1832 / 56 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

F Tongexn wollté ein Str. Simonisftischer Prediger zur Verbreitung der neuen Lehre öffentlihe Vorlesungen halten. Da er fich indeß thätlihen Beleidigungen ausgeseut sah, so hielt er es für gerathener, die Stadt zu verlassen. ; i

Ju Brügge und Qftende sind neuerdings wieder unruhige Auftritte dur Fusudordination der mobilifirten Bürger- Garden veranlaßt worden, und man stellt von dort aus eine gänzliche Ne- organisation der Bürger-Garde als höchst nothwendig vor.

Im Journal d’ Anvers heißt es: „Man erinnert fi, daß Herr ode Potter in seinem lezten Schreiben an den König gesagt hat, daß die Revolution ein großec Fehler gewesen seh, und daß die Belgier noch nicht reif für die Freiheit wären, Jes derinann weiß, was er von dieser Behauptung des Mannes zu halten hat, der ciner der Haupt-Anstister unserer bürgerlichen Un- ruhen war. Jeßt tritt aber einer seiner Freunde, Kollegen oder Mitschuldigen auf. und überführt ihn förmiüich vom Gegentheil, Er citirt ein Schreiben des Hrn. de Potter vom 21. Aug. 1530, worin folgende Stelle vorkómmt : „Dies ist der Augendlick, zu handeln; wenn man jeßt nicht handelt , so wird si die Gelegen- heit dazu wahrscheinlich für lange Zeit nicht wieder dardieten.‘‘“

Brüssel, 17. Febr. Unsere Zeitungen geben si jeyt tägli viele Mühe, theils um die Gemüther, die dei dem stagnirenden Stand unserer Angelegenheiten immer niedergeshla- gener twerden, wieder zu ermuthigen, und theils um unsere Lage als erträglicher und hoffutngsreicher darzustellen, als sie es in der That ift, Die großen Konzerte, die jeßt zuweilen in der soge- nannten Harmonie stattfinden, und die in der Negel sehr zaÿiz reich besucht sind, geben den Blättern Gelegenheit, auf unseren iwviedecerwahten Kunstsinn, so wie auf den Gianz des neuen Ho- ses denn auch der König erscheint dei solchen Gelegenheiten aufmerksam zu machen. Die guten Journaliften, die entweder Ich selbst oder Andere täuschen, vergessen jedoch, daß der Flor, »ou dem sle uns erzählen, uur die Treidhausblume is, die un- sere Wintergärtner in dem engen Hause paradiren lassen, während draußen der Nordwind über die Felder pfeift und eine Eisrinde den sonft so fruchtbaren Boden verschließt. Nicht einmal Brüs- sel, geschweige denn der enge Raum unserer Konzert: Gesellschaf: ten, umschließt das, was man das Belgische Voik nennt. Mie in Brüssel der Aae und der Modenlieferant, wie in Antwerpen der Kaufmanu, wie in Gent der Baum- wollen- und Wollenwaaren-Fabrikant, wie in Lüttih der Stein- kohlengräber und wie im Hennegau der Eisenhammerdeslger mit der jeßigen Zeit und mit den anderthalb Jahren, die nun seit dem Ausdruche der Revolution verflossen sind, zufrieden sey wer wagt es gar, eine solche Frage noch an sie zu richten? Das Memorial, dieses, von den sih so nennenden Belgischen Doc- trinairs redigirte Blatt der Besánftigrngen will zwar hecaus- gerechnet haben, daß der morgende Tag für alle jene armen Teu- fel nicht so herzbrehend seyn werde, als der gestrige und heu- tige if aber dieses „morgen‘“ wohl in einem anderen Sinne zu verstehen, als das bekannte Aushängeschild eines Barbiers : „Heute für Geld und morgen umsonft ?‘“/ Der morgende Tag,

der Friedensratification anbrechen.

E S S D A E

T E E E R D L E

1st dies auch wahr? Mögen Hr. Lebeau, Hr. Devaux, und wie unsere | Doctrinairs noch sont heißen, die Hand aufs Herz legen und dann versichern, daß mit den Holländern aus der Antwerpener

Citadelle auch der Alp abziehen werde, der zjeut zentnerschver auf Belgiens eingeschlummertem Getwerbfleiße lastet! Unzählige Mal

Gelegenheit dar, den Unmuth, der eine Zeit lang durch die Er-

eignisse zum Schweigen gebracht worden, von neuem sich aus- sprechen zu horen. E l e ders von der Berechtigung dieses Unmuthes überzeugt.

pen ist niht mehr der Stapelplaß Europa?s, sondern höchstens |

noch das Magazin, aus welchem das kleine Belgien seine Be- dürfnisse dezieht. So gering ift jeßt der Umfang des dortige

E daß, 9nd Iu Se E R | Köln das Privilegium hatten, und in der allgemeinen geseßlichen | der KRassee um 2 Lents per u 5 V

dein nahen Rotterdam, zu einer anderen, und zwar unmittelbar j

darauf folgenden, die Ankunft von 8 10,000 Ballen, die sonft faum einen merklicheren Eindrucf als r in der Schelde hervorbrachten, den Preis wmn 1—2 Cents unter dem Rotterdammer Preise drückt.

ten folgende, aus offiziellen Quellen ges{opfte, Zahlen-Angaben darbieten. Es wurden eingeführt im Jahre 1829 im Jahre 15831. Rate. oe 0e: 0/242 Kaser 200 Faser

dito al

Zucker aus Havanna. 70,244 Kisten

dito ausYFava u. China 3525 - O s Baumwolle „.… .»+ « 34,297 Ballen SáUtE e «i e e 499/623 Stu -220/ 100 Stet

Melis e o 08800 Sade - 0950 Sue oi. v era 3,676 Ballen 826 Ballen,

Fch habe hier nur die vornehmsten Handels-Artikel namhaft ge-

a eine i i de Nomenkiatur der Waaren: | tctal / L Uhr, da diNE INN THRELE YTYEnLs | baar und auf Zeit anhaltend begehre. M “auch Uu rsien Geschäftsleute und Kapitalisten, | so daß es scheint, die friedlihen Gefinnungen der Hauptmächte fan- |

gen an, Vertrauen zu den Staats - Effekten einzufldßen, so daß die | Engl. Anl. 94,

Einfuhr den Raum eines Wriefes überschreiten würde. Die ganze |

Lifte zeigt jedoch keinen einzigen Artikel es müßte denn das (Cam:

pehe-Holz seyn dessen Einfuhr nicht in ähnlichen Verhältnissen, |

wie durchschnittlich die oben angesührten, abgenommen hätte.

Daß aber nicht etwa die aus der Offupirung der Citadelie für | den Kaufmann hervorgehende Besorgniß allein die Schuld zu | tragen habe, if schon aus dem Umstande zu \{ließen, daß der |

andere Hafen, den Belgien besigt, Oftende, sich darum doch fei: ner größeren Thätigkeit erfreut. Der Courrier Belge, der darúber Betrachtungen anftellt, wie diesem Zuftiande abzuhelfen

sch, fommt, im Widerspruche mit seigen besänftigenden Kollegen, |

zu dem Resultate, daß der Kcieg das einzige Auskunstsmittel

setz; von Frankreichs und Englands Protection verspricht er si

zwar nicht viel, doch meint er, es sey am Eude besser, mit den Maffen in der Hand unterzugehen, als auf eine | Art zu Grunde gerihtet zu werden. Ja, wenn die pen in den Sebtkäften des Courrier Musfetiere roären, oder wenn die Belgische Kavallerie so tapfer einhiebe, wie

unsere Fournalisten, so ließe sich in der That kein besserer Rath

Da aber unsere Bürger: Gardiften kaum Lust haben, festen Coursen siets Kauflusitge.

erthei!en. 7 mit tea Waffen in der Hand zu siegen, geshweige denn gar 111 terz¡ugehen, da unsere jüngeren Offiziere, ftatt zu gehoren, lie-

(s i

ber allesammt den Oberbefehl führen möchten, und da enblich |

n abr Stabs: Offiziere so weit es nit Franzosen | unsere ecfahrenen Sta ì : T.) 2 21 E nir : p j ; Vorliebe | nach der Ziehung) fanden solche zu 5654, | 1 find, im BVerdachte ftehen, immer noch eine geheime Vorliebe ; Iechselhandel war es die leßte Woche über nicht weniger lebhaft,

für den „„ouden Baes“ (alten König) und besonders für den Prinzen von Oranien zu hegen, so dürfte wohl für's Erste aus

nem Angriffe von unserer Seite nihts werden. Man spricht bier seit einigen Tagen von den neuen Friedens-Bedingungen, die Holland geftellt haben soll. Wenn einer aus unseren diplomati- {ben Zirkeln gekommenen BVersion zu trauen ift, se will Holland:

in Besuch in Antwerpen hat mi beson: ! die Nhzinishe Wasserstraße passiren, 11 de Antiwers | Beweis odgleih der Tarif sehr ermäßizt wurde, doch der Kas- Außer der Geblhren-Reduction ;

gezwun- |

A E, ¡ erbliden. ; A ein Siriregell | ieder - Zusammentritt der Central-Kommission ç Sen S i mebreren Verbesserungen, welche die Ecfahrung lehrte, aunch das | Den \sch{lagendften WBe- ? !

weis von dem in Antwerpen daniederliegenden Geschäft moch: |

ede ao e +16 970) 124 Ballen 133,604 Ballen | 16,273 Kisten |

5 666 Ballen |

so langsame Th: | : | U Fonnen, 17

| me desselben 743 Thlr. 1 Ggr.

| Fntegralen von 404 auf 40

B2A

7 1) daß Belgien auf die freie Schiffahrr auf Hollands Biunensz- j

gewässeru ganz uud gar verzichte; 2) daß Belgien dessenunge- achtet die fúr diese Bercgünstigung ihm auferlegte Rente von 600,000 Fl. zahle, indem es bei der festgeseßten Summe von 8,400,000 Fl. bleiben soll, ohne daß die einzelnen Poften, durch

iese S if ihren Belauf gebracht wordez, in Be- | (ele) e DIeN, U RN: MpeR e A t | blinde Kinder und Augenkcanke, welches erst {on

tracht kommen; 3) daß gewisse Anordnungen zur Berwandlung der ganzen Nente in ein festes Kapital getroffen werden : 4) daß das ganze Großherzogthum Luxemburg gegen - ein vollständiges Acquivalent in der Provinz Limburg ausgetauscht werde, so daß

die Holländischen Gränzen sich beinahe bis Diest 10 Stun: |

den von Brüssel. ausdehnen würden; 5) würde der König der Niederlande und Großherzog von Luxemöurg dann auch geucigt seyn, eine den veränderten Umstäuden gemäße Mo- dification in diesen Titeln eintreten zu lassen. Aus oder Haag werden wir wohl bald Gelegenheit haben, erfahren, ob diese Propositioneu wirklich gemacht tworden sino. i Hr. de Potter har neuerdings einen Bersuch gemacht, seine ver- lorene Popularität wieder zu erlangen. Nachdem er die höheren Stánde eine Zeit lang mit seinem Schreiben an den Konig Leopold unterhalten hat, macht er jegt die niederen vo1 sich re- den, indem er für den Belauf des den Brüsseler At Ò

roiesenen Antheils seiner sogenannten National: Selohnung tag-

lich Anweisungen auf Brod, die seine Namens- Unterschrift tra: |! | Die Regierting scheizt Willens geweïen zu | : 1 C L ies s, / : c 3 j d , 4 (Bei tC0s Mm Ÿ : Q. a sehn, dieser ofteuslveln Popularitätsmacherei entgegenarbeiten zu Eiser eine neue Stiftung zur Versorgung und Beschäftigun wollen ; es is jedo, da Niemand die Berautwortlichkeit des | wachsener Bliuder, die nirgends fehlen IAHIE und erhielt ° t c T 4 Ad E 4 Schrittes zu übernehmen geueigt war, bei dem bloßen Wollen | von der regierenden Kaiserin 1000 Fl. geschenkt, welche (t y i 2 | feine Denfkwürdigkeiten zugecignet hat.

y Le 5) D at L E is G: von dem repitblikanishen oder Keyer-Wyod, wie sle es nennen. |

gen, vertheilen läßt.

geblieben, und so s{mausen denn unsere Proletarien frischweg Deuts GQland.

München, 18. Febr. alt U Münchener Zeitung enthaltene Konigil, Berordntuuug vom

29, Yan. soll, zum Behuf eines zweckmáäßigen Bersahrens bri | Besegung der Diensistellen im reinen Justiz - Fache, die Erledi- jedesmal offentlich bekannt gemachr und |

gung solcher Stellen : ) : ht durch Ausschreibung eines Termins zur Anmeldung um dieselben

legenheit zur Anbringung ihrer Gesuche verscha}t werden,

Leipzig, 18. Febr. ten J B des hiesigen Missions-Hülfsvereins betrug die Sesammt-Siunah- l { Pf. , die Ausgabe dagegen 436 Thir. 13 Ggr. 6 Pf. Es ist demselben em bemerkensverther

Aufsaß, eine der leßten Arbeiten des verewigten Titmaun, bei- | | SOQuyuntt

gefügt, welcher die Klagen über den Mangel an thätiger Theil:

nabme an der Missionssache in das rechte Licht zu stellen beab- | Auch findet man eine interessante Widerlegung der We- | \ckchuldigungen, welche in Hrn. v, Kotebue?s neuer Neise um die |

sichtigt. Welt wider das Misslsonswesen vorkommen. N17 E anne Sonna)

Entwickelung seiner dem denkenden und spekutirenden Handels-

mann großen Spielraum darbietenden Verfügungen noch weit wichtigere und auf den Woh!fland der Bewohner einflußreichere | Der sicherste Anhaltpunktt | | zu obigen Behauptungen it in den Archiven der verschiedenen | Be 6: | Erhebungsstellen und aus deren statistishen Nachweisungen zut | bietet slch bei dem jeßizen Stillstand aller Verhandlungen die

für die Zukunft hervorbringen werde.

\{ch6pfen, woraus summarisch hervorgeht, daß der Waaren-Trar s- port auf dem Rhein gegen früher sehr zugenommen hat,

id d als schlagender

R senzustand nicht im Berlufi ift,

darf man in der Aufhebung der beiden Schlagbäume , gener Güter - Umschlag genannt, wozu die Städte Mainz und

Dem Vernehmen nah, soll bei dem

Verhältniß der Schiffer zu dem Handelsstande auf eine mehr befriedigende Weise geordnet werden.

—— Fpantkfurt a. M, 19, Fehr. Die vahvettd" dep tevtett

| Woche eingelaufenen günsiigeren Angaben úber den Gang des Ef-

feftenhandels an den auswärtigen Haupt - Börsepläßen haben nicht verfehlt, auch hier mehr Leben in die Geschäfte zu bringen. S0

rung. Die 5proc. Metalliques ftiegen nach und nach von 56,7 auf ST, 4proc. von 762 auf 771, Bank-Aciten von 1353 auf 1365, 2zproc.

und 4p!

Man bemerkte auch unter

den Nehmern viele unserer

múßigen Baarschaften zum Theil ihre Verwendung darin finden.

Die Vorräthe der 4proc. Metalliques entsprechen kaum dem Be- | | dUrfniß des Platzes, und dies ist wohl unstreitig der Fall, weil die- | ses Papier nicht bloß Gegenstand der Speculation if, sondern auch ; ir | | 370 Kop. 86.

in einielnen Stücken viel in feste Hände kommt. Für Bank-Actien war ebenfalls Begehr, doch waren jolche weniger gegen baar, als in fiarken Posien auf tägliche Lieferung in 2 bis 3 Monaten anzu bringen. | uh n auf |

und bewilligte man dafür 1224 auf ultimo April d. F. Hundert Gulden-Loose waren, der nahen Ziehung halber, in kleinen Quan titäten ztemlich gesucht.

Börsenflunde willig zu placiren. j / ' Al roaren sehr beliebt: man hezahlte, um Ende April zu 405 bezichen pCt. Prämie. 13% Milltonen

Anlehens ‘( der

angebracht

gationen gingen - in Folge mehrerec Aufträge , auf 97 und resp. 9 pCt. in die Hbhe. Diese Paptere sind selten zu haben und gehen besser, #0 oft sich Nachfrage zeigt. Polnische Loose waren zu dem Tages-Cours willig zu placiren:; auf Ende Máâárz (d. h. auf die Zeit / 62 Nthlr Nehmer. Fm

als im Effekten-Umsaß. Starke Ankäufe von London, Amsterdam,

| Berlin und Paris aller Sichten haben günstig auf den Cours die

ser Devisen gewirkt; die Vorcäthe davon sind fo ziemlich aufgeräumt Auch in den übrigen Devisen mit Ausnahme von Hamburg und Leipzig waren nur wenig bereitwillige Verkäufer. (Gute Dis- konto-Briefe sind rar und zu 25 pEt. gern anzubringen

London | zu i

Arien anges | de Î / : | selbsi ein Blinder is, wie denu überall Blinde zu diesem zy

MUOE Q e S! 12, Februar die Cholera in Glasgow ausgebrochen,

Nach dem zwöiften Jahres - Berichte

Man | T: Z / 5 | fann mit Bestimmtheit annehmen, daß der neue Rheinschifffahrtss | auf den wir beständig vertröftet werden, soll mit dem Glokenschlaze |

| Amtl. Fonds- und Geld -Cours- Zettel. (Preu/s, Cu Aber, ganz abgesehen von den ! ——— ;

Vertrag bereits sehr günstige Wirkungen auf den Rheinischen | ; : : | Handels - Verkehr geäußert hat und deren im Verlaufe größcrer Opfern, mit denen der Frieden doch nothwendig erkauft werden muß,

S daß j viele Waaren, die früher andere Versendungswvege hatten, jeßt | | VVestpnr.

S : T ny i Amwslerdain Schifffahrté-Freiheit, auf dem ganzen Nheinstrom dis in die See | und vice- versa. die Grund-Urjache dieser vermehrten Frequenz } demnächstigen ? n U, GUREr |

; Wien in ! Augsbucg i Breslau

| Heile as | Franktart a. N.

| Petersburg B os i Warschau

| roohl Spekulanten als Privatleute bewirkten namhafte Einkäufe in | Oesterreichischen, Holländischen und anderen Papieren, und da auch | | gleichzeitig von außen mehrere Kommissionen zum Einthun von Ef- | | fekten kamen, so erfuhren die Notirungen sämmtlich einige Besse-

Der fiâärfstie Umsaß fand in den 5 j

roc. Metalliques fiatt, und vornehmlich waren erstere gegen ; | : : Ne uf i ' do. 755. Oest. 52 Met. 814. Russ. (v. 1822) 901, Neap, Fatc.

Nicht minder waren auch Partialen auf Zeit gesucht '

Der Verkehr in den Holländischen Fonds ' ; erwies sich bedeutend; vornehmlich blieben 2zproc. Fitegralen zu jeder | | Auch die Prämien auf dieses Effekt |

Auch fanden diese Tage her mehrere | | Umsätze ftatt in den 5proc. Holländischen Obligationen des neuesten | ), und wurden solche zu 77 bis 775 | Fr Preußische und Baiersche Fonds fanden sich zu den | Darmstädter und Nassauer Ohli-

Deer ei.

PBrag, 13, Febr. (Leipziger Zeitung.) Die Chevll ist sehr im Abuchmen, Das Landesgubernium, Magistrg, | Stadthauptmannschast haben slch große Verdienste eror Die Seele von allen is unser Oberstburggraf. Zu den 4, ten, die er thätigst fördert , gehört auch das t ccpotr Mst i

ein dann die folgenden Oberburggrafen begründen und erweiten fen. Großes Verdienst um dasselbe erwarb sich der Profes der klassischen Literatur auf unserer Hochschule, Pr. Aloys Fi Fn Verbindung mit 3 anderen Patrioten, den Rittern Mh Mader und D. von Kallina, gab er die Statuten der ehemalige Neichskanzlei untergebrachten und mit einer Vi den : Heilanstalt verbundenen Anstalt, die freilich ny dh vat -: Unternehmung blieb. Klar blieb Direktor des stituts bis Ende 1825, nimmt aber fortdauernd lebhaftesten Antheil daran und beweist diese durch die Heraugy | einer sür Alle, die irgendwo an Blinden - Jnstituten Thei] U men, ungemein lehrreichen Schrift : „„Denkwürdigfkeiten Y Prager Blinden - Jnftituts, Prag, Krause 1831, 84 S, n (F Ueber die Mittel der Selbftbeschäftigung ift hier ein Schqy l ; ner Erfahrung niedergelegt. Es zeigt sich, daß der besie M

angeübt werden sollten. Auch die Biographieen von 32 J gen des Justituts sind lehrreich. Jeßt verfolgt Klar mit zj

Ca f Amtlichen Berichten (in Englischen Blättern) zusolge, M Cs ju an diesem Tage daselbs 2 Personen. Bis am 15ten d, gens 10 Uhr slnd in London nur zwei neue, also jegt im \y zen 16 Cholera:-Erkranfungen angemeldet worden. An der Yj wollie man aber wissen, daß im Laufe des Tages mehrer m

, : “&: | Fálle vorgekommen wären, indeß war kein offizieller Berit! allen dierzu gesezlih befähigten Bewerbern die gleichmäßige Ge- | 09 g / d

gegeden worden,

Meteorologishe Beobachtung. 1832 | Morgens | Nachmitt. | Abends |Nach einn Februar. | 6 Uhr. 2 Uhr. | 10 Uhr. } Beobahuy

1E u 001 e P L Luftdruck... [340,8 Par. |340,9 Par. 341/53 Par. h Luftwärme . . |— 41,9° R. |4- 7,1 ° R. |— 0,4 ° R. Quell 6/02 MA 6,62 M, —: 5,824 6010 68 pCt. | s1.yCt. | 66 pCf. heiter. sonnig. heiter. Fluß D. NOD. ROD. 1,03 O

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Dunftsättigung) Mitter Md...)

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e Timer B Os e Den 23. Februar 1832.

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| Z/ Brief .|Geld. j | Zf Birtej. St.-Schuld-Sch. | 4 | 94 932 Pr. Engl. Anl. 18/ 5 E 1014 Pr: Engl: Anl. 22/5 {L018 Pr. Engl. Obl. 30 | 88. {875 Kurm. Obl.m. 1. C. | 93

Neun. Int. Sch. da. | d j

Ostpr. Pfandbr. | 4 | 995M Pomm. Pfandbrt. | 4 11054 (8 Kur- u. Neum. do.| 4 1105

Sechlesische do. F (106 F

Berl. Stadt-Obl. | | 95

königsbg. do. | Elbinger do. | Danz do. m T. Pfandbr.|

Pos. do.l 4 |

94 Holl. vollw. Duk.| _—— Neue dito. | 967 Friedrichsd OL s | 9s Disconto. |

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4 4 t 1 4 H

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Grolsliz f

Wechsel -Couts.

250 Fl - 250 Fl 300 ilk

dito Hamburg dito London i . 300 Tr. . 420 Bl 150 Fi, 4100 "Thl. 100: Thl 4159 Fl. 100) Rbl.

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Cours -Notizel À 23. Februar. (Ende der Di B.-Actien 788. Russ. Eng.#

Nicht- A miliche Berlin, Oest. 52 Met. 897. 48 do. 798 U A do. Holl. (1831 J OT. Poln, Pfbr. 82%. do. Part. 58. Nied. WIsK 402, do. 68 Anl 92. Neap. Engl. 833, do: Fale. 74. Ámsterdam, 18. Februar. E Nied. wirkl. Sch. 392, Kanz - Bill, 154. 4

62 Anl. 905 di R“ L 21. Febcuar. y E Oest, 58 Met. 857. / 48 do. 155. Bank - Aclien 1124 Russ. Anl. Hamb. Cert. 854. Poln. 11d, London, 15. Februar. Bel. 148 Verlust. St. Petersburg, y Hamburg 3 Mon. 9%. Silber-Rubel 368 Kop. Inserip

Hamburg,

32 Cáns. S2. : 15. Februar. :

Warschau, 19 Pfandbriese 844 85. Parl.-Obl. 354 369.

Februar. F Russ. Assig0:*®

Königliche Schauspiele, F Freitag, 24. Febr. Fm Opernhause. Auf Begehr! Diavolo, Oper in 3 Abtheilungen ; Musik von Auber, 2

Im Schauspielhause: Keiue Französische Borftellunÿ Montag adti\ Ges Tae ¿E Freitag, 24. Febr. Der Gemsenjäger, romantisQt? ul spiel in 3 Akten, von Told. Hierauf: Sieben Mädchen! j form, Vaudeville in 1 Aft.

E E En 6s dl Cb A S A N EURSTE Paris, 17. Febr. Zproc. Rente lin cour.

cour. 66. 20, Z5proc. Nom. Anl. 774, Zproc. Frankfurt a. M., 20. Febc. Oesterr. aproce. B

87, 4proc. 774. 77, 24proc. 45, 1proc, 197, =

Actien 1361, 1359. . Paxt. - Obl. 1221. 1227, Looje d

1805, 1891, Solin. Loose 581, B.

Redacteur John. Mitredacteur Cottel. J f Gedrudt bei A. L 9}

va R ae 1 5% T T N, BOFIRSFN - NAGEHRIONTER 96. 80. M Belg. Änl.

Metall,

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Ir, 1341.

en Dynastie, hâftigt, das allgemeine Befte gegen eine feindliche Negiertu1g lhselig zu vertheidigen; sie ist jeßt eine überwiegende, dirigi- de Macht in der Regierung selbft, die sle nicht bloß zu kon- iren, sondern zu bilden, ju leiten, zu unterstüßen beauftragt

t die Geistlihkeit wohl noch, was sie früher war? t {hon

f i gänzlich aufgehört, I m Körper spricht iren Geifte beseelt

ad Gr Tage ungegründeter

R tdferig und will

onderte Existenz habe. Drede stellen, daß zwar die se Exift der omit wir gewurzelten wohnt

ben wir nur [ng Und den

Alte

taats- Zeitung.

Berlin, Sonnabend den 25fe« Februar

Amtliche Nachrichten: Arentf des ' Tages Der bisherige Direftor des Ghmnasisums in Stralsund, Dr.

rchner, is zum Rektor der Landesschule in Pforta ernannt

(dél

Das 4te Stück der Geseßsammlung, welches heute ausge-

en wird, enthält :

die Ministerial-Erklärungen wegen der erneuerten Militair-Durchmarsh- und Etappen-Con- ventionen, unter mit der Großherzoglich Hessischen Regierung; vom 7. Oft. 1828; und mit der Großherzoglich Sachsen : Weimar : Eiscnach- shen Regierung; vom 12, Jan. 1830, Berlin, den 25. Februar 1832. Geseysammlungs-Debits-Comtoir.

: 1342.

Zeitungs-Nachrichten. AULLAn

Frauftrei G

Deputirten-Kammer. Sigzung vom 16. Februar. ahtrag.) Jm ten Kapitel des Budgets für das Ministerium des tus und des öffentlihen Unterrichts werden 1,100,000 Fr. an Sti- dien für die geistlichen Seminare verlangt, welche Summe r Dubois auf 500,000 Fr. herabgeseßt wissen wollte. Herr izot widerseßte sh diesem Antrage, den er mit dem wohl: andenen Jnteresse des Landes für unverträglich hielt. „Wenn übrigens dieses Amendement verwerfe,‘“ äußerte der Redner,

d geschieht es gewiß nicht aus blinder Vorliebe für die katho- he Geistlichkeit; mir ift vielmehr die Stimmung des größeren

iles derselben aus früheren Zeiten ganz wohl befannt; denn ih zum erftenmale ein öffentlihes Amt übernahm, wurde sofort als Protestant und Philosoph verschrieen, und als ih demselben wieder ausscheiden mußte, weil ih mich den Fort- itten der Contre-Revolution hatte widerseßen wollen, so wurde dald auch durch den Einfluß der Geistlichkeit mein Lehrstuhl

WMllommen ; ich sollte eben so wenigEinfluß auf dieVolks-Ausbildung,

auf die öffentlichen Angelegenheiten haben. Hieraus ergiebt wohl hinlänglich, daß ih für den Klerus eben nicht besonders

Pgenommen seyn fann; ich weiß, wie feindselig derselbe gegen

fortschreitende Civilisation gesinnt ift, weiß, wie sehr er un- leßte Revolution haßt, und kann mir daher den Argwohn, man gegen ihn hegt, sehr wohl erkfiären. FJundessen ist dieses t der Gesichtspunft, aus welchem die vorliegende Frage de-

tet seyn will; niht die Erinnerungen aus der Vergangen- t, sondern das Juteresse und die Bedürfnisse der Gegenwart sen uns zur Richtshuur dienen. genblick die Veränderung in Ecwägang zu ziehen, die sich seit

Jch bitie die Kammer, einen

Juli 1830 in dem Zustande Frankreihs im Algemei- , vorzüglih aber in der Lage dieser Kainmer zugetragen Die Kammer if niht mehr, wie unter der vo- eine bloße Defensiv - Macht, immer uur

(Stimme in den Reihen der Opposition: „Doch will Herr

Périer nicht, daß die Regierung unter der Vormundschaft der mmer stehe !‘‘) Als integrirender Theil der Verwaltung muß

Kammer jeßt die öffentlichen Angelegenheiten und nament- diejenigen, die den Klerus betreffen, betrahteu. Js nun Hat fie seit geraumer Zeit als politische Gewalt ihren gan: Einfluß verloren? Selbst unter Karl X. fonnte sle den- en niht wieder erlangen; was sie noch an Macht bes

, verdankte sie lediglich ihrem Einflusse bci der Person

ürften ; Sturze Karls X. hat aber auch Man hat daher meiner Ansicht nach nrecht, wenn man von dem Klerus beständig als von ei- der durchweg von einem contrerevolution-

seh. Dies ift völlig unwahr und wird mit werden. Schon jeßt láßt s{ leicht nehmen, wie verschiedenartige Meinungen sich in dem Schoße tiflichkeit offenbaren ; daß es unter diesen Meinungen eine b die den vorigen Zustand der Dinge zurückwünsct, leidet in Zweifel; im Allgemeinen aber if der Klerus ruhig und : sich bloß auf seine geistlichen Verrichtungen 4 ufen ; wir sind ihm daher auch, ftatt Kälte und Gleichgül- G Wohlwollen und Gunstbezeugungen {uldig; denn wenn tistlichkeit sich ruhig verhält, so geschieht es bloß, weil dlaubt, daß die Religion eine von der Politik völlig Und in der That läßt ch nicht in politishe Existenz des Klerus durch gesunken ist, dagegen aber die reli: enz desselben nicht nur keinen Stoß dadurch erlitten, vielmehr befeftigt hat. (Zeichen des Zweifels.) es jeßt hauptsählich zu thun haben, sind die a revolutionnairen und anarchishen Begriffe, die trschrecken müssen, der nur einer Sißung des Assisenhofes

Í Diesem und dem contrerevolutionnairen Glauben zwei Dinge enlgegamzusepen die Liebe zur Ord-

durch di Insftinkt des redlichen Mannes, zwei Gefühle, le Religion genährt und gestärkt werden. Nie hat

9 eine regelmäßige Regierung ohne diese nothwen- ine bestehen können; eben so wenig darf die jeßige da niß der Religion verschmähen; sle muß viel: m Klerus die Ueherzettgina gewähren, daß Ne

mit dem

Juli: Revolution gänzlich

vor der Religion die tiefste Ehrfurcht hegt, damit der Klerus seinerseits Vertrauen zu der Negierung fassen und ihr seinen Beistand leihen könne. Aus diesen Gründen muß i mich un- dedingt gegen das Amendement des Hrn. Dubois aussprechen, so wie denn überhaupt alle Anträge, die bisher im Laufe der Debatte über den Kuitus gemacht worden, nichts weniger als eine wohlwollende Gesinnung für die Geistlichkeit verrathen. Man deruft sich beständig auf Napoleon und das Konkordat von 1801. Was war dieses Konkordat aber anderes, als eine Rückfehr zu religiósen Ansichten. Napoleon ging dabei von dem großen Ge- danfen aus, daß es vor Allem nothwendig seh, den tief gesun- fenen Zuftand der Religion wieder aufzurichten. Was er geschaf- fen, will man jeßt allmálig durch erbärmlihe Amendements wieder vernichten. (Unterbrechung. Mehrere Oppositions-Stim- men: „Der Ausdru is unschicklich und eine Beleidigung für die Kammer! ‘/) Es ist durchaus ungegründet, daß die Stiftung von Stipendien an den großen geiftlihen Seminarien ursprüng- lih nit in der Jdee Napoleons gelegen habe; der Gedanke war gewiß vorhanden, wenn er auch erst später zur Ausführung fom. Napoleon wollte erst die Bisthümer, dann die Seminare und endlich die Stipendien stiften; er verfolgte sein Werk mit demselben beharrlichÞen Muthe und derselben Si bild, die ih un- serer jeßigen Regierung für dasjenige wünsche, das sie zu grüns den derufen ist, Dieses Werk is die Vervollständigung der ver- fassungsmáßigen Regierung ; um dahin zu gelangen, bedarf sie des Beistandes der Religion und der Geistlichkeit. Fch meiner- seits werde dieses Bündniß nah allen meinen Kräften unter- stigen, und da ih glaube, daß dasselde durch die Stipendien an den großen Seminaren nur degünftigt werden kann, so stimme ich für deren Beibehaltung.‘“ Nach einer kurzen Erwiederung des Hrn. Dubois ließ si auch noch der Minifter des Kul- tus gegen dessen Amendement vernehmen. Derselbe bemerkte unter Anderem, daß den geistlichen Seminarien in dem ganzen Zeitraume von 1802 bis 1831 nicht 40 Millionen, wie Hr. Du: dois solches behauptet habe, sondern uur 9 Millionen legirt wor- den wären. Der betreffende Antrag wurde hierauf verworfen und das 4te Kapitel nach dem Vorschlage der Kommission auf 1 Million ermáßigt, Jm Z5ten Kapitel werden 2,630,000 Fr. für die Ausgaben der Diöcesen verlangt. Dieses Kapitel erlitt gleichfalls auf den Antrag der Kommission eine Reduction von 500,000 Fr. Auf das 6te Kapitel (1,982,300 Fr. an Unterstüz- zungen) verlangte Hr. Glais-Bizoin eine Ersparniß von 500,000 Fe. ; das Kapitel wurde imwishen unverkürzt bewilligt. Im 7ten Kapitel sind 140,000 Fr. yür das Königl. Kapitel in St. Denis ausgeworfen. Hr. Eschasserieux verlangte, daf man diese Summe gänzli einziehe; Hr. Salverte unterstügte den Antrag, wogegen der Minister des Kultus sh jedweder Ersparniß auf dieses Kapitel, sogar einer solchen von 50,090 Fr., die der Berichterstatter in Borschlag gebracht hatte, widerseßte. Diese leßtere wurde nichtsdestoweniger beliebt und somit das 7te Kapitel zum Betrage von 90,000 Fr. anzenommen. Am Schlusse der Sizuag trug noch Hr. Comte auf folgenden Zusas- Artifel an: „Die ausscheidenden oder mit Tode abgehenden Canonici des Kapitels von St. Denis sollen keine Nachfolger im Amte erhalten.‘‘ Es kam indessen darüber, da es bereits 6 Uhr war, zu feinem Beschlusse.

Paris, 17, Febr. Vorgefiern Abend hatten die Botschafs ter von Oesterreih, England und Rußland und der Königl. Preußische Gesandte die Ehre, vom Könige und von der Köni-

in empfangen zu werden. Heute arbeitete der König mit dem Präsdenten des Conseils und den Ministern des Handels und der Justiz.

Die Herzoge von Orleans und Nemours kommandirten ge- stern auf dem Marsfelde bei den Uebungen der Fnfanterie-Re- gimenter der hiesigen Garnison.

Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten fertigte geftern zwei Kabinets-Couriere, cinen nah Wien, und den anderen nach St. Petersburg ab.

Sestern begab sl{ch der Königl. Prokurator nah dem in der Straße Grenelle de St. Honoré gelegenen Versammlungssaale des Vereins der Volksfreunde und verslegelte die Thüren dessels ben, Die Mitglieder des Vereins haven gegen diese Maßregel protestirt.

Vor seizer Abfahrt von der Rhede von Belle-:Fsle hat der Kaiser Dom Pedro dem dortigen Maire die Summe von 1000 Fr. für die Armen der Gemeinde mit einem Schreiben des Kom- mandanten der Fcegatte „Mainha de Portugal‘ übersenden las sen, worin dieser i\a Namen des Kaisers für die von den Ein: wohnern der Expedition geleisteten Dienfte, so wie sür die gast- freundliche Aufnahme, welche dic Portugiesen bei ihuen gefuns den, scinen Dank ausspricht. Die Portugiesishen Flüchtlinge, welche am Bord der Expeditions\chiffe keinen Play gefunden ha- ben, werden in Belle-Jsle bleiben, dis sle dur die von Breft und Dünkirchen erwarteten Transportschiffe adgeholt werden ; für die Zeit, die sle noch in Frankreich verweilen, is ihnen ein täglicher Sold von 2 Fr. 50 C, bewilligt worden. Am 10ten d. um 9 Uhr Morgens war es, wo die Fregatten „Reinha de Por- tugal‘, „Donna Maria 1“, die Goelette „Terceira“/, der Dreimaster „, Eduard ‘/‘, der Dreimaster „, Terceira‘ und ein Dampfschiff bei gutem Winde unter Segel gingen; sämmtliche Schiffe hatten die dreifardige Flagge am großen Maste und se- gelten. majeftätisch an dem großen Quai der Stadt Palais vor- über; das Admiralshi salutirte mit 25 Kanonenschüssen.

Der National bezeichnet den von dem Grafen v. Tascher in der gestrigen Sigung der Pairs-Kammer abgestatteten Kom- misslonsbericht tiber die Abschaffung der Trauerfeier des 21. Ja- nar als einen neuen contrerevolutionnairen Schritt dieser Kammer.

Geftern früh um 7 Uhr verbreitete sl{ch in der Rue du con- trat social das Gerucht, die Karlisten hätton auf dieser Straße Geld ausgestreut, um einen Auflauf zu veranlassen. Bald dar- auf meldete slch éin Judividuum und reklamirte eine Anzahl kle(s ner Múünstüke, die es angedlich aus einem Beutel von 100 Fr; verlóren hatte.

Der am 10ten d. in Givet angekommene General : Lieute- nant Jamin hat am folgeuden Tage die Untersuchung wegen des Aufstandes der Unteroffiziere des 18ten Infanterie - Regiments gegen ihren Oberst : Lieutenant Evrard begonnen und mehrere neue Verhaftungen angeordnet. Am 12ten Mittags wurde das Regiment in Parade-Uniform mit der Fahne auf der Ebene von Asfeld versammelt und die Jnkulpaten vorgeführt; 8 bis 10 Un- teroffiziere wurden kassirt und der Gendarmerie übergeben : 20 andere Unteroffiziere sind theils vor das Kriegsgericht in Meziè- res gestellt, theils in die Strafe Compagnieen verseßt, theils auf eine bestimmte Zeit degradirt worden. Ein wichtiger Umstand ist, daß: einer der Unteroffiziere in einem Schreiben an die Un- teroffiziere des 2ten Artillerie - Negintentes deren Unterfiützung nachgesucht hatte.

Der Fúrft von der Moskwa hat mit Hinslht auf die vou der Regierung ertheilte abshlágige Antwort auf sein Gesuch un1 Revision des Prozesses seines Vaters, folgende Consultation der Advokaten Dupont v. d. Eure, Merilhou und Odilon: Barrot in die öffentlichen Blätter einrticken lassen: „Die Unterzeichneten erflären nah Einsicht des am 23. Nov. v. J. dem Könige von der Wittwe und den Kindern des Marschall Ney eingereichten Bittschrift, daß, ihrer Ansicht nach, die Regierung die Mevi- sion des Prozesses des Marschall Ney anordnen und zu diesen Behufe den Befehl ertheilen muß, daß die Pairs-Kammer sich als Gerichtshof fonstituire, Die Gründe zur Revision sind \o ent: sheidend, daß sich ein ernftliher Widerspruch {wer begreifen läßt. Der Marschall Ney ift mit Hintanseßung und ofenbarer Verlegung des Artikels 12 der Capitulation von Paris vom Z. Juli 1815, dessen Jnhalt keinen Sinn haben würde, wenn er nicht den einzigen und unmittelbaren Zweck gehabt hätte, den Persouen, die sch mit dem Marschall Ñey in gleichem Falle be- fanden, als Bürgschaft zu dienen, hingerichtet worden. Nur durch die damals auf Frankreich lastenden Verhältnisse läßt s{ch ein Urtheil erklären, welches eine monströse Verlegung des Heiligften unter den Menschen, nämlich des Haltens der Verträge, ift. Der Pairs - Hof ift über den bindenden Cha- rafter der Convention vom 3. Juli dur die Behauptungen des damaligen Ministeriums und des Kron- Anwalts irre geführt worden. Auf der anderen Seite ift das natürlihe Vertheidi- gungsrecht in der Person des Marschalls durch den Urtheils\pruch verleyt worden, der ihm vor dem Urtheile über die Sachz selbi und in Form eines Jnterlokutoriums das Recht, sich auf die Capitulation zu berufen, untersagte. Hinsichtlih der formellen Gründe, die man dem Revissonsgesuche entgegenftellen zu wollen scheint, ift leiht einzusehen, daß sie auf einem großen fiaats-: rechtlichen Irrthume beruhen, Das Gesuch darum zurúückweisen, weil kein Gesey ausdrücklih die Urtheile des Pairs - Hofes der Möglichkeit einer Nevision unterworfen hat, heißt zuglei alle von dem Pairs - Hofe seit seiner Errichtung ausgegangenen ge- richtlichen Akte für ungültig erklären; denn kein Gescy hat das von diesem Gerichtshofe bisher befolgte Juftiz- Verfahren ange- ordnet. Jn Ermangelung eines besonderen Gesezes hat man die Formen aus dem gemeinen Rechte entlehnt, Warum solite man nicht auch das Prinzip der Revision dem gemeinen Rechte ent- lehnen können, wenn man dabei die Abweichungen berüctsitigt, welche der Charakter einer Juftiz-Behörde nöthig macht, die keine höhere über slch anerkennt? Der hohe richterliche Charakter des Pairs-Hofes kann seine Urtheile nicht gegen eine Revision \{üz: zen, weil sle dadurch nit gegen Jrrthum gesichert werden, Un: sere alten Parlamente übten eine eben so hohe Jurisdiction, wie der Pairs - Hof in unseren Tagen. Das Oberhaus in England ift ebenfalls mit hohen und feiner Kontrole unterworfenen ric: terlichen Befugnissen bekleidet; die Urtheile der Parlamente, so wie die der Englischen Pairie, waren denno ftets der Revision unterworfen. Die Geschichte zeigt uns, namentlih bei politischen Verurtheilungen, zahlreiche Beispiele davon auf. Man fann nit sagen, die nachgesuchte Nevision laufe dem souverainen Charak- ter der Justizpflege des Pairs: Hofes in Frankceich zuwider; denn dieses Gesuch wendet sich an den Pairs-Hof seldst und an keme andere Gerichts- Behörde; dieser Gerichtshof ift souverain und nicht unfehlbar. Die Berichtigung eines Frrthums von denen verlangen, die ihn degangen, ift immer noch eine ihrer Autorität dargebrahte Huldigung. Paris, am 13, Februar 1832, Gez. Dupont v, d. Eure, Merilhou, Odilon-Barrot.“

Die Anhänger der vorigen Regierung wollen im Departc- ment der Oise ein neues politishes Blatt herausgeden. Dic von ihnen durch ganz Frankreich organisirte Gesellschaft für die Gründung von Provinzial-:Blättern, in denen die Fnteressen der vorigen Dynastie vertheidigt werden, soll vou der Herzogin von Berry einen Beitrag von 300,000 Fr. erhalten haden.

Die Gazette d’Auvergne hatte dem Vicomte von Chateaubriand zwei ihrer Nummern übersandt, worin se ihre Bewunderung für das Lalent und den Charakter des edlen Vicomte aussprach. Dieser hat hierauf folgendes Antwort- Schreiben vom 31. Yanuar dieses Jahres an die Redac- tion des genannten Blattes gerichtet: „Sie werden, n. H,, ohne Zweifel errathen haben, daß ih mich in der Un- möglichkeit befand, Ihnen zu antworten, da ih es nicht gleich nah dem Empfange Jhres Schreidens und der deiden Nun! mern Jhres Biattes that. Jch war krank und kann auch deute noch nicht die Feder halten, da mir noch ein Nest von Gicht in der rehten Hand übrig geblieben ift, Jch beabsichtige keineswe: ges, Ihnen zu danken oder über Jhre mit großem Schwunge und Talente geschriedene Gazette d'Auvergne Schmeicheleien zu sagen; ich weiß, wie sehr politische Sympathie zum Wohl: wollen stimmt, und wie viel ih dieser von hrem Urtheile über meine Schriften zuschreiden muß. Meine Adsi{t war, wie Sie bemerkt haden, m. H., meine scriftstellerishe und po: litishe Laufdahn mit der legitimen Monarchie zu beschließen - ih defand mich bereits auf fremdem Boden, als ein leßter Anz griff auf die Königliche Familie mih auf das Schlachtfeld 31: rückrief, Vielleicht ift es mir gelungen, in die richtige Mitt tine Brescht zy chieden, dureh welche die periodische Bree ein: