungsgewalt behaupten. nun, daß man in diesem dergestalt errichteten Tribunal den conftitutionnellen Ausleger der Gesebe, den höchsten Schiedsrichter zwischen den Staaten erkennen músse. Hätte die Constitution, fügen sie hinzu, nicht weislih diesen möglichen Fall vorgesehen, so würden wir aller ihrer größten Wohlthaten mit einemmale beraubt worden seyn, und alle Fehler, welche der erse Confóderations-Vertrag enthielt, so wie die Verzögerungen, Strej- tiakeiten und Eifersüchteleien - die derselbe unaufhdrlich erzeugte, würden uns von neuem mit einer Last bedrohen, die unser uner meßlicher Zuwachs an Macht und Hülfsquellen noch weit drücken- der machen würde. /(