1832 / 26 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Aus Oppeln schreibt mau: Der Landesálteste von

hat zeither jähr-

Aulook auf Kochanowig im Lubliniger Kreise die Jugend, in

lich bei den Schulprüfungen Schulbücher an

diesem Jahre aber über hundert Gebet: und Gesangdücher, mehr

als 50 Kthlr. im Werthe, vertheilt und befördert dadurch rühm- lich den Gesang sowohl als überhaupt die religiöse und morali- {he Bildung.

Mit dem heutigen Blatte der Staats - Zeitung wird ein Probeblatt des vom 1. Februar d. J. ab ershceinenden Maga- ¿ins für die Literatur des Auslandes ausgegeben.

# * #

E16 let; In der Residenzstadt Berlin waren erkr. genes. geftorb, Bestand

bis zum 23. Fan. Mittags 2270 840 1425 5 Hinzugek. b. z. 24, Fan. Mittags - 1 -

Bis zum 24. Jan. Mittags Summa 2270 841 1425 Hierunter sind vom Militair 35 18 17 - Die Krauken befinden sich im Hospital der Charité. R Nen e aen

In Brünn war am 12. Januar der noch in ärztlicher Behandlung gebliebene Cholecrakranke genesen, \o daß an ge- dachtem Tage fein Cholerakranker mehr, weder beim Civil noch beim Militair, in der Stadt und in den Vorstádten vorhan- den war.

In Newcastle erkrankten am 15. Jan, 16 Personen; es starben 5 und genasen 18, Fu Gateshead erkrankten an dem- selben Tage 2 Personen und ftarb 1. Seit Ausbruch der Cho- lera in England sind im Ganzen 1812 Personen erkrankt und 614 gestorben.

4 Bata: 4

Die allgemeine Freude, nit der die Bewohner Berlins die Cholera-Epidemie seit dem 5ten Fanuar in ihren Mauern als er- loschen angesehen haben, is dur die seit dem 16. Fanuar an- gezeigten neuen Erkcankungfälle sehr getrübt worden. Die Furcht hat aufs neue die Gemüther ergriffen; zwar gleicht sle nicht jenem panischen Schrecken, von dem bei dem ersten Ausbruche der Epidemie die ganze Stadt befallen war, zu dessen Erzeugung und Steigerung die Gründe von allen Seiten slch lange gehäuft hatten, und der dahinschwand, sobald man dem gefürchteten Feinde näher ins Auge geschauet hatte; denno aber ift sle größer, als die Umstände fie erheischen und entshuldigen.

Eine jede Epidemie muß von ihrem Entstehen bis zu ihrem Ende ein Steigen und ein Fallen, nicht bloß in Hinficht auf die Anzabl der von ihr Ergriffenen, sondern auch in Hinsiht auf ihre Intensität, in Hinsicht auf die Heftigkeit, mit der sle die einzelnen Krankheitsfálle ausprägt, beobachten; und so läßt sich denn nicht’ allein aus der Anzahl der Erkrankten, sondern auch aus dem Gepräze, das die Mehrzahl der Eckranfungsfälle an sich trägt, Über den jedesmaligen Stand der Epidemie mit Gewißheit

100

gewendet, läßt mit Gewißheit den erfreulichen Schluß ziehen, daß dieselbe im Hinscheiden begriffen ift, Der Verfasser dieser Zeilen hat seit dem 17. d. M. die in dem Charité-Lazarethe befindlichen Choléra- Kranken täglich gesehen; bei der Mehrzahl derselben zeigt sich die Krankheit in so milder Form, daß bei Einigen die Epi- demie sich in leichteren Umrissen nur eben andeutet, oder daß bei Anderen, selbst bei den s{chwerer Erkrankten, doch nur ein- zelne charakteristishe Symptome besonders ausgebildet siud, dage- en audere, eben so wesentliche, oft ganz fehlen. Daher geht auch die

ehrzahl der Fälle der Genesung entgegen, während in den früheren Stadien der Epidemie der Tod sich kaum mit zwei Drittheilen der Erkrankten begnügte. Erwägt man dabei noch, daß die im Lazarethe befindlichen Kranken meist {on an anderen Kraukhei- ten in der Charité daniedertagen, und daß troß der Begünsti- gung, die diese von Krankheit geschwächten Constitutionen der Cholera darboten, sie sih dennoch in der Mehrzahl nur uavollkommen auézu- bilden vermochte, so läßt sh daraus nur noch mehr auf das Erlöschen der Epidemie schließen. Auch in der Stadt macht noch úberall der epidemishe Einfluß in s{chwachen Zügen sein Recht geltend; Diarrhoeen, oft mit Erbrechen und anderen verdächtigen Shmpto- men verbunden, sind noch an der Tagesorduungz; da aber die Epidemie hier niht ;nehr aus dieser milden Form heraustritt, so zeigt slch überall, daß theiis die äußeren Einflüsse aufhören, dur welche sle erregt wird, theils die Empfänglichkeit der Men- schen für die Kraft dieser äußeren Ursachen immer mehr ahb- nimmt. Die Epidemie tödtet si selbst, wie sie sich \cibst, aller äußeren Macht zum Trog, ins Leben rief.

Dr. August Berend.

Nicht- Amtliche Cours- Notizen.

Berlin, 24. Januar. (Ende der Börse.) OVest. 58 Met. 893. 42 do. 793, B.-Actien 806 Russ. Engl. 99-7. Poln. Pfur. —. do. Part. 59. Nied. wirkl. Sch. 461. do. 6Z Anl. 914. Neap. Engl. 834. do. Fale. 742

Amsterdam, 19. Januar.

Niederl. wirkl. Sch. 3815. Kanz-Bill. 15,5. 62 Anl. 912; 5g Det. 811.

Oecet.

Berl er Bor s e Den 24. Januar 1822.

Amil. Fonds- und Geld-Coors-Zettel. (Preuf/s.- Cour.) |Zf. (frief.| Geld.4

494 [948 14011 1011

STE

(df. tirtef.| Geld.

992 1955 1055 1067

St.-Schuld-5ch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Obl. m. 1. C. Neun. Int.Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.

Üstpr. Ptfandbrf. Pomm. Pfandbrf. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. kst. C. o. K.- u. N. ZeSch. d K.- u N:

Holl. vollwv. Duk. Neue dito, Friedrichisd'or

93 953 954

94

99

= 181

39 97

[eq

urtheilen, Dies auf den jeßigen Stand unserer Cholera-Epidemie an-

Wechsel- Cours.

Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mh: 2 Mt. 2 Mt. 2 Me

S Mt

) Tage 2 Vit. 3 Woch.

Kurz

Amsterdam

Augsburg

Cte Y

Lei zig 100 Thl Frankfurt a. M. WZ. 4150 FI.

Peters Durs B e 100 Rbl. Warschau 600 FL

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 25. Jan. Jm Opernhause, zum erftenmale derholt : Die Kirmeß, komische Oper in 1 Aft, von E. Dey Musik von W. Taubert. Hierauf: Das Schweizer - Milt chen, pantomimis%es Ballet in 2 Abtheilungen. (Dlle, Fi Elsler: Liesli. Dlle. Therese Elsler wird hierin tanzen.)

Im Schauspielhause. Pour la quatrième représent de Mr. Closel: 1) Molière chez Ninon, comédie en 1 a en vers. 2) La seconde représentation de: Rabelais, ou: Presbytère de Meudon. vaudeville nouvean en 1 acte. d

| tomische Oper in 1 Aft:

R | R

Grosshz. Pos. do. 981. DISCONIO 4% «as

Tyr

famille Riquebourg, vaudeville en 1 acte, par Scribe. la première pièce M». Closel remplira le rôle de Mol dans la seconde celui de Rabelais, et dans la troisième \ de Riquebourg.

Donnerstag, 26. Jan. Fm Schauspielhause: Die Li fteiner, dramatisches Gedicht iu 5 Abtheilungen, nebft einem spiele in 1 Aft.

Königstädtisches Theater. L Mittwoch, 25. Jan. Glúckskind und Unglüksvogel, spiel in 1 Aft. Hieranf: Der Staatsgefangene, Posse in ten, von Th. Hell. Zum Beschluß: Die musikalische Sp Musik vou Halévy.

NEULSTE BERSEN - NACLHZEICEETEN

Paris, 18. Jan, Z5proc. Reute pr. compt. 95, 85 cour. 95. 90. SDproc. pr. compt. 66. fin cour. 66 Iproc. Neap. pr, compt. 77, fin cour. 77. 5, 5proc. & Rente perp, 534, 5proc. Röm. Anleihe 742, Zproc. Wel, leihe TA42,

Frankfurt a. M,, 21. Jan. Oesterr. 5proc, Metall, 9 86. 4proc. 76%, 7614. 21proc. 45. 1proc. 202. B. Y Actien 1385. 1382, Part. - Obl. 1212, 121. Loose zu 100 180. B. Pol. Loose 572. 571,

Nedacteur Joh n. Mitredacteur Cottel. ; Li Bedruckt bei A. W. Hay

Allgemeiner

Anzeiger für

die Preußischen Staaten.

Bekanntmachungen.

Von dem Königl. Preuß. Hofgerichte von Pommern und Rügen, sind durch die heute erlassenen, in den Stralsunder - Zeitungen ia extenso aÿsgedruckten Vor- ladungen alle diejenigen aufgefordert, welche an das, von dem Herrn Oberst -Lieurenant und Ritter, Frei- herrn Carl von Kroßow, an den jegzigen Eigenthümer D. F. Hol, mit Jubegriff der Saaten und Akerar- beir verfaufte, im Franzburger Kreise und dem Kirch- spiele Kenz belegene vormalige Lehngut Satel mit der Meierei Stubbenhagen, aus irgend einem gemein- réchtlichen oder lehnrechtlichen Grunde Real-Ansprüche und Forderungen haben könnten, daß sie solche am 1. Dezember d. J. oder 12. Januar, oder 23. Fe- bruar fk. J. hierselb#| angeben und bescheinigen, widrigenfalls sle durch den am 22. März k. J. zu er- lassenden Präclusiv - Abschied für immer damit wer- den abgewiesen werden.

Datum Greifswald, den 20. October 1831. Kön igl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rugen. : v. Möller, Director.

Gerichtliche Vorladung. | Die majocennen und die Vormund\chafc der mino- rennen Kinder des im Juni d. J. in Berlin verstor- benen, und in Bergen wohnhaft gewesenen Juliur Chrizoph von der Lanken, haven sch bei dem Anfall der váterlichen Verlassenschaft das beneficium Inven- tarii untd das jus abstinendi vorbehalten und gegenwär- tig das Königl. Hofaericht ersucht, zur völligen siwern Ausmittelung des Schuldenstandes publica proelamata zu: erlassen 8 4 i Solchem nach fordern wir hierdurch alle und jede, welche an den Nachlaß des verstorbenen Julius Chri- stoph von der Lanken, vormaligen Besißers der Güter Lankensbura, Presenske und Juliuéruh, zulegt in Ber- gen auf Rügen wohnhaft , Forderungen irgend einer Art haben, daß sie solche am 22. December dieses, oder 27 Januar, oder 2. März künftigen Jahres Morgens 10 Uhr hieselbst angeben und bescheinigen, bei Vermeidung der sons ordnungémaßig stattfindenden Nechrsnachtheile und bei Strafe der gänzlichen Prd- clusion und eines ewigen Stillschweigens, als worin sie nah dem am 30. März k. J. zu publicixenden Ab- schied verfallen werden. Datum Greiféwald, den 19. November 1831. Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rugen. i (L. S.) v. Möller, Director. Der von hier gebürtige Tischler Melchior Friedrich Rudolphi, - welcher sich in den Jahren 1770 bis 1775 auf die Wanderschaft begeben und über sein Leben und Aufenthale kêine Nachrichten gegeben hat, oder dessen Erben und Erbnehmer, werden auf dén Antrag des Cu- rators desselben hierdurch aufgefordert, sich binnen 9 Monaten oder längstens in dem auf den 3. Mai 1832, Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Referendar Förstemann anberaumten Termine zu melden und weitere Anweisungen zu ge- wárktigen. Im Unterlassungsfalle wird der Melchior Friedrich Rudolphi für rodr erflart und sein Vermöd- gen dessen legitimirten Erben zugesprochen werden. Nordhausen, den 21. Juni 1831. / önigl. Preuß. Land- und Stadtgericht das.

Nachdem anaezeigt worden, daß der Tischlergeselle Ernst Christian Henrich Schröder aus Oldenburg, Sohn der am 8. Márz 1816 verstorbenen Maria Engel Schu- macher zu Wardenburg, Amts Oldenburg, im Jahre 1806 auf die Wanderschaft gegaugea, von dessen jezi- aen Aufenthalt, Leben oder Tod aber nichté bekannt sey ; werden auf Ansuchen des Curarors über das dem Abwesenden zugefallene mütterliche Vermögen, det Brinksizers Johann Hinrich Gendes zu Wardenburg der Tischlergesele Ernst Christian Heurich Schröder, oder dessen etwanige Leibeëerben hiedurch aufgefordert, sh am 3 April 1832 bei dem unterzeichneten Land- aerichre in Person, o. er durch gehörig legitimirte Ge- oollmâchtigte, zur Empfangnahme der Verlassenschaft der weiland Maria Engel Schumacher zu melden, un- ter der Verwarnung, daß widrigenfalls dieses Vermd- gen, gegen Leistung der geseulichen Caution für die eventuelle Rückzahlung den sich als die nächsten Erben Legitimirenden, werde ausbezahlt werden.

Oldenburg, am 20 December 1831. Großherzoglich Oldenburgisches Landge- riht des Kreises Oldenburg.

Anzeige für Apotheker,

Mit Bezugnahme auf meine frühere Bekanntmachung in den öffentlichen Blättern, zeige ieh hierdurch an, dass zu Ostern 1832 noch einige Pharmaceuten, wel- che sich Behufs ihrer Studien und Staatsprüfuug nach Berlin begeben wollen, in meinem Institute Aufnahme fiuden können, Die Bedingungen sind s0 gestellt, dass es fast unmöglich ist, auf eine billigere und zu- gleich an»ztändigere Weise hier zu subsistiren, der Vor- theile uicht zu gedenken, welche das [ustitut den suu- direnden Pharmaceuten in jeder Hiusicht gewährt, Postfreie Anfragen erwarte ich bis Mitte Februar 1832, da später eingehende leicht unberücksichtigt bleiben dürften.

Berlin, im December 1831.

Professor Lindes.

Bekanntmachung.

Die hiesige mir eigenthl mlich zugehdi ige Apothek« beabsichtige (h, Familien-Verhältnisse wegen, aus freier Hand zu verkaufen. Darauf Reflectirende ersuche ich hierdurch, sich deshalb, entweder persdnlich oder in frankirten Briefen , baldig| an mich zu wenden, um das Nähere darüber zu erfahren. :

Wallhausen (Kreis Sanzerhausen, Neg. Bezirk Mer- scburg), den 5 Januar 1832. :

August Feyrabend, Apotheker.

Literarische Anzeigen. Bei C. F. Plahn in Berlin, (Jägerstraße Nr. 37), ist so eben erschienen : i Königl. Preuß. Arzenei - Taxe.

Gr. 8vo. auf Schreibpapier in gedruckcem Umschlage, steif broch. Preis 10 sgr.

Die am 24. d. erschienene Nr. 4 der Juristi- schen Zeitung f. d. K Pr. Staaten enthält: 1) Personal-Veränderungen ; 2) neue Geseze und Verord-

nungen; 3) Uebersicht der Geschäfte der Preuß. Ge-

rihtshdófe im Jahr 1839, (Forts); 4) Ueber Alimenta- cionspflicht, v. Dr. Löwenberg; 5) Ueder Todesstrafen, (Schluß) v. Jahn. Beilage: Versonalbestand und Ressortverhältnisse der Justiz am Anfang 1832. Man abonnire bei sammtl. Königl. Postêm:ern auf l Jahr mit 4 TDhl., bei allen Buchhandlungen viertel- ¡ährlich mit 1 Lhl.

Ed. Brandenburg, Ober-Walliraße Nr. 6

Bei C. F. Plahn in Berlin, (Jägerfraße Nr. 37), sind erschienen : Pharmacopoea borussica. Editio quinta, dto, 2D LTE (ar,

deutsche Uebersezung der lateini- Men Urt, Obe Syo. 1.Thl, 221 Gu Lindes, Prof, vollständiges Wörtervu ch zu der neuesten Ausgabe der Pharmacopoea bo- russìca, Wie auch zu dec vierten Auégabe und ihrem Anhange. Für angehende Aerzte, Wund-

ärzte und Apotheker. Gr. 8vo. 1 Thl.

Annalen der deutschen und ausländischen Criminal-Rechtspflege. Herausgegeben von dem Criminal-Direktor Hißig in Beclin. Erster Band, 1828, 458 Seiten; zweiter Band, 1828, 446 S. ; dritter Band, 1829, 378 S.; vierter Band, 1829, 424 S. ; fünfter Band, 1829, 445 S.; sechs- ter Band, 1830, 426 S.; siebenter Band, 1839, 462 S. ; achter Band, 1830, 458 S.; neunter Band, 1831, 452 S. ; zehnter Band, 1831, 436 S. : eilf- ter Band, 1831, 512 S.; zwölfter Band, 1831, 425 S. gr. 8vo. (Jeder Band zerfällt in zwei Hefte, die von I—X\1V. bezeichnet sind und wird auch im nächsten Fahre 1832 ganz auf die nämliche Weise fortgeseßt).

Preis der ersten zwölf Bände 24 Rthlr.,

auf ein Fahr herabgeseßter Preis 16 Thl. In den Göttinger Anzeigen Stück 65 von 1831

heißt es von diesen Annalen: „S0 sehr man es auch

erwarten konnte, daß der, als ausgezeichneter Ge- schäftsmann und vielseitiger Gelehrter rühmlichst be- kannte Hr. Herausgeber, auch bei der Redaction die- ser Annalen den Hoffnungen entsprechen würde, welche das juristische Publikum in ihrer Hinsicht hegte, eben so dreist darf man behaupten, daß jene Erwartungen in vollem Maaße erfüllt sind, und daß das Urtheil in Betreff der so trefflich und umsichtig erreichten

Ausführung des bei der Herausgabe beabsieztigten

Zwecks nur unbedingt zu Gunsten des Hrn. Heraus-

gebers ausfallen fann. Wer es, sey es als Theore-

tiker, sey es als Praktiker, nur irgend gefühlt hat, guf welchem unsichern Boden die Berufung auf eine, bei der Anwendung der veralteten und dem jeßigen

Rechtszustande so wenig angemessenen gemeinrechtli-

chen Quellen des Crimétnalrechts so wesentlich noth-

wendig gewordene, Ansicht der dieselben modificiren- den, abändernden und erläuternden, allgemeinen Praxis oder. eines allgemeinen Gerichtsgebrauchs, beruht, dem muß nothwendig ein Werk äußerst willkommen seyn, welches, wie das vorliegende, zur Nachweisung und zur Erkenntniß dieser Praxis die reichhaltigsten Ma- terialien enthält: auf der anderen Seite aber wird

auch dem Geschäftsmanne durch die Fülle der, wenn gle.ch gedrängt, aber dennoch in ihren wesentlichen]

Thatumständen mitgetheilten Rechtsfälle aus |

den außereuropäischen Welttheilen) eine Gelegah zur Uebung seines praktischen Blicts bei dem Ju riren und bei Beurtheilung der verbrechet| Zustände dargeboten, die ihm bisher durchaui mangelte, so daß auch-in dieser Richtung das! liegende Werë als einzig in seiner Art dasteht. Ü besondern Empfeblung dieses, so ganz uud gat das Bedürfniß berechneten Werks bedarf es di gewiß nicht; und dieses um so weniger, als der | sende Beifall, welcher eine Erweiterung desselben Bezug auf die Vermehrung der in jedem Fahre scheinenden Bändezahl, nothwendig gemacht hat, erkennen giebt, wie sehr der Werth desselben von! juristischen Publicum bereits anerkannt worden | _Daß ein Werk, welches ähnliche Beurtheilut in allen deutschen kcitischen Fnstituten erfahret (ih verweise z. B. auf die Fenaische allg. Lit. Y auf Schunks Jahrbücher der juristischen Lite u s. w.*), durch Mangel an beifälliger Aufi den Verleger nicht bestimmen kann, es im Preise! abzuseßen, liegt wohl zu klar am Tage, als da hierüber einer besonderen Bemerkung bedúürfte. | dennoch sehe ich mich zu dieser Maaßregel dur Rückstcht auf die traurigen Zeitumsiände veratili welche eine Su:nme von 24 Thlrn. schon als eit deutende Ausgabe erscheinen lassen. Um daher det richts - Bibliotheken und einzelnen Geschäftsmänt den Ankauf der thnen unentbehrlichen Sammlut erleichtern, will ih für diejenigen, wel! Jahrgang 1832 der Annalen bei der ih! zunächst gelegenen Buchhandlung bte len, den Preis der Fahrgänge 1828—1831 od ersten zwölf Bände auf ein Fahr von 24 Thl. 16 Thl. herabseßen. Mit dem 1. Fanuar 1833 insofern dann noch complette Exemplare vorhall Lao sollten, unwiderruflich der alte Ladenpreis | er cin.

*) In der eben erschienenen 11. Ausgabe von Feuerbl Lehrbuch des gemeinen peinlichen Nechts sagt der beril Hv. Verf. von diesen Annalen und der Zeitschrift fil Preuß Criminal-Rechtsvflege des Hrn. Herausgebers: ¡W Zeitschriften sind für denPraktiker u. Theovetiker gleich wid!

Berlin den 31. Dee. 1831. Ferdinand Dúmmle!

R an ee S E RLA r EDT D

Stuttgart. Jn der Hallber ger schen vorl Fran ckh schen Verlagshandlung ist erschienen, und allen Buchhandlungen, in Berlin bei C. F. Pla (Jágerstraß? Nr. 37), zu haben:

Briefe eines Versorbenen. Ein fragmentarisches Tagebuch aús England, les, Irland und Frantreich, (Deutsch

und Holland): Zweite Auflage.

Mit Stahlfichen und Lithographieen. Vier Bân

Mit Königl. Würremberg. Privilegium. - Der Fall is u6ch) selten vorgekommen, wie bei sen Briefen, daß mau in Frankreich und England /! gleicher Spannung der Vollendung eines deut! Werkes entgegen sah. Der Beifall, den die erfte? lage gefunden hat, wird bei dieser, um 2 Bände mebrten neuen, auf das Glänzendste geretfl Besiger der ersten Auflage können den 3ten und“

Band auch besonders erhalten.

Auslande“(England, Spanien, Portugal, Fran

Allgemeine

ÿ 26.

Preußi\ch{e Staats-Zeitung,

A

mtlihe Nachrichten. Mrt 968 LaCuN

Des Königs Majestät haben den Kommerzien- und Admi- (ts-Rath Richter zu Königsberg zum Geheimen Kom- zien: Rath Allergnädigst zu ernennen geruht.

Seine

Königliche Majestät haben den bisherigen Ober-Lan:

zerihts-Assessor Märker in Marienwerder zum Justiz-Rath dem hiesigen Stadtgerichte zu ernennen geruht.

Der bisherige Hofgerichts- Advokat Foanvahrs zu Kirch- dem ift, mit Beibehaltung seines gegenwärtigen Geschäfts- jirkfes und Wohnsißes, zum Justiz-Kommissarius bestellt worden,

Dem gen ist

Papier - Fabrikanten Fohann Oechelhäuser zu unter dem 17ten d, M. ein Patent:

1) auf die Anwendung der für neu und eigenthümlich an- erkannten, durch Zeichnung und Beschreibung erläuter- ten Einrichtung zur Reinigung des Papierzeuges und zur Trennung des Ganzzeuges vom Halbzeuge, sowohl für sih, als in Verbindung mit den bekannten Hollán- dern und Stampfen ;

9) auf die ebenfalls durch Zeichnung und Beschreibung er- länterte Dampf - Trocken - Vorrichtung für die in der Bütte geshöpften und geformten Papierbogen, in ihrer ganzen Zusammenseßung,

den Zeitraum von zehn nach einander folgenden Fahren und

ganzen

Ange

Umfang der Monarchie ertheilt worden.

fommen: Der Königl. Großbritanische Vice-Konsul

hite, als Courier von London.

Der Königl. Spanische Legations - Secretair bei der Ge- dishaft am Kaiserl. Desterreichishen Hofe, Chevalier della rre d’Ahyllo n, als Courier von Wien.

Zeitungs-Nachrichten.

Ÿ Deputirten - Kammer. i „„ in welcher Herr P einer der Vice -

orsiß

Herr v. Civrt klagte, daß das Minifterintm

A usland.

Frankreich.

Fn der Sibßung vom 17.

Präsidenten, erathung tber das O fort-

führte, wurde die ber den

¡Mirtigen Angelegenheiten die inneren ganz und gar vernach- ge; er habe geglaubt, daß man endlich ein von allen Seiten langtes Ersparungs-Syhstem einführen werde ; ftatt dessen suche n der Kammer in einem allerdi2gs sehr lihtvollen Berichte beweisen, daß jedwede Reduction von einigem Belange un- lih sey; die Verwaltung verkündige beständig eine bessere funst, doch wolle man ihr nirgends rechten Glauben schenken, Steuern wären höchft ungleich vertheilt, und nament-

seh ; ohne se die

Am Schlusse

das fleine Grundeigenthum viel zu stark bela- eine Aenderung in dem Besteuerungs - Shfteme Gesellschaft nothwendig ihrer Auflösung entgegenge- seines Vortrages machte der Redner

schiedene Vorschläge, wie si, seiner Meinung nach, die Staats- nahme erhöhen lassen würde, ohne die Lasten des Volkes zu

weren. geschlag

ter allein 59 Mill. bei dem Finanz - Minifterium.

Hr. Réallier-Dumas glaubte, daß si, ftatt der

enen 10 Mill., 73 Mill. ersparen lassen würden, wor- „Hüten

uns wohl ,‘“/ fügte er hinzu, „„das Geld der Stenerpflichti- für andere, als reelle und positive Bedürfnisse, für andere,

ehrenwerthe

oder nüblihe Dienstleistungen zu verlan-

. Hüten wir uns wohl, das Volk zu dem Glauben zu

tchtigen Schwe

, daß wir die’ Frucht seiner Ersparnisse, die es iße des Angesichts gewonnen, in überflüssigen Ausgaben

s{chwenden.‘/ Die Berathung wurde hier durch den Groß- gelbewahrer unterbrochen, welcher der Versammlung den der Pairs-Kammer bereits angenommenen, aus 45 Artikeln ehenden, Gesey-Entwurf üder die Verhaftung der Schuldner legte, Nach ihm ergriff Herr Berryer das Wort, um den Ministern einige nothwendige Aufschlüsse Über das Bud- , \0 wie eine General-Uebersicht von der Lage des Schaßes, zu

langen.

J. auf Mill.

ler herg

Die s{chwebende Schuld habe sich bereits im März 171 Millionen belaufen, zu deren Tilgung im April durch die Beroilligung einer außerordentlihen Grund- egeben worden sehen ; es scheine indessen, daß man den

[ag dieser Steuer nicht zu jenem Zwecke verwandt habe, und wvinshe sonach, daß man ihm hierüber einige Auskunst

e; bis

istände

liegenden“ Aktenstücken

bersicht

dahin erlaube er sich, eine Uebersicht von dem der Finanzen, wie ihm solher nach den ihm erscheine, zu geben. Jun dieser

suchte der Redner durch Zahlen zu beweisen, daß das

ats:Jahr 1831 durch die gehabten Mehr-Ausgaben, so wie durch Ausfall in der Einnahme, mit einem Deficit von 112 Mill.

ließe 5

hierzu kämen die früheren Deficits aus der Zeit der

tiserlihen Regierung und der wiederhergeftellten Monarchie, \o f aus den 5 leßten Monaten von 1830, im Gesammtbetrage

A :llifte 1110 Mill. Fr. ch 50 bis 60 Mill,, die

ill, ; das Budget von 1832 betrage mit Einschluß der Rechne man zu allen diesen Summen

der Scha stets in Kásse haben müsse,

ergebe sich hieraus flar, daß die für 1832 zu deckende Summe

P auf 1540 bis 1544 Mill. belaufe; die Einnahme seh aber

7 auf 978 Mill. veranschlagt, so daß sich ein Ausfall von min-

lens 560 M

ill. zeige; hiervon sollten 50 Mill. durch den an-

weitigen Verkauf von Waldungen gedeckt werden, \o daß im-

t noch die E

ein Deficit von 510 Mill. bleide, nit zu gedenken, innahme auf 978 Mill, wahrscheinlih zu hoch veran- ; auf dem Wege der bereits bewilligten Anlefhen, so

——- ———

der Schaß silch eine Summe von 265 Millionen verschaffen; rechne man diese von jenen 510 Millionen ab, so bleibe noch eine \s{webende Schuld von 245 Millionen. Der Nedner verlangte \ließlich die Vorlegung der (bereits gestern erwähnten) Aktenstücke. Der Königl. Commissair, Herr Duchatel, erklárte, daß Nichts der Mittheilung dieser Aften- flúce im Wege flehe; was dagegen die von dem vorigen Redner gegebene Uebersiht von der Lage der Finanzen betreffe, so seh dieselde völlig unrichtig, da man die früheren nit konsolidirten Staatsschulden unmöglih auf Rechnung des diesjährigen Bud- ets bringen könne; dieses Budget belaufe sich nur auf 1110 Mill. Nach einer Replik des Hrn. Berryer ließ Hr. Thiers sich über das Budget in. einer Rede vernehmen, die fast den ganzen Nest der Sizung ausfüllte. Aus seinen weitläuftigen Zahlen - Angaben ergiebt sich Folgendes: Das Ausgabe - Budget von 1831 war anfangs nur auf 1172 Mill. berechnet; durch die im Laufe des Jahres 1831 aber nachträglich bewilligten Sum- men für verschiedene Gegenftände stellt slch dasebe auf 1233 Millionen. Das Budget für 1832, mit Einschluß der Civilliste, beträgt 1112 Mill. und, nach Abzug der von der Kom- mission beantragten Ersparnisse, 1102 Millionen. Die Einnahme war für 1831 auf 947 Millionen veranschlagt und hat anch ziem- lich so viel eingetragen. Fúr 1832 wird sie auf 978 Mill. an- genommen, Zur Deckung des Deficits der beiden Fahre 1831 und 1832 sind folgende Summen angewiesen: 54 Mill. als der Nest des Emigranten-Entschädigungs-Fonds ; 200 Mill, durch eine Anleihe in Renten, durch die Ausgabe in Schagkammer-Schei- nen und durch den Verkauf von Waldungen zu beschaffen; 50 Mill., zu deren Anleihe die Regierung bereits im vorigen Fahre ermächtigt worden ; 46 Millionen aus dem Ertrage der außeror: dentlihen Grundfteuer; 6 Mill. an Gehalts - Abzügen; endlich 50 Mill. als der Betrag des neuen Kredits, der durch das Gese von 1831 verlangt worden ift; in Summa 406 Mill. Hiervon sollen 286 Mill. dem Budget von 1831 zu Gute kommen, um die Ein- nahme mit den Ausgaben auszugleichen, Der Reft von 120 Mill. aber soll auf das Budget von 1832 überiragen werden, so daß sich hier nur noch ein Ausfall von 14 Millionen zeigen würde. Von jenen 406 Millionen sind bereits 215 Millionen realisirt, und sonach nur noch 191 Millionen auf dem Wege des öffentlichen Kredits zu beschaffen. Nach dieser Uebersicht ftellte der Redner ausführliche Betrachtungen über die s{chwebende Schuld an, die er auf etwa 300 Millionen berechnete, und die größtentheils durch die Ausgabe von Schaßkammer - Scheinen gedeckt wird. Er ließ sich hiernächst in eine Beleuchtung der Tages zuvor von den Herren Audry de Puyraveau und Pagès gehaltenen Reden ein, wobei er namentlich die Behauptung des Ersteren, daß das Budget sïch um 500 Millionen ermäßigen lassen würde, ins Lä: cherliche zog. Nachdem er auch noch die Unmöglichkeit zu erwei- sen sich bemüht, die Ausgaben, wie Herr Pagès solches verlangt, um 110 Mill. (zum Theil durch die Einziehung des Tilgungs-Fonds) zu vermindern, die Einnahme aber dur die Einführung zweier neuer Steuern auf die Rente um 37 Mill. zu erhöhen, {loß er mit dem Bemerken, daß die Kommission alle nur irgend mögliche Reductionen vorgenommen habe, daß es aber in hohem Grade unvorsichtig sehn würde, in einem Augenblicke, wo die Regiernng nothwendig zut einer neuen Anleihe schreiten müsse, den Tilgungs-Fonds anzutaften. Hr. Audryh de Pnhraveau danfte dem vorigen Redner, daß er der Versammlung eine Ge- legenheit gegeben habe, über ihn zu lachen. Jn der Regel, fügte er hinzu, liebe er dies zwar nicht; Hr. Thiers habe es aber auf eine so geistreihe Weise gethan, daß er slch gern des- halb zufrieden gebe. Wenn er (der Redner) übrigens die 345 Millonen, welhe die Verzinsung und Tilgung der Staats - Schuld jährlich erheishten, von dem Budget ab: gesest wissen wolle, so sey seine Absicht die, daß man jene Schuld durch den Verkauf der National - Güter allmá- lig ablóse; was die von ihm verlangte Ersparniß bei den Steuetérbebungss Kost betreffe, so habe er geglaubt, daß diese Kosten slch nothwendig vermindern müßten, wenn 500 Mill, we- niger zu erheben wären; eben so seh er der Meinung, daß auchch die Ausgaben für den Klerus von denen getragen werden müß- ten, die sich desselben dedienten ; er seinerseits finde es z. B. sehr sonderbar, daß ihm die Geistlichkeit jährlich 5 bis 6 Fr. foste, da er dieselbe doch niemals brauche; es seh überhaupt nicht hin- länglich, daß man ein Budget votire; man míísse auch im Stande sehn, es zu bezahlen. Hr. Thiers wies darauf hin, wie un- möglich es seyn würde, die Staatsschuld durch den Verkauf der National-Güter abzutragen; jene Schuld belaufe si{ch bekanntlich auf 4600 Mill. ; von den sogenannten National-Gütern aber, oder um sich deutlicher auszudrücken, von den Staats - Waldungen, ließen sih höchstens noch 5 600,000 Heftaren veräußern, was, die Heftare zu 1000 Fr. gerechnet, nur 5 600 Mill. eintragen würde; wie man mit dieser Summe die Staatsschulden einls- sen fönnte, wolle ihm nicht ret einleuchten, Hr. Voher d’Ars genson bemerkte hierauf, daß Frankrei einen Schas besie, der bisher auf die \fandalöseste Weise vergeudet worden seh, nämlich die Gruben und Bergwerke, aus denen \si{ch, wenn man sle vers kaufte, unermeßlihe Neichthümer ziehen lassen würden. Herr Legendre war der leyte Reduer, der slch in dieser Sizung über das Budget vernehmen ließ. Er glaubte, daß slch namentlich bei der Finanz- Verwaltung wesentlihe Ersparnisse machen lassen wrden, Am folgenden Tage sollte die Berathung fortgeseyt werden.

Paris, 18. Jan. Gestern überreichten der Präsident und die Secretaire der Deputirten-Kammer dem Könige funfzehn von der Kammer in ihrer vorgestrigen Sipung angenommene Geseß-Entwürfe. Vorgestern beehrten der König und die Kö- nigin die erid Uit Ahrèr S der SSENNES Dupuis im Theater français mit Fhrer Gegenwart.

: B Kaiserl. Oefterreichische Botschafter, Graf von Appony, gab vorgestern einen glänzenden Ball, auf welchem der Kaiser Dom Pedro und der Herzog von Orleans zugegen waren.

ch eine Abrechnung mit den General - Einnehmern, könne

Der Deputirte von Nambouillet, Baron Lepelletier d’Aulnay,

Berlin, Donnerstag den se Januar

1832.

stellte gestern dem Präsidenten des Minister-Raths Deputationen vou dreißig zu dieser ehemaligen Kron - Domaine gehörigen Ort- schaften vor, welhe dem Minister die unglückliche Lage \schilder- ten, in die sie durch die Trennung Rambouillets von den Kron- gééern verseyt würden.

Der Moniteur meldet aus dem Departement des Var vom 7. Jan. : „Auf allen Punkten des Departements herrscht fortwährend Ruhe, Der eben so beredte als klare Bericht des Hrn. Thiers über das Ausgabe-Budget hat einen außerordentlich guten Eindruck gemacht; er hat denjenigen die Augen geöffnet, die nicht unterrichtet genug sind, um ein eigenes Urtheil zu ha- ben. Man erftaunte über das Resultat der von ihm gegebenen Uebersichten, und die Beamten werden ohne Zweifel viel dabei gewinnen, wenn man sie nicht mehr als diejenigen betrachtet, welche die Hülfsquellen des Staates verzehren. Kurz, das über diesen Theil der Verwaltung verbreitete Licht hat die Massen so gestimmt , daß fie die Regierung billiger deurtheilen, und daß die Deputirten, welche die nöthigen Mittel für dieselbe votiren, in ihren Augen als gerechtfertigt erscheinen werden.“

Der General Saldanha hat an seine in Frankreich befind- lihen Landsleute folgendes Schreiben erlassen: „Der General Saldanha an seine Freunde! Se. Maj. der Kaiser Dom Pedro ließ mi heute zu einer Privat- Audienz berufen, in der er mir anzeigte, die Diplomatie hindere mi, an der Expedition Theil zu nehmen, welche im Werke ift, um die Charte und den Thron der Königin Donna Maria Il, wiederherzuftellen, und Se. Ma- jft könne mich, dieser Opposition zufolge, an der genannten Expedition nicht Theil nehmen lassen. a ih bis auf diesen Augenblick und mit der größten Ungeduld auf diese Gelegenheit, zu dienen, gewartet habe, so is der Schlag, der mich getroffen hat, sehr hart; ich werde ihn aber zu ertragen wissen, wenn meine Freunde an die Fortdauer meiner Gefinnungen und an meinen guten Willen auch fernerhin glauben wollen. Paris, den 13. Fautitar 1832. raf v. Saldanha.“

General Lafayette hat eine an seine Kollegen gerichtete Broschüre herausgegeben, worin er die Finanzen der Vereinigten Staaten mit denen Frankreichs vergleicht; außerdem enthält die- selbe ein Schreiben des bertlihmten Cooper und ein anderes von dem General Bernard, ehemaligem Adjutanten Napoleons und jezigerm Bürger der Vereinigten Staaten.

Ueber die Familie des General Lafayette liest man in hie- sigen Blättern folgende Angaben: „Die Enkelin, welche der General unlángst an Herrn Bureau de Buzy - verheirathet hat, ist eine Tochter seines Sohnes Georg Lafayette; eine ihrer Schwestern ift seit einigen Jahren mit einem Neffen des Präsi- denten des Conseils, Hrn. Adolph Périer, vermählt, Zwei an- dere Enkelinnen, Töchter der Frau v. Lastehrie, sind, die eine an Herrn Karl v. Remusat, Deputirten der Ober-Garonne, die an- dere an Hrn. v. Corcelles, Sohn des Deputirten des Seine-De- partements, verheirathet. Seit der Fuli- Revolution haden sich die verschiedenen Mitglieder der Lafayetteshen Familie unter ganz entgegengeseßte Fahnen begeben. Frau- v. Remusat ift mit ihz- rem Manne auf die Seite des Widerstandes , Herr Ad. Périer mit seiner Frau auf die der Bewegung getreten. Herr v. Cor- celles, obgleich Herrn v. Schonen verwandt, ist mit seinem Va- ter seinen alten Ansichten treu geblieben. ““

Vier Buchdrucker wurden gestern von dem hiesigen Assisen- hofe wegen Debits falscher Auszüge aus dem Moniteur zu einer Geldftrafe von 10 Fr. und in die Koften verurtheilt,

Gestern Abend wurde das neue Yournal „le Français‘/ und das Pamphlet „Mayeux‘/ von der Polizei in Beschlag ge- nommen. Mit der lezten Nummer des „Revenant“/ ist auch ein derselben beigefügtes Portrait des Herzogs von Fit - James mit B E L REE s

as in der Kasse des Herrn Keßner ergebende Deficit soll bis jeyt 4 Millionen betragen. R :

In Nantes hat man am 13ten d. M. eine geheime Pul- ver-Fabrik entdeckt. “Bei der Fabrication entzündete sich das auf einem Tische liegende Pulver und verursachte eine Explosion, die in den anstoßenden Zimmern fühlbar war; einer der Arbeiter wurde dabei {wer verwundet und mußte nah dem Lazareth ge- bracht werden. Die Polizei fand bei einer angestellten Hauss\u- chung 400 Pfund Salpeter, anderthalb Scheffel gestoßene Koh- len, Schwefel, eine kleine Mühle und andere zur Pulver - Fabri- cation erforderlihe Geräthschaften.

Der Courrier français sagt: ftrigen Börse schienen die Spekulanten unruhig zu sehn. Die Redeu der Hrn. Thouvenel und Audrh de Puyraveau und ins- besondere die des Hrn. Pagès, welche auf D und auf Vermindernng des Tilgungsfonds dringen, hatten nsicherheit in die Gefcháfte gebraht, und die Fonds gingen herunter. Bald aber trat plöplih eine steigende Bewegung ein , die durch ein früh erschienenes Exemplar des Messager veranlaßt wurde, der an der Börse cirkulirte und quask- offiziell anzeigte, man ver- sichere, daß zwei große Mächte die 24 Artike! definitiv ratificirt hátten, und daß man die Ratification Rußlands in wenig Tagen zu erhalten hoffe. Auffallen muß es, daß diese Nachricht sich in dem gestern Abend erschienenen Messager nicht vorfindet. Das ministerielle Blatt ist hierüber dem Publikum eine Erklá- rung \{uldig.‘/

Im Journal de Débats liest man: „Die berühmten Bulkane der Hochebene von Quito waren seit der Reise des Freiherrn von Humboldt und Bonpland?s von keinem Geologen besucht worden. Den neuesten Nachrichten aus Columbien zu- folge, is ein Französischer Geologe, Herr Boussingault, dem die Wissenschaft bereits eine Menge wichtiger Ergebnisse über die Nivellirung der Kordilleren, die chemische Auflösung der Mis

¡Beim Beginn der ge-

neralien, die Abweichungen des Erd-Magnetismus und die astroz nomische Lage der Orte verdankt, im Juni vorigen Jahres von Bogota in Quito angekommen. Mit trefflichen FInstrumenten versehen, hat Herr T den erften Gipfel der Vulkane von Pafto und Cumbal erstiegen; er wird neue Versuche machen um zu den Gipfeln des Antisona und des Chimboraço zu ge-

langen, undüber die Landenge von Panama bald in sein Vaterland zu-