1832 / 60 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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arren I O E T D I F D nie“ P f

Der verantwortliche Geschäftsführer der Quotidienne ift we- ¡en eines aus dem Journal de la Hahe entlehnten Artikels am 5ften d. M. vor dem hiesigen Assisenhofe erschienen.

Der Redacteur der „Revolution‘/, Hr. Antonh Thouret, ers ; i (das Gehalt der 50,000 Fr., das der Marschall Lobau in seiner

schien gestern wegen dreier Presivergehen vor dem hiesigen Ass: (enhofe: vas erste betraf einen Artikel vom 4. Okt. v. J., worin

¿esagt if, der Sohn Napoleons habe alle Wünsche und die ganze Shmpathie Frankreichs für slch. Der General: Advokat Delapalme fand in dieser Behauptung cinen Angriff auf die Vecte des Königs und eine Aufforderung zum Umfturze der

égierimg.

seines Anwalts, des Advokaten Pinard, und nachdem er ;

| | eine Vertheidigungs-Rede für slch gehalten hatte, von den 5: ch{chtworenen für schuldig erklärt und demgemäß zu halbjähri-

gem Gefängniß und einer Geldftrafe von 2000 Fr. verurtheilt,

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chen; entweder seh er ein militairischer Besfchlshaber, und dann müsse er aus dem Budget des Kriegs - Minifteriums remunerirt

| werden ; oder er seh ein städtischer Befehlshaber, und dann müsse

die Stadt [ihn bezahlen. Das Amendement des Hrn. Comte

Eigenschaft als Ober - Besehlshaber der Pariser National - Garde

| erhált, einzuziehen) wurde zuleyt mit 190 gegen 169, mithin mit

einer Majoritát von 21 Stimmen, verworfen. Auch die übrigen Reductions- Vorschläge desselben Deputirten fielen durch. Das

| Gte Kapitel, worin 600,000 Fr. zur Uuterftügung der Spani-

Der Angeklagte wurde, ungeachtet der Bemúihun- |

chen, FXtaliänishen uud Polnischen Flüchtlinge verlangt werden,

gab zu einer sehr interessanten Debatte in Bezug auf die Pols | * nische Revolution zwischen den Herren Lafayette und Odilon-

| Barrot einerseits, und dem Prásidenten des Minister-Raths an-

Fa den beiden anderen Prozessen wurde Hr. Thouret freigespro- |

ch:n: wegen mehrerer anderer Prozeß - Vergehen wird er heute abermals vor den Assisen erscheinen.

m Bédactions- Bureau in Beschlag genommen; dieses Blatt ;

wied also scinen Z4sten Prozeß, und wegen Verweigerung der °?iufnahme eines Schreibens des Polizei-Präfekten, dald auz den Zösten zu bestehen haben.

Paris, 22. Febr. Fn der Pairs-Kammer be- cannen gestern vor einem eben so zahlreihen als glänzenden PDublifum (man bemerkte namentlich eine große Menge zierlich geschmüdckier Damen) die Berathungen über den Gesey-Entwurf wegen der von der Deputirten- Kammer vorgeshlagenen Ab- {{ch„ffFung der Trauerfeier des 21. Jan. Der Marquis v, Dre u x- Brézé ließ ch, nach einem Rückblike auf die Revolutions-: Zeit 10d auf die Umslánde, die den Tod Ludwigs X VI, herbeiführten, in eine náhere Untersuchung des Antrages der Deputirten-Kam- ner ein; er fönne nicht begreifen, äußerte er, wie der Urheber dieses Antrages habe glauben können, daß er durch die vorge- \chlagene Abschaffung des Geseßes vom 19. Jan. 1816 einen Beweis seiner Vaterlandsliebe gebe; er seinerseits erkenne vielmehr darin eine Beleidigung der Nation; denn daß diese an dem Tode Ludwigs XVI. unschuldig gewesen , ergebe fi binlánglich daraus, daß diejenigen, die sich die Richter des Königs genannt, eine Berufung auf das Volk verweigert hátten ; das gedachte Geseß sey im Kahre 1816 von der Pairs: Kammer einmüthig augenommen und von einem seiner Kolle- gen, der noch jest in der Kammer site, kontrasignirt worden. (Der Marquis von Barbé : Marbois: „„Von mir!‘’) Wenn er auch das Ungllick habe, diesen seinen Kollegen jeßt zu der Zahl

sciner Gegner zu rechnen, so dürfe er doch der Hoffnung Raum

geben, daß derselbe in dem vorliegenden Falle die gedachte Pro- vosit}on uicht unterstüßen werde; was indessen auch das Schick: sal dieser Proposition sehn möge, so seh er seinerseits über- zeugt, daß der Tag, an welchem Ludwig XVI. zum Tode geführt worden, sür Frankreich stets ein Tag der Trauer und des Schmer- zes bleiben werde. Der Marquis von St. Simon konnte da- gegen gar nicht begreifen, wie man nur auf den Gedanken gera- then könne, Franfkreich noch länger unter einem Gesege der Buße {chmachten zu lassen; eine solhe Absicht, meinte er, lasse si nue dadur erfláren, daß es gewisse Máuner gebe, die noch im: mer der Vergangenheit dergestalt anhingen, daß man in ihren Augen für gottlos gelte, sobald man irgend an dieselbe Hand anlegen wolle. Wáhrend dieser Nede tcaten der Kriegs-Mini- ster und der Großslegelbewahrer in den Saal und nahmen ihren gewöhnliGen Play auf der Ministerbank. Der Marquis von

Malleville endigte einen sehr ausführlihen Vortrag damit, } daß er die betreffende Resolution in nachstehender Weise abzu-

fassen vorshlug: „Am 21. Yan. jedes Fahres sollen künftig alle vfFentlihe Verwaltungs - Behörden, so wie die Gerichtshöfe und Tribunale, als ein Zeichen der Trauer, keine Geschäfte verrich- ten,‘ Der Graf von Courtarvel widerseyte sh der Abschaf- sung des Geseßes vom 19, Jan. auf das lebhafteste; der Herzog von Bassano dagegen verlangte, daß man die von der Depus tirten - Kammer ausgegangene Proposition in der ursprünglichen 21bfassung anneh'e und somit das Amendement der Kommis: slon verwecfe. Als der Redner äußerte, Frankreich seh über das inwÜürdige Gescß von 1816 entrúístet, wurde ec von dem Marquis von Dreux:Brezé mit den Worten unterbrochen: „Frankreich is

es S S M R N Iw I E E R T L K Lama

m e 00 L E T E A R I E A E A

iber diese Trauerfeier nie entrüstet gewesen; Sie beshimpfen das :

Land !“ und von Ségur behielten si{ch vor, das Amendement der Kom-

l

m (raf Matthieu Dumas ftimmte für die einfahe Aufhe- Noch ließen sich der ; con Siméon für und der Graf Cornet wider ' dez Antrag der Deputirten - Kammer vernehmen, während |

iung des Geseßes vom 19. Januar 1816.

der Herzog von Broglie unbedingt dem von der Kommission ausgegangenen Vorschlage beipflichtete.

nen gab, indem Herr Barbé-Marbois doch das Gesey vom (9, Fannar 1816 selbft contrasignirt habe. Leßterer meinte da- gegen, Herr Portalis werde ohne Zweifel, als er Großslegelbe- wahrer gewesen, auch oft ein Geseg, das er nickt gebilligt, cons trassgnirt haben, Am Schlusse der Debatte erklärte der Graf von Bafiard, baß die Kommission dem Ämendement des Gri, Margquts von Malleville beitrete. Dieses leytere wurde, als es

jet zur Abstimmu"g kam, mit 82 gegen 59 Stimmen, und dem-

ak der ganze Geses:-Entwurf mit 89 gegen 46 Stimmen an-

enommen, Derselbe lautet nunmehr also: Art. 1. Am 21. Ja: t * mehren fönnen, dem Publikum preisgeden würde. Man kann

nuar j: des Jahres sollen die öffentlichen Verwaltungs : Behörden, die Königl. Gerichtshöfe und Zuchtpolizeigerichte, als ein Zeichen

dex Trauer, feiern. Art. 2. Das Gesey vom 19. Yan. 1816 wird ; biermit ausgehoben. Die Deputirten-Kammer begann gestern ihre Berathunzen über das Budget des Ministeriums ; Für die Koften der Central-BVerwaltung werden | ¡ setende Nevislon des Prozesses des hingerichteten Marschalls

des Jnnern. im 1steu Kapitel 388,000 Fr. verlangt, welche Summe auf den

Autrag der Komnission um 30,000 Fr. ermäßigt ward, wovon ;

20,000 Fr. das Gehalt des Minifters und 10,000 Fr. die Koften für die National-Garde treffen. Das 2te Kapitel (14,000 sr.

an Penslonen und Gratificationen für verabschiedete Beamte)

ging ohne Weiteres durch. Auf das Zte Kapitel (178,000 Fr. | das bekanntlich von Herrn Dupin d, Aelt., General: Prokurator an diversen Ausgaben der Central - Verwaltung) verlangte Herr ;

| ten der beiden Vorgánger des jezigen Siegelbewahrers, so wie

F omte eine Ersparniß von 104,000 Fr., worunter die gänzliche

('aziehung des Gehaltes des Ober -Besehlshabers der Pariser ; Es erhob si hierüber eine weitläuftige Des ;

tate, in deren Laufe si mehrexe Redner theils für, theils wider | e 4 ; | | zu widersprechen, aus Formalitäts- Gründen, eigentlich aber aus

“l tional- Garde.

d:n Marschall Lobau vernehmen ließen; unter die Erfteren ge- hörte namemtlich Herr Dupin d. A., dessen Aeußerung, daß der General Lafayette niemals von Nechts noegen Oberbefehls- haber der National- Garde gewesen sey, gewaltiges Murren in cen Reihen der Opposition erregte, Hr. Mauguin meinte, mar könne aus Hry, Lobau dech unmöglich eine Amphidie ma-

Die Grafen von Sesmaisons, von Tournon ;

dererseits Anlaß. (Wir werden morgen darauf zucückkommen.)

—— Paris, 21. Febr. Die gerichtlihe Untersuchung in Betreff der hiesigen Borgänge in der Nacht vom 1. auf den 2.

Die gestrige Nummer der Tribune wurde auf der Post und | Februax is zwar noh nicht bis zu dem Punkte gediehen, wo sie

zur Oeffentlichkeit gelangen könnte, auch scheint es außer Rwei- fel, daÿ die Regierung die bei dieser Gelegenheit aufgefundenen Fäden nicht wesentlich über die dabei implicirten unteren MPartei- Agenten hinaus zu verfolgen im Stanuate gewesen is; nach Allem, was úber den eigentlihen Zusammenhang der Sache verlautet,

ist dieselbe jedoch wahrscheinlich weit ernster gewesen, als das |

hiesige Publikum, in Erinnerung an die Verschwörung vom Notre-Dame- Thurm, anfangs zu glauben geneigt war. Der in jener Nacht in seinem Entftehen unterdrückte Versuch scheint fer- ver vorzugsweise der Partei der Anhänger der älteren Linie au- zugehören, die allerdings wohl kaum mit ihren eigenen Kräften gerade zu Paris, für ihre Rechnung etwas Entscheidendes auszuführen hoffen konnte, welche aber wahrscheinlich vermuthete, daß die Mißvergnügten der anderen selbft ihr feindseligen Par- teien slch einer gegen das Bestehende gerichteten Bewegung, wenn

solhe einmal ausgebrochen, anschließen wiirden, und daß dadurch | mindeftens eine augenblicklihe, auf die Provinzen zurücfwir- | fende, Erschütterung zu Paris hervorgebracht werden dürfte. Die | Partei der älteren Linie scheint aber dabei von ihren unteren | Agenten, welche, wie das in ähnlichen Fällen nur zu häufig der

Fall ift, die ihnen zu Gebote stehenden Mittel sehr übertrieben ge- | | unnd das Publikum der Kommissions-Bericht, den Graf Ust

schildert hatten, pl worden zu sehn, Ueberdies fonnte

ein so zusammengese§zter

stehen zu unterdrücen vermochte. Die Republikaner, obgleich übrigens gewiß der thörichtften Unternehmungen fähig, scheinen indeß hier, wie ih es schon legthin andeutete, eigentlich ganz außer dem Spiele gewesen zu seyn, und der Versuch, selbige mit in die Sache bineinzuziehen, dúrste nur dazu gedient haben, den

Eindruck zu schwächen, den dieselbe sonst wahrscheinlich auf die :

ganze Partei der Revolution um so mehr gemacht hátte, als gleichzeitig im Süden und in der Vendée die Partei der älteren

inie sich mehr als gewöhnlich zu rühren begann. Man erwar- tete, daß das Minisierium, wie bei ähnlichen früheren Vorgän- gen, den Kammern eine Mittheilung über dieses Ereigniß machen

würde. Es hat aber, und wohl nach einer richtigen Berechnung, |

bisher darauf verzichtet; den bei der Rolle eines Meoderators

der verschiedenen Parteien, welche es durchzuführen ftrebt, würde | die Opposition nicht ermangelt haben, die geftiegene Kühnheit dec Partei der älteren Linie auf die Nehnung der gegen selbige be- | j obachteten Schonung zu sepen, und diese Anklage, wie unbegründet ;

sie auch gewesen, würde doch nicht ermaugelt haden, großen Anklang | * zeuge in der nicht besizenden

bei dem Publikum außerhalb der Kammern zu finden. Jedenfalls

aber hátte eine so!lche Diskussion nur dazu dienen können, den :

an si{ch {weren Stand, den das Ministerium gleichzeitig in der : | theil aus der zwischen der Regierung und den Doctrinairs eint

Deputirten- Kammer wegen der Aufrechthaltung der Pensionen,

die unter der Restauration zur Belohnung von Diensten bewilligt worden, welche der älteren Bourbonischen Linie in der Emigration, | der Vendee und in der Chouanerie geleistet worden, zu besteheu | Wie mißlih aber dies gewesen | sehn wúrde, if ohne Weiteres klar, wenn man erwágt, daß das ;

hatte, noch mehr zu erschweren.

Ministerium nur nach den ernftesten Anstrengungen, und nachdem es, wie man behauptet, von der Entscheidung dieser Frage feinen Fortbestand abháagig gemacht hatte, mit einer Mehrheit von et- lihen vierzig Stimmen den Sieg davonzutragen vermochte, wobei niht außer Acht gelassen werden fann, daß es diese

* Majorität zum Theil dem älteren Herrn Dupin verdankte,

¡fion oder das des Hern. von Malleville zu unterstüßen. Der *

der anfangs die den Ministern entgegengeseßte Ansicht theilte, später aber die ministerielle Meinung mit Wärme und mit um so mehr Erfolg vertheidigte, als er, geshickter wie Herr Thiers, dahei seinen Standpunkt in den der Neftauration nun einmal nit günstigen Sympathieen der großen Mehrheit

| der Kammer zu nehmen wußte, Merkwürdig blieb übrigens auch Der Marquis von | diese Diskussion dadur, daß das in Folge der Unvorsichtigkeit Bardé-Marbois äußerte sich ganz in dem Sinne des Herrn Dumas, woruber der Graf Portalis sein Befremden zu erken- j ' hinaufleitete, wodur es fafcisch das bisher ihm von der Oppo -

des Herrn Thiers etwas in die Enge getriebene Ministerium den Ursprung der Charte bloß bis auf die Revolution von 1830

sition so oft lebhaft vorgeworsene System der Fortscßung der Restauration aufgab. Bei der jeßigen vorwaltenden Stimmung der die Grundlage der heutigen Regierung bildenden Partei der Revolution kann dies Aufgeben nur politisch erscheinen; und das Minifterium wäre wohl berechtigt gewesen, zu erwarten, daß die Opposition, in Anerkenntniß dieser Einräumung, nicht bei dieser Gelegenheit, roie sle es that, gewisse, die Eile, mit welcher die Charte von 1830 entworfen wurde, bekundende Umftände, welche die Ehrfurcht der Nation für dieses Grundgeses unmöglich ver-

sich aber nicht verbergen, daß der Parteigeift hier jeßt hon so hoch ge- stiegen ist, daß er unbedenklich von jedem Mittel Gebrauch macht, wel: ches irgend die Partei-Zwecke zu söcdern scheint. Dahin muß auch ohne Zweifel die Nastlosigkeit gerechnet werden, mit welcher die Ney- sche Familie auf die die Regierung in so große Verlegenheit

dringt. Diese von Tag zu Tag sich mehr verwickelnde Angele- genheit ist offenbar ganz geeignet, die ohnedem beftehende Spal: tung zwischen den beiden Kammern noch zu vergrößern. Die Regierung hat nämlich, wie man es im Publikum vermitthete, am Cassations - Hose, entworfene und durch das Gutach- fast des gesammten Advokatenstands unterstüßte Revisions - Ge- such der Familie des hingerichteten Marschalls, ohne der darin behaupteten Ungerechtigkeit des betreffenden Urtheils\spruches

Schonung gegen die Pairs-Kammer, zurückgewiesen. Statt nun aber zu einem solhen Systeme der Schonung gegen die ehemali:

! gen Richter des Marschalls Ney die Hand zu bieten, {eint die | Deputirten-:Kammer gar nicht abgeneigt, das von dem Marschall

Clauzel vorgeschlagene Amendement zu dem das Pantheon be-

lan nicht lange der Aufmerksamkeit | der Polizei entgehen, und so ließe sich denn erklären, wie diese | so leiht und rasch ein mit so unzulánglichen, man möchte fast sagen kindischen, Mitteln begonnenes Unternehmen gleich im Ent- |

: in der Deputirten - Kammer, ' aufgefordert, hat den Versammlungs - Saal der Gesellschaft d | Volksfreunde schließen lassen. Man wünscht hier allgeme n, dis | dieser Schritt seinem Endzwecke entsprehen möge.

treffenden Gese - Entwurf, welches darauf hingeht, die Ashze d, erstgenannten Marschalls nach diesem Gebäude zu bringen, ihre, seits anzunehmen, wodurch die Pairs-Kammer in die un angenehmste Lage versest werden würde. Es ift bei diese Anlasse nicht unbemerkt geblieben, daß die Regierung ih di große Verlegenheit, in die sle durch die fragliche gebracht ist, #0 wie vielleiht noch mehrere ibr kün thi bevorstehende ähnliche Schwierigkeiten, erspart haben würde, ven sie das weise Benehmen der Restauration in einer gle1chen Lg nachgeahmt und gleich nah der Juli - Revolution alle Urtheils die unter der Restauration gegen Vergehen rein politischer Naty Seitens der nunmehr als Sieger daftehenden Partei gefällt wor den, als uicht geschehen angesehen und dadurch dieser Partei d, Vorwand benommen hätte, die Asche der Vergangenheit wied, aufzurühren. Nächst der Neyschen Sache ift auch eine auf yj Polen bezügliche, an die Deputirten gerichtete, Bittschrift u láugbar ein neuer in ihre Berathungen und das denselben folgen) Publikum geworfener Ztlndftoff. Während die Opposition auf die Meise beharrlich die Shmpathieen der Masse überall, wo dieselben mj dem Geiste des Shftems vom 13, März im Widerspruche stehen, gy beutet, schreitet die Berathung über das Budget langsam vorwärz Die Deputirten - Kammer fährt in ihrem Systeme der Gehasy Reductionen fort, und die Erzbisófe und Bischöfe slnd day noch hárter als die höhere Magistratuc betroffen worden, Uy haupt hat die Majorität jeuer Kammer in der Berathung dd den fkatholishen Kultus betreffenden Budgets: Abschnitts nid besonders günstige Gesinnungen für die Römisch - fatholisdy Kirche an den Tag gelegt, deren Diener si{ch in Frankreich ally dings im Ganzen bisher der Juli-Revolution nicht besonders ju gethan zeigten. Die Deputirten aber scheinen bei dieser Very lassung, wie man dies schon bisher öfters in ihren Berathungy bemerkte, mehr nah einem augenblicklihen Jmpulse, als m einem recht festen Shsteme, gehandelt zu haben. Denn währ fle den einflußreichsten Theil der katholischen Kirchen:Würdentri ger wesentlich verleuten, wiesen sie das Duboissche Amendemgy zurü, welches eine künftige Reduction der Freiftellen in di fatholishen Priefter- Seminarien und folglich eine Verminde rung des unter dem Einflusse der Bischöfe handeinden ftreiten den Kirchen - Personals bezweckte. Mehr als diese Beshlüse der Deputirten - Kammer beschäftigte diesmal indeß die Yrese

in der Pairs- Kammer über den von den Deputirten ausgegan genen Gesey- Entwurf in Betres der Aufhedung der Bußfeir des 21, Yan. abftattete. Allerdings läßt sich gegen die von dem Berichterftatter aufgeftellte Theorie von der Unverletdarkeit de Souveraine nichts mit Bestand einwenden: sollten abt die daraus für den vorliegenden Fall gezogene Folgerun gen von der Pairs-Kammer angenommen werden, so wli de dies ein neuer Anlaß seha, die Spaltung zwischuy den beiden Kammern, auf deren Folgen die Augen 4| ler hiesigen Beobachter geheftet sind, wesentlich zu erweitern,

Die Regierung, selbsi von Herrn Portalis, Mitgliede der Linkt in einer bekannten Rede daj

Es dürft námlich allerdings Jeit für die Regierung sehn, sich ernftlid mi der unter dem Namen dér Republikaner bezeichneten Parti Fraction zu beschäftigen, die seit einiger Zeit, innerhalb u außerhalb der Opposition der Linken, slch auszubilden begin Diese Vartei- Fraction, die ihre Häupter in der in Frankreich] zahlreichen Klasse der zugleih unterrichteten und vermögenslost Leute gefunden hat und unter gewissen Umständen leicht Weil sogenannten arbeitenden Klas findeu könnte, entspricht eigentlich den früheren reinen Jakobi ner und sucht, wie diese in analogen Verhältnissen, ihren Va

seits und der Opposition der Linken andererseits bestehende Fehde zu ziehen. AUerdings fönnten uur unvorhergeschene É eignisse und das Zerwürfniß ihrer Gegner sie zur Gewalt brü gen, in der fle dann, wie ihre Vorgänger, sich auf die Dau gewiß nicht zu behaupten vermögen würden, wo ste aber, gleil jenen, ihre Gegenwart durch Gewaltthätigfeiten aller Art zu b zeihnen nicht unterlafen dürsten.

Großbritanien und Jrland.

Barlaments- Verhandlungen. Oberhaus. Sh zung vom 17. Febr. Auf den Antrag des Marquis v. Land downe wurde die Choiera- Bill zum zweiten und dritten M verlesen. Lord Ellenborough fam auf den vom Zehntt Ausschuß abgestatteten Bericht zurü, Die darin enthalt Vorschláze fand er in manchen Punkten undeutlih, So wüusd er unter Anderem zu wissen, wer denn, wenn man die Ret rung ermächtige, die rückständigen Zehnten gerichtlich einjuireidt die Kosten eines solchen Verfahrens tragen solle? Es sch f nur davon die Rede, die Zehnten beizutreiben, die im Jaht 1831 auf eine ungeseßliche Weise verweigert worden wären; ! wünsche nun auch zu wissen, ob der Geistlichkeit das Ret d behalten bleiben solle, wegen der früheren Rückstände gerichtliches Verfahren einzu‘eiten? Der Marquis v. Lans downe erwiederte, daß die Kosten zur Einziehung der Zeht ten von der Geistlichkeit getragen werden würden, fo weit W selben nämlich nicht die Kosten überstiegen, die durch eint" g wöhnlichen Prozeß verursacht worden sehu würden, Man t slhtige nur, eine außerordentliche Ermächtigung zur Einze derjenigen Zehnten vorzuschlagen, welhe im vergangenen 4‘ rúcéstándig geblieben wären. Lord Ellenborough drúdtt, Hoffnung aus, daß diese Eutscheidung nicht unwiderruflid I und daß die Regierung diesen Gegenstand reiflih erwaäge! 4 Mit ihm war der Graf von Wicklow der Meinung, d

Sachse

4 umfloßen wollen, ein Uebel ift; ih bestreite es, daß die \qiea ein Uebel sind. Sie sind eine weise, billige und nüg- ¿ Emrichtung. Das Uebel in Jrland is einzig und allein / Ministern zuzuschreiben. (Hört) Hätten sie von Anfang dem Volke zu verftehen gegeben, ges und der bestehenden Kirche sind, so würde fein Grund jer gewaltsamen Umwälzung vorhanden sehn, die sie jezt in Geseven des Landes bewirken wollen.‘/ Graf Grey erwie- e, daß er niemals die Meinung ausgesprochen habe: das Ge- ¡seh ein Uebel; die Art, in welher das Geseß ausgeführt de, die seh ein Uebel. Bevor nicht in dieser Beziehung eine

Zehnten“ gebrauccht worden wären, so sch damit nur gemeint,

m vermieden würde,

fie abgesaßt seyn würde, müsse er zurückweisen. Die Juteressen ( Peiftlichfeit zu beschüyen und den Frieden im Lande auf: ht zu erhalten, das seyen die Grundsäße, von denen die Re- ung bei dieser Gelegenheit geleitet würde. Der Herzog von hickingham drückte auf das Entscheidenste seine Unzufrieden- { mit dem Berichte aus, Lord Plunkett trat gegen die {und Weise auf, wie man vor einigen Tagen die Worte sei- V edlen Freundes an der Spige der Regierung ausgelegt habe. in edler Freund habe weder seine Meinungen geändert, noch 1 geringsten Anlaß gegeben, zu glauben, daß er die Ansicht 4, die gereGten Ansprüche der Kirche müßten aufgegeben wer- 1; auf der anderen Seite habe der edle Graf eben so wenig je Gesinnung ausgesprochen, woraus abzunehmen wäre, daß 1 billigen Erwartungen des Volkes nicht gentgt werden solle. Verfahren des Ausschusses bestätige die Erklärungen seines ed- 1 Freundes. Zuvorderst roolle die Regierung den Leiden der

digkeit, der allgemein und von der Geiftlichfeit anerkannten (thwendigkeit fügen, daß das gegenwärtige Zehnten - Shstem Frland n:cht länger beibehalten werden könne. Die Regierung ide von zwei Seiten angegriffen; aber das richtige Gefühl des

sgeklärten und denkenden Theiles der Bevölkerung stehe ihr zur |

(ite; und so lange sle nur keine Vorliebe sür irgend eine Partei 4e, weun sie Geistlichkeit und Volk auf gleiche Weise dbeshübe, hege er wegen des Erfolges feine Besorgnisse, Schließlich ah sh noch der Graf voi Carnarvon gegen die Verschläge

j dieser Angelegenheit kein Vertranen verdiene. Wenn er den itshluß sähe, den rebellishen Geift in Jrland zu unterdrücken, un würde er der Negierung mit Vergnügen seinen Beiftand

j jeder solchen Maßregel leihen. Nach dieser Erklärung vertagte |

ch das Haus.

Unterhans. Sißzung vom 17. Febr. Hr. Hunt

ihtte Beschwerde darüber, daß es an Orten zur Aufnahme der |

holera: Kranken fehle; ein Patient seh von Hoxton aus in einer siethsfutsche den ganzen Tag lang in London umhergefahren orden, ohne ein Hospital aufzufinden, bis man ihn endlich nach mem leeren Hause in Surrey gebracht habe,

(¿/ zu beunruhigen, den Ministern lieber privatim gemacht wer: 1, womit Lord Ait horp vollkommen übereinftimmte. Ca: ain Yorfe richtete an die Minister die Frage, ob der miral Sartorius, welcher, dom Pedro's Expedition gegen Portugal, den Tagesbefehl 1 die Mannschaft des Geschwaders erlassen hat, in die- n Augenblike noch in Englischen Diensten stehe. Lord (thorp erwiederte, daß dies frliher der Fall gewesen h, daß er jedoch für jeßt nicht sagen könne, ob der Admiral

he Hr. Robinson sprach die Hoffuung aus, daß die Regie: ing in diesem Fall wie dei früheren Präcedenzen handeln werde, dem man niemals geftattet habe, daß Britische Offiziere unter nständen dieser Art fremde Dienste nehmen; seiner Meinung

treits ¡wischen den beiden Zweigen des Hauses Braganza ein úst zweidentiges BWerfahren beobachtet, und er hoffe, sie werde

tsen in den Verhältnissen zu Portugal gegen die Französischen lut sehr untergeordnete Rolle spielen. Sir J, Graham sagte, t Capitain Sartorius befände si in der Liste der auf halben old gestellten Offiziere, könue aber jeßt, als im Dienst einer imden Macht ftehend, diesen Sold unmöglich erhalten. (Hört !)

| Landesgeseze jeder Offizier, der in fremde Dienste trete, zu it Geld- und Gefängnißstrafe verurtheilt werde (hört !), und

"l, H, Hardinge behauptete, der Capitain Sartorius habe | wer Parlaments - Akte zuwider gehandelt ; Oberst Evans aber | igte hinzu, daß die Dienfle, welche der Marschall Ber-#sford in :

“itugal geleistet, den Herren von der Opposition zu solchen Be- ufungen doc niemals Aulaß gegeben haben. (Hört!) Hierauf jlegnete Hr. C. Wynn, dieser Fall sey hiermit nicht zu ver- then, weil der Marschall Beresford mit besonderer Eclaubniß

n Seiten der Britischen Regieruug gehandelt habe. ( Hört!) | t G, Cierf fragte, ob nicht in dem Urlaub, der dem Capitain ;

ttorius von der Admiralität bewilligt worden, in der gewöhn- hen Weise bemerkt seh, daß derselbe nicht fremde Dienste neh- My dürfe (hört !), worauf Sir F. Graham erwiederte, der- t habe sich ohne Urlaub und ohne Erlaubniß der Regierung Y tut, (Hört!) Oberst Evans fragte noch, ob nicht ein ge- set General - Major, der in Königlichen Diensten stehe, vor 3

% O : so eben vernommene Antwort die Frländische Geifilicl! a naten sich in Diensten Portugals befunden habe. Hierauf erfolgte

keine Weise zufriedenftellen würde, Die Zahlung det Benn

für das Jahr 1831 wáre niht in demselben Jahre fä,

so fönne die Bill feine unmittelbare Abhülfe gewähren; de eh

die die 0

lihkeit müsse auch außerdem voraussezen, daß man ! thum bis zum Fahre 1831 aufgäbe. Die Zahlungen, mit Gewalt beitreiben müsse, wären die von 1830, vorigen Jahre auf eine ungesehlihe Weise verweigert ¿of den wáren. Ueber den Bericht des Ausschusses im Allgem

lng Antwort ; doch es erhob slch ein Gelächter unter den Opposi-

tineg gliedern, Zuletzt bemerkte noch Sir Rob. Peel, er seh

aud feinen Grund dazu, ihn mit Herbheit zu behau-

i aber die Negierung könne wenigstens so viel thun, se ihn zurücfberufe.

Der FKriegs - Secretair Sir

' Hobhouse legte den Etat der Ausgaben flir die Armee von |

| ; Wem : S l bemerkte der Redner, daß es der deutlihfste Beweis i elen Quartal des Jahres 1831 vor und erklärte, daß, wenn

Fortschritten der revolutionnairen Grundsäße sey, daß ein sol Bericht, der den Umftiurz der Geseße in einem große! ff des Reiches bekenne, von einem Minifter auf die Taf

erláuterndes Wort hinzuzufügen. fg der edle Lord an der Spize der Regierung ein solches uu der Geseße entshuldigen wolle, und wie sich die vor T t Abenden abgegebenen Erklärungen mit denen vertruge | einem anderen Orte gemacht worden wären. (Hort, hort)

M beslreite cs‘/, {loß der Redner, „„daß das Gesetz, welches bi

\eductionen auch nicht so beträchtlich- wären, als in dem

\ine-Departement, doch seit dem Jahre 1820 eine bedeutende

i 0 niß möglich geworden seh, obgleich der Bestand der Armee | Hauses niedergelegt werde, ohne demselben ein erflárendeó Stell niht größer gewesen und vielmehr jegt die Zahl der Er könne nicht begreife Üt Und Aemter bei derselben s{ch vermehrt habe; dennoch

n die Ausgaben jeßt 1m 684,000 Pfund Sterl. abgenom- f Die Veranschlagungen für den effektiven Dienst im ge- artigen Vierteljahr belaufen sich auf 806,831 Pfund und

lion bi Ugen für den nicht effektiven Dienst auf 726,210 Pfd. Er

un eine Uebersicht der einzeluen Positionen, und zwar wer-

daß sie Freunde des }

i 2 ! die Aufruhr-Akfte wieder in Kraft treten müsse. fftlichkeit abhelfen; alsdann aber müsse sle silch auch der Noth: | nell,

| auf die Nothwendigkeit

| reduzirt mehr, als im Jahre 1824, und besonders sey die Artillerie für Die Macht ì der Garden zu Pferde müsse vermindert werden, und vor Allem Augenblick ; | lánger auf traft. Sir R. Peel

inte, dergleichen Mittheilungen sollten, um das Publifum !

als Over -: Befehlshaber von | größten Gährung befinde, und wolle man die Zehnten abschaffen,

tges persönlich gegen Capitain Sartorius eingenommen, | rier folgende Bemerkung :

3 Das Haus ging sodann in einen ! (00 ‘dbewilligungs - Ausschuß über,

* frei genug seyn. wo freche und erbärmlihe Personen oft die Feder nur ergreifen, : | sichten abzuhelfen und einem dringenden Wunsch seldst der den

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{ den unter Anderem für die Landmacht 805,961 Pf\d., nämlich } 17,922 Pfd. mehr als im vorhergegangenen Jahre, gefordert ; : für ‘den Stb,

mit Aus\ch{luß des in Oftindien befindlichen, 30,667 Pfund, oder 463 Pfund weniger, ais früher; für die öffentlihen Departements 25,246, oder. 728 weniger.

| Jm Ganzen betragen die Reductionen bei dem effektiven Dienst

15,000 Pfd. Unter den Ausgaben für den nicht effektiven Dienst

| slnd unter Anderem veranschlagt: für Gehalte von Generalen 32,200 Pfd. oder 1550 Psd. weniger, als früher, für Wittwen- ; Pensionen 36,980 Pfd., námlich 36 Pfd. mehr, als früher, für h ei vor ni l Penfionaire von Chelsea 378,579 Pfd. oder 44,583 Pfd. mehr. nderung einträte, ‘könne keine Sicherheit für die Kirche uod | je Ruhe in Jcland ftattfinden, Wenn die Worte „Aufhebung |

Im Ganzen entfteht für diesen Dienst eine Mehrausgabe von 35,131 Pfd. Da der Etat für die Landmacht zunächst zur Be-

i rathung kömmt, so machte Sir Hobhouse einige Bemerkunger j die Zehnten - Erhebung in eine andere Maßregel verwandelt | Pag I T N d ph unen solle, die der Geistlichkeit eine größere Sicherheit verleihe,

) wodurch eine Kollision zroischen ihr und den Landeigenthüs: ; Die Anschuldigung des edlen Grafen | Picklow), daß die vorzulegende Bill in cinem revolutionnairen |

über diesen Theil der Armee. Er erwähnte, daß die Zahl der Linien-Truppen slch im Fahre 1830 auf 69,125 Mann belaufen habe ; im Fahre 1831 jedoch seh es wegen der Unruhen in England für nöthig befunden worden, die Armee auf ihren vollen Beftand zu bringen und dem Effektivbestand also noch 7261 Mann hinzuzufügen ; hierzu

| sehen noch 3256 Mann Truppen gekommen, die von anderen | * Orten nach England zurückkehrten; doch die wirkliche WVernieh- : rung der Truppen sey in der That dieser Berechnung keinesweges

entsprechend gewesen, und er trage daher darauf an, daß der Effeftiv- bestand der Landmacht durch einen Parlamentsbeschluß auf 89,047 Mann festgesezt werde. Sir H. Hardinge, ehemaliger Kriegs- Secretair unter dem Wellingtonschen Ministerium, wünschte dem

jeßigen Kriegs-Secretair Glück zu der großen Geschäfiskunde, die ! | Ankunst des

er bei Auseinanderseßung der Etats entwickelt habe, und sprach die Ueberzeugung aus, daß bei den bekannten Talenten des echs renwerihen Baronets die Angelegenheiten der Armee gewiß auf eine wirksame Weise geleitet werden würden, Sodann empfahl er deu Miniftern, ihre Veranschlagung in Bezug auf die Armee für das folgende Finanzjahr noch vor dem 24. Márz dem Hause vorzulegen, weil dies der äußerste Termin seh, nah dessen Ablauf Sir D: Pars der kürzlich ausgeshiedene Kriegs - Secretair, machte aufmerksam, den Beginn nanzjahres abzuändern, und glaubte, daß in diesem Jahre bedeutende Ersparungen im Armee - Dienst würden eintrec ten fönnen, was erx s{on, als er noch im Ante befindlich geivesen, vorläufiz angedeutet habe. Der Oberft Trench erklärte sl gegen dergleichen Ersparunzen und sprach auch seine Ver-

: wunderung daxüber aus, daß bei der legten Krönung keine Be-

föcderuigen in der Armee ftattgefunden hätten, worauf Lord

| Althorp erwiederte, daß dies deshalb nicht geschehen sey, weil ¿ Comité?s aus und erklärte, daß das Verfahren der Minifter e O w

erfi kurz vorher Beförderungen vorgenommen worden wären. Herr Hune bemerkte in Bezug auf die Vergleichung, welche der Kriegs-Secretair mit den Ausgaben für die Armee im Fahre 1820 gemacht habe, daß d!eselbe vielmehr mit denen im Jahre 1822 hätte angeftellt werden sollen, wo die Armee bedeutend worden sey; jeßt enthalte die Armee 20,000 Mann

den gegentvärtigen Friedens-Zuftand viel zu ftark. dürfe ige Ober-Befehlshaber nicht einen seinem Posten verbleiben; er, so wie dessen

Secretair, sehen von dem Herzog von Wellington eingesegt wors den. (Hort! van Soiten des Sir H, Hardinge) - Hr. Hunt

der jeßige

| meinte, daß jede Reduction in der Armee lächerlich sehn woiirde ; | die in Jrland befiadlihen Streitkräfte könnten unmögli verrine

gert werden, während sich dieses Land der Zehnten wegen i der

so werde die Auflösung der Union sehr bald darauf folgen. Sir

¡ H. Hardinge beshwerte ch über die Unangeme senheit des | Angriffs gegen den Ober-Befchishaber von Seiten Hrn. Hume?s i und meinte, man düurcfe aus Offizieren nicht politische Agenten | h fi [ | machen; selbsi die Generale Fergusou und Anson, die doch be- attorius noch in einer solchen Beziehung zu Großbritanien i

flänbig gegen die Veranschlagungen für die Armee unter dem Ministerium Wellington gestimmt hätten, hätten zu derselben Zeit Regiments-Kommandos erhalten (hört !); nund Hr. Byng sprach die Hoffnung aus, daß Lord Hill an der Spige der Armee verdleiben werde,

| Art | wenn nit der Herzog von Wellington diesen Posten einnähme. h habe die Britische Regierung bei dem ganzen Verlauf des | Í :

(Hort, hört!) Herr Hunt erklärte jedoch, er wolle das Haus jeßt

! nicht weiter belästigen, werde aber später auf eine Verminderung | des Armee - Bestandes um 10,000 Mann antragen. in jest an eine geivissenhafte Neutralität bewahren; auch wür: | 1 wenn Dom Pedro’s Vorhaben gelänge, die Britischen Ju- | : Uhr Morgens,

i L | Nachdem das Haus darauf die beantragten Poften, ohne daß eine Ab- ftimmung stattfand, zugestanden hatte, vertagt: es sich um 23

London, 18. Febr. Der Fürst Talleyrand, der Baiersche und Dônische Gesandte hatten geftern Unterredungen mit Lord

| Palmerfton im auswärtigen Amte. Der Graf von Harrowby | i j | und Lord Wharnclisfe hatten wieder eine lange Konferenz mit r Rob. Peel meinte, der Fall sey vou Wichtigkeit, da durch |

dem Grafen Greh.

Der British-Traveller sagt: „Das Gerücht erneuert sh, daß 25 der fruheren Gegner der Bill zur entgegengeseßten Ansicht übergetreten sehen. Wir haben keine bessere Gründe für diese Angabe in Erfahrung gebracht, als die, wel%e {on frü- her betannt waren. j

Im Courier lieft man: „Als wir gestern von der Entschei:

dung der Griechischen Konferenz in Bezug auf die Ernennung ; eines Deutschen Prinzen für den Griechishen Thron sprachen, meldeten wir, daß die fünf großen Mächte bei der Frage be-

theiligt wären. Dies ift nicht ganz richtig. Nur drei Mächte Großbritanien, Franfreich und Rußland nehmen direkt an der Griechischen Konferenz Theil, und sle allein werden sl dem neuen Sottverain verantwortlich mahen. Der von der Konsfe- renz erwählte Prinz ift der zweite Sohn des Königs von Baiern, Otto. Es ift ein junger Mann von vortrefflichem Charakter und wissenschaftlicher Bildung: da er aber erft 17 Jahr alt ift, so wird ihm rwoaghrscheinlih jede der drei erwähnten Mächte cinen Bevollmächtigten beigeben, um ihn bis zu seiner Großjährigkeit in der Regierung Griechenlands zu unterstüßen.“

Den inneren Zustand Belgiens betrachtend, macht der Co u- „Außer der Unthätigkeit im Handel und der dadurch nothwendig hervorgebrachten Unzufriedenheit er- regt auch der Zustand der öffentlichen Presse großes Mißvergnü- gen, und wir behaupten, daß, wenn König und Minister sl be- haupten wollen, fle die Kammern dahin bringen mt}tn, die Preß- geseße zu ändern. Die Belgier slnd, gleih den Franzosen, noch uicht dazu geeignet, daß ihnen der unumschränkte Gebranch einer so mächtigen Waffe anvertraut werden könnte. Jn England

n den Vereinigten Staaten von Amerika kann die Presse nicht | | den Lebendigkeit der Presse und des geistigen Verkedrs immer

Anders if es aber in Belgien und Frankreich,

um niedrige Partei: Zwecke zu befördern, ‘/

Herr Cobbett ift, wie der Liverpool Albion meldet, in ' Bevor er seine Neise dahin antrat, bat er Hrn, O’Connell, ihm ein Schreiben zum sicheren Geleite zu ? i dig Und auf ihre eigene Verant

Frland angekonnien.

übersenden,

des Fi- !

| t Daß úbrigens für den Ecfolg der Bill | nichts zu befürchten steht, das ift gewiß.“

Die Französische Regierung hat das Tonneugeld für Engli: he Schiffe von 4 Fr. 12 C. auf 12 Fr. herabgeseßt. „Wir haben“‘“, bemerft die Times dazu, „mit Vergnügen diese An- náherung an den Zoll, welche Französishe Schiffe in England bezahlen, wahrgenommen. Dieser gegenwärtige Vortheil und die Annáherung zu einem künftigen liberaleren Syfteme ift der geshickten Leitung des Lord Palmerston und dem Vertrauen zu danken, welhes das Französische Kabinet in das Englishe Mi- nisterium sett. “‘

Die Zeitungen aus St, Thomas vom 7. Januar melden, daß in der Nacht vom 31. Dez. zum 1. Fan. die halbe Stadt durch- eine Feuersbrunst in Asche gelegt worden ist; 6 700

áuser slnd niedergebrannt , und der Schaden wird auf 2 bis 3

illionen Dollars geschäst. Nur ein einziger Mensch ift dabei ums Leben gekommen. Die Flammen wurden in einer Entfer- nung von 40 (Engl.) Meilen gesehen.

Die hiesigen Zeitungen enthalten Nachrichten aus S t. Kitts (St. Chriftoph) bis zum 10. Jan. An diesem Tage

| war der neue Gouverneur der Fasel, General - Major Nicho!s,

im Hafen angelangt. Die Jusei ift zu wiederholten Malen von Erddeben heimgesucht worden, ohne daß indeß irgend ein bedeu- tender Schaden dadurch augerichtet worden wäre. Der Globe fagt: „Man wollte heute in der Cith wissen, daß die Neger von Palmeste- Land in Trinidad sih geweigert hätten, zu arbeiteu, indem sie erkfláct haben sollien, daß sle frei wären, Einiges ift hieran wahr; aber bis zu welchem Grade, das haben wir nicht in Erfahcung gebracht. Viele glaubten, daß fle glei näch der eta Grant für frei erfläct werden würden. ““

Die Cholera macht zum Giück in London fortwährend nur sehr geringe Fortschritte. Es sind dis heute Vèorgen im Ganzen nur 31 Personen erkrankt und 17 gestorben,

Niederlande

Aus dem Haag, 23. Febr. Se. Maj. haben gestern dem Grafen Orloff eine Privat-Audienz ertheiit,

„Ueber die Sendung des Grafen Orloff‘, liest man in Holländischen Blättern, „ist im Publikum noch nichts Sicheres bekannt. Einige Wohlunterrichtete versichern jedoch, daß Se. Excellenz der Ueberbringer eines neues Entwurfes zu einem Friedens - Traftate zwischen Holland und Belgien set, der in verschiedenen Punkten auf eine für uns günstige Weise mo- difizirt seyn soll,‘

Von Seiten der Landbau-Provinzen werden viele Beschtoer- den gegen den neuen Tarif geäußert, und dem wird es zugeschrir- ben, daß er den Generalftaaten noch nicht vorgelegt worden.

Der Minifter des Junern hat dieser Tage eine lang: Kon- ferenz mit erfahrenen Aerzten gehabt, um die Maßregeln zu de- rathen, welche zu nehmen seyn möchten, falls die Cholera do hier im Lande ansbrechen sollte.

Brüssel, 22. Febr. Jn der heutigen Sibung der Repräsentanten-Kammer machte Herr Devaux einen Vorschlag in Bezug auf die Jury, welcher einer Komniisston zugewiesen wurde. Aisdann hielt der Kriegs-Minister eine sehr ausführliche Rede über den Hambrouck*schen Lieferungs: Kon- Nach einer langen Debatte wurde die Berathung über den diesen Gegenftand betreffenden Vorschlag des Herrn Jullien durch 46 Stimmen gegen 30 auf acht Tage verschoben. Der ganze Geset - Entwurf über die provisorishen Kredite wurde hier: näch} mit 77 Stimmen gegen 6 angenommen. Am Schlusse der Sibung wtirde ein Bericht der Kommisslon über die Berg- werke abgeftattet, worin darauf angetragen wurde, daß in den Bergwerks-Angelegenheiten in der Folge der Staats-Rath dur 6 Näthe der Lütticher und Brüsseler Gerichtshöfe ecseßt wer- den und daß man bis na der Revifion der bestehenden Gescte keine neue Konzessionen ertheilen solle.

Der Senat wird si den künftigen Montag, deu 27, d. M., wieder versammeln, um über die Geseze wegen der Civilliste und der provisorischen Kredite zu berathen. Es heißt au, daß man dieser Kammer den Gesetz - Entwurf über den öffentlichzn Unter- richt zuerst vorlegen wird.

Der Bericht, den Herr Dumortier der Kammer über das

| Ausgabe- Budget von 1832 abgeftattet hat, ist nunmehr im Druck

erschienen, Jm Wesentlichen geht daraus hervor, daß die Äus-

| gaben für dieses Jahr um 36,674,355 Fl. giößer schn werden,

als im Jahre 1831. Dies rührt von den Ausgaben für die öffentliche Schuld her, welche im vorigen Jahre nur 2,532,028 Fl, betrugen, in diesem ader 45,239,402 Fl, ausmachen. Die Aus- gaben des Kriegs - Minifteriums sind auf 3,600,000 F!. weniger angeschlagen : eben so fordert der Minister des Junern 2,675,290 Fl. weniger, wogegen der Finanz- Minister eine Mehr: Ausgabe von 201,552 Fl. in Artrag bringt.

Der König wird morgen von Charleroi abreisen; von da bec giebt er sich nach Mons und Tournay. Jun lezterec Stadt wird der König am 25ften d, eintreffen, den 26fsten daselbst verbleiben und am 27ften seine Reise nah Ath fortseßen.

Der General Niellon if gestern in Brüssel angekommen.

Die Enancipation meldet, daß der Leichnam des Bene:

| xal Belliard von Frankreich rekflamirt worden ift und auf dem

Kirchhofe des Paters Lachaise an der Stelle deigeseßt werden wird, die der General früher selb für sih aunsgesucht hat, Man vernimmt, daß die Regierung si{ch dem Plane zu einem Kanal bei Espierre günstig zeigt. Derselbe foll eine Verbindunz mit dem Nord-Departement üder Roubaix eröffnen, Dieses Un-

| ternehmen soll öffentlich und gleichzeitig mit dem Bau des Ka:

nales, welcher die Schelde mit der Lys über Menin odex Cour: tra verbinden soll, versteigert tverden.

Dent

Kassel, 24. Febr. Se. Hoh. der Kurprinz und Mitregent haben dem Staats- und Finanz- Minister von Mot provisoris{ das Justiz-Ministerium mit zu übertragen geruht.

Die Diskussion des Refrutirungs-Gesezes ist von der Stände- Versammlung in threr gestrigen Sißunz beschlossen und das Geset, vordehaltlih der noch ausgeseßten Rev!sion, angenommen worden,

München, 23. Febr. Die hiesige politishe Jeitung fündigt in ihrem heutigen Blatte an, daß sle mit dem Schlusse dieses Monats zu erscheinen aufhören und an ihre Stelle am 1. Márz die „Baiershe Staats-Zeitung‘ mit einer literarischen Beilage, betitelt: „„Baiersche Biätter für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst‘, treten wird. Der Anfündigung zufolge, ist die Staats-Zeitung dazu destimmt, dem bei der ftets wacseiu

fühlbarer werdenden Mangel eines Organs der Regierungs - Anz:

Grundlagen der Verfassung ergebenen Opposliion zu entsprechen. Die- Staats8zeitung wird sh mit äußerer wie mit innerer Polis tik beschäftigen. Jn Absicht anf jene ift die Neaction selbfäg- retung hingewiesen, ¡doch der