1832 / 28 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 28 Jan 1832 18:00:01 GMT) scan diff

T T A G E AONE I T OEE S R N E N H “e

zen eingeschlossen, und Unsere Fürsorge hat stets die Mittel im Auge, triarchen, die Metropoliten und die anderen geistlichen Häupter, wel-

es ihre unerläßliche Pflicht ist,

Türkei.

Der Ottomannische Moniteur vom 17. Dez. v. J. enthált solgtyden Artikel : i ¡Das îm Ottomannischen Reiche angenommene Syftem in Be- tref der in demselben vorhandenen Kirchen und Bethäuser der ver- schiedenen fremden Glaubensbekenntnisse ist Folgendes: Wenn diese ottesdiensilihen Gebäude der Ausbesserung bedürfen und um die Éclauvats, selbige vornehmen zu dürfen, ansuchen, so seßt die Re- gierung, nachdem sie sich ph von dem Zustande ‘derselben durch cinen Bericht unterrichtet hat, den“ die Muselmännischen Richter des Ortes , wo sich dergleichen Kirchen befinden, zu erstatten ange- wiesen worden, den Großmufti von dem Gesuch und dem Bericht in Kenntniß, welcher hierauf über die Sache in Gemäßheit - des Buchstabens der Gesehe entscheidet; und wenn die Schrift, worin derselbe sein Gutachten abgegeben hat, dem Großherrn. vorge- legt wird, so ertheilt Se. Hoheit Seine An) und die hohe Pforte dewilligt den Ferman, demzufolge die Aus- besserung fiattfîndet. Jüngsthin hat die hohe Pforte an den Stufen des Thrones die Angabe niedergelegt, daß eine gewisse Anzahl von Griechischen und Armenischen Kirchen so- wohl in der Hauptftadt wie im Übrigen Reiche den Einsturz droh- ten und starker Ausbesserungen bedürften, so wie, daß auf das drin- gende Ansuchen der christlichen Unterthanen die Zahl dieser gottes- dienstlichen Gebäude nach und nach zugenommen habe. Da einige von den betreffenden Aktenstücken nicht in den vorgeschriebenen For- men abgefaßt waren, so wurde der Bescheid aufgeschoben. Es mußte aber ein dergleichen Bescheid noch in Betreff von 29 Griechischen, 35 Armenischen Kirchen, 1 Synagoge und einer für die Katholisch-Ar- menische Nation, zufolge der von diesem Theile der Unterthanen erhalte- nen Erlaubniß, bestimmten Kirche (wte wirin cinem unserer Blätter gez meldet haben)erlassen werden.— Auf denBericht der hohenPforte ertheilte Se. Hoheit die Erlaubniß, sämmtliche für die verschiedenen Glaubens-= bekenntnisse bestimmte Gebäude, die in der beigefügten Note angeführt waren, auszubessern, und stüßte Seine Ents. E die bestehen- den Geseße. Jn dem hferüber erlassenen Hatti- Scherif heißt es: /7,,Unser unverbrüchlicher Wille if, daß alle Rajas, welche unter dem Schatten der Gesehe des Jslams und Unserer Großherrlichen Gerechtigkeit leben, einer gesicherten Wohlfahrt genießen , daß sie beschúßt und vor jeder Behelligung und Beunruhigung bewahrt werden. Unsere Munificenz in ihrer Hinsicht is nicht in enge-Grän-

welche ihnen Ruhe und Woblfahrt verschaffen können. Die Pas-

che, da se mit Großherrlichen Diplomen versehen sind, als Beam- te Unseres Reiches angesehen werden, „follen einsehen, daß den Privaten mit dem Bei- spiele des Eifcrs und der Treue voranzugehen. Empfehlt den Patriarchen, auf deren Garantie und Zeugniß die Metropoliten und Exarchen von Anatolien und Rumelten ernannt werden , dar- auf zu seben, daß diese an dem Orte ihrer Didcesen persönlich an- wesend seyen, und daß sie nie unterlassen sollen, dur ihre weisen Ratbschläge und ihr rechtliches Benehmen Unsere Rajas zu trd- sten, Uns deren Anhänglichkeit, deren Ergebenheit zu erwerben und solchergestalt in ihren Herzen aufrichtige Wünsche für die Erhaltung . und den Bestand Unseres Reiches zu M ‘‘ Die rühren= den Worte dieses Großherrlichen Befehles sind ein neuer Beweis vonder Wohlgeneigtheit des Monarchen segen seine nicht - Fslami- tischen Unterthanen, und ron Seinem Willen, daß sie eines wirk- samen Schutzes genießen : sie verdienen ihre volle Dankbarkeit und ihre Gebete für die Erhaltung Seines kofibaren Lebens.-/

In einem anderen Artikel desselben Blattes heisit es:

„Fn allen Staaten is die Erhaltung der dèr Ausübung des dfentlichen Gottesdienstes gewidmeten Orte der Gegenstand einer besonderen Aufmerksamkeit. Se. Hoheit, welche seit dem Beginne Jhrer Regierung sich bestrebten, die verschiedenen Theile Fhres Rei- ches mit nüßlichen und dauerhaften Monumenten auszustatten, ver- absdumen nichts von dem, was zur Ds der heiligen Orte Mekka und Medina beitragen kann. Da die Moschee der leßteren Stadt einer allgemeinen Ausbesserung bedarf, so wurden im verflossenen Fahre von Sr. Hoheit die dazu erforderlichen Be- fehle dem gewesenen Statthalter von Damaskus, Reuf Pascha, und dem Mollah von Medina ertheilt. Es wurden Jngenieur-Offiziere dahin gesandt, um die Pläne von den neu aufzuführenden Gebäu:

den und den Anschlag von den Kosten zu entwerfen, welche die |

mit den alten Gebäuden vorzunehmende Ausbesserung erheischen dúrfte. Auf die der Regierung darüber erstatteten Berichte hatte dieselbe einen Kommissarius ernannt, um über die Ausführung der angeordneten Arbeiten zu roachen, und die erforderlichen Geldmittel angewiesen: sie hat fernex die Arbeiter und Materialien , deren man bedurfte, an Ort und Stelle gesandt. Jn kurzer Zeit waren beinahe alle gottesdienstliche Gebdude beider Städte großentheils wieder aufgebaut , die Kuppeln und Säulen zum Theil verändert und zum Theil ausgebessert. Fnzwischen hatte die Regierung er- fahren, daß die Jngenieur-Offizlere , ungeachtet des Eifers, den sie entwickelt hatten, wegen der Rückkehr der Pilger nicht hinlängliche Zeit zur Aufnahme der Bauplane und zur Abschäßung der Bau- kosten hatten anwenden können, und daß mithin die wiederaufge- bauten oder ausgebesserten Gebäude den Wünschen Sr. Hoheit und dem, Zwecke, dem sie gewidmet sind, nicht enugsam entsprechen. In Folge dessen ift dem Scheich des Mausoleums des Propheten und dem Mollah von Medina ein neuer Befehl zugegan- gen; sie sollen gemeinschaftlih mit den Jngenicurs die Ge- bdude, woran man neuerdings gearbeitet hat, aufs genaueste besichtigen , Über die gemachten Ausgaben genaue Auskunft ein- holen, den Zustand der Solidität der Bauten konstatiren und cinen allgemeinen Bericht über ihre Jnspection nah Konstantinopel sen- den. Da es jedo dringend war, daß die Grabmals - Moschee, die Kuppel der Moschee Osmans und einige andere Dependenzen der Hauptgebdude ohne Verzug in angemessenen Stand geseßt werden, so werden diese unumgänglich erforderlichen ersten Arbeiten der Aufmerksamkeit der neuen Kommission empfohlen. Behufs der schleunigen Vollziehung des Großherrlichen Befchls Übersandte die Regierung durch Elhadsch Edhem Efendi, welcher mit dem Geleite der Aa rime beauftragt ist, eine beträchtliche Geldsumme, welche zur reitung der ersten Ausgaben bestimmt ist. Ferner hat sie etne gewisse Zahl von Arbeitern, als: Maurer, Maler, Bildhauer, Steinmeße u. s. w., dahin abgehen lassen.-/

In einem von der Allg. Zeitung mitgetheilten Schreiben aus Konstantinopel vom 27. Dez. heißt es, nach Erwähnung der (von uns bereits gemeldeten) Rüstungen der Pforte gegen die Borschritte des Vicekönigs von Aegypten in Syrien: „Meh: med Ali segt indessen seine Eroberungen in Shrien fort, und wird ohne Zweifel diese Prooinz in seiner Gewalt haben, ehe eine aroßherrliche Armee seine Fortschritte zu hemmen im Stande ist, St, Jean d’Acre soll, umlaufenden Gerüchten zufolge, {on in den Händeu Jbrahims seyn, es ist aber darüber noch keine offizielle Anzeige hier eingegangen. Eine Folge dieses Gerüchtes ist die nicht ganz ungegründete Vermuthung, daß Abdullah Pa- \cha lángst im Verdacht des Einverftändnisses mit dem Pa- scha von Aegypten bisher nur scheinbaren Widerstand gelei: flet habe. * Gleiche Verrätherei láßt für Damaskus fürchten, falls Fbrahim Pascha bis dahin sollte vordringen köunen, bevor Liese im Aufruhr begriffene Stadt dur eine sta;ke Besagung beruhigt und geshüßt ist,‘

Griechenland,

Pariser Blätter enthalten folgende Nachrichten aus Griehenzland: „Nauplia, 21. Dez, Der Kongreß ist am 19. d. in Argos in Anwesenheit von ungefähr 170 Deputirten eróffuet worden; 60 andere Deputirte bilden eine Opposition da:

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niedergelegt. Die Opponenten gehören dem wefilihen Festlande und den JIaseln Hydra und Syra an, die Majorität der 170 Deputirten repräseatirt hingegen Morea, das östliche Fefiland und den größten Theil der Inseln. Die erfte Sißung des Kongres- ses war dem Berichte des Grafen Augustin Capodiftrias und der Widerlegung der Vollmachten von Seiten der proviso rischen Regierungs - Kommission gewidmet. Fn der ge- ftrigen Sißung verlieh der Kongreß dem Grafen Au- guflin Capodistrias den Titel und die Funktionen eines pro- visorishen Präsidenten Griechenlands mit Vorbehalt der durch die Verfassung später festzuftellenden Beschränkungen. Das

Programm der nách{ften Arbeiten des Kongresses is folgendes : 1) die neue Verfassung; 2) eine Adresse an die verbündeten Höfe, um sle zu bitten, die Wahl eines Souverains zu beschleu- nigen; 3) die Organisation der Finanzen und der Fustiz-Vertwal- tung; 4) die Fefistellung der den Land- und Seetruppen und den Civil-Beamten zu bewilligenden Entschädigungen; 5) die Vertheilung eines Theils der Lándereien unter die Anspruchbe- rerhtigten; 6) die Ernennung einer außerordentlichen, mit der Prüfung der Rechnungen der verschiedenen Ministerien zu beauf- tragenden Kommission. Nath dieser Sigzung war der Kon- greß der Meinung, daß er in einer offenen Stadt, wie Argos, und inmitten einer bewaffneten Opposition, keine Freiheit genie- ßen würde und beshloß daher, seinen Siy nah Nauplia zu ver- legen, und in diesem Augendlie (am 21. Dezember Mittags) fommen bereits mehrere Deputirte hier an. Diesen Morgen wurden Verstärkungs-Truppen und einige Geschüße nach Argos gesandt, um der unzufriedenen Opposition zu imponiren, Das Ende von alle dem ist {wer vorauszusehen; die Oppositions- Partei, an deren Spiße mehrere alte Capitains stehen, s{heint feindlihe Absichten zu haben und man erwartet täglich ein Hand- gemenge. Durch die Verlegung des Kongresses nah Nauplia, einer Festung, hat man zwar den direkten Folgen eines solchen Unternehmens vorgebeugt, aber hon dieses Mittel zeigt, wie \schwierlg die Lage is. Die Uneinigkeit zwischen den Parteien scheint sich hauptsählich darum zu drehen, daß die Opposi- tion eine allgemeine Amnestie für alles Frühere verlangt, welhe die Partei der Negierung nicht gewähren will. Diese verlangt eine Entschädigung für die Verbrennung der Flotte, Dies sind die áußern Ursáchen des Zwiespalts ; die wahren-und inneren sind aber die übertrieben liberalen Ansich- ten einerseits, und andererseits die gemäßigten, dem Negierungsshstem des verstorbenen Präsidenten angemessenen, welcher bekanntlich das Land für liberale Einrichtungen noch nicht entwickelt genng hielt, Dieser Zwiespalt wird mit dem Tage aufhören, wo die Ernennung eines Souverains der Ungewißheit ein Ende macht, Der Englische Botschafter in Konstantinopel , Hr. Stratford- Canning, ist gestern hier angekommen.“ „Nauplia, 22, Dez, Morgens. Wie ich gestern befürchtete, sind die Parteien in Argos wirklich handgemein geworden; ein Streit zwischen zwei Personen gab das Signal zu einer allgemeinen Bewegung. Die Regierung, durch bedeutende Streitkräfte und einige Ka- nonen unterstüßt, behielt die Oberhand. Die Oppositionsmitglieder zogen sich hierauf in vier Häuser zurück, in denen sle angegriffen wurden; man spricht von 50 bis 60 Todten, von eingeäscherten Häusern u. \, w., ein Theil der Opponeûten soll ohne Waffen auf der Flucht begriffen sehn und der Ueberrcst soll mit den Waffen zu fkapituliren verlangen, die Regierung letteres aber verweigern. Diese Details sind noch oberflächlih, weil man noch nicht weiß, was diesen Morgen geschieht. Argos, das ich von meinem Fenfter aus sehen kann, scheint ruhig zu seyn, man hört weder Kanonendonner, noch sieht man Rauh. Es scheint nit, daß der Kampf ernsthastec werden wird. Die Opposfitionis- partei ist klein und nicht sehr gefährlich, sie wird aber durch viele Ausländer unterstützt, deren liberale Theorieen ihr günstig sind,‘ „Vom 23. Dez. Hier noch einige Details über die Vorsálle in Argos. Die bewaffneten Haufen der Opposition begannen ihren Angriff auf die Truppen der Regierung unter den Fenftern der Wohnung des neuen Präsidenten Augustin Ca- podistcias, Nah einem blutigen Gefechte flüchteteu sich die Jnsurgenten, die von Grivas angeführt wurden, in einige Häuser zurück, wo sle angegriffen und forcirt wurden; 50 von ihnen wurden verwundet oder getödtet, die übrigen, worunter Grivas, ergaben sich und. erhielten von der Regierung Erlaubniß, nach Hause zurückzukehren, gegen das Versprechen, die Ruhe in Rumelien, wohin sie sich begeben, nicht zu slóren. Die Negiec rungs - Truppen haben 20 Mann an Todten und Verwundeten verloren, wo:unter 5 Officiere. Die Regierung hat ganz die Md behalten, und der Konzreß wird seine Arbeiten forts eßen.

Ul A Ad. ,

Berlin, 26. Fan. Das Geburtsfest Friedrihs des Gro- ßen wurde vorgesteru vom Verein zur Beförderung des Gewerb- fleißes in Preußen durch ein Festmahl im Fagorschen Saal ge- feiert, an welchem viele Mitglieder und zahlrei eingeladene Gáste Theil nahmen, so daß es in dem großen Saal fast an Raum gebrach, Der Pcof. Schubarth gab zuerst eine Ueber- sicht der Leistungen des Vereins im vergangenen Jahr, so wie Überhaupt seit den 10 Yahren des Beftehens desselben. Sodann wmden Toasis auf das Andenken an Friedri II., auf das Wohl Sr. Majestät des Königs, des Kronprinzen Königl, Ho- heit und des Vorsitzenden ausgebracht. Derselbe erwiederte die von der Versammlung geäußerten Gesinnungen des Danks für die Thätigkeit um den Eifer, mit welchem er die Angelegen hei: ten des vaterländischen Gewerbfleißes leitet, mit folgenden Wor- ten: „Das verflossene Jahr hat dem Preußischen Gewerbstand große Veranlassung gegeben, die Worte zu beherzigen und in Anwendung zu bringen, . welche ih bei der leßten Feier dieses Festes zu sprehen bewogen war. Auch die nächfte Zukunft d fte ih 1 Gelegenheit geben, ebenso wie der große König, den wir hente feiern, in ‘den Zeiten der Noth nicht zu verzagen, und möglich zu machen, was unmöglih scheint, Möge Preußens Gewerbsamfkeit, in freier Vereinigung mit dem gesammten Deutschland, durch Einsicht und Thätigkeit immer höher fteizen, möge sie als Stern erster Größe leuten, und möge unser Ver- ein stets ihr würdiger Nepräsentant seyn.“

Die Königl, geographische Gesellshaft in London hat auch den hiesigen Professor Herrn E. Ritter zu ihrem auswärti: gen Ehrenmitgliede erwählt und ihm das Diplom übersandt.

In den zu Leipzig erscheinenden „Mittheilungen über die Assatishe Cholera‘‘, herausgegeben vom Prof. D1. Nadius, befindet slch ein Aufsaß „zur künftigen Geschichte der Cholera in Berlin‘‘/ vom Dr, F, F, Sachs.

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S OLREe d In der Residenzstadt Berlin waren erfr. genes. geftorb, Best bis zum 25. Jan. Mittags 2270 843 1425 9 Hinzugek. b. z. 26, Fan. Mittags - 2 - Bis zum 26. Fan. Mittags Summa 2270 845. 1495 Hierunter sind vom Militair 35 18 17

Allgemeine

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P

(1

In Magdeburg waren l erkrankt genesen geftorbei Restau i bis zum 21, Yan. 631 956 74 0g hinzug. v. 21. bis 25. Jan. - : 1 : V - ao _ U Se Summa 631 29256 375 / Darunter Militair 58 35 23 : M Regierungs-Bezirk Bromberg. | Seit dem 11. Jan. finden si{ch im Regierungs - Bezirk f}! Cholerafranfe mehr vor. | ——— S D

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d Amtliche Nachrichten. . In Hamburg sind vom 17. bis 24. Januar 5 Persous! Kronik des Tages.

an der Cholera ertranft, 3 genesen und 3 gestorben; 3 was _— L E noch in árztlicher Behandlung. | Des Königs Mojestät haben Allergnädigst geruht, den bis- L ——P herigen Regierungs: Assessor Johann Wilhelm von Viebahn "um Regiertings:-Rath bei der Regierung in Posen zu ernennen. Se. Königliche Majestät haben den Justiz:-Amtmann Seel Den 26. Januar 1832. "ju Siegen zum Justizrath Allergnädigst zu eruennen geruht.

Amt]. Fonds - und Geld-Cours-Zettel. (Preu/s. Cou, Der Justiz- Kommissarius Billerdeck zu Ueckermünde ist gs |Z/. Brief. GeTT} . [27 rief 7c um Netarius im N des Ober- Landesgerichts zu A s a ; j annt worden,

St-Schuld-Sch. 94 | 931 JOsipr. Piandbrt 991. [ete ernannt u j

Dr, En A 18 das 1017 B Psd 94 M Der bisherige S Ses S Pr. Enzl. Anl, 22 11012 Mh. o: Neum. de, 105 Adolph Stolterfoth ist zum Jus iz-Kommissarius zu Braunéês Pr. Engl. Obl. 30 8T7 | 873 ISchlesische do. 162 | _Fherg bestellt worden, : / :

Kurm. Obl. m. 1. C. 93 itkst.C.a.K.-u, N.|—' m Der Oder : Landesgerichts : Referendarius Schulenburg ist Neum. Int.Sch. do. 93 7. Sch. d. K.- u. N F um Justiz-Kommiss rius bei dem Königl. Preußischen und Fürst- Berl. Stadt-Obl. 954 "lich Lippesheu Gesammtzgerichte zu Lippstadt eruannt worden.

Königsbg. do. 94 Bee D: E ale E j Y | Am Donnerstag den A E die N Akademie Westpr. Pfandbr. 97 Friedriched'or .. 131 ‘der Wissenschaften cine offeutliche bung n Dezug auf den Grosehz, Pon do. 981 De 3 | 4 PJahresíag Friedrihs des Großen, Sie wurde durch die Ge- E —} ¿1Vart Jhrer Königlichen Hoheiten der Prinzen Wilhelm und Wechsel C A Lreu/s.CuP Farl, Sôgne Sr. Majeftät des Königs, und des Prinzen August 7 Brief. | Gel verherrliht. Herr Schleiermacher eröffnete dieseibe a!s- vorsigen- L P OAOEEREERT A T 0 V SEL C T der Secretair und gab zugleich Nachricht von deu be der Äfka- ito ; 2 Mt. (45: demie dem leßten Fahre vocgefommenen Veränderungen. Kurz 4 Darauf 1as Herr Lachmann in Abwesenheit des Herrn von Sa- A - | Evizny eine Abhandiung desselben über den Schuß der Minder- t 3 Mi. ) 2736 N jährigen bei deu Römern und zunächst über die lex Plaeloria. 2E 8h F Den Beschluß machte Herr. Ritter mit einer Abhandlung über

Mea 2 150 FI. 2 Met. F, (Resi F i i Ausébart 150 Fl. [2 Mt TPdie Geschichte der Entdeckung des Altaischen Gebirges.

Bre la 00 T ; 5 . r , : , S O 19 PEE Î Vere 7 7 Abgereist: Der Könfzlih Spanische Legations - Secretair

Frankfurt a. M. WZ. “400 Ml E bel der Gesandtschaft am Kaiserlich O-fterreichischen Hofe, Che- Detersbure B, 100 Rbl. |3 Woch. 301 F valier della Torre d’Ayllon, als Courier nah Paris, Warschau 600 FL [Kurz -

a ZDEENEm E E Nicht - Amtliche Cours-Notizen. : Zeitungs-Nachrichten

ula der Des A 8 l d us8. Engl, 99,1, 1 z do. 62 Anl. 914 | l a_n Frankrei. 50% nee MPairs-- Kammer. Jy der Sizung vom 19. Januar do. 743. Oest. 5g Met. 813. Russ. (v. 1828) 902, ‘do. (v. 1831) 83. F wurde zunächst dem Kriegs-Minister das Wort zuerkannt, . Hamburg, 24. Januar. um der Versammlung den Gese - Entwurf über die Aushebung Oest. 55 Met. 843. 42 do, 75. Bank-Actien 1129. Russ. Engl} eines Kontingents von 80,000 Manu von der Klasse von 1831 Anl. 922. Russ. A S 4 S E 1147. Dän. 622. F vorzulegen, Die Motive zu diesem Geseße wurden, da der Mar- Sena 2 anan: h 4 __| all unpäßlih war, von dem Königl, Commissair, General Pfandbriese 854 FI. L Fl. Russ. Asvign, 1807 Fl. M iot, entwidelt, o daß der Minister nur den aus einem ein- n « Var r , ¡ 0 51 40 L 2 x o} digen Artikel best:henden Geseh - Entwurf selbst vorlas. Eben so L L 197, 140080 zu! 100 Fl 497.05. PartoQN ließ der Marschall Soult sich bei der Vorlegung eines zweiten und driti.zn Gescß-Entwurfes, wovon jener die Pensionirung der in den hundert Tagen beförderten Militairs, dieser aber die Ein: “führung von Ehren - Gerichten bei der Armee betraf, durch einen

Freitag, 27. Jan. Jm Opernhause: Der Degen, drama} anderen Königl. Commissair, Herrn Genty de Bussy, ver-

tischer Scherz in 2 Abtheilungen. Hierauf: Der Gott und di} treten. „Die Entwürfe selbst theilte der Minister mit. Der er-

Bajadere, Oper mit Ballet und Pantomime in 2 Abtheilungen;[ stere ist bereits bekannt; der zweite lautet im Wesentlichen also: Musik von Auber, (Dlle. Faunh Elsler : Boloé,) Ò E „Jeder Offizier, der die Würde seines Standes durch Handlun-

Im Schauspielhause: 1) La perle des maris, vaudeville} gen fompromittirt, die nicht vor die Militair: Gerichte gehören, en 1 acte. 2) La séparation, comédie en 3 actes ct en prose, } als j, B, wiederholte Vergehen gegen die Disciplin, Verfiöße Sonnabend, 28. Jan. Jm Schäuspielhause : Die Lichten:| gegen die Ehre, Sitteulosigkeit, subordinationswidrige Aeußerungen,

steiner, dramatishes Gemálde in 5 Abtheilungen, neb einem Vor:| soll in der Armeeliste gestrichen werden und verliert hierdurch spiele vh Bahrdt. Ó neen | seinen Rang, so wie das Recht, die Uniform zu tragen. Hat

“er bereits 12 Jahre gedient, so hat er auf den 30sten Theil des Königstädtisches T heater. Minimums der Penston für jedes Dienfljahr Anspruch, es set Freitag , 27. Jan. Zum erstenmale: Der Rosamundei:

denn, daß er sih ohne Erlaubniß von seinem Corps entfernt hat, Thurm, oder: Ritterliche Treue, romantisches Schauspiel in ÿ

Berliner Bürge

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Hamburg, dito Ï

Berlin, 26. Januar. Oest. 55 Met. 892, 42 do. 792. B.-Actien 806. Poln. Pfbr. —. do. Part. 591 Nied. wirkl. Sch. 461. Neap. Engl. 832, do. Fale. 74. i Amsterdam, 21. Januar. Niederl. wirkl. Sch 39... Kanz-Bill. 157. 68 Anl. 911,

Königliche Schauspiele,

| S E T C T T T

oder es verabsáäumt, s{ch in der ihm gestellten Frist wieder bei Aften, von W. Marsano. “demselben einzufinden, ia welchen beiden Fällen er gar feine Sonnabend, 28, Yan. Bahard, der Ritter ohne Furcht und

Peasion erhält. Zur Entscheidung der Fálle, welche slch zur

ohne Tadel, historiiches Schauspiel in 5 Akten, von Koßzebue, Ausftreichung eines Offiziers aus der Armeeliste eignen, werden Ehrengerichte eingeseßt, wovon ein jedes aus 7 Mitgliedern, mit Emschluß des Präsidenten und des Berichterstatters, besteht. Jf der zu rihteude Offizier ein Seconde-Lieutenant , Premier : Lieu- NACITSCIHRIFT. tenant oder Hauptmann, so prásidirt ein General: Major ; ist es Berlin, 26, Jan., Abends 6 Uhr. Di ben hit F en Bataillons-, Esfadrons-Ches oder Major, ein Oberst-Lieute- eltend d / N Ms 108 0 Hr, ie so eben " nant oder ein Oberst, so prásidirt ein General-Lieutenant. Zu der Zahl gel e neueste Nummer desD iario di Noma (vom14. Fan.) "der Richter dürfea niemals der Commandeur des Corps, oder enthält eine vom 10ten d, datirte Note des Kardinal-Staats-Sectt: " die Offiziere der Schwadron oder der Compagnie, denen der Anu- tairs Bernetti an die Gesandten von Frankreich, Oesterrei), geshuldigte angehö:t, hinzugezogen werden. Die Zusammenberu- Prenßen und Rußland, „worin er diesen anzeigt, daß, da die Bür fung erfolgt dur den General: Juspektor oder durch den Divi- gergarden in den Legationen die Ruhe und Ordnung nicht auf: slons:-Commandeur. Der Angeschuldigte darf zwei Mitglieder des recht zu erhalten im Stande wären, Se. Heiligkeit den B-fell| Ger/5ts verwerfen, Der Urtheils\spruch erfolgt nach der Stim: ertheilt habe, dieselben aufzuiösen und an deren Stelle di, Li men: Mehrheit ; unmittelbar darauf geht das Gericht aus einander. nlentruppen, deren Organisation so eben beendigt worden, in viest } Der Spruch darf erst vollzogen werden, nachdem er dem Könige Provinzen einriüicken zu lassen. Gleichzeitig giebt das gedachte} zur Genehmignng vorgelegt worden ist,“ Nachdem diese E die Antwortschreibeu jener vier Gesandten, wodurch diese | Z Gesez:-Entwürse zum Druck verwiesen worden, beschäftigte die im Namen ihrer Höfe der gedachten Maßregel beipflichten, (Wir # Versamm{ung sih mit 65 Geseg- Entwürfen von örtlichem Fn- werden diese Aktenstücke ausführlich mittheilen.) i: teresse, welche die Wahl - Kammer bereits angenommen hat, und Maris, 40, Jan. 5proc, Rente pr. compt, 95, 35. fia wodurch verschiedene Departements und Städte zur Ausschrei- cour, B A Jproc. pr. compt, )9. 39. fin cour. 65. 40, bung außerordentlicher Steuern oder zur Eröffnung einer Anleihe »proc, Leap. sin cour, 76. 29 Ire, Span. Nente perp, 5). mächtigt werden sollen, Sie wurden sämmtlich, bis auf einen, 5proc. Ne, Anleihe Tr 9proc. Belg, Anleihe 722, , ,_| Mgenommen, welcher das Departement des Eure und Loir bes ¿ne Stan furt a. M. 23. Jan. * Oesterr. 5proc,-Metall. 86; “traf, Das General:Conseil dieses Departements hatte nämlich E 1384. S s Bie 2zproc. 45. lproc, 207. B, Bank | deshlo}.n, daß die von ihm votirte Sunime von 40,000 Fr. as 81, M Part. - Obl, 1215. 1214. Loose zu 100 Fl "ur Beschäftigung der arbeitenden Klasse bloß auf die Grund- . D. Poln. Loose 573, 571. Eizenthimer, nicht aber auf die Pächter ausgeschrieben werden

© solle, Nach einer Berathung, an der der Herzog v. Broglie,

| der Hèrzog v, Crillon, der Baron Cuvier, der Herzog D e- (azes, der Graf v. Sesmaisons und der Königl. Commiis-

Redacteur Foh n. Mitredacteur Cottel.

gegeu und haben ihre Beschwerden iu mehrere Protestationen

Berlin, Sonnabend den 28îan Januar

nisse der General - Conseils überschreite, mit 82 gegen 11 Stim: men verworfen. Die übrigen ‘64 Entwürfe gingen mit 87 ge- gen 2 Stimmen durch, Der See-Minister legte hierauf den Geseß:-Entwürf wegen des Avancements bei der Ma: rine vor. An der Tagesordnung war jeßt die Berathung liber den Gesey - Entwurf wegen des Avaucements bei der Land - Armee. Ein einziger Redner, der General - Lienute- nant Graf von Authouard, ließ sich darüber vernehmen und brachte bei den Artikeln Z, 5, 12 und 13 einige Amende: ments im Vorschlag. Das wesentlichste ist das des Zen Artikels, den der Redner in folgender Weise abgefaßt wissen wollte: „Art, 3. Es darf hinführo -N:emand zum Offizier befördert werden, der nicht mindestens 18 Jahr alt ist und mindestens 2 Jahre als Unteroffizier (worunter 6 Monate als Sergeant: Major oèer Quartiermeister) gedient hat, oder 2 Zahre laug Zögling einer Militair- oder èer polytechnischen Schu‘e gewescu if und das erforderlihe Examcn bestanden hat.“ Am folgenden Tage sollte die Berathung fortgesebt werden.

Deputirten-Kammer. Sigung vom 19, Jan. Zu Aufang dieser Sigung theilte Hr. Comte eine Proposition mit, wodnrch er den 41flen Artikel des Neglements wegen des bei dem Eindringen von Gesezcs-BVorschiä-en (die aus dem Schoße der Kammer selbst hervorzeben) zu beobachtenden Verfahrens verän- dern will, Die Entwickelung dieses Antrages sellte in der Siz- zung vom 2/ften stattfinden. An der Tazesordnung war hier- auf die Fortsezung der Berathnng über tas Budget. Da Hr. Lefèbvre vorläufiz auf das Wort verzichtete, Herr Duvergier de Hauranne aber abwesend war, so entschloß sich Hr. Alby, der anfangs die Ankunft des Finanz - Ministers hatte abwarten wol- len, um so mehr, die Redne:bühne sozleih zu besteigen, als be- reits von verschiedenen Seiten der Schluß der Debatte verlangt wurde. Die politische Frage ganz bei Seite lassend, begnügte er sich damit, die Versammlung auf verschiedene Verbesserungen aufmerfsam zu machen, die sl sei: es Eracht:ns bei dem Finanz-Mi- nisterium einführen lassen würden, Namentlich verlangte er, um Ver- untreuungen, wie die lebte des Herrn Keßner, “ür die Folge zu vermeiden, die Ernennung eines Schat - Direftors mit einem jährlihen Gehalte von 20,000 Fr., dem die spezielle Beaufsich- tigung der Kassen und der dabei angestellten Beamten, die Ver- sendung und Einnahme der Gelder, so wie die Ausstellung der Schat-Kammerscheine, übertrazen werde. Die Aufsicht über das große Buch der öffentlichen Schuld wollte er einer besonderen, aus 6 Mitgliedern bestehenden Kommission anvertrauen. End- lich verlangte er eine Ermäßigung sämmtlicer Gehalte von 20,000 Fr. an abwárts und die Aufhebung der drei General- Einnehmerstellen in Paris, Versailles und Melun. Herr G a- varet gab seine Verwunderung darüber zu erkennen, daß die Kommission nur auf eine Ermäßigung des Budgets um 10 Mill. Fr. antrage, und glaubte, daß si{ch bei weitem größere Er- sparnisse bewirken lassen würden. Herr Duvergier de Hau- ranne, ein M'tglied der Budgets-Kommission, hielt ¡unächst dem gegenwärtigen, von Hrn, Périer befolgten, politischen Shfieme eine Lobrede; seit der Eröffnung der Session, meinte er, habe man sh hinlänglich überzeugt, daß dieses System das beste oder viel- mehr das einzig mögliche sey, indem jedes andere dem Lande Verderben und Anarchie bereiten würde; die politische Frage fónne man sonach als glücfiih gelö detrachten; nicht #5 die ad- ministrative, in welche die Oppositions: Partei ihre leßte Hoffnung seye; indessen scheue er sih nicht, zu behaupten , daß der bishe- rige Lauf der Berathung über das Budget die Regierung s{chon vollkommen gerechtfertigt habe; von 20 Reden, die gehalten wor- den, gehörten 15 der Opposition an; unter diesen gebe es aber auch nicht eine, die niht von der Unhaltbarkeit der Grundsáe, der Seichtheit der Ansihten und der Ungerechtigkeit der Vor- würfe der Opposltions-Männer zcuze, Gewiß habe jeder Depu- tirte den redlichen Willen, die Lasten des Volks zu erleichtern ; gleihwie es aber nüßliche Ersparuisse gebe, also gebe es deren auch, die dem Lande nur zum Verderben gereichen würden, und die Kommission habe in dieser Beziehung Alles gethan, was slch mit dem Besten des Dienstes nur immer vereinigen lasse ; anftatt dem Volke beständig zuzurufen, daß es die Steuern nicht mehr zahlen könne, solle man ihm lieber sagen, daß es sle zahlen müsse, wenn anders es nicht späterhin deren noch weit beträcht- lichere zahlen wolle; ‘anstatt dem Volke mit der Hoffnung einer Aenderung in dem Verwaltungs- Shsteme 1 s{chme'cheln, solle man ihm lieber täglich wiederholen, daß das jeßige System das einzige seh, von dem sich eine Ermäßigung der Steuern erwar- ten lasse; wie aber jede menschliche Einrichtung einer Verbesse- rung fähig sey, so vielleicht auch hier; indessen seh feine Epoche zur Bewirkung einer Reform ungtinstiger, als diejenige, die un-

verdanken, weshalb auch das Prinzip: der Gleichheit dort tiefere Wurzeln als irgendwo geschlageu habe; vor der Revolution von 1789 habe man daselbst weder ein Tabaks : Monopol, noch eine Salz-Steuer, noch Stenpel- und Einregistrirungs-Gebühren ge- kinnt, und zu den öffentlihen LUemtern wären nur (worauf man im Elsaß großen Werth lege) Einwohner der Provinz, die mit der Sprache, so wie den Sitten, Gewohnheiten und Gebräuchen derselben, vertraut wären, gewählt worden. Der Redner vers langte {ließlich im Namen der Departements des Ober- und des Nieder - Rheins: 1) die Aufhebung des Tobacks - Monos- pols; 2) eine Herabsezung der Salz - Steuer; 3) eine Aenderung in der Erhebung der Getränk - Steuer; 4) die Abschaffung des YJolls von allen Weinen, die aus dem Großherzogtbume Baden eingeführt würden; 5) die provisorise Ermäßigung des Eingongs- Zolles von fremdem Schlcchtvieh um die Hälfte; 6) die Verktesserung des Elementar-Unterr:chts ; 7) die Ubichaffung der Lottecie, und 8) eine Erhöhung der Fonds zur Befeftigung Fcankrcihs am Rheine. Hr. Mahul ließ sh, obgleih von mehreren Seiten wiederhoit der Echluß der Debatte verlangt wurde, nicht abhalten, im Geräusche der Privat-Conversation seine Meinung abzuzeben. Er vertheidigte die Verwaltung 0nd warnte cor allzugroßen Ersparuissen; durch ein Budget von 1000 Mill. , meinte er, bezahle das Volk die im Juli errungeue Freiheit uicht zu theuer; dies sey vielmehr eine Kleinigkeit für ein Gut von so unschäßbarem Werthe, und er habe eine zu vortheilhafte Meinung von dem F der Kammer und des Landes, als daß er einen Augenblick an ihrer Be- reitwilligkeit, ein solches Opfer zu bringen, zweifeln könnte. Der Königl, Commissair Hr. Duchatel wies Hrn, Laffitte mehrere Frr- thümer in seinen Tages zuvor gemachten Zahlen-Angaben mach ; namentlih behauptete er, daß die Summe der 85 Millionen, als der Betrag des Deficits im Fahre 1830, schon in die {wes bende Schuld von 301 Millionen mit eiubegriffcn sey. Eden so bestritt er es, daß sich in der Einnahme des Jahres 1831 ein Ausfall von 20 Millionen ereignet habe, und daß ein solcher von 50 Millionen sür das laufende Fahr zu erwarten seh. Er be- rechuete, daß sich ám 1, Januar 1833 ein Deficit von hochstens 18 Millionen zeigen würde, insofern nämlich die Einnahme keinen Ausfall erlitte: Nach Herrn Duchatel fand Herr Laffitte sich veranlaßt, zu seiner Rechtfertizung die Rednerbühne zu besteigen. Er bemerkte, daf, wenn er das Deficit der 85 Mill. aus dem Jahre 1830 noch neben der chwebenden Schuld besonders aufac- führt habe, dieser Jrrthum (wenn wirklich ein solcher bestehe) nit ihm beigemessen werden müsse; denn als er sich, um ‘hierüber Auskunft zu erhalten, an den Prásidenten der Budgets - Kom- mission gewandt, habe dieser ihm geantwortet, daß es außer den 300 Mill. noch ein Deficit von 85 Mill, gebe. Es sch durchaus nicht seine Absicht gewesen, die Lage des Schatzes in \{chwärze- ren Farben zu schildern, als ihm solche, nah den ihm vorliegen- den Aktenstücken, wirklih erscheine; er habe nur behauptet, was wahr seh, daß nämlich die Regierung eine geivisse Tendenz an den Tag lege, die öffentlichen Lasten zu vermehren; er habe nicht behauptet, daß dies die Schuld der Regierung seh; indessen habe er darauf ausmerksam machen múíssen, daß es Zeit sey, auf der eingesh!agenen Bahn stillzustehen; so viel seh gewiß, daß scit dem Jahre 1826 alle Budgets in Frankreich ein Decficit darböten, und daß es unmöglich sch, auch in dem laufenden die Einnahme mit den Ausgaben auszugleihen. Herr Duchatel ergriff am Schlusse der Sigung noch einmal das Wort, um einc Uebersicht von der s{webenden Schuld zu geben, die er nur auf die Summe von 171,655,458 Fr. berechnete. Herr Laffitte rief: „Was an dieser Berechnung wahr if, wird si bei dem Einnahme-Budzet ¡eigen !‘‘ Die Sizung wurde sodann aufgehoben.

Paris, 20. Jan. Der König arbeitete gestern mit dem Intendanten der Civilliste, Baron Delaitre, und mit dem Marine- Minister. Vorgefiern fand in den Tuilerieen ein Konzert statt, das bis Mitternacht dauerte. Am náchflen Mittwoch wird in den Palaste der Tuilerieen in der Gallerie der Diana ein großer Ball gegeben werden.

Im Moniteur lies man folgende Erklärung: „Mehrere Blätter enthalten ein Schreiben des Herrn Mauguin mit der Bemezkung, der Moniteur habe die Aufnahme desselben verwei: gert; hierüber {eint ein erläuterndes Wort nöthig zu sehn. Der Moniteur hat das von dem ehrenwerthen Deputirten an ihn ge- richtete Schreiben einzig und allein wegen der Ausdrücke, in denen es abgefaßt war, nicht aufnehmen können, aber sich nicht geweigert, vielmehr sich erboten, ein Schreiben mit der Erklärung, die Herr Mauguin bekannt zu machen für gut befunden hat, einzurucken, Es handelte sich hier feinesweges um den Inhalt,

mittelbar auf eine Revolution folge. Der Redner ließ sich hier- auf in eine nähere Beleuchtung des Budgets eiu, Ecsparnisse bei den Gehalten hielt er für unmöglih, da sich unter den 201 Mill,, die der Staat an Besoldungen zahle, nur 180 Mill, an Gehalten úber 10,000 Fr., und 45 Mill, an Gehalten un- ter 1000 Fr. befäuden. Eben so glaubie er, daß der Tilgungs- Fonds unter keinerlei Vorwand vermindert werden dürfe. Äm Schlusse seiner Rede sprah noch Herr Duvergier de Hauranne seinen lebhaften Unwillen darüber aus, daß die Partei der Ne- publifkaner mit den Karlisten gemeinsc{aftliche Sache .mache, ium die gegenwärtige Verwaltung zu stüczen, Herr Köchlin nahm sich besonders des von “ibm reprásentirten Departements (des Ober:Rheins) an, Diese Provinz, äußerte er, habe von jeher Beweise der Hingebung, des Gehorsams gegen die Geseß?e und der Pünktlichkeit in der Entrichtung der Steuern gegeben ; er erfläre aber mit voller Ueberzeugung, daß es sehr unvorsichtig sehn würde, wenn man immer auf die- selbe günstige Stimmung rechnen wollte; die Vaterlands- liebe vertheidige nur solche Justitutionen, die dem Volke ein materielles Wohl verschafften; halte man es aber all- zulange mit Hoffnungen hin, so müsse jenes Gefühl nothwendig erkalten. Der Elsaß habe seine vieljáhrige Wohlfahrt der Zer-

sondern bloß um die Form dieser Erklärung.“

Die Tribune ift gestern, zum 33sten Male, in Beschlag ge- nommen tworden , und zwar, wie der Courrier de l’Europe wissen will, wegen einiger aus der Allgemeinen Zeitung entlehns ten Anekdoten über Ludwig Philipp.

Der Précurseur de Lyon meldet, daß am 15, Fantar in einer Versammlung von Lyoner WBúrgern und Wählern eine Protestation gegen das von einem Minister auf der Redner: bithne gebrauchte Wort „Unterthan““ abgefaßt und unterzeichnet worden seh. :

Der Constitutionnel meldet aus London vom 17ten d. M. : „An der heutigen Börse fand im Namen einer in Franks reich sehr einflußreichen Person ein bedeutender Geschäfts:Um- sab statt. Man wollte cin Geheimniß daraus machen, was bei Börsen-Operationen nicht gut möglich ist. Die Nachricht da: von war bald verbreitet und erweckte den Glauben, daß die An- gelegenheiten Frankreichs eine Wendung nähmen, welche auf ‘die Dauer der inneren Ruhe nicht rechnen ließe. ‘‘

Der Advokat Allier, Secretair des Vereins der Volksfreunde, erschien gestern vor dem hiesizen Assisenhofe unter der Anklage, dur ein von ihm bekannt gemachtes Schreiben , worin er die Schreckenszeit unter Robespierre und Saint-Just zu rechtfertigen

Y sair Herr Legrand Theil nahmen, wurde der betreffende Ge-

Ste Vei M B. Sar 9 ses: Entwurf, da die darin enthaltene Bestinimung die Befug-

stückelung des Grund- Eigenthums und “seinem Gewerbfleiße zu

suchte, zum Umsturze der Regierung aufgefordert zu haben, Dex