1832 / 41 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

mischen Angelegenheiten rligte der Neduer es, daß der Graf v. St. Aulaire in seiner Note an den Kardinal Staats - Secre- tair die Einwohner der Legationen als Aufrührer bezeichnet habe, während das Betragen dieser leßteren doch die größte Bewunde- rung verdiene, indem der Römische Hof ihnen nicht gehalten, was er ihnen versprochen habe. Nach einigen Bemerkungen über die Ereignisse, die dent (ersten) Einrücken der Oesterreicher in die Legationen vorangegangen, und nach einer Lobrede auf denjenigen Theil der Einwohner, die bis zum lebten Augen- blick Widerfiand geleistet , {loß der General Lafayette indem er die Hoffnung aussprach, daß die Französische Regierung die von ihrem Botschafter abgegebene Ecklärung feierlich desavouiren und dagegen ihren ganzen Einfluß geltend machen werde, um den Romagnolen eine wahrhafte Freiheit zu verschafen. „Jch beschwôöre das Minifterium‘, fügte er hinzu, „in dieser Bezie- hung mit Feftigkeit aufzutreten und sich nicht ferner, wie bisher, hinters Licht führen zu lassen.‘ (Lebhafter Beifall in den Rei- hen der Opposition.) Der Großsiegelbewahrer bemerkte, daß dieser Gegenstand von dem vorigen Redner am unrechten Orte zur Sprache gebracht worden seh, da er in die Berathung über den Etat des auswärtigen Departements gehöre, Er be: gntige slch daher, hier darauf hinzuweisen, daß der Französischen Negterung in den Römischen Angelegenheiten nur eine morali- sche Vermittelung zu Gebote gestanden habe, und daß sle d'ese redlich habe eintreten lassen, um allzu heftigen Kollisio- nen ztuwvorzukontmen. Der General Lafayette replicirte, daß es hiernach scheine, als ob Frankrei mit Jtalien gar nichts gemein habe, während doch von der Nednerbtihne herab, und sogar von der Miniftecbank aus, beftändig erklärt worden sey, Frankfreich fönne und werde die Einmischung Oester- reis in die Jtaliänischen Angelegenheiten nimmermehr zugeben, Wie hatten ubr er o eine solche Erklärung an alle Mächte abgegeben: slnd wir derselben nicht treu geblieden, so haben wir uns einer Unredlichkeit gegen uns selbst schuldig ge- macht. Die Ftaliäner glaubten unserem Worte und erwiesen uns sonach mehr Ehre, als wir verdienten. Jch wiederhole es, man hat den Romagnolen nicht gehalten, was man ihnen verheißen hatte, und jene Uebereinftimmung in der Sprache unseres Ge- sandten mit derjenigen der übrigen Mächte ist daher unwürdig einer aus der Juli - Revolution hervorgegangenen Regierung. Ich verlange, daß die Regierung diese Sprache desavouire, und daß wir uns von den Grundsägen des Wiener Kongresses unbedingt lossagen.“‘ Der Präsident des Minifter-NRathes erklärte, daß Nie- mand ein Recht habe, die Französishe Regierung des Betruges und eines Mangels an Redlichkeit zu beschuldigen, insofern man für eine solche Beschuldigung keinen gültigen Beweis beibringen könne ; eine solche Taktik sey noch um so gefährlicher in einem Augenblicke, wie der jezige, wo man im Begriffe stehe, wichtige Unterhandlungea zu beendigen; er begnüge sich vorläufig mit der Bemerfung, daß Frankreichs Gesandten ihren Fnftructionen ge- mäß gehandelt hätten; er werde dies beweisen, sobald der Augen- biick dazu gekommen sey. Jeßt verlangte Hr. Mauguin das Wort. Er bemerkte zunächst, wie der Marschall Soult dadur, daß er den Lord Grey in der Belgischen Angelegenheit Lügen gestraft habe, dem Englischen Premier - Minister einen harten Stond im Oberhause bereiten werde; er wolle seinerseits keine Partei in der Sache ergreifen, glaube aber, daß That- sachen vorhanden wären , woraus sich schließen la}e, daß de Behauptung des Lord Grey doch wohl nicht \o ganz un- gegründet sey; es habe unbezweifelt eine Zeit gegeben, wo die Regierung mit dem Gedanken umgegangen seh, dem Prinzen von Ocanien zu dem Belgischen Throne zu verhelfen: er volle zwar nicht behaupten, daß dies noch jeßt die Absicht der Regie- cing seh, indessen glaube er, daß, wie die Sachen lägen, eine Miederberfiellung des Hauses Nassau, die im vorigen Jahre un mol gewesen, jeßt sogar wahrscheinlih sey. (Unterdrehung.) Der Redner wandte sh hiernächft zu den Lyoner Unruhen und dei ducch die Dämpfung derselden verursachten Koften ; er verlas hier eine Proclamation, die der Maire, der Präfekt und der fom- inandirende General von Lyon am 22, Nov. erlassen und worin sje sh auf ihre Ehre verpflihtet hatten, sich ihres gan- zen Einflusses zu bedienen, um die Fabrikherren zur An- nahme des Tarifs zu bewegen. Mehrere Stimmen bemerk- ten, daß diese Proclamation in einem Augenblicke erlassen worden seh, wo die Arbeiter Herren der Stadt und die Behörden so gut als gefangen gewesen wären, Hr. Mauguin erwiederte aber, eine jede Verpflichtung sey heilig, unter welchen Umftáänden sie auch übernommen worden. ‘Diese Aeußerung er- regte gewaltiges Murren. Der Redner erhob sich demnächst ¿egen die vielen Ocdens- Verleihungen, die nach der Wiederher- ñellung der Nuhe in Lyon unter dem Militair und der National- Garde stattgefunden : ein einziges Negiment habe 85 Kreuze er: halten. „Rechnen Sie noch hinzu, ‘“ rief mit donnernder Stimme Ar. Clerc-Lassalle, „daß 60 Kreuze dem Centrum dieser Kam: "er zu Theil geworden sind!‘ „Jh möchte den Hrn. Kriegé- Ninifter wohl fragen ‘“‘, fuhr Herr Mauguin fort, „ob er frü- ber, nah einer gewonnen-:n Schlacht, eben fo freigebig war. (Fine Stimme: „O ja! damals wurden die Orden \cheffelweise vertheilt!) Nein, m, H., der Feldherr weiß, daß es noch ein anderes Mittel giebt, den Muth des Soldateuzu erhöhen , und daß eine große Verschwendung mit den Belohnungen dem Dienste eber

schadet, alé nußgt; am allerwenigsten sind dergleichen Auszeichaungen | bei einem Bürgerkriege an “ihrem Playe; man hätte diesen Ge- |

brauch dem álteren Zweige der Bourbonen überlasseu sollen, der auf solche Weise den Feldzug in Colmar und der Straße St. Denis belohnte,/‘‘ Bei diesen Worten entfiand ein ungeheurer Lärm, ind von mehreren Seiten voerlangte mau, daß der Redner zur Ocdnung verwiesen werde. „Man hat‘, fuhr dieser fort, „in ¿em vorliegenden Falle die Grundsäße der Restauration befolgt, unv ift, nach dem, was sch {on tit mehreren Monaten in der Hauptstadt zuträgt, unverkennbar, daß man den Soldaten oegen den Vürger aufzuhegen sucht.“ Hier erscholl aufs neue ècr Ruf zur Orduung, Man rief, diese Sprache sey die eines Aufrithrers ; der Soldat sey kein feiler Söldling, eine solche Behaup- img sch eine Jufamie. Der Präsident forderte Hrn. Mauguin auf, cine Worte zu rechtfertigen, und da er dies nicht in einer genügenden Weise that, so wurde er von jenem mit dem Bemerken zur Ordnung verwiesen, daß es keinem Deputirten zuftehe, der Ver: ftung die gehässige Absicht beizumessen, daß sie das Milicair «cen das Volk aufwiegle. „Meine Behauptung bleibt deshalb minder wahr !‘/ rief Hr. Manguin. Der Geaeral B u-

¿nd gab im Allgemeinen seine Verwunderung darüber zu er- daß man sih gegen die Ordens: Berleizungen, die nach ‘Siederhersiellung der Ruhe in Lyon stattgefunden, ereifere, 21d es doch Niemanden eingefallen sch, sich gegen die Fuli- iter zit erheben; doch wären beide Fälle völlig analog, denn | Lon wie in Paris habe man für die Vertheidigung der j gesochten, Der General Demarcçcay wollte dieses nv nit gesten lassen; er fand vielmehr umgekehrt, daß

ner Arbeiter si mit eben dem Rechte im Movembcr,

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als die Pariser Bürger im Jui, erhoben hätten. Fene Arbeiter, ! fügte E hätten die beften Absichten gehabt, auch habe der Erfolg ihre Anstrengungen gekrönt, sie wären Herren der Stadt gewesen und hätten füglich eine andere Regierung prokla- miren können. Hr. Fulchiron, Deputirter von Lhon, trat zur Widerlegung des vorigen Redners auf. Es sey höchst deklagens- werth, äußerte ec, daß man die Lyoner Ereignisse beständig als einen Bürgerkrieg darstelle; ein solher sch immer nur das Re- sultat politisher Îeinungs-Verschiedenheiten; in Lhon aber habe man sich an dem Eigenthume tund der Handelsfreiheit vergriffen, und Nienand könne dies cine gute Absicht nennen. Nach eini- gen Bemerkungeu des Generals Jaqueminot zur Bertheidi- gung der Armee und der National - Garde, wurde die allgencine Berathung gescch{;lossen, und es erhob sich nur noch eine kurze De- batte über die einzelnen Artikel des vorliegenden Geseß- Entwur- fes. Der Kriegs-Minister erklärte, daß die Regie- rung den von der Kommission in Antrag gebrachten Amen- dements, wonach statt der verlangten 18,923,000 ör. vor- läufig nur 7,979,600 Fr. bewilligt werden sollen, beipflichte.

Auch diese leßtere Summe wurde noch, auf den Antrag des Marschalls Soult selt}st, um 80,000 Fr. ermäßigt, da die Ans- i

gaben sür das Jngeniecur- Material sich niht auf 170,000, sone !

deri nur auf 90,0090 Fr. belaufen haden. Hiern&h wurden im Ganzen genommen 7,899,000 Fr. bewilligt, welche Suume in die nachstehenden vier R abriken zerfällt: für den Generalstab der Nordarmze 829,000 Fr.; für die Gendarmerie 30,000 Fr. ; an Sold n1d Unterhalt für die Truppen 6,950,000 Fr. ; an Jn- ! genieur - Material 90,000 Fr. Der ganze Gceses : Entwurf ging sodann mit 264 gegen 39 Stimmen dur.

Paris, 2. Febr. Borgeflern hatten der Belgische Gesandte, Hr. Lehon, und der Marschall Herzog von Treviso, Kanzler der Ehrenlegion, Privataudienzen beim Köuige. Gestern arbeiteten Se. Majestät mit dem Präsidenten des Conseils.

Der König hat aus seiner Privat - Chatoulle die Summe von 140,000 F-:. zur Errichtung von Werkftätten in den _Forst : Ji: \spectionen bewilligt, wo die arbeitende Klasse den Rest des Win- ters über beschäftigt werden soll.

Durch eine Königl. Verordnung vom vorgestrigen Tage sind 1038 Marine:Eleven erster Klasse zu Fregatten-Lieutenants beför- dert worden. / i

Der Temps meldet: „Seit drei Tagen sind die verschie- densten Gerüchte über bevorstehende Unruhen und Verschwörungen im Umlauf; jeden Abend wird deren Ausbruch für den nächsten Tag verkündigt. Vorgestern glaubte ein Waffenhändler von Ruf seine tverthvollen Waffen aus Furcht vor den Nepublifanern in Sicherheit bringen zu müssen; gestern wurden die Posten aus Furcht vor den Republikanern verdoppelt. Gefterz1 Abend ver: breitete man sogar beim Könige in den Tuilerieen Besorgnisse, indem man sagte, die Verschworenen sehen im Anmarsch; sogleich ftiegen die Municipal: Gardisten zu Pfecde, um bald darauf mit der Meldung zurückzukehren, daß sie Niemand gesunden hät- ten. Man weiß genau die Anzahl der Verschworeneu, o vie die Namen derer, welche Geld austheilen ; was wir wisscn, ist dies, daß unvorsichiige und ungeschikte Freunde manchual sehr gefährlich sind, und daß jene fleimlichen Polizeien und Coutre:Polizeien, de- ren Umtriebe durch einige neuere Prozeß-Verhandlungen enthüllt worden sind, das Ansehen der Negierung nur \{mälern und durch die Sorgfalt, womit man sich mit eingebildeten Gefahren beschäftigt, wirkliche Schwierigkeiten hafen können. ‘/ (Vergl. das weiter unten folgende Schreiben aus Paris von 2ten.)

Die von sämmtlichen Blättera gegebene Nachricht von dem Tode des Adniiral Lord Cochrane beruht auf einer Veiwechse- lung; nicht er, sondern sein Bruder, Sir Alexander Cochrane, ist vor einigen Tazen hierselbst mit Tode abgegangen. E

Der Messager des Chambres enthält folgende Erklás rung: „Jun einem Artikel vom 27. Januar haben der Geschäfte: flihrer und die Redacteure des Messager des Chanidres die poli- tishe Nothwendigkeit ausgesprochen, die Negierung shstematisch zu vertheidigen, so wie dieselbe systematisch von der Opposition angegriffen wird, Die Mehrzahl der Actionnaire des Blattes hat dieses Shflem nicht gebilligt, sondern uns andere Regeln, andere Prinzipien vorzeichnen wollen. Wir haben uns nicht mit ihnen verständigen können und daher Vollmachten niederlegen mü}en,

die wir niht mehr in der Fntegrität unserer Ansichten ausüben

founten. und der Redaction des Messager des Chambres vollkommen fremd

sind. Was unsere gänzlich freien persönlichen Meinungen anlangt, |

so werden wir Gelegenheit haben, sle anderwärts auszusprechen, Der Redacteur und Gestäftsführer : Carl Mevil.““

Der Verluft, den der Staat durch das Abbrennen des Ar: senals von Breft erleidet, wird auf mehr denn zwei Millionen Fr. abgeschäßt; der in LUsche gelegte Waffensaal enthicit eine bedeutende Menge von verschiedenen Gewehren, Degen, Säbeln, Lanzen, Piftolen, Aexten, Karonaden, Patrontaschen, T'omme-ln wtf. f Aexte e Lanzen befinden slch unter den vom Feuer verzezrten Gegenständen.

Wir erkláren daher, daß wir von morgen an dem Geiste |

Ungefähr 4000 Gewehre, fa alle neu, und 20,000 |

fand, zu begeben,

* gein

Nachrichten aus Dieppe zufolge, sind numnehr dort eben- !

falls gegen die St, Simonianer |gerichtlihe Verfolznn-en ein- | v ch! A ¡ meinte er, fônne immer leiht fonsolidirt werden; man dürfe alt

geleitet worden. : Hr. Berryer plaidirte gestern vor dem hiesigen Tribunale

erster Juftanz für Karl X. gegen die Erden des Banquier Ma- |

gon de la Balune mnd den Domherrn Grasen von Pfaffenhcfen,

welche alte Schuldforderungen geltend machen wollen ; er behaup- | tete, daß ihre Forderungen, die auf den Königl, Prinzen während

der Emigration vorgeschossenen Summen beruhen, einerseits beftreitbar sehen, und daß andererseits Karl X. wegen seiner Schulden nicht in Person verklagt werden föune, da sit seiner Thron : Befleigung, sowohl den alten Prinzipien der Monarchie, als dem Geseße von 1814 über die Civilliste zufolze, seine sämmtlihen Güter zur Staats:Domaine geschlagen worden ; der Prozeß hätte daher gegen den Staat eingeleitet werden sollen. Der der Audienz beiwohncnde Graf v, Pfaffenhofen unterbrach hier Hrn. Berryer mit der Frage : „Wie können Sie gegen mi plaidiren, da Sie seibffft mein Vertheidiger gewesen lud?“ Hr. Berryer erwiederte, daß er zwar in der That auf die Bitten des

Hrn. v. Pfaffeuhofen bei Hrn. v. Villèle Schritte gethan, um | Erfterem zur Befciedigung seiner Ansprüche zu verhelfen, daß i | ie

aber mit der Rolle eines Advokaten nichts gemein habe. Prozeß-Berhandlungen werden über aht Tage fortgeseßt werden,

Der Redacteur der Gazette de France, Baron von Genoude, ftellte sich gestern Abead in dem Gefängnisse von St. Pelagie, um die Strafzeit, zu der er von den Assisen vor kurzem verur- theilt worden ist, dort abzusiuen.

Der hiesige Advokatenstand gab geftecn in einer Konferenz unter dem Vorsige seines Vorstehers, Herrn Mauguin, ein Gut- achten des Juhalts ab, daß die Todessirafe bei politishen Ver- brechen abges afft werden müsse.

J

Unter dem Titel: „l'Editeur üuniversel" wird eine der Literatur, Wissenschaft, Kunft und Judustcie gewi Wochenschrift erscheinen.

Nety dmet

Paris, 2, Febr. Der Temps befolgt in seinen heutigen Artikel über Besorgniß vor Unruhen das von seinen Kollegen, den Opposlitionsblättern, angenommene Shst-y du Beschuldigungen und Vorwürfen gegen die Regierun er dies, wie man anerkennen muß, mit mehr Haltung und Mi ßigung in seiner Sprache. Aber der Temps, dessen Ri: daction soust ‘so viel Geschick und Takt zeigt, sollte wis! daß das Publikum nachgerade dergleichen Beschuldigunge, nach ihrem wahren Wecthe zu würdigen aufáängt, und daß y jedem Versländigen unglaublich erscheinen muß, daß eine By waltung, die ihre ganze Aufmerksamkeit und Wachsamk.# die Umtriebe der Parteicn richten muß, s{ eiu Vergnügen dy, ans mache, kleine Verschwöcuugen anzuzetteln, nur um \[ch eluig Wichtigkeit zu geden. So viel ift gewiß, daß während Artikel des Temps gedruckt wucde, ein Komplott /n der Haup; ausbrach. Jch erfuhr dereits gestern Abend, die Behörde sch eint B:rschwörung auf der Spur, eine Menge von Verhafts! Fch seh gestern erlassen worden, und sämmtliche Offiziere der Garni son von Bersailles hätten in dem Augeublickc, wg 1 eben von dort abfahren wollten, um s{ch zu dem hic gen Balle, der gestern Adend in den Tui!ericen Îutt Befehl erhalten, ihre Kaseruen nich Ul verlassen und si bereit zu halten, um beim erstzn Signal f an v‘e Spive ihrer Truppen fiellen zu konnen, Bon allen dj, sen Anordnungen war indessen auf dem Balle in èen Tuile- we cher äußerst glänzend und auch von einigen Oppositicns:My, gliedern, wie den Herren Lafayette, v. Tracy, Od:lon : Barg u, \ w., besucht war, nichts verlautet, und Jedeimann überlis si ungestört den Frceuden des Festes. Ueber das Komplot se!bst und die Vorgänge der verwichenen Nat“ hate ¡h Folzen: des erfahren. Zwischen 12 und 1 Uhr des Nachts bildeten id auf verschiedenen Punkten der Stadt Zusammenrottungen, di ren Zweck es angeblich war, sich des Louvre zu bemächtigt, dessen Schlüssel man hatte; die zahlreihslin, etwa 4 0 Individuen starken, Zusammenrottungen waren auf dem V stille - Playe und in der Straße St. Honoré bei deu Hall die Mehrzahl der Aufrührer war mit Fliuten bewaffnet, Ju nächst wollten sie die Militair:Posten entwaffnen ; es war ih gelungen, sich von dec Parole der Truppen in Kenntniß zu sé, der kommandirende General wurde jedoch noch bei Zeiten day benachrichtigt und ließ die Parole sogleich abändern, Poly Kommissarien begaben sich, von bewaffneter Macht begleitet, y Ort und Stelle, um Zusammienrottungen zu zerstrenen, fand ader namentli in der Straße St. Honoré einigen Widersy; ein Stadt- Sergeant wurde getödtet, und einige Municipahy: disten wurden verwundet; aus der Mitte der Haufen dy Aufrührer fielen mehrere Schüsse; der National - Garde den Linien - Truppen gelang es indessen, sle zu umj und eine große Anzahl derselden gesanzen nah d Polizeipräfektur adzuführen. Der Sammelort der Verschwormnt war ein Gasthaus in der Rue des Prouvaires, wo 200 derselby eben an der Tafel saßen, als das Haus von ansehnlichen Stri kfräften umringt wurde. haftungen in großer Menge stattgesunden, insbesondere in diy

Jene

fia!

Viertel Montorgeuil, wo man in Weinftuben und lüderlitq f

Häusern viele Personen festnahm. Jun der Rue des Pronvain wurde ein Waffen-Magazin entdeckt, Die verhafteten Persmt gehören entgegengeseßten politishen Meinungen an, #o daß jt derselben slch die Ehre oder vielmehr die Schande diest lm: triebe beizumesscn hat. Während der ganzen Nacht wurden allt auf der Straße betroffene Jndividuen angehalten und du: sucht; dieses Schicksal erfuhr sogar der Präsident des Minist Rathes, als er slch diesen Morgen um vier Uhr zum Poli: Präfekten begeben wollte, Paris is heute vollkommen ruhig,

Paris, 3. Febr. Ju der Deputirten-Kammer unit hielt man sich gestern vor der Eröffnung der Sißung sehr lt haft üder die in der Nacht vom 1. auf den 2, entdeckte Vi: \{chwörung. Der Graf Julius v, Larochefoucauld rief mit u nehmliher Stimme: „, Man seve ein Kriegsgericht nieder u erschieße die Thäter innerhalb 24 Stunden!““ Der Großssegtb bewahrer war eifrig bemüht, den ihn umgebenden Deputirti alle von ihnen verlangte Aufschlüsse über die Ereignisse der t flossenen Nacht zu geben. Ein zweiter Kreis von Deputirti hatte sich ua den Handels-Minister gesammelt, Erft n 2 Uhr eröffnete Herr Passy die Sipung mit einen! Berichte Utt den von der Pairs- Kammer amendirten Rehnung«abschluß 1! 1829, Das Geráusch der Privat - Conversationen war indej-| groß, daß der Redner silch durchaus nicht verständlich made! fonnte, Die Berathung über seinen Bericht wurde auf det nächsten Sonnabend angesezt. Die Versammlung beschäfti! sich demnächst mit dem Budget und namentlih mit der {nl benden Schuld, zu deren Verzinsung im ten Artikel 15,000,000 Fr. verlangt wurden, Herr Gouin trug darauf an, die hut bende Schuld um etwa 100 Mill, zu verminde;n, Der Fina} Minister widerseßte si diesem Vorschlage ; die {chwebende Schil),

nicht vergessen, daß sle zuweilen gute Dienste leiste, Eine Anspielu des Hen, Jollivet auf die Rede des Generals Demarçat pl vorigen Tage war Schuld, daß noch einmal die ganze thont Augelegenheit, so wie überhaupt die BVolksbewegungen und 10 mentlich auch der Aufruhr in der Nacht vom lsten auf den 2th zur Sprache kamen, Großer Tumult entfkand durch dit V hanptung des Hrn, von Corcelles, daß die Regierung s! diese Bewegungen veranlasse. Der Marquis von More! faud si durch diese und ähnliche heftige Aeußerungen zu Erklärung bewogen, daß er slch von gewissen Mitgliedern d Opposition lossage. Auf die Bemerkung des Hrn, Dup!! des Aelteren, daß noch nie eine Volksbewegung stattgefindt" die niht in den Reihen der Opposition ihre Lobredner gefundil hätte, erwiederte Hr. Mauguin, daß er, weit entferut, detz! chen Bewegungen gut zu heißen, vielmehr der Regierung y Recht und die Pflicht zuerkenne, sle zu dämpfen; wo dies M nur durch Waffengewalt möglich seh, da müsse das Vatetla' einen Trauerflor anlegen, nicht adec sich mit Ordentzeihtl \chmüdckc1. Nach dieser Abschweifung wurde die Berathung 1! die {webende Schuld wieder aufgenommen und das etre? Kapitel unverküirzt mit 15 Millionen bewilligt, Jm ten s pitel werden 6,200,000 Fr. für die immerwährende Schuld 8 im Viten 58,000,000 Fr. für Pensionen ver!angt. Das s wurde ohue Weiteres angenommen, das zweite dagegen vn f reren Seiten lebhaft angefohten. Hr, Pons {lug vor, gesammte Pensilonswesen innerhalb 6 Monaten nah det konnimahung des Budgets einer Nevislon zu unterwerfen. A

Die vorgestrige Sipung der Deputirten: Kan1mer gea?

9, nur thy W

Die ganze Nacht hindur haben Lu: E

!Wtselben (Weinigfei

h, wahren Freunden des Landes und der Nepräsentativ:Regle: unh die heftigen Reden des Herrn Matngtuin tere d des Ge: | Demarçah ein höchst betriübendes Schauspiel. Schon Ta- ivor hatte General Lamarque den Angriff begonnen, und position fonnte schon aus der ersten Wahl der Untersu- ¿Kommission abnehmen, daß durch jenen Angriff das Mi- „um nicht Térrain verloren, sondern gewonnen hatte; sle , daher, wenn sle fliger und mit mehr Ueberlegung zu

e gegangen wäre, den Ungestúm des Herrn Mauguin jüzeln gesuht haben, der durch seine vorgestrige Rede Ministern die Schlacht gewinnen matte. Die Opposltion aso einen großen Fehler begangen und wird ißrx bei ihrer

matischen Tendenz noch öfter begehen ; sie mag auf ihrer Hut noch zwei oder drei solche alle parlamentarische Gränzen

reitende Reden, und das Minifterium wird ihre Angriffe

alf } mehr zu fürhten haben. F [nter den Kandidaten zu dem Pofiecn des General Belliard

auch der General Jacqueminot genanut.

Großbritauien un& XFrlaz;d.

tondon, 1, Febr. Hr. C. Tennhson hat scine Entlassung Beamter bei der Artillerie - Juspection einzereic+. M t, daß Hr. Kennedy seine Stelle erhalten toirD.

Seitdem Lord Palmerston bei der Auflösung des Goderich- 1 Ministeriums das Amt des Kriegs-Secretairs aufgab, ha-

Y it weniger als 4 Parlaments: M itglieder diese _SStelle be-

jt, nämlich ; Lord Francis Leveson Gowec, Sir H enmy Har:

/, Herr E. W. Wynn und Sir Henry Parnelft. Vord Pal-

jon ftand jenem Amte 18 Jahre lang von 1809 bis 1827 vor. 1 der Cith waren manuigfache Gerüchte üver einen devor- den Minifterwechsel im Uinlauf, welche besonders Dur den fit des Sir Hemrh Parnell veraniaßt worden wa-en. Ei- ersonen wollen aus dim Umstande, daß Lord F ohn Ruf: nd Lord Holland so plößlich nah Brighton abgereist sinè,

jm, daß etwas Wichtiges im Kabinette vorgehe.

per British Traveller giebt uachträglichc Bericht von { Foutroverse, die slch zwischen den Herreu O*Conimnell und jt erhoben hat. Diese beiden Parteihäupter lud über die jhrung der Armen-Geseße in Jrland ganz verschiedener Mei: y O’Connell erklärt sich gegen die Einführung Derselben ; (Anscht nah sollen nur Kranke und Kiüppei von der (inde unterflüßt werden, dagegen das Alter an und stch feinen Anspruch anf eine Unterstiißzung geben,

dadurh verhinöert wúirde, daß die Jugend eine ije Rücksicht auf die alten Tage näßure und sich vlnshensiverthen Sparsamkeit befleißige. Anuc würde finführung der Armen - Gesezge zur Folge haben, daß

Finder und Angehörige weniger unt ältere Pexsonen beküm:- i, wenn fle gewiß wären, daß bei eintretenden Mangel die (inde Nath {hafen müsse. Dies bestreitet nun Cobbet sndet es beleidigend für das Jciändische Voik, daß man so (türlihe Gesinnungen bei demselben voraussezeu fönne, Be- is lasse eine solhe Befürchtung von Seiten des Herrn qinell die Aufrichtigkeit seiner früheren Behauptung, daß das indishe Volk das edelmiüthigste in der Welt ch, in Zweifel n, Auch vergesse Herr O’Conuell ganz, daß es atxtßer den fen und Kcüppeln noch Wittwen, Waisen 1d Fremde in

l Velt gábe, denen ihre Hü!flosigkeit eineu Anspruch auf Un-

fügung verschaffe. Dieser Streit ist heftig und besonders von

titen Coddet's mit großer Bitterkeit geführt worden.

7 Der Precurseur, das hier ersheinende, in Karlistishem ne redigirte, Französishe Journal, enthält nachstehen den Ar- über die Expedition Dom Pedros: „Die Bltter Revolution, endlich ihr Stillschweigen brehend, unterhalten «uf eine prahlerische Weise von den ungeheuren LQZ3orberei- #1 des Kaisers, Sie verkünden uns, daß er am vergauge- Mittwoch Paris und die Vecgnügungen des Hofes Ludwig ps verlassen hat, um die Waffen anzul-gen, unnd daß er d, Jan, mm See stehen wird, das Land seines VBrrzuders zut m, Troß der bestimmten Widerlegnngen, welche Alregenzeu- þ oft üder den Zustand der Ausrüftung in Belle - F3le bes t gemacht haben, wiederholen die ven Dom Pedro besolde- Bitter fortwährend die Behauptung , daß seine furchtbare t, die in Jrland und unter den Londoner Siraßenráubern Milengetrieden worden ist, sich auf 5 6000 Mann belaufe.

þ disciplinirten Truppen will der nete Alexander seien un-

lichen Ruhmbegründen. Bevor sle das seste Land verlassen, ift

m noch zu befürchten, daß der orößere Theil jener Tapypferen luft, Das Wohlleden in Belle-Féle, die billigers Preise Veines und Branntweines haben auf dieselde Zeise ge- , vie früher das Wohllebden in Capua auf die Soldaten ibdals wirkte, und ein großer Theil der künftigen Eroberer Wiens haben die Sahe und den Mouarchen aufgegeben, u Schicksal einiger Marketenderinnen zu teilen. Wie

se, so herrscht die Uneinigkeit auch unter der Arniee, und

(b heftige als lácherlihe Rabalen stören die zu jeder Expe- / nothwendige Eintracht. Die ,, Bewegung ‘“, denn sie

überall ein, will die Constitution und die Cortes; sle

‘auf alle Ehren und Stellen Anspruch, welche ibr, wie sle h als eine wohlverdiente Belohnung für ihre Hiugebrrng und tiden in der Verbannung arts\chließlich zukonnnen. Diese % an deren Spiße slch der General Saldanha b efiudet, dur die Zurückweisung dieses Oberhauptes einerx Stoß 9, und Dom Pedro hat in ihren Augen seine WPopula- detloren, Die Brasilianishe Partei, welche dur den ser unterstüyt wird, scheint jeyt die Oberhand zu Haben; edition hat größtentheils nur dur das Geld, rvelhes he beslyt, zu Stande fommen fönnen, und Dom Pedro [h für die zu dem Ende gebrahten Opfer ewig dankbar hte sühlen, Der Leßtere bekümmert slch übrigens schr u Donna Maria, er will nur hercshen ; es liegt ihm daran, unter welchem Titel, wenn er sich nur der Senalt Mgen fann. Die Anhänger der jungen Königin verbin- nit der Partei der Bewegung. Weide vereinizezu ire ungen, um sl{ch dem Ehrgeize des Ex-Kaisers zie wvider- \jon dem sle annehmen, daß er ihre Hoffuungen zerftöcen i Früchte ihrer Ausdauer für slch geuiesen will. Die Mrstin, au von einigen Freunden in London unterftügt, \\ lhre künftige Regierung eine Hoffnung zu- Wefs-Derun- \lünden, hat zahlreihe Anhänger in der Flotte. Déie Eucr- dürfte die Pläne Dom Pedro?s durcch{kretzen und

tvermehren, Dies isi der walre Qust-ud der G xpeDiétion;

Ä hen Elementen der Zwietrceht wollen ihre 11 f hrer un An Portugal erobern? Dée Vorberecitingen in Portu- in ein Angriff zurückzuweisen , sind ungeheuer, und die S, mit welcher alle Klassen zur Vertheidigung dcs b G. herbeiftrómen, steht in einem selisamen Widerspruch

h uge erungen, mit welchen die Journale der Bevo: M aufhören ihre Leser zu ecmüden. Bricfe aus Lissa:

lten d, M, melden uns , daß „eine regulaice rmee

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: fums finden; es herrscht

Ä s i: r F

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von 70,000 Männ und ein 40,0,0 Mann ftarkes Corps Frelc williger vor Begierde brennen, von ihrer Anhänglichkeit an die Jastitutionen ihres Vaterlandes und von ihrer unershütterlichen Treue für den Monarchen ihrer Wahl Beweise ablegen zu kön- nen. Se. Majestät zeigt si{ch allenthalben nud vervielfältigt sich, so zu sagen, um das Veispiel zu geben und die Arbeiten zu be- leben, welche die Vertheidigung des Königreiches vervollständigen sollen. Seine Gegenwart elektrisict alle Herzen, und die Beweise von Anhänglichkeit , welche sein Voik mit o viel Eifer für seine gerechte Sache an den Tag legt, ziehen die Bande, die ihn an die Nation knüpfen, immer fefter zusam- men, Die Lehrer der Seminarien von Carragedo und von Cal- va haben dem Gouverneur von Tras - o08- Montes das Anerbie- ten gemacht, die jungen Leute, welche ihrer Aufsicht anvertraut sind, für das Vaterland zu bewaffnen. Die Einwohner von La- mego haben für den Dienst der Artillerie sämmtliche Maulthiere der Stadt zur Verfügung der Regierung gestellt. Fn Lissabon herrscht die voll!ommenste Nuhe; die bewasfzucte Polizei, der im Fall einer Jnvaslon die Vertheidigung der Stadt anvertraut ift, rwird durch die Einwohner unterftüßt, welche #ch in Corps von Freiwilligen gebildet haben, un bei dem ersten Zeichen zum Han- deln dereit zu sehn, Mie Batterieen an den Ufern des Tajo sind mit Kanonen bepflanzt, und Jeder erwarcet auf seinem Po- ften mit Ungeduld die Gelegenheit, seinem Könige Betveise der Treue geben zu fönnen. An diesen mit so viel Energie an den Tag gelegien, National - Willen werden die unnuüßgen Anstirengun- gen Dom Pedro?s scheitern.“

Nachrichten ‘aus Madeira vom 7. Fan. sprechen von ei- ner Verschwörung, die unter den garnisonirenden Truppen aus- gebrochen , aber durch die Entschlossenheit des Gouverneurs ge- dämpft worden sehn \ol!.

Niederlande,

Aus dem Haag, 4. Febr. Geftern sind die beiden Königl. Prinzen zum Heere zurückgekehrt.

Ja der hiesigen Residenz belaufen ih die Subscriptionen zur netten sreiwilligen Anleihe auf 9 bis 10 Mill, Gulden

An die Mitglieder der zweiten Kammer der General!-Staa- ten ift geftern ein neuer Ge Seife vertheilt worden. Jm Wergleiche mit dem frihercn, von der Kammer zurüc{gewiesenen, Geseßz-Entwurf 1 betreffenden Abgabe ansehnlich ermäßigt worden.

Amsterdam, 4. Febr. Wäh erfuhren die E der Staatspapiere k und die vom Auslande eingegangenen gen Einfluß auf dieselben aus. jüngsten Berichte aus England , Beztehung auf Belgien weniger günstig lauten, ein Zurückgehen der Preise verursacht haben, wenn nicht die zugleich bekannt ge- wordete bedeutende Subscription von b gegenwärtigen freiwilligen Aulcihe cine neue trauen für unsere Fonds angetoten hätte die schnell herannahenden Zahlungs-Termine dieser Anleihe das Geld etwas seltener, welches auf Prolongation und Leihung zu 52 pCt. Zinsen mühsam zu bekommen ist. Der Umsaß am gestrigen Ge- treidemarkt beschränkte sich wieder auf den täglihen Bedarf der Verbraucher, wobet folgende Preise angelegt wurden: für 131 Pfd. Kubanka Weißen 287 Fl , für 125 Pfd. weißen Eider Weiten 285 Fl., für 112, 416, 118, 121 Pfò. Preußischen Roggen 165, 190, 196, 210 Fl., für 119 Pfd. getrockneten 182 Fl. Gerste und. Hafer blie- ben vdllig ohne Handel

Brüssel, Z. Febr. Nachdem in der gestrigen Sizung der Reprásentanten- Kammer Herr von Meulenaere die (gestern mitgetheilten ) Aktenstücke vorgelegt hatte, verlangte Herr Gendebien das Wort und erklärte, daß er in der er- sten Sigung der nähften Woche einige Fragen an den Minister der auswártizgen Angelezenheiten zu riten deabslchtige, Herr von Meulenaere wünschte, daß die Fragen vorher auf das Bureau niedergelegt wtirden; worauf Herr Gendebien be- merkte, daß es dieselben schen, die er {on vor 2 Moiaten der Kanimer mitgitheilt habe. Herr P irson fragte, cb in Folge der eben vorgelesenen Ratificationen die Citadelle von Antwerp(n nunmehr geräumt werden würde? Herr O \h {loß sich dieser Frage an und bemerkte, daß es in dem Traktat heiße: 14 Tage nah dem Austausche der Ratificationen muß die Citadelle von Antwerpen geräumt werden, Der Minister der auswärtigen Ange- legenheiten entgegnete darauf: „Die Kammer hat si von meinem Eifer, ihr die Entscheidungen von Frankceih und Eng- land mitzutheilen, überzeugen können; dieser Eifer ist so groß ge- wesen, daß ih nicht einmal die Aukunft des Couriers des Hrn. van de Weyer habe abwarten wollen, der die näheren Ausfklá- ruagen bringen wird, Die Akteustúücke, welche ich Jhnen vorge- legt habe, slud mir auf eine dienftwiilige Weise von Sir Nobert Adair mitgetheilt worden. Jch erwarte den offiziellen Bericht des Herin van de Weyer, uni auf die mir vorgelegten verschie- dcnien Fragen zu antivocten.““

Gestern ertheilte der Köniz dem Herrn vou Tallench eine

Privat: Audienz. Die in dem Palast zu Brüssel befindlichen, dein Ks von Holland angehörenden, Gen

Haag abzesandt worden,

R Wrlissel, 3 Febr: Unsere Zeitungen, die seit ei- niger Zeit so trocken waren, daß man, bei der Masse, die jest hier und in der Provinz täglich erscheint, nicht leiht zu der Ent- s{heiduug kommen konnte, erst aus der Hand legen sollte, haben s\éit gestern neucn Stoff zu Betrachtungen und Schlüssen erhalten. Die üverra:chende Mittheilung, die Hr. v. Meuleuaerec vou der zwar längst unde- zweifelten, aber nunmehr wirklich geschehenen Auéwecchselung der von Seiten der Französischen, Englischen und Belgischen Negie- rimg ratifi;irien Traftats-Urtunden unferer Repráäsentanten-Ka1n- mer gemacht hat, giedt zu der erneu Frieden in Europa erhalten zu sehn, serer Politiker in der ZJó tal - Mächte einen

- -

Nachrichten úbten nur gerin- Ohne Zweifel aber würden die welche für unsere Fnteressen in

Veranlassung zu Ver- Während dessen machen

âlde find vorgestern nach den!

Zivar will ein Theil un-

_—

Grund zu Beunruhigungen des Publi- jedoh uber die Gessunting die- ser drei Mächte, namentlich in Bezug auf die Niederländische Streitsache, so wentg Zweifel mehr, daß in der That nur so we- nig umsihtig redigirte Journale, wie der Londoner Conucier und einige semer Kollegen, das abges{chmadckte Gesch wäh lihe Eu:opÄische Jwifigkeiten , die s Polizei-Richter in der Bow- verbreiten fönnen, Erwartungsvoll si:ht man hier ¡‘bt der Ent- shedttng der Konferenz entgegen, woe cs mit der Räumung der von Holiändern und Belgiecu jet beseßren, ihnen ader uicht zu- stehenden Tercitorien (wie die C Deutsche Theil vom Luxemburgischen) gehalten werden soll, Dem Buchflaben des Traktates zufolge, müßte diese Räu- mung binnen 14 Tagen nach geshehener Ratification vor h ge- hen; da jedoch die Ratificiruag bisher noch unvollständig ift, so wird auch wohl dem Traktate noch keine

seß-Entwurf wegen Befteuerung der

der Betrag der

rend der abgelaufenen Woche eine erhebliche Abwechselung,

cinahe 8) Millionen in der

nige !

wilhe m1 als die langweiligfte zu-

erien Hoffnang Anu!af, den ! Zögernng der drei großen Koutinen-

| ßent cingegangene Au /

úder anzeb- | wie die Hándel vor den : S c Me j i London k. S rtdauern ucht. Street bchandeln, immer von Neuem ! L L T d gesucht

j itadelle von Antwerpen und der !

1g fl, | des Hrn. Salmont im Departeme vollständige |!

Ausführunz gegeben werden können, n Untwerpen dürfte dies ser Umstand um #5 größeres Mißvergnügen erregen, als man dort das aus dem provisorischen Zustand entspringende Unaemach täglih hárter empfindet. Jn der Nacht vom 1ften zum Îten d. gab es dort wieder unruhige Austritte, von denen jedoch feine Zeitung bisher etwas gemeldet hat. Die in Antwerpen liegen- den Bürgergarden aus Mons, Ath und Tournay weizerten sich nämli, die ihnen an die Stelle der Quartiere, welche sie bisher bei den Bürgern gehabt, angewiesene Kaserne zu beziehen. Sie wurden daher von den Linientcuppen, die vom Festungs: Kommandanten befehligt wurden und zwei Stück bei sich hatten, gervaltsam dahin geführt. In der Kaserne ange- fommen, zerbrawen und zertruümmerten die Bürger : Garden alles Betwealihe und zum Theil auch sogar Unbeweg- lihe, was si daselbft vorfand. Die Matragen wurden aus den Betten gerissen, aufgeschnitten und zum Fenfter hinausgeworfen ; bald nahmen auch die übrigen Trümmer denselden Weg, und es läßt sich leicht denken, welchen Auflauf und welchen Lärm dies in der Stadt erregte, Erst dur das abermalige Einschreiten der Linientruppen konnte dem Unfug ein Ende gemacht werden ; doh dauerte die Aufregung auch uoch wáhrend des ganzen ge- strizen Tages. Dem Vernehmen nah hat man das ODffizier- Corps jener Bürgergarden für den Schaden verantwortlih ge- macht, den dieselben angerichtet, Es soll jedoch den Herren Offi- zieren überlassen bleiben, ihre eigene Schadloshaltung bei denje- nigen ihrer Untergebenen zu suchen, die sle für am meisten im-: plicirt in der Sache halten.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 31. Fan. Der Geburts - und Nameus- | tag des Königs am 26. und 28. wurden auf die gewohnte Weise durch Festlichkeiten im Schlosse und durch Vertheilung von Geld und Brennholz an die Armen aller Kirchspiele der Hauptftadt gefeiert, Am 26. gab die Königin ein großes Souper und Con- cert, Am 28. gab der Kronprinz einen prächtigen Ball, zu dem 800 Personen aus allen Ständen eingeladen waren. An erfterem Tage feierte die Ackerbau- Gesellschaft den Jahrestag ihrer Errich- tung durch eine feierliche Versammlung, welcher der Kronprinz beiwohnte. Diese Gesellschaft ist in don 19 Jahren ihrer Existenz von großem Nugen gewesen, und hat wesentlich zur Einführung von Vecbesserungen in der Art, den Boden ¡u bebauen, so wie zur Benußung verbesserter Ardeits- Geräthe beigetragen, indem sle die Erfindungen fremder Nationen zur allgemeinen Kenntniß gebracht und überhaupt Aufklärung und nüßlihe Wissenschaften verbreitet hat, Auch werden die Fcüchte ihrer Bemühungen be- reits einpfunden; denn der Ackerbau Schwedens hat sich in dies ser furzen Zeit so bedeutend verbessert , daß, troy zweier hinters einander gefolgten shlechten Ernten, man nur sehr wenig fremdes Getreide einzuführen brauhte. Dem Könige verdankt Schweden dieses Jnftitut, wie so viele andere Wohlthaten. Es wurde im Fahre 1813 auf den Vorschlag und nach dem Plane Karl Johanns, damalis gen Kronprinzen von Schweden, erri{tet. Da der Regierung be: rihtet worden ist, daß in den nördlichsten Gegenden des Königs reiches sich Mangel zu zeigen anfange, so sind augenblicklich zu Lande, ungefähr 150 Stunden weit, Grüße zu 60,000 Portio- uen Suppen, desgleichen Kartoffeln und Fleish hingesandt wors den, Diese Unterftüßung wird so lange fortgeseßt werden, bis die Zufuhr von Getreide aus Finnland, wo die Einfuhr frei if, dieselde niht mehr fo dringend nöthig macht. Obgleich die da- durch verursachte Ausgabe für den Staat sehr bedeutend ift, so ift sle doch auch für den Bauer sehr vortheilhaft, ‘indem er da: durch im Winter Beschäftigung für seine Pferde findet.

Deutscch{land,

Frankfurt a. M., 5. Febr. Wir hatten [m Laufe der lebten Woche, ungeachtet die Monats-Abrechnung eintrat, durchaus kein namhaftes Schwanken in den Coursen der Staats-Fonds. Dabeëè war aber doch im Ganzen viel Leben im Geschäft und wur- den besonders in Oesterreichishen und Holländischen Papieren , so« wohl gegen baar als auf Lieferung zu Mitte und Ende Februars, ansehnliche Beträge umgesezt. Fn den Tagen vor dem Liquida- tionstermin zeigt sih meist erhdhte Thätigkeit an der Bbrsc. Dies war auch diesmal der Fall. Die Konjunktur schien ch günstig für die Haussiers zu stellen, indem sich bedeutende Hâduser als Kâu- fer bemerklich machten, auch in den couranten Effekten nämlich 4 und 5proc. Metalliques, Bank - Actien und Jntegralen viele Kündigungen geschahen, somit die Besorgniß, als werde zu Ultimo Ueberfluß au comptanten Stücken eintreten, verschwinden mußte. Die Abrechnung erlitt auh in der That am 31. Fan. gar keine Schwierigkeiten. Bei vtkelen Baissiers war zwar noch immer die Meinung vorherrschend, die Uebernahme jener Quantitäten Oester= reichischer und Holländischer Papiere, welche seit Mitte Des v, J. bet verschiedenen Anlässen auf fire Lieferung zu Ultimo Jan. ent- außert wurden, werde nun auf Schwierigkeiten stoßen, und man dürfte vielleicht genöthigt seyn, zu sinkenden Coursen damit toszu - schlagen. Diese Ansicht hatte allerdings Manches für sich; auch wußte man, das in den lezten Monatstagen mebrere Prolongatious= Geschäfte von Seiten der mittleren und kleinen Spekulanten ad- geschlossen worden waren. Allein jedenfalls irrten sich die Baissiers in der Zahl der vermeintlich schwebenden Stüce; denn kaum hatten | die Ausgleichungen in den Vormittagsftunden des 34 Jan. begon= nen, als s aucch zu allen Gattungen von Effekten bereite Kldufer zeigten, die sich später noch vermehrten, als von Wien und Am= sterdam hdhere Notirungen eintrafen. Bei all diesen günstigem

Unistäudeit blieben doch die Resultate der Abrechnung, wenn | an den ganzen Monat Januar in Anschlag bringt, für die i Spekulanten aufs Steigen nachtheilig; die 5proc. Metalliques gingen vom 1. bis 31. Jan. um # pCe. zurúdck, die 4pcoc. um 5 pCt. ¡ Actien waren von 1399 auf 1393, Fntegralen von 412 auf 402 und Neapolitanische Certifikate um 1 pt. gefallen. Nur Polntsche Loose standen am Schluß des Monats etwas besser, /

l ser, als zu Aafang dessel=

ben, nämlich 584 gegen 578. Dagegen find die auderen Lotterie- Effekten, derea Ziehungen nun vorüber sind, und dic daher weni er

j Spekulatiouswerth haben , e

dermalen niedriger notirt, als vor v

{ Wochen. Der Monat Februar hot sîch im Staatspapierhandel nichr Ungeachtet von Paris und Wien wei-« * chende Notirungen kamen, war doch viel Begehr in den Oefsterret- | ischen und Holländischen Fouds, die Course hielten sich, und es ! ließ sich selbi eine stcigende Tendenz beobachten. Mchrere vou au- ß fträge mögen zu dieser Belebung des Geschäfts das ohnehin wieder einen Monat Spielraum vor sich hat bei- getragen haben. Es is keine Frage - daß nur die anhaltende Un- entschiedenhcit der Belgisch - Holländischen Frage dem Aufschwung der Effeften-Course hindernd im Wege steht. Was den Wechsel = handel anlangt, so blieben Amsterdam, Paris, Hamburg, Wien und ond Uer ( Berlin und Leipzig waren eher ofertrt, doch dabci fest im Preis. Der Diskonto schwebt zwischen 2x und 25 pCt. Heute (Sonntag, 5. Febr.) if keine Aenderung in den Coursen der Staats-Effekten eingetreten, obschon man bessere Notirungen von Paris hatte. Die 5 procent. Metall. notirten heute 864, 4 procent. 76-2.

A T E S r R 7 m

i eben ungünflig angelassen.

S panien, S add, 47, Jon, Die Wahl dea Nachfolgers t der auswärtigen Angele-

genheiten if jept entschieden und auf den Grafen vou Aicudia