1832 / 21 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

xen im erflen Augenblick die 5 und 4proe. Met. ein Sinken von 15 pCt.- Actien fielen um 18 Fl., Jntegralen um 1 pCt. Dieser Zu= Kand hielt jedoch nicht lange an. Man erfuhr, daß ein -bedeuten- des Haus, das großen Einfluß auf das Papiergeschäft übt, zu den weichenden Coursen alles, was ihm vorkomme , ankaufe, und zog daraus den Schluß, die egung zu Paris sey wohl nur Folge der Agiotage. Die Notirungen fingen daher auch bald an, sch wieder zu erholen, und blieben spät Abends nicht] viel niedriger als sie am Ende der Bdrse gewesen waren. Am folgenden Tag (12. Jan.) erfubr man ungewdhnlich schnell das Ergebniß der Pa- riser Börse vom 10. Jan. (5proc. Rente 942, 3proc. 644), worauf viele Spekulanten, welche eine so rasche Aenderung nicht erwartet hatten, um ihre Sra Verkäufe zu decken, zu steigenden Cour- sen Papiere cinthun mußten. Man zahlte wieder für 4proc. Me- talliques 767, für 5proc. 864, für Actien 1391 und für Integrale 41x. An den zwei lehten Tagen der Woche (13. und 14. Jan.) kamen neuerdings von Paris weichende Notirungen und ungünstige Nachrichten, so wie auch von Wien flaue Effectencourse, worauf denn die couranten Ocferreichishen Papiere von mehreren Seiten ausgeboten wurden und etwas zurúckgingen; doh fanden sich zu den ie a beide Preisen ftets bereitwillige. Nehmer pr. compt. Auf fixe Lieferung pr. ult. Januar, und weiter hinaus, zeigen sich we- nig reelle Käufer, daher auch die Metalliques auf Zeit um -?; pCt. billiger zu haben sind, als gegen baar, woraus erhellt, daß die effec= tiven Stücke eben nicht im Ueberfluß am Markte sind. Fn Par- tialen und Bethmännischen Obligationen wurde nur wenig gethan. Preußische , Badische und Baierische Fonds behaupten sch auf den früheren Preisen: es sind darin weder Kauf - noch Verkauf- Kom- missionen vorgekommen. Polnische und Darmstädtische Loose wa- ren begehrt und stets willig anzubringen. Neapolitanische Certificate und Soanische Rente perp. folgten den Schwankungen an der Pa- riser Bdrse. Jm Wecbselhandel war es lebhaft. Die rage crhált fich für Amsterdam, Hamburg, Paris und Berlin aller Sichten, und die Vorräthe dieser Devisen , so wie auch von Augsburg kurze Sicht, sind meist vergriffen. Der Disconto steht 24 bis 22 pCt. e Sade, und gute Briefe sind zu diesem geringen Zins stets egehrt. i /

Nachschrift. Fn Privatgeschäften: Alle Gattungen der Fonds, und darunter vorzugsweise 4 und 5proc Metalliques, nebs Bank- Actien, waren heute zu weichenden Coursen ( 5proe. Metall. 8518/ 4proc. 765, Bank-Actien 1381) ziemlih ausgeboten. Die Ursache dieser Flauheit findet man in den s{hlechten Wiener Coursen vom 11. Jan. und den seit einigen Tagen sih folgenden Zusendungen von 5proc. Metalliques, welche hier zum Verkauf an den Markt kamen. Dem weiteren Fallen der Papiere that Einhalt, daß von Paris, 12. Jan., die Rente etwas besser fomnit, nämlich 3proc.

Rente 64. 5. Oesterreich.

Wien, 14, Jan. Seit einigen Tagen waren hier an der Börse allerhand Gerüchte in Umlauf gekommen, welche, so we- nig Wahrscheinlichkeit sie au hatten, doch nicht ohne nachthei- lige Wirkung auf den Cours der Effekten blieben. „Wir sind ermáchtigt,‘’ sagt heute der Oefterreichishe Beobachter in dieser SAICIANg, „alle diese Gerüchte flir durchaus grundlos zu er-

ren,‘

Madrid, 3. Jan.

Spanien.

Der König hat den General - Lieute- nant Herzog von Alagon zum General-Capitain der Königlichen Heere, den General- Lieutenant Gonzalez Moreno zum General: Capitain von Granada und YFaen und den Brigadier F. Bu- reau zum Militäir-Gouverneur von Malaga ernannt.

Die hiesige Hof - Zeitung enthält ein Königl, Dekret vom 13, Nov., wodurch den Engländern gestattet wird, Kirchhöfe in Spanien anzulegen, unter der Bedingung jedoch, daß sle die- selben mit einer Mauer umgeben und weder Kirchen, noch Ka- pellen, noch sonst etwas, was auf einen öffentlichen oder Privat: gottesdienst hindéeutet, darauf erbauen.

Pariser Blätter melden aus Madrid vom 3. Fan. : „Gestern früh sind hier zwei Kabinets-Couriere, namentlich einer an den Englischen Gesandten, eingetroffen, Die Depeschen, wel: che Lebterer empfangen, enthalten eine Note seiner Regierung in Bezug auf den unglülichen Engländer Boyd, der sich unter den 53 bei Malaga gefangen genommenen Insurgenten befand und mit ihnen im vorigen Monat in Malaga erschossen wurde. Diese Note soll sehr ernft lauten, indem die Großbritanische Regierung sih dadur, daß man einen Engländer erschossen hat, ohne ihm die geringfte Vertheidigung zu gestatten, äußerst verleßt fühlt,“

Portugal.

Lissabon, 25. Dez. Von dem Minister der geistlichen Angelegenheiten und der Justiz ist folgende Verfügung an den General-Polizei-Fntendanten ergangen : ¡Die Ueberreste der Re- bellen, welche, nahdem sie besiegt und zersprengt worden, sich im Jahre 1828 auf die Fnsel Terceira fluhteten, gehen mit dem thör1chten und verwegenen Plane um, an einem Punkte der Por- tugiefishen Küste eine Landung zu versuchen, wobei sie von dem ehemaligen Kaiser von Brasilien unterftüßt werden, dem es ge- lungen if, in Frankrei eine Anleihe mit einigen Kapitalisten att negociiren und einige fremde Söldlinge anzuwerben. Ob- gleich diese Anleihe die Geldmittel nicht sehr vermehrt hat, und die Streitkräfte, auch wenn man jene Söldlinge mitrechnet , ge- ring sind, obgleich sle nur aus Thorheit und Verwegenheit es unternehmen würden, sich den Streichen eines zahlreichen, disci- plinirten, tapferen und treuen Heeres und de:n Widerstande einer Na- tion, die ihre Religion und ihren König über Alles liebt, auszuseßen, und, wenn sie es dennoch wagen sollten, sicherlich ihren gänzlichen Ruin finden und Portugal die Ruhe und das Glück wiedergeben würden, deren es fruher genoß, und um die es durch die Revolutionnaire gebracht worden ‘ift, so ist es déssenungeachtet angemessen, alle er- forderlihe Vorsichts - Maßregeln zu treffen. Demgemáß hat Se. Majeftát außer den übrigen Anordnungen verftigt, daß Ew. Excellenz die unter Jhren Befehlen stehenden Behörden anweise, mit größter Sorgfalt über das Verhalten aller in ihrem Bezirke wohnender verdächtiger Personen zu wachen, um jeden Versuch, den sie etwa gegen die gute Sache, die Ordnung und die öffent: lihe Sicherheit im Schilde führen möchten, zu vereiteln, und dieselben zuglei beauftrage, mit allem Eifer ‘die Militair - Be- hörden zu unterstüßen und insbesondere so viel wie möglich die Lasten zu erleichtern, welche die Bewegungen des Heeres èen Ein- wohnern verursachen werden; daher befiehlt der König, der wie ein Vater seine Unterthanen liebt, daß nichts unterlassen werde, um die Unbequemlichkeiten zu vermeiden, die es unter den gegen- wärtigen Umständen unerläßlich ist ihnen zu verursachen.“

Die hiesige Hofzeitung meldet, daß außer den Mönchen des hiesigen Klofters des heiligen Fructuoso, auch die Lehrer und. Schüler des hiesigen bischöflihen Seminars fich erboten haben, für die Vertheidigung des Landes die Waffen zu ergreifen. Beide Anerbietungen sind von Dom Miguel angenommen worden.

Inland

Berlin, 19. Jan, Der Königliche Dienft und die ZKustix insonderheit hat durch das geftern erfolgte Ableben des Königl. Gehei- men Ober - Nevisionsraths und Ritters des rothen Adler: Ordens

Er ftarb nah einem mehrwöchentlichen Krankenlager, betrauert von Allen, welche die unershütterliche Redlichkeit, die seltene Amtsthätigkeit, die Fülle der Kenntnisse und die Vor- trefflichkeit des Charafters dieses Mannes kannten. Das Jahr 1831, in welchem er dur den rothen Adler - Orden und dur die Ernennung zum Mitgliede des Staatsraths (an seines Freundes Fischenih Stelle) einen zwiefachen Beweis der Königl. Anerkennung seiner Verdienste erhielt, seßte seiner nüzlichen Amts- thätigfeit ein nur zu frühes Ziel.

Nachrichten aus Merseburg zufolge, ist die Einführung der revidirten Städte- Ordnung mit dem Jahres\{luß in dem daslzen Regierungs-Bezirk so weit vorgerückc, daß die Stadtver- ordneten faft überall erwáhlt. sind und die sämmtlichen neuen Ulme in dem Laufe der nächsten Monate konftituirt werden önnen.

Aus einer gedruckten Uebersicht der Armen- Versorgungs- Kommission in Naumburg geht hervor, daß der Auftwvaud an Unterstußung für Arme, für Erziehung und Bekleidung armer Kinder, an Medikamenten und Begräbnißkoften 1822: 3094 Rthlr. 4 Sgr. 8 Pf., dahingegen im Jahre 1830: 4279 Rthlr. 1 Sgr, 9 Pf., mithin in 8 Jahren fast 1200 Rthlr. mehr betrug,

Aus Múnfter wird gemeldet: Die Octsarmen- und Schug: Kommissionen beeifern sich überall, der Noth der Armen durch Beschaffung der dringendsten Bedürfnisse abzuhelfen, und es fommen ihren Bemührnmngen die wohlhabenden Eingesessencn bereitwillig entgegen.

Die Königsberger Zeitung meldet in ihrem Mo- natsbericht vom Dezember mehrere Strandungen, welche in die- ser Periode stattgefunden haben. Von den von Pillau ansge- gangenen Schiffen ist eines bei Danzig gestrandet, und von 2 von Stettin auf Pillau beftimmten Schiffen ist eines bei Kolberg ge- ftrandet und das zweite

fen. Jn Pillau find

erlitten.

in gedahtem Monat zwölf Schiffe ein- gelaufen ‘und 27 ausgegangen. * Jn Menzel kamen 9 Schiffe ein, und 19 liefen von da aus. Jn Braunsberg wurden 1175 Scho Garn und 70 Lasten Flachs verschifft. Von 1. Jan. bis incl. 23. Dez. 1831 sind uberhaupt in Pillau 760 Schiffe eins gelaufen und 764 ausgegangen. Ju Memel kamen 648 Schiffe ein, und 644 liefen aus.

Magazin für die Literatur des Auslandes.

Unter diesem Titel wird vom 1. Febr. d. F. ab, als eine besondere (mit eigener Práänunrieration verbundene) Beilage der Allgemeinen Preußischen Staats - Zeitung , jedoch auch eine selbfiständige, in sich abgeschlossene Zeitschrift - bildend, drei Mal wöchentlich ein Blatt erscheinen, das eine Uebersicht der Gesammt - Literatur des Auslandes gewähren soll, Kein, außer- hald Deutschlands in den Buchhandel gelangendes, literarisches Werk von nur einiger Bedeutung soll wenn auch von den meisten Erscheinungen nur die Anzeige gegeben wird, daß sle da seyen ganz unerwähnt bleiben; von den bedeutenderen sollen, so weit der Raum es zuláßt, Auszüge mitgetheilt und die kritischen Urtheile, welche das Ausland darüber gefällt hat, hinzugefügt werden. Die politische Literatur des Auslandes, insoweit uicht das Fn- teresse des Tages ihre Mittheilung \chon in der Staats-Zeitung bedingt, vorztiglich aber insofern sle den Zustand und die Entwickelung des inneren Staats- und Volkslebens betrifft, wird allerdings die Aufmerksamkeit der Redaction zunächst in Anspruch nehnien ; unter feinen Umständen ‘wird aber hieraus eine Bevorzugung zum Nach- theile der in den Fächern der Wissenschaften, der {bnen Literatur und der Kunst erscheinenden bedeutenderen Werke hervorgehen, vielmehr werden die lebteren selbst vor jenen den Vorzug erhal- ten, sobald sle auf einen solchen, ihrem inneren Werthe und ihrem Jn- teresse nah, Ansprüche machen dürfen. Im Allgemeinen werden jedoch rein wissenschaftliche Werke minder zu den Gegenstän- den gehören, welche ausführliher zur Sprache kommen sollen. Die Rubrik Deutsche Literatur im Auslande wird natürlih nit fehlen und mit Sorgfalt gepflegt werden. Ohne auch nur entfernt und in irgend einer Beziehung von einer literárishen Partei: Ansicht auszugehen, wird die Redaction fh nur von dem Gedanken leiten lassen, daß in unserem Jahrhun- dert die verschiedenen Literaturen der gebildeten Welt nicht mehr, wie sonst, in sich abgeschlossen sind, sondern eine gegenseitige Wechselwirkung auf einander ausüben. Noch im vorigen Fahr: hundert schrieben Addison und Pope nur für England, Rousseau und D’Alembert nur für Frankreich , Alfieri und Calsabigi nur für Jtalien, Lessing und Göthe nur für Deutschland wie jegt aber Göthe nicht mehr der Dichter Deutschlands allein, sondern der der ganzen gebildeten Welt ift, so erscheinen oft auch an einem und demselben Tage in New-York, London, Paris und Berlin die neuen Werke der Amerikaner Washington JFrving und Cooper. Dieses Interesse an einer Welt: Literatur allein ist es, das, so viel es in ihren Kräften steht, zu befriedigen, die Redaction \ich vorgesest hat. Der Pränumerations-Preis für das wöchentlich drei Mal erscheinende Magazin fúr die Literatur des Auslandes ist auf 222 Silbergroschen vierteljährlich festgeseßt, wofür es dur alle Poftámter der Preußischen Monarchie ohne Erhöhung de- zogen werden kann. Die resp. Abonnenten der Staats-Zeitung wollen entweder hier auf der Expedition (Mohrenftraße Nr. 34.) oder in der Provinz auf den Königl. Poftámtern slch melden, wenn sle gegen Leistung des Pränumerations: Preises das Maga- zin der Staats-Zeitung beigefügt zu haben wünschen; es wer- den jedoch auch besondere Abonnements auf das Magazin allein angenommen. Für die Monate Febrnar und März d. Y. be- trágt die Vorausbezahlung funfzehn Silbergroschen.

Da ich, mit Erlaubniß Sr. Majestät des Königs, zu Wee- derherstelung meiner Gesundheit, noch einige Zeit von Berlin entfernt bleiben werde, so ersuche ich- alle diejenigen Personen, welche ihre Briefe mir persönlich zukommen zu lassen wün- schen, dieselben auch unter meiner persöulihen Adresse, bei dem Hrn. General: Secretair Dieliz im Königl. Museum, abgeben zu lassen, auf welchem Wege sie siher an mich gelau- en werden. Alle lediglich auf den Dien ft Bezug habende riefe bitte ih dagegen nur mit der Aufschrift: „An die Ge- neral-Fntendantur der Königl. Museen“/, bezeichnen zu wollen. C. Graf Brühl,

General - Fntendant der Königlihen Museen. W

* A In der Nesidenzstadt Berlin waren

| erkr. genes. geftorb. Bestand bis zum 18. Jan. Mittags 2263 834 1421 s Hinzugek. b. z, 19, Jan. Mittags 3 4 2 Wis zum 19. Jan. Mittags Summa 2266 836 Hierunter slnd vom Militair 35 18

9 1421 A 17 s

dritter Klasse, Wilhelm Blanchard, einen s{chmerzlichen Verlusi

mit großer Havarie in Memel eingelau- |

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den noch übrigen 4 (Cholera - | Jan. fruh 2 genesen, blieben noch in ârz

hinzug.

Am 10. Jan. flarb eine und genasen 12, Fan. 13, bruch der Cholera in England“ erkranften im Ganzen 17 starben 588 Personen. |

vom 12. bis zum ch 4A o

Leipziger Zeitung) heißt es: „Auch hier hat , daß viete Fische und Hasen sterben ! seinen also gleich inficirt zu sehn.

Magdeburg waren erkrankt genesen geftocben bis zum 14. Jan. 630 9251 374 v. 14. bis 18. Fan. 1 5 -

Summa 631 256 T4 Darunter Militair 58 35 23 1 -ciadidéimmbiii i

Hamburg sind vom 13. bis 17. Fan. 5 Person

lera erfranft, 2 genesen und feine geftorben. erfranften in Gatëshead 9 Persone In Newcastle erkrankten an Seit dem

B

ftarben 6 und genasen 15 Personen.

Wien ift vom 12, zum 13. Fan. 1 Person an der

lera erkranft, Niemand genesen und Niemand gestorben.

Prag find erkranft genesen gestorben 37 21 16 60 21. de Prag vom 12, Yanuar (iu man die Erfah ; Wasser und Man ift daher bei dey n Fischen und Hasen eben fo vorsichtig, als mäßig, der Stadt Brünn und deren Vorstädten waren, bis zum 8. Januar reichenden Nachrichten zufolge, Kranken beim Civil vem 6, tlicher Behandlu

Januar

- - -

19. : Ld - einem Schreiben aus

Beim Militair waren die zwei uno übrigen Kranfen am|

genesen.

Die Linzer Zeitung meldet,

daß in der Stadt

und in Lichtenegg seit dem 2. YFanuar 1832, in Au seit den

Dezember 1831, in M | in Kappern seit dem 29. i 27. November fein Cholerafranker mehr sonst nirgendwo eine Spur

halden i

arhtrenk seit dem 12, Dezember November 1831, in Nueging seit| 1831 und in Traun seit dem 28. Oktover vorhanden ist; daß gegenwärtig dieser Seuche sich zeigt und (l

n der Provinz der beste Gesundheitszustand herrs

Be rttnèer B 8s e Den 19. Januar 1832.

ÁAmil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufss. C. for

Pr. Engl

Elbinger Westpr.

Grofshz.

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. . Anl. 22 Pr. Engl. ; Kurm. Öbl. m. 1. C. Neum. Int.Sch. do. Berl. Stadt-Obl Königsbg. do.

Danz. do. in Th.

IRRSSZS LEZDAIEO h LIUOSIFERT L

|Z/. |Brief.| Geld.4 94 9315 —. 4014 1014 STE

|Zf. | tirte |

997 105% l 1052 1062

Ostpr. Ptandbrf. Pomm. Pfandbrf. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst.C.d.K.-u. N. Z. Sch. d. K.- u. N.

Anl. 18 88 93 93 951 94 35 972 984

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Holl. vollw. Duk, Neue dito,

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Kurz

600 FI.

(v. 183

Oest. Anl. 912.

Oest. Poln. Pfbr. —. Neap. Engl. 834. do. Fale. 741.

Niederl. wirkl. Sch. 392, Kanz-Bill.

35 Cons. 832. Russ. 488,

56 Metall. £42, 42 do. 732. 1175. Bank-Actien 10801,

Nicht- Amtliche Cours-Notizen.

Berlin, 19. Januar. (Ende der 56 Met. 894. 48 do. 791. B.-Actien 797. Russ. Engl. do. Part. 585 Nied. wirkl. Sch. 405. do. 62 Anl

Amsterdam, 14. Januar. 153.

65 Anl. 913,

s) 903, do. (v. 1831) 832, Neap. Falc TOE.

Hamburg, 17. Januar. 55 Met. 84. 42 do. 75. Bank- Actien 1102 Russ. Anl. Hamb. Cert. 86. Poln. 1131. London, 12. Januar. Vest. 884. Dän. 652. Mex. 34,

Russ, Ét des h Dän. 621. §. Preuss.!

Warschau, 15 Januar.

Pfandbriese 854 FI. Part.-Obl. 354 FI. Russ. Assign. 1803 Fl

Wien, 14. Januar. Loose zu 100 FI. 1761, Part.d

derholt :

geseßt vo

Fm

vaudeyill

in 1 Akt. E: 851,

180. G,

Die Kranken befinden sich im Hospital,

Freitag, 20. Fan.

Meusik vom Baron v. Lauer. Ritter, großes Zauber-Ballet in 3 Abtheilungen, von A, Vest für die hiesige Königl.

schiedenen Kompouisten, Dlie, Therese Elsler : Prinzessin

médie en 1 actle. d’Alger à Paiis, présentation de la reprise de:

Freitag, 20. Fan.

Franffurt a. M,, 16. Fan. Oefterr. 4proc. 76 x. 76,’ Actien 1381. 1378.

Königliche Schauspiele,

Im Opernhause. Zum erstenmale i Der Orakelspruh, Oper in 1 Akt, von C. W. Conte Hierauf: Die Fee und

Bühne neu eingerichtet und in S öanny Elsler, Die Musik ist vou l (Dlle, Fanny Elsler: Fee Vivi

Fseult.) Schauspielhause. 1) La jeune semme colére, ! 2) La seconde représentation de: Led vaudeville en 1 acte. 3) La premièret La fsamille de l’apothica

n Therese und

e comique en 1 acte. Königstädtisches Theater. Der Pirat,

A O Pa: 0E OA N I; T R N R T A E B T PMTE R R: l S I R E E L Be O

UESTE BRRSEN - NACTHEICOSYZTEN. | 5proc. Metall, 2zproc. 45. 1proc, 201, B. Bas Part. - Obl. 1221. B. Loose zu 100 F Poln. Loose DTA. DTL,

Redacteur John. Mitredacteur Cottel.

Mommission zu Soldin angestellten und nach der gestrigen Mels Preujs.(i D ) el Brief (csommissarius ist: „Zander “‘, nicht „Jander““.

Mei Staats - Gewalten auch einen gewaltigen Stoß erlitten

fein :

at, Oper in 2 Akten; Nh von Bellini, Hierauf: Sieben Mädchen in Uniform, Vaudeb

F uses eine ewige Verbannung Gedruckt hei A4. W. Hayn: F

Preußis

-

A

I.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Bekanntmachung :

Da in Folge der längeren Eröffnung des Königlichen Mu- seums der Andrang des Publikums zu der Gemälde- und der Antiken-Gallerie allmälig nachgelassen hat, so werden die Karten, auf welche bisher die Besuchenden in diese Abthei- lungen eingelassen wurden, hiermit abgeschafft, und treten mit dem 16ten d. M. folgende veränderte Bestimmungen ein: Die Gemälde - und die Antiken-Gallerie des Königlichen Mu- seums sind für den Besuch des Publikums, mit Ausnahme der Feiertage, an jedem Montag und Sonnabend in ‘den sechs Winter-Monaten, wie bisher, von 10 dis 3 Uhr, in den sechs Sommer - Monaten aber fortan von 10 bis 4 Uhr

öffnet. in reinlich und anfländig Gefleideten if an den gedach- ten Tagen und Stunden der Eintritt ohne Weiteres gestat- tet, und nur in dem Fall einer augenblicklihen Ueberfüllung der einen oder der anderen Abtheilung bleibt der Zutritt neu Ankfommenden. so lange suspendirt, bis eine hinreichende An- zahl von Besuchern das Museum wiederum verlassen hat. Wer an einem der vier mittlen, vorzüglich für das Studium fopirender Künstler bestimmten, Wochentage die Gemálde- und die Antiken - Gallerie zu besuhen wünscht, hat zuvor seinen Namen in ein zu diesem Behuf beim Portier niedergelegtes

uch einzuschreiben, dn Ziasivt auf den Besuch der Vasen- und Bronzen- Sammlung werden die nöthigen Bestimmungen zu seiner Zeit bekannt gemacht werden, sobald die vollendete Umfstel- lung der neu vermehrten Vasen-Sammlung es erlauben wird, dem Publikum wiederum Zutritt zu diesen Abtheilungen zu gestatten. / : Kinder unter zwölf Jahren können im Museum nicht zuges lassen werden.

Berlin, den 11. Januar 1832. ,

General-Intendantur der Königlichen Museen.

Berichtigung. Der Name des bei der Königl. General-

ng zum Oefonomie- Kommissions-Rath beförderten Oekonomie

Zeitungs-Nachrichten. A usland.

Frankreich,

Pairs - Kammer. Sigzung vom 12. Jau. (Nachs- ag.) Jn dieser Sipung verlas auch noch der Prásident eine roposition des Grafen Roh, die ziemlih eine wörtliche Wie- rholung des in dem Rechnungs - Abschlusse von 1829 gestriche- n 10ten Artikels ist, wonach die binnen 5 Fahren von der oft niht abgehobenen Gelder dem Staate verfallen sehn sollen. Ueder das Gese wegen der Verbannung der vorigen Dhnas e ließ sh zuerst der Marquis v, Dreux-Brézé vernehmen.

hob in folgender Weise an: „Sie werden sich nicht wun- in, m, H., wenn ich in wenigen Worten einen Geseß - Ent- if zurückweise, den ich bereits im vorigen Jahre in einer an- in Form bekämpft habe. Vielmehr würden Sie sich wundern, un ih schwiege, nachdem ih es für meine Pflicht erkannt,

dieser Kammer zu bleiben. Wenn die Regierung der

it, so giebt es in diesem Saale doch noch eine Red- rblihne, und überall, wo sich ein Mittel ‘darbietet, seine edanfen zu offenbaren, da is, meiner Meinung nach, dem anne von Muth, der für Wahrheit und Freiheit fämpfen will, ine Stelle angewiesen. Gewiß besteige ih nit ohne Bedau-

diese Rednerbühne, nachdem vor mir so viele edle Mán- t, deren Beistand® mir ohne Zweifel meine Aufgabe mächtig leithtern würde, ihre Stimme haben vernehmen lassen. Ge- ¿tten Sie mir, m, H., daß ich diese Gelegenheit benuße, um m persönlichen Karakter wahrer Freunde, deren Ueberzeugung ) ehre, ohne sie diesmal theilen zu können, meine Huldigung \tzubringen. Zugleich erlaube ich mir, ganz furz auf die Frage irüczukommen, wodurch neuerdings Jhre politische Existenz eine \dereRichtung erhalten hat; ih thue dies blos, um Ihnen zu bewei- 1, in welcher Absicht der gegenwärtige Gese: Entwurf Ihnen vorge- 4 worden ift. Wer hat die Jnftitution der Pairie verleßt? Etwa das nigthum? Nein; denn das Geseß ist gegen dasselbe und gleich- m ihm zum Troye erlassen worden, Etwa das Ministerium? j denn es hat ausdrülich erklärt, daß das Gese gegen ine Ueberzeugung streite, Etwa die öffentliche Meinung? Nein; n der Berichterstatter hat Jhnen gesagt, daß diese noch fei- tôweges erwiesen sey und daß die politischen Theorieen einiger agesblätter die Nothwendigkeit des Geseßes nicht darthäáten. vemungeahtet hat man nachgegeben , zuglei aber eingeräumt, dur diese Nachgiebigkeit die monarchishe Ordnung wesent- vérlegt würde. Das Opfer also is nicht blos uns, es ist em Königthume entrissen worden. Unter diesen Umständen kann Y) in dieser Thatsache nihts als einen Angriff auf das Wesen tr Monarchie erblicken, die dadur ihrer vornehmsten Stüye be- aubt wird.‘/ Nach diesem Eingange ging der Nedner näher in den Legenftand der Debatte ein und suchte zu beweisen, daß das eses über die Verbannung der vorigen Dynastie von demsfel- in Hasse gegen das Königthum zeuge, als dasjenige, wodurch 0s Wesen der Pairie verändert worden sey; daß es zugleich aber uch die Gefühle der jeßigen Dynastie verleße, indem es diese

die Nothwendigkeit versege, über die Mitglieder des eigenen zu verhängen. Die vorgeschla-

Allgemeine

Berlin, Sonnabend den 21e Januar

nicht, daß die Kammer es verwerfen werde. „„Mehr als einmal‘,

fuhr der Nedner fort, „hat man die Mánner von meiner Partei

beschuldigt, daß sie sich mit denen einer anderen politischen Farbe

verbunden hätten. Durch diesen seltsamen Vorwurf sucht

man die Aufrichtigkeit unserer Gesinnungen in Zweifel zu

ziehen, indem man es als eine sonderbare Anomalie be-

zeichnet, daß Männer, die -von so verschiedenen Punkten

ausgehen, sich auf einem und demselben Wege begegnen

können. Nein, m. H., ein solches Bündniß besteht nicht ; aber eine Sympathie mag beftehen, und eine solche muß sich hinführo bei uns in allen hocherzigen Gemüthern finden. Die Berathun- gen in der anderen Kammer haben augenscheinlih bewiesen, daß Mäaner von den verschiedenartigften Grundsäyen, ohne infon- sequent zu seyn, sich in ihren Gesinuungen begegnen können. Fch berufe mich dieserhalb auf einen ehrenwerthen Deputirten, dessen Beredt\samkeit mir Bewunderung aufgedrungen hat.“ Herr von Dreux- Brézé citirte hier eine Stelle aus der Nede des Herrn Pagèës, die dieser im Laufe der Diskussion lber das vorliegende Gesey gehalten hatte und {loß in folgender Weise: „Alles, was ih hiernach noch sagen könnte, würde überflüssig seyn; ih ziehe es daher vor, mit den Worten “jenes Redners zut schließen: Legt die Hand aufs Herz und sagt mir, ob die öffentliche Scham sh nicht gegen das Votum und die Sanction eines solhen Geseses empöóren würde! ‘‘ Der Grofßs siegelbewahrer trat zur Widerlegung des vorigen Redners auf. Ueber die von der Kommission in Antrag gebrachte Aen- derung, statt Ex-König zu sagen: der König Karl X., áäu- ßerte der Minister sich am Schlusse seines Vortrages folgender- maßen: „Die andere Kammer hatte jenen Ausdruck gewählt, um den Einwendungen derer zu begegnen, die da lauben, daß unserem Königthume de facto ein anderes Königthum de jure gegenüberftehe. Diese Ansicht hat man durch die obige Bezeich- nung vernichten wollen, und das Amendement der ommission könnte hiernach ‘die Folge haben, daß man jener Theorie anscheis nend aufs neue ein gewisses Gewicht liehe. So sehr ih daher auh dem Schicklichkeitsgefühle der Kommission Gerechtigkeit wi- derfahren lasse, so zweifle ih doch, daß dasselbe allgemein ver- standen werden würde, und besorge ich vielmehr, daß das Amende- ment auf gewisse Gemüther einen nachtheiligen Eindruck machen möchte. Jch hoffe sonach, daß die Kammer feinen Anstand nehmen werde, dasselbe zu verwerfen. Der Graf von Sesmaisons glaubte, daß es mit dem vorliegenden Geseß-Entwurfe überhaupt nicht ernfilih gemeint sey; shwerlich würden die Mitglieder des älteren Zweiges der Bourbonen jemals auf den Gedanken ge- rathen, nach Frankreich. zu kommen, ble um iy diesem Lande zu leben; fämen sie dagegen, um ihre Rehte geltend zu machen, so würden sle an der Spige einer Armee erscheinen, und das vorgeschlagene Geses wäre alsdann völlig unnüß. Der Graf von Lanjuinais vertheidigte dagegen das Geseg, ob- gleih auch er dasselbe für durchaus tiberflússig hielt; jedenfalls, äußerte er, müsse er sich gegen das Amendement der Kom- mission in Bezug auf den Ausdru : Ex- König erfláren, da die Weglassung jener Sylbe, so geringfügig die Sache auch an sich seh, unter den gegenwärtigen Umständen doch leiht die Hoffnungen der Parteien in den weftlihen und südlichen De- partements neu beleben könnte. Der Graf v. Chabrol hielt eine sehr ausführlihe Rede, worin er sh namentlich bemühte, die Handlungen der vorigen Dhynaftie zu rehtfertigen, Der leßte Redner, der sih in dieser Sizung vernehmen ließ, war der Herzog v. Noailles, der das vorgeschlagene Geseß als völlig überflüssig, zugleich aber als mit den Grundságen der Verfassung im Widéersprucve flehend, und als unwürdig des Französischen

Charakters hielt.

Deputirten - Kammer. Sivung vom 12. Januar. (Nachtrag.) Die in dieser Sibung angenommenen Artikel 14—17 der Civilliste enthalten im Wesentlichen folgende Bestim- mungen: „Die Krongüter sind keiner Stener unterworfen ; do mússen sle die Kommunal- und Departemental: Lasten tragen. Der König kann in den Palästen und sonstigen der Krone zuge- hörigen Gebäuden alle Aenderungen vornehmen, die er für deren Erhaltung oder Verschönerung für nüßlih erachtet ; die dadur entstehenden Koften sind aus der Civilliste zu beftreiten. Mit Ausnahme der obigen Bedingungen, so wie der Verpflichtung, eine Caution zu ftellen, sind alle übrigen Regeln des Civil - Ge- seßbuches auf das Eigenthum der Krone anwendbar.“ YJegt fam die Reihe an die eigentliche Civilliste, deren Betrag in dem Entwurfe der Regierung offen gelassen worden war, Die eine Hälfte der Kommisslon hatte 14 Mill. , die andere Hälfte 122 Mill., Hr. Merlin 15, Hr. Giraud 12, Hr. Caminade 10, Hr. Salverte 6, Hr. v. Ludre endlich 4 Mill, vorgeschlagen. Bevor es darüber zu einer Berathung kam, verlangte Hr.- C. Périer das Wort und äußerte sich im Wesentlichen folgender-

en: z i U 2 im Geringsten Jhrem Urtheile Über den Betrag der Ci- villifte vorgreifen zu wollen, bitte ih um die Erlaubniß, einige allgemeine Betrachtungen über diesen Gegenstand anstellen zu dúr- fen. Es handelt sich pier nicht von einer bloßen Geldfrage ; hinter derselben verbirgt sich ein bei weitem hdheres Fnteresse: Fhr Vo- tum wird nämlih den Maßstab fúr das Anschn und die Achtung abgeben, womit Sie das Königthum umgehen wollen. Verkürzen Sie die Civilliste allzu sehr, so entziehen Ste dem Königthume mehx als bloßes Geld; bewilligen Sie ihm dagegen eine angemessene Summe, so geben Sie ihm mehr als Geld. Auch in dem vorliegenden Falle müssen Ste sich sonach nieine Herren, für ein bestimmtes System entscheiden, damit un- scre Monarchie vor ‘den Gefahren bewahrt werde, denen sie aus- geseßt seyn würde, wenn sie ohne Macht, ohne Würde, ohne innere Konsistenz wäre. Die Civilliste Karls X. betrug 32 Millionen Fr. Rechnet man hierzu 3 Millionen für die Kosten der Gardes - du- Corps und 5 Millionen als den Mehrbetrag des Soldes der Garde im Vergleich zu dem der Linientruppen, #0 läßt si ohne Ueber- treibung behaupten, daß der Aufwand des Hofes Karls 2 pen Lande idbrlich über 40 Millionen gekostet hat. Statt dessen {l Br e Kommission vor, dem Könige 14 Millionen und dem Kronpr e 1 Millton zu bewilligen. s ergiebt sich hieraus eine Ersparniß

Maßregel sey ein Ausnahme-Gesey , und er zweifle daher

von 25 Millionen. Dieses Resultat verwirklicht sogar die Wünsche

de Staats- Zeitun

1832.

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derer , welche früher verlangten , daß die neue Civilliste nur den Grie der alten betrage. Lassen Sie uns jeßt aber auch , neben dem Fnteresse der Steuerpflichtigen, das Fnteresse des Königthums in Betracht ziehen, das der Schuß aller anderen ist, und um welches sich die Parteien um so ungebundener regen, je bescheidener, vertrauensvoller und hochherziger dasselbe ist, jenes Königthums, dessen Macht und Würde gewissen Personen ein Dorn im Auge if. Erlauben Sie mir, daß ich Jhnen in dieser Bezie- hung meine innersten Gedanken offenbare: es handelt sich von der Freiheit, der Ordnung, der ganzen verfassungsmäßigen Monarchie. Haben Sie zunächst wohl den Unterschied erwogen, der zwischen den obgedachten beiden Zahlen besteht? Haben Sie bedacht, wie roß die Kluft, die dadurch zwischen dem vorigen und dem jeßigen i Throne gedffnet wird, in den Augen, nicht des aufgeklärten Publi- kums (denn dieses mißt seine Achtung niht nach der äußeren Pracht ab), wohl aber nach den Ansichten der Masse des Volkes seyn muß, die gewöhnlich nah dem äußeren Scheine geht und eine hohe Stellung auch mit Glanz umgeben sehen will. Nicht Jedermann sicht das Königthum mit denselben Augen an; und wenn bereits die strengen «Formen unserer Regie- rung, die einen großen Theil der Macht cinem verantwortli- hen Ministerium beilegen, wenn die immerwährenden Angriffe einer politischen Philosophie das Königthum bereits seines ganzen Zaubers berauben, wollen Sie alsdann auch noch durch einen ra- schen und entscheidenden Uebergang von der Vergangenheit zur Gegenwart die wirkliche Macht dieses Königthums beeinträchti- en? Sehen Sie sich wohl vor, m. H., daß Sie die Einbildungs- kraft des Volkes nicht allzu pldzlich vernichten. Bedenken Sie, welche Stellung die Parteten außerhalb dieser Kammer angenom- men haben und wie sie beflissen sind, die Frage über die Civilliste mit derjenigen des Königthums selbst in Verbindung zu bringen. Die Juli-Revolution hat ihre Feinde gehabt, wie dies nicht anders seyn konnte. Wie hätten die Einen ihre gefallene Größe vergessen kônnen, wle sollten die Andern das Werk nicht so lange als un- vollendet betrachten als ihre ehrgeizigen Träume oder ihre politi- schen Hirngespinfte sih noch nicht verwirklicht haben ? Daher jene Reibungen, die unter den beiden vorigen Verwaltungen wie unter der jeßigen fiattgefunden haben. Stets besiegt , lassen beide Par= teien doch keine Gelegenheit ungenußt, um immer wieder neue Ránke zu schmieden und die dfentliche Meinung irre zu leiten. Vorzüglich bietet die gegenwärtige Berathung Über die Civilliste ihnen dazu einen willklommenen Stoff. Wenn gleich getheilter Ansicht und verschiedene Zwecke verfolgend, nehmen hbeide- doch zu denselben Mitteln ihre Zuflucht , und auf eine beisptellose Langmuth gestÜßt, begnügen sie sich nicht mit bloßen Scheingründen oder falschen Berechnungen, um zu beweisen, daß ein Bürger-=König gar kcine Civilliste ha- ben, oder hdchstens 500,000 Fr., als diejentge Summe, die die Re- publik ihrem Oberhaupte ausgeseßt hatte, beziehen dürfe; nein, noch anderer Waffen bedienen diese Männer sich in ihrem blinden Hasse, um das Bestehende zu vernichten und, gelänge ihnen solches, am folgenden Morgen über dessen Trümmer zu weinen; ste scheuen nicht den bitteren Spott, nicht belcidigende Ansptelungen, nicht treulose Zusammenstellungen, um ihren Zweck zu erreichen. Nie sah man noch eine solche Sorge um das Geld der Steuerpflichtigen, nie hôrte man noch so viele Predigten über das Elend der Armen, als von Setten derer, dic, stumm bei den thôrigten Ausgaben für den Spanischen Krieg, späterhin noch 1 Milliarde für die Emi- granten verlangten und uns, den damaligen Gegnern der Regierung, einen Vorwurf daraus machten, daß wir, anstatt mit ihnen gemein- schaftliche Sache zu machen , uns in eine systematische Opposition verschlössen. (Lauter Beifall.) Dieselben Männer, die den Verschwen- dungen der vorigen Regierung das Wort geredet und hei einer Civil= liste von 40 Mill. nie ihre Stimme erhoben hatten, werfen uns jeßt vor, daß wir dem Könige cin Einkommen bewilligen wollten, das durch- aus in keinem Verhältnisse mit unseren Finanzen siche. Sie wer- den, m. H. nile Zusammenstellung nach Gebühr zu würdigen wissen. Heißt es wohl einen redlichen Eifer für Ersparnisse im Staats- Haushalte zeigen, wenn man mit absichtlicher Uebertreibung darauf hinweist, daß es in der Nähe des Schlosses der Tuilerieen Tausende menschlicher Kreaturen gebe, dic nicht so viel Stroh zum Lager hât- ten, als die Pferde des Königs? (Worte des Herrn von Cormenin.) Ist dées wohl eine Polemik, wie sïe sich von einem aufrichtigen, wenn auch ftrengen, Gegner erwarten läßt ? Auch hat man sich wohl chútet, jene Redensart von dieser Tribune herah zu führen. (Stimme n den Reihen der Opposition: „Warum berufen Sie sich alsdann darauf ?//) Gewiß ist der Eindruck auf die dfentlihe Meinung, den man sich von solchen Mitteln versprach , ein ganz anderer ge= wesen, als derjenige, den man davon erwartete; denn die öffentliche Meinung verlangt zwar Ersparnisse, aber sie verlangt auch ein dem Lande würdiges Königthum Deshalb haben wir auch den Reprä- sentanten der dentlichen Meinung die Festseßung des Betrages der CivilliÑe anheimgestellt. Ohne weiter auf die Ansichten derer ein=- ugehen, die da behaupten, daß, da: der König sparsam sey, er auch Leliice großen Civilliste bedúrfe, oder derer, die auf die übrigen Europäi schen Souveraine exemplifiziren, begnügen wir uns mit der Bemer- kung, daß, unseres Erachtens, bei einer Frage, wie die vorliegende, Frankreich nur seine eigene Würde, scine Vaterlandsliebe, sein Jn- teresse zu Rathe ziehen müsse. (Beifall. Stimme zur Linken: „Auch wir vertheidigen dies Jnteresse!/) Befragen Sie Sich daber, bevor Sie Jhre Stimme abgeben , ob Sie wohl gemeinschaftliche Sache mit den Männern machen können, die außerhalb dieses Saales nichts als neue Umwälzungen träumen. Befragen Sie Sich, ob Sie Fh- rer Unabhängigkeit als Deputirte zu nahe treten, wenn Sie dem Jnstinfte der Erhaltung folgen , der in kritischen Zeiten alle Wohl- gesinnten um ein und dasselbe Panter reihen muß. Befragen Sie Sich, ob in einem solchen Falle niht selbs| die Opposition mit der Verwaltung stimmen sollte. Bedenken Sie endlich, daß sch uns, außer der jeßigen Dynastie und der jehigen Regierungsform, für die Zukunft nur Gefahren aller Art darbieten. Weisen Sie daher im Angesichte Frankreichs iene politischen Angriffe zurück, die man sich gegen unsern nationalen Thron erlaubt und gewähren Sie un- serer edlen Herrscher-Familie eine moralische Genugthuung fúr die Beschimpfungen, die sich die ungetreuen Organe der öffentlichen Meinung gegen sie erlauben. Man hat sich, um die Civilliste zu \{chmdlern, auf das tadelhafte Verwaltungs-Syftem berufen. Meine Herren, wäre in solchen Fâllen jemals das Ministerium ein Hinder niß zur Aufrehthaltung der Würde der Krone, so würden wir selbs Jhnen zurufen: Lieber mögen alle Ministerien zu Grunde gehen, als daß der Thron auch nur im Entferntesten verleßt werde ! Man widerscße sich uns, unseren Gedanken und unseren Handlungen,

aber man ehré das Kbniathum! Glauben Sie es mir, m. H., Sie, die Sie so viele Jahre hindurch ebenfalls die Verwaltung im Fn= teresse der Freiheit bekämpft haben, ohne deshalb das Köni-,thum selbs anzufechten ; glauben auch Ste es mir, die Sie den ‘parla- mentaréschen Kampfplaß ers neuerdings betreten haben : Sje dúr= fen cs nîle dulden, daß man dieses Königthum, in dem die National-

Ehre beruht, da es unser Werk und unser Heil if, ir end zu ernie=