1832 / 32 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Ei O E T E A M T D

hoch, in dem besten Zuztande befludlich, mit den herrlichsten Fremdenstuben, Kellern, Stallungen, len etc., und einem ganz vorzüglichen In- veuntarinm, versebhen. Preis 40,000 Tbl. Angeld im Verhältnifs sehr gering.

2) Ein auf der Friedriebsstadt hieselbsi belegenes grosses Haus, mit allen Erfordérnis- sen, welche zu einem wschönen herrsechafilichen Hause gehören, ausgestattet. Preis 29,000 Thl. bey mässigen Angelde. Die übrigen Capitalien können bei prompter Zinszahlung zu 42 und 5 pCt. steben bleiben.

3) Einen Gasthof nur einige Meilen von Berlin helegen, welcher auf das schönste aus- meublirt und ausreichend besucht ist, sehönes [n- ventariuin, nöthiges Roggen Garten - und Wie- senuland, Stallungen, RKRemisen etc. hat.

4) Ein Ziegelei-Grundstück 37 Meile von hier belegen, dessen Grundfläche 145 Morgen 102 CJRuth. beträgt. Hiervon ist in 120 Morgen die Thongräbersei, deren Ausbeute sowohl in Hin- sicht der Qualität als Quantität vorzüglich und beträchtlich ist. Es bedarf hier zur Empfehlung nicht vieler Wazte, da es hinreichend bekannt Ist, dass diese Ziegellei seit längerer Zeit, stets die vorzüglichsten Mauersteine in den bedeitendseten Massen geliefert hat, welehe grösstentheils zu Kö- niglichen Banten verwendet worden sind. Wer- den die gebörigen Mittel angewendet, s0 sind: 3 bis 4,000,000 Steine sehr gut zu schaffen. Die Wohn- Fabrikations - und Wirthschaftsgebäude, s0 wie das dazu gehörige Inventarium, befinden sich in bester und conservirter Beschaffenheit Im Garten siud 3000 tragbare Obstbäume. Pieis 18,000 Thl. Augeld, geringe.

5) Eine Brennerei und eine Weiss- und Bitter-Bier-Brauerei im blühendsten Zu- stande, mit besten Wohn- und Wirthsehafts-Ge- bänden in einer Provinzialstadt belegen, Pistorius- »chen Apparate, Land, Wiesen und Inventarium etc. Preis mit- Inventarium 12,000 Thl., ohne Inyven- tarium- 10,000 Thl.

6) Ein altes Handlnngshaus in vier erst nen erbauten Gebäuden, in einer sehr lebhaf- ten Provinzialstadt. Es hat einen sehr lebhasten Material- und Eisenhandel, und in den Hänusern sind die schönsten Stuben, Keller, Remisen etc Zu dem Grundstücke gehören werthrolle Län- dereien etc. Preis incl. des Waarenlagers und der Handlungsutensilien 9,000 Thl. Angeld mälsig,

Die über alle mir übertragenen Verkäufe, eventuali-

ter Verpachtungen, sprechenden Papiere und Docu- mente befinden sich in meinen Händen, und die Ein- sicht derselben kann für hiesige Reflectirende in mei- nem Geschäftslocale geschehen, und Auswärtige er- halten auf Verlangen s»olche in Abschrift gegen Erle- gong der Copialien. Sehliesslich empfehle ich mich noch : zu allen Handlungs-, Commissions- und Spe- ditions-Geschäften, und leiste ich bei Zusendung von Commiss10ns - Waaren nach Umständen darauf baare Vorschüsse : Berlin, den 16. Jannar 1832 V e nad, Jüdenstrasse No. 7,

Literarische Anzeigen.

In der Neuen Günter chen Buchhandlung in Glo- gau is so eben erschienen und in Berlin bei T. Traut - wein, Breitesiraße Nr. 8, zu haben :

Der Preuß. Gerichts- und Polizei-Schulze. Ausführliche Anleitung, ¿ur Verwaltung diess Amtes und der dabei vorkom

126°

der folyenden Auflagen der redendste- Zeuge für deren Gediegenheit sind. Allgemeiner neuer Hand- und Schulatlas zum geograph. Unterrichte und Gebrauche für all: Stände, nach den beften und neueîen Quellen ent: worfen und bearbeitet. quer Fol. 26 Blatt. 3re Aufl Colorirt 2 Fl. oèer 13 Thl. l Sowohl in geographischer, technmscher, al? pecunid- rer Hinsicht empfiehlt sich dieser Atlas vor vielen bié her erschienenen Schulatlanten. Der Preis für 26 Ka! cen ia Umschlag geheftet ist auf das billigsie gestellc : uberdieß eigner sich dieser Atlas uichr nur hauptsäch lich für Schulen, sondern auch für Kauf-, Gewerbs- leute und Zeitungéleser.

Atlas von Europa in 220 Blâäceern

mit roth eingedxuckten Straßen, Ortspositionen unt

Q

genommenen Projection von Flamsteed, von F. H. Weiß, Köniol. Franzds. Inzenieur-Obriftlieutenank. Bearbeitet auf die Grundlage der von demselben ce- machten astronomischen und triaonometcrischen Ortébe- stimmungen und den beßen Hülfémitteln zum Theil! offizieller Mittheilungen von Ï. E, Woer!l. Än Stein gestochen unter der Leitung des Leßtetn.

Subscriprionspreis eines Blattes 1 Fl. 21 Kr. Rbein

oder F Thl. Sächs.

(Es sind bis jet V Lieferungen erschienen.) Ueber den Werth diese Atlasses haben sich, sowohl; in wissenschaftlicher als artistischer Hinsicht nach“*enannte Zeitschriften so vortheilhafe ausaesprochen, daß eine weitere Anpreisung überflüssig wäre, als:

Allgem. Literatur - Zeitung in Halle, Artistischeë

Notizenblatt, Allgemein. Reperrorium der in- u

ausländischen Literatur, Bibliothek der neueñen

Weltkunde, Blätter für liter. Unterhaltung, Bal-

letin des Sciences Mlilitaires, Göttinger gelehrte

Anzeigen, Hesverus, Militair. Liter. - Zeitung in

Berlin, Militair - Zeitung in Darmstadr, Oefterr,

militairische Zeitschrift, Revue encyclopédique

Kritischer Wegweiser im Gebiete der Landktarcein-

Kunde, Heidelberger Jahrbücher, Revue Germa-

nique,

Bereits alle hohen Souveraine Europa’s haben die- ses Nactionalwerë mit Sukbscription beehrt, * und det Verlagshandlung ihren hohen Beifall durch Auszeich- aung zu erkennen gegeben.

Man kann auch auf einzelne Länderäbtheilungen sub-? scribiren, wie z. B. Frankreich in 25 Vlättern, Schweiz in 4, Brittanien in 16, Teutschlaud in 26, Átalien in 18, Kaiserthum Oesterreich in 26, Preußen n! Rheinpreufen in 16, Hannover, Oidenburg, Braun:

Sränzen, entworfen im Maaßstabe soooo6 dér natur(Li-! hen Große nah der im französischen Kriegsdepor an}

2von den anderen,

Anuküudigung besagr das Nähere.

1r Band. Von den éltesten Zeiten bis zum Jahri 1609. . Gr. 8vo. 2 Thl. 15 (gr. Die Ble aller sind nieder, nicht otne Besorgniß, zuf Belgien und die vereinigten Niederlande gerichtet, die sou so oft in Europa’s Schicksal elnigriffeu,- und ¡uleßz auf furze Zeit vereint, nun wieder getrennt da: ehen und in verderblichem Groll sich blutig zu befeh- den drohen. Gewiß wird es allen Gebildeten willfom- men srin, ein Werk zu erhalten, taz furz und docl zenan die Schicksale beider Länder, von d-n frühesten zeiten bis auf die Gegenwart darstellr, und ein (ol-

im Laude selbs, die reichen Quellen, weiche dem Aus: änder selten zugänglich sid, benußte und hier daë Resultat langer Forschungen ofen und unpartihepisd dariegt. i

Der Verfasser erklärt slb in der Vorrede: „et habe seinen eigenen Weg versolgt. Er hat sich sag! er bei den Zeiten vor dein sezehncen Jährhun dert nur kurz gefaßt, bloß das Wichriaste herauégeho- ben nund sl vorzuglih mit der Geschichte des Volkes, der Regierunaecform, des Handèls und der Cultur be- schäfciat, ohne sich änasilich mix den Regierungétfolgen aller Grafen und He!:zoge oder den endlosen Fehden und Éleinen Kriegen des Mittelalters zu beschafcigen. Als Vereinigungöpunkt hat er die Provinz Holland, in spâtern Zeiren gewiß die reichste, mächtigte und durch große Männer moerfwurdigie, gewahlt, jedo wie er meint, au das Bedeutendite nicht übersehen.“

Dem zweiten Bande, der bis auf die neueñen Zei

ten die Geschichte umfaßt und in laufenden Jahre 1832 erscheint, werden, zur bequemerey Uebersicht , eiùig gencalogisc;e Tabellen anaechäâner. Durch alle solide Buchhandlungen if zu bezichein, in Berlin durch Cosmar & Krause, woselb aucl die ersten Nummern, nebst einer auéführlirden Ankän:- digung vorräthig sind:

Der Aae Volksfreund. Eine Wochenschrifr für Sradt u. Laud. oweiter Jahrgang, 1832 Wöchentlich erscheint ein Bogen, welcher Mittwoch: Nachmittag auëgegeben wird. Dcr Preis i viertel: ¡ährlich auf Druckpapier 112 sar , auf Schreibpapie1 17% sgr. , auf Velinpapier 221 sgr. Die ausführliche

Defsau, im Januai! 1832.

À. C. Fritsche & Sohn.

ede des Buchhêndlers J. G. Heubner in Wien.

heê ist das obengenannte dzs N v, ami Ven den

Subsecriptionus-Anzeige, D'e unterzeichnere Buchhaudlung kündigt die Auflage des bekannten Werkes : | Die Bajonetfechtkunst/ oder Lehre des Verhaltens mit dem terie-Gewehre als Angriffs- und PUTN diguungöwaffe. Herauëgegeben von fs Ga Do Ce Königl Sâcl sis. Hauptmanu der leichten Infan 4 Rirrer der Ehrenlegion. | „_Erfter Theil, mit zehn Kupfertafe] hiermit anu. |

woiten herausucgebtei, únd es wurde von mir ind nisston genommen. Zu seiner Ea:pfehlung et agen, wäre überflüssig, schon der Umstand, di ¡wette Auflage nôthig wurde, bürgt für den 9 Alle Milicair-Zeitschriften erwähnten dasselbe j die Militair - Literatur - Zeituna in Berlin voin i 1826, 55 Hef, so wie das Bulletin des SCIENCez taires {n Paris, Oftoberkbeft 1826, enthalten ej (ige Beurtheilungen desselben, die mit Umsitt Sachkenntn'iß verfaßt, dafur sprechen. Eine Anzeige befinder sich auch in der 7ten Aufleg! Conversationsicyicons, unter dem Artifel : 1 1B00 Der Vei fasser, seit seiner feuhestei Jugend éi leiste i der ÄArieggeperiode der neuêsen Zeit Manne, er beschäfcigte sich stets vat uber seine Leistunaen die Dip:ome chen und Niederländischen Akademieen von Lille, Valenciennes, Brüssel, Mons, Gent und inay aufzuweisen, wie d'e Vorrede zur ersen N besagt. Sein Beruf, als Gründer des von iby gescellren Systems aufzutreten, leuchtet aud i hieraus hervor. i Die dem Leser zu empfehlende Vorrede zut y Auflage, làßt das Erscheinen des zw hofen.

ißt auch in der Königl. Preuß. slch der Unterzeichnete entschlo}en, statt des fn Lodenpreises von 32 Thl., diese zweite Auflág den bedeutend ermäyßigreu Preis von

S aer

m Subscribenten abzulassen, wenn sie sich bi Erscheinung derselben (Ende Februar) melden. =

Subscrivtionen an; der nachherige Ladenpreiz D S P Ti Subscribenten - Sah velche si direfc an mich oder auch au meine | [lungen zu Posen. und Bromberg wenden, erbalty

schweig und Churhessen ¡n 6, Scandinavieu in 28, Ruß- land, bis Moskau in 67, Bayern mit Nheinbanyern ins 7 Blättern, worüber die aiéfuhrliche Ankündiguna k welche in allen Buch -, Künst- und Landf:rtenhaud lunaen eingesehen werden faun, nähere Auskunft giebt Vorlesungen über Baukunst,

Gehalten an der König!. polytechnischen Schule u

Ai T Q, f H L I S d Vie ostreichische ‘militärische Zeitschrift / für 1832 betreffend, i welche in Borlin durch die Stuhr sche BVuchhandlunc zu beziehen if, V y ¿ Ge S é S So eben i das zwölfte Heft des Aahraangs 1831, an alle beirefende Buchhandlungen expedire worden, 100 19 _mit die ¡im vorigen Jahre, durch die Zeit-Ver- oalrnisse verspätete Erscheinuna, beseitiger.

Paris, von A N E Durand, Professor der Bai funft 2c. 2c. An gr. 4to wit 64 [ithograph. Abbildun zen iun quer Folio auf {dn weiß Kupferdruckpapier. Preis 12 Fl. Rhein. oder 62 Thl. Sächs.

stimmt mit dem Schlusse jedes Monats e Def, DeN

folaëuden Monats yunkilich von mir besorgt wird.

Von jet an, ersceint wieder règelmaäßiía und be- (en Versendung jedes mal, in den ersten Sagen dez

Das erste Heft des Johrgangs 1832 wird sonach be-

Wichtigkeit der Baukunst. Zweck derselben. Mit tel diesen Ziveck zu erreichen. AUgemeine Grundfäge, Vortheile. Betrübte Folgen. Nothwendigkeit des Stu- diums der Baukunst. Art die Baukunst zu studiren. Aulage des Kurses. Schuelle und richtige Art Archi féctur zu ¡einen Von dent Tuschen geometrischer Zeichnungen und der Unzweckmäßigkeir hievon für dic Baukunst. Von den Eigenschaften der Materialien.

menden polizeilichen und anderen Geschäfte aller Art, entworfen: und bcarbeitet von :

E. A. W. Schmal,

durchgesehen und vervollständiget von einem praktischen Juristen.

8vo. Subscriptionspreis 20 sgr. Ladenpreis 1 Thl.

Inhalt. (Erste Haupt-Abtheilung,) Polizei- und Verwaltungs-Sachen. Abschuitt T. Vom Schulzenstande. Il. Die Dorfge- richte. [I Die Polizei-Gerichtsbarkeit. .IV. Poli- zei- Sachen und Verordnungen. V. Ausubung des polizeilichen Strafrechts. V1. Von den Gefängnis- sen. VIl. Pflichten der Dorf-Einsaßen gegen die

Gutshercschafren. V111. Von den Arbeiten der Ge- meindeglieder und andern nachbarlichen Pflichten.

"1X. Von Kirchen-Sachen. X. Von Schul-Sachen Xl. Vom Armenwésen. XIl. heiten. XIIL. Jagd- und Forst-Verordnungen. XIV. Stempel-Verordnungen. XV. Vorschriften der Ge- sinde-Polizei. XVLI. Geseßze über die Militairpflich- tigkeit. XVII. Von der Classensteuer. XVIUL Vor der Gewerbesteuer. XIX. Von der Mahl- und Schlacbtsieue. /

(Zweite Haupt-Abtheilung.) Gericheliche Angelegenheiten. Abschnitt T1. Gerichte und Gerichcéstand. 11. Vorschrif- ten für Kldger und Verklagte. 111, Von der Ap- pellation. [V. Von der Revision. V. Von der Erxe- kution VT. Von den Prozeßkosten. VIl. Von Re- gulirung der gutsherrlichen und bäuerlichen Ver-

hältnisse. VI11. Von Gemeinheits-Theilungen. IX. Von Ablòsung der Dienste, . Natural - und Geld- Zehnten. X. Vom Verfahren -bei Aufnahme von Testamenten, Inventarien u s. w., bei Vollstreckung von Exekutionen 2c. durch die Dorfgerichte.

Als Anhang:

- Rathschläge zur Verhütung der Feuertgefahr. : 2, Uebersicht der in Betreff der Cholera noch in Kraft gebliebenen polizeilihen Verordnungen, nebs furzen Bemerkungen über Vorbeugung und Heilung diéser Krankheit. 3. Anleitung zu einem ritigen Ver- halten bei den vorzüglichsten Ungllikéfällen des mensch- lichen -Lebens. 4, Von Viehseuhen. 5. Von der Hundswuth. 4 Auf nachstehende Werke nimmt Bestellungen an:

Stuhrsche Buchhandlung in Berlin, Schloßplat

Nr. 2, auch Hartmann in Elbing,

S ystematische VBildergallerie zum Conversations-Lexikon : auch anpasfend zu jeder andern Encyclopädie oder Zei- tungélerifon, in 226 lithographirten Blättern. Vierte Auflage. Preis dieser Auflage, wegen angedrohtem

Nachstiche : 12. Fl. Rheinl. oder 7 Ml Sächs. Ueber den Werth und Charakter dieser beiden Werke noch weitere Anpreisung hier anzuführen, finde ih über- flússig, da mehrere fritische Blätter des În- und Aus- landes sich hierüber auf das Vortheilhaftefte ausgespro-

Militair - Aingetegen. l Mit großem Schatfsina und siegender Beredtsamkeit

Anwentung der Materialien. Verbindung der Ele mente der Gebäude. Bebäuden. Ganze Gebäude. Von den Theilen det Städte: Von den Straßen. Von den Brücken. Vo1 den öffentlichen Pläzen. Von öffentlichen Gebäuden. Von Privatwolhnungen.

Freiburg, im Januar 1832.

Herders{e Verlagéhandlung. So ehen verläßt die Prefje: Königthum und Freiheit.

Ein Wort an die Preußischen Previnzial - Landfände Motto : „O der ist nicht Kdnig, der der Welt gefal: len muß! Nur der ist’'s der bei seinem Thun nach kei- nes Menschen Beifall braucht zu fragen.“ Gr. 8xo Preis 1 Thl.

hat der bekannte Hr. Verf. die Unverträglichkeit fon- fitutioneller Institutionen im Geiste der franzosischen, velgischen, englischen 2c. Verfassungen mit dem in Deutschland gültigen Staatsrecht, die Unerreichbarkeit einer idealen Volksvertretung, die Gefahren, die aus deren Erstreben dem aligemeinen Wohle drohen , die Unhaltbarkeit der Doktrinen von Volkssouverainität, polit. Freiheit der Völker 2c., dargestellt, die Lehre von der Verantwortlicl keit der Minister aus einem neuen Gesichtépunkte aufaefaßt, das segenóreiche Bestehen \andständischer Verf. mit dem Gefahr drohenden Wir- fen der Wahl - und Adeléfammern in Vergleich gen- gen, die reine Monarchie als vollkommensies Regie- rungésystem zur Anerkennung gebracht und den Be- weis bis zur Evidenz geführt, daß die Freiheit de Völker lediglich auf der Steuerverfassung der Stoa- ten beruhe. Diesem wichtigen Zweige der Stagaté- wissenschaften ist der zweite Haupttheil gewidmet. Hierüber hat der Hr. Verf. ganz neue Ansichten auf- aestellt, und obschon im näch|en Augenmerfï auf Preu- ßen, sind doch die angewandten Grundsäße so gemein- qultio, daß ihre Zweckmäßigkeit für alle Länder in die Augen fällt. Intecessant sind die Vergleichungen uber den Ertrag der Sreuer nach der bestehenden Er- hebungsart und nach der des Verfzt., welche dem Ent- wurf eines Katasters angehängt sind. Der Verf. ha! nachgewiefen, daß nach seiner Steucrerhebungsart in einem einzigen Dorfe von c. 400 Seelen bei cine! Staatseinnahme von 1827 Thl. 7 (gr. 8 pf. jahrlich den Steuerpflichtigen eine Erleichterung von c. 700 Thl. gewährt wird, während die dermalige Einnahme von jener um c. 300 überstiegen wird. In Brziehung auf Preußen kann das Werk der Central-Vereinigungé- punkt fur alle Land - und Kreiëtagédepütirte genannt werden. | : Zu haben bei /

Kraft. und Klage in Berlin,

Charlotteñstraße Nr. 36.

„_ Vel Fr. R rthes in Hamburg is erschienen, und n Berlin bei Duncker und Humblot, Ftanzdsi shestraße Nr. 20 a. zu haben:

Vildung einzelner Theile von

timmt am 4 Februar von mir abgesandt, und icch ex- suche al'e resp. Herren Pränumeranten ihre Bestellun- gen frähzeitig genua, durch die be:reffenden Buchhand- ungen on mich gelangen zuy lassen, indem ich jeden Monat nux eine Sendung machen kann. Der Preis für 1832, so wie für jeden andern einzelnen “Tahrgans, ist 8 Thl. Sêchs. Vorausbçezahlung. Wer jedoch dic lahrgânge 1818 bis 1831 zusammen abnimmre, zahlr weniaer.

Die Jahrgänge 1811 bis 1813 feblen gänzlich, und 1814 dis 1817 ist wegen der Kriegs-Jahre nicht erschienen Anbalt des 12. Heftes 1831: T den Schluß der Skizze des Feldzugs 1795 am Rhein, bis zum Ueber- fange der Franzosen bei Urdingen, im September. IT. Die zweite Einschließung Mantuas, im August 1796 und gleichzeitige Ereignisse bei dem Kaiserl. Könial. Heere, unter dem F_ M. Grafen Wurmser in Tyrol und Vorarlberg. I1IL. Literatur. IV. Die neuesten Militärveränderunaen. V. Das wissenschaftlich ae E Berieichnip des Inhalté der Jahrgänge 1811 bis 183L.

So eben ‘is erschienen und bei Unterzeichneten so. wohl, als auch bei Carl Merz, Kochstraße Nr. 61, zu haben:

Jugend, Frohsinn, Anmuth; Berliner Tanz- Musik für Pianoforte, 3te Lieferung 22 sgr. , enut- hált die erste Halfte von:

6 Contretänzen aus Fra Diavolo

von C. Merz; mit Tanztouren, wie sie auf den Köntal. Hofbällen getanzt werden. Die ¿weite Hâlfte wird am 1. Februar c; bestimmt ausgegeben,

und daher nicht wiederholt angekündigt. Bechtold und Hartse in Berlin,

Aaägerstraße Nr. 27 a. So eben erschien und ist in allen Buchhandlungen

des In- und Auslandes zu haben: : D Car e Vis

Ia Ce Rai

oder Ergebnisse der von ihm, vorzüglich im Felle

und in den Militairlazarethen, seit 1792 bis 1829 ge- sammelten wundärztlichen Erfahrungen, Aus ‘dem

Französisch, übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Dr, Albert Sachs,

prakt, Arzte etc. zu Berlin,

gr. 0vo. Dritter und lTe1zter Thei. mit 5 Kupserta-

feln. 385 Bogen 2 Thl.

(Mithin sämmtiche drei Theile, 1001 Bogen m gr,

Svo, auf weissein Druckpapier, mit 67 sauber in Kup-

fer getochenen Abbildungen 6 M

(Berlin, 1831. Verlag- der Buchhandlung Von C

Amelang)

Mit diesem Bande, dem reichhaltigsten, ist die voll-

ständige Uébersetzung des Werkes, welches der He-

rausgeber mit Recht eine der bedentendsten Erschei- nungen im Gebiete der neneren Chirurgie nennt, been, det. Die vielen Frlänterungen und Zusätze, womit

Letzterer dassclhe versehen hat, zeugen von dem Fleisse,

mit welchem die Bearbeitung dieses, aus der reichen

Eifabrung eines höchst genialen Praktikers hervcrge-

gangenen Werks vollbracht wurde, und ist sonach die

günustige Aufnahme desselben nicht zu bezweifeln,

In demselben Verlage erschien früher:

Gründliche Darstellung der gebräuchlichsten äusseren

pharmacentischen Heilmittel etc. Von Dr. Alber!

chen haben, und das schnelle Vergreifen der aufeinan-

N. G. van Kampen, Geschichte der Niederlande.

{cchs Eremplaren das siebenre frei.

_ Einladung zu Ankündigungen.

Wir hatten bisher noch nie aufgefordert,

Deutsche allaemeine Zeitung zu Eini »ou- Anzeigen zu benußen, weil im vorigen Ey die Auflage des neu gegründeten Blattes nod) vedeurend genug war, um den eingerüctren A elne den Aus!aaen der Einsender entsprechen breitung zu sichern. In Folge der zahlreichen

lungen auf das laufende Halbjahr is aber nh fuflaae so vergrößert, daß Änfündigungen

{em Blatte eine sehr auëgedehnte Verbreitung dy ‘lien großen Theil Deutschlands, besondetiY ‘emberg, Baden, Hessen-Darmstadt, l hessen, Nassau, Frankfurt, Hannover,

Nheingegeuden, Baiern, die Schweiz, | ckas El saß erhalten. Der schr vermehrten W ungeachtet bleibt die Eiarückgebühr drei Kt Rhein. (8 Pfennige Sächsis) für die Zeile : einy der um so billiger i /. da die Zeilen dieses V breiter sind, als in den meisten deutschen Blättet daher jede Anfündigung hier eine fleinere Zah Zeilen einnehmen wird, als in anderi Zeitungen

Ankündigungen werden überdies hier sters in dit cung selbs aufgenommen, wo sie mehr ba verden, als in Blättern, in welchen sie in besu bloß aus Anzeigen bestehende Beilagen verwiesen n

Dem Angeführten zufolge erlauben wir uni

mit, sowohl öffentliche Behörden, als. h! lungshâäuser, Fabrikanten, Buchhandlu und Privatpersonen einzuladen, solche Al gungen, deren auéegebreitete Bekanntwerdung | wichtig is, in unser Blatt einrücken zu lassen, an die Expedition der Deutschen allgem! Zeitung in Stuttgart poftfrei einzusenden

beschleunigte Aufnahme soll immer gesorgt werd

I. B. Mestlex sche Buchhandlung in Stut

Bei Unterzeichneten ist erschiénen : Wilbelm Tell von Schillaß

in 12 Umrissen in Folio von Professor O este! und wird darauf in allen soliden Kunst=- und handlungen Subscription angenommen, Snbscrib Preis bis Ostern 1832 mit 2 Thl. festgesetzt, sp Laden-Preis 3 Thl. i

Die Kunsthandlung der Gebr. Rocca inM Königs- und Spandauerstr,-Ecke und in

Juristische Zeitung für dieKönigl. Preuß. Std „Die am 31. Januar erscheinende 5te Numnt halt: 1) Personal - V-ränderungen ; 2) Neue

and Verordnungen; 3) Ueber die geistliche 61 varkeit in Schlesien; (Forts) 4) Ueber Alinenti pflicht, von Dr. Löwenberg; (Forts) 5) V

der Justizbehörden im Jahr 1832. Zur Nachricht

ten hat die Zeitung ihren ungestörten Fortgan!/ die Redaction wird alles aufbieten, durch die {lt Mittheilung der Pe Geseße und V rordnungen, so wie durch inte! Abhandlungen den Ansprüchen der resp. Theilt zu genugen. Da übrigens das Zeitungs-Préi! rant mit der auf den 3 ersten Nummern der || schen Zeitung enthaltenden Preis - Angabe nid! einstimmt, so bemerke ih zur Vermeidung vo! thümern, daß die Könial. Post-Aemter nur Lff gen auf ein Jahr zu 4 Thl. annehmen. Y {edoch vorzieht nur vierteljährlich zu pränui! fann dies auch in allen Buchhandlungen mit 1

Sachs etc. Svo, 17 T1,

Eduard Brandenburg, Oher-Wallf Y

Berlin, den 1. Januar 1832. /

Das vorstehende Werk hatte der Verfasstr aufg

ers 116

neinde zu Heiligenhaus

reußisckche

Allgemeine

(aats- Zeitung.

Berlin, Mittwoch -den 1 Februar

“Bais L I

Amtliche Nachrichten. Kronif. des Tages

Im Bezirfe der Königl. Regierung zu Düsseldorf ist an die Stelle des abgegangenen Pfar- Groote zu Heiligenhaus der Kandidat Wilhelm Scchlickum Duisburg ordnungsmäßig. zum Pfarrer der reformirten Ge- gewählt worden und hat das landesherr-

liche Placitum erhalteu ;

Bie

¡u Köln ift au die Stelle des verstorbenen Johann Anton

mit den Waffe, Merch der bisherige Rektor der Gregorius: Kapelle zu Köln, L u d der Fuffwig Busch, zum Hülfspfarrer in Kierdo:f ernannt worden ;

¡u Magdeburg ift die erledigte evangelische Pfarrftelle zu deris dem bisherigen Prediger zu Altenplathow, Superin-

tendenten Wilhelm Gustav Eduard Pilaricé, und die er- sedigte evangelische Pfarrstelle zu Klein-Lübs, Diöces Möckern,

dem Prediger Helme in Staffelde verliehen; zu der erledigten evanzelischeu Pfarrstelle zu Könnigde und Holzhausen, Diöces

dri

, Bei dem Interesse, welches die Bajonetfe(Theologie Und des Schul - Amtes, Armee findet, Mdie erledigte Rektor- Stelle an der

eiten TheilaMStendal, ist dec Kandidat des Pcedigt - Amtes, August Frie-

ch Voigt, -vozirt und befiätigt und dem Kandidaten der Adelbert Benno Hahn, Stadtschule zu Seehausen,

Didces Wanzieven, lvertragen worden.

Angekommen: Der General-Major und interim!stische

[Commandeur der 1lten Division, von Block, von Breslau,

d

E. S. Mittler, E

Abgereist: Der Ka serl. ODesterreichishe Kabinets - Courier

ut? Buchhandlungen nehmen bis zu diesem 2,MKettig, nah Görlis,

o Nachrichten. Ausland.

Frankrei. Deputirten-Kammer. Sißung vom 20. Yanuar.

d Î Þ 62 t A ¿ad T U fi a

(Nacbtcag.) Wir geben hier den Vortrag, den Herr Laffitte

an

C, P

Schlusse dieser Sißung als Antwort auf. die Rede des Hrn, érier (s. das vorgestr, und gesir, Bl. d. St. Zeit.) hielt: „Jh habe in der jeßigen Debatte bereits zweimal die Redner-

bühne besliegen; die Kammer mag entscheiden, ob sie mir dasselbe zum dritten Male zu bewilligen gedenkt, um dem Prästdenten des Minister - Rathes zu antworten.// (Von allen Seiten: „Sprechen

Sie die

¿Der Präsident des Conscils behauptet,

! Sprechen Sie !//) olitif als im

gegenwärtige Verwaltung habe sowohl in der P

Finanzwesen dieselben Prinzipien befolgt, rote dle vorige; mein vor- gesiriger Vortrag, den der Präsident des Conseils so eben beant- wortet hat, seßt aber nothwendig voraus, daß ih einen Unterschied

und

zwar eiten ziemlich bedeutenden zwtschen beiden Verwaltungen

gefunden haben muß, ja, der Herr Präsident selbs hat denselben angegeben; er sagt nämlich, nach- der Juli - Revolution hâtten die Einen in ihr eine Wirkung, die Andern eine Ursache gesehen. Jst

der

Herr Präsident des Conseils der Meinung derer, die die Juli-

] Revolution nur als eine Wirkung betrachten, so sind wir offenbar [ganz entgegengeseßter Ansicht, denn nah der meinigen war jene Revolution keine Fortseßung des politischen Systems, das seit funf-

fie

sicht niht in dex

bes

zchn Fahren auf Frankreich lastete; {viele Stimmen: „Nein, nein !‘)

war kein bloßer Dynastie- Wechsel; sie hat nah meiner An- bloßen Veränderung des Grund - Vertrages atden, der Frankreich durch fremde Bajonette auferlegt wurde.

(Beifall auf der äußersten Linken und Rechten.) Nach meiner An- sicht stúhßt die Revolution von 1830 sih auf die von 1789, und nicht auf die Restauration von 1814. Fch glaube keinesweges, daß die jeßige Verwaltung das System von 1814 wieder habe einführen wollen: diese Beleidigung habe ich _dem Hrn. Präsidenten des Con- seils nicht zugefügt und es findet sih in meiner Rede kein einziges Wort, das diesen Verdacht in ihm erregen könnte ; aber die Frage Wt 1s neu aufzustellende System trennte unsere beiderseitigen i

ungen durch eine scharf bezeichnete Nüance. Da metne Worte

auf der Rednerbühne citirt worden sind, so bitte ih die Kammer

um

lh

die Eclaubniß/ thr sagen zu dürfen, wie wir an das Staats-

5 luder gekommen, wie wir den Zustand des Landes angesehen und j welches unsere Absichten und unsere Politik waren. Am 1339, unmittelbar nach meinem Eintritte in das Ministerium, habe

Am 10. Nov.

der Kammer und dem Lande die mich dazu hestimmenden Gründe

dargelegt, und man kann mir nicht vorwerfen, daß ih mich nach

dem Staatsruder gedrängt hätte.

Nach der Juli-Revolution zeigte

ih mich nicht im Palais - Royal, sondern blieb bei mir zu Hause.

Ma

| seriums die

in gent

schwierigen Umsiänden von meinen eigenen Ile war zugleih gegen meine Fnteressen.

ein

ih

n rief mich; es war von der Bildung eines neuen Mini- Rede und mein erstes Wort war, daß ih nie ein Ministerium -eintreten würde: diese Stellung war ge- meine Neigung, gegen die Meinung, die ich unter so Fahigkeiten hatte; Es bildete sich dennoch Ministerium und ih trat in dasselbe ein, aber ohne Portefeuille ; sprach mich rund und bestimmt gegen den König über diesen

Punkt aus; ih trat nur unter einer Bedingung in das Conseil ein, deren Erfüllung ih nicht einmal zu hoffen wagte, obgleich mir die Kammer diesen seltenen Beweis ihres Vertrauens gab, nämlich daß ch zugleich die Ehre haben könnte, den Vorsiß in ihr zu führen,

M darum aufzuhdren, N E S O E V der men über Criminal- Rechtspflege ton Dr. Vi} Juli - Revolution bis zum 3. Nov. in ich Mitglie es Kabine

Beilage: Personalbestand Und: Ressort - Verb geblieben, und damals, m. H / waren die Prinzipten mehrerer Mit- } lieder desselben den meinigen entgegengeseßt.

Von der

Sie haben eine Per-

10n/ die zu diesem Kabinette gehörte (und ich ersuche hier die Kam-

Vermöge der bedeutenden Anzahl von Pränu!ff} Ver meine Ausdrúcte nicht ú

an

ep Cl rsonal - Veränderungen , det! ges an die Quasi- Legitimität, ich war vielmehr vollklommen und

uülef

ere

bel zu deuten; es is nur ein Faktum, das ich zu erinnern genöthigt bin), Sie haben , sage ich, diese son von Quasi-Legitimität sprechen hören; ih glaubte keineswe-

davon überzeugt, daß die Volks-Souverainetät ganz allein un- Jhstitutionen und unser Königthum gegründet habe; ich glaubte,

daß nur ein so begründetes Königthum stark seyn könne, weil es mt den Gesinnungen und Ansichten Aller in R stand. e

3wischen mehreren Mitgliedern dieses ersten Ministeriums

reschte

lso Meinungs-Verschiedenheit ; es lbste sich auf; die Bildung cines

Neu dasselbe einzutreten. Zuleßt gab ih nach und sprach mich darüber am 10.

en fam zur Sprache und ih widerstand aus allen Kräften, in

dv. in folgender Weise aus: ,/,/,„Ueber die Art, die Revolutton von 1830

zu

beurtheilen und zu leiten, hatten sich Streitigkeiten erhohen ;

[J fee W wp t O O Ae c e D R Am! dns t:

“man war nit allgemein der Ansicht, daß sie rasch in Anarchie aus-

arten würde, daß man rasch sich mißtrauisch und feindlich gegen sie zeigen müsse. Man sagte uns wiederholt und nöthigte uns, es zu glauben, daß das Vertrauen in diese Revolution ein besseres Mittel sey , ste zu leiten. Vielleicht hatte man Recht; vielleicht war es besser, um sie richtig aufzufassen und sh zum Meister über sie zu machen, ste nicht zu fürchten, nicht vor. thr zu erschrecken ; vielleicht konnten die Begriffe der Ordnung, die wahren Regkerungs-Grund- säße mit gewissen Namen leichter populair werden, als mit gewis- sen anderen; wir besißen nicht Stolz genug, um zu glauben , daß dies mit den unsrigen gelingen werde, aber man nöthigte uns, es zu glauben, indem man uns am Ruder ließ. M. H. , das Ministerium wroar noch nicht gebildet; ih wollte es aus ei- nem Theile der Mitglieder des alten Kabinets zusammenschen. Die Mitglieder des jeßigen hatten mehrere Zusammenkünfte; sie suchten sih darüber zu verständigen, welche Zusammenstellung des Ministeriums bei der herrschenden Stimmung der Gemüther die beste sey; Über einen einzigen Punkt waren wir getrennter An- sicht, nämlich Über das Wahlgeseß; ih gehörte zu der Minorität, welche die Herabseßung des Wahl- Census auf 200 ör. fúr nöthig hielt, andere glaubten, herabgeben. Das Ministerium wurde damals mit den Mitgliedern der jeßigen Verwaltung gebildet ; Niemand, glaube ich, wird fräf- tiger, als der jeßige Präsident des Minister-Raths bezeugen können; wie sehr ich mich persönlich bei ihm bemühte, um thn zum Eintritt mit mic in die Verwaltung zu bewegen; man erwiederte uns aber, daß man unsere Kräfte nur schwächen wÚrde, statt sie zu erhöhen; man glaubte, in der Lebhaftigkeit der Stimmung der Massen sey mehr Sympathie für dieses oder jenes Mitglied vorhanden , als fúr ein anderes. Man erkannte dies sowohl, daß man bei der Bildung des ersten Ministeriums cine Verwaltung für unmöglich hielt, an der nicht Herr Dupont v. d. Eure Antheil nähme; ih war es, der den Eintritt des Herrn Dupont veranlaßte, welcher sich, ebenfalls gegèn scine Neigung, dem dffentlihen Besten widmete. Wir verfuhren in unserer Verwaltung nah den Umständen; wir erfüllten unsere Ae in Allem, was menschliche Kräfte unter so schwierigen Umständen zu leisten vermochten. Vor unserem Ein- tritte hatten die furchtbaren Oftober-Unruhen stattgefunden; andere noch schreccklichere waren zu befürchten; sie traten im Dezember und unter Umständen ein, die Allen noch in frishem Andenken sind; ein dritter Straßen - Aufruhr ereignete sich am 14ten Februar; wir siegten Über ihn, wie ih gern anerkenne, nicht durch unsere Ge- schicklichkeit, sondern durch die Mitwirkung aller guten Bürger. Welche Fehler auch unter meiner Verwaltung begangen worden seyn mdgen, ein Gefühl wird unvergänglich in meinem Herzen fort- leben und um es mit den Worten eines Alten auszu\prechen: ¿Meine P G n hat Niemanden genöthigt, Trauerkleider an- zulegen.// Die Umstände waren von der Art, daß dieses Ministe- rium, dem man fo große Schwäche ! orwirft, während seines Beste- hens mehrere Unruhen ausbrechen sah; ich frage aber, ob die Un- ruhen aufgehört haben, als das neue Ministerium, das mehr Kraft zu haben behauptet, ans Ruder kam ? Einen Umstand darf die Kammer hierbet nicht vergessen, den nämlich, daß alle Mitglieder meines Ministeriums, mich selbst ausgenommen , in das jezige übertraten. Ich mag in kein Detail hierüber eingehen, aber da ich ausschied, so muß doch eine Nuance, wenn nit eine vdllige Veränderung, in der bis dahin befolgten Politik stattgefunden haben. Der Herr Prä- sident des Ministerraths hat einen Ueberblick des politischen Sy- slems der damaligen Verwaltung gegeben; die von ihm dabei citir- ten Worte erkenne ih als die meinigen an; ich habe damals gesagt, der Krieg sey möglich, wenn die Oesterreicher in Modena, er fo woahrscheinlih, wenn sie in die Romagna, er sey gewiß, wenn sie in Piemont cinrückten. Jch hoffe, die Kammer wird nicht so unge- recht gegen mich seyn, daß sie glauben könnte, ich hätte mih nicht in die engsten Gränzen meiner Pflicht und der Discretion einge- schlossen. Die Oesterreicher rúckten indeß am 6. März in Modena ein, am 8ten überreichte ih dem Könige mein Entlassungsgesuch, und am 12ten trat ih aus dem Ministerium. Was in der Zwi- schenzeit geschehen ist, weiß ich nicht ; der leßte Aft meiner Verwaltung war der Entwurf zu einer an Oesterreich zu ertheilenden Antwort, den ich dem Conseil vorlegte; dieser Entwurfwar keinesweges beleidigend für die geyannte Macht; er euthielt weder eine Androhung des Kriegs, noch eine förmliche sriegÄrtläcuna, sondern sprach nur ein festes Beharren bei dem Systeme der Nicht-Einmischung, so wie die Richt- Anerkennung des angeblichen Reversibilitäts-Rechts Oesterreichs auf das Herzogthum Modena aus. Der Prästdent des Conseils hat uns der Bitterkeit in unseren Angriffen beschuldigt. (Eine Menge von Stimmen : „Nein! Nein !-/ Herr C. Périer: „Jch habe nur Jhre eigenen Worte gebraucht !//) Die Kammer wird sich erinnern, daß der Präsident des Conseils zwei scharfgetrennte Meinungs-Nuancen unter den Männern der Fuli-Revolution aufgestellt hat, die er durch Männer der Bewegung und Männer des Widerstandes bezeichnete. Jh gestehe, daß ich üt diesen Ausdrücken keinen klaren Begriff ver- binde, indem ih nicht weiß, wo der Widerstand endigt, und wo die Bewegung anfängt. Diese Bezeichnungen sind höchst unbestimmt, und je nachdem man sie verstehen will, bin ih ein Mann des Wir derstandes oder der Bewegung. Absolut gesprochen aber erkläre ich, daß ih ein Mann der Bewegung bin, weil ih glaube, die Juli - Revolution habe ein Hinderniß hinweggeräumt ,“ das der Wohlfahrt und dem Glücke Frankreichs im Wege ftand, weil ih damals glaubte, man müsse vorwärts schreiten, nur mit Vor- sicht und Mäßigung ; dies is so wahr, daß man jeht einräumt, die gegenwärtige Verwaltung befolge dasselbe System, wie ihre Vor- gängerin. (Mehrere Stimmen: „Wenn dies der Fall ist, warum beklagen Sie sih darüber ?//) Eine positive, auch von dem Prâäsi- denten des Conseils erwähnte, Thatsache i| folgende: Am 11. Febr. sagte ih auf dieser Rednerbühne, die Entwaffnung werde von der Dauer dex Unterhandlungen abhängen, und es schelne mir nicht nur dem Vorthéile und der Würde Frankreichs, sondern auch dem Interesse seiner inneren Ruhe angemessen, daß „mant eine feste Sprache gegen die fremden Mächte führe und sich Über die aus dem Prinzipe der Nicht-Einmischung zu ziehenden Folgerungen ent- schieden aussprehe. Dieses Prinzip habe ih von der Tribune herab mehrmals vertheidigt und erläutert; ich habe aber nicht vergessen, hinzuzufügen, dasselbe dúrfe nicht auf eine feindselige, rigoristi- sche Weise, sondern nur im Fnteresse Frankreichs angewendet werden. (Mehrere Stimmen: „Run wohl, das is ja gesche- hen!//) Worin soll das Feindselige in der von mir gehaltenen Rede liegen? Jch habe gesagt- das Prinzip der Nicht-Einmischung sey aufgegeben worden; dies is meine Anficht, in der ih mi frei- lih irren kann. Jn dem Vortrage- den ih damals nit für meine Person, sondern im Namen des Kabinets hielt, sagte ih, sobald Frankreich îm Stande seyn werde , seine Fnteressen zu behaupten, man die fremden Mächte nöthigen werde, sich zu erklären; dadurch werde man zu einer Gewißheit gelangen und aus diesem beklagen s- werthen Zustande herauzkommen, der weder Fricden nvch Krieg sey

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R E i A R Dts S SDE 2/4 T PTE TA ZR Sir ¡4 o B Geis t. L D E M S E T P me N S E S NA Fron D P E ——————————— =

in der Politik der Regierung Schwäche

man fönne nicht niedriger als bis auf 250 Fr. ,

1832.

Ema T R T pes

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und dem Lande in keinerlei Weise zusage. Hätte man auf alle Hülfsquellen Frankreichs, auf die Hingebung und den Muth seiner Bürger gerechnet, hätte man dem inneren Kampfe, der uns bewegt, schnell ein Ende machen wollen, so glaube ih, ein ernstes Wort mit den fremden Mächten, die nicht in der Lage sind, Krieg mir uns führen zu kdnnen, würde rasch zu einer Entscheidung geführt haben. (Zeichen des Zweifels in den Centris. Stimmen zur Lin- ken! „Ja! Ja!) Frankreich kann durch seine finanziellen Mit- tel sowohl wie durch die Hülfsquellen des Landes und den Muth seiner Bürger, Fedem Widerstand leisten, und dennoch glaube ich te gegen das Ausland hbe- mert zu haben. (Beifall guf der äußersten Linken und Rechten.) Schließlich frage ich, ob- das Prinzip der Nicht - Einmischung mit dem Nachdruke, den ich gewünscht hätte, aufrecht erhalten worden ist; ob, wie man uns so oft versichert hat , in Ftalien in der That keine Verfolgungen stattgefunden haben , ob die Amnestie eine voli ständige gewesen i? Jch frage, ob nicht noch heute Besorgnisse (ih will nicht behaupten , daß sie gegründet seyen; die Regierung fann uns Aufschlüsse darüber geben) über ein abermaliges Einrücken der Oesterreicher in die Romagna vorhanden find, ob Oesterreich nicht in Jtalien einen Einfluß ausübt, der es fast zum Herrn über das ganze Land macht? Jch frage, ob Polen, das nicht untergehen und dessen Nationalität erhalten werden follte, noch bestebt, und ob es seine Nationalität behalten hat? Jch frage, ob die fremden Mächte jeßt in ihren Gesinnungen einmüthig sind, und ob man auf die Ver- sprehungen, mit denen sie uns bisher étngewiegt haben, bauen kann ? Ich frage Feden aufs Gewissen, ob König Wilhelm allein alle diese NÚ-

ungen machen würde, wenn die verschiedenen Kabinette mit dem Willen, den ich dem Französischen Kabinette zumuthe, Úbereingestimmt hât- ten: Jch frage, ob, wenn eine der großen Kontinental-Mächte die Gesinnungen der Französischen Regierung aufrichtig theilte, König Wilbelm scine Opposition fortseßen würde? Fch danke dem Hrn. Präsidenten des Conseils für den: gemäßigten Lon, in welchem er meine Meinung kritisîrt hat; diese Meinung war aufrichtig und ofen; ich glaubte, sie aussprechen zu müssen, weil ich auch jeßt noch der Ansicht bin, daß Franktreich in seiner gegenwärtigen Stel - lung nicht lange bleiben fann, indem alle Interessen beeinträchtigt sind und alle Besorgnisse wieder aufwachen. Jch halte Frankreich für gros und mächtig genug, um diesem Zustande ein Ende zu ma- chen; dies kann aber nar dadurch geschehen, daß es das Prinzip der Nicht - Einmischung ofen und ohne Einschränkung aufstellt. Seit sechs Monaten sagt man tagtäglich, der Friede sey geschlossen, und Alles sey beetidigt, und dennoch i die Unterhandlung, die in Eng- land genen wird, unentwirebar; man weiß nicht, was diese sich ins Unendliche vervielfältigenden Protokolle bedeuten sollen ; es stnd stets Hoffnungen, die man uns gieht, die aber nie in Erfüllung ge- gangen sind. Unter lebhaftem Beifalle von beiden Seiten der Opposition verließ Hr. Laffitte dic Rednerbühne.

Deputirten - Kammer, In der Sivung vom 23. Jan., in welcher Hr, Girod wieder den Vorsiß führte, war das Résumé des Hrn. Thiers über das Budget an der Tagesord- nung. Dieser ließ inde}en eine Zeit lanz auf sich wa:ten, Da er auch um 2 Uhr, nachdem die Sigung bereits eine halbe Stunde eröffnet war, noch in der Versanmmiilung fehlte, so fingen son mehrere Deputirte an, hie: über ungedudig zu werden und die Saumseligkeit des Berichterstatters als unziemlich zu bezeich- nen, als derselbe mit einem starken Aktenstücke unter dem Arme in den Saal trat und sofort die Nednerdühue bestieg. Er ent- \shuldigte zunächst sein Säumen damit, daß er geglaubt habe, die Kammer werde sih vorerst mit dem Gesebß - Entwurfe über die Ehe zwischen Schwägern und Schwägerinnen, worüber die Berathung in der letzten Sißung bezonnen hatte, besháftigen. Er faßte sodann die gesammte Diskussion über das Budget in ei- ner aus demStezgereife gehalteneu Rede zusaumen, die ber 3 Stun- den währte, Jm Eingange zu derselben beschwerte ec sich zuvörderft, daß die Abslchten der Budgets-Kommission von einigen Rednern unter Anderen von dem Baron Noger, anjes{chwärzt und daß manche Thatsachen entstellt worden wären; es sey völlig unwahr, daß die Minoritát der Kommission von der Majorität unterdrückt worden seh, daß man auf ihre Einwendungen feine Rücksicht ge- nommen habe, und daß Alles vor den Einflusse der Minister habe weihen wüssen. Die Kommission habe vielmehr den Mi- nistern nur in solchen Stücken nachgegeben, die sie für recht und billig anerfannt habe, in allen anderen aber hartnäckigen Wider- stand geleiftet ; sie seh, mit einem Worte, nur ihrer Pflicht ge- folgt. Uebrigens befinde man si{ch im gröbsten Jerthume, wenn man glaube, daß durch die Aunahme der Borsch‘äge der Mino- rität ungeheure Ersparnisse gemacht worden wären; wären diese Vorschläge durchgegangen, so würde die Gesammt- summe der Ersparnisse sich auf 12,880,000 Fr., mithin nur auf 2,880,000 Fr. mehr als jeßt, belaufen haben Nach einigen anderen Bemerkungen zur Vertheidigung des Vers fahrens der Konimisslon suchte Hr. Thiers durch Zahlen zu be- weisen, daß kein Defizit von 500 Mill. vorhanden sey, wie cinige Redner solches behauptet hätten; man verstehe unter Defizit meinte er, das Minus, das {ch in der gewöhnlichen E lunaln. bei einem Vergleiche mit den gewöhnlichen Ausgaben ergeve; hier aber zeige s{ch vielmehr, da die Einnahme pro 1832 auf 969 Mill, abgeshäut, die Ausgaben aber auf 938 Mill, vermindert worden, ein Plus von 10 Mill. ; so lange ein Staat zur Bestrei- tung außerordentliher Ausgaben noch auf seinen Kredit refurt i- ren könne, lasse fch nicht behaupten, daß erx sich im Defizit be- finde; in dieser Lage befinde fich Fraufreich, as die Ne aa bende Schuld anbetreffe, so sle fein Defizit, sondern reprás sentire bloß frühere Schulden, die man nicht zu fonsolidiren súr gut befunden habe; England habe eine s{hwebende Schuld von mehr als 800 Mili, und doc sch es dort Niemanden, selbst nicht in der Opposition, jemals in den Sim gekommen, diese Schuld eia Defizit zu nennen, Ein wickliches Defüit , jedoch nux von 28 Mill, ergebe sich in dem vorliegenden Falle allein dadurch, daß zur Bestreitung der außerordentlichen Ausgaben für 183? ntr noch 191 Millionen vorhanden wären, währeud es de- ren 219 Millionen bedürfe. Der Redner beleuctete hieruächst die von der Kommissson in Antrag gebrachten Ersparui}e. Die eigentlichen Verwaliungs- Kosten, worauf allein eine. Ersparniß zuläsfig sets, delicsen sl{ch uur auf 453 Milliowen, ,, Wie könnte man unn“, bemerfte Har Thiers, „hier 74, oder 145, oder gar