1832 / 39 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

O nri ian I E E ONP I E H I M TO

der des Köng s zu hohen Procentert auszuleihen. Man bekommt nämlich in tot gewöhnlich 12— 18 Procent, und mehrere Euro- päer sollen einzig und allein dur solche Wuchergeschäfte sich cin bedeutendes Vermögen erworben haben #°). Diese seit Fahren ent- richteten hohen Fnteressen sollen den Fall mehrerer Mitglieder der Sicherheits-Compagnie beschleunigt, wodurch dann auch die Euro- päischen Ausleiher cinen großen Theil ihres Kapitals eingebüßt ha- ben. Die fremden Ausleiher dürfen natürlih den Chinesischen Beamten gegenüber sich niht einmal zu ihren Verlusten bekennen, se würden sich S wegen ihres widergeseßlichen Betragens ntersuhung zuziehen. i i : e Lies OltRG Verluste bewirkten eine gereizte Stimmung bei den fremden Kaufleuten. Man beschuldigte die Chinesischen Provinzial - Behôrden, sie wären im geheimen Einverständniß mit den Mitgliedern des Köng 6, die ihre Zahlungen eingestellt hat- ten; man ziche diese Betrüger nicht, wie es sich gebühre, zur Un- tersuhung, sondern lasse ste im FJnnern der Stadt Canton, wo Fremden kein Zutritt gestattet wird, ' frei einhergehen. Man be- klagte sich auch darüber, daß an die Stelle der Kaufleute, die fallirt hatten, keine neue Mitglteder der Sicherheits- Compagnie ernannt würden. So standen die Sachen gegen das nde des Jahres 1829. e.

N Der lrt stimmfähigen Mitgliedern und einem Präsidenten bheftehende Ausschuß" der Englischen Faktoret zu Canton ging iebt darauf aus, eine vollständige Umwälzung des herkömmlichen Chine- sischen Handelssystems zu bewirken. Hr. Plowden, der Tay pän *!) oder Präsident der Faktorect, erklärte in einem offiziellen Schreiben an die Englischen Residenten in China, daß man sich jeßt nicht mehr mit einer Vermehrung der Sicherheits - Compagnie von sic- ben auf zwdlf Mitglieder und mit der Abhülfe einiger Beschwer- den begnügen werde ‘?). Alle Schritte des Ausschusses zeugten von dem Vorsabe, daß, anstatt nach den Anordnungen der Chinesen sich zu richten, man den Chinesen selbs vorschreiben wollte, auf welch’ elne Weise sie ihren auswärtigen Handel zu betreiben hätten. Die Engländer, von einem edlen Selbstgefühle durchdrungen, woll- ten sih von nun an nicht mehr als hergelaufenes Barbarengesindel betrachten und behandeln lassen. JFhren auf diese Abänderungen hinzielenden Eingaben an die i sen sich die Kaufleute aller Nationen an; die Amerikaner allein agus- genommen. Diese shlauen Rechner ziehen von den- Zwistigkeiten der Engländer mit den Chinesen großen Vortheil und leben der frohen Hoffnung, daß bei einem sich ercignenden Bruche zwischen beiden Ländern der auswärtige Handel China (.gavz in ihre Hände kommen werde. Sollten aber die Engländer sich Freiheiten erkäm- pfen , so geschieht dies nicht für Großbritanien allein, China is kein Land der Privilegien. Die Geseße und Verordnungen der Chi- nesischen Staatsverwaltung haben im ganzen Reiche und unter al- len Klassen der Gesellschaft gleichmäßige Kraft; man erläßt keine besondere Verordnung fúr die Behandlung dieser oder jener Nation, sondern eine allgemein gültige Handels - und Fremden : Ordnung. Die Provinzial- Beamten Cantons verfuhren, von ihrem Stand- punkte aus betrachtet, mit der größten Mäßigkeit. „„Fhr Fremden“/, antwortete Se. Excellenz. der General-Gouverneur Li, „geht darauf aus , alle herkèmmliche Anordnungen umzustoßen, wahrlich, tch hâtte alle eure Eingaben mit einem Verweis zurücckshicken kön- 40 Nach eit i i Tivilrecht zu urtheilen, wäre der ge- seuliche RnSTE 0/10 Mea Ne Do Ord ‘Man ver leihe die tref- lichen Bemerkungen Staunton's zum PVenal Code of China 530 folg. * 1e

41) lay pân/ oberster Geschäftsführer, gebrauchen geineine Chinesen als einen allgemeinen Titel für Fremde; sie glauben ihm damit den höchsten Kang zu ertheilen, zu welchem ein Fremder gelangen faun. Man gab aud) miv im Chinesischen Wirthshaus zu Macao den Titel 'l'ay pân, die gewöhnlicze Be- nennung des Oberkellners in Chinesischen Wirthshäusern. :

42) Schreiben datirt 3. Oft. 1829 im Canton Register 1829. Nr. 24. Man ver- sprach sich sehr viel von den Vorkehrungen des Ausfchus}es. Canton Register 1829. Nr. 21. Die Stelle, auf die wir anspielen, lautet im Original folgenderma-

ßen : As the change, which it will be our endeavour to effect in the trade of China, iûvolues a fundamental reforfmation of the old system elc.

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eit, ich wollte aber, um meine Unparteilichkeit zu zeigen und den Wünschen der Fremden entgegenzukommen , die Sache unter- suchen lassen. Jhr Fremden, denkt doch einmal an China, an seinen reichen Herbst, an seine Berge des Reichthums, an seinen überstrò- menden Nationalschaß! Was kann solch einem Reiche an den Ab- aben eurer geringfügigen Handelsartikel gelegen seyn #3)./ „Wir baben bier//,” berichtet Li an Se. Maj. nach Peking, „„wir haben hier in Canton Amerikaner, Fudier (Parsi und Armenier), Engli- sche Kaufleute von Fnudien, Spanier und" Holländer. f Obgleich die- ser aller Betragen in Beziehung auf Nuhe und Unterwürfigkeit viel zu wünschen Übrig ldßt, so sind sie doch bei weitem besser, als die Engländer ; die Herrschsucht und Unverträglichkeit dieses Volkes if nicht auszuhal-

ten. Die Vorfälle unter der Regierung des Vaters Ew. Kaiserl. Maj. beweisen dies hinlänglich. - Diese Leute haben ihr Het bloßg auf Gewinn gerichtet, und obgleich, wie ich glaube , nichts von ih- nen zu fürchten ist, so müssen wir doch auf alle Fälle vorbereitet seyn; sie könnten wohl wiederkommen und Macao angreifen.// 44) Der Hof zu Peking that Alles, was er von seinem Standpunkte nur immer thun konnte; man vermehrte die Anzahl des Köng und befahl, daß die rechtmäßigen Schulden der Mitglieder der Si- cherheits-Compagnie, die ihre Zahlungen eingestellt hatten, bezahkt werden sollen; man seßte die Gebühren der Compradore und Lin- guisten herab und gewährte andere Erleichterungen. Die Fremden konnten z. B. jeßt, nachdem sie sich beim Zollamt (Us pi) einen Paß verschafft hatten, in ihren eigenen Booten von Canton nach Macao Maas Dîe Chinesische Sicherheits - Compagnie er- klärte den Engländern, daß sie den Ausfall der früheren Bankerotte deckett wolle, daß aber von nun an dem Ermessen - der fremden

rovinzial-Behdrden Cantons \chlos--

Kaufleute es anheimgestellt bleibei müsse, welche Summen sie je= dem einzelnen Mitgliede der (Compagnie anvertrauen wollten, und daß von nun an nicht mehr Alle für Einen, sondern Jeder für s einstehen würde. Es ward das ungeseßliche Ausleihen der Gelder an einzelne Mitglieder der Compagnie gerügt und von Regierungs wegen das Versprechen hinzugefügt, daß, wenn die fremden Kauf- leute bei der jährlichen Schließung ihrex Geschäfte (gegen Februar eines jeden Jahres) angeben wollten, wie viel ihnen die einzelnen Glieder des Köng schulden, die Chinesische Staats - Regierung für die richtige Zahlung dieser Schulden sich verbürgen wolle. +5) (Fortseßung folgt.) ¡anton Register 1829, No. 21. D A ReSbrier A0 NS 7 Dics bezieht sich auf die Einnahme Ma-

cao's im Jahre 1807. durch Admtral Druvy. 45) Canton Register 1830, No. 9,

Meteorologische Beobachtung.

1832 Morgens Nachmitt. | Abends [Nach einmaliger

5. Februar. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. ÿ Beobachtung. SUTLOUU E (3590/9 Var 34047 Par. [310,6 Par. Luftwärme . . | —1,1°R.|+-2,7° R. |4-0,0°R.f Quellwärme Thaupunkt. . |—2,9° R.| 0,8° R. | 1,9 °-R. 5,8% R. Dunfisättigung| 86 pCt. 74 pCt. 85 pCt. s Dee eh heiter. sonnig. | sternklar. Flufwärme Wind 5 S. S, S. 0,7° R.

| Königliche Schauspiele,

Dienstag, 7. Febr. Jm Opernhause: Die Stumme von Portici, große Opir in 5 Abthcilungen, mit Ballets; Musik von Auber. (Dlle. Fauanh Elsler: Fenela ; Dile. Therese Élsicr wird hierin tanzen.) é

Preise der Pläße: Ein Play in den Logen des erfien Nan- ges 1 Rihlr. 10 Sgr. 2c.

Im Schauspielhause: 1) Les trois quarliers, comédie cen 3 actes ct en prose, par MM. Picard: et Mazères. 2) Le Dey

Bekanntmachungen.

Soi ctalteCitatioón j - Von dem unterzeichneten Gericht wird der hiesige Bürger und Buchbinderméister Friedrich Ferdinand

den Antrag seiner Frau Maria Josephe Antonie, ge-

bornen PON Men, RUgetidle N e ben. Von Lord Dover. Walter Scotts Abschied Lranêport desselben, so wie über seinen medizinisch- Fol 24 Shli -

daß er F nnen / ¡wa g von der Lese:velt. Lord Grey. Bibliographie).\ chirurgischen Gebrauch und seine Anlegung. Ein Hülfs: Homer, in Zeichnungen nach Antiken v, Tu

N ss August 1832, Vormittags 11 Uhr, [Frankreich. (Paris, oder das Buch der 101 Schrift fbüchle‘n für Aerzte, Wundärzte, Apotheker und alli bein, 4 Hest Fol, 10 Thl :

a Meine Ge und Stadtgericht , vor dem Herrn steller. Anipères Neise von Berlin nach Kopenha- diejenigen, welche sch mit der Zucht und dem MATO Le Sage, Atlas historique , génealogiqne et gi

A Fischer angeseßten Präjudicial - Termine per-[9fn. Bibliographie). JIralten. (Angelo Mai’: fdieser = htere bescvâfrigen. Nach vieljährigen Etrfah-F. graphique. . Les FVastes Napoléon de 1796—!#{ ssessor Fi ; ieueste Editionen. Biblivgraphie). Dänemark lungen und mit Benußung der reuesten Merhoden be- Fol. & Th[.

sônlich oder scrifelich zu melden, und daselb wei- (Sibbern. Kuyer über Griechenland. Bibliogra-: arbeiter. Mic Abbildungen. 8vo.

e: K ins phie). Polen. (Lericon des geleorren Polen. Bib- gewärtigen hat, daß er für todt aeachtet, und sein liographie). Deutsche Literatur im Auslande.

tere Anweisung, im Fall seines Ausbleibens aber zu

sten Erben zugeeignet werden wird. Glogau, den 25. October 1831.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht. Depping.

Avertissement.

io R H en - G „schaft in London. Die in unferm Hypotheken - Buche, Fol. 99 b. ver Dampfboot-Verbindung mit Indien).

zeichnete, zum Nachlasse des Johann Friedrich Paaschen gehörige, scchs und neunzig Thaler taxirte Unterbüd- nig, sol Theilungéhalber in termino

den 17. April c., Vormittags 10 Uhr, auf -dem Stadtgericht zu Friesack dfentlich verkaufi

f ; ; ; ir gauf 15 sgr. festgeseßt. werden. Kauflustige werden zu diesem Termine mit li he Pränumerat:ons-Preis beträgt 222 sgr.

dem Eröffnen eingeladen : R daß ‘etwanige. Erinnerungen gegen die täglich in unserer Registratur einzusehende Taxe bis 4 Wo- chen vor dem Termine angebracht werden fönnen.

Neustadt a. d. Dosse, den 10 Januar 1832 Das Stadtgericht zu: Friesack.

Vortheilhaftes Verkaufs - Anerbieten.

vilegio und allen dazu gehörigen Vorrärhen an Sor- timènt und Verlag, so wie sämmtlichen Verlagsrech- ten wird zum Verkauf aus freier Hand hiermir ange- boten.

Die unterzeichnete Administration wird auf porto- freie Anfragen nähere Auskanft ertheilen, und man i wünsche den Verkauf bis nächste Leipziger Ostermesse| sind - folgende abschließen zu tönnen, : Schdnschreiben

Bei der geringen, durch Privilegien beschränkten Anzahl der Buchhandlungen auf hiesigem Plaze, kant diejes Geschäft jedem thätigen, unternehmenden Manne mit Necht empfohlen werden, da die für den Buch- handel (o günstige Lage Dresdens, die zahlreichen hier bestehenden Jiustitute und die Menge der stets anwe- scuden und düréhreisenden Fremden, dem Käufer einen bedeutenden Absaz- sichert.

Dresden, den 30, Januar 1832. .

Die Administration der P. G. Hilscher schen

Buchhandlung:

Literarishe Anzeigen. Maga! il für dée Literatur des Auslandes.

h ie N ; r j Die drei ersten Nummern dieser, von der Redac- L H Múller) welcher sich im Monat October 1815 von hierf 5 der Staats-Zeitung herauëgegebenen Zei: schriftŸ(Hirudo melicinalis). Odee nacurhiforische Beschrei-

A ) / : entfernt hat, und dessen Aufenthalt unbekannt ist, auf enthalten die nachstehenden Artikcl :

sämmeliches zurügelassenes Vermögen seinen nâch- (Briefe eines Verstorbenen. Schillers Geisterseher. Raupachs Tochter der Lufc, Reineke Fuchs. Grabbe's Trauerspi?le. Nouvelle Revue Germanigne,

eben erschienen:

tung des Psie., in Musk gesetzt ‘von Otto Ni- colai. Preis 122 sgr

Baumgarten, F. S.

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten. Bei Ludwig Oehmigke in Berlin, Burgstraße Nr. 8, an der (angen Brückè, so wie iu Neu-Ruppin

2 O. Muller,

Der medizinishe Bluctegel

i zu haben:

E

nigfaltiges. (Königl. Societät der Wissenschaften! son Anzeigen zu benußen, woil im vorigen Semester n Loudon. —- Sigzung der Könial. Asiatischen Gesell-Jdie Av»flage des neu gegründecen Blattes noch nicht vedeuteid genug war, um den eingerücften Anzeigen t ) h cine den Auslagen der Einsender entsorechende Ver Der „Pränumerations-Preis für die Menate Februa! fbreitung zu sichern. In Folge ber zahlreichen Besfel: und Mâarz i sowohl für Berlin (Expedition der Staats- (ungen auf daë laufende Halbjahr i aber nun dit Zeitung, Mohrenstraße Nr: 34), als für alle Theile l : der Preuß. Monarchie (bei sämmtlichen Postämrern){sem Blacte eine schr auégedehnte Verbreitung durch Der fkünfcige vierteliähr-f inen g oßen Theil Deutschlands, besonders W à r- cemberg, Baden, Ele EMm sa DE, A der annover, die ¿ (l i : h i NRheingegenden, Baiern, Me S weis und Staats - und Kommunalschuld Bei G, Bethge, Spittelbrücke No, 2 u, 3, ist sohdas El saß erhalren. Der sehr vermehrten Auflage : 7 ungeacvtet bleibt die Eiarücfgebühr drei Kreuze! Vier Lieder für eine tiefe Stimme mit Beglei- Rhein. (8 Pfennige Sächsis) für die Zèile: ein Préis, jeu R I0 billiger iß, ta M QGEEN Al Mee ] 1 S breiter sud, alé in den meisten deutschen Blättern, un Es befinden sich in diesom Hefre die Lieder, welhesdaher jede Ankündigung e eine eas Zahl“ von : in den Moraen -Unterhaltunçcen der Herren Gebrüder Zeilen einnehmen wird, als in andern Zeitungen. Di Die P. G. Hilscher sche Buch - und Kunsthand-§Ga nz vom Komponisten vorgetragen und mit großem Anfludigunaen werden iberdies hier stets in die Z e i- lung in Dresden, nebs dem damit verbundenen Pri- Beifall au‘geuommen wurden. E Daselbst erschienen fräher: Lieder nnd Gesänge mut Begleitung des Pianoforte, componirt von Carl und Otto Nicolai, 29 S817,

Universitäcen in Spanien.

essen, Nassau, Frankfurt,

empfehlungswerthe Vorschriften zum zungen, deren auégebreitete L zu haben : 1 5

bung des Bluteg?is, nebst praktischen Regeln Über England. (Leben Friedrichs Il, Königs von Preu-FFang, Lufbewahrunz, Fortpflamuna, Krankheiten unt

(Quedlinburg bei G. Basse.)

Einladung zu Ankündigungen.

_— MHouvelle Res Wir hatten bisher noch nie aufgefordert, dic Dr. Julius Gefängnißfunde). Mau-\Deuische allgemeine Zeitung zu Einrückung

tuflage so vergrößert, daß Anfú digungen in die-

tung selbst aufgenommen, wo ste mehr beachte! werden, als in Blättern, in. welchen sie in besondere, [München ist erschienen, und in Berlin bei bloß aus Anzeigen bestehende Beilagen verwiesen werden Plahn (Jägerstraße Nr. 37), zu haben: Dem Angesührten zufolge erlauben wir uns hier-IPanzer, C, (k. b. Regierungs - und Kreisbautb mit, I PIL I LCUETIGE Bab o de 1, E Han d- ingshauser, Fab Ds U In allen Buchhandlungen des Ïn- und Auslandei 0D Pr io a O Jen Anu Qi ge ( chde Me A8 ihnen E, , pwichtig i, in unser Blatt einrücken zu la}en, und ; der bewährte Schreibemei- an die Expedition der Deutschen allgemeinen 1 / ster, oder Auweisung, wie, nan sich in kurzer ZeithZeitung in Sruttgart postifrei einzusenden. Fürf nebst eiter Zusammenstellung der Ergebnisse 1 eine schone deutsche Geschäftshand verschofen ann bescleunigte Aufnahme soll immer gesorgt werden. Nach 13 in Kupfer gestochenen Vorschriften unk - G f 3 Blatt Signaturen. 40. geh. 1 Thl. 5 sgr. Heuning's (Calligraphen), Berlinische Schulvor- schriften. Gestochen von Kliewer. 2 Hefte Deut s und 2 Hefre Englisch complet 1 Th!. 15 sgr. Deutsch 1s Heft 71 sgr. Deutsch 2s Heft 15 sar. (Berlin, Verlag von C.F.Amelang, Brúderstr. Nr. 11).

A. B, Metler sche Buchhandlung in Stuttgart.

Werthvolle Kupferwerke, Engl'sh 1s Heft 72 sgr.swelhe in Eduard Bra ndeuburgs Buchhandlung, sZeitung, Allgemeiner Anzeiger f. d. Preuß. Stab Englisch 23 Heft 15 sar sOber-Wallfträße Nr. 6, billig zu haben sind: Montfsfaucon Antiken zu Herculanúm u. Pompeji Karl August U lbricht.“

d’Alger à Paris, vaudeville en 1 acte, par MNM. Etienne , Scribe. - 2

Mittwoch, 8. Febr. Im Schauspielhause. Zum erstennm,, Das doppelte Rendezvous, Lustspiel in 3 Abtheilungen , von || Naupach. Vorher: Des Malers Meisterftück, Luftspiel in 29 theilungen, von Fran von Weissenthurn.

Freitag, t0. Febr. Jm Opernhause: Der Templer und j Júdin, große roniantishe Oper in 3 Abtheilungen, mit Tf. Muslf von Marschner. C0

Sonúabend, 11, Febr. Fm Konzertsaale: Subscriptions:Yy

Königstädtisches Theater.

Dienftag, 7. Febr. Der Rosamunden- Thurm, oder: Rit liche Treue, romantisches Schauspiel in 5 Akten, von W. Marsy Mittwoch, 8, Febr. Die Unbefanute, romantische Oper S

2 Aften, nah dem Ftaliänishen: La Straniera; Musik y Bellini,

(18

Berliner Börse. Den 6. Februar 1832.

Amil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Coy

[27 [Brief GeITi (Z/. | rie T] St.-Schuld-Sch. | 4 | 94 | 934 fGetpr. Pfandbrf. | 4 | 994 | = Dr. Engl. Anl. 18| 5 | 1017 io: Pfandbrf. | 4 [105% 10 Pr. Engl. Anl. 22| 5 | [1011 [Kuc- u. Neum. do.| 4 | Pr. Engl. Obl. 30| 4 | 88 | 871 [Schlesische do. ; 4 1061 | 2 Kurm. Obl, m.LC.| 4 | 93 | [Rkst.C.d.K.-u. N. | Neum. Int.Sch. do.| 4 | 93 | [Z. Sch. d. K.-u.N—| 59 |- Berl. S 4 98 95 O0ISSDS. do. P Elbin do. 44| | 94 [HoIll. vollw. Duk. |— | 481 Dágz..do: du Th, (1:35 | Neue dito. |— | 1954| = | Westpr. Pfandbr.| 4 | 97 |[Friedriched’or.. |—| 185 f 4 | 981 | [Disconto |—| 3 |4

Grosshz. Pos. do.

Nicht- Amtliche Cours- Notizen.

Berlin, 6. As as er A

Oest. 58 Met. 895, 42 do. 794. B.- Actien 792. Russ. Engl, y Poln. Pfbr. Ta do. Pari BEL Nied. wirkl. Sch. 403, do. 68 Anl, 4 Neap. Engl. 834, do. Falc. 741

Amsterdam, 1. Februar. j

Nied. wirkl. Sch. 397. Kanz-Bill. 15%. 68 Anl. 935. 581

do. T2. Oest. 58 Met. 812, Russ. (v. 1832) 90, do. (v. 1831) 81

NEUESTE LUERSEN - NACHRICETEN ,

Paris, 31. Jan. Z5proc. Nente 96. 30. Zproc. 65, 8

5proc. Neap. 77, 30. Z5proc. Span. Neunte 53. S5proc., Ri Unleihe 734. H5proc. Belg. Anleihe 731. ,

Frankfurt a. M., 3, Febr. Oesterr. 5proc. Metall,

8611, A4proc, TOLZ, 762, 2Lproc, 45. 1proc. 192. B, d /

l

Actien 1363. 1365. Part. - Obl. 1221, 1223, Loose zu 1 1804. G, Poln. Loose 582, 58.

Redacteur John. Mitredacteur Cottel.

E M C t n

Gedruckt bei A. W. Hayn?!

)

15 Bde. Folio, mit lat, u, franz. Text. Paris, 17 1806. ‘70 Thl. Busslers Verziernngen aus dem Alterthum, Hefte Fol. 8 ZhL Stieglitz, Zeichnungen anus der schönen Bauku Vol 10 0E j Eytelweins Wasserbaukunst, 2 Quartbände 4 benfrz. compl.. 8 Thl. Diderotetd’Allembert; Encyclopédie, 4M

Preis 122 sgr. Bèschreibung der Dänischen Müuzsammlung ink penbageu, In gr. Folio ganz complet. 123

Bode, Uranographie, gr. Fol, (Ladpr. 24V 6 Thl. :

Martinis Conchiliencabinet , 10 Ede. Quatt) benfrz mit schr schönen illum. Kupfern. (Li 200 Tbl.). 70 Thl. | : /

Rösels Naturgeschichte der Frösche. Fol. mit iln Kpfrm. 10 Thl.

Rosenmüllers Mearkwürdigkeiten der Geg um Muggendorf, mit schönen illum, Kpfra, f

(O L S) 4 SOL

Bei Unter;eichnetem ist so eben erschienen: Vorschlag zur schuelleren Tilgung

verbunden mit einer allgemeinen Sparkasse (Auch zur Beherzigung für Kapitalisten). gr. 8vo. bio, à 72 sgr.

E. S. Mittler in Berlil/ (S¡iechbahn Nr. 3).

Jn der Jo s. Lindauerschen Buchhandlun.

Beschreibung eines zweckmäßigen K ofens und Sparheerdes und einiger west licher Verbesserungen an den gewdhnlichen Zil - dfen in Beziehung auf Holzersparung- auch zur Beseitigung des Rauchens in den d chen erprobten Vorrichtung an den Schornstcinl

rerer Versuche Úber die Hibkraft der deutsd! Holzarten und anderer Brennmaterialien. lithographirten Tafeln. gr. 8vo. Preis 10

Berichtigung. Jm gestrigen Blatte der Stal

Ee

h 24

gierungs: Bezirk Liegniß, Allergnädigst ernannt,

Spalte 2, Zeile 28, statt „Karl August Albrecht‘, Wr

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

| Se, Königliche Majestät baben den Ober-Landesgerichts: Af- x von Drhgalsfki zu Stettin zum Nath bei dem Ober- fdesgericht zu Magdeburg Allergnädigst zu ernennen geruht.

Des Königs Majestät haben geruht, den Stadtgerichts - As\-

(r Kret \chmer zu Ratibor zum Justizrath zu ernennen.

Des Königs Majestät haben den Rittergutsbesiger Grafen Matuschka zum Landrath des Hirschberger Kreises, im

Angekommen: Der Fürft Friedrich zu Carolath, von

d P gereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Na ssu-

, als Courier von St, Petersdurg kommend, nah London.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Frankreich. Pairs-Kammer, Sitzung vom 30. Jan, Das (im

sigen Artikel Paris vom Z3lsten erwähnte) Amendement

Grafen von Ambrugeac zu dem Z0ften Artikel des Geset- wurses Über die Rekrutirung der Armee wurde am Schlusse

ser Sizung mit großer Stimmen-Mehrheit verworfen. Jn selben Sipung berichtete auch der Graf v. Ségur über 22 sez:Entwürfe von örtlichem YJuteresse und stimmte für die nahme derselben. Einige bei der Kammer eingelaufene tsGriften, worüber der Marquis von Mortemart Vortrag

“aren durchaus unerheblich.

Seputirten-Kammer. In der Sißung vom 30. Fan.

de nachträglih noch mittels Kugelwahl über den am 28sten

Berathung gekommenen Ges:y- Entwurf wegen einer Z5jähri- außerordentl.chen Besteuerung des Gironde - Departements estimmt und dersclbe mit 226 gegen 13 Stimmen angenom-

in. Hierauf wurden die Berathungen über das Budget gesest. Kurz zuvor trat der Graf Sebastiani, zum erstenmale h seiner Wiederherftellung, in den Säal und empfing die Glück:

sche einer zahlreichen Menge von Deputirten aus allen Thei- der Ve:sammiung. Hc. Cabet deschwerte sih, daß der Fi-

y: Min!ster keine hinlanglichen Aufschlüsse über den Cassende-

des Hrn. Keßner gegeben habe; auch veclangte er zu wissen, es zugegangen, daß Hr. Keßner sich der Verhaftung e eutziehen föónnen. Der Königl, Kommissair Hr. Du- tel demerfte, daß, was zunächst die Kautionsleistung

tese, man es dem jeßigen Finanz- Minifter niht zur Last

n fönne, wenn eine soihe nicht stattgefunden habe, em dei dem Antritte des Barons Louis Hr. Keßner bereits Juhre im Anite gewesen sey; Hr, v. Villèle sey es gewesen, diesen leßtern von der Stellung einer Caution von 25,000 Renten (außer einer Summe von 120,000 Fr. in baarem de) entbunden habe, weil er der Meinung gewesen, daß eine bedeutende Bürgschaft von einem Beamten nicht verlangt den könne, der nur ein Gehalt von 15,000 Fr. beziehe. Die untreuuna, fügte er hinzu, habe nur bei den Abschlags-Zah- zen auf die Auleihe der 120 Mill. stattgefunden und seh hier \0 leihter gewésen, als na der gegenwärtigen, allerdings tthafien Einrichtuuz, bei solchen Zahlungen nicht, wie bei librizgen Einnahmen, die von dem Kassirer auszustellenden itlungen auch von dem Controlleur unterzeichnet zu werden lten; der ganze Defeft belaufe sich nah Abzug der von Hrn. er hi: terlassenen Aktiva auf etwa 4 Mill. (Zeichen der vunderung. Stimuen in den Reihen der Opposition:

vas ist jz eine ungeheure Summe !‘/) Was die Flucht

Sin. Keßner bet:iffft““, áußerte Hr. Duchatel am Schlusse

es Vortrages, „so fann sle der Polizei nicht zur Last gelegt

den, Als es am Morgen des 9. Jan. bekannt wurde, daß Kesiner verschwunden seh, wurden sofort Befehle erthei!t, ju verhaften; indessen sührten sle zu feinem Nesultate.‘‘

tallier-Dumas behauptete, daß der Staat nichts bei der he verlieren fönne, da die Empfangscheine des Hrn, Keßner nicht „dem Controlleur mit unterzeichnet gewesen wären. Herr ers trat dagegen zur Vertheidizung des Barons Louis auf. seh ganz unmögli, meinte er, daß, wenn ein neuer Finanz: "ster ernannt werde, dieser sich bei der Uebernahme der Ge- îtt die Gewißh. it verschaffen könne, daß die 30-—40000 Kas- ‘amten, die es gebe, auch alle die geseßliche Caution gelei- êlten; der Rechnungshof, vor welchem diese Beamten nah autionsleiftung vereidigt würden, múüsse ihm hierfür búr- 'er se'bst (der Redner) sey hiernach auch immer der Meinung ‘sen, daÿ Hr. Keßner die ganze Caution geftellt habe; wenn dies

M!deshehen, so treffe allein Hrn, v, V.llèle die Schuld; im Uebrigen

! man nit üdersehen, ‘daß es wahrhaft illusorish sey, von m Central: Kassirer, durch dessen Hände täglih Millionen gin- irgend eine Caution zut verlangen; was die von Herrn Réal-

Dumas eáußerte Ansicht betreffe, daß die von Herrn Keß-

W3gestellten Quittungen als ungültig zu betrachten wären, ? uit zugleich die Unterschrift eines Controlleurs enthiel- so könne er ihr nicht beipflichten ; vielmehr glaube er, daß "haber dieser Quittungen als volikommen. gedeckt betrachtet

en müßten, Herr Garnier-Pagès gab seine Verwun-

79g darüber zu erkennen, daß, als Herr Keßner sich in Mont-

inch befunden, man nicht einen Borladungs- Befehl gegen ‘sen habe; es seine freilich, fügte er hinzu, daß derglei-

efehle nur gegen die Zeitungsschreiber úblich wären. Hr. fnce wälzte die ganze Schuld der verübten Veruntreuung en Finanz: Minister, der es verabsäumt hatte, Hrn. Keßner

N! beaufsichtigen zu lassen; er verlangte schließlih die Bildung

Berlin, Mittwoch den gten Februar

p e

einer aus 9 Deputirten bestehenden Kommission, nach Analogie derjenigen, die gleich nach dem Antritte des jeßigen Ministeriums ernanut wurde, um die Lage des Schazes zu untersuchen. Herr Mauguin widersegte sih Aufangs diesem Antrage, was einige Verwunderung auf den Bánken der Opposition erregte; späterhin (\. weiter unten) {loß er sich indeß deniselben an. Vorläufig äußerte er sh dahin, daß es jeßt noch nicht an der Zeit sey, die Verantwortlichkeit des Minifiers in Anspruch zu nehmen ; man miisse damit warten , bis der Rechnungs - Abschluß für 1831 der Kammer vorgelegt werde, Mehrere Stimmen riefen hier, daß dies erft in 2 Jahren geschehe. „Gut““, erwiederte Hr. Mauguin, 0 bleibt der Finanz-Minifter uns bis dahin vorantwortlich, und zwar um so mehr, als es ihm nit unbekannt seyn fonnte, daß Herr Keßner bedeutende Geschäfte an der Börse machte, so, daß derselbe einmal bei einer einzigen Liquidation 12 Mill, ver- lor und sich darauf {hon unter den Banquiers das Gerücht vere breitete, daß Herr Keßner aus Staats-Fonds zahle. ‘/ Der P r á- sident des Minister-Raths ließ sich im Wesentlichen fol- gendermaßen vernehmen: „Es if ein beträchtliher Defekt ver- übt worden; den Finanz: Minifter trifft indessen durchaus feine Schuld, wie Sie sich überzeugen werden, sobald Sie die Lage der Dinge genau fennen. Die ersten Ursachen des Defektes schreiben sih aus einer Zeit her, die schon weit hinter uns liegt und wo die Finanz - Verwaltung in ganz andern Hánden lag. Zum Beweise theile ich Jhnen hier ein Schreiben mit, daß Herr Keßner am 8. Januar, also an dem Tage, wo er sich den Tod geben wolite, an den Baron Louis richtete : 17 Mein Herr Minister! Jm Begriffe, meinem Leben und dadur zugleih den schrecklichen Leiden ein Ende zu machen, die ih seit 18 Monaten empfinde, mögen Sie erfahren, daß ich allein an dem ungeheuren Defekte Schuld bin, der im Schaze vorhanden if, und der über das Doppelte von dem beträgt, wo- für er bisher erkannt wurde. Ich kann Jhnen versichern , daß sich unmöglich mehr Zartgefühl und Rechtlichkeit finden läft, als unter den Kassen-:Beamten ohne Ausnahme, Jch allein tvar mit dem Empfange der Zahlungen für die Anleihe beauftragt, und nur hier hat der Defekt stattgesunden...…, Sie erhalten hierbei die Schlüssel meines Bureaus im Schag-Gebäude, so wie diejenigen des Bureaus in meiner Wohnung, und den Schlüssel des Portefeuilles mit meinen Valuten. Man wird 120,000 Fr. in Gold finden. Jch bin sehr straffállig, kann mich aber zur Ab- büßung eines augenblicklichen , \chrecklichen Frrthums auf 3Z0jäh- rige redlihe Dienstleistungen berufen. Empfangen Sie mit diesem Abschiede mein lebhaftes Bedauern über die Verlegen- heiten, die ich Jhnen bereite. Alle übrigen Kassen - Ange- legenheiten, mit Ausnahme derjenigen, die sich auf die Anleihe beziehen, sind in der Ordnung; was diese leßteren be- trie, so habe ih die Zahlungen wirkli empfangen, und es trifft Niemanden eine Schuld, als mich, der ich sle nit gehörig in Einnahme gestelit habe.‘‘‘/ Der Minister begleitete dieses Schreiben mit folgenden Bemerkungen : ;, Der anerkannte Defekt, wovon Herr Keßner im Eingange spricht, belief sih nur auf etwa 2 Vill. ; er beträgt jeßt 6 Mill. , wovon indessen 900,000 Fr. als eine für Nechnung des Hrn. Keßner bei einem hiesigen WBan- quier deponirte Summe, so wie der Werth dreier- ihm zugehöri- ger angeblih shuldenfreier Häuser in Adzug zu bringen sind, so daß der Verlust nur 4 bis 4; Mill, betragen wird. Man be- huldigt uns, daß wir nicht alle nöthigen Vorsichts - Maßregeln getroffen hätten, um uns der Person des Herrn Keßner zu be- mächtigen ; kaum war aber am 9ten Morgens das obige Schreis ben dem Finanz-Minifter zugekommen, als er den Polizei s Prá- feften davon in Kenntniß seßte und ihn aufforderte, den Tháter verhaften zu lassen. Man will ferner dem Finanz: Minister eigen Vorwurf daraus machen, daß die Empfangscheine nur von dem Hauptkassirer, nicht aber zuglei auch von den! Controlleur un terzeihnet worden wären; seit dem Jahre 1823 ist dies aber nie der Fall gewesen, Jch ráume ein, daß eine solche Kontrolle eine Vorsichts-Maßregel if; sie {ließt aber nicht aus, daß der Con: trolleur sich mit dem Rendanten verstehe und der Staat nichts desto weniger bestohlen werde. (Mehrere Stimmen : ,Zwei Búrg- schaften sind_ aber besser, als eine; im Uebrigen wählt man sich zu solhen Veruntreuungen nicht gecn einen Vertrauten !‘“) Fch bitte, daß Sie mir einen Augenblick Gehör schenken; meine Mei: nung is nicht, daß eine Kontrolle keine höhere Bürgschaft ge- währe; ih behaupte nur, daß es unmöglich seh, das Kassenwesen zu ei- nem solchen Grade der Bollfommenheitzu bringen, daß jedweder Un: terschleif vermieden werden köune. Versteht der Buchhalter sh mit dem Reudanten, so kann der Defeft nicht gleich entdeckt werden. Wenn den Finanz: Minister eine Schuld trifft, so trifft sle auch alle seine Vorgänger; ohne ein moralishes Vertrauen ¡u ihren Beamten kann keine Regierung bestehen. Es ift durchaus nicht unsere Absicht, diese Sache der firengsten Untersuchung Seitens der Kammer zu entziehen; der Finanz - Minister selbst hält es für angemessen, zu diesem Behufe eine Kommission, bestehend ans Mitgliedern beider Kammern, zu e:nennen. Bis daß diese Kommission ihren Bericht abstattet, muß aber die Kan1nier si jedwedes Urtheils in der Sache enthalten.“ Hr. Laffitte err klärte, daß auch er bei der Uebexnahme des Finanz: Ministeriums nicht gewußt habe, daß Herrn Keßuer die Caution der 25,000 Fr. Renten erlassen worden sey. Wenn L-bterer übrigens in seincm Schreiben behaupte, daß der Def kt \ch \chon seit 18 Monaten herschreibe, so sage er eine offenba'e Unwahrheit, denn als er (Laffitte) aus dem Minifterium ausgeschieden, habe slch, bei der damals angestellten Untersuchung üder die Laze des Schates, durchaus fein Deficit ergeben, Es sey zu beklagen, daß Hr. Keß- ner uicht zur Stellung beider obgedahter Cautionen angehalten worden seh; indessen könne unmöglich der jeßige Finanz- Mini- fter dafür verantwortlich gemacht werden. Jet erklärte Herr Mauguin von seinem Playe, daß, da Hr. C. Périer selbst für die Ernennung einer Kommission stimme, er si{ch dem obigen Antrage des Herrn Laurence auschlösse, unter der Bedingung, daß die

ammer die Mitglieder jener Komniission selbst ernenne. Herr Berryer begnügte sich damit, seine Berwunderung über den unerklärlihen Charakter, den man dieser ganzen s{mußigen Gez

schichte leihe, auszusprehen; noch in feinem Lande, äußerte er, wo es eine Moral und einen politishen Glauben gebe, hätte man, auf Anlaß eines Kassen-Defekts, einen solchen Schwall von Lobs reden auf den Thäter vernommen und eine so große Bereitwillig- keit, ihm Beistand zu leisten, zu erkennen gegeben. Herr Thiers gab die Versicherung, daß in diesem Augenblicke alle ersinniiche Vorkehrungen getroffen wáren, um eine ähnliche Veruntreuung für die Folge zn vermeiden. Eine Stimme zur Linken rief hier : ,- Gerade wie bei dem Diebstahl in der Bibliothek; wo man eiserne Gitter vor den Fenftern machen ließ, nochdem die Me- daillen gestohlen worden! ‘/ Der Graf Portalis wollte für den Defekt des Hrn. Kefiner nicht bloß den Finanz-Minister, sondern auch den Sroßslegelbewahrer und namentlich den Polizei: Präfekten veranttwortlich machen; Montmorency sey nur 4 Lieues von Pa- ris entfernt, und es wáre sonach nichts leichter gewesen, als den Thäter in der Nacht vom Sten auf den 9ten daseldst zu verhaf: ten. „Es ist wahr‘, entgegnete hierauf Herr Barthe, „daß Herr Keßner am 8ten Abends in Montmorench war und von dort aus ein Schreiben an den Finanz-Minister richtete, das die: ser am 9ten Morgens erhielt. Eben so gewiß ist es, daß Herr Keßner si daselbft in der Nacht vom 8ten auf den 9ten durch Kohlendampf zu erfticken versuchte. Als man am Morgen des Iten die Thür seines Zimmers erbrach, fand man ihn anschei- nenò todt; die sofort angewandten Wiederbelebungs- Versuche brachten ihn jedoch zur Besinnung zurúck. Meittlerweile (am 9ten Morgens ) hatte der Finanz-Minister den Polizei: Prác feften aufgefordert , Herrn Keßner auskundschaften zu las sen und sich seiner Person zu bemächtigen. Ehe dieses indessen gelang, war es Hrn. Keßner bereits gelungen, sich von Montmorench aus auf flüchtigen Fuß zu seven. “/ Hr. Salverte fam auf die Nothwendigkeit einer Untersuhung zurü, Der Präsident des Conseils bestieg noh einmal die Rednerbühne, um sich dartiber zu beklagen, daß Herr Berrher in seinem Vorz- trage zu verstehen gegeben , es walte in dieser ganzen Sache ets was Geheimnißvolles und Unerklärliches ob, und das Interesse, das man dem ehemaligen Kassirer beweise, seh mindestens attfe fallend. „Dieses Juteresse‘‘, äußerte der Minister, „hat sich größtentheils in den Opposltionsblättern verkündigt, und gewiß kann Niemand behaupten, daß das Minifterium Hrn. Keßner irgend ein Lob gespendet habe. Jch meinerseits wtirde mir der- gleichen Einflüfterungen nie erlauben; und wenn mir Femand sagte, daß irgend einer meiner Koliegen eine s{himpfliche Hand- lung begangen hätte, so würde ich cs nicht eher glauben, als bis ih den unwiderleglihsten Beweis dafür in Händen hätte. Man will zu verstehen geben, daß wir nicht nur das Entweichen des Hrn. Keßner begünstigt, sondern daß wir sogar an tem Diebstahle Theil geuommen hätten, (Bewegung. ) Dies ift die wahre Bedeutung der Worte, die wir vernommen ha- ben, oder diese Worte haben gar keine Bedeutung, Wir scheuen uns nicht, über unser Betragen vor Jhnen Rechnung abzulegen ; so lange man uns aber feine bestimmte Thatsache zur Laft legen kann, dürfen wir verlangen, daß man uns achte. Glauben Sie, das wir uns eine Pflichtvergessenheit baben zu Schulden kommen ‘lassen, so mögen sie uns in Anklagestand ver- seyèn. Verleumden Sie uns aber nicht.‘ Diese leyten, mit vielem Eifer gesprochenen Worte schienen einen tiefen Eindruck auf die Versammlung zu machen, Hr. Berryer erklärte, daß Hr. C. Périer seinen (des Redners) Worten einen Sinn unter- lege, den er gar nit damit verknüpft habe, und daß er sonach die ihm gemachten Vorwürfe in keinerlei Weise verdiene. Herr Dupin d. Aelt, hielt dem Finanz-Minister eine Lobrede, wäh: rend Hr. Odilon-Barrot wiederholt auf die Ernennung einer Kommissiou zur Anftellung einec Untersuchung in der Sache ans trug. Der Prásident bemerkte, daß ihm bereits vier hierauf be- zúglihe Propositionen eingereiht worden wären, und daß diesel- ben am folgenden Tage in den Bureaus geprtift werden würden. Hierauf wurde das 1llte Kapitel des 1ften Artikels des Budgets im Betrage von 8,753,940 Fr. für die Verzinsung der deponir- n AGUM angenommen und die Sibung um 62 Uhr auf- gehoben.

Paris, 31. Yan. Der Moniteur enthält Folgendes: „Die Beyÿarrlichkeit, womit man den gemessenen Gang der Unterhandluns gen, die den Europäischen Frieden auf eine datuterhaste Weise begrüns den sollen, in der Absicht die öffentliche Meinung irre zu leiten, ausz: beuten sucht und womit man wiederholt, daß die Angelegenheiten nicht zu Ende kommen, weil sfe der Ungeduld einiger Gemüther nicht folgen wollen, veranlaßt uns, unseren Lesern einige Anga: ben vorzulegen, welche wir mit vollem Grunde ihrer KuGont samkeit empfehlen fönnen. Man schreibt nämlih aus London

vom 28. Januar Folgendes: „,,„„Am 31ften d, M. werden die Ratificationen des Vertrages vom 15. November zwischen den | Bevollmächtigten Frankreichs, Englands und des Königs der -

Welgier ausgewechselt werden, Wenn dies nit an demselben Tage auch mit den Ratificationen der drei übrigen Machte ge- schieht, so darf man daraus nicht folgern, daß fie si von Eng- land und Fcankreich trennen wollen, Mon fann also die Ver- zozerung, welche die Auswechselung der zulegt genannten Natis ficationen erleiden möchte, in feiner Hinsicht als eine Wei- gerung, zu ratificiren, betrahten, es isf sogar Grund vor: handen, zu glauben, daß diese Verzögerung auf eine Weise erkiärt werden wird, die feinen Zweifel über den W Â llen, dieselbe abzukürzen, übrig läßt. Was die fciegerischen Gedaufcnz anlangt, welche gewisse Personen so gern an die Verzögerung der leßteren Ratificationen fnüpfen, so fann man ihnen mit Zu- versiht die Gewißheit entgegeustellen, daß kein Anlaß zu Koli: sionen zwischen den Mächten vorhanden ist, Abgesehen ven den Versicherungen, welche die Máchte einander gegeben haben, darf das öffentliche Vertrauen aus materiolle, für Jedermann ofen da liegende, Thatsachen fißen. Bereits kehrt ein Theil der Nuss: sischen Truppen aus Polen in das Innere des Kaiserreichs zu- rüd; in Oesterreich werden außerordentliche Remonte: Pferde und Vorräthe aller Art verkauft; in Preußen habeu Verlegunzeu von Truppen - Corps stattgefunden, und es ist bekannt, daß alle aus-

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