1832 / 25 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

_— Brüssel, 17. Fan. Man beklagt sich darüber, daß die Holländer, als sle vor einigen Tagen ihre Kantonnirungen ver- ánderten, uns nicht vorher eine höfliche Benachrichtigung davon und die Versicherung ertheilt haben, daß sie nichts Weiteres be- absihtigten. Es wäre uns dadur ein großer Schrecken und viel Rumor erspart worden, denn in der That haben die vor 8 Tagen stattgehabten eiligen Truppen- Bewegungen, Patronen- Vertheilungen u. \. w. feinen anderen Grund als den Allarm gehabt, den sowohl die Dekonzentrirung der Hollándischen Armee, als das Wiederersheinen der Kanonierboote auf der vom Eise befreiten Schelde erregte. Die Patrouillen in der hiesigen Stadt dauern inzwishen noch fort, wiewohl sie den zahl: reichen Diebereien nicht im mindeften hinderlich zu seyn und si berhaupt um derg!eichen ins Polizei-Departement einshlagende Dinge nicht zu bekümmern scheinen. Jn Antwerpen sollen die Militair:Patrouillen gestern Abends auf drei verschiedenen Pljz- zen mehrere Kanonen aufgepflanzt haben. Der dortige Provin- zial: Gouverneur Bußten ist überhaupt sehr wachsam, besonders seitdem so viele Plafate in der Stadt verbreitet worden, wo- durch die Soldaten zur Desertion aufgefordert werden. Fn der That scheinen auch die Letteren noch gar nicht geneigt, si{ch den neu zu stiftenden militairischen Leopolds: Orden verdienen zu wol- len, und es entflände überhaupt die große Frage, wer denselben erhalten sollte, wenn er der Lohn für Belgische Tapferkeit seyn soll, Der König hat in Gent, wo er vor einigen Tagen ge- wesen ist, eine viel wärmere Aufnahme gefunden, als das lebte Mal in Antwerpen. Auch die Fabrikanten des erftgenannten Ortes, welche die Ehre hatten, sich mit dem Könige über ihre jeßt so sehr zuruckgeseßten Juteressen zu unterhalten, sollen mit dieser Unterhaltung und mit den Zusicherungen, die ihnen der König ertheilt hat, sehr zufrieden sezn, Jm Bertrauen auf -diese Stimmung des Publikums ist nun auch die Genter Militair-:Be- hörde dem dortigen, in der That etwas zu heftigen, Oppositions- blatte näher zu Leibe gerückt. Nachdem Herr Stevens, der Her- ausgeber des Messager de Gand, vor einigen Tagen bereits ver- haftet und darauf wieder freigelassen worden war, sind geftern ¿um zweiten Male seine Pressen und Werkfiätten mit Beschlag belegt worden, und zwar wegen eines Aufsates, der sich unter der Ueberschrift „Le coup d’état“ in einer Beilage des Messager befand. Die hier, in Antwerpen und in Lüttich erscheinenden Oppositions-Blätter , lassen sih jedoch dadurch nicht zurüchalten, auch ferner in ihrer bisherigen Weise zu \{hreiben. Seit der Rückkehr des Königs suchen unsere Minister die in Brüssel herrschende Stille durch Feste zu erheitern; heute Abend kommt die Reihe an den Kriegs - Minifter, der es vermuthlich, da er, eben so wie der in Gent kommandirende General Niellon, ein Freund der ausübenden Künfte, namentlih aber der Sánge- rinnen und Tänzerinnen ift, an äußerer Pracht nicht wird fehlen lassen. Seit einigen Tagen sieht man hier wieder viele fremde

Offiziere, unter denen sich mehrere ehemals Polnische befinden. Größtentheils kamen sie aus Ath, wo die unter dem Oberst Mu- rat gebildete Fremden - Legion sich wieder aufgelöst hat. Zum Theil wollte man diese Aufgebung eines Lieblings- Planes des Herrn von Brouckère zwar dem Umstande beimessen, daß sich mehr Offiziere als Gemeine zur Aufnahme in die Legion gemeldet hätten; andererseits wird jedoch versichert, daß von Frankreich aus so lange dahin intriguirt worden, daß Murat, der Verwandte Napoleons, von der ihm in der Náhe der Französishen Gränze anvertrauten Stellung entfernt werde, bis dieser Zweck endlich erreiht worden sey. Kürzlich wurde von einigen Belgischen Blättern die lächerliche Nachricht verbreitet, in Seeländisch Flandern vier Preußische Regi- menter gelandet seyen; ader so lächerlich die Nachricht auch war, giebt es doch hier gutmüthige Tröpfe genug, die ihr Glauben geschenkt haben. Der Major Dubosh, der bekanutlich auf dem Fort St. Marie bei Antwerpen auf ein Hol: lándishes Parlamentairboot hat schießen lassen, is dieser Tage vom Militair - Gerichtshof, bei welchem er dieser- halb in Anflagestand geseyt worden war, freigesprochen worden. Das Antwerpner „Foucnal du Commerce‘ meldete kürzlich, daß auf dem in der Nähe jener Handelsstadt gelegenen Schlosse der Gräfin von Oultremont eine Jesuiten - Congregation angelangt sey; demgemáß befindet sich auch heute unter den Privat:Ankün- digungen unserer Zeitungen eine Bekanntmachung des Juhalts, daß auf dem erwähnten Schlosse eine Pensions - Anftalt eröffnet worden, in der die Religion einen Hauptgegenstand des Unter- richts ausmache, und zwar werde dieser unter der Aufsicht Fr an-

zösischer Lehrer ertheilt werden.

Deutschland.

Dresden, 18. Jan. Se. Königl. Majestát und des Prin- zen Mitregenten Königl. Hoheit haben geruht, dem Ober-Jnspek- tor bei der Gallexie der antiken und modernen Statuen, bei dem Múünz- Kabinet und bei der Gallerie der MengélisGen Gips-Ab- aú}se, Hofrath Böttiger, das Ritterkreuz des Königl. Sächsischen Civil-Verdienst:Ordens zu verleihen.

Kassel, 18. Jan. Ju der Hanauer Zeitung wider- spricht der Vorstand der dasigen Polizei - Direction, Bode, der im Publikum verdreiteten- und selbst von dem Abgeordneten Múller in der Landtags- Sißung vom 9ten d. *) aufgestellten Ansicht, als ob die am 5ten d. in Hanau vorgefallenen bekla- genswerthen Excesse zunächft mit durch die angedlih verspätete Requisition der Búrgergarde von Seiten der dasigen Polizei herbeigeführt worden sehen. Derselde beruft si dabei auf das zu gewärtigende Resultat der von der Behörde eingeleiteten Un- tersuchung seines Verfahrens, welchem er ruhig entgegensehen könne. E :

Hannover, 17. Jan, Diehiesige Zeitung sagt: „Der in dem Blatte Nr. 12 der Zeitung enthaltene Bericht übcr die Verhandlungen der Calenberg - Grubenhagenschen Landschaft **) gewährt einen neuen sehr erfceulichen Beweis von der lebendigen Theilnahme, womit das Land dem Fortschreiten der Arbeiten für den Verfassungs-Entwurf und der Bekanntmachung der dadurch gewonnenen Resultate entgegensieht. Eben so bezeugt das in dem Antrage ausgesprochene Vertrauen, „„daß die Landschaft, fern von allen fleinlichen, und engherzigen Ideen, mit dem Zeit- alter gern fortschreiten, nur das Beste des Ganzen vor Augen haben und diesem die erforderlichen Opfer zu bringen stets bereit seyn werde‘‘, eine Gesinnung, welche die Wichtigkeit der Gegen- wart für die ganze Zukunft des Landes zu würdigen versteht und zut entsprechenden Handlungen die stärkste Aufforderung seyn muß. Mas hingegen den Juhalt des der Landschast gestellten Antra- ges betrifft, so erlauben wir uns darüber zwei Bemerkungen :

1) Die dem Antrage zum Grunde liegenden ftaatsrehtlichen Ge- sichtspunkte sind irrig, (Dies wird sodann náher’ auseinan- dergeseut.) 2) Wollte man aber au die rechtliche Seite ganz außer Acht lassen, so láßt sich die Frage der Rathsamfeit und

*) S, Re. 17 der Staats - Zeltutig, wo) @lehe Nr. 49 dex Staats-Zeitung

Ausführbarkeit eines solhen Antrages nicht abweisen. Ein Jahrhundert würde nicht zureihen, auf solchem Wege die Ver- fassungs - Urkunde zu Stande zu bringen. Hat das Land ein Jahrhundert daran zu wenden?“ /

Tal) en,

Bologna, 7. Fan. Der hiesige Prolegat, Graf Grassi, hat vorgeftern folgende Bekanntmachung. erlassen: „So lange ih es für möglich hielt, Euren gemeinsamen Wunsch in Betreff der Ernennung einer Deputation, welche- Eure Bedürfnisse zu den Füßen des Thrones darlegen fönnte, mit dem Willen der Regierung zu vereinbaren, habe ih aus allen meinen Kräften dafür mitgewirkt, weil ih hoffte, die Wichtigkeit des Zweckes werde bei dem heiligen Vater die Neuheit der Mittel entschul- digen, die sowohl von der Kürze der Zeit, ‘als von der öffentli: chen Meinung erheischt wurden. YVebt ist indessen keine Táu- \schung mehr möglich; die Befehle des Souverains sind bestimnit. Mehrere Depeschen des Staats - Sekretariats, die mir durch Stafetten zugekommen, enthalten die entschiedenste Mißbilli- gung alles bis jezt Geshehenen, und unser Verfahren toird darin als ein Attentat gegen die Souverainctät betrach- tet. Eure Abgeordneten würden nicht angenommen werden und Eure Bitten kein Gehör finden. Die - Beschwerden der Kurie sind nicht angenommen worden, weil sle nit auf den Wege der Gerichte cingesandt worden sind. Der heilige Vater bezweckt das Wohl seiner Völfer und wird ihren Gesuchen und Anliegen ein gnädiges Ohr leihen, aber er will, daß diese auf dem einzigen als geseßlich bezeichneten Wege zu ihm gelangen. Außerhalb dieser Geseßlichbeit bleibt also kein Heil für Euch übrig ; die Thatsachen beweisen es Euch, und bei anderen Gedanken de- harren, würde Verblendung oder Böswilligkeit seyn. Fu dieser innersten Ueberzeugung und als Euer Mitbürger bin ich bereit, den einzigen Schritt zu thun, der zum wahren Wohle dieser Pro- vinz führen fann, nämlich die Kommunal - Conseils na den ge- seßlihen Formen zu ernennen. Die Besten an Gesinnung 1oie an Kenntnissen sollen gewählt werden, und ich kenne Eure Wún- \che so genau, daß ih gewiß bin, in der Wahl nicht zu irren. Befte Bürger, denn das seyd Ihr, wirket für diesen großen Zweck des öffentlihen Heils mit mir zusammen; mir steht es zu, zu handeln; Euch ziemt es, Eure moralische Kraft zu vereinigen, damit das Werk mit derjenigen Ruße von Statten gehe, die in so vielen shwierigen Tagen, Dank sey Euch dafür, nicht gestört worden ift. Bologna, 1m Regierungs -Palaste, den 5. Jan. Graf Camillo Grasfsi.“

Pariser Blätter enthalten folgendes Schreiben des Frans zösischen Botschafters am Pápftlihen Stuhle, Herrn von St. Aulaire, „an den General G zu Bologna‘/, welcher den- selben über die Gesinnungen der Französischen Regierung in Be- zug auf die Romagna befragt hatte:

__/¿Rom, 24. Dez. Jch war fest Überzeugt, Herx General, daß Sie die Güte haben würden, meinem Vertrauen zu entsprechen und mir den Beistand Fhres weisen Einflusses zu gewähren, wenn ich thn für die dringendsten Fnteressen der Stadt Bologna in An- spruch nehmen sollte. Fch habe daher die Ehre, Jhnen noch ein- mal zu wkederholen, daß eine unverzügliche und vollsiändige Un- terwerfung unter die Autorität des Souverains das cinzige Mittel ist, ganz nahe bevorstehendes Ungemach abzuwenden. Man hat lei- der die Zeit vorübergehen lassen, wo eine gegenseitige Aus- gleichung mdglih war; von jeßt an würde vor der Wie-

m Das Vertrauen der Bologneser in ihre mili- tairischen Mittel ist thöricht. Sie messen immer ihre Macht im Gegensaße mit der des Papsies; wie kommt es aber, daß ste nicht einsehen wollen, daß ste es nicht mit diescr zu thun haben werden? Nur eine befremdkliche Verblendung kann ihnen eine ofen daltiegende Wirklichkeit verhüllen. Die Fdee, ein Provinzial-Conseil auf eine andere als in dem Edikte vom 5. Juli verfügte Weise zu bilden, fand in Rom keine Gewährung. Jn der That wurden, Hr. General, die Municipal-Conseils von dem Prolegaten in dem Sinne der gegenwärtigen Beweguig ernannt. Dem Junhalte des Edifts vom 5. Juli gemäß, sollten die Provinzial-Conseils von den Munieipal-Conseils gewählt werden, und es läßt sich demnach ver- núnftigerweise eine gute Zusammenseßung iener Conseils nicht be- zweifeln. Fch sehe daher keinen gültigen Grund ein, von der ge- teßlichen Ordnung abzuweichen. Wenn alsdann die nach dem Edikte vom 5. Juli regelmäßig organisirten Provinzial - Conseils vernünftige Reclamationen vorlegen, fo könnte vielleicht das diploma- tische Corps thnen scinen Beistand leihen. Aber ich darf nichts mchr versprechen, weil der günstige Augenblick vorüber ist. Es handelt sich von nun an weniger darum, den Zuftand der Dinge zu verbes- sern, als neues und größeres Unglück zu verhindern. Uceberspannte Köpfe haben in Bologna Alles vebderbt, und fet ist vorzugswcise im Jnteresse ihrer persönlichen Sicherheit ihre schleunige Unterwer- fung nothwendig. Was sie auch immer darüber denken mögen , so

nommen werden.

des Hasses zu theilen, so kann man sich doch nicht einbilden , daß sie sh gegen ganz Europa in. Kampf verseßen sollte, um ein Sy- stem des Betragens zu unterstüßen, bei dem kein gutes Resultat möglich ist, und worin man mit Hintanseßzung der Warnungen und der von mîr seit vier Monaten unaufhörlich wiederholten Bitten beharrt if. Die Aufrichtigkeit meiner Sprache bezeugt Fhnen hin- reichend, Herr General, das Vertrauen, das Ste mir einflößen : ich seße mit Jhnen jede diplomatische Zurückhaltung auf die Seite, in der Ueberzeugung, daß Sie von meinen Aeußerungen einen für Fhre Mitbürger nüßlichen Gebrauch machen werden.“

T Ur el

** Konstantinopel, 24. Dez. Der Moniteur Ottoman meldet im heutigen Blatte: „Die Regierung, durchdrungen von der Nothwendigkeit, den zwischen den Statthaltern von Aeghp- ten und St, Jean d’Acre entstandenen erusten Zwistigkeiten ras ein Ende zu machen, hatte Kommissarien abgesandt, welche nmit den erforderlichen Ausfertigungen verseßen und beauftragt waren, Erläuterungen zu fordern und ihnen Gehör zu verschaffen. Da der Statthalter von Aegypten noch nicht auf die Depeschen ge- antwortet hat, in denen der weiseste Nath mit den Befehlen des Beherrschers verbunden war, so läßt derselbe eine andere Absicht durchblicken, als die eines treuen und pflichtmäßigen Unterthanen. Der Gouverneur von Rarca und stellvertretende Gouverneur von Aleppo, Mehemet- Pascha, welcher bei der neulichen Expedi- tion gegen Bagdad unter dem Oberbefehle des Gouverneurs die- ser Stadt, Ali - Pascha’s, das Kommando geführt hatte und auf dessen günstigen Bericht über seine ausgezeichneten Dienstleistungen und Einsichten zum Pascha von 3 Noß- schweifen ernaunt worden war, is jeßt, da Ali - Pascha mit den wichtigen Angelegenheiten von Jrak beschäftigt ist* und es darauf anfam, dem Mehemet-Pascha eine hinreichende Au- torität zu verleihen, um in der Gegend von Arabien ein Armee- Corps zu versammeln, welches werkthätig einschreiten könnte, wenn das weitere Verfahren der Statthalter von Aegypten und St. Jean d’Acre solches erheischen sollte, mit Beibehaltung der Statthalterschaft von Racca, zugleich zum Gouverneur von

Aleppo und zum Obere Befehlshaber ernannt worden, Zugleich hat dex Mirmiran und Direftox der Maiserl, Bergwerîte Oamanz

: ¡ | Vis zum derherstellung der geseulichen Ordnung hier keine solche ange-

| Amtl. Fonds - und Geld-Cours-Zettel.

, Dr. Engl. Obl. 30/

sind einmal die großen Mächte sehr gegen sie aufgebracht, und : wenn die Französische Regierung weit entfernt ist, Gesinnungen |

Pascha nebft den Musselims von Marash, Sivás,

und Payhas Befehl erhalten, auserlesene Truppen, sow

Fußvolk als Reiterei, in einer der Bevölkerung der ihrer V,

waltung anvertrauten Landestheile entsprehenden Anzahl zusa menzuziehen und an deren Spitze sich unter das Ober-Kommqy des Serasfiers Mehemet-Pascha zu stellen. Auch sind D

schen an die Statthalter von Karamanien und Cesarea abgegj,

gen, mit der Aufforderung, sich zum Aufbruch bereit zu haltez,, Die Actillerie, Bomben, Munition und aller Kriegs-Bedarf

wie die nöthigen Lebensmittel für ein bedeutendes Armee-Coryz M werden in Bereitschaft gesebt, und die Regierung ist darauf gu I,

oh

mf, e.

Preußische Staats

Allgemeine

-Ztitung.

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faßt , alle außerordentliche Maßregeln zu ergreifen, wel: |

Zuftand der Dinge etwa erheischen möchte, ‘“

"3 06A att D; Berlin, 23, Fan. Aus Königsberg vom 18. wixd gemel

Am heutigen Tage des Krönungsfefies versammelten sich die Mitgl, der der Königl. Deutschen Gesellschaft und auf ihre Einladung eine, sehnliche und zahlreiche Versammlung in dem dazu angetviesenff „-- Die Einleitung machte der Direkior f

Saale des Schlosses, Gesellschast, Professor Dr. Schubert, indem er aus der Ges;

Proclamation der im Dezember neu erwählten vier Mitglied

Hieran fnüpfte der Professor Schubert noch einen Bortrag üh die Ursachen, worin jegt gerade die Betrachtung der Gegen

mehr anziehe, als sonst, und erörterte die Fragen über den E

fluß der Jutervention, der Religioa, des Geldes uind der siti

hen Kultur, Darauf hielt der ProfessorObder-Lehrer Dr, Ellendt ein Bortrag über die Bedürfnisse der Völker heutiger Zeit, ven chen mit den dartiber laut werdenden Stimmen.

hatte, wurde daran leider dur ein schweres häusliches Verhäy niß behindert, Ja dem großen akademischen Hörsaale wu vom Professor Dr, Lobe ein Lateinischer Vortrag über die A neftieen der älteren Zeit gehalten und die Namen der Studi

den defant gemacht, welche die im vorigen Jahre gufgestellty

Preisfragen gelöst hatten. Mehrere Privat-:Bereine hatten sj

zur Feier des Festtages versammelt, und die Deutsche Reso

seierte zugleih, wie gewöhnlich, den 18. Januar a!s ihren Si tungstag. Die Festlichkeiten beschloß ein glänzender Y

bei Sr. Excellenz dem Herrn Kanzler von Wegnern, wozu eh

zahlreiche Gesellschaft aus allen gebildeten Ständen eing

den war.

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Vn der Re sidenzftadt Berlin waren ertr, genes. gefiorb. Besl bis zum 22. Jan. Mittags 2269 840 1423 6 Hinzugefk. b. z. 23, Fan. Mittags 1 82 2 5 23, Fan. Mittags Summa 2270 840 1425 5 Hierunter sind vom Militar 35 18 47 Die Kranken befinden slch im Hospita! der Charité.

der Gesellschaft im vorigen Halejahre erwähnte, wie dieselbe a4 O N Ee LR E o a Fa, Dae, IIIO, nie in Einem Jahre so viele Mitglieder durch den Tod verlory habe (unter Underen den Erzbischof Dr. v. Borowsfki, den Stagti minister Grafen von Dohna, den Oberpräsidenten von Voy mern, De. Sa, den Regierungs - Präsidenten Nicolovius, dy Konfistorial - Rath Professor Dr, Dinter); er {loß mit

ül i Herr Sup iutendent Dr, Wald, welcher die Festrede zu halten beabsithty

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«Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Anhang ir Erweiterungs-Urkunde für die Königl. Preußi-

t!

Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von jreußen 2c. 2c., haben es angemessen gefunden, als einen An- zur Erweiterungs:Urfunde vom 18. Januar 1810 anzuord- (n und festzuseßen, daß bei Verleißung des Rothen Adler- \rdens, die wegen des dadurch anerkannten Verdienstes erfolgt, hne allen Unterschied des Ranges der Personen oder anderer M icksichten, vorbehältlich jedo derjenigen Ausnahmen, die schon ther auf die ecste und zweite Klasse ohne Eichenlaub Anwen- jung fanden, mit der vierten Klasse angefangen werden und ß derjenige, welcher späterhin die dritte Klasse empfängt, die \nsignien derselben mit einer Schleife von eden tem Bande, i welchem das Kreuz getragen wird, am Ringe befestigt, er- Whalten soll. 7 D hierdurh die Schleise der dritten Klasse an die Stelle es Eichenlaubes bei der ersten und zweiten tritt, so folgt hier- Mus, daß zufünftig nur der, welcher die dritte Klasse mit der MShleife gehabt, die zweite und erste mit Eichenlaub erhal- fann. E Wir behalten Uns dieserhalb vor, den jeßigen Rittern der diitten Klasse, welche, den früheren Statuten gemäß, mit dieser WMislasse angefangen haben, bei sich darbietender Veraulassung als Win Anerkenntniß erneuerten Verdienstes die Schleife noch beson- Wers hinzuzufügen. Urkundlich unter Unserer Allerhöchsteigenhändigen Unterschrift und Beidrückung des Königlichen Fnsiegels. | Geschehen und gegeben: Berlin, den 22. Januar 1832. : 7A. ( gez.) Friedrich Wilhelm. Des Königs Majestät haben den bisherigen Prediger und FSynodal:Präses Bäumer zu Bodelschwingh zum Konsistorial - Mund Schulrath bei der Regierung zu Arnsberg und zum erften Pfarrer bei der evangelischen Gemeinde daselbft Allergnädigst zu ernennen und die desfallsize Bestallung Allerhöchsteigenhändig zu vollziehen geruht. L Des Königs Majestät haben den bisherigen Konslistorial- F9l}sessor Graffunder zum Regierungs - Schulrath bei der Re- gierung zu Erfurt Allergnädigft zu ernennen und das Patent Allerhöchst zu vollziehen geruht.

Bertrner Bors & Den 23. Januar 1832.

|Z/.\ Brief. Gelcli

94 | 9375[Vstpr. Piandbrf. | (40li Pomm. Pfandbrf. | 4 [1053 0% —— ¡1014 JKur- u. Neom. do.| 4 (1055 106 Sehlesische do. | 4 1065| likst.C.a.K.-u. N. -——| | 2 Sch d. 0 N Ps

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22} 8TZ Kurm. Obl.1in.1. C, 93 Neum. Int.Sch, do. Ber!. Stadt-Obl. | Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhbe. (ane Pos. do.

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94

Holl. voilw. Duk. Neue dilo.

Friedrichsd'or

Disconto

485 | 191 13s 13 3 UREPAE A

Nicht-Amiliche Cours-Notizen. Berlin, 23. Januar. (Ende der Bür Oest. 53 Met. 897. 48 do. 792, B.-Actien 806. Russ, Engl. S Poin. Pfbr. —. do. Part. 59, Nied. wirkl. Sch. 401. do. 62 Anl.9 Neap. Engl. 833. do. Falc. 741. Amsterdam, 18. Januar. Niederl. wirkl. Sch. 39. Kanz-Bill. 151. neue do. T5z. Oest. 58 Met. 514. Russ. (v. 1828) 91, do, (v. 1831) London, 17. Januar. 35 Cans, (ex Div.) 824. Dün. 66. Russ. 981.

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Königliche Schauspiele. Dienstag, 24. Jan, Fm Opernhause: Die Stumme b! Portici, große Oper in 5 Abtheilungea, mit Ballets; Mi! von Auber. (Dlle, Fanny Elsler: Fenela; Dile, Therese El ivird hierin tanzen.) Hreise der Pläve: Ein Play in den Logen des erften Ru ges 1 Kthlr. 10 Sgr. 2c. Fm Schartspielhaufe : rival, vaudeville en 1 acte. ) de la reprise de: Le jeu de l’amour et du hasard, coméd en 3 actes, par Marivaux. - 3) Monsieur Cagnard, folie jour en 1 acte. Königstädtisches Theater. Dienstag, 24. Jan. :

Gläser.

r C25] NEUESTE BŒRSEN - NACHRIGHTEN- Paris, - 17. Jan. 5proc. Rente ‘pr. compt. 96. 55, W

cour. 96. 60. 3proc. pr. compt. 66. 80. fin cour. 66, Ÿ

5proc. Neap. lin cour. 77. 55. 5proc. Röm. Anleihe 747. Z5proc. Belg. Auleihe 742.

86.

Franffurt a. M., 20. Jan. Oesterr. 5proc. Metall. 86

4proc. 765. 764. P22proc. 45. proc. 202, B. Bail

180. B, Poln, Loose

O77 7 .

Redacteux Foh n, Mitredacteux Cottel.

Gedrueckt het A. W.-Hay# |

(Preuss. Cowund Friedri zu Lissa zu Steuerräthen ernannt, ¡f nre, Gl a

4 | 995 | +4} j

68 Anl. 914. 8

Spectacle demandé: 1) Lond 2) La première représentalW

ij Der Berusteinring , oder: Die V} máhlung an der Ostsee, Zauber- Oper in 3 Akten; Musik

AECST S U A M R T E N E TIEE A S

5proc. Span. Rente perp,

Actien 1381. 1379. Part. - Obl. 1211, 1211. Loose zu 1000

Des Königs Majestät haben die Ober - Zoll - Fnspektoren y, Schrader zu Triebsees und Löser zu Zabrzeg (bei Berun) und die Ober - Steuer - Jnspeftoren v. Chamier zu Friedland

Seine Königliche Majestät haben den bisherigen Konsul Weis zu La Rochelle auf sein Ansuchen von seinem Amte zu entbinden und dagegen den dortigen Kaufmann von Heimbach F zu Allerhöchstdero Konsul an jenem Plate zu ernennen geruht.

b! Dounerftag den 26sten d. M., Nachmittags um 4 Uhr, Y wird die Königliche Akademie der Wissenschaften zur Feier des N Jahrestages Friedrichs II. eine offentlihe Sigung halten..

Die Königliche Akademie der Künste hat den Kalligraphen Jakob Friedrich Markwordt hierselbst, Lehrer am YJoa- chimsthalschen Gymnasium, so wie an der Luisenstiftung, auch Herausgeber einer theoretisch - praktischen Anweisung zur Schön- mud Schnellschreibekunst, zu ihrem afademischen Künstler ernannt und das Pateut unter heutigem Datum darüber aus- fertigen lassen.

Berlin, den 7. Fanuar 1832.

Königliche Afademie der Künste.

i (gez) Dr. Schadow.

/

L Abgereist: Der General-Major und Commandeur der 5ten / Infanterie-Brigade, von Utteuhoven, nah Frankfurt a. d. O.

:

Zeitungs-Nachrichten. ; Ausland.

"i Fraufkreicch,

5 Pairs-Kammer. Sißung vom 16. Fan. Das in

dieser Sißung vorgetragene Abdankungs- Schreiben des Herzogs v, Doudeauville (vergl, den geftrigen Artikel Paris vom 17ten) lautete folgendermaßen: „Mein Herr Präsident! Aus Gründen, die ih \chon vor dem Berichte des Herrn VBéranger über das Yairs-Gesey mitgetheilt hatte, muß ih auf das hohe Amt, wel- hes zu befleiden ich mir zur Ehre rechnete, verzichten. Fh muß es um so mehr, als jene Gründe mir ehrenwerth s{heinen, und als der Entschluß, der das Resultat derselben war, ein Opfer ec- heishte. Fm Uebrigen bin ih seit beinahe 6 Monaten unpäß- lih, und fühle daher, daß ich zu meinem großen Verdrusse mich beständig eines Mangels an Pünktlichkeit zeihen lassen müßte, der eben \o schr meinem Eifer, meinen Gewohnheiten und mei- uem Gewissen, als meinen Pflichten zuwider ist. Nur der Gedanke an den edlen Gebrauch, den meine Kollegen, deren Gesinnungen, Ad- \lhten und Meinungs: Aeußerungen i seit 17 Fahren gebührend zu würdigen gelernt, von ihrer Unabhängigkeit gemacht haben, kann mir einigen Troft dafür gewähren, daß ih an ihren Geschäften fkei- uen Theil mehr nehme. Der peinliche Gegenftand, mit dem sie s in neuester Zeit beschäftigt haben und dem ih nit fremd bleiben konnte, hat mich die Ausführung meines Planes bis heute verzögern lassen. Der Wunsch, Gutes zu stiften, hatte mich bewogen, in der Pairs-Kammer zu bleiben ; derselde Wunsch entfernt mich jeßt von derselben; er ist ich wage es zu be-

Berlin, Mitcwoch den 25îen Januar

1832.

der Hebel aller meiner Handlungen gewesen, und er wird bis zu meinem leßten Hauche die Beschäftigung, das Fnteresse, und vielleicht der Traum meines Lebens sehn. Empfangen Sie u. \, w.‘/ Der Graf Excelmans trat hiernächst mit dem Antrage hervor, daß, da dee 21, Jaunar vor der Thür sey, die Kammer sich mögli bald den Commisslons - Bericht über den Gese : Entwurf abstatten la}e, wodurch die Jahresfeier dieses Tages abgeschafft werden soll; er sprach die Besorgniß aus, daß slch sonst leiht die unangenehmen Auftritte wiederholen möchten, die im vorigen Jahre an jenem Tage in der Kirche von St. Germain-l’?Auxerrois und an andern Orten stattfanden. Die Versammlung nahm indessen auf diesen Antrag keine Rücksicht. Der Baron Mounier meinte, es müsse dieserhalb eine beson- dere Proposition auf das Bureau des Prásidenten niedergelegt werden; Herr Excelmans erwiederte aber, die Zeit dazu sey zu kurz. So blieb vorläufig die Sache und man schritt zur Tages ordnung. (Siehe den Schluß dieser Sißung.) Diese war ein Bericht über 18 Geseßentwürfe von örtlichem Fnteresse, auf de- ren Annahme der Baron Cuvier als Berichterftatter antrug. Nach ihm machten noch der Herzog von Crillon und der Graf von Bondy. über 47 ähnlihe Geseß-Entwürse Vortrag. Die Kammer wollte sich damit in ihrer nächsten Donnerftag-Sizung beschästigen. Der Graf Ro h entwicelte hierauf seine Pro- position über die durch die Post versandten und nicht abgehobe- nen Gelder; sle wurde einer Kommission zu Prüfung überwie- sen. An der Tagesordnung war jeßt die erathung über den Geseß-:Entwurf, wodurch die Deputirten-Kammer das Geseß vom 11. Sept. 1807 wegen der Pensionirung der höheren Staats-Beamten ganz einfach aufheben wollte, während die Konmission der Pairs-Kammer darauf angetragen hatte, bloß das Maximum der Pension von 20,000 auf 12,000 Fr. zu er- mäßigen. Der Graf Roy sette die Gründe zu diesem Amen- dement auseinander und berief sich dabei hauptsächlich auf den Umftand, daß, wenn über die Pensionirung der höheren Beam- ten gar nichts festgeseßt würde, mancher Minister, der unter an- deren Verhältnissen gern aus der Verwaltung ausschiede, sich leicht bewogen fühlen möchte, am Ruder zu bleiben, weil er sich in einer unbemittelten Lage befindet. Die Grafen Cornudet und Cornet befämpsten das Amendement; Leßterer aus dem Grunde, weil die Pairs-Kammer slch dadurch in einer Geld-:An- gelegenheit, die zunächst von der Deputirten-Kammer ausgehen müsse, die VFnitiative beilegen würde. Der Graf von Pontécou- lant erbliéte in dem Antrage der Kommission nichts, als die Absicht, ein Gese beizubehalten, das {hon unter der vorigen Dhnasftie oftmals niht mehr in Anwendung gekommen sey: o habe man z¿. B., als man bei dem Austritte des Herzogs von Richelieu diesem Minister eine National - Belohnung habe zuer- fennen wollen, sich dieserhalb an die Deputirten- Kamnier ge- wandt, die ihm eine Dotation von 25,000 Fr. Nevenúen ausge- seßt habe. Der Graf von la Villegontier hielt es jedenfalls für überflüssig, in dem Geseß-Entwurfe der Marschälle zu erwäh- nen, da diese ihr Gehalt lebenslänglich behielten und die Pen- sion ihrer Witwen bereits dur ein Geseyß bestimmt seh. Der Graf Roh willigte hierauf darein, daß man das Wort „Mar- \chälle‘/ ftreihe. Als es indessen zur Abstimmung fam, wurde das Amendement gänzlich verworfen, und der Geseß-Entwurf ging in der von der Deputirten-Kammer beliebten Abfassung mit 56 ge- gen 15 Stimmen durch. Am Schlusse der Sitzung legte der Graf Excelmans noch auf das Büreau des Präsidenten eine reglementsmäßig von drei Pairs unterzeihnete Proposition des Fnhalts nieder, daß die Kammer sich unverzüglich mit dem Ge- seß-Entwurfe wegen der Abschasfung der Jahresfeier des 21. Fan. beschäftige. Dieser Antrag wurde indessen zun zweitenmale, auf die Bemerkung des Grafen Molé, daß die gesammte Kammer allein besugt sch, einer Kommission vorzuschreiben, binnen weicher Frist sle ihren Bericht abfiatten solle, durch die

vorläufige Frage beseitigt.

Deputirten-Kammer. Sißgung vom 16. Fan. Zu Anfang dieser Sigung wurden 15 Geseß-Eutwürfe, wodur eben so viele Departements zur Ausschreibung außerordentlicher Steuern Behufs der Beschäftigung der arbeitenden Klasse ermächtigt werden, mit 235 gegen 2 Stimmen angenommen. An der Tagesorduung war hierauf die Berathung über das eigene Bud- get der Kammer. Nachdem die in dem Jahre 1830 flattgehabte Mehr- Ausgabe im Betrage von 16,677 Fr. 95 Cent. auf den Etat von 1831 übertragen worden, beschäftigte man sich mit dem diesjährigen Budget, das die Nechnungs: Kommission auf 560,000 Fr. (ftatt der früheren 600,000 Fr.) festgestellt hatte. Es befin- den sich in dieser Summe in 1sten Kapitel 47,000 Fr. an Ent- schädigung für den Präsidenten und die beiden Quájtoren. Auf den von Hrn. Périn gemachten und Hra, Beanuséjour un- terstüßten Antrag, dem Präsidenten gar keine Entschädigung mehr zu bewilligen, ihm auch das bisher von ihm bewohnte Hô- tel zu entzichen, wurde keine Rücksicht genommen. An WBesol- dungen fr die gewöhnlichen Beamten der Kammer twerden im Uten Kapitel 154,300 Fr. verlangt, welche Sunime Hr. Charlemagne um 5000 Fr. als das Gehalt eines fürzlih mit Tode abgegan: genea Staatsboten ermáßigt wissen wollte. Das ganze Geschäft der beiden Staatsboten , bemerkte der Redner, beslehe darin, 5 Tage hinter einander im Sisungssaale müßig zu sien, am 6ten der Pairs-Kammer eine Botschaft zu überbringen, uud am 7ten sich von den Beschwerden der Woche auszuruhen; er würde hier- nach glei auf eine Ersparniß vou 10,000 Fr. angetragen haben, wenn es nicht hart - und unbillig wäre, einen achtbaren Greis, wie Herrn Giraud (den noch lebenden zweiten Staatsboten ), eines langjährigen Einkommens zu berauben. Der Berichters ftatter Herr Bailliot bemerkte, daß die Frage, ob das Gescháft der Staatsboten hinführo durch die Thüchüter versehen werden fönnte, im Schoße der Kommission erörtert worden sch, daß man inzwischen eine solhe Aenderung für unverträglich mit der Wüúrde der Kammer gehalten habe ; indessen schlage die Kommission vor, demneu anznstellenden Staatsboten nur ein Gehalt von 3000 Fr.

haupten von jeher der Gegenftand aller meiner Gedanken,

zu bewilligen, Der Antrag des Herrn Charlemagne wurde hier-

S E

auf vertvorfen und das betreffende Kapitel nah Abzug der 2000 Fr., die auf das Gehalt. des einen Staatsboten erspart wec- den, mit 152,300 Fr. angenommen. Das 1Ullte Kapitel ent- hält 5400 Fr. für die silbernen Medaillen der Deputirten. Herr Portalis meinte, 1900 Fr. ließen sh hier sparen, wenn man die Medaillen aus Kupfer anfertigte. „Warum nicht lieder aus Leder oder Papier-:maché? ‘/ riefen hier mehrere Stimmen. Der Antrag fand natürlich keine Unterstüßung. Jn dem IVten Kapitel werden 29,600 Fr. an Miethe für das Hotel des Präsidenten, in dem Vten 3500 Fr. an Gehalts-Zulage für die Veteranen:Compagnie der Kammer, in dem VIten 149,000 Fr. an Drukkoften für den Moniteur und den Sténographe, in dem VIlten 12,000 Fr. an Bureau - Koften und Zeitungs - Abonnements verlangt. Herr Dubois von der niederen Loire äußerie über diesen leßteren Ausgabe - Titel, daß die Bibliothek der Kammer viel zu kärglih ausgestattet se); man halte nicht einmal die Augsburger Allgemeine Zeitung, eben so wenig die periodisch er- scheinende Sammlung diplomatischer Verträge; der Mangel an positiven Kenntnissen über die fremden Verfassungen und Gesey- gebungen mache sich täglich fühlbar; so habe man noch unlängst über die Preußische Militair-Verfassung viel hin und her debat- tirt, ohne daß auch nur ein einziger Redner irgend eine Kennt- niß davon gehabt dátte. (Gelächter. . . . Das is sehr wahr!) Eben #o spreche man viel über die vortrefflihe Städte: Ordnung in Preußen, ohne daß man auch ‘uur ein einziges Dokument be- sie, das hierüber einiges Licht verschasste. Das Vlte Kapitel wurde \ch{ließlich um 1000 Fr. erhöht, nämlich 6000 Fr. an Bu- reati-Kofien und 7000 Fr. an Zeitungs - Abonnements. Das Vlilte und das VIlIlte Kapitel enthalten resp. 15,000 und 8000 Fr. für Heizung und Erleuchtung, das IXte 15,000 Fr. für Wa- genmiethe, das Xte 8000 Fr. für die Bibliothek (dieses leptere Kapitel wurde auf den Antrag der Quástoren um 40900 Fr. er- höht); das Xlte Kapitel 3000 Fr. für Feste und Flluminatio- nen, das XIlte 7000 Fr. fuür Kleidung der Beamten ; das XI1=lte 8000 Fr. für die Erhaltung des Mobiliars, das XIVte 19,000 Fr. füc die Erhaltung der Gebäude, das XVte 36,000 Fr. au diversen Ausgaben, das XVlte endlich einen Reserve-Fonds von 43,700 Fr. Das ganze Budget beläuft sich hiernach ver- möge der bewilligten Zuschüsse auf 565,000 Frauken. Nachdenm1 der ganze Ausgabe- Etat angenommen worden, er- öffnete Hr. Thouvenel die Berathung tiber das Budget für 1832. Er bemerkte im Wesentlichen, daß er, wenn man die Ausgaben nicht bedeutend ermäßigte, für die Verwersung des Budgets ftimmen wtirde, Hr, Audryh v. Puyraveau detitete in einem sehr ausführlichen Vortrage auf verschiedene Ersparnisse hin, die er, insofern man den Tilgungs-Fonds einzöge, auf nicht weniger als 500 Mill, berehnete. Hr. Pagès meinte, es sch eine bittere Jronie, daß die Kommission bei einem Budget von 1 Milliarde nur auf eine Ersparniß von 10 Millionen antrage. „Jh irre mich sehr,“ äußerte er, „oder wir fichen zwischen dem allgemeinen Elende und der Empörung in der Mitte, dergestalt, daß wir entweder große Ersparnisse machen, oder auf große Ge- fahren gefaßt schn müssen. Jch hoffe daher au, daß die wah- ren Freunde der Freiheit und der gesetzlichen Ordnung alle die Opfer bringen werden, die der Drang der Umstände unerbitt- lih erheischt. Noch sind wir im Hafen und können dem Sturme entgehen; besser if es, wir erhalten uns einen Theil der Güter des Friedens, als daß wir das Ganze in dem furchtbaren Kampfe der Revolutionen aufs Spiel seßen. Die außerordentlihen Aus- gaben für das laufende Jahr werden auf 141,000,000, die ge- wöhnlihen auf 956,000,000 veranshlagt. Seit der Vorlegung des Budgets haben wir bereits über 24,000,000 an Zuschüssen bewilligt, und die Minister verlangen deren noch für eine Summe von 50 Millionen. Wir haben dem Könige 12 Millionen, den Kronprinzen 1 Million ausgesezt; das ganze Budget beträgt hiernach 1184 Millionen. Rechnen wir hierzu die 80 Millionen als das Nesiduum des Emigranten-Entschädigungs-Fonds, die 50 Millionen aus dem Ertrage des Berkaufs der Waldungen und die 300 Millionen, zu deren Ausgabe in Schaßkammer-Scheinen wir die Minister autorisirt haben, so ergiebt si{ch hieraus, daß es slch um eine Summe von 1614 Millionen handelt. Nach dieser Auseinandersebung, die eine sehr lebhafte Sensation erregte, ließ sich der Redner in einige allgemeine Betrach- tungen über die Eröffnung voa Anleihen ein, wobei er seine Meinung dahin aussprach, daß der Zinsfuß niemals ermäßigt, noch der Tilgungs - Fonds geschmáälert werden dürfe. Als Mittel, die Einnahme zu erhöhen, ohne den Steuerpflichz tigen eine neue Last aufzulegen, {lug Hr. Pagès vor: 1) gleich jeder anderen beweglichen und unbeweglichen Nachlassen schast au von den Staatspapieren bet deren Vererbung gewisse Pco- zente zum Besien des Fiskus einzubehalten; 2) zu verlanzen, daß die Schlußzettel über wirklihe Renten- Verkäufe, die an der Börse durch die Wechsel-Agenten geschehen, auf Stempelpapier geschrieben werden; 3) die Summe der Pensionen im Gesammt- betrage vom 85 Miu. Fr. durch Abzúge von allen Pensionen úber 1200 Fr. um 5 Mill, zu ermäßigen. Der Redner kam hiernächst aufdieAusgaben zusprechen, Bei denen des Justiz-Ministerinms, meinte er, ließen slch 3 Mill. und bei denen des auswärtigen Departements 4 Mill., so wie eine gleihe Summe bei dem Mi- nisterium des öffentlichen Unterrichts, ersparen; 6 Mill. würden sich bei dem Handels-Minifterium, 12 Mill, bei dem Ministerium des Innern und fast 11 Mill. bei dem Kriegs - Ministecium er- úbrigen lassen. Eine gleiche Ersparniß, wie diese leßtere, hielt der Redner au bei dem See- Ministerium für zulässig, fo wie eine Summe von 16 Mill, bei dem Finanz- Ministecium; die Gesammt - Ersparnisse würden slch hiernach auf 57 Mill. belan- fen. Am folgenden Tage sollte die Berathung fortgesest werden.

s 16 17. Jan. Gestern fkatteten der Maire und die Ad- junften des Bezirks von Sceaux, von dem dortigen Unter:Prä: feften gesührt, dem Könige ihren Glücfwunsh zum neuen

Fahre ah. Das YJuyustitut von Frankreich hat statt der verstorbencu Her-

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