widmete, — ein Gefühl, wovon sh. der agweldentighe Beweis in der Korrespondenz des Herzogs mit der Familie Orleans und mit der N v. Feuchères findet ; s was die tesiamentarischen Bestimmungen zu Gunsten dieser Leßterèn betrifft: in Betracht, daß diese Bestimmungen nux Lanyte betreffen, deren Annullirung lediglich dem Haupt- Erben zu Gute kommen würde ; das sonach die Fürsten von Rohan dabei nicht interessirt E „mith n auch kein Recht haben , jene Verfügungen anzu- echten ; : in Betracht überdies, daß .die Gründe dieser Freigebigkeit si aus der Korrespondenz des Herzogs mit der Baronesse geen, und daß schon aus dem ersten Testamente desselben der Wille er- hellt, die Baronesse zu bedenken ; in Erwägung, daß aus allen diesen Thatsachen der Beweis hervorgeht , daß das angefochtene Testament allerdings der Aus- dru des freien Willens des Testators war, und daß die entge- gengeseßte Behauptung, der Herzog von Bourbon habe einen Widerwillen gegen die Familie Orleans gehegt durch ‘die Kor- respondenz des Herzogs und die freundschaftlihen Verhältnisse, in denen er stets mit iener Familie gestanden, widerlegt wird; was ferner das angeführte Faktum betrifft, daß die Baroökiesse von Feuchères den Prinzen beherrscht“ habe ; h in Betracht, daß in solchen Dingen Alles relativ ist, und daß die Gewält, die man auf einen ‘au Körper und Geist gesunden und von einer treu ergebeten Dienerschaft umgebenen Mann, wie cs der Herzog von Bourbon war, ausübt, von dem Willen dessen abhängt, der sich derselben unterwitft; daß im Uebrigen die testa= mentarischen Berstaungen des Herzogs namentlih în Bezug auf die Einseßung eines Erben durch hdhere Motive, als dén Einfluß der Baronesse, veranlaßt wurden, und daß die Baronesse. selbst, indenì sie den Prinzen auf jene Verfügungen hinlenkte, das Bes dürfniß fühlte, ihm, was Pflicht und Konvenienz erheischten, ins Gedächtniß zurückzurufen ;
was die Forderung der Frau v. Feuchères betrifft , ihr die in den beiden Teftamenten von 1824 und 1829 ausgeseßtei Legate auszuantworten : (
in Betracht , daß nur hinfichtlih des Mobiliare von St. Leu und des Schlosses Ecouen Schwierigkeiten obwalten; und zwar hinsichtlich des ersteren: kn: Erwägung, daß eine frühere testamen- tarische Vesumung nur durch cinc spâtere wieder zurückgenom- men werden kann; daß dies aber hier nicht der Fall ist, und daß, wenn in dem Testamente von 1829 ‘über das in dem Testamente von 1824 der Frau von Feuchèrés vermahte Mobiliar von St. Leu keine Rede ist, dies als eine bloße Auslassung, nicht aber als eine Zurücknahme der früheren Bestimmüng, betrachtet werden kann; hinsichtlich des Schlosses Ecouen: in Betracht, daß der Herzog eine besondere Stiftung damit verknüpft hat, wozu es noch einer Autorisation, die noch nicht erfolgt it; dedarf; —
erklärt der Gerichtshof die von den Fürsten von Rohan an- geführten Thatsachen für unzulässig oder ntcht zur Sache gehd- rig und weist sie mit ihrer Klage sowohl gégen den Herzog von Aumale als ‘gegén die Baronesse von Feuchères ab.
Demgemäß verwirft er den Einspruch, den die Fürften von Rohan gegen die Ausführung der Berordming des Gerichts- Präsidenten vom 7. Sept. 1830, wodurch der Herzog | v. Aumale in den Besiß der Erbschaft gesezt werden * sollte, gethan haben; verfügt, daß diese Verordnung unbedingt Wige werde, und verbietet den gedachten Fürsten,- fich in die Verwaltung und Liqui dirung des Nachlasses zu mischen ;
verurtheilt sie, dem Universal-Erben alle Kosten, die durch diesen Einspruch entsianden, zu ‘erstatten ; verordnet, daß der Baron Borel de Brétizel der Baronesse v. Feuchères alle ihr En Legate , bèstehend 1) in ciner baaren Summe von 2 Millionen Fr.7 2) dem Schlosse und dem Park von St. Leu nebst Mobiliare und Dependenzen, 3) dem Schlosse Boissy nebs| sämmtlichen Dependenzen, 4) dem Walde von Montmorency nehst Dependenzen, 5) der Domaine Morfon- taîne, 6) dem Pavillon, den die Baronesse im Palais Bourbon bewohnte, nebfi Dependenzen, 7) dem Mobiligre dieses Pavillons, so wie den im Gebrauch der Baronesse geweneten Pferden und Wagen, — samnit den mittlerweile erhobenen Zinsen und Eiti- fünften artei e, fin-d : Beslb obiger G
erm gt die Barotesse - n den Besiß obiger Gegen- stände zu sehen, und verurtheilt die Nachlaß=Masse des Herzogs, thr die Summe von 2 Mill. nebst Zinsen auszuzahlen ;
behält sich die Entscheidung über das Legat des Schlosses Ecouen nebst Dependenzen vor; ;
weist die Baronesse von Feuchères mit ihrem Gesuche um Konfiszirung der von den Fürflen von Rohan publizirten Ver- theidigungs-Schrift (hier folgt der Titel dieser Schrift) ab;
verweist sîe wegen Konfiszirung ciner anderen unter. dem Titel: „Bemerkungen über den Tod des Prinzen Condé -/ er- schienenen Schriff vor den kompetenten Richter, da das Tribu- nal selbst sih in der Sache für inkompetent erklárt; und
verurthcilt die Fürsten von Rohan zu: sämmtlichen Kosten des Prozesses, so wie zu einer Geldbuße von 50 Fr.,- wegen der Verwerfung ihres oberwähnten Einspruchs.
Gestern trug der Substitut des Königlichen Prokurators, Hr. Didelot, in dem Prozesse, den die Erben des Hrn, Magon de la Ballue und der Graf v. Pfaffenhofen wegen alter Schuld- forderungen an Se. Majefiät- Karl X. anhängig gemacht haben, \seinè Konklusionen vor und betrachtete diese Streitsache aus einem ganz neuen Gesichtspunkte; die Gültigkeit jener Schuld: forderung vollkommen anerkennend, trug er dennoch darauf án, die Gläubiger mit ihren Ansprächen zurückzuweisen, weil jene Summen den ausgewanderten und gegen ihr Vaterland kám- pfenden Prinzen gezahlt worden sehen, die damaligen Geseye aber jede Geldsendung dieser Art untersagt hátten,
Die Anklage - Kammer des hießgen Königl, Gerichtshofes hat endli gestern in der Sache der Anwerbung von“ ehemaligen Schweizer: Gardisten für die Vendée entschieden; vierundzwanzig der Angeklagten sind vor den Assisenhof verwiesen und eine gleiche Sus außer Anklage gestellt worden, er Zeichner Danuuier, der Steindrucker Aubert und der Kupsferstihyändler Delaporte erschienen geftern vor den Assisen ; sie waren angeklagt, als Verfertiger" wnd Verkäufer ‘einer von der Polizei in Beschlag. genommenen Lithogräphie, welche das Budget in der Gestalt eines dickèn Mannes darstellte, dessen Unterleib einem mit Thalern angeflúllten Sacke glich, die Per- son ‘des Königs beleidigt zu häben, indem dle Gesichtszü- ge jener Figur denen des Königs. ähnlich waren. on den Geschwornen für \ch{uldig erklärt, wurden alle drei, jeder zu’ halbjáährigem Bprs und einer: Geldbuße von 500 Franfen, verurtheilt. “Derselbe Aubert und. Delaporte waren noch wegen einer zweiten Karrikatur gerichtlich | belangt, welche ein Pferd mit zwei Reitern“ darstellte; dätunter standen die Worte : Paris, Lyon; sle machen nur einen Sprung (ils ne sont qu’un saut, — ein Wortspiél, das \ich bei der Assonanz von saut und.sot au folgendermaßen fberseßen láßt: sie ma- chen nur einen Narren aus). - Der General - Anwalt Legorrec behauptete, daß die beiden Figuren den Kriegs-Minister und den Herzog von Orleans darstellten, und daß die Karrikatur also das Vergehen der Mete guts gegen ein Mitglied der Königl. Fa- milie fkonstituire. Die Jury sprach’ indessen die Fnkulpaten von dieser zweiten Anklage frei. : j Der-Gazette de France zufolge, ging an der geftrigen brse das Gerücht, daß: nach Briefen aus-Madrid auf das An: uhen des Botschafters Dom Miguels zwei Zufanterie - Negia
menter nah Portugal marschirt wáren, tnd- daß mehrere Garde- Regimenter dahin geschickt werden sollten.
Der National enthält ein ihm vom Professor Lelewel'
fibersandtes Schreiben aus Avignon, worin die 70 dort befindli: hen Polen von der Oa Negierung eine Gewährschaft dafür verlangen, daß man sle nicht gegen die Araber und Be- duinen gebrauchen wolle. e
Jn Marseille sind am 17ten d. wieder einige Ftaliänische Fllichrlinge, unter ihnen der Bataillons-Chef Montalegri, der bei Cesena die Fnsurgenten gegen die Päpftlihen Truppen komman- dirte, augekomnen.
Das Fournal des Débats beschäftigt si{ch heute in ci- nem ausführlichen Artikel mit den statistishen Streite, dér sich Úber die Budgets ver Vereinigten Staaten von Nord - Amerika und Frankreichs zwischen dem General Bernard, Herrn Cooper und dem General Lafayette einerseits und dem Nedacteur der Revue britannique, Herrn Saulunier, andererseits entsponnen hat. Der Leßtere hat nämlich durth gründliche statistische Untersuchun- gen gegen die Anpreisungen des Nord- Amerikanischen Finanz- wesens von Seiten der Erfigenannten darzuthun versucht, daß das Budget der Vereinigten Staaten verhältnißmäßig größer seh, als das Französische, nämlich daß es af auf 406,334,489. Fr. auf eine freie Bevölkerung von 11 Millionen Einwohner be- laufe, was die Durchschnittssumme von 36 Fr. 94 Cent. jähr- licher Abgaben auf den Kopf- ergebe, während diese 1n Frankreich nur 33 fr, 60 Cent. betrage, wobei der Dienst der National: Garde noch mit 109 Millionen Fr. unter den Lasten in Anschlag gebracht sh.
Gestern bemerkte man über der Thúr des Hotels des Nord- amerikanischen General - Konsuls eine Fahne der Vereinigten Staaten mit der Fnschrift: „Washington wurde den 22. Febr. 1732 geboren.‘
achrichten aus Toulon vom 17ten d. melden: „Das Li- niens{hiff „„Marengo‘‘ ist durch \schlechtes Wetter verhindert wor- den, in See zu stehen; nur die Last-Korvetten „Caravane‘/ und ,„Rhone“‘ sind heute nach Civita-Vecchia unter Segel gegangen. Die Nachricht, daß in dem benachbarten la Ballette der Frei- heitsbaum von den Karlisten umgeworfen worden, hat hier einige Aufregung hervorgebracht, und gestern zog eine Anzahl National- Gardiften mit einer dreifarbigen Fahne umher, als der Königl. Prokurator, von einigen Polizei - Agenten begleitet, ihnen entze- genfam, um ihven die Fahne zu entreißen, was ihm nicht ge- lang. Heute sind sechs National - Gardisten verhaftet worden. Das Dampfboot „,Sphinx“‘ ift geftern von Oran, das es am 12ten verlassen, hier angekommen; bei seiner Abfahrt von dort war Alles ruhig, die Araber begingen keine Feindseligkeiten mehr, und inan erwartete die baldige Unterwerfung der einflußreichsten Häupter. Das von dem General Boyer defehligte Corps soll auf 6000 Mann gebracht werden.“
Der Redacteur der Tribune wird in der ersten Hälfte des Márz drei Preß:Prozesse vor dem hiesigen Assisenhofe zu bestehen haben, worunter einen wegen Beleidigung ¡der Person des Kö- nigs. Unter- den zu diesem Prozesse vorgeladenen Zeugen befin- den ih der. Herzog v. Bassano, die Marschálle Soult, Clauzel, Macdonald, Grouchh, die Generale Guillezminot, Dubourg, Pe- let, Lamarque, Sémélé, Frau v. Guilleminot, Hr. Thiers u; a. m.
Großbritanien und Frland..
Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 20. Febr. Herr Dawson führte Beschwerde dar- liber, daß sich die Times in ihren Berichten über die Parla: mentsreden Zuságe gestatte. So habe sie neulich dem Herrn Hunmie einige Worte iu Bezug auf Sir G. Hill in den Mund gelegt, die jener im Unterhause gar nicht gebraucht hätte. Fn der That wurde es auch von Hrn. Hume bestätigt, daß er den Sir G. Hill in seiner Rede nicht genannt habe. — Oberst Evans überreichte die Bittschrift einiger Löndoner Aerzte, die darauf antrugen, daß man amtlich untersuchen und demnächst den Beweis stellen möge, daß die Asiatische Cholera wirks- lih in London herrshe. Herr Robinson nahm diese Gelegen- heit wahr, den Ministern die Nothwendigkeit darzustellen, daß in der That etwas der Art geschehen müsse. Man habe den Be- fehl erlassen, daß fein Schif aus London ohne Gesundheits-At- test absegele, dies thue dem Handel den empfindlihsten Schaden; da nun aber die Cholera, wenn sle überhaupt hier exiftire, sich nihht sonderlich ausgebreitet habe, und da überdies viele Zweifel darüber obwalteten, ob sie ansteckend sey oder nicht, so hoffe er, daß die Regierung bald alle Schwierigkeiten, die dem Handel ia den Weg gelegt worden, beseitigen und so bald als möglih dem
ollhause den Befehl ertheilen werde, den Fahrzeugen bei ihrer
usflarirung vollständige Gesundheits: Atteste zu ertheilen. Herr P, Thomfon (Präsident der Handels: Kammer) erwiederte zunächst, daß, da’ das ehrenwerthe Mitglied- keinen bestimmten Antrag gemacht, auf seine Bemerkungen auch keine beftimmte Antwort ertheilt werden könne. “ Jhm würde es gewiß sehr ans enem sehn, wenn allen ausflarirenden Schiffen vollftändige
esundheits-Attefte ertheilt werden könnten: ehe‘ man jedoch nicht die Gewißheit habe, daß es keine spasmodische Cholera sey, die in London herrsche, würde es gewissenlos vom Geheimen Rath seyn, wenn er- dem Zollhause einen Befehl, wie den als wün- \chenswerth dargestellten, ertheilte. Die dem Handel auferlegte
Beschränkung sey freilih- ein Uebel, jedo ein unter den jebigen
Umständen unvermeidliches. So lange nicht die Aerzte. förmlich dazu autorisirten, würden daher auch keine vollftändige Gesundheits- Atteste ertheilt werden. Als si die erften Spuren der Cholera in England gezeigt, habe es allgèmein große Unruhe erregt, und es sey die Absicht auswärtiger Regierungen gewesen, alle Englische Fahr- zeuge, gleichviel aus welchen Häfen sie kämen, unter Quarantaine zu stellen. Die Britische Regierung habe darauf alle mögliche Vor- stellungen gegen eine so allgemeine Beschränkung gemacht, und nur unter der Bedingung, daß der Stand der Krankheit in England genau kundgemacht werden würde, und nah der VBersi- cherung, daß -sich die Häfen des südlichen Theiles des König- reichs gegen die des nördlihen unter Quarantaine gestellt, hätten die auswärtigen Negierungen, und namentlich Frankreich , Bri- tische aus nicht angesteckten Häfen kommende Fahrzeuge ohne Quarantaine zugelassen. Was die Zweifel anlange, ob die Cho- lera überhaupt in Loudon exiftire, so bemerke er bloß, die Regie-
parteiische Männer um- ihre Meinung befragen „und zwar solche Männer, welche die Krankheit im Auslande selbst beobachtet ; hiernach müsse sie si. richten, nicht aber nah den unmaaßgebli- chen Meinungen solcher Leute, welhe niemals einen ByF era kranken gesehen hätten. Wenn librigens die Krankheit in_ der Hauptstadt micht seh, so werde sti und die Negierung werde gewiß keinen Augenbli danach zu verfahren. Hr, H
dies bald ¿gen müssen, warten, um
ume erklárte, mit der Ansicht úbereinzustimmen, daß es gewissenlos sehn würde, Sgr ige n
Gesundheits - Atteste zu ertheilen ,
[226 die Seuche wirklich Kondon vorhanden seyz er glaube.
edoch, dafi viel unnbthiger
E S TTR C A T E A?
“Betreff der
rung fönne und dürfe nicht anders thun, als geschickte und un-
Lärm gemacht worden, und daß die gegenwärtige Gesundheits: Kommission einen durch nichts Beeren Schrecken über das Land verbreitet habe. Das Land habe, so. scheine es ihm, kein Vertrauen in deren Urtheil und glaube, daß sie nur, um ihre Existenz als nothwendig darzustellen, die Cholera - Geschich: ten im Schwung erhalte. Jn der That sollten dieser Kommis, sion noch einige andere Männer beigesellt werden, und zwar bloj deshalb, weil das Volk die bisherigen Mitglieder derselben sammt und sonders für Kontagionisten halte. Hr. P. Thom: son bemerkte hiergegen, daß sich unter den Mitgliedery der Kommission auch der in Rußland gewesene Dr. Russell befinde, der ein entschiedener Non - Kontagionist seh. Sir R, Peel sagte, die Frage sey nicht, ob die Cholera anfsteckend wär oder nit, sondern ob die spasmodishe Cholera in London sey oder niht. Sey sie wirklich in London, so habe man die Vey pflichtung, den Schiffen die Gesundheits - Atteste zu dre Es würde ihm schr leid sehu, eine gemischte Gesundheits - Kom mission zu sehen, von der die eine Hälfte dieser und die ander Hälfte jener Meinung wäre. Er erinnere sich, daß in Sunder land anfangs nur ein einziger Arzt den Muth gehabt habe, zu! behaupten, daß die Cholera wirklich da sch, daß dieser Arzt des? halb beinahe aus der Stadt vertrieden worden wäre, und dennoch habe er am Ende Recht behalten. Hoffentlich werd, die Gesundheits - Kommission in ähnlicher Weise, ohne sl um die Meinung der Leute viel zu kümmern, zu Werke gehen Lord Althorp sagte schließlich, er hoffe, daß sich. die Krank: heit nicht weiter ausbreiten werde; in diesem Augenblicke habe man jedoch noch fein Recht, dies mit Beftimmtheit zu. er? warten. Hr. Burge wünschte einige Aufflärung über die Insurrection auf. der Jusel Famaika zu erhalten. Die Nachrich: ten, die er erhalten hätte, schilderten den Aufftand als sehr be: deutend und sprächen von der Verwüftung einer ungeheure Masse von Eigenthum. .Er wünsche
——
scheine ihm dringend nothweudig, daß der Kolonial - Secrel tair über den Zustand“ in- Jamaika und über die Plämk der Aufrührer einige Mittheilungen mache. Lord Howidk erwiederte, daß er dem Hause nur sagen könne, daß dik leßten Berichte des Grafen von Belmore an die Regierung vom 6. Yanttar meldeten, daß der Aufruhr zu jener Zeit größtentheils! unterdrückt gewesen sey. Es sey übrigens. unnüß, in die Ein: zelnheiten dieser Sache einzuzehen, da {hon Befehle erlassen! worden wáren, daß alle der Regierung zugekommene Nachrichten" in die morgende Hofzeitung aufgenommen werden sollten Als das Haus sich in einen Ausschuß tiber die Reform-Bill verwandelu wollte, fragte Herr Crofker, ob man sich jevt gleich! mit den Schemata?s oder mit den noch aufgeschobenen Klauseln besháftigen wolle? Das Erstere halte er für unzulässig, weil die Berechnungen, wonach den Burgflecken das Wahlrecht entzogen werden sollte, noch nicht gehörig untersucht worden sehen. Lord F, Russell gad zwar zu, daß die Berehnungen einige Unregelmäßigkei: ten enthielten, die aber auf keinen Fall der Art wären, daß eine Veränderung inden Schemata?s dadurch veranlaßt würde, und es seh deshalb fein Grund vorhanden, die Berathung über die Schemata?s zu verzögern. Herr Croker sagte, daß er sih nat dieser Erklärung der Verwandlung des Hauses in einen Ausschuß widerseßen und auf eine Abstimmung autragen müsse. Diesé fand ftatt, und ‘es ergaben fich für die Verwandlung in den? Ausschuß 112 Stimmen, dagegen 74, also eine Majorität von®
die Regierung dur seine Fragen nicht in Verlegenheit zu- segen; aber es erl
auge eine Hckffnung vorhanden gewesen wäre, daß dies ohne inen allgemeinen Kcieg hätte bewerkstélligt werden können,
Das erfte' diesjáhrige Lever des Marquis von Anglesey in Dublin war sehr glänzend und ungemein zahlreich besucht.
Bei den geringen Fortschritten, welche die Cholera’ in Lon- on mat, gewiunt die Meinung, daß die ‘Krankheit zu voreilig ir die Asiatische_ Cholera ausgegeben worden sey, immer mehr (nhäüger. Die Morning-Post sagt: „Die Besorgniß, welche unbesonnenerweise in der Hauptftadt durch den vernreintlihen [usoruch der Cholera erregt worden if, nimmt in dem Maße h, als sich der gesunde Sinn der Einwohner von seinem ersten Srecken erholt. Wir ziehen aus Allem, was wir vernommen aben, den Schluß, daß, nach gehöriger Untersuchung der Fälle id der wirklichen Thatsachen, Jedermann zu der Einsicht fom- en wird, daß nicht ein einziger Fall der eigentlichen Asiatischen holera vorgekommen ift. Die Krankheit, die sich in London ezeigt hat, ist in dieser Jahreszeit hier immer mehr oder weni- ex vorherrshend.“/ — Am Sonnabend stand eine alte Frau vor em Polizei: Amte in Marhlebone, welche angeklagt worden war, aß sie einen Anfall der Cholera erheuchelt habe, Ein Poli- ¿j¿Beamter hatte sie auf der Straße gefunden, wo sie, von einer
era spielte, um das Mitleid der Umstehenden zu erregen. Auf hrem Schoße hielt sle ein Bündelchen, das die Gestalt eines Findes hatte. Bei näherer Untersuchung ergab es sich aber, aß es nur Lappen waren. Sie wurde nach dem Wachthause ebracht, wo die Cholera sie augenblicklich verließ.
An der Stobörse war es geftern so ungewöhnlich ftill in Beshäften, daß während der ersten Hälfte des Tages auch nicht jn einziges Geschäft auf Rehnung zu Stande kam. Ein sol- her Fall hat während der leßten funfzehn Fahre nur zwei Mal attgeftmnden.
Ueber den Sfkaven-Aufruhr in Jamaika geben die hiesi- en Blätter noch folgende Details: „Es scheint, daß die Nè- er aus den Distrikten von St. James und Trelawnyh das eichen zur Jnstibordination gaben. Am 2. Yan. traf Capitain Emith mit den Rebellen zusammen und zerfireute dieselben nach llen Richtungen; 30 von ihnen wurden getödtet und Mehrere erwundet. Oberst Grignon wurde von einer bedeutenden An- ahl Rebellen angegriffen; dieselben gingen in vier Kolonne auf ine Truppen los. Die Soldaten empfingen die Aufrührer mit nem lebhaften Gewehrfeuer und schlugen sle mit einem Ver- Ust von 10 Todten und 25 Verwundeten zurück. Diese Nieder-
en und die Gefangennehmung einiger ihrer Anführer, welche ugenblicklich vor Gericht gestellt und erschossen wurden, scheint die Sflaven von der Unmöglichkeit, ihren Zweck zu erreichen, Überzeugt
haben, Viele slnd indeß ins Junere geflohen. Bei mehreren er ershossenen Rebellen fand man Schießpulver und andere ennbare Gegenstände, mit denen sie" die Stadt Montegobayh Brand zu sti cken beabsichtigten. Die folgenden Besigungen nd gänzlih uiedergebrannt worden: Ginger-Hill, Pisgah, Fps- ich, Richmoud, Whitehall, Hopewell und mehrere andere, deren amen noch nicht bekannt geworden sind. Es ist übrigens nir- ends“ die Bemerkung gemacht worden, daß die Neger es auf as Leben der Weißen abgesehen hätten. Fhr einziger Zweck cheint die Vernichtung des Eigenthums gewesen zu seyn.‘ — achstehendes ift ein Auszug aus dem Schreiben eines Offi ers in der Lacovia- Miliz an den Herausgeber der Kinagston- hronicle: „Jch halte es für meine Pflicht, Ihnen Einiges
38 Stimmen für die Minifter. Jn dem Ausschusse beschäftigt(über das jeßt unter den Negern herrshende Mißvergnúgen mite sih das Haus mit dem Schema A, das heißt“ mit dem Ver Futheilen. Jch bin ein verheiratheter Mann; meine Diensileute,
zeichniß derjenigen Burgflecken, welche das Wahlreht gänzlih"
verlieren sollen. Die ersten 52 Burgflecklen wurden ohne Abstim: mung zum Verlust ihres Wahlrechtes verurtheilt, Bei dem}
Burgflecken Appleby verlangte Herr Croker die Vorlegung eines Papieres , woraus er darzuthun versprach, daß diesec Burgflecken! aus dem Schema A gestrichen- werden müsse. Lord Fohn Russell versprah, das verlangte Papier morgen vorzulegen, ? Das Haus vertagte sich um 3 Uhr Morgens. . /
London, 21. Febr. Der Preußishe Gesandte und del
MWergeblich seh, die Neger wollten nicht arbeiten.
Oesterreichishe Geschäftsträger hatten gestern Unterredungen mit]
Viscount Palmerston im auswärtigen Amte.
Die heutige Morning-Chronicle meint, daß die Tory
Partei des Oberhauses gewiß viel lieber die Reform: Bill anneh: * men als durch deren abermalige Verwerfung zulassen werde, da 60 neue Pairs creirt werden. Der Globe äußert sch in d selben Bezuge: „„Ueberzeugt wie wir sind, daß der Friede, dit Reform und eine gute Verwaltung lauter Dinge sind, die sl an die Erhaltung des Greyschen Ministeriums knüpfen, können! wir auch nur mit Vergnügen das wachsende Vertrauen wahr? nehmen, das sih zu der Kraft und Stabilität dieses Ministe: riums sowohl in als außer dem Parlamente zu erkennen gieb Sein männliches und freimüthiges Bekenntniß der Eintracht und des Einverslándnisses, die zwischen unserer Regierung und der Franzö: sischen herrschen, verspricht uns die Erhaltung des Friedens. Dil Einschränkungen sowohl als die verständige Revision in dem Shsten! unserer Flotten-Verwaltung, ferner die gemäßigte Entschließung, dit hinsichtlich der Jrländischen Zehenten kund gegeben worden,.gereichen? der Regierung zur Ehre. Was endlich die Creirung von Pairl und die Reform - Bill betrifft, so wird sich die Welt wahrschein: lich binnen sehr wenigen Tagen davon überzeugen können , dass feine Pause flattgefunden, die nicht in einer weislihen Erwägunj der Umfiändeund inder Rücksicht auf alle wahrhaft conftitutionnellt Formen, die man, insofern es nit die National-Wohlfahrt und die drängenden Schwierigkeiten erheischen, so wenig als möglich verleßen will, ihren Grund hatte, ‘“
zungen des Ausschusses über die Reform-Bill beiwohnen. Eil wisse nicht, qb die Furcht vor der- Cholera oder die Langeweilt bei den Berathungen an dieser Saumseligkeit Schuld sey; ab das Land würde sle beschuldigen, ihre Pflicht verleßt zu haben, wenn die Bill mit geringerer Majorität, ,als das vorige Mal ins Oberhaus käme. Der Globe macht auch noch darauf auf merksam, daß das Amendement des Marquis von Chandos il auptstadt-Bezirke nächstens vorkommen werde, und daß man sich ins Ohr raune, daß viele reformistische Mitgliede! für dasselbe ftimmen oder bei der Abstimmung nit zugege! sehn wollten. Da eine Veränderung dieser Art verderblich füt die Bill seyn könne, so flánde zu erwarten, daß Feder sich au! seinem Poften einfinden und durch seine Nachlässigkeit nid! Veranlassung geben würde, daß die Gesinnungen des Landes i ein falsches Licht gestellt werden. ü Die Times und der Globe theilen gegenwärtig das Schreb" ben des Baron van. der Smissen mit (\. Nr. 43 der Staats: Zeitung) und bemerken, daß die darin gegen den Lord Ponsonby“ vorgebrachte Anklage sich ganz einfach dadur zurückweisen lasst, daß das Britische Minifterium aeidiuge gewänsMt Habe, den Hause Nassau die Souverainetät über Belgien zu bewahret (s!
R nag d S E A BTRE T6 R G N V P E T R R A E 1 E DBREN Ga 7E IRARRE 4 U R 1E R A0 C G RUIOMECO, 2 S A SGERE: SSARRI N I Ad: SRO T L L gi R Ave 64
din soll die as Ministerinm glaubt immer n9ch, daß eine
pelhe mir und meiner Familie treu geblieben waren, fuhren bis eyt fort, ihre Schuldigkeit zu thun. Als gestern Abend aber leine Frau eine Magd fragte, weshalb denn eigentlich die Ne- er so. unzufrieden wären, erhielt sle zur Antwort: „,,„„Das ist ie Schuld derer, die den Negern gesagt haden, daß sle frei sind nd doch nicht freigelassen werden sollen.‘““ Als ih am anderen Morgen dem Aufseher auftrug, meinen Negern die gewöhnliche
Arbeit anzuweisen, kehrte er mit der Antwort zurück, daß Alles
Fch begab mich
ihnen und stellte ihnen vor, welche Folgen ihr Ungehorsam aben würde; worauf ih indeß lahend zur Antwort erhielt : „¡Leb? wohl Massa !‘‘‘‘, mit welhen Worten die Neger meine Besizung verließen. Jun der ganzen Umgegend haben die Skla- en auf gleiche Weise ihre Herren verlassen, an vielen Orten ber zuvor alle Gebäude in Brand gesteckt.‘“
Briefe aus Canton vom 21. Oft, melden, daß der
ans el daselbst sich wieder im früheren Zustande befindet. Die Gan
erting des Portugiesishen Gouverneurs von Macao, Fremde n jenem Ort zuzulassen, war zurückgenommen worden. Lord
FWèntink hatte ihm in Betreff Englischer Unterthanen Vorstel-
ngen dagegen gemacht, und in der Antwort des Gouverneurs durde allen Fremden ohne Ausnahme der Aufenthalt in Macao estattet. — Am 23. Juli hat ein Orkan großen Schaden an-
; 5 Englishe Schiffe wurden entmastet, und am fol- enden Tage fand man gegen 1200 Leichname von Chinesen uf dem Wasser s{hwimmen.
Ueber die große, Feuersbrunst in St. Thomas erfährt nan folgendes Nähere: Das Feuer brach' in dem Hause eines derrn Emaúuel Gill aus und griff bei einem heftigen Winde 0 {nell um si, daß alle Anstrengungen, der Flammen Mei- ler zit werden, an der Gewalt der Elemente scheiterten ; 1200 Sebäude: in dem volfreihsten und wohlhabendsten Theile der Stadt liegen in Asche. Der Verluft an Eigenthum in den Ge- äuden beträgt über 3 Millionen Dollars. Das Feuer wurde 1 der Stadt Portorieo, 72 (Engl.) Meilen von St. Thomas,
esehen. Leider sind Gründe vorhanden, zu glauben , daß das
Eben dieses Blatt beklagt sich über die Unregelmäßigkeit,/W mit welcher die reformiftishen Mitglieder des Unterhauses den Si
euer angelegt worden ift. _ Es sind Zeirungen aus Buenos-Ahros bis zum 27. Nvbr. ingegangen. Sie enthalten ein Bulletin des General Quiroga us Tucuman, vom 4, Novbr. datirt, worin dem Oberbefehl8- aber, E; Lopez, Bericht von einem Gefecht abgestattet wird, welches wischen einer Abtheilung der Andes - Armee und den unter den Befehlen des Generals de la Madrid stehenden Truppen ftattge- unden hat, Nach einem 22 ftündigen Kampfe sind die levteren it einem Verluft von 10 Kanonen in die Flucht getrieben wor- den, Der Verluft des General Quiroga war unbedeutend, je- doch hat er den Oberst Juan de Dios Bargos und den Oberst- ieutenant Frontanel verloren.
— — London, 21. Febr. Fcch- kann Fhnen als ziemlich Uverlässig die Nachricht mittheilen, daß, sobald die Reform-Bill dem Oberhause zugesandt seyn wird, mehrere Pairs und Bischöfe don der Opposition dem Grafen Grey ihre Neutralitäts-:Er- lärung einsenden werden. Alle diejenigen Mitglieder des Oberhauses, die nit entweder eine \ olche Zusicherung oder die des Beitrittes zu der Bill förmlich ertheilen, wird das Mini- erium als Gegner der Bill ansehen, und auf diese Grundlage
abi der neu zu creirenden Pairs festgestellt werden. airs è Creirung
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gar nicht nöthig seyn werde, denn durch eine solche Maßregel würde es jedenfalls in eine \{wierige Lage ao iee Maki E es heißt, daß 30 whigistishe Pairs zu verstehen egeben haben, daß “fle sih ‘von ‘einer dergestalt vermehrten Kammer ganz zurückziehen würden. Ein ausgezeichneter ztuir ánti « refor- miftishen Partei _gehörender Pair, der dieser Tage Sr. Moaijeftát dem Könige in Brighton eine Bittschrift gegen die Reform liberreihte, wurde von Sr, Majestät befragt, ob er die Ansichten derjenigen theile, die ihm diese Bittschrift anvertraut hätten? Als der Lord darauf antwortete, daß er die Ansichten der Bittsteller niht sammt und sonders thèile, indem es unter den gegenwärtigen Umständen vielmehr weise sehn möchte, mit den Neformisten einen Vergleich zu treffen und eine Bill zu Stande zu bringen, die beiden Parteien zugleich zusagte, erwiederte der König, es fccue ihn, eine solche Gefin- nung bei derm Lord anzutreffen, „denn,“ fügten Se, Majestät him, „ich bin Reformist und muß mein Ministerium un- terftügen, aber ich wünsche auch, daß die Sache von bei den Seiten in einer gemäßigten nachgebenden Weise des battirt werde. ‘’ — Nicht uninteressant sind die Debatten, die
| Abend i j j roßen Menge Volkes umgeben, auf die täuschendste Weise Cho- | T deen «in Kuttehaiess i Wos: ais dle ‘Thdloraz rin
deren Dasehn ein großer Theil des Publikums jeßt zu zweifeln anfängt, ftattgefunden haben, Sir Rob. Peel bemerkte jedoch sehr richtig, daß man auch in Sunderland, so wie faft überall, tvo sie aufgetreten seh, ihre Exiften; anfänglih bestritten hade. Jn. keinem Falle scheint aber die Seuche hiec den verheerenden Charakter annehmen zu wollen, den sle in Asien zeigt, und den sie anch im nordéstlihen Europa, \o wie in einem Theile Afri- fas, in ziemlih gleihmäßiger Weise bewährt hat.
Niederlande,
Aus dem Haag, 25. Febr, Die Sectionen der zweiten Kammer, die sich jeßt wieder mit Untersuchung des Geseyes zur Befteuerung der Seife beschäftigen, haben es fr angemessen erachtet, daß die Einfuhr der feinen Seife ganz untersagt wer- den sollte, Nächftdem sind auch noch mehrere andere Bedenken in Ds auf den neuen Gese : Entwurf von ihr aufgestellt worden.
Der Graf von Orloff hat geftern Mittags bei Sr. K. H. dem Prinzen von Oranien gespeist.
In einem von Holländischen Blättern mitgetheilten Schreiben aus der Citadelle von Antwerpen vom 21. d, M. heißt es: „„ Wiewohl es scheint, daß die Herren Belgier sich{ch gegenseitig glauben machen, wir würden bald, und zwar binnen 14 Tagen, auf Befehl der Londoner Konferenz, dieses zwar kleine, aber do sehr wichtige Stückchen Terrain räumen müssen, sieht es hier doch gar nicht im Mindeften danach aus; im Gegen- theile sind wir vor einigen Tagen aufs Neue mit Brenn-Material und Fourage, ie uns von mehreren Schiffen zugeführt wurden, versehen worden, Auch haben die Kanonierboote und die übrigen Kriegsfahrzeuge beinahe alle wieder ihre fitüiheren Stellungen eins genommen; von den ersteren sind 12 auf der Nhede stationirt, und von den legteren liegen der „„Komeet ‘/ und das Dampfboot ¡„Suriname“‘“ bei Pyptabak vor Anker. — Jn Betracht der Xad- reszeit ift die Zahl der Kranken unter unserer Besapung (im Ganzen etwa 125) sehr gering zut nennen. ““
— — Amsterdam, 25. Febr. Jm Laufe der verwichenen Woche erlitten die Staats-Papiere zwar keinen erheblichen Preiswechsel; sie waren jedoh durchgängig gedrückt, in Folge des obwaltenden Geld- mangels, aus welchem Grunde auch Geschäfte auf Zeit zu merklich besseren Preisen abgeschtosfen worden sind. Die Einzahlungen in der neuen 5procentigen Anleihe entzichen “dem Verkehr" vieles Geld und machen Leihungen und Prolongationen schwierig. Fn auswdr- tigen Fonds wurden wenig Geschäfte gemacht; nur tin Griechischen Obligationen war einiger Umsaß zu etwas erhdhtem Preise, wozu das Gerücht , daß der Griechische Thron einem Deutschen Prinzen angeboten werden sollte, die Derantanang gegeben hat. — Das neuer- dings eingetretene Frostwetter scheint lähmend auf den hiesigen Ge- treidemarkt cingewirkr zu haben; der gestrige Umsaß war wieder nicht erheblich. Neuer Weizen wurde nicht begehrt, für hdnen alten fan- den sich zu etwas geringerem Preise mehrere Käufer; getrockneter Roggen unter Schloß findet noch immer mäßigen Absaß, ungetrock- neter blieb ohne Begehr; Gerste war bei geringem Vorrath am Markt preishaltend, eben so Hafer. Man zahlte für 129pfünd. ro- then Schlesischen Weizen 310 Fl, für 124pfünd. bunten Polnischen 345 Fl, fúr 122pfünd. dito 385 Fl., für 121 pfünd. jährigen Roftoker 275 Fl., für 132pfünd. Kubanka 285 Fe für 122pfünd. Petersbur- ger 240 Fl.; für 116. 118pfünd. Preußischen Roggen im Verbrauch 190.496 Fl, für 117yfünd. getrockneten unter Schloß bei Kleinig- keiten 175 Fl., für 118. 119pfünd. dito bei Partieen 175. 177 Fl. ; 93. 100. 102pfünd. Wintergersie galt 130. 142.446 Fl.; 93pfünd. feiner Hafer 96 Fl.
Brüssel, 24. Febr. Ueber die Reise des Königs enthält der hiesige Courrier Folgendes: „Um 8 Uhr aus Brüssel abgereist, traf der König um 10 Uhr in Gemappe ein. Er wech- selle in dieser kleinen Stadt nur die Pferde; die Einwohner hat- ten sich fast sämmtlih auf dem Wege aufgestellt und empfingen ihn mit lauten Lebehochs. Mehrere Fenster waren mit dreifar- bigen Fahnen geschmüdckt. Fn Frasnes, dem erften Dorfe im Hennegau, angekommen, wurde der König von den Behörden empfangen. Es waren große Vorbereitungen zu seinem Em- pfange getroffen worden. Alle Bewohner der umliegenden Dorf- schaften firömten nach der Laadftraße. Fn Gosselies waren die- selben Vorkehrungen getroffen, und der König wurde dort, wie auf dem ganzen Wege, mit Enthusiasmus aufgenommen. Das erste Nachtlager hat der König in Charleroi gehalten. Da der Hennegau die einzige Provinz war, die der König noch nicht be- sucht hatte, so hat er slch überzeugen können, daß diese Provinz den übrigen an lebendiger Anhänglichkeit nicht nachsteht,‘“
Hr. Ch. von Brouckère begleitet den König auf seiner Reise nach Mons und Tournai. Er isst gestern Mittag um 2 Uhr nach Brüssel abgereist.
Der General Niellon ist in der vergangenen Nacht wieder nah Gent zurüickgekehrt.
Deutsc{chland.
München, 25. Febr. Se. Majeflät der König haben sich, nah Juhalt des Regierungs-Blattes, bewogen gefunden, dem obersten Kirhen- und Schulrathe, neben den besoldeten etats: mäßigen Räthen, auch eine Anzahl bewährter Universitäts - Pro- fessoren und anderer mit den verschiedenen Abstufungen des öfffent- lihen Unterrichts durch ihre fruhere oder gegenivártige Stellung genau verträuter Männer beizugeben, um mit fkollegialischer Stimme, unter dem Vorsige des Staats-Ministers des Xnnern, den Berathungen über prinzipielle und “organische Fragen des Unterrichts, dann auch jenen jährlihen Sigzungen beizuwohnen, worin die von den Kreis-Regierungen regelmäßig zu erstattenden Schul-Fahresberichte zur Berathung gebracht werden. Unter den solchergestalt zu dem obersten Kirchenrath berufenen Personen be- findet si der K. Geheimerath, General-Konservator der wissen- schaftlichen Sammlungen des Staats und ordentliche Professor der Philosophie an der hieslgen- Universität, Dr, Friedrich Wils
helm v; Schellingz der Geheiitierath, Mitglied der Akademie dex
Wissenschasten, Freiherr v. Moll; der Geheimerath, ordentlithe Professor der Medizin an der hiesigen Universität, De. Walther ; der Direktor der Königl, Hof- und Staats - Bibliothek, Lichtenz thaler, und mèhrere andere ausgezeihuete Gelehrte und Profes: soren. Ferner haben Se. Majestät den Staatsminisier des Jn- nern ermáchtigt, bei einzelnen wichtigen Fragen des öffentlichzen Unterrichts deu Sigungen des obersten Kirchen- und Schulrathes einige ausgezeichnete Männer, und zwar je nah Maßgade der speziellen Frage, ‘aus der Mitte der Universitáts-Professoren, Lyceal- und Ghmnasial: Rektoren und Distrikts: Schul - Jaspek- toren beider Konfessionen mit berathender Stimme beizuziehen. Der Doktor Fr. Ludw. Lindner aus Kurland, welchem, dem Verlauten nach ; die Redaction der mit dem 1ften Márz erschei- nenden Baierschen Staats - Zeitung übertragen" iff, hat vas Fadigenat des Königreichs undo den Charakter ais Legationsrath erhalten. Stuttgart, 25.. Febr. Folgende Königl, Verordnung, bez treffend das Verbot der Konstituirung von Vereinen zur Bera thung landftändisher Angelegenheiten, ist hier erschienen :
¡Wilhelm , von Gottes Gnaden König von Würtemberg. Da die den Staatsangehbrigen verfassungsmäßig zukommende Befugniß, bet allgemeinen Landesangelegenheiten mitzuwirken , wesentlich im dèm Wahlrechte liegt und mit Beendigung der Wahlen erschöpft ist, überhaupt aber die Organe für die Ausübung der politischen Rechte der Staatsbürger durch die Verfassungs-Urkunde bestimmt sind, so kann ohne Verlegung der geschlichen Ordnung und ohne Gefährdung der verfassungsmäßigen Unabhängigkeit der Stände ein neues Glied in den durh das Staatsgrundgeseß festgestellten Organismus nicht eingeschaltet werden.
4 AFCIONIAO verordnen Wir nach Anhörung Unseres Geheimen athes:
Die Konstituirung von Vereinen, welche die Berathung land-
ständischer Angelegenheiten , so wie die Belehrung der Abgeordnete
oder Rücksprache mit denseiben, zum Zwecke haben, is verboten.
Den Polizei-Behdrden wird aufgegeben, dieses Verbot zu haud- haben und gegen Vereine der genannten Art, 100 dergleichen zu bilden versucht werden sollte, ungcsäumt einzuschreiten.
Unser Ministerium des JFnnern is mit der Vollziehung gegetn- nee Verordnung beauftragt. /
egeben, Stuttgart den 24. Febr. 1832. (gez.) Wilbelm.//
(Folgen die Kontrasignaturen.) rankfurt a. M., 26. Febr. Während der verflossenen Woche sind die Oesterreichischen Staats-Effekten, in Folge des Stei=- ens der Fonds in Wien und der günstigen Handels- Berichte aus Paris und Berlin, bei anhaltendem Begehr fast um 1 pCt. besser gegangen ; die 5 proc. Metalliques hoben sih nach und nach von 87 2 874, die 4proc. von 77 auf 771, Bank-Actien von 1358 auf 1368, Partial von 1225 auf 1227/ Loose zu 100 Fl. von 1805 auf 1825 und Polnische Loose von 574 auf 574. — Die Thätigkeit im Ge- schäft mit Staats - Papieren trat gegen Mitte der Woche merklich cin und fand ihre Nahrung besonders in den hdyeren Wiener No- tirungen, welche am 22. Februar Nachmittags hier eintrafen. Von mehreren Sciten, und namentlich in Auftrag bedeutender Kapitali=- fien, erfolgten fiarke Ankäufe von 5- und 4proc. Metalliques, wie auch Bauk-Actien, größtentheils gegen Baar. Die Bemühungen der Batsslers, dieser Richtung entgegenzuwirken , blieben ohne Erfolg. Ein bekannter Spekulant nahm auf ansehnliche Quantitäten 5 proc. Metalliques 4 pCt. Prämie und verband sich dagegen, solche den folgenden Tag zu 87x zu liefern. Jnzwischen erfuhren eben diese Fonds auf den Eingang besserer Rente-Course eine weitere Steige- rung, und da mitbin der Kündigungsfall vorzuschen war und der Nebmer der Prämie die versprochencn Stücke weder besaß noch zu empfangen hatte, so mußte exr solche durch wirkliche Ankäufe beizu= schaffen bedacht seyn. Diese Konjunktur benußten die Spekulanten aufs Steigen so glüdlich, daß die Metalliques momentan die Course von 88 und 787 erreichten. — Fu Zeitkäufen auf mehrere Mo- nate hinaus war es stiller, was st{ch aus dem anhaltenden Geld- Ueberfluß am Plaß erklärt. (Man schreibt aus Paris, daß die Rente so hoch gegangen, weil man keine Verwendung für die großen Vorräthe an comptanten Mitteln habe.) Metall. sehen gegen baar 1 pCt. höher, als auf cinen Monat fixe Lieferung. Hundert-Gulden-Loose waren, wegen der nahen Ziehung, sehr begehrt und stiegen um 2 Fl. pro Stü. Preufische Staats - Schuld - Scheine, Nassausche, Batiersche und Darmftädtische Obligationen sind, in Folge fortwährender Auf= träge von außen her, in lebhaftem Begehr. — Die Holländischen proc. Jntegralen waren dagegen zu weichenden Notirungen eher offerirt, was nicht zu verwundern ist, da sie an der Amsterdamer Börse flau blieben. Polnische und Darmstädtische Loose waren be- gebrt: auch gitigen leßtere um F Fl. pro Stück in die Hdhe. — Jn en Neapolitanischen Effekten fanden einige Umsäße zu steigenden Notirungen statt. Auch in Spanischen wurde Einiges gethan, jedoch war dabet das Verhältniß umgekehrt, indem damit 4! weichenden Coursen abgegeben werden mußte. — Was den Wechselhandel an- langt, so wurden starke Posten Amsterdam, London, Wien und Ber- in aller Sichten geschlossen; diese sämmtlichen Devisen waren ge- sucht, und stehen deren Vorräthe nicht in Proportiovn zu dem Be- darf. Weniger begehrt blieben Hamburg, Paris und Bremen. —
Der Diskonto behauptet sih auf 22 pCt.
Rach schrift. Jn Privat-Geschäften gingen heute (Sonntag) die 21proe. Fntegralen auf 40 zurück. Auch die Oesterreichischen Efe fekten waren cher oferirt, als gesucht; die leßten Course waren 5proc. Metall. 8741, 4proc. 772,
Oesterre,
Wien, 25. Februar. Der Königl. Großbritanische Botschaf- ter am Kaiserl. Königl. Hofe, Sir Frederik Lamb, is von Lon- don hier eingetroffen.
Der als Schriftsteller im Fache der skonomischen Literatur und als Mitglied vieler in- und ausländishen Societäten rühm- lih bekannte Freiherr v. Ehrenfels hat in einem (in der Wiener Zeitung enthaltenen) Aufsaße über die Knochen : Ausfuhr der Engländer aus Deutschland, die R dieses Gegenstandes in landwirthschaftlichèr Hinsicht ausführlich dargestellt,
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Spamwien.
— — Madrid, 15. Febr. Der neue Minifter der aus: wärtigen Angelegenheiten, Graf v. Alcudia, ist am 12ten d. von Turin hier angekommen und wurde am folgenden Tage dem Könige vorgeftellt; geftern Und heute empfing er die Glückwún- sche seiner Freunde und der Beamten seines Ministeriums. Er findet sein Portefeuille angefüllt mit noch unerledigten Sachen, da sein verstorbener Börgánger, Herr Salmon, in der lezten Zeit durch Krankheit am Arbeiten verhindert wurde, und. der Fustizs Minifter, Herr Calomarde, dem das Departement einstweilen - übergeben wotden war, sich auch nur wenig mit den in dasselbe einschlagenden Geschäften befassen konnte, was bei einigen Mits
liedern des hiesigen diplomatischen Corps bereits Unzufrieden- heit ztt erregen anfing, Aus einigen Aeußerungen des nenen Ministers gegen seine Freunde will man \{ließen, das Dom Miguel in ihm einen Beschüßer mehr finden werde.
Portugal. Pariser Blätter melden aus Lissabon vom 8. Febr. :
¡Durch eine auf dem Handelsplage, Terreiro do Paço genannt, ind auf den Quais angesdlagens Bekanntmachung befiehlt dis
Régierung allen einheimischen und fremden Schiffen; diz Kissas