1832 / 39 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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boni die Bewegung ab, welhe die von Bologna vorrückenden . Aufrlßrer-zu maten slŸ versutht fühlen möchten, und war be- reit, sle zu zerffceuen, wénn fie es wazen sollten, vorzuctúien; er selber ftaiid zwischen Argenta und Comacchio.‘“

Unterm 22, Jai. erließ der Kardinal Aibani in Forli fal- gende Notification: „Die friedliche Aufnahme, welche den Pápfl- lichen Teuppen in der Stadt Forli zu Theil ward, hatte mich mit Freude erfúllt, und faum war mir die erfreuliche Kunde das von zugefonmnien, als ih mich selbst hierher bezab. Meiner An- funft ging ‘aber ein Ereigauiß voran, das meinem Herzen den ! größten Schmerz verursachte; die öffentliche Nuhe wurde durch einen jener Vorfälle gestört, der sich weder vorhersehen, noch ver- hindern láßt‘‘ Nüu wird das im obigen Bulletin bereits ec- wähnte Ereigniß ohne nähere Details und mit der Bemerkung gemeldet, daß die Zahl der dabei acfalleuen Truppen und Bre ger noh nicht bekannt seh. Am Schlufse- verfichert der Mardinal, daß die® geeignetsten Maßregeln getroffen seyen, l 1g um ‘die Wiederkehr ähnlicher Vorfälle zu verhindern. ¡ ner Briefe war der in dem Ferman des Sultans angekündigte An demselben Tage erließ der Konmantant der in Forli ste- ; Großherrliche Lbgeordnete zu A!cyandria eingeicoffen und hatte henden Kolonue Päpstliher Truppen, Oberst- Lieutenant Bar- |[ bereits mehrere Unterretnngen mit den Vice- Könige gchabt.

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von denselben freigesprochen, Lluh der Redacteur und der Geschästsführer der Schulzeituna, gegen welche der Minister des öffentlichen Unterrichts einen Disfamations- Prozeß anhängig ge- macht hatte, fluòd sür uit s{huldig erflärt worden,

Die „Revolution“ hatte in ihrer Nummer vom 24. Oft. v, J. das gerichtliche Verhör ihres Redacteurs, Antorh Thou- | ret, mitgetheilt, worin dieser behauptete, das Prinzip der Vo!ks6- ¡ Souverainetät sz in der Erklärung der Deputirten - Kan:mer vom 7. Aug. 1330 verlest worden; die Gazette de France und der Courrier de l’Entrope wiederf olten diesen Artik-l mit einigen Bemerfungen darüber; alle brei Blätter wurden hierauf in Be- sch'ag genommen, und die Redacteure decselben werden am 7. Febr, vor dem hiesigen Assiserhofe ersheinen, Hr. Thouret wird durch Hen. Mauguin, Hr. v, Genoude durch den Advoftatcn deniselben Tage, dem 27, Xanuor, m WBetreff der Erhaltung det |} Hennequin und Hr. Leduc dtrch Hrn. Berryer vertheidigt werden. Friedens und der Auswecselung dex Natificaticnen vor den Ka1®- j Die gestrige Nummer der Reone Européenne, eer rohali- mern beider Länder abgegeben haden; ein glücficher Einklanz, | stischen Zeitschrift, if in Beschlag genommen worden, der sih auf gieiche Rechtlichkeit, so wie auf das Eefuhl gründet, Paris zählte im Jahre 1830, den genauesten statiflis&en Un- das beide Läuder von dem verdienten Ecuflu}e haben, welchen | tersuchungen zufolge, 770,286 Eiuwohner, von denen 18,494

{on Einfluß gehabt, dern die Schichten der ausgebraynten Lava echöhen den Gipsei des KNraters immer mehr, wz der ficine her- vorragende Kegel wird vielleicht in der Folge die Höhe des Palo, der höchsten Spiye des Berges, —- errciczen, wo nicht ga: tibertrcffen, wodurch das ganze Profil desselben verändert werden würde, Beim gestrigen Cercle (meldet jenes Sch:eiben iveitez) haite Sir Waiter Scott, welcher na einer furzen Quarantaine schou seit 14 Tagen ih hier befindet, die Ehre, Sr. Majestät vorgestellt zu werden.‘

da- mehrere Mitglieder eréárten, daß ohne obiges Geseß ‘der zericht tiber das WBüidget nicht füglich abzestattet werden könne, wurde sogleich béschlo}en, dasselbe in Ueberlegung zn nchmen, d'dér Präsident vérspraH, daß si die Sectionen {on 1mor-

damit beschäftigen wlirden, Demnächst wurde genehwmiat, (f ejn Vorschlag dér Herren Brabant und Dubts in Be- (ff der Fonds der Kirchen und Wohlthätigkeits - Austalten in eberlegung.zu nehmen seh, worauf sich die Kammer bis zum inftizen Dounerstag vertagte.

Bei dem gestrigen Leichenbegänguiß des General Wclliard jelten die Herren von Meulenaere und Chs. von Broitère Re- n zu Ehïen des Verstorbenen, Nach ihnen toollte Sir Ro- hrt Adaic das Wort ergreifén, wurde aber duccch Rührung dac-

verhindert und rief ihiti nic die Worte näch: „Adicu, tapfe- x General, adieu, mein Fceeund!‘“/ Es if gestern unter der Yr ais 1g Vi , Mcusseier National - Garde eine Subscription zur Ecrichtung Minorität der Major!tät nachgiebt, ohne es deshalb für 1j nes Denkmales zu Edren des General WBelliard eröffnet zu ‘halten, aus dem Amte zu treten,‘ Die Morning: Mrden. äußert si in nachstetender Weise: „Die Disfkussson fiß Dem hiesigen Courrier gicbt die Beerdigung des Ge-

der Herzog haite aber den Nufaug damit cematt. Xm hause, welches am Donnerfiage aus. 453 Mig!:edern beß batten die Minifter nur eine kleine Majorität; ‘obglei may geben muß, daß die Verwalttng einen richtigen Weg eingesthy hat, indem sle dem Rathe der richterlichen Beamten der g| gefolgt is, Unter denen, die mit der Minorität stimmten, fanden sich viele Neformisten, welce sich vielleicht ¿ern des & mens enthalten haben wticden, wenn sle es mit ihrer Pflich verträglich geßalten hät. Uebrigens seben wir nit cin, es für eine Schande für das Minifterium sehn kann, wenn 6) mal eiue kleine Majorität hat. Früher, als das Unterhaus let ein J:1ftrument in den Händen der Verwaltung war, mußte cin seliges Votum als eine Kriea

wärtize Gesandten in Paris von ihren Regierungen Spezial-

Vollnachten erhalten haben, tum sich mit der allzemeinen Ents- wasfuung ¡u beschäftigen, sobald die Ratificationen des Vertra- | ges vom 15. Noo. ansgewechselt sehn werden. Die dur die | Jtaliänischen Angcleaenheiten ebenmáßig auzerezte Fürsorge der | Kabinette läßt es sich in gemeinschaftlicher Uebereinstimmung ; angelegen schu, daß die den Einwohnern der Legationen verspro- chenen Vortheile offen und lohal gewähit werden, und man hat Grund, zu glauben, daß diese Vortheile zuleßt alle Interessen be- i sriedizen ivecden,//// Man eisleht aus diesen einfaen Erlänte- rungen, die wir einem aus guter Quelle geflossenen Schreiben entlehnen, daß die Sachen so liegen, wie nan dies nach den Erklärungen glauben mußte; weiche der Premier-Minister in Eng- land und der President des Conseils in Frankreich an einem und

D Url L Nach Briefen aus NUlexandrien vom 24. Dezember, die in Triest angekommen, wäre (wie dic Allgem. Zeitung mel- det) die Aegyptische Flotte, nah -dem am 9, Dez. erfolglos ge- maten Angrifse auf St. Jean d’Llecre, uach Kaiffa zurückge- feort und die Landtruppen hatten si einize Stunden weit ven

¡ der Festung zurücégezogen. -— Einige Tag? vor deim Abgang jez Cet!

geerflärung zwischen dem Katisc mj Kabinette betrachtet werden: jet - aver ist eine VBersthiedy der Meinung zwischen dem Untrihanse und dem Kabinette U mehr als eine Wcinmngs- Verscbiedenheit im Kabinette, 1j

ah

-——

B VEVEE MUMNE D) U Y V UTE A VES E U D U R 0E H Lw aer e em rve ar ares E E R e

Aberdeeus Antrag war höch} interessant; die Miuister ret

die weise Politik ihrer Kabinette in Europa austivt,‘‘ ¿Der Legations - Secretair Sol is gestern Avend mit De- peschen nah Brüssel abgegangen,

Nachiichten aus Augers vom 28fen d. zufelge, war der

Kaiser Dom Pedro Tages zuvor, von dem Marquis von Loulé,

dem Marquis von Palmella, den ehemaligen Portugiesischen Mi- ! nisteru des Krieges, der Finanzen und des Funern und von sei: ! „nem Adjutanten Hrn, v, Almeida begleitet, dort angekommen ; und hatte slch am anderen Morgen auf einem Dampfboote nach j

Nantes eingeschifft, Am 28stea ist Dom Pedro in Nantes ange-

fommen, wo die Einwohner ißm zu Ehren einen Ball veranstal- : tet hatten. Das Dampfschiff „Superbe“/, welches den Kaiser : hier abholen solite, fonte wegci der Seichtheit der Loire nicht !

den Stiom hinauskommen; Dom Pedro wird sih also auf einem anderen Schiffe nach Belle-Jsle begeben müssen; in dem Augen- blick, wo die Flotte unter Segel geht, wird ein Manifest äschei- nen, worin der Kaiser seine Pläne zu Gunsten der Charte von 1826 umd seiner Tochter Donna Maria auseinanderseßen toird.‘“

Der Englische Admiral Lord Cochrane starb h:erselbst am 29ften d. M. füh plöblih bei seinem Eintritte in das Hotel seiner in der rue neuve de Berry wohnenden Tochter und wurde gefiern auf dem Kirchzofe des Pater Lachaise zur Erde beftattet.

Dem Constitutionnel zufolge, ift von der nahe bevore stehenden Ernennung funfzehn neuer Pairs die Rede, welche an die Stelle der funfzehn ausgeschiedenen treten sollen.

Der Courrier de Lyon vom sten d. meldet: ;¡BVorge- fiern Abend und in der Nacht wurteu auf die Straßen und Piäge eine Menge von Zetteln ansgefireut, auf denen cine rothe Müúüge mit den Buchstaden x. 1. r. (vive la république) darge- stellt war, :

Der Marine-Práfekt von Brest, Vice-Admiral Baron NRoujisln, hat unterm 26sten d. M. tiber die dortige Fetterébrunst au den See: Minister einen Bericht abgestattet. Ueber die Veranlassung des Feuers if eine strenge Untersuchung eingeleitet worden : das in Asche gelegte Gebäude des Arsenals hatte eine Fronte vou 14 Fenftern, Fn Privatbriefen von dorther wird die Uner- schrockenheit und Thätigkeit, welche der Admiral Roussin beim Löschen des Feuers bewiesen, einstimmig gelobt; den ganzen Tag des 26. über war man mit dem Forträumen de-s Schuttes uad dem Absondern des ges{chmolzenen Metalls beschäftigt.

Der Temps bemerkt in scinem Bulletin vom 30. Van, : „Die Depuiirten - Kammer wird nrorgen über eine wichtige, in das Wesen des Repräsentativ: Systems eingreifende, Frage zu entscheiden haben; es

Deputirten-Kammer das Necht der Untersuchung befireiten werde ; daß dies unter der Restauration geschah, ist begreiflih, aber bei dem Shstem der Souverainetät der drei Staatsgewalten besigt die Kammer, uameutlich in Finanzsachen, das unbedingteste Necht der Prüfung, Untersuchung und des Urtheils, Sie muß einen Sonverainetäts - Akt vollziehen und, wie das Englische Parla- ment, eine Untersuhung anordnen. England ift das Land, wo die wahren Prinzipien der Nepräsentativ - Regierung bestehen, Man betrachte, was jeßt im Parlament vorgeht; das. Ministe rium hat in einer nit politischen und das Minifterium nicht be- treffenden Frage nur eine Majorität von 38 Stimmen erhalten, und schon heißt es, das Kabinet flehe auf s{wachen Füßeù, Man muß die Lage der Parteien in England und die verschiede- nen Kráfte gründlich kennen, um slch eine richtige Vorstellung von der Lage des Grehschen Ministeriums zu machen, Noch nie hat ein Whig - Ministerium ein dauerndes Bestehen gehabt, die ganze gesellschaftlichhe Organisation ift vou der Art, daß ein Whig » Ministerium \o vielen Hindernissen gegenüber nicht besie- hen kann. Zunächst widerseßt sch das Obéthaus seinem Gange und seinen Maßregeln; will es diese Majorität ‘brechten, so wendet es sich an die Krone, um nene Pairs zu ‘ernennen; die Krone macht einige Schwierigkeiten, \hiebt auf und weigert sich zuleßt ; alsdann ist das whigistische Ministecium genöthigt, sich zurüc{zu- ziehen. Wie lange hat sich das Ministerium Fox und selbft das Coalitions-Ministerium gehalten? “So lange England auf seinen jebigen Elementen konftituirt ist, so lange ift keine Aussicht zur Dauter für ein Whig - Ministerium vorhanden. Die wahre Lage des Lord Grey ist folgende: Jm Oberhause hat er erftens die einflußreichße Opposition des Lord Wellington und des Grafen von Aberdeen gegen sich, dèanu die Opposition der gemäßigten Tories, der Anti- Reformiflen und dann die Reformisten aus Prinzip, welche zur Opposition überzugehen drohen, wenn Lord Grey Pairs erneunt. Fa dem der Reform günstigeren Untere hause wird dos Ministerium von der Opposition bedroht, die sh in der Belgischen Frage gebildet hat. Man darf uicht glau- ben, daß das Unterhaus die Treanung Belgiens von Holland gern sieht. Wir glauben daher nicht an die Dauer des Grehy- schen Ministeriums; da die Französische Revolution, welche das: selbe haiten fomte, ihren Einfluß im Auslande verliert, so hat eine wh'gistishe Verwaltung keine Stütze mehr in Englaud, Was die Belgische Frage betrifft, so ift die ihr von der Konferenz ge- gebene Lösung durchaus nicht populair ‘in England ; dieses hätte den Prinzen von Oragien gewünscht. England ift in der Bel- gischen Angelegenheit anti-Frauzösis. Der Tod des General Beliard isi in dieser Hinsiht ein trauriges Ereigniß; seine Fe- sti„feit, das Vertrauen, das er dem Könige einzuflößen wußte, seine Sorgfalt für die Organisation der Armee, alles dies gab ihm großes Ansehen, Die Bildung der Armee hat in Bélgien mit fortwährenden Schwierigkeiten zu kämpfen, und nur die thä- tige Theilnahme des General Belliard war im Stande, diese langsame Organisation, der bereits einmal ein so großes Unglück widerfuhr, zu befördern.“

Der Redacteur des Journals „la Carricatuce‘/, der wegen riner „das Elend des WVolkes‘/ in einer \scheußlihen Geftalt dar- stellenden Karrifatux vor die Assisen geladen war, wurde gestern

| siarben; im DurHschnitt stirbt jährlih der 42fte Theil der gan- zeu Beoóblkecung, Die Sterblichkeits - Verhältnisse sind in den verschiedenen Stadtbezirken nach der Bauart und Lage dersclben sehr verschieden, so kam z, B, in dem Viertel der Ehaus}sce d’Antin, wo die Straßen breit und dem Luftzuge offen, die Häujer geräumig und reiulich sind, im Jahre 1830 auf 63 Per- sonen nur ein Todesfall, während in dem eugen und schmußtigzen Biertel des Stadthatises von 35 Einwohnuern einer slarb.

Paris, 1. Febr. , Gestern legte der Präsident des Mi- nister-Raths in der Pairs-Kamnier den Gese: Entwourf über die Civilliste vor, indem er erklärte, daß der König diesem Ent- ¿ wurfe, wie er vou der Deputirten-Kammer modificirt worden, bereits seine Bestätizung ertheilt habe. Fu derseiben Sigung berichteten der Marquis v, Laplace über den Gescy: Entwurf wegen der Aushebung von 80,000 Mann von der Klasse von 1831 und der Graf Cholot über verschiedene Geseß-Eutwürse von örtlichem Futeresse, Sodann wurden die Berathungen über den Gese: Entwurf wegen der Rekrutirung der Armee fortgeseßt. Jn - der Deputirten - Kammer enttoickel- ten gestern die Herreu Lempereur und Laurence zwei auf den Keßinerschen Kassen - Defckt bezüglige Propositionen wegen Ernennung ciner Konmission zur Untersuchung der Lage des Schaßes, Die Versammlung beschloß fast einmüthig, diese beiden Anträge in Erwägung zu ziehen, Hr. Salverte machte hierauf den Vorschlag, daß man sich unverzüglich in die Bureaus zurüicfziehe, um eine Kommission zur Präfung derselben zu er- nennen. Nach einer sehr lebhaften Dedatte erklärte die Mehr- zahl der Bersammlung sich mit dieser Proposition einverslanden und entschied zuglei, daß jene Komnission ihren Bericht noch im Laufe der Sipung selbst abstatten solle. Fn Folge diescs Beschlusses begaben die Deputirten sich gegen 42 Uhr in ihre resp. Bureaus, um zur Wahl der betreffenden Kommission zu schreiten. Die Sigung wurde dadurch eine halbe Stunde uu- terbrochen. :

Großbritaniea-und Xrland,

London, 29, Jan. Des Herzogs von Sussex Geburte- tag wurde vorgestern durch ein Diner in der großen Freimaurer- loge, bei dem Se, Königl, Hoheit selbst benu Vorsiß führte, gefeiert.

ner Weise, über die Abstimmungen im Ober- und Unterhause

handelt slch um eine Untersuchung iu der i Keßinerschen Sache. Wir glauben nicht, daß irgend Jemand der |

Betrachtungen an, Wir theilen nachstchend die wesentlichften Aeußerungen einiger Hanptblätter mit, Die Moruing-Chro- nicle sagt: „Wir sind inuig übcrzeugt, daß Lord Aberdeen und seine Anhäuger bei ihrer Adresse keinen anderen Zweck atten, als einen Krieg in Europa auzmzüuden, und der Heczog vou Wellingtoi1, der cutschiossen zu schu scheint, si lieber einem Bürgerkriege als der Neform zu unterwerfen, denkt vielleicht jener Alternative entgehen ¿u fönnen, wenn er das Land iz einen allgemeinen Kcieg verwickelt, Die ganzen Verhand- lungen von Dounersiag Abend waren sicerlich uur darauf berechnet, die Sch{wierigkeiten, welche sich der Erhaltung des Friedens in den Weg siellen, zu vermehren. Der An: trag im Unterhause kam den Verhandlungen im Oberhause trefflih zu Statten, Wir bekennen, daß wir geglaubt haben, die Minister würden im Unterhause eine größere Majorität er- halten; obgleich wir weit davon entfernt sind, leiht über die Ver- wendung der öffentlichen Gelder hinwegzugehen, und es auch wahr sehu mag, daß, fireng genommen, die Trennung Belgiens von Holland uns der Zahlu0z der Nussishen Schuld enthebt. Aber die Minifter konnten auch nicht umhin, zu bedenken, daß die Nichtzahlung jener Gelder Rußlond eiuen mächtigen Beweg- L geliehen haben würde, sich der Erledigung der Belgischen lngelegenheiten zu widerseßen, und daß dieser Abfall Rußlands einen großen Einfluß anf andere Mächte geäußert haben würde, Herr Hume, Herr O’Connell und andere Anhänger der Minister, welche bei dieser Gelegenheit gegen sie gestimmt haben, háâtten die Russisehe Schuld nicht als eine abgesonderte Unterhandlung, \on- dern als mit ihrer allgemeinen Politik in Verbindung fteheud betrahten müssen. Wenn die Minifier in der Minorität geives sen wären und in Folge dessen ihre Entlasstng eingereicht hät- ten, so würden diejenigen, welche zu diesem Resultate mitgewirkt hätten, eine größe Verantwortlichkeit gegen das Land übernon!: menu haben. Wir wollen damit keinesweges behaupten, daß die Minister Recht gehabt haben würden, wenn sie s{ch vor einer momentauen Majorität zurückgezogen hätten, und es thut uns

leid, aus guter Quelle vernehmen zu müssen, daß mehr als eiu

ßert hat, ‘daß eine Majorität gegen sie die Auflösung des Mini- sieriums zur Folge habea würds. Die Schwierigkeiten, welche ich demselben im Verlauf der Verhandlungen über die Reform: Zill entgegenstellen, sliad gewiß ernstlich und bedeutend; aber dar-

auf mußten sie gefaßt schn; zu Widerwillen oder Muthlosigkeit ist die ! Verwaltung nicht berechtigt, Die Minister hätten die Ueber- | nahme ihrec Aemter verweige:n können, als nur die Wahl ziis schen Reform oder Nevo{ution offen stand; aber einmal im Amte, haben sie gegen die Britische Nation die Berpflichtimg tibers nommen, am Ruder zu bleiben, bis der Sturm vorüber ist. ¡Der Herzog von Wellington““, heißt es im Courter, „unter- stütte den Antrag des Lord Aberdeen mit einer Art von Ruhe und Freimütithigkeit, welhe großen Eindruck machte. Se. Gna- den sollte indeß nie vecgessen, daß die Politik, über die er sh beklagt, aùf seinen eigenen Ansichten beruht, und daß, wenn er dieselben auch vielleicht auf eine andere Weise entwickelt hätte, man doch die {wierige Stellung eiues Ministeriums in Anrech- nung bringen muß, das es übernommen hat, Pläne auszuftihren, für deren ursprüngliche Bildung es nicht verantwortlich war. Das ganze Protokoll : Shftem war \{lecht, aber der Herzog hatte es begonnen, Die Einmischung úberhauvt war grundsäblich falsch z

f Sir D A M ON O U C P PRARIO P E AIA- LAI R T---

Ar S eratdigi

sich nur durch eine Majorität von 37 Stimmen, Jm ly hause wurde es flar an d¿n Tag gelegt, daß unser jeßiges | nungsvolles Miuisterium, troy seiner Ersparunçs - Vei chungeun und im Widerspruchß mit dent Buchstaben dem Geiste des Traktates, die bsscutlihen Gelder jur d zahlung der Russisch - Holländischen Schuld verfch1oendet | We!che geheime Absichten oder Weweggründe diesen y ordentlichen Gang der Verwaltung veranlaßt haben, yj wir nicht; so viel aber steht fest, daß ihr Verfahren auf f Weise zu rechtfertigen ist, und dies sühlten alle die Mith

j des Hauses, die pur im geringslen anf Unabhängiakeit Anh

mache? fönnen,

Die hiesigen Blätter siellen fortwährend, jedes in sei- |

| Mabinets-Minister am vorigen Donnerstage im Unterhause geäu-

| Zen morgen oder libermorgen weder

Unglücklicherweise aber. wird die Ehre dess ses und des Landes dur eine Majoritát gefährdet, wel Befehle der Minifter empfängt tind befolgt tuud si durch so ausdèrücflice und bestimmte Worte, als die im Traktat 1814 enthaltenen, verpflichtet hat, die Minifler bet jeder I zu untersten,“ Der Standard beme:kt : ¡„„Brauchen wit irgend etwas über die Stärke oder vielmehr über die Sni der gegenwärtigen. Verwaltung zu sagen, sobald es ih wm andere als um jene fibel verstandene und berauschende Frage ha welche sle aufgenommen hat, um s[{ch im Amte zu erha eben weil solche dem gemeinen Haufen unverständlich ift? 6 reih durch solch? erbämlihe Majoritäten oder, um rid zu sprechen, in beiden Häusern an demselben Tage ge hl Lord Grey mag immer den Wunsch haven, nocchz cinige Loni machen und einige Tory: Burgflecken zu vernichten dh form-Tollheit kann nicht ewig dauern, und Se, Herrlichfeity nun sehen, was ohne dieselb? seine Stárke ‘ist, oder vin wie shwach er troy aller seiner künfilihen Mittel ist.‘

Mehrere fremde Gesandten wohnten dén Werhanblunge] Oberhause über die Belgisz:Helläudischen Lingelegen heiten

Während dec leßten vier Taae slnd bedentende Sim Geld nach Belgien ausgeführt worden.

Ne dier laude

Aus dem Haag, 2. Febr, Gestern begab sich der'Y ster der auswärtigen Angelegenheiten zunächst in die Erf alsdann in die Zroeite Kannmer der General - Staaten, um sen Bersammlungen, Lon deuen Comité befand, einige Mittheilungen in Bezug auf den & unserer Angelegenheiten zu machen, In Bezug. anf deese Y theilungen, die eine Stunde dauerten, bemerkt cine Holl dishe Zeitung, daß zwar der Sache nach nic;16 Besümn darüber gemeldet werden fönune; ¿leichwohl wisse man je daß sle die bereits bekannte Antwort der Londoner Konsu und die srühere Note und Denkschrift unserer Regierung, 6 bie von derselben kürzlich ertheilte Rk: Antwort, betroffen { ten. In der legteren flad die gegen die 24 Artikel erhob Beschwerden noch näher atisgeführt worden: die von der ferenz eingesandte Vertheidigung derse!ben wird widerlegt, und eine Abänderung mehrerer Artikel , ü6mentlich derer, roelu Fahrt auf den Biunnengewässerz betreffen, wird ferner gi gen. Herr Dedel, unser Gesandtschafts: Secretair in Li welcher in der vorigen Woche mit dieser Antwort dahin d gangen ift, wird dieselbe wahrscheinlich der Kouferenz {on

gcetheiit haben, uud man erwartet deghalb deren fernere Bild

nahmen. Ein anderes Holläudisches Blatt bemaktl flchtlich der von unserer Regierung ertheilten Núct- Antwott,| dieselbe nicht eher öffentlich bekannt gemacht werden könne, bis die Nachricht eingegangen, daß fie an ihrem Beftimnu ort eingetroffen sey. Junzwischen gehe daraus hervor, dij! scre Regierung diejenigen Bestimmungen, weiche die Ÿ ferenz in Bezug auf die Vertheilung der Sh! und hinsihtlih des Luxemburgischen getroffen, il als nnüberfteiglihe Hindernisse betrachte, wh sle jedoch die verlangte freie Fahbct auf den Bintl gewässern uimmermebr bewilligen würde, In di Sinne haben auch die Niederiändischen Bevollmächtigten i! vorigen Woche neue Inftructionen zu Unterhandlungen b einen diesseits abgefaßten Traktai-Entwurf erba!teu : dieser ful freilich deu Rammera noch uicht vorgelegt werden, do M die Hoffnung ausgesprochen, daß derselbe den eriviinsten den in ciner Weise herbeiführen werde, wodurch, ivie der f ster {ließ sich ansgeèrückt baben foll, bie Nation ihre Vertreter iu ihren gerechten Erwartungen nicht getänsccht seben würden, /

Dem Vernehmen n«ch, gedenken die beiden Königl, Y zen gen g ver zur Armee abj¡u}f Seide stud in den leyten Tagea hafz in Konferenz mit Majestät dem Könige gewesen, :

_Den von unserem Heere eingegangenen Nachrichten ¡ti missen alle Beurlanbte dis zum 1: März zurügkehtt Die Nüstungen werden fortwährend mit so!chem Nachdrus trieben, als ob der Krieg erst recht beginnen sollte, Wei allt scheint mau jedo bei ver Armee keinen Wiederbeginn der gu seligkeiten zu erwarten; vielmehr g!aubt man dort im Al nen, daß es mit Velgien zit einen Arrangement kommen zu dessen Förderttug inzwischen unsere Streitkräfte die größ liche Energie entwickeln müßten,

Zu der Anleihe von 133 Millioaen Gulden ift in Ny gen der Belauf von ungefähr 650,000 Gulden und in Dot der von 12 Millionen gezeihnet reorden,

Brüssel, 1. Febr. Fn der geflrigen Sizung der R! sentanten-Kammer wurde der Vorschlag des Herrn mortier in Betreff der Civilliste verlescu, Derselbe lauttt| gendermaße:: „Art. 1. Vom 1. Fan, 1832 ab wird die 9 lifte für die ganze Zeit der Negicring Sr. Maj. des Köuigs Les! L, anf die jährlihe Summe von 1,200,000 Fl. festgesebt. 2, Die Königl. Wohnungen , anf cine passende Weise ms und ugterhalten, werden zur Verfligung des Köuigs ges

sih die legtece im Ca

Mh duch die Flucht zu

ral Belliard zu folgeuden Betrachtungen Anulas: „Das Lei- jeubegängniß, zu dem ein Bataillon des 4ten Regiments beor- iet war, hat unsere frúhcren Bemerkungen über die Bildung ¿c Armee vollklomumea gerechtfertigt, Auch ohne Soldat zu seyn, ar es leiht, zu bemecken, wie unregelmáßig und mit wie weni- e Genauigkeit die Pelotonfeaer vor dem Hause des Generals sgeflihrt wurden. Dies is hinreichender WBerocis, daß unfere ruppen viel zu wenig exercirt iverden, und- so s{merziich uns (ese Bemerkung ‘ift, so macht unser Patriotis:n1:3 es uns do ir Pflicht, dieselbe unter den gegenwäriigen Umständen nicht zu nterdrücken. Sotoohl aus eigenem Antrieb, a!s von erfahren

"ffijleren dazu äufgefordért, werden wix nicht aufhören, dem triegs-Minifter anzuempfehlen, Vesehle zu häufigeren Uebungen u ertheilen,‘

Deuts%§land,

Kassel, 4. Febr. Se. Hoheit der Kurprinz tund Mit: Re- nt haben geruht, die Versehung des Justiz-Ministeriums wáh- end der dermaligen Krankheit des Fustiz- Ministers und Mini- etials Präsidenten Dr, Wiederhold, dem Finanz- Miuister von Mos mit zu übertragen.

Schweiz.

Schaffhausen, 34. Jan. Fn Erwägung, daß nun alle enfbace Mittel für die Pacification des Standes Basel ers \höpft And, daß die Buündesakte noch unveräudert in Kraft be- ht, daß die Beclezung der Yutegrität eines eidgenössischen Dtandes die Auflösung des ganzen Bundes znr Folge haden nüßte, in Betrachtung endli, daß die Vrinzipien des Staats:

Mechts weder Modification noch Judividualicáät zulasseu, wie

uh, daß Eid, Ehre und Pflicht es gebieten, die Grundsäße des Schweizerischen Bundes anfrecht zu erhalten, hat (wie der Dchweizerische Korrespondent meldet) der gcoße Rath, auf den Flutcag des fleinen Raths und unter umstäudlicher Berücksichti- ung der inneren und äußeren Verhältnisse, in seiner Sigtung am 27. Jan. mit einer beinahe an Einstimmigkeit gränzenden Mehrheit erkanut : es solle im Namen des hiesigen Standes die bedingte Gewährleistung der Verfassitng des Standes Basel ausgesprochen und den hohen Vorort von diesem Beschluß mit Beförderung Kenntniß gegeben werden.

Der große Rath des Kantons Zürch dagegen hat beschlos in, die Tagsozungs- Gesandtschaft Behuss ciner Trennuug der Stadt und der Landschaft Basel zu instruiren.

: An 27, d, begann vor dem großen Rath von Zürch die Verathung des Miiitair-Geseves. Sic dauecte, mit Nusnahme iner einzigen Ruheftunde, von 8 Uhr Morgens bis Nachts um ll Uhr, und dana erfolgie am folgenden Morgen um 10 Uhr die Abstimmung über die Frage: ob die Jufirnctiion der Refru- en des Bundes: Auszugs fecuer in. Zür stattfinden, mithin der Raserne- und Garnisonsdienst fortdauern solle oder uicht? Mit Bi Stimmen gegen 79 ward diese Frage vecneinend entschieden, Va nun dur diese Entscheidung ciu weseutlicher Theil des Ges t6- Entrourfs umgearbeitet werden muß, so brach nan die Be- athung ‘ab und wies den Entwurf an die Nevisions- Kommission ind den Kriegsrath zurück.

Verschiedene ( vom Schweizerischen Korrespondenten mitge: hillte) Schreiben aus Zürch sprechen ein lebhaftes Bedauern lder den vorgedachten Beschluß aus, weichen sle als höchst nach: htilig für die militairishe Bildung und somit eintreteuden Falls ir die Behauptung der Unabhängigkeit des Kantois auschen nd als eine Erfüllung demagogishec Wünsche darstellen,

R ta bi e n.

_Nom, 25, Jan, Das heutige Diario enthält in einer ißerordentlihen Weilage folgendes neueste Bulletin über die Yperationen der Pápstlihen Truppen in den Legationen: „Die Vpsilihen Truppen haben am 2lsien d. M. Forli deset, ohne Widerstand zu finden. Abends traf der Kardiual Albani ein, dem er in Cesena etwas verweilt hatte, wo er sowohl von den Landleuten, als von den Bewohuera der Stadt, welche die Fenster auf seinem Wege mit Teppichen geshmückt hatten, mit Jubel empfangen worden wär. Kurz vor dem Einzuge Sr, Eminenz in Forli trug sich dagegen ein unglüctliches Ereigniß zu, Ein Flintenshuß, der in der Nähe eines der Orte fiel, wo die “psilihen Truppen versammelt waren, ließ die Soldaten glau- ben, daß man einen Angriff auf sie im Schilde führe; dies thte hin, um die Truppen aus der Máßigung zun bringen ; ine höheren Befehl abzuwarten , begannen sie zu feuern, nad Jever Schuß, er mag nun zufällig oder aus böser Absicht gesch{e- hen seyn, kostete mehr denn zwanzig Personen das Leben. Die von dem Militair-Kommando und später vou dem Kardinal Al- bai getroffenen weisen Auordnungen beugten der Wiederkehr sol- tr Ereignisse so viel als möglich vor. Der Oberst Fuspektor imboni brah in der Nacht des 19ten mit den tinter seinen fehlen stehenden Truppen von Argeuta auf, {ite einen Theil tiselben in San Biagio auf dem Keno cia uad dete mit bim Nefte, der längs des Flußdammes marschirte, die ein: #shifften Truppen. Vergebens suchten die Aufrührer die andung derselben durch ein heftiges Feuer vom eutgegen- beseßten Ufer zu hindern; die Truppen landetcy und angen die Feinde durch ihre fefte Haltung, schlemuigft die Flucht l ergreifen ; 23 Gefangene, worunter 12 {wer Verwundete, nebst tiner Menge von Gewehren und anderen Militair-Effeften, blie- n in den Háuden der Sieger zurück, Nathdem dic Aufrührer, Han der Zahl, von ihrem Schrecken sich wieder echolt hatten, Mahten sle in Fortuna Halt, flohen aver auch von hier bei der “nnäherung eines von dem Obersten dahin gesandten Kavallerie- etashements davon. Drei derselben, deuen es nicht gelang, retten, wurden gefangen genommen. Wir ¡ven keinen Todten oder Verwundeten; nur ein Soldat trug Fe leichte Kontussan davon, Am 21slen waxtete Oberst Zams

bieri, einen Tazesdefehl, worin er die Soidaten zur Beobachturig

der strengsten Diéc:plin und zu sreundshaftliczem Betragen gegen ! die Einwohner auffordert und ihnen zugleich die Hauptbestinunun- j

gen des Marsch-Reglentents in Erinnerung bringt,

Auf Anlasi der Erdbeben, welcbe eineu Thei! der Provinzen |

heimgesucht haben, sind in sämmitlichea hiesigen Kirspieien Ge-

bete und Sanmuiungen voa Beiträgen zur Unterstützung der

hülfiosen und des Obdachs beraubicu Einwohuer der von deim Erdbeben. zerförten Ortshaftcn anzcorduet worden,

Die berühmte Jmprovisatrice Rosa Taddei befindet ch ge- genwärtig in Venedig,

Jh einem von der Allgemeinen Zeitung mitgetheilten Shreiven aus Rom vom 24. Jan, heißt es: „Man sagt oft, das Wahre sey nicht immer wahrscheinlich, tind man daiïf hin- auseßen: das Wahrscheinliche wird nicht immer zur Wahrheit. Was war wahrscheinlicher, als daß in Bologna -nach Befkanut- werdung der bestimmten Erklärungen der Repräseutauten der großen Máchte die Verblendung aufhören, die Unterwerfung be- ginnen würde? Dennoch erfolgte das Gegentheil, lognesen bliebez bei dem Glauben, man wolle s: mit Worten, und nur mit Worten allein bekämpfen, und es würde niemals zur That kommen, - Auch hieß es, sie seyen besonders ‘entshlof- sen, nie ihre Entroaffaung durch Päpsfilihe Truppen zu ge: statten; müßte es seyn, so woliten sle einer wirklich gröfe- ren Gewalt -— der Oesterreichischen we!chen, Wortkühn und phrasengewaltig ging cs vorwärts, um im Vereine mit den Ro-

magnoien unsterblihe Lordeeren zu brechen ; dabei {wangen fie, | wie man behavptet, die Pápstlihe Fahne die Romaguolen | hatten gar noh „Fedeltà al Papa” darauf geseyt denn fle i

befiauden ‘darauf, sle wáren feine Aufrührer und veriangten nur bessere Geseye. Nichts kiang prächtiger, zornsprühender , als die aus den Proviuzen hier angekommenen Briefe, Es hieß darin,

man habe Forli, Ravenna, ja sogar Ferrara unter den Angen der !

Oesterreicher besestigt, mau besäße noch außerdem feste Stellun- gen, Kanonen, Munition, Proviant, kräftige Maunschaft, gute Offiziere, und Begeifterung und Muth, Tapseckeit und Ausdauer im Ueberfluß. Nichts konnte dagegen bitterer seyn, als der un- barmherzige Spott gegen die Päpstlichen Soldaten: die Welt hakte

so lange vor Römischen Kriegeru gzittert, bis zuleyt diese selbst |

das Zittern bekamen; dir Römische Tapferkeit wer so lange sprüch- wörliüih in dec Welt, bis sle am Ende zum Siich- und Sprüch- woorte in Rom selb geworden. Mau veraczte:e den alten Rath,

niema!s den Feind zu verahten, und gab si vielmehr alle Mühe, | Am 20.

die Muthlosea ‘aufzuregen und siehe da, cs gelang. fand ein Gefecht bei Cesena fiatt; worüber ih am beften das ge- fiern in der Druckerei des Diario unter der Ueberschrift: „No- lizie officiali’” ershienene Bülletin mittheile.‘““ (Dasselbe eut- hált die bereits gestern mitgetheilten Nachrichten über das sleg- reiche Eiurtiken der Päpstlichen Truppen iu Cesena.)

Nath einem ebensalls voa der Allgemeinen Zeitung mitgetheilten Sreibeu aus Boloana vom 27, Fanuar, waren die Desterreichischeu Truppen, deren Ankunft man {on am 25sten entgegensah,. zwar noch nicht eiugecückt, jedoch hielten sle die ganze ‘Nachbarschaft besegt, und man traf Anftalten zu ihrem Einzuge.

Die Verone fer Zeitung meldet nah einem Schreiben aus Modena vom 25sten Jau., daß eine Kolonne Oesterreichi- scher Truppen in Folge einer Pápftlicheu Requisition bis Forli vorrücte tind dabei die Stadt Bologna seitwärts liegen ließ, während ein anderes Corps dieser Truppen sich gleichzeitig aus Ferrara nach der Romagna in Bewegung septe,

Die Modeneser Zeitung enthält folgende Vrocla- mation des Ober: Besehlshabers der Kaiserl, Oësterreichischen Armee in Jtalien, Grafen Nadeßky: „Wologneser! Die une ter meinen Befehlen stchenden K. K. Trupven rücen mit Ein- verständuiß dec hohen Mächte, welche den heil, apoäolischen Stuhle die vollfiäudige Integrität seiner Staaten garautirt ha- ben, auf Verlangen Seiner Heiligkeit, Eu: es gesetlihen Souve- rains, in diese Staaten wieder ein, Se. Maj. der Kaiser, mein Eciavchter Souverain, hat, indem er als Nachbar und Bundes- genosse des Papfies ihm den Schuß seiner Waffen verleiht, keine andere Absicht, als dié Erhaltung der Orduting und der rcechtmá- Fßigen Gewalt, Die Eurem Gedächtnisse noch immer eingeprägte Ecfahrung jedoch belehrt Euch von dem, was Jhr von den Trup- pen meines Souverains zu erwarten habt, nämlich die strengfte Manuszucht, die Erhaltuug der öffentlihen Ruhe und sicheren Schug für alle diejenigen, wele den gesetmäßigen Behörden (Gehorsam leisten und die schuldige Achtung bezeigen werden. Aus dem Hanupt-Quartier i Mailand, den 19. Jan. 1832. Der Ober-Befehlshaber der K. K. Armee in Ftalien, Graf von Nadebkïy.‘“

Ueber den legten Ausbruch ‘des Vesuvs enthält eia Scchreibén aus Neapel vom 13, Jan., nächst den {on bekann- ten, noch folgende Details: „Die Lava war am 3, Nan. am Orte, wo sie aus dém Kratex hervorquoll, 25 Fuß breit. Die nach und nach erkaltete Lava hatte drei Bogen, gleich sam wie Brücken, gebildet, unter welchen der frische Zufluß derselben hin- durchströmte, so daß es vou weitein schien, als ob der Strom unuterbrochen wäre, An? Zten d, war jener, im Bette der alten Laven von 1767, 1779 und 1822 laufend, {on bis zun Thal, welches man la pianura delle ginestre nennt, gedrungen. Da er sh unten in mehrere Arnie theilte, so betrug die größte von ihm eingenommene Breite 3. Miglio, etwa 1500 Fuß, und die Lava war beinahe 15 Fuß oh, In diesen leyten Tagen wurde der Fluß nach und nah geringer und hörte endlih am 9ten d. gänzlich auf. Nach einem Erdbeben, welches in der Neujadrs- nacht in .Nesina, das dicht am Schlosse voa Portici liegt, ver- splirt wurde, befürchtete man schon cinen jener großen tind verz heerenden. Ausbrüche, von-denen mau seit 1822 verschomt geivez

sen, Fndessen hat der gegenwärtige guf die Focm des MWerges

Die Bo- |

| Alles hoffte und wünschte, daß die Verhältnisse mit der Pforte fich friediih ausgleichen n!gen. Ferner wird avs Triest von 25. Januar gemeldet: „Wo eben verbreitet fich vas Gerücht, | Jussuf, der Ageat des Vice-Königs an biesigen Plaue, habe aus Alexandrieu vem 27, Dez, die erfrenlihe Nachricht erhalteu,

daß die Differenzen zwischen der Pforte und Mehmed Alt glits lich auzgeglihen seven, Der gesanmte Han deléstand wünscht sebu!ih, daß sich diese Nachricht befüitigen moög2.“

Aus Livorno vom 25, Fanuar wird berichtet: „Unterm 1. Januar \chreidt maa aus Alexandrien, im Politiszeu gebe es nichts neues, worans deun abzunehmen ist, daß das RKriegs- | gli feine günstigere Wendung sür den Paicha genommen ha- ben mag, sonst würde er, der allein im Besige der Berichte aus Syrien ift, uicht unterlassen haben, was ihu! gtinsiiz wäre, be- fannt zu maven. Einea Abgesandten der Pforte, dir in Alexan- drien angekommen war, um den Befehl zu brinzen, daß die Aegyptier sich aus Syrien zurückziehen sellea, hat man untex Quarantaine gesest. Vielleicht benutzt der Pascha die sich biec- durch dardietende Gelegenheit, sih auf gute Act ais seiner jeßi- gen Lage zu ziehen, sonsi könnte seine Existenz gefährdet werden. Denn was man auch immer von der SHwäche der Pforte sa- gen nag, fo ist nach allen Nachrichten auch die Stärke Mehe- met NAli°s nur sehr relativ, Der Schein einer Europäischen Ar- mee, éiner Europäischen Fiotte ist freili da, wenn man aber die Bestandtheiie näher untersucht, o sindet nan noch eine: unuers- meßlichea Unterschied in der Real?tät.“

Sd e

Der Courrier des Etats:-Unis enthált Naczrichteu aus Carthagena bis zum 28. Oft., worin es unter Anderem heißt : | „In einem an den Kongreß von Columbien gerichteteu Gesuche verlangen die Militairs aller Grade, daß nan ihäen das unter dem Namen Fuera Militar bekannte Privilegium entziehe, welz ches sle bisder mit der Geistlichkeit theilten, und vermöze dessen sie nicht gefänglih eingezogen werden konnten, Diese freiwiliige ; Berzichtleistung auf befondere Gerechtsame is für die Fortschritte | der bürgerlichen Freiheit in Coiumbien. von guter Vordedeutuug. Der General Santauder hat au cine Vittschcift bei dem Kone » greß eingercicht, worin er um Befkaintinahung und no6malige Untecsnchiing seines Prozesses nachsucht. Von den vier Berich- ten, welche die Botschaft des Vice-Präsidenicn Womingo CEaicedo begieciteten, ist uns unr der Les Minifiers der auswärcigen Aa- gelegenheiten zugefommen. Nach diesem offiziellen Akcenstück scheint cs, daß Spanien noch nicht auf seine ehemaligen Kolos : nieci verzichtet hat, und daß es nur durch die Unzulänglicßzkeit sei- ner Mittel verhindert wird, einen Versuch zu idrer Wiederecoberung zt1 unternehmen. Die Beziehtungen Co!tumbiens u England tud Holland sind sehr desriedigender Lrt; seit der legicn Revo!tition hat auch Frankrei die Unadhänzigkeit der Republik anerkannt; die Un- terhandlungen mit Dänemarf und Harnover slnd noch nicht be- endigt, und Spaniens Eiufluß auf den Römischen Hof hat es ftets zut vechinder gewußt, daß u demselven ein #9 aiöaevehn- tes BVerhäitniß häite eintreten können, wie es die Jntercfzn und Bedürfnisse der Columbischen Kirche erheischen. WBVon Seiten dexr Bereinsgten Staaten hat Co!umbien fortwoäbrend WVeweise der Freundschaft uud des Woh'wolleus erhalten ; seit dem Fahre 1829 war der außerordeutliche Gesandte uud bevoll 1ähtigte Mi- nister dieses Freistaates der einzige Vermittler zwische4 beiden Ländern; denu General Bolivar konnte eden kein lebhaftes Verz langen fühlen, in engere Beziehungen zu eiaer Nation zu treten, j decen Infiitutionen mit denjenigen, welcze er Colunibien verlei- hen wollte, fo gänzlich im Widersp:uch flanden. Er hatte daher in den Bereinigten Stgagien nur eizen Geueral - Konsul, Herrn Xavier Medina; nachdem diéser scine Eutlassung eingereich{t, hat ihn die gegentvärtige Regiernng durch Herrn Domingo Acofta erseßt, dem der Titel eines Geschäftsträgers ertheilt wurde, 1m den Vereiuigten Staaten einen Beweis davon zu geden, welch? hohen Werth man auf ihre Freundschaft lege. Der BVice-Präÿ- dent hat seine. Entlassung genonimen, und es sellte ein interi- mistischer Präsideut ernannt -werden, bis man eine difinitive und ordnungsmäßige Wahl würde vornehmen fönua. Es ift kain zu zweifeln, daß General Santaader gewählt werden wird; an die Steile des Hrn. Mosquera, dec slch wahrsc{heinlih wieder ins Privatleben zurückziehen wird, bezeichuet man als Vice-Pr&: sidenten dea General Obando oder den Dr. Vincenz Azuero, Herausgeber der Gaceta. Uebrigens findet untec den verschiede: nen Kaudidaten dat beste Vernehmen stait, Während der Kon- | greß über di: Frage berathschlag:, ob Quito dem Staat Neu- Grenada eiuverieibt werden soi, vecsuht Genera! Flores, ch der Thäler von Eanca und Vepyayan ¿t bemächtigen, und man wird zur Gewalt seine Zuflucht nejmen müßen, um i9n aus dem Besiy derselben zu vertreiben, wenn der Kongreß jene F cage bejahend eutscheidet,““ g

Das Norbamerifanische Haudels:-Fourira! meldet aus Venezuela vom 16. No»: „So vie! man aus den hie- sigen Zeitungeu ersehen ana, beginnt das Land, slch einiger Nithe zu erfreuen, unnd man hat Grund, m hofen, vaß dieselbe nicht mehr gefiört werden wird, Ein Negieinngs - Dekret hebt die Gesege vom 16, Oftober 1821 und vom 30. Juli 1824 anf; durch dicse Geseße wurde die Konfiszicung der Güter jedes Spa- nischen Unterthanen verordnet; auc ijt anbefohlen worden, alle kcaft jeaer Gesege angestellie Verfolgungen aufhören 1: lasen, Mehrere der legen Zeitungen sind mit Gesep-Entwürfen ange- füllt, von denen die einen die Unterschrift des Präsidenten und des Senats-Secretairs tragen, andere ‘aber gar nt unterzei- net siud, Wir sind von der Art und Weise, elche bei der Ge- sebgèbung von Venezuela beobachtet wird, nicht genau genug un- tec:ichtet, um die Gültigkeit dieser Gesct-Eutwücfe gründlich bez urtheilen zu können, glauben wix, daß jenes bloße Borsthläge sind, ! welze dem Kongreß zux Erwágung vorgelegt. werden sollen, Dies

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