1832 / 23 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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R L L E C S S A Ma aru A A

mtt sichthgrem Angsischrei vor dem Schlachtgerouübl eniflichen. Ents- sprechend auf der äußerfien linken Seite des Vorgrundes dagegen bietet sih eine andere Gruppe dar, ebenfalls kontrastirend gegen die Scenen des Kampfs: ein Krieger shleppt hier den lge Glieder- bau seines erschlagenen Kampfgenosseit von dem Wahlplaße. Möchte hiernah die Anordnung im Allgemeinen klar werden ; im Einzelnen giebt es viel zu schaun. Die Deutschen, alle zu Roß, erscheinen in cisernen Panzern, mit Helmen und großen Schlachtschwertern, auch sicht man einen geshwungenen Flammberg; den Magyaren gab der Maler Ringpanzer und siellte se mit nackten Armen und Beinen dar. Der Künstler hat ein Futeresse, das Nackte aufzusuchen, wo er kann, und da der unsrige eck in der angespannten Bewegung meistentheils so {dn gezeichnet, so wollen wir ihm gern zur Ab- wehrung jener allzu gewissenhaften Richter behülflich seyn, welche auch hier nah dem historischen Zeugniß fragen sollten. Vielmehr wollen wir es rühmen, daß er manches Waffen- und Kleidungsstück, das sich wohl nicht gut dürfte verbürgen lassen, selbs erfunden, ge-

leitet von einem allgemeinen Gefühl des Zeit- und Volks-Charak- |

Und diesen Charakter nehmen wir nicht bloß in den Waffen

wahr, sondern auh in den Kdpfen selbst; die Deutschen ha- ben edlere Formen und Züge, bei den Magyaren waltet das Stumpfnasige vor. Ug das VölkergewÜhl noch bunter zu machen, griff der Maler sogar Nach Costúmen und Gesichtsbildungen, in de- nen wir das Tatarische nicht undeutlich zu erkennen glauben; ja wix finden in der dichten Schaar der Fliehenden den Kopf eines Moh- ren, der in allen Zügen und in der fettig glänzenden Haut, gewiß nach der Natur gemalt, uns das Bild des Afrikaners leibhaftig vor Augen stellt. Auch die Pferde darf man sorgsam gezeichnet und wohl studirt nennen, und nur loben kann man es, daß in thren Formen nnd Bewegungen nicht jener gleichsam moderne Charakter angetroffen wird, den, nach der Liebhaberci der Zeit für die Engli- sche Race, neucre Maler so fertig in ihrer Hand haben. Ja, was mehr sagen will, der Maler hat uns unverkennbar die Rosse der Deutschen, welche gewappnete Ritter tragen , von denen der Ma- gyaren unterschieden, welche, flüchtiger und leichter, einem Volke dienen, das im Flichen den Pfeil rückwärts zu schießen pflegt. Ge- rade so hat uns Kolbe den einen Magyarischen Neiter gemalt, hin- ter welchem die Masse der Flichenden mehr nux angedeutet werden konnte. Das Pferd dieses Kriegers, wenn gleich der Anatom noch mancherlci daran vermissen würde, scheint uns in seinem Ausdruck unvergleichlich getroffen, denn man sieht ihm die verwilderte Scheu der Flucht und das Ausreißen vor dein drohenden Feinde in der ganzen Bewegung , besonders aber in dem Auge an. Auch das ge- stürzte Roß jenes Kriegers, welcher noch so kühn ist, im Sturz den Kaiser anzugreifen, ist im hdhsten Grade gelungen Die Nose der Steger lassen sich dagegen ihren Sieg wohl merken; mit kühner Kampflust und mit stolzem Uebermuth sprengen sie unter ihren schwer geharnischten Rcitern in schwerem Galopp daher. Noch weiter im Einzelnen hat der Künstler recht poetisch die Theilnahme der kriegerischen Thiere an dem Kampf der Männer durchgeführt ; das Noß eines Feindes , der, nach seinem Turban zu urtheilen, ein Mahomedaner seyn dürfte, beißt guf das ritterliche ein, indem es dessen Kehle wild mit den Zähnen pat.

Unter den Figuren der segreichen Deutschen selbst ift , wie be- merkt, die des Katsers, inmitten des Bildes, bei weitem die vorgel- tende; er erhebt sein Schwert, weit ausholend, und man sollte ur- theilen, daß der Streich dem Arm des Magyaren zugedacht sey, welcher ibm in den Zügel fällt, allein der Blick des Fürsten ist vorwdrts aus dem Bilde gerade heraus gekehrt. Neben dem Kaiser zur Linken des Beschauers zeichnet sich ein ganz geharnischter Ritter aus, der mit dein gleichfalls weit ausgeholten Schwert, man kann nur nicht recht sagen, ob zum Stich oder Hieb, auf den schon genannten Mu- hamedaner eindringt. Rechts vom Kaiser aber pee die Figur ei- nes jungen Kriegers besonders an; mit der Mtene des gerechten Unwillens schwingt er hoch voin Noß herab den großen Flammberg; scin Antliß is \{dn, noch unbärtig. i

Ehe wir nun ein näheres Urtheil wagen, erlauben wir uns all- gemeiner daran zu eriunern, deß es sár Werke darstelleuder Kuast einen dreifachen Maaßstab, und gleicsaa eine dreifache Jnstanz der Beurtheilung zu geben scheint. Der eise dieser Maaßsiäbe giebt

ters.

Allgemeiner

Bokanutmnachungen.

Ueber das Vermögeu des Kaufmanns Friedrich Gustav Echren zu Pretcin, ist dato der Concurs eröffnet, un! der ofene Arrest verfügt wordeu; es haben daher sämmeliche Gläubiger ihre Ansprüche an die Concurs- Masse innerhalb 3 Monaten, spätestens aber iu dem guf

den 5. Mart. 1832, Vormittags um 10 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Landgerichts - Assessor von Bômelburg, an Gerichtéstelle anberaumten Termine ge- bührend anzumelden, und deren Richtigkeit nachzuwei- (en, widrigenfalls sie sofort nach Abhaltung des Ter- mins mit allen ihren Ansprüchen an die Masse prä cludirt, und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen gegen die Gläubiger auferlegt werden wird. l

Den hier Unbekannten werden die Justiz-Kommissa-]. rien, Leyser, Heinze und Büchner hierselbst, zu Be- vollmächtigten in Vorschlag gebracht.

Torgau, den 28. Oftober 1831.

Knall La md gx ri ch.t.

Bekanntmachung.

Von dem unterzeichneten Königl. Justiz - Amte ist}. zum Behuf der Ausmittelung der nachgenannten Ver-]" schollenen, und der unbekannten Erben und Gläubiger derselben sowohl, als der untengedachten,Erblasser : so wie zur Ermöglichung der Todes-Erklärung jener Ab- wesenden und zur Ausfindigmachung der unbekannten

brechtcin,

Nossi allhier.

Legatare des Wagenhalters Stroh bach auf den Antrags4. Sophie Langin, gebürtig aus

der Abwesenheits- Vormünder, Verlassenschafts-Ver-f Strießen.

treter und sonst betheiligten Interessenten in Gemäß-

heit des höchsten Mandats vom 13. November 1779/1; Chrifßoph Lau aus Reichenau bei Königébrück gebürtig.

der Edictal-Pcrozeß eröffnet, und es sind sowohl die Abwesenden als auch alle Diejenigen, welche als Er- ben oder aus einem sonstigen Nechtêgrunde an deren allhier verwahrte Vermögensbestände oder an die Nach- lásse der untengenannten Erblasser Ansprüche zu ha- ben vermeinen, nicht minder die Geschwisterkinder des Wagenhalters Strohbach mittelst der an hiesiger Amts- stelle, bei den Stadrträthen zu Leipzig, Meißen und Annaberg, so wie bei dem Magistrat zu Frankfurt a. M. und dem Landgericht zu Halle aushängenden Edic- ral-Ladungs-Patetniten aufgefordert worden, den: Dretzehnten 3.001,,4.882,:--: als in dem anberaumteu Anmeldungs- und Liquida- tions - Termine unter den gesezlichen Verwarnungen ollhier si zu gestellen und ihre Ansprüche, von wel-}8. cher Art sie auch seyn mögen, anzuzeigen, und sich den Sechszehnten August 1832,

des Actenschlusses Behufs der Abfassung oder Einho- lung rechtlichen Erkenntnisses, und

den Drei und zwanzigsten Oktober 1832, der Eröffuung desselben sich zu gewärtigen. Î

Solches wird hierniit zur öffentlichen Kunde ge. brahtr. Dresden , den 25 November 1831.

Des Königlich Sächsischen Justiz-Amtes

erste Abtheilung. Pechmaun.

besucht hat.

Anzeiger

Namen, Stand und Geburtsort der Abwesenden und Erhlasser.

l. Joseph Friedrich von We- [Wegen sch zu Schulden gebra;f- stin, aus Dresden geburtig und vormals Kammer - Zahlmeister der Königl. Prinzisinneu Elisa- ber, Christine und Kunigunde.

GottfricdHeinrihKühne, wahrscheinlich zu Leipzia geboreu, wo sein Vater als Zöllner im Hallischen Thore angestellt ge- wesen ‘seyn fol.

Christiane Gertraude Al- Dienstmagd etner aew st:n Dorothee Elisabet) de

ck Johanne Rosine Lorenzin, welche in Friedrichstadt Dreéden wohnhafr gewesen ist, mit Pfef- ferfuchen gehandelt und die Jahr- márfte in auswärtizen Orten

.Iohanne Marie Grahlin, Wiktrwe des vormaligen Kuchen- mann N. N. Grahl allhier.

Der Kdnigl. pensionirte Wagen- halter Johann George S trohba c.

53 s durch die Behandlung und Auffassung, welche der Künstler | selbst gewählt hat, ohne weiteres an die Hand, allein auch noch ein fernerer und höherer darf und muß abgeleitet werden aus der dar- gestellten Sache. Hält man sih nur an den ersteren, wie denn meist geschieht, wenn Praktiker urtheilen, so bleibt kaum mehr als das Technische übrig: Zeichnung, Kolorit, höchstens cinige Jncon- venienzen innerhalb der einmal gefaßten Vorstellung. Hier ommt {nadr die Ueberwindung der Schwierigkeiten zur Sprache und eider sicht man danach in einer Composition nichts mehr und nichts anderes, als eine Gelegenheit , die entsprechende Kunfsifertigkeit zu zeigen. Bewegte Figuren sind ungleich schwerer zu zeichnen, als ruhende: so wäre denn eine Schlacht eine hohe Aufgabe. Hier lassen sih die ausgesuchtesten Stellungen anbringen, alte Waffen und interessante Kostümstücke sind Überdies am Ort, denen ihre Wirkung nicht ausbleibt, wenn man sie nah vorliegenden Mustern malt. Mit dein Bemerken, daß solche Vorstellungen für die Be- urtheilung cines Kunstwerks, weder seiner Vorzüge noch etwanigen Schwächen, nicht im entferntesten ausreichen, muß doch auch dieser Standpunkt vorübergehend berücksichtigt werden. Fn einigen halb naten Figuren, besonders in demjenigen Krieger, der sich an dem Kaiser selb vergreift, hat die Zeichnung Meisterhaftes und das Ko- lorit des Fleisches, so wie ciniger, namentlich magyarischer Köpfe is frisch, kräftig und wahr: auch haben jene Köpfe cigentlich weit mehr von individueller Charakteristik. Scbwächer gézeichnet is der Körper des getddteten Feiüdes, Über welchen der Kaiser hinwegiprengt, Überdies in seiner Lage weder natürlich, noch ausdrucksvoll, um ein Bild eines gewaltsamen Todes zu geben. Ein anderer Magyar, welcher mitten in die dihten Reihen der Deutschen geratheu ift, und von den Rossen umgeranut wird, bietet in seiner zusammenge- krümmten Figur keine schöne noch weniger große Bewegung dar. Auch die bereits geuannten Gruppen rechts und links im Vorgrunde haben ihr Verdien| nicht in der Zeichnung und Modellirung/, na: mentlich aber die Weiber, welche ihr Leben faum zu retten scheinen, sind auch in diesem Punft nur dúrftig davongekommen; zu geschwet- gen, daß hier alle nationale Charakteristik, sowohl der Kleidung, als der Körperbildung, zu Ende geht. Was die Malerei und Pinsel- führung betrifft, so hält dieselbe eine schr lobenswerthe Mitte zwi- schen fecker Gas und zaghaftexr Peinlichkeit; sie bekundet mit threr fleißigen Eudigung zugleich die Vollendung des Ganzen. Rur leise wollen wir es hier noch berúhreu/, daß eine gewisse parallele Stellung der Figuren im Vorgrunde obivalcet, indem so- wohl die flieheuden Weiber, als guch der eine Bogenshüß mit noch einem anderen Krieger, dann ferner dec, welcher gegen den Kaiser ankämvft, endlich der zwischen deni Pferden gedrängte Magyar und sogar der zusammeustnkende Füngling, der von seinen Kameraden getragen wird, alle übereinstimmend ziemlich dieselbe schräge Nich- tung beschreiben. (Schluß folgt.)

Rae Sh Gu le lei

Sonntaz, 22, Jan. Jm Opernhause: Humoriftische Stu- dien, Schwank in 2 Abtheilungen. Hierauf: Der Gott und die WBajadere, Oper mit Ballets und Pantomime iu 2 Abtheilungen ; Musik von Auber. (Dle. Fanny Eisler: Zoloé.)

Im Schauspielhause. Zun erstenmale 1oiederholt: Domi- nique, Lustspiel in Z Abtheilungen, na dem Französischen von L. Angely. Hierauf: Der Nasenflüber, Pesseuspiel in Z Abthei- lungen.

Montag, 23. Fan. Ju Schanspielhause, zum erstenmale : Die Kirmeß, komische Oper in [ Aft, von E. Devrient: Wusik vou LW. Taubert. Vorher: Der Mann neiner Frau, Lustspiel in 3 Abtheilungen.

Dieustag, 24. Jan. Im Opernhause: Die Sturme von Portici, große Oper in 5 Abtheilimngen, mit Tanz; Musik vou Auber. (Dlle, Fanuy Elsier: Fenela; Dlle. Therese Clsler wird in dieser Oper tanzen.)

La 6 G rg Ui Die Zeit der Enuifernung der Abwe-

senden und des Avlebens der Erólasser.

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Prei

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ter Veruntreuungen wurde cr im Jahre 1780 in das Zuchthauë] virteé zu Leipzig gebracht, und im Jahre| in 1753 aus diejer Anstalt enitassei Seitdem i über sin Leben und seinen Aufenthalt kxine Nach- richt eingegangen.

Es if derselbe seit 1777 verschol- lei, und von dieser Zeit an über ihn nicht die geringste Nachricht zu erlangen gewejen. Quantum berrägt .

posiro.

Tf seit dem Jahr 1794 abwcsend, und hat seitdem nichrs von slch hören lasen.

Kreditwesen | Licdlohn besteh ür

bewahrt.

Wird seit dem Jahre 1787 ver- mißt, und ist über sie seitdem feine Nachricht cingegangen.

If seit dem Jahre 1806 verschol- len, und seicrdem feine Auéfkunft iber ihn zu erlangen gewesen.

Sie slarb am 18. März 1827 auf] Ihr Nachlaß besteht in

worden und betragt

besteht in.

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einer Neise nach Stolpen in Büh- lau, und es sind deren Erben bis! jezt nicht ausfindig zu macheu gewesen.

Sie starb den 27. Julius d. J. im Ihr Nachlaß beträgt . hicsigen Stadifranfenhtause, und es haven deren Verwandten noch

nicht auëgemittelewerdcn Eönnen.

Er starb am 7. Februar a c, und hat in seinem Testamente den Kindern seiner Geschwister ein Le gat von 500 Thl., welches unter; sie nah Köpfen vertheilr werden soll, ausgeseszt:

Diese Legatarien - haben aber | nicht insgesammt ausgemirrelt wer-| den fönnen. |

Das Vermächtniß au

Amt Dresden, erste Abtheilung, den 25. November 1831. Pecchmann.

eun Staate Literarische Anzeigen,

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Hier befimlihes V Verschollenen und Erblasser.

Dessen zurückgelassenes und imi hiesigen Depofsico asser- Berindg:n besteh

Das ihm aus Margarethen Elisabeth Faberin Concur- fe angefallene Perceptioié-

und besindet s) im De-

Das ihr in dem Rossischen zuertannte

und wird im Deposito auf:

Der Erlös ihrer Effecten if in Depositro aufbewahrt

Sein brüderliches Erbtheil

Preife der Pláve: Ein Plag ta deù Logen des ersten Rz

ges 1-Rthir. 10 Sgr. 2c. Im Schauspielhause: Französishe Bor

stellung.

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 22. Fan. ten; Musik von Mayerbeer.

Montag, 23. Jan. Das Donauweibchen (Ziveiter The|

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Den 21. Januar 1832.

Margarethe von Anjou, Oper in 24

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Preußi

Allgemeine

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Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zeitel. (Preuss. Coy Mo 3, - a

¡Zf. |frief.| Geld.

9315 Dsîìpe. Pian 1011 Pomm. Pfar 10114

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Sl-Seclinld-Sech. Pr. Engl. Anl. 18 Pe. Une. Anl. 22 Pv. Ergl, Obl. 30 Kurm. Obl. in. l. C. Neun. Int.Sch. do. Ti Stadi-Obl, 4 Onigsbz. uo. Elbiazee do. Danz. Jo. ia Th. \Vestpr. Prmdb..

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Preufss.Cy p) Brief,| 6) mit einigen Thermometern, größeren und kleineren Waagen,

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Nicht-Amtliche Cours-Nolizen.

Berlin, 21. Janusor.

Oest. 58 Met. 90.

Poln. Pfbr. —-. do. Part. 59. Nied. wirkl. Sei. Neap. Engl. 84. do. Folec. 75.

Amsterdanm,

Niederl. wirkl. Sch. 392, Kanz-Bill, 152.

58 Met. 813. Russ. (v. 1824) 892, do. (v. 1831) 8

London, 13. Januar.

as 0 I ”- ck ) Bras. 45. Russ. 981

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(Ende der Bij

49 do. 80. B.-Aclien 805. Russ. Engl, Ÿ

411. do. 62 Anlÿ

16. Januar.

Anl. 911, (

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Frauffurt a. M,, 18, Jan. Oesterr. 86, Aproc. 761%. 762. 24proc. 45. 1p1 Actien 1383. 1380. Part. - Obl. 1212, 421 180. G. Polu. Loos: 573. 57%.

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Berlin, deu 2, Januar 1832.

neben der Post): 261. sgr. handlung -der Cholera im Wege

en. Zweifel zu berühren. Da Manen der an der Cholera E

{mücckt.

Gedruckt

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N Cesarewitsh Thronfolgers, des Großfürsten Michael, der Großfürstin- 1en Marie und Helena, Sr. Königl. Hoheit des Herzogs Alexander

rg in Berlin, Y Werke billig zu hi

Thgers Grundsätze der rationellen Landwirth!

icht, in 4 Haibsy

Krün i deonou. - cechuol. Encyclopádie, 138f

Dieselben von 145 159, alo in 6 Bdn. 8 U

1cyelop., 32 Bde.d nolvgen, gut gebil

Schillei s Werke in 18 sauberen Bänden, 4

Werke in Prach!

Koguebues dramatische Spiele, schdir aeb 5 AriosLl raseuder Roland von Gries, 5 Halbsis

Simon Schropp & Comp. in Berlin, Vai

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von West phahles

haltend, s0 wie auch das Herzogthum West)! und eiuen Theil der Hannöüverschen, Braunsch# «chen und Hesvischen Länder, nach astronom#f und trigonometrischen Ortsbestimmungen, auf

m (General-Mayo 100 Exemplared kostei) für den!

von 25 "Thl. Pr, Court. pro Exemplar abzulasef

von Abnehmer

ermin zur Anm

geschlossen, bis wohin Unterzeichnung darauf! Einzelne Blätter werden nur bisherigen Preis von 3 Thl. verkauft.

_Bei I. M. Oe berg &C om p. iu Nostock und Oi ist so eben erschienen und in allen Buchhandl! ¡u haben (in Be: lin bei L. Hold, Königsstraße V

Krüger-Hansen, Dr./ zweiter Nachtrag i C'irbildern, mit Bezug aufCholera

Der Verfasser fährt in diesem Nachtrage fol Hindernisse, welche bisher einer z :friedenstellendt!

standen, mit fd

Fedêr zu beleuchten, das von ihm vorgefchlagell ‘ahren näher zu bestimmen, und die dagegen

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und der Lithograph hat das Blatt durch del, eines europdishen und indischen Trauerbaum!

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14 r, 21) ófentlih versteigert werden, was hiermit zur öffentlichen

Stick 34, Seite 149 bekannt gemachte Verfügung des Königl.

N Großfürstin Helena verbunden ist, fand ain 1. (13.) in der Schloß-

Amtliche Nachrichten. Kronik bes Tages,

Bekanntmachung. Der Jnhalt einer aus Paris abgesandten Kiste ) mit êiner bedeutenden Quantität Chlor- Kalk in verpichten M weißen Gläsern ; 7 mit einer Partie Gläser mit Französischen chemischen- Prä- paraten, hermetisch verschlossen ;

einem Arhometer und einem Salzmesser, | l Mittwoch den 25ften d. M., Vormittags um 11 Uhr, im pedienten-Zimmer des General-Poft-Amtes (Spandauerfiraße

enntniß gebracht wird. Beclin, deu 18. Fanuar 1832. : General-Post-Amt. Bekanntmachung. Mit Bezugnahme auf die dur die Königl, Regierung zu otsdam unter dem 17ten August 1827 im Anitsblatt von 1827,

hohen Ministeriums der geiftlichen, Unterrichts - und Medizinal: gelegenheiten vom 29. Juli 1827, die im Drucke erschienene me Ausgabe der Königl. Preußischeu Landes-Pharmakopoe be- send, wird hierdurh zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß rh ein Neskript des genaunten Königl, Ministeriums vom 19. Dezember 1831 der 1. März 1832 als derjenige Zeitpunkt fest- jesest worden ift, von welchem ab die Vorschriften dieser Phar- nafopoe in allen Apotheken in Ausübung gebracht werden (issen, wobei eine Ausnahme nur allein bei den aus frischen Mgrautern bereiteten Extraften stattfindet, für welche dieser Termin Mis zum 1. August 1832 hinausgeseßt worden ift. N Berlin, den 7, Januar 1832. Königl. Polizei - Präsidium.

Zeitungs-Nachrichten. Nuslano.

Rußland.

St. Peteröburg, 14. Januar. l festes, womit die des Geburtstages Jhrer Kaiserl. Hoheit der

fapelle des Winterpalafles iu Gegenwart Jhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin, Fhrer Kaiserl. Hoheiten des Großfürsten und

vonWürtemberg und Sr. Durchlaucht des Fürsten Peter von Olden- burg eine feierliche Messe ftatt. Die Mitglieder des Neichsraths, die Minister, Senatoren, der Hof, die ausgezeichnetsten Personen beiderlei Geschlechts, die Generale und Offiziere der Garde und der Ar- mee wohnten dieser Feier bei, worauf sie die Ehre hatten, bei Fhrer Majestät der Kaiserin und sodann bei Jhrer Kaiserlichen Hoheit der Großsürstin Helena zum Handkuß gelassen zu werden. uh die Mitglieder des diplomatischen Corps hatten nach der Messe die Ehre, Ihren Kaiserlichen Majestäten und Jhrer Kai- serlichen Hoheit der Großsürstin Helena ihre Glückwünsche dar- zubringen. Des Abends war Maskeuball im Winterpalast für den Adel und die Russische sowohl als fremde Kaufmannschaft und große Abendtafel in der Eremitage. Die Stadt war er- leuchtet. _ Durch Nesfripte vom 12. d. M. haben Se. Majestät der Kaiser dem Kriegsminister, General-Adjutanren, General der Ka- vallerie, Grafen Tschernischefff, und dem Finanzminister, General det Jnfanterie, Grafen Cancrin, den St. Andreas- Orden, und dur Reskript vom 18. Dezembec dem Militair-Gouverneur von Riga, General-Gouverneur von Liefland, Efsthland und Kitrland, General - Lieutenant Baron Pahlen, den St. Alexander-Newski- Arden verliehen. i : Die Einwohner der Wojewodschaften Masowien und Lublin im Königreich Polen haben nachstehende Adressen an Se. Maje- siát eingereicht : / 1) Adresse der Einwohner der Wojewodschaft Masowien, „Sive! Die huldvollen Worte, welche das Manifest Ewr. Kaiserl. Königl Majestät vom 20. Oktober ( 1. November ) enthält, bieten den in dieser Stadt vereinigten Bewohnern der Wojewod- schaft Masowien einen gerechten Beweggrund dar, um die Gesin- nungen der tiefsten Ehrfurcht und gränzenlosen Ergebenheit aus- zudrücken, von denen sie gegen ihren erhabenen Souverain erfüllt sîiad. Je empfindlicher der Schmerz war, den dem väterlichen Her- zen Ewr. Kaiserl. Königl. Majestät unsere unselige Revolution verur- sachen mußte, um desto glänzender wird in den Fahrbüchern der Welt das Blatt leuchten, welches Jhre großmüthige Verzeihung aufbewahrt. Die vergangenen Ereignisse sind für uns eine Quelle der Thränen und der Betrübniß; nah #0 mannigfachen Unglücksfällen , denen die Nation ausgeseßt war, würden wir vor ihrer gegenwärtigen Lage zurúückschaudern, wenn sie nicht durch die wohlwollenden Absichten Ewr. Kaiserl. Königl. Majestät gelin- dert worden wäre. Nach all’ dem Elend, womit es in der Absicht der Vorsehung gelegen hat, uns zu übershütten, sind wir über un- ser zuküinftiges Schicksal beruhigt, da Ew. Kaiserl. Königl. Majestät, das Vergangene der Vergessenheit Übergebend, Jhre uns so theuren väterlichen Gesinnungen fortdauern zu lassen geruhen. Mit Un- rerwürftgkeit und mit volllommenem Vertrauen sehen wir den er- leihternden Maßregeln entgegen, welhe Ew. Majestät in parer Weisheit für heilsam erachten werden, um die auf uns astende Noth abzuwenden. Der wieder auflebende Wohlstand des Landes wird die Herzen aller Fhrer Unterthanen mit Dankbar- keit erfüllen, und dieses Gefühl werden sie den künftigen Ge- s{lechtern überliefern. Möge der Allmächtige den Absichten des erhabenen und wohlthätigen Monarchen, der Seine gedemüthigten Kinder mit den Gefühlen eines Vaters richtet und sich beeilt, ihre

Zur Feier des Neujahr: |

Berlin, Montag den 23îan Januar

schau, 6 (18.) Dez. 1834. Jhre getreuen Unterthanen.// Folgen die Unterschriften , unter denen sich die Namen: Graf Alexander P0- tocki, Nikolaus Czarkowski, ehemaliger Landbote, Vincenz Rem- bowski, Graf Fohann Lubienski, Graf Michael Skarbek und Graf Johann Dombski befinden.

2) Adresse der Bewohner d-r Wojewodschaft Luktlin. ¡Sire! Das Manifest Ew. Kaiserl. Königl. Majestät hat uns schon davon überzeugt, daß Sie in Jhrer väterlichen Liebe uns Jhrem Herzen wieder näher zu bringen geruht haben. Die Eins- wohner der Stadt Lublin, ermuntert durch diese großmüthige Ver- zeihung ihres erhabenen Monarchen und geleitet durch das Gefühl einer gränzenlosen Dankbarkeit, nehmen sich die Freiheit, mit der tiefsten Unterwürfigkeit den Ausdruck ibrer unerschütterlichen Treue und ihres eben fo unerschütterlichen Gehorsams zu den Füßen des Thrones Ewr. Kaiserl. Königl. Majestät niederzulegen. Die unseligen Folgen der revolutionnairen Erschütterung, die Let- den und Uebel, welche unsere Stadt erfahren hat, können keiner Schuld von unserer Seite beigemessen werden. Fnmitten selb| der grdßten Unglücksfälle dem Thron Ewr. Kaiserl. Kdnigl. Majestät stets treu und ergeben geblieben, wagen es die Bewohner von Lublin, mit aller Freimüthigkeit ihres Herzens, Sie demüthigsi u bitten , Sire, daß Sie etner Ewr. Maj. getreuen Bevölkerung JFhre väterliche Sorgfalt und Fhre Wohlthaten nicht entziehen wol- len. Lublin, 15. Dezember 1831.// Folgen die Unterschriften, un- ter denen man folgende Namen liest: Vincenz Ostrowski, Thad- dâus Kossakowski, Stanislaus Gliszczynski und Michael Krzyza-

nowsfki. Am 10ten d. M. hielt die Kaiserliche Akademie der Wissen-

{asten zur Feier ihres Stiftungstages ihre öffentliche Jahres- sibung, welcher der Minister des öffentlichen Unterrichts, Fürst Lieven, und eine große Anzahl ausgezeichneter Personen beiwohn- ten, Die Sigzung begann mit Vorlesung des Jahresberichts über die Arbeiten der Akademie im Jahre 1831, wobei der Se: cretair derselben erwähnte, daß ihre Sißungen durch das Unglück, welches die D betroffen, zwei Monate unterbrochen wor- den seyen. Unter den verschiedenen Eruennungea zu Mitgliedern der Akademie befindet sich auch die des Professors Dr. Brandt aus Berlin, für die Zoologie, der die Klasse der Säugethiere in dem zoologischen Museum der Afademie geordnet hat.

Polen,

Warschau, 18. Jan. Gestern feierten mebrere Personen in hiesiger Hauptstadt, welche noch von dem Könige Stanislaus August Wohlthaten empfangen haben, den hundertften Erinne- rungs-Tag an dessen Geburt durch Unterftüßung mehrerer armer

amilien.

s Aus Danzig langten gestern 28 Offiziere verschiedener Grade von dem Garde - Chasseur - Regiment der ehemaligen Polnischen Armee hier an.

Der General Safijanof if aus Grodno, der General Slatwinski aus Nadar;yhn und der Präsident Zmilewski aus Petrifau hier angekommen,

Aus dem Luölinschen wurde gestern eine bedeutende Quan- titát Wolle hier zu Markte gebracht.

-— Warschau, 17. Fan. Alles ueigt sh hier immer mehr zum Frieden hin. Das Wittsche Corps soll, wie verlautet, nach Odessa, das Pahlensche nah Riga abmarschiren, und die Gar- den gehen nach St. Petersdurg zurück. Die Ordnung kehrt wieder, die Mannszucht ist ausgezeichnet, keine Beschwerde wird vergebens angebracht, und selten findet sh eine Veranlassung zu einer solchen. Der Feldmarschall sucht sih die Gemüther täglih mehr zu gewinnen. Er und mehrere Russische Generale lassen gemeinshaftlich Bouillon und Bouillon : Tafeln bereiten und auf ihre Kosten 1500 Rationen davon unter die Armen ausspenden, und ¡war 750 umsonst und 750 gegen eine gering- fügige Zahlung, die kaum den halben Werth der Tafel aus-

macht. FSrantre n

Deputirten-Kammer. Ju der Sibßnng vom 14. Januar, der zum erstenmale na seiner Krankheit der Gene- ral Lafayette wieder beiwohnte, würden zuvörderst verschiedene Bittschriften-Berichte abgeflattet. Die Eingabe eines Bewohners von BVanthelu ( Departement der Seine und Oise) wegen Ein- führung einer Luxussteuer wurde dem Finanz-Minister überwie- sen. Großes Gelächter erregte die Petition eines ehemaligen No- tars von Bourbonne-les-Vains (Departement der Obercn Marne), welcher gleichzeitig folgende drei Dinge verlangte: die Abschaf- fung der Adels-Titel, die Einführung einer Hundesteuer und die Verminderung der Geistlichkeit. Es wurde natürlich darüber zur Tagesordnung geschritten. Eine Vorftellung der Herren Balguerie und Sarget, Kaufleute in Bordeaux und Gläubiger der Spanischen Regierung mit einer Summe von 17 Millionen für im Fahre 1818 gestellte Transportschiffe, wurde, auf die Be- merfung des bisherigen Französishen Gesandten iu Madrid, Grafen von Harcourt, daß es den Bittfiellern troß aller ihrer Bemtthun- gen bisher unmöglich gewesen sey, ihre Befriedigung zu erlangen, dem Präsidenten des Minister-Raths und dem Minifter der auswärti: gen Angelegenheiten zugestellt, damit diefe die Sache auf diplomati: hem Wege betreiben. Das Anerbieten eines Hrn. Labourey, Che- mifkers in Marseille, alle bisher als unheilbar betrachtete Krankhei- ten, selbs die Cholera, durch die von ihm erfundenen Mittel zu furiren, wurde durch die Tagesordnung beseitigt und dem Ein- sender überlassen, sich mit seiner angeblichen Entdeckung direkt an die Regierung zu wenden. Nach Beendigung des vierten Petitions-Berichtes wurden die Berathungen über die Civilliste wieder aufgenommen und beendigt. Der General Stroly mo- tivirte seinen am Schlusse der Sißung vom 13ten gemachten Antrag (\. das gestrige Blatt der St. Z.) in folgender Weise : „Es sind dem Könige für den Uaterhalt seines Hauses seit sei: ner Thron-Besteigung in den sünf leyten Monaten des Jahres 1830 9 Millionen, für 1831 aber monatlich 14 Millioneu, d. h, ungefähr die Hälfte von dem, was früher gezahlt wurde, bewilligt worden. Dieser leytere Betrag gründete sih darauf, dâß die ‘vorige Verwaltung in der von ihr vorgeleg-

blutenden Wunden zu heilen, seinen Segen angedeihen lassen. War-

ten Civilliste die Summe von jährlicz 18 Mill. , die ih auch

1832.

nicht zu hoch finden würde, wenn der Zustand unserer Finan- zen günftiger wäre, angenommen hatte. Jede Rückzahlung, wozu man jeßt die Krone anhalten wollte, würde meines Er- achtens eben so ungerecht, als unschicklich sehn. Nach der Ein- nahme sind die Ausgaben abgemessen worden, und Sie fönneu leicht denken, wie groß diese legteren für ein- neues Königthum und unter so außerordentlichen Umständen, als die der leßten 17 Monate, seyn mußten.“ Herr Salverte widerseßte sich den: Amendement des Generals Strolb, wogegen der Graf v. Har- court dasselbe unterstüßte. Der Lettere wies namentlich auf die Nothwendigkeit hin, die jeßige Dynastie zu befestigen und ihr Achtung zu verschaffen. „Das im Jahre: 1814 wieder eingeseßte Königthum ,‘/ äußerte er, „„isst wie ein Traum vershwunden. Was das jeuige anbetrifft, so weiß ih nicht, was sein künftiges Schicksal sehn wird; gewiß ist aber, daß dasselbe von Jhnen abhängt. Von hartnäckigen Feinden umgeben, die sh zu seinem Berderben vershworen haben, siad Sie so ziemlich seine einzige Stüve; entziehen Sie ihm solche, so muß das ganze Gebäude zusammenstürzen. Die vorige Dynastie zog ihr Leben zum Theil aus sich selbs und aus dem sie umgedenden Glanze; ihr uraltes Dasehn war gleichsam ein Pfand für ihre Dauer. Hette existirt von dem Allen nichts mehr ; der Zauber is verschwunden z die fortschreitende Civilisation führt uns dem Skepticismus ent- gegen; die Hingebung für das Vaterland findet s{ch nirgends mehr; das materielle Jnteresse allein trägt den Sieg davon. (Anhaltende Unterbrehung.) Wenu Sie also dem Königthume jedweden Einfluß entziehen, so nehmen Sie ihn zugleich eine der Haupt-Bedingungen seiner Existenz und verseßen es in die Unmöglichkeit, dem Parteigeiste zu widerflehen, Sie können alsdann der Reprásentativ-Regierung für immer Lebewohl sagen. Húten wir uns, der National: Versammlung nachzuahmen, die, nachden! sie das Beftehende vernichtet, ohne zu wissen, was sie an dessen Stelle seben solle, zuleßt damit aufhörte, daß fe ihre eigenes Leichenbegängniß anordnete; wir würden hierdurch tinse- ren Feinden den glänzendften Sieg verschaffen. Wie groß der Haß ist, den man gegen unsere neue Regierung hegt, ergiebt si hinlänglih daraus, daß er ein Gemisch, wie die jeßige rüh- rende Eintracht zwischen den Karlisten und den Republikanern, zu- wege bringen fonnte. Es fragt slch nur noch, ob wir die Pláne unserer Gegner befördern wollen.“ Nach einigen Bemerkungen des Herrn Marchal, des Jnhalts, daß das Amendement des Herru Stroly fein anderes als datjenige der Kommission \ey, das bereits Tages zuvor verworfen worden, ließ der Großsie- gelbewahrer sich vernehmen. Es seh ganz natürlich, bemerkte er, daß nah einer Revolution das erste Regierungs- Fahr fúr den Monarchen mit außerordentlichen Opfern verknüpft sey, und daß sonach die Kammer für dieses Jahr mehr als für die künf- tigen zahle. Mehrere Stünmen riefen hier, man dürfe den Kö: mgen so wenig als den Ministern Einrichtungsgelder bewilligen. Der Minister trug \chließlich darauf an, in dent Amendement des Generals Stroly nur statt des 7. Aug. 1830 das Datuni des Iten als desjenigen Tages anzunehmen, wo der König die Verfassung angenommen und beschworen habe. Hr. Mauguin erklärte sich bereit, dem Könige die von ihm zu viel erhobenen 7: Mill. als eine Entschädigung zu bewiiligen, insofern die Ministec nachweisen könnten, daß diese Summe wirkli verausgabt wor- den seh. „„Jedermann weiß“, fügte er hinzu, „daß i nah der Revolution von Ailem, was s{ch zutrug, ziem- lic gut unterrichtet war. Mir if aber n‘cht bewußt, daß der König damals außerordentliche Ausgaben gemacht hätte; was in dieser Beziehung in zwei oder drei einzelnen Fálz len geshah, war völlig unerheblich, Wie kann man n? aber eine Entschädigung von uns verlangen, wenn man uns nicht zuvor den Ausgabe-Etat vorlegt? Die oben erwähnten zwei oder drei Ausgaben gereichen dem Königthume zum Lobe; eben des- halb aber muß man sie niht dem Staate aufbürden. Der Him- mel bewahre mi, daß ich den Namen des Königs mit in diese Debatte verflechte; ihn trifft kein Vorwurf; die Minister allein sind für die Verwendung der Staatsgelder verantwortlich: wie fonnten sie darüber verfügen, ohne von den Kammern dazu er- mächtigt zu seyn? Und thaten sle es, warum verlangen sie nicht jeßt eine Jadeninitáäts-Bill? Jn der That, uicht von der Cizil- lifte, sondern von dem Finanz- Minister müssen wir die Erstat- tung der zur Ungebühr verausgabten Summen fordern. Wie gefährlih es ist, wenn man sich: von den für das Rechnungs- wesen bestehenden Geseyen entfernt, davon haben wir erft fürzlih ein Beispiel erlebt (das Bershwinden des Central: Kassi- rers Keßner). Jch werde auf diesen Gegenstand späterhin zurück- kommen: vorläufig verlange ich bloß, daßSie mit dem Gelde der Steu- erpflichtigen, vorzügli in einem Augenblicke, wo der Nothfiand so groß if, häushálterisch zu Weike' gehen. Jch ließe mit fo!- gender Betrachtung: Mir scheint, daß man das Juteresse des Königthums \ch{lecht vertheidigt, wenn man unaufhörlih behaup- tet, daß dasselbe der Juli- Revolution ein Opfer gebracht have (Stimmen aus den Reihen der ministeriellen Partei: „das ist ja augenklar !‘‘); damit wir auf unseren König ftolz seyn können, mnß auch er stolz darauf seyn, über die F:anzosen zu herrschen. Die Krone Frankreichs if kein Opfer, das man sich auflegt ; sle ist es wohl werth, daß man fic darum bewirbt; und wenn man die Ehre hat, sle zu tragen, so verdient sie es wohl, daß man sich dessen rühme.‘““ Unter lautem Beifalle verließ Hr. Mauguin die Rednerbühne. Jhm folgte auf derselben der Präsident des Minister-Raths, welcher seine Ansicht dahin aussprach, daß, als die Kammer im vorigen Jahre provisorische Steuer - 2wölf- theile bewilligt, es ihre Jntentien gewesen seh, daß gleich dez übrigen Staats-Ausgaben auch die Kosten der Civilliste nah dem bestehenden Fuße fortgezahlt würden; er übernehme hiernah auch in seinem und seiner Kollegen Namen jede Verantwortlichkeit für die gemachten Zahlungen. M erelare - Vier fo {loß der Minister, „im Angesichte der Kammer und der gesammten Nation, daß der König gewiß das zu viel Er- hobene aus eigenen Mitteln herausgeben wtirde, wenn die Kam- mer es verlangte. Es steht Jhnen daher vollig frei, jene Er:

sparuiß in dem FJuteresse der Steuerpflichtigen zu ma-