1832 / 56 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gedrungen if. Bielleicht ist auch das Gesey über die Verban- uung der Bourdonen in Folge meines Kampfes zu dem Grade von Bedeutungslosigkeit herabgesunken, in welchem wir es jeyt sehen, Da ich nicht glücklich bin, so hat man mich nicht vor Goricht gestellt, und hierin is die Regierung Philipps durch ih- ren Jnstinkt richtig geleitet worden, Der Brief ist lang gewor- ben, m, H.; er wird Jhnen beweisen, welchen Werth ih auf hre Meinung lege, und wie erfenntlih ih für die Achtung bin, die S’ beweisen, Genehmigen Sie die Verficherung u. \. w. Chateaubriand. “‘

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seiner Reise nah Toulon dur diese Stadt gekommen ift; man füat hinzu daß der General sich auf dem Dampfboot „Sphinx“ nah Civitavecchia einschiffen wird; dieser Schnellsegler ift zum Coarierdienst für die Ueberbringung der Depeschen von und nah Jtalien beftinmt. Dem Messager des Chambres zufolge, werden jih die Expeditions-Truppen im Ganzen auf 3000 Mann belaufen.

Cs 1ft ein Verein zusammengetreten, um zwischen Paris, Nouven und Hàvre eine für die Handels-Verbindungen bestimmte J eiegraphen-Linie, nah Art der in England zwischen Manchester und Liverpool und in den Vereinigten Staaten befteheuden, zu errichten,

Die sogeuannte Französisch - katholische Kirche, deren Haupt betanntlich der Abbé Chatel if, wird heute in ihrem im Fau- bourg Saint-Martin gelegenen Tempel einen Tranuergottesdienft zuni Andenken Molières und aller Schauspieler, denen das kirch- liche Begrädniß verweigert worden ift, feiern.

Am 14ten d. stard in einem hiesigen Stadtviertel ein Fn- dividunm etwas plöblich, und sogleich verbreitete sich das Gerücht, es sech an der Affsfatischen Cholera gestorben; bei der Oeffnung der Leiche waren zweiundzwanzig Aerzte zugegen, deren Gutach-

¡ dabin lauten soll, daß die Person an der sporadischen, nicht ko;tagiósen Cholera geftorben sey.

Der in dem Fort Ham fommandirende Oberst Delpire und der dortige Polizei - Commissair haben ftrengen Befehl erhalten, die doët gefangen sißenden vier Ex-Minifter und deren Korrespon- denzen nach außen einer sorgfältigen Aufsicht zu unterwerfen.

Dem in Marseille erscheinenden Garde National zu- folge, ist im verflossenen Januar die Schifffahrt im Vergleich mit demselden Monate des vorigen Jahres sehr lebhaft gewesen ; es gingen nämlih nach den Kolonieen Martinique, Guadeloupe uad Tayenne neun Schiffe, im Fahre 1831 dagegen nur vier unter Segel; an die Verbindungen mit den Vereinigten Staa- tei von Nord-Amerika haben sich gegen den vorjährigen Januar verdoppelt, ‘Nach Algier gingen im Januar 1831 nur zwei Schiffe mit 384 Tonnen Gehalt, im verwihenen Monate hin- gegen zwanzig mit 3567 Tonnen Gehalt ab.

Herr Tousin hat so eben seinen „Bericht über den Zustand des vffentlihen Unterrichts in einigen Theilen Deutschlands und insdesondere in Preußen ‘“/’ durch den Druck bekannt gemacht. Das Fournal des Débats verspricht darauf zurückzukommen.

Der hiesige Buchhändler Silveftre hat den Plan zu einem wahrhaft phiianihropiswen Unternehmen gefaßt, - wodurch allen \christstellerisßen Talenten die Bahn für die Bekanntmachung threr ersten Werke erleichtert und den nothleidenden Literaten ihr Unterhalt gesichert werden soll, Die bedeutendsten hiesigen Schriftsteller sollen diesem Piane bereits ihren Beifall ertheilt haLëten. j

Briefen aus Alexandrien zufolge, ginge der Pascha von

‘ghpten damit um, sich der Barbareskenftaaten Tunis und Tri-

es:r beiden Staaten organuisscen, desscn Kommando er einem o7 15 Jahren nah Aeghpteu geflüchteten Neffen des jeßt re- erenden Pasa von Tripolis übertragen will. Die gegen Tu- vestimmten Truppen sollcn von Mustapha Woldyonneß be- werden, der seit 10 Fahren in Algier wohnt, und den er far de prásumtiven Thronerben vou Tunis ausgiebt. Dieser Hatte früher dem ehemaligen Deh von Algier angelegen, ihm Eclangung der Herrschaft Beiftand zu leisten; der Dey ging aorr, wn eue Krieg zu vermeiden, nicht darauf ein und be- willizte ihm nur aus Gastfreundschaft eine Pension und ein Hans, Der Pascha von Aegypten glaubt, diese beiden Personen e}sec benusen zu können, indem er sie als seine Anführer ge- 2e ihr Vaterland in den Kampf {ickt. Mustapha if von è{lgier bereits abgegangen und wird in Aegypten erwartet.

Paris, 18. Febr. Der Gesez-Entwitirf Über die Fort- 13g des Phrenáen-Kanals wurde am Schlusse der vorgestrigen unz der Pairs-Kammer mit 86 gegen 6 Stimmen an- ommen, Im Laufe der auf den 21ften d. M. angeseßten Zeratbhtinigen tiber den Bericht des Grafen Tascher wegen der terfeier des 21, Yanuar (auf den wir noch einmal zurück- werden), wird sich der Marquis v. Malleville über, der ‘arquis v. Sr, Simon und der Herzog v. Bassano für, der ? arquis v. Dreuxr-Brézé, der Graf v. Courtarvel und der Graf Tournon aber wider vernehmen lassen, In der Depu- en: Kammer verlas gefiern Hr. Auguis eine nette Pros ition des Fnhalts, daß man die Justiz - Verwaltung in ‘olonieen dem See - Minifter entziehe und sie dem Großs hrer überirage. Nachdem die Entwicklung dieses An- bis nah der Erledigung des Budgets verschoben tworden, die Berathung tiber den Etat des Minifteriums des Kuls- eder aufzenommen. Ein Zusaß: Paragraph des Hrn. Comte

1 Tien Kapitel ging in folgender Abfassung dur: ,„, Diejes ¡ Canonici des Kapitels von St., Denis, die noch nach fanmutmahung des gegenwärtigen Gesetzes ernannt wer- Hten, sollen fein Gehalt aus Staats- Fonds be- Am Sten Kapitel werden 750,000 Fr. für die pro- e 65,000 Fr. für die isfraelitishe Geifilichfeit clangt. eide Summen wurden unverkürzt bewilligt. Die ersammlung beschäftigte sich demnächst mit dem Etat für den entlichen Unterricht, und zwar auf den Antrag des Bericht-

f ‘ftatters zuvöcderft mit den Universitäts - Ausgaben. Am aus-

Di polis zur bemächtigen z er soil bereits ein Heer gegen den leßteren è v

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ecnehmen, Das Gehalt des Großimeifters der Universität bes 50,000 Fr. (außer einer ähnlichen Summe, die er aus den Einnahmen der Universität bezieht) und das der Hr. Glais-Bizoin wollte dem Großs-

eiter nur 24,000 Fc. aus Staat8-Fonds bewilligen. Der raf v, Montalivet widerseßte sich diesem Antrage; eben so r. Fouffroy, Die Debatte, an der anch noch Hr. v. Vati- 8nil Theil nahni, bot an sh kein erhebliches Jateresse dar.

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Großbritanien und Frland. London, 15, Febr. Man beschästigt sh hier mit nichts als mit der Cholera und mit den Folgen, welche ihr en {1 London hervorbringen muß, Im Ausfuhr-Handel 2 ein gánzlicher Stillftand eingetreten, Die Furcht rih- x nicht nachH der Zahl der Todten, sondern nach der dec Hindernisse, die dem Handel in den Weg treten. Die

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or'ihsien über diesen Gegenstand ließ sich der Baron Cuvier !

/ dffnet wurden. | die Zerstückelung der Provinz gewesen ist. Die Belgische Regie-

Minifter haben dem Bischof von London den Befehl zugesandt, der Geifllihkeit seines Sprengels anzudeuten, daß sle es in keis nem Falle erlauben solle, daß man die Körper der an der Chos lera Verstorbenen vor ihrer Beerdigung in das 'FJunere der Kir- chen bringe.

Fürst Talleyrand speiste vorgeftern mit Hrn. Feremy Bent: ham, mit dem er vor 40 Fahren, so wie Brissot, Condorcet und Dumont, in Verbindung stand, den er aber seitdem nicht ge- sehen hatte. Der Fürst ist nun 78 Jahr alt und Bentham, der Patriarh der philosophischen Juriskonsulten, 85; zwei in-

Anus Lyon wird gemeldet, daß der General Cubières auf | teressante lebende Alterthümer, die slch s{chon über die Vorweit

unterhalten fonnten, und vielleicht auch über die Gegenwart. Talleyrand soll niht gut über Lord Palmerston zu sprezen sehn, und Beuthani ist mißvergnügt mit dem Kabinette; er glaubte sih sogar nenlich vom Kanzler persönlich angegriffen.

Der Graf Matuszewicz hat gestern Depeschen von seiner Negierung erhalten, deren Fnhalt man ftir sehr wichtig hält,

Fm Exeter: Saale ist eine Versammlung gehalten worden, um den von der Regierung vorge\{lagenen Plan zur Erziehung der Feländischen Bevölkerung in Ueberlegung zu nehmen. Die Bersammiung war so zahlceich, daß ein Theil derselben vor den Thüren des Saales stehen bleiben mußte.

Am vergangenen Donnerstag wurde vor dem Schatkam- mer: Gerichte eine Klage gegen den Herausgeber des Globe verhandelt. Ein Herr French, der sich durch einen in jenen Blatte enthaltenen Artikel für beleidigt hielt, war der Klager. Der Artikel war wörtlih aus der Times entlehnt und vom Globe, sobald man ihm die Unrichtigkeit der darin enthaltenen Thatsachen gemeldet hatte, sogleich widerrufen worden. Die ge- gen das erstere Blatt, als nrsprünglichen Beleidiger, angebrachte Klage twoar durch die Jury dahin erledigt, daß der Herausgeber zu einer Strafe von Vierzig Schillingen verurtheilt worden war. Der Globe, der offenbar weit unschuldiger war, if zu einer Geldbuße von Vierzig Pfund Sterling verurtheilt worden. „Das ist‘, sagt der Spectator, „die Folgerichtig- keit und die Kritik der Jury, dieses Britischen Palladiums.‘“

Vice- Admiral Lord Henry Paulet starb in voriger Woche auf seinem Landsiße in Hampshire. Er wurde als Capitain kas- sirt, nachher wieder in den Dienst genommen und sogar zun1 Lord der Admiralität ernannt. Auch Vice-Admiral Bickerton if fürzlih geftorben.

Vorgestern wurde an John Barret, einem jungen Manne (von 24 Jahren) aus achtungswerther Familie, der anf dem General -Postamte angestellt war und des Unterschleifes von Banknoten, die er aus den ihm anvertrauten Briefen herauszog, überführt wurde, das Todes-Urtheil vollfireckt.

Der in den Pferderena:Annalen oft genannte Jokei Budle, der 50 Jahre lang als der beste Reiter im Lande angesehen wurde, if gestorben. Jm vorigen Jahre machte er bei dem Nen- nen von Houghton seinen leßten Ritt,

Niederlande

Aus dem Haag, 19. Febr. Jhre Königl. Hoheiten der Prinz von Oranien und Prinz Friedrich sind gestern wieder von der Armee hier eingetroffen, um dex heutigen (15jährigen) Ge- burtstags- Feier des ältesten Sohnes Sr. Königl. Hoheit des Prin- zen von Oranien beizuwohnen. Die beiden Prinzen werden wohl niht vor dem Beginn des Monat März nah Herzogenbusch zurücfkehren.

Es war der Kaiserlich Russische Gesandte Fürst von Dolgoruky, der am vorigen Mittwoch eine Audienz bei Sr. Majestät dem Könige hatte, und dies gab zu der von unseren Zeitungen mit- getheilten Nachricht Anlaß, daß der Graf von Orloff bereits hier angekommen sey.

Vom Kriegs-Departement ift den verschiedenen Corps- und Feflungs-Befehlshabern die Anzeige zugegangen, daß am 1fsten Márz eine große Musterung stattfinden werde, zu der sich Alles bereit halten soll.

Die Breda’sche Zeitung äußert ihr Bedauern darüber, daß die (gestern erwähnte) Kriegsschule für Fugenieur -: Offiziere in Medemblik und nicht in Breda errichtet werden soll.

Herr S. de Wind in Middelburg, Verfasser der (in Nr. 7 des Magazins für die Literatur des Auslandes fkritisch angezeig- ren) „Bibliothek der Niederländischen Geschichtsschreiber“/, ift von dem Königl. Niederländischen Jn stitut zu seinem korrespon- direnden Mitgliede ernannt worden.

Brüssel, 18. Febr. Jn der gestrigen Sitzung der Re- präsentanten- Kammer trug Herr d’ Huart darauf an, daß die Regierung der Kammer die so oft versprochenen Aufklä- rungen über die Bittschriften der Offiziere des Luxemburgischen Frei : Corps geben möchte, wozu sh der Minifter der aus- wärtigen Angelegenheiten sogleih bereit erklärte und sich über diesen Gegenftand in nachftehender Weise äußerte :

M. H., die Regierung hatte die ihr von der Kammer zuge- angenen Reclamationen nicht abgewartet, um sih mit dem Schick- al derienigen Personen zu beschäftigen, welche ihre Familien und

thr Eigenthum im Fnnern der Stadt Luxemburg gelassen haben. Während der ersten Tage meines Eintritts ins Minifterium erhielt ih von Sr. Maj. den Befehl, dem Militair-Gouverneur der Festung Luxemburg die 18 Artikel der Friedens-Präliminarien ¡u übersenden. Das Schreiben, welches ih bei dieser Gelegenheit unterm 29. Juli an den Landgrafen von Hessen-Homburg richtete, ist Jhnen aus mci- nem Berichte vom 14. Jan. befannt:; es {loß mit den Worten: // ,,Es toird Ero. Durchlaucht angenehm seyn, die Gelegenheit, welche die in den politischen Verhältnissen Belgiens einge- tretene Veränderung darbietet, benußen zu können, um das Schicksal der Luxemburger Bevölkerung, welche in den 15 Jahren Fhres Aufenthaltes unter derselben Fhren edlen Charakter und Fhre menschlichen Gesinnungen schäßen gelernt hat, zu erleichtern. E. D. besizen zu viel Seelengröße, um am Vorabend der definitiven Arrangements durch unnúße Strenge die Lage der Luxemburger, welche fm Fnnern der Festung wohnen oder dieselbe verlassen und ihre Familien und ihr Eigenthum zurückgelassen haben, erschweren zu wollen.//// Der Prinz von Hessen - Homburg war abwesend. Der Platz - Kommandant, General Dumoulin, zeigte mir den Em- pfang meines Schreibens an und beschränkte sich darauf, mir zu er- wiedern, daß dasselbe dem Bundestage zugesandt werden würde. Dieser erklärte, daß er keine offizielle Mittheilung der Friedens- Präliminarien erhalten habe, und gab dem Gouverneur von Lu- remburg Befehl, sich durch nichts zu einer Aenderung seines Be- tragens gegen die Belgischen Behörden und Unterthanen verleiten zu lassen. Aus meinem Bericht vom 14. Fanuar werden Sie er- r haben, daß der Deutshe Bund seitdem darein geroilligt at, daß Unterhandlungen in Betreff des S O eamte Luxemburg auf Grundlage einer Territorial - Entschädigung cer- Sie wissen , daß das Resultat der Unterhandlungen

rung glaubte sih auf die vom Bundestage gegebene Einwilligung

! berufen, um zu Gunften der Deutschen Luxemburger den 21sten

Artikel des Traktates vom 15. November, welcher eine vollkommene Amnestie feffseßt, in Anspruch nehmen zu können. -— Die oben- erwähnte Bittschrift der Offiziere des Frei- Corps wurde meinem Devartèment am 2. Dezember v. F. zugesandt. An demselben Tage erließ der General-Secretair des Mini eriums in meiner Abwesen- heit nachstehendes Schreiben an unseren Gesandten in London :

1/1, Die Repräsentanten-Kammer hat die Bittschrift meh Offiziere des vormaligen 9ten Batgillons der freiwilligen Fj leurs dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Y sandt. Die Lage der Personen, welche zu diesem Coryz ten, verdient unsere ganze Sorgfalt. Jenes Bataillon wur vorigen Mârz organtsirt und bestand grdßtentheils aus Q burgern , die dem Deutschen Gebiete und der Stadt Luten) selbs angehbrten. Seit das Corps ae worden is, j diejenigen Luxemburger, welche keine An / Armee erhalten konnten, vergebens versucht, nach der Stadt lt burg Pu Bis jeht sind, sie von dem Kommandg! des Plaßes, der bei déeser Gelegenheit eine außerordentliche Sh

ait den Tag gelegt hat, unerbittlich zurückgewiesen worden, Die ¡Ff

schen Gründe, welche sich der Zulassung dteser Luxemburger entge stellten, haben aufgehört; ihnen noch jeyt den Eintritt in die Stadt! bieten, heißt die Gränzen der politischen Vorsicht Überschreitey 5 Militair-Behdrde kann ja außerdem polizeiliche Vorsichts-, geln gegen dieselben treffen. Sie haben ein Recht auf die j M 21. Art. des Traktates vom 15. Nov. fesigesevte Amneftie, id von dem Bevollmächtigten Sr. Majestät des Königs von Yai in London unterzeichnet, von dem Preußischen General in, burg nicht verkannt werden darf. Seßen Ste Herrn von v von der Lage der Dinge in Kenntniß und ersuchen Sie jj, Me Dienste beim Berliner Hofe. \ rüssel, deu 2. Dezember 1881 i E L Ï (gez) Nothomby ,/Auf gleiche Weise wurde an unseren Gesandten in Pay schrieben und derselbe ebenfalls angewiesen, die guten Dies Preußischen Gesandten in Anspruch zu nehmen. Ünsere Gesyg haben sih auf alle Weise beeifert, der an ste erlassenen Aufforde, nachzukommen, und schon am 9. Dez. benachrichtigte mich Hey de Weyer, daß der Königl. Preußische Bevollmächtigte seiner 9 rung unsere Reclamationen Úbersandt habe. Die Umtriebe, welche man îin den lezten Tagen des Dezembers versucht hat Großherzogthum Luxemburg O und eine Contre- Rey zu bewirken, haben nur ungünstig auf unsere Reclamationey hi und nur den Zeitpunkt verschieben können, wo die Luremburzeg litair-Behdrden keine Gefahr mehr darin sehen werden, den ly welche auf eine so edelmüthige Weise unserer Sache beigetretén s die Nückkehr in ihre Heimath zu erlauben. Fch habe indes j

aufgehbrt, es unseren diplomatischen Agenten zur Pflicht zu med

ihre Bemühungen zu erneuern./

Herr d’Huart bedauerte, aus den Erklärungen des Mj ¡u entnehmen, daß seine Anstrengungen bis jest ohne Erf wesen wären; er hoffe aber, daß die Regierung si verfi fühlen würde, für den Unterhalt der petitionirenden Off\m y sorgen. Herr Lebeau trug daranf an, die Erklärungen duY nifters drucken zu lassen und der Bittschrifts - Kommisston jy weisen, worauf dann eine weitere Erörterung stattfinden lim Dies wurde genehmigt. Herr Yonet erftattete hieraj| Namen der Central- Section Bericht über den Vorschlg | Herrn Julien und trug darauf an, daß eine Kommissiq 4 7 Mitgliedern ernannt würde, um den Hambroucf*s{en kj rungs s Kontrakt zu untersuhen und der Kammer darüber ( Bericht abzustatten. Die Berathung über diesen Vorschlag m auf den folgenden Tag unmittelbar nah der Diskussion übt provisorishen Kredite festgeseßt. Am Schlusse der Sj legte noch der Finanz-Minister einen Geset- Entwurf | das Müúnz-Shstem vor, der gedruckt und vertheilt wnrde,

Der hiesige obere Militair - Gerichtshof hat heute My das Urtheil des Genter Kriegsgerihtes gegen Herrn Sty den Herausgeber des Messager de Gand, kaf\\irt, befohlen,| Herr Steven sogleich in Freiheit geseßt werde, und ihm Entschädigungs - Ansprüche vorbehalten.

Der Belge enthält Folgendes: „Man sprach heute von dem Ausscheiden des Kriegs - Ministers und versicherte, d er dagegen wieder das Finanz: Ministerium übernehmen Wir können versichern, daß dieses Gerücht ganz ungezründtt| Jndeß wissen wir, daß Herr von Brouckère geäußert hat, | er nur im Ministerium bliebe, um den Hambrouck’{en tit rungs-Kontrakt zu rechtfertigen, und daß er sich alsdanu zin ziehen würde. Man vermuthet indeß, daß slch Herr von Bu fère bei dieser Gelegenheit nur als ein gewandter Politiker und daß er einige Deputirte, welche n noch immer für | durchaus nothwendigen Mann halten, beunruhigen und s \ hindern will, slch während der Diskussion der Opposition a schließen. ‘‘

Im Belgischen Moniteur liest man: „Die Regie hat so eden die Nachricht erhalten, daß die Ernennung Hrn. G, F.. Mali zum Belgishen Konsul in New-York dies stätiguna des Präsidenten der Vereinigten Staaten erhalten| Diese Beftätigung if in das in Washington erscheinende zielle Journal eingerückt und lautet folgendermaßen: „d ih hinreihenden Beweis erhalten habe, daß Hr. G, F. 9 von Sr. Majestät Leopold dem Könige der Belgier zum M gischen Konsul in New - York ernannt worden ift, so erken! ihn durch Gegenwärtiges als solhen an und garantire ihm Genuß der Befugnisse, Gewalt und Vorrechte, welche den W suln der begünftigtsten Nationen in den Vereinigten Stall zugeflauden werden. Gegeben in Washington, am b. Jan 1832. (gez.) Andreas Yadson. Aus Gent schreibt man vom geftrigen Tage: „Stel | ftern ift hier von nichts als von einem Angriff der Holländ! der Umgegend von Wachtebeke die Rede. Das Ganze besu! sih indeß darauf, daß die Bürger- Garde sich in Oversla der äußersten Gränze, in den Beslb von 6 Stück ornvit | seßt hat, welché unsere Linie überschritten hatten. Dies gd

| einem Wortwechsel zwischen den Holländern und Belgien ®

laß, wobei es aber nicht zu Thätlichfeiten kam. ““

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Stuttgart, 19. Febr. Fn Berücksichtigung des beda i werthen Schicksals der kleinen Kinder solcher Aeltern, durch die Nothwendigkeit, ihrem Brod- Erwerb außerhall | Hauses nachzugehen, oder durch andere Ursachen gezwunge! d die Kleinen sich selbft zu überlassen, dachte man auch ne i an anderen Orten, schon seit Fahren ernstlih auf Hülfe füt 1% und im Januar 1829 trat ein Privat - Verein zusamm! eine fleine Anstalt mit 20 Kindern von 3—6 Jahren eróf | Se, Königl. Majestät würdigten das Unternehmen nit ae res ermunternden Beifalles, sondern geruhten au, A bedeutende Unterstüßung zufließen zu lassen. Die The! der Fntwohnerschaft erprobte slch sowohl durch einzelne A als durch Zusage jährlicher bestimmter Zuschüsse. Die nahm nach und nach bis auf 72 Kinder auf; zweite nöthig, die jegt 90 Kinder zählt, und so st Anstalten 162 Kinder (132 Mädchen und 30 K gebracht. 8 get

Kassel, 18. Febr, Se. Hoheit der Kurprinz iff 9 über Fulda im besten Wohlseyn wieder hier eingetroffen. ¿Bi

Luxemburg, 18, Feb. Durch eine Verordnung e germeisters und des Magistrates der Stadt vom 2ten ** nl alle Masferaden und Verkleidungen an bffentlih y rend des Karnevals untersagt. Die Personen, welche

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Bälle geben wollen, müssen dazu scriftlih die Erlaubniß Polizei-Kommissarius einholen.

m hiesigen Journal liest man: „Fn der Nacht vom yntag auf Dienftag begaben sich Belgishe Gendarmen und irgergarden nach Haute - Petrusse, Gebiet der Stadt Luxem:

um einen desertirten Miliz-Soldaten zu verhaften, Da sle nicht fanden, so wollten sie seinen alten Vater mit forts{lep-

Aber auf das Hülfsgeschrei der Töchter dieses Unglückli- q eilte der Offizier einer benahbarten Wache mit 3 Mann hei, Die Belgische Trappe ergriff sogleih die Flucht, und es

unmögli, auch nur einen von ihnen zu erreichen, Es zeigte jer wieder ret deutlich, was es für ein Vortheil ist, wenn

n gut laufen fann.“/ Sch weiz.

Luzern, 15. Febr. Am {lten d. wurde vom großen Nath lossen, der Gesandschaft auf die Tagsazung in Austrag zu en, daß ste nach Erschöpfung aller anderen Pacifieations-Wer- he für eine temporaice Trennung der unzufriedenen Landes: le, nie aber für unbedingte Aufreczthaltung der bestehenden (fassung des Kantons Bas:l stimmen solle. Fúr leßtere sprach è der Altlandammaun V. Rüättimau mit Nachdruck und Würde ÿ, bei der Abstimmung erhoben sich jedo für seine Meinung ber ihm nur noch zwei Nathsglieder , nämlich die Herren De. heerer und Joseph Leun vou Hochdorf.

Bern, 16. Febr. Das Geseß wider den Mißbrauch der

e ist am Iten d. von großen Rath angenommen und nuun- hr publizirt worden.

n der Allgemeinen Schweizer Zeitung wird aus- [li dargeftellt, daß der (wie leßthin gemeldet worden) vom jen Kath gefaßte Beschluß, für die dermalige Verfassung des ntons Basel nicht unbedingt Gewähr zu leisten, dem Schwei: hen Bundes:-Bertrag zuwiderlaufe, da hiernach sich die Kan: t gegenseitig ihre Verfassungen gewährleisten, so wie dieselben j den oberften Behörden jedes Kantons, in Uebereinftimmung

den Grundsäßen des Bundes - Vertrags, werden angeuoms:

n worden seyn.“ F tal iei

Mailand, 15. Febr. Am 12ten d. wurde hierselbst der hurtétag Sr. Majestät des Kaisers feierlich begangen. Um Uhr Morgens empfiag Se. Kaiserl. Hoheit der Vice- König Generalität, an deren Spiye der General der Kavallerie, ¿f Radeyki, als kommandirender General des Lombardisch- etianishen Königreichs, stand. Um 11 Uhr begaben sich der e: König mit seiner Durchlauchtigen Gemahlin nach der Kirche, der Kardinal Erzbischof große Messe las; die auf dem Wege h der Kirche aufgestellten Truppen und die Artillerie gaben derholte Salven. Nach beendigtem Gottesdienst machten die hörden Sr. Kaiserl, Hoheit im Regierungs -: Palaste ihre Auf- ung, Mittags war große Tafel deim Erzherzog Vice-König, her Abends mit fseincr Gemahlin in dem prachtvoll erleuchs 1 Theater della Scala erschien. Rom, 11. Febr. Einige Häupter der wilden Stämme der onchinen , Nipislingen und Jrokesen , die in der Umgegend sogenannten See?s der zwei Berge in Nieder : Kanada toohs- haben dem Papste zum Yeichen ihrer Ehrfurcht ein Halsband ein Paar kunftreich verfertigte Schuhe übersandt: die diese henke begleitenden beiden Briefe an den heiligen Vater sind 7 25. August v. Y, datirt und in der Sprache dieser Wilden rieben. Nachstehendes ist, dem Diario di Roma zufolge, getreue Fnhalt des ersteren derselben : „Mein Vater! Deine nchinishen und Nipislingishen Söhne grüßen Dich ehr- htsvoll und {icken Dir dies Halsband; dieses wird zu Dir chen, und siehe, was es Dir sagt: Während ih in den (dern umherirrend ledte, kannte ich nur meine Art, nen Pfeil und Bogen; wer das große Weseu sey, es heiße, wußte ich nicht. Ader auch ohne es zu len, glaubte ich in meinem Fnneren an dasselbe, Du tthalter Jesu Chrifti auf Erden, Du Hirte aller Gläubigen, hast mich ihn erkennen gelehrt, Du haft mir den Mann mit shwarzen Kleide (den Missionär) gesandt und ihm gesagt: je den Spuren des Judianers, er ift mein Sohn, eile ihm istehen, führe ihn in das Bethaus, lehre ihn, daß Maria als ihren Sohn betrachtet, daß er sie wie seine Mutter ehren nâhre ihn mit dem himmlischen Brodte, welches der Leib tes is, ôffne ihm die Pforte des Himmels, Jch habe gehört Maun im schwarzen Kleide, den Du mir gesandt hast, und Dir Folgendes: Du bist mein Vater; ich werde niemals n anderen dafür anerkennen, Sollten meine Nachkommen als Dich vergessen und von der rechten Bahn abweichen, \o ihnen dieses Halsband, und sle werden schneU zu Dir zurüc- n, Jch bete täglich für Dich; würdige mih zum Entgelt t Deines Segens.“/ Der zweite Brief lautet folgendermaßen: „Deine Söhne, wilden Jrokesen vom See der beiden Berge, grüßen Dich in ler Ehrfurcht. Bewundern die große Macht der Religion ! f waren wir jeder Art von Gottesdienst ergeben ; wir liedten uns selbst und \{áßten die anderen Menschen gering; nie iten wir Frieden halten. Die Algonchinen waren unsere de, jet sind sle unsere Brüder; die Religion hat uns ver- jt und láßt uns des Friedens genießen. Wir wohnen in Und demselben Dorfe, wir beten in einer Kirche, wir ha- einen Vater im Himmel, und dieser ift Gott, wir haben utter, die uns beschüßt, und diese ist Maria, wir haben ‘ven Vater auf Erden, und der bift Du, heiliger Vater. haben dieselben Lehrer in {warzen Kleidern, und Du haft u gesandt, wir haben denselben Glauben, der uns in den d führt. So ift unser Wort und unser Halsband dasselbe, eins Unserer Brüder, der Algonchinen, und Du wirft unsere seen Gedanken darin finden; ihre Worte lesend, wirft puseren lesen. Heiliger Vater, du wirst darin die Freude a0 le wir im Grunde unseres Herzens bei dieser Gelegen- wle anden, wo es uns vergönnt is, dir auszusprechen, wie daß N achten und lieben, Heiliger Vater, du wirst wis- diee Su zweimal täglich in der Kirche versammeln, um I L erzen für dich zu beten. Heiliger Vater, wir wer- or dir nieder, küssen deine Füße und bitten dich um egen.‘“ (Folgen die Uncerschriften der Stammhäupter. ) , „Bologna, 13. Febr, Wir verdanken es der An- Oesterreichischen „Truppen, daß die Nuhe keinen nfs gee Stadt geftört worden ift ; überall, wo sie nicht ende Un en Päpstlichen einrückten, sind mehr oder minder be- ibi, gungen vorgefallen, Eine Kolonne hat von hier jtbrochen a deordert werden müssen, wo ernsthafte Unruhen T Gute A And ein Pápftlicher Hauptmann von seinen hier nach Ri t worden ist, Ju allen bedeutenden Orten ttwartet M ui liegen Truppen; neue Verstärkungen wer- P aisértegtee O hat slch disher in unseren Gegenden in ei: x gten Stimmung zwischen den Schrecken der Anar-

heit der

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die und der militairisGen Willkür befunden, von der mehrere Städte der Nomagna nur zu beklagenswerthe Beispiele anzufüh- ren wissen, daß einige Tage lang eine Art von Lethargie Alles láhmte. Aber nah und nach beginnt man sl{ch immer ängstilicher zu fragen: wann und auf welche Weise wird der gegenwärtige Zustand enden? Die quälende Ungewißheit, der wir nun seit mehr denn zehn Monaten hingegeben sind, ift aufs höchfte gestie- gen. Die Verhältnisse zum Römischen Hofe sind durch die legten Vorgänge immer schwieriger geworden. Der Kar- dinal : Commissair {eint zu ernsthafteren Maßregeln greifen zu wollen, nachdem die ersie Aufforderung zur Ablieferung der Waffen nur sehr unvollkommen befolgt worden is, Aber auch seinem späteren Befehl, worin die Herausgabe von Uniformen der ehemaligen Bürgergarde, untec Androhung harter Strafen, mit eingeschlossen worden ift, scheint man eben so wenig zu ge- borsamen. Allen Fremden, wer sie auch sehn und zu welchen Zwecken sle si hier aufhalten mögen, is der Befehl zur Abreise verkündigt worden ; ein harter Verlusi für viele Personen , nas mentlich der mittleren und der arbeitenden Klassen. Alle ch hier befindenden auswärtigen Studirenden sind darunter mitbe: griffen ; auch ift die Schließung der kaum wieder eröffneten Uni- versität anaeordnet worden, und den Professoren wird nur durch besondere Vergünstigung gestattet, Privat: Vorlesungen zu Hause an Einheimische zu geben. Der alte Wahlspruch: Pononia do. cet, wird daher bald niht mehr anzuwenden sehn. Man scheint inzwischen viele Geschäfte abzumachen ; vor einigen Tagen wurden zugleich fünf Couriere, theils vom Oefterreichischen Koms- mandanten, theils vom Kardinal Albani, nach verschiedenen Rich- tungen abgefertigt, Eine trübe Stimmung liegt wie ein Flor über der Stadt; der Karneval ifi vor der Thür, aber Niemand denft daran. Die Presse, welche bisher fceilich meist nur libe- rale Flugblätter und Pamphlets aller Art verbreitet hat, muß jeßt dagegen ausschließlich der Reaction dienen. Eine Broschüre : „Kleine Gespräche über Tages-Gegenfstände im Jahre 1831‘/, ohne Druckort, aber zu Pesaro erschienen, wird dem Für- sten v. Canosa zugeschrieben, mit dessen Ansichten, wie man se aus der Modeneser Zeitung „die Stimme der Wahrheit“ fennt, die darin geäußerten Meinungen übereinstimmen. Ein allgemein verbreitetes Gerücht behauptet, daß der Fürft, welcher seit seiner Verdannung aus dem Neapolitanishen meist in Mo- dena gelebt, zum künftigen Polizei - Direktor der Legationen bes fiimmt seh.

Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Privat- Schreiben aus Chambery vom 9. Febr.: „Die in Folge der Guyhot’shen Missions - Predigten hier ausgedrohenen Unruhen tvaren zwar an slch von keiner großen Bedeutung, haben ader eine für Savoyen nicht unwichtige Folge gehabt. Die Turiner Regierung hat das Benehmen unseres Gouverneurs d’Oncien und des Kommandanten Pillet bei dieser Veranlassung zu mild und gehoriger Festigkeit ermangelnd gesunden und sle daher beide ih: rer Stellen entseßt. Die jungen Leute, welche sle der Haft ents lassen hatten, weil fle deren Aufftand gegen die Missionarien nicht für sehr sirafwürdig hielten, und weil sie auch der Volks- ftimmung etwas nachgeben wollten, sind neuerdings eingezos gen und nach der Festung Fenestrelles gebraht worden. Dies

läßt auf eine bedeutende geistlihe Reaction am Hofe \ch(ließen. | | auf seiner ganzen Fahrt nur ein einziges Fndividuum in Folge

Andere behaupten, die Regierung zeige sich so streng, weil sie deu Zusammenhang der Bewegungen in Savoyen, und zumal in Chambery, mit Lyon, Grenoble und Paris entdeckt und dar- Uber sprehende Beweise in Händen habe. Daher werden die Truppen in unserer Provinz noch immer vermehrt ; hier in Cham: bery liegen allein 4000 Mann, und es is Syhftem, die an sch {hon nicht freundlich für uns gesinnten Piemontesen in Span- nuug mit den Einwohnern zu halten und jede Annäherung zwis sen beiden zu verhüten. Der Marquis de Sonnaz kommans dirt mit unums{ränkter Vollmacht das Truppencorps in Sa- voien. Diese Maßregeln scheinen Manchem drückend und un- erträglich, Andere halten sie bei der unausgeseuten Einwirkung Frankreichs durch Beispiel und Zureden für nothwendig und un-

vermeidlich. Sie vergessen nicht, daß neulich ein ministerielles |

Französisches Journal ganz unverholen sagte: „So lange nicht eine Bewegung in Savohen, Piemont und der Lombardei er- folgt, kann das Französische Kabinet nicht mit einiger Aussicht auf gu- ten Erfolg in den Legationen interveniren“‘, und daßhierauf andere de: nachbarte Blätter diese Provinzen zum Aufstande ermunterten. Es ift der Sardinischen Negierung und ihrem dur ganz gleiches

Interesse verbundenen Allirten gewiß niht zu verdenk:n, das |

sle da einen Riegel vorschieben wollen. ... Selbst in dem \ch0- nen, sonft so glücklihen und friedlichen Thale am Fuße der Glet- her, in Chamouny, s{chüttelt die Zwietracht ihre Schlangen. Die dortigen Soeurs grises, eine religió6se Kommunion, welche den weiblichen Unterricht, die Erziehung der Mädchen und die medizinische Pflege in Krankheitsfällen versehen, darin aber wohl wie dies häufig zu geschehen pflegt zu weit - gingen, wur- den von dem Pfarrer in Prieuré nicht nur nicht zurechtgewiesen, sondern eifrig vertheidigt und in Schuß genommen. Der Geist: liche sprach sogar in der Kirche ftark gegen die Gemeindeglieder, welche unzufrieden mit den „grauen Schwestern“ waren. kam es zu schr tadeluswürdigen, Pariser Farbe tragendeu, Sce- nen. Die Bank der „Schwestern‘/ wurde mit Tumult aus der Kirche gerissen, auf den Plaß geschleppt und da in Stücke zer: brochen, Auf den Bericht des Pfarrers eilten von Annecy Truppen nah Chamounh; mehr als funfzehn Personen wurden arretirt, Andere flohen nach Wallis. ‘‘

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New - York, 31. Dez. Der Washingtoner Globe sagt: ¿„A!s Beweis für das {nelle Emporblühen unseres Handels- Berkehrs mit sremden Nationen fann die große Ausèehnung desselben während des Yahres 1831, besonders mit den nördli: hen Theilen von Europa, angeführt werden. Von Schweden ift uns durch den Geschäftsträger am dasigen Hofe amtlich ge- meldet worden, daß in diesem Jahre eine größere Anzahl Nord- amerifanischer Schiffe, als jemals, dort angekommen und von da abgesegelt ift. Allein in dem Hafen von Gothenburg langten

¡ sammlung insfkéinftige keine ithoge oder mit Vortheileæ

verbundene Stelle von Seiten der Kroue sollen annehmeu

dürfen.

Der General Wool von der Armee der Vereinigten Stags

ten befindet sich gegenwärtig in Dienft- Angelegenheiten in Washington. _ Der Nordamerikanische Reisende, Graf Vidua de Gonzano, ist im Mai vorigen Jahres auf der Molukkischen Jusel Amboyna mit Tode abgegangen. Er wollte einen Vulkan auf dieser Fn- sel untersuchen und näherte slch unvorsichtiger Weise der Münz dung des Kraters zu sehr, so daß ein aus demselben ausgewor- feuer Stein ihn an der Brust traf und so sehr beschádigte, daß er nach zwei Monaten ftarb.

Im Athenáum zu Baltimore hatten sich am 12, Dezember au der dort zu haltenden Sißung des Vereins der National- Republikaner gegen 140 Personen aus verschiedenen Gegenden der Vereinigten Staaten zusammengefunden. Des \ch{lechten Wetters und der herrschenden Jnfluenza wegen waren noch viele

| Abgeordnete nicht eingetroffen. Es wurde sodann beschlossen, daß

| die Delegationen der verschiedenen Staaten die Kreditive der

| einzelnen Abgeordneten prüfen sollten, Am folgenden Tage waren

| 165 Abgeordnete gegenwärtig, und es ward ein Aus\{uß von

| 5 Mitgliedern für die

L Geschäfte des Vereins erwählt. Zum Práäsidenteu wurde demnächft einstimmig Herr Yames Bardour aus Virginien ernannt, zu Vice- Präsidenten die Herren Trimble aus Ohio, Kent aus Maryland, Vorter aus New-York und Temple aus Vermont. Der Präsident hielt sodann eine kurze Anrede an die Versammlung, worin er unter Anderem sagte : „Beim Beginn unserer politishen Laufbahn ahnten wir, daß der Hauptgegenftand unseres Vorhabens die Exekutive unserer Negierung seyn werde, und ih fürchte, diese Ahnung if sehr degründet gewesen, Noch können wir auf das friedliche und sichere Hülfsmittel der Republiken unser Vertrauen seven auf eine Appellation an das Volk, und ih bin überzeugt, die Mehr- heit desselben wird der Einlösung des von dem gegenwärtigen Inhaber der höchsten Staatsgewalt so oft gegebenen Pfandes, daß er sh nach Ablauf seiner jeßigen Dienstzeit in das Pri- vatleden z¡urücziehen wolle, mit Freuden ihre Zuftimmung geden,. Die Einigkeit und Zusammenwirkung dieser Ma: jorität ist das einzige Erforderniß, um die gutwillige oder gezwungene Erfüllung seines Versprechens herbeizuführen. ‘“ Es ward hierauf von dem Verein, mit Ausnahme eines einzi- gen Mitgliedes aus Nord - Karolina, beschlossen, einen Kandi- daten für die Präsidentenfsteile zu ernennen und sch der Wieder: erwählung des General Jackson zu widerseßen; dieser Kandidat war Henry Clay, Das Comité, welches Herrn Elay diese Wahl anzeigen sollte, traf am 13ten Dezember Adends in Washington ein und reifte am folgenden Tag mit dessen Antwort wieder nach Baltimore ab.

Der hiesige Advertiser meldet: ¡Das Schiff „„St. Louis ‘‘, welches vor Kurzem hier anlangte, bringt Zeitungen aus Lima vom August und September mit. Es war 3 Yahre auf Reisen; es hat fast alle Haupthäfen des Stillen Oceans vom Kap Horn bis zum Meerbusen von Kalifornien besucht und im Ganzen einen Weg von 60,000 Meilen, zurückgelegt. Die Gesundheit seiner Mannschaft war unvergleichlih, und es hat

einer chronischen Krankheit verloren. Wichtige politishe Nach- richten hat das Schiff nicht mitgebracht. Der Chilishe Bevoll: mächtigte bei der Regierung von Peru war von Callao abge- segelt, um als Vermittler bei den Differenzen zwishen Peru und Belivia zu dienen, und nian glaubte allgemein, daß fein Krieg stattfinden werde. Der Präsident Gamarra stand an der südlihen Gränze an der Spige seiner ungefähr 5000 Mann ftars fen Armee. Santa Eruz befand sich zu Chuquisaca, wo der Kons greß von Bolivia seine Sigzungen hielt, Seine Truppen kanton- nirten in der Nachbarschaft von La Paz. Mit dem Handel ftand es in Lima sehr {lecht; die vorzüglichften Artikel des Amerika- nischen Kunstfleißes waren noch immer verboten, und nach dem am Markt befindlichen Mehl war wenig Frage.“

Nl E U

Berlin, 24. Febr. Jm Anzeige-Blatt zuden Jahrbüchern fr wissenschastliche Kritik von diesem Jahre liest man: „Das zur Königl. Universität in Bonn gehörige, mit Sammlungen und sonsti: gen Unterrichtsmitteln aller Art auf das reichste ausgestattete, Sez minar für die gesammten Naturwissenschaften entspricht unter der einslhtigen und sorgfältigen Leitung der dabei angeftellten Pro: fessoren von Jahr zu Jahr vollständiger seiner Beftimmung. Um den Wirkungskreis dieses vorzüglichen Jnftituts auch der die

| Úbrigen Provinzen der Preußischen Monarchie auszudehnen, hat

das vorgeseßte hohe Ministerinm die Kbnigl. Provinzial - Schul: Kollegien der Provinzen Brandenburg, Pommern , Oftpreußen, Weftpreußen, Sachsen uud Posen beauftragt, die Direktoren der

Ghnmnmasien ihrer Bezirke aufzufordern, diejenigen Schüler, wel- ce durch Anlage, Neigung und Vorkenntnisse zum Studium der

Nun | Naturwissenschaften vorzüglich defstimmt zu seyn scheinen, bei ih:

rem Abgang von der Schule auf das in Rede stehende natur- wissenshaftlihe Seminar aufmerksam zu machen und ihnen die Theilnahme an demselben besonders zu empfehlen. ““

¿¡Nach dem Vorbild der feit einigen Jahren zu Münster, Breslau, Werlin und Magdeburg dbeftehenden medizinis : chirur- gischen Lehr-Anftalten, ist nunmehr auch zu Greifswald, mit Be-

; rücfsihtigung der gemachten Erfahrungen und der dortigen Lo- j fal: Verhältnisse, eine dergleichen Lehr - Anftalt errichtet worden. ' Der Zweck dieser Anftalt i die wissenschaftlich : technishe Bil:

j | |

| lihen medizinis hen Wissenschaften.

[

während der Schifffahrtszeit 50 Kauffahrteischiffe aus dei Ver- j

einigten Staaten an und kehrten, mit Eisen beladen, m ihre | ! an, so daß sämmtlihe Vorlesungen im Laufe eines Fahres vor:

¡ kommen. Die Zozglinge sollen in der Negel nit unter 18

|

Heimath zurück.““

Die geseßgebende Versammlung von Kentucky hat eine Bill angenommen, wonach das Gehalt der Richter an dem obersten Gerichtshofe anf 1000 und an dem Bezirksgericht auf 750

dieser Bill darin deftehe, die jeßigen Richter aus dem Amt zu

Dollars herabgeseßt werden soll; man glaubt, daß der i

bringen tund dem bisherigen Mißbrauch hinsichtlih der Verzöge- rung und Kostspieligkeit der Klagen dadurch abzuhelfen.

Dem hiesigen American zufolge, hat die Britische Ne- gierung darein gewilligt, daß die richterlichen Beamten in Cas | nada nicht mehr von der Königlichen oder legislativen Gewalt abhängen sollen; auch liegt der geseßgebenden Versammlung von Unter -Canada eine Bill vor, wonach die Mitglieder der Ver-

| Staats Anspru machen oder solche genießen. und Würdigkeit sind die Bedingung der Aufnahme in die berden leßteren Klassen, in welche jährl ck

dung von Wundärzten 1ster und 2ter Klasse, von denen den ers steren, in fleineren Städten und auf dem platten Lande, au die Behandlung innerer Krankheiten, innerhalb gewisser, durch eine diesfallsige Instruction näher deftimmter Gränzen, gestattet

| is, Die Lehrgegenstände sind: Die Deutsche und die Lateiuische

Sprache, die Enchklopädie der Naturwissenschaften und die sämmt- Der Kursus if auf drei Jahre festgesest, Den Zöglingen ift eine beftimmte Folge der Studien nach Semestern vorgeschrieben. Der Kursus fängt jährlich wieder von vorn und zwar mit dem Sommer: Semester

und nicht über 30 Jahre alt sehn. Vorausgesezt werden an wissenschaftlicher Bildung so viel Kenutnise, als bei der in Preu- ßen besichenden Ghmnasial:-Einrichtung in Oder-Tertia zu erlau

en slnd. Es werden drei Abtheilungen der Zözlinge gedildei.

ur erften gehören solche, welhe auf eigene Kofien die Aufnahme

in das Jusftitut nachsuchen ; zur 2ten solche, welche unentgeltlich zu dem Lehr - Kursus gelassen werden wollen, und ¡ur Zten \ols he, welche außerdem auch anf Unterftüßung von Seiten des

Mittellosigkeit

ohne ausdrüdckliche Genehmi: