1832 / 63 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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E N B L T F E A SNN "LI E E E E R S EN 1e A N A L N E T Qs P L A E A l N E il e E R E E Si i 24 O v Ries P 2 f " d T OSRTUK: Ra aae a7 E E Gua AM R Se rit adi n eeieaE wo:

bon gegenüber im Tajo liegen, sich ¡u entfernen, weil die Bat- ferieen der Stadt, so wie die des anderen Ufers, ihre Schieß: Uebungen beginnen würden, Die Englischen und Französischen Kriegs- Fahrzeuge haben die Weisung erhalten, ihre Kanonen künftig nur zum Behuf der Signale zu lösen und ihre übrigen Sehieß-Uebungen einzustellen, Das Pia leihe Schiff „,Notre- Dame da Roga if in aht Tagen von Madeira hier angzekom- men; am Bord desselben befindet sich der ehemalige Corregidor der Fnsel mit emigen anderen Passagieren. Den von diesem Fahrzeige mitgebrahten Privat-Briefen zufolge, soll der dortige Gouverneur zwar entschloffen seyn, jeden Angriff abzuweisen, ader an der Treue seiner Truppen zweifeln. Die Nachricht von einer dort ausgebrochenen Jnsurrection hat sich nicht bestätigt. ““

: 3.01.0 0.0, Berlin, 1. Mz. Die, nah der amtlichen Anzeige im beutigen Blatte der Staats-Zeitung in der neuesten Nummer der Gese -Sammlung befindliche Allerhöchste Kabinetsordre vom 5. sebr. 1832, entha!tend die Beflätigung der Fustruction úber das

in Betcesf der Asiatishen Cholera in allen Provinzen des P-eu- : | des Feldjägers und seiner Kameraden, ferner Nettelbecks Leben und

fischen Staats zu beobachtende Verfahren lautet, wie folgt : „Die Erfahrungen, welche über. die Astatishe Cholera , seit ibrer Erscheinung, -in den betroffenen Provinzen der Monarchie stsanmmelt sind, haben zu Nesultaten geführt, die theils eine Auf- hebitig, theils eine erweiterte Beschränkung der Maßregeln be: gründen, welche vor und bei dem Ausbruche der Krankheit ein- geleitet id unter mehreren später verfügten Modificationen b:s- hee in Anivendung gedraczt worden slad, Jch hade in Folge vieser Ecfahrungen darch die von Mir angeordnete Fmniediat- Kommisslon über das fernerhin zu beobachtende Verfahren die- jeaige Jostruction ausarbeiten lassen und genehmigt, welche das

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anderweitige Mittheilungen, wie Jes Romane, Memoiren, Briefe

und sonstige zufdlige Schriften ste darbieten, zu einem lebendigen - Gemälde ergänzen müssen. Wir sehen an den Zeiten, für welche uns diese Art von: Ueberlieferungen ganz fehlen oder doch nur un- genügend vorhanden sind, wie Vieles uns ohne sie dunkel und in unsicherem Zweifel bleibt. Wären aber auch die großen-Gestalten und Ergebnisse für die geschichtliche Si NPA des fortschreiten- den Menfschen- Geschlechts allein hinreichend, so würde do der menschliche Antbeil, der auch das persdnliche Leben, die kleinen, das tägliche Daseyn ausmachenuden, Umstände erkennen will, sich nicht abweisen lassen. Welchen Reiz würde nicht für jeden Historiker das Ta- gebuch cines Fränkischen Kriegers aus der Zeit Karl’s des Großen haben, oder jedes Bruchstúck von :Denkwürdigkeiten eines Mönchs, der mit dem Heiligen Anno von Köln gelebt hätte! Welchen Preis würden wir nicht jür irgend solche Ueverlieferungen aus der Zeit des gro- ßen Kaisers Heinrichs des Voglers gern hingeben! Wir Deutschen wissen den Werth des stillfräftigen Einzellebens wohl zu schäßen, dic eigenthümliche Tüchtigkeit auch des Untergeordneten anzuerken-

weniger als andere Nationen aufzuzeigen, wir haben sie weniger hervorgebracht oder doch weniger bewahrt und gesammelt. * Unsere neueste Zeit indeß verspricht, diesen Vorwurf etwas zu mindern, und bietet uns schon manche geglückte Schilderung des mittleren und unteren Volkslebens dar. ‘Die von Göthe herausgegebene Reihe

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Staats-Ministerium anliegend empfängt, und Jch will, daß, ab- .

gesehen von allen entgegenstehenden Ansichten der Aerzte über

die ¿ur Zeit noch nnerforshte Natur der Krankheit, den Bor- | y d er He schriften dieser unterm 31sten v. M. von dem Chef der Jmme- | în den früheren Kriegsiahren bei seiner

diat-Kommissiou vollzogeuen -Fnftruction von Seiten sämmtlicher

Behörden und aller Einwohner des Staats pünktlich und bei Vermeidung der gescblihen Ahndung nachgelebt werde, weshalb Ich hterdurch ncch besonders festsewe:

1) Wider öffentliche Beamte, welche bei Ausführung und An- wwenbung dec Jnftructiou den Anordnungea derselben vor- säulich oder aus Fahrlässigkeit entgegenhandeln, roird nach den wegen Uebertretung der Amtspfl:chten vorgeschriebenen Untersuhungs-Formen und Strafbestimmungen verfahren,

9) Einshwärzunzen von Gegenständen, deren Einfuhr aus dem Auslande durch §. 23 der Jnstruction untersagt ift,

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| und auch hier dringt das. allgemeine Leben der Zeit noch m

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;

von Lebensläufen und Kriegsgeschichten des Deutschen Gil Blas,

noch andere Schriften solcher Art bezeugen den Werth dieser Richtung.

In einer schon höheren und gebildeteren Sphdre, aber durch- aus eben so auf dem Boden des Persónlichen und Privaten und eben so im Gewande schlichter Narürlichkeit und lievenswürdiger Offenheit, bewegt sich der Fnhalt des kleinen wohlgeschriebenen Buches , welches wir gegenwärtig zur Anzeige bringen. Der Ver- fasser, geboren 1797 zu Múhlhausen, Sohn eines treflichen- Predi- gers, dessen Ernst und Redlichkeit er mit wahrer Pietät rühmt, erzählt seine im Elternhause und auf der Schule verlebte Kindheit

und Jugend mit allen den kleinen, aber dem fnneren Menschen |

wichtigen Zügen und Begebenheiten, welche die ersten Lebens - Er- fahrungen bilden und hîerdurch den Charakter begründen helfen. Im Jahre 1815 wird er, dem Rufe des Königs folgend, was ihm i großen Jugend der Wille des Vaters versagt hatte, Preußischer Jäger, macht die Schlacht von Ligny mit, wird verwundet und kehrt, nach mannigfachem ferneren Wechsel des Kriegslebens, endlich in das elterliche Haus zurück. Nun bezieht er die Universität, zuerst Halle, dann P

tig genug auf ihn ein. Das theologische Studium führt ihn sodann ruhig den vorgezeichneten Weg, ex wird Kandidat und hierauf Pre- diger in dem Kreise des lieben Heimath - Landes. Seinem Béè-

| rufe mit pflihtmäßiger Treue und Thätigkeit folgend, bleibt er

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werden nach Maßgabe der Vorschr:ften im §. 111 der |

Zoll- und Berbrauchsftener-:Ordnung vom 26.- Mai 1818 bestraft, j j

3) Andecweitige Vergehungen gegen die Festseßttugen der Fn- ftrutction sollen als Uebertretung eines Polizei: Geseßes zur Uutersuchung und Weflrasung gezogen und in der Negel mit eier Geldbuße von 10 Rthir. oder 14täzigem Gefäng- nisse geahndet, diese Strafe insonderheit auch auf denjeni- gen angewendet werden, der im Falle des §. 9 der Fn- ftruction von seinem Aufenthaltsorte ohne Paß oder Legi- timations- Karte abreifst ‘und zu solhen Personen gehört, denen der Yaß oder die Legitimatious-Karte nicht ertheilt werden dürfte.

4) Ausnahmen vou dieser Regel (Nr. 3.) fiaden statt, und es foll eine Geldbuße von 10 bis 50 Rthlr. oder Gefäng: n11ß von 14 Tagen bis 6 Wochen gegeu diejenigen erkannt werden, mwelche die ‘im §. 5 angeordnete Anzeige eines Kroufheits- oder Todesfalls unterlassen, wenn iynen bes fannt war, daß der Kranke an der Aftatishen Cholera ge-

litten, gegen diejenigen, die mit Verlegung einer von der ;

Behörde augeordneten Kranken: Jsolirung den Vorschriften

der §9. 13, 14 zuwider handeln, unnd gegen den Schiffer,

der die im §. 24 anzeorduete Anzeige vom Ausdruche der

Llsiatischen- Cholera auf seinem Schiff unterläßt, die Qua-

rantaine verleßt oder sonst die Vorschristea in den §§. 29,

30 übertritt. j

Die von Mir genehmigten Minifterial:E.lasse vom 5, April und 1. Funi v. J., die nachträglichen Bestimmungen der Jm- mediat- Kommission vom 5. und 22, August, 12, Septembver, 7., 16. und 25. Oftober v. Y., so wie Meine wegen der Legiti- matiois- Karten ergangene Ordre vom 6. Juni v. F, und die darauf bezügliche Ministerial- Verfügung von demselben Taae, weren, m so weit sie in die Justenction vom 31ften v. M. nicht ansdricklich. wieder aufgenomr-en sind, aufgehoben und außer Mecast gesckt. J beauftrage dos Staats - Ministerium, gegenwärtigen Erlaß nebst dex Fnsteuction ‘und deren: Beilage durch die Gesebsammiung tend durch die Am!sblätter der: Ne- gierungen zux öffentlichen Kenntniß- zu bringen. __ VBerlin, den 5, Februar 1832,

(gez) Friedrih Wilhelm.

Aa das Staats - Minifterium.“

Ans Stettin vom 27, Febr. wird gemeldet: Fm hie: fizeu Handel war es während der verflessenen Woche schr still. Die neue Belegung des Stromes mit Eis hemmte den Wasser-

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verkehr, und nach den eingegangenenen Nachrichten soll sowohl : der Swinestrom aus gleichem Grunde nicht fahrbar scyn, als |

sich auch in Haff mehrere feste Eisbrücken bcfinden.

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Bom 20, bis zum 21. Febr. waren in London 7 Perso- uen an der Chlera erkrankt, 2 geflocbên umd 1 genesen. Jm Ganz: slud bis jegt 40 Personen erkrankt und 21 gestorben, Fn Glasgow erfcranften am 19, Febr. 19 Personen, genasen 12 und ftarb keine.

Jn den sleben Tagen vom 17. bis 24. Febr. Mittags slnd in der Stadt und in den Vorstädten Wiens zwei Personen an der Cholera erkrankt, wovon eine geftorben und die andere gene-

sen ift.

Literarishe Nachrichten.

Wanderung durch Vaterhaus, Krieges: Lager und Akademie zur Kirche. Mittheilungen aus dem bewegten Leben eines evangelischen Geistli- chen. ' Magdeburg, in Kommission bei Wil- helm Heinrichshofen, 1832. 8. 3 :

Die Geschichtschreibung liefert uns von großen Begebenheiten und Thaten eobonlich nur ein unvollständiges Bild, das wir durch

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: eignisse geweckten Geistes- und Gemüthsfkräfte

| vereint all sein-Denken und Trachten si

rastlos bemüht, auch die weltlichen Verhältnisse Überall aufmerksam zu betrachten und, so viel er vermag, zum Guten hinzulenken. Sein Wirken erweitert sh fruchtbar, die in ihm durch die erlebten Er- ( nden des Stoffes in der nächsten Umgebung, den Sinn und die That eines tüchtigen, wohlgesinnten, seinem Könige und Lande innig anhäng- lichen Mannes darzuthun. “Als durch die Ereignisse des Jahres 1839 neue Unruhe über die Völker kommt und auch sein geliebtes Vaterland einen Augenblick neuer Kriegsgefahr ausgeseßt scheint, in dem hohen Gedanken, für den geliebten König und das wohlgeordnete Vaterland jede Kraft anzufirengen. Aus seiner Denkart und seinen Verhältnissen ging eine kleine volksmäßige Schrift hervor: über die nothwendigen Eigenschaften eines tüchtigen Schulzen oder erstenOrts- Vorstehers, worin dieser, Gegenstand mit. praktischer Kenntniß und in einer lôblihen Gesinnung frommer Nächstenliebe und redli= cher Pflichttreue gründlich erdrtert ift. -Die kurze Lebensbeschrei-

genug

bung is gleichfalls etn Erzeugniß der Erholungsstunden dieser Zeit :

und nicht minder mit praktischen Bemerkungen aus dem bürgerli- chen und amtlichen Leben angemessen durchflochten. Wás nun aber unseren wackeren Verfasser vor Anderen auszeich-

! net, mit denen wir ihn literarisch zusammenstellen dürften, das ift

die nicht abenteuerlihe und zufällige, sondern feste und unwandel- bare innere Richtung, die durch die besten und reinsten Antriebe PAMmINg. bege bleibt. Er i ein schònes Beispiel derjenigen Bildung, Vaterlandsliebe, Unterthanentreue, die wir im Deutschen Mittelstande gern überall verbreitet und wirksam wünschen, und die namentlih unserem Vaterlande als eine tiefe Kraft inwohnen, auf welche in Zeiten des Dranges immer zu zählen seyn wird. Mit Recht begrüßen wir daher eite Erscheitung, die in ihrer Anspruchs- losigkeit uns gleichwohl cin erfreuliches Zeichen ist, und die wir als ein solches jedem Leser empfchlen. V.

Meteorologischè Beobachtung,

1832 Morgens B Abends A eiumaliger 29. Februar 6 Uhr. 2 Uhr. 19 Uhr. | Beobachtung. Lustdrud . . . [338,7 Par. |338,9"” par. [339,4 Par. Luftwärme . . | 4,7 ©° ar 138 2,8 9 ar 133 0,4 ° A A Dai : Uw R. |— fe R. |— “Ai N. L unfisättigung| 97 pCt. | 63-pCt. | 79 pCt. Wetter .…. . | nebelnd. | sonnig. | sternhell. Subaane Wind... ., O. SO. SO. C Y Wolkenzug . —_ SO. jag

Königlihe Schauspiele.

öreitag, 2, März. Jm Schauspielhause: Das Bild, Trauer- spiel in 5 Abtheilungen. (Mad. Vettexr: Camilla, als Gastrolle.)

Sonnabend, 3. März, Fm Schauspielhause: Richards Wan- derleden, Lustspiel in 4 Abtheilungen. Hierauf: Er amüsirt sich doch! Lokalposse in 1 Aft.

Jm Konzerct-Saale des Schauspielhauses: Sußhscriptionsball,

Sonntaa, 4. März. Jm Opernhause: Die s{öne Múllerin, Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Paesiello. Hieraus: Die jungen Penslonairiunen, komisches Ballet in 1 Akt,

Im Schauspielhause, Zum erfienmale: Gute Miene zum bösen Spiel, Posse in 1 Akt, von E, Raupach. Hierauf: Krci- tif und Autifkcitif, Lufispiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupach.

Moutag, 5. März. Jm Opernhause: Fernand Cortez, große Oper in 3 Abtheiluugen, mit Ballets; Musik vou Spontini. (Hr. Riese: den Oberpriefier, als Gasirolle.)

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

S atr R O V R P E S E E AMA din 2m Ae 2A: V

Königstädtisches Theater, Freitag, 2. März. Zum erstenmale wiederholt: Doktor

Fauft’s Vetter, burlesfer Fafinaczts-Galimathias von L, Angely. Im erften Afte ziemlich albern, im zweiten sehr überraschend, im dritten ret ergößlich, Die Musik ift voni Herrn Konzertmefkster Léon ‘de Saint Lubin; die neuen Decorationen und Maschine- rieen sind von Herrn Noller, ;

Akten, Hierauf: Der Kalkbrenner, Posse mit Gesang in 1 Akt,

S R a T MCS R R OAR A 2: E pi I T B T E ‘C VEE H E I PA P) S550

nen und ausbildend zu erhdhen; aber Denkmale desselben haben wir |

Sonnabend, 3, März. Der Staatsgefangené, Posse in 2

St. -Schuld-Sch | 4 | 94 | 932 JOstpr. Pfandbrf. | 4 | 994 | 9 Pr. Engl. Anl. 18] 5 [102 140154 }Ponun. Pfandbrf.| 4 | l Pr. Engl. Anl. 22] 5 [1014 [1011 IKur- u. Neum. do.| 4 |4052 10 Pr. Engl. Obl. 30/ 4 | 877 | 872 VSellesische do. - | 411052 Kurm. Obl.m.L.C.| 4 | 93 IRkst. C.d.K-u.N}—| Neum. Int. Scli. do.| 4 | 93 12. Sch. d. K.- u. N|— | 59 Berl. Stadt-Obl. | 4 | 951 | 95 Königsbg. do. 4 1 94 ; Elbinger do. 43| {94 Holl. vollw. Duak.|— | 181 Danz. do. in Th.|—| 35 | 341 Neue dito. 191 Westpr. Pfandbr.| 4 | | 96# WFFriedrichsd'or Grofshz. Pos. do,! 4 | | 982 Disconto... W echsel- Cours. Amsierdam 250 Fl. Kurz Q He L E N 250. Fl. 2: Mi. Babu. f 204 uet id 300 Mk. [Kurz 1535 A, 2E Quas 0 dz0a y 300 Mk. |2 Mt. 1522 London... oitas hie 1 LStl 13 Met. 6 291 M L Oder T I d 300 Fr. |2 Mt. 821 Mien An 20 Xe i id 150 FI 2 ilt. 1047 MUCSNS ao ede R ait e neur 150 Fl. [2 It, 1047 R is a E R 100 Thl. |2 Mt. METDRIE A 1 0 L s 100 Thl. [8 Tage ‘1031 Frankturt a M. WZ 150 Fl [2 Mt. 1032 Petersburg BNi, Ar 100 Rbl. [3 Woch. f 3014 Mean C A N c Ad 600 Fl Kurz

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Berliner Börse. Den 1. März 1832.

ÁAmil. Boudet.auül Geld - Cours- Zettel. (Preufss. Co

| Zf.|Brief.| G4

Zf |Briuéf.|Geld.

Nicht- Amtliche Cours- Notizen.

Berlin, 1 März. (Ende der Bön

Oest. 58 Met. 901. 48 do. 802, B.-Actien 788. Russ. Engl. 100

do. Holl. (183O) —. oln. Pfbr. 825. do. Part. 572. Nied. wirk]. S2 40%, do. 65 Anl. 92. Neap. Engl. 833, do. Falec. 741. M

Amsterdam, 25. Februar.

Nied. wirkl. Sch. 392. K do. 753. Oest. 58 Met. 814. Russ. (v. 1825) 88, Neap. Fale. 71

erichts -: Assessor Ludwig Simons MWrofurator am Landgerichte zu Düsseldorf zu ernennen gerttht.

Kanz - Bill, 15. 68 Anl. 902. 58 n

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Kteis-Deputirten F u- us Bernhard Richard von Erdmannsdorff zu Weißig i Hoyerswerda die Kammerherrnwürde zu ertheilen geruht,

Se. Königliche Majeftät haben den bisherigen Appellations- zum vierten Königlichen

Fhre Königl. Hoheiten der Erb-Großherzog und die

rb-Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin sind

u Ludwigslust hier angekommen und auf dem Königl. Schlosse die für Höchstdieselden in Bereitschaft geseßten“ Zimmer ad-

stiegen. Se. Hoheit der Herzog Albrecht von Mecklenburg-

j bchwerin ift von Ludwigsluft hier angekommen.

Der Ober - Landesgerichts - Referendarius Bindewald if

Fm Justiz-Kommissarius bei den Untergerichten im Bezirke des

andgerihts zu Eisleben, mit Aus\{luß des Landgerichts selbs d mit der Anweisung seines Wohnorts in Hettstädt, bestellt orden. : ;

Heute wird das 6te Stück der Geseß- Sammlung ausgege-

b n, wélhes enthält: unter P Fe, 1344.

die Allerhöchfte Kabinets - Ordre vom 11ten v. M,, wegen Regulirung des Cautionswesens für die Staats-, Kassen- und Magazin-Beamten; : 1345, die Declaration des §, 30. des Gewerbesteuer - Ge- seßes vom 2. Nov. 1810. D. d. vom 19ten und

ÿ : 1346, die Allerhöchste Kabinets - Ordre vom 25sten v. M.,,

London, 21. Februar.

35 Cons. 823... Bras, 454. Dän. 661. Griech. 2514, Niederl. 4 Russ. 992,

St. Petersburg, 22. Februar.

Hambarg 3 Mon. 943... Silber-Rubel 3681 Kop. 6 Inscripli nen 113}. : |

W arschau, 26 Februar. Pfandbriefe 873. Part.-ObI. 360. Russ. Assign. 178 180.

Paris, 24. Febr. Die Deputirten: Kammer s gesteru ihre Berathungen über. das Budget des Handels - Mi steriums fort. Jm 5ten Kapitel werden 27,458,000 Fr. für d Erhaltung der sogenannten Köuiglichen Landstraßen, so wie d Brücken, Fähren und der Háfen, verlangt, Die Kommissi \{hluz eine Ecsparniÿ von 150,000 Fr. auf die Häfen zu Di kirchen, Calais, Dieppe und St. Fean de Luz vor; der Antr wurde indessen verworfen. Dasselbe Loos hatte eine Proposlitit des Hrn. Réallier- Dumas, welcher einen Zuschuß v 100,000 Fr. zur Verbesserung der Chaussee von Paris über Ly uach Antides in Vorschlag brachte. Hr. Lherbette glaub daß die Kosten des - Chausseebaus sich bedeutend verminda würden, wenn man: das Militair dabei beschäftigte. Der A trag hatte feine weitece Folgen, und das Z5te Kapitel wun zuleßt unverkürzt bewilligt. Jm folgenden Kapitel werd! 2,870,000 Fr. für das Beamten - Personale der Brücken- Chaussce-Verwaltung in Ansaß gebracht. Hr. Fousselin hier auf eine Ersparniß von 18,000 Fr. an, die indessen ke Unterstüßung fand. Dagegen gingen zwei andere Reductio! Vorschläge der Kommission im Betrage ‘vön 12,000 und 19, Fr. durch. Das 7te Kapitel (Bergwerke, 434,000 Fr.) wun gleichfalls auf den Antrag der Kommission, um 50,000 Fr. máßigt, das 8te Kapitel (Zuschüsse des Staats-Schayes zu ofe lihen Bauten, 10,400,000 Fr.) dagegen unverkürzt bewilligt.

Die Fürsten von Rohan, welche ents{hlo}en find, durch 4 Instanzen umserer Geseßgebung gegen da8-geftern gegen sle fállte Urtheil des hiesigen Tribunals erfie&?6ftenz zu appellit hatten heute eine mehrstündige Konfereiij 9 „ihrem Advokat Hrn. Hennequin, dem slch noch einige deédalSezeichnetsten hi sigen Advokaten beigesellt hatten. Es wurde eine Denkschrift «| gefaßt, welche die zur Begründung des Appellationsgesuchs di nenden Einwendungen gegen das Urtheil enthält, Dieser - int essante Prozeß wird also die Aufmerksamkeit der Gerichte, “so nl die des Publikums, noch lange Zeit besháftigen. |

Mehrere Mitglieder des hiesigen diplomatischen Corps folg

den Verhandlungen unserer beiden Kammern mit großer Au merksamkeit; einige derselben haben den Pairs Glückwünsche ül den Ausfall der Sivung vom vorigen Dienstag übersandt. Gestern hielt ‘das diplomatishe Corps eine Konferenz b dem Prásidenten des Minister: Raths. ; Die Botschafter von Rußland und Spanien fertigten ae P der Erfiece nach St. Petersburg, der Leßtere nal ondon, ab. )

Paris, 24. Febr. Z5proc, Rente lin cour, 97. 25. Zproc. lu cour, 66. 80. 5proc, Neap, fin cour. 78, 5prôc. Span. Reut! perp, 534%. 5proc. Röm, Anl, 794. Z5proc. Belg. Anl. 752.

Frankfurt a. M., 27, Fedr, Oeflerr, 5proc. Metall, 87! 87%. Aproc. 7713 774 23proc. 451, 1proc, 192, B. Bau Actien 1367, 1365, Part. - Obl. 123, 1222, Loose zu 100 183, 1822. Poln. Loose 572, 575,

Redacteux Foh n. Mitredacteur Cottel. / L i

Gedrut bei A. W. Hayn.

E L E E O

P S E e t O

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Neueste Nachrichten. 4

womit der Haupt-Finanz-Etat für das Jahr 1832 publizirt wird. - Berlin, den 3.- März 1832. Gesez-Sammlungs-Debits-Comtoir.

Angekommen: Der Kaiserlih Oesterreichishe Kabinets- purier Steidel, von Wien,

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

draukreiech,

Deputirten-Kammer. Sigung vom 23. Febr. Nachtrag.) Auf das 5te Kapitel des Budgets des Handels- inisteriums im Betrage von 27,458,000 Fr. für die Königl. erstraßen, Brücken, Fähreu und Häfen hatte auch noch Herr guis eine Ersparniß von 465,000 Fr. in Vorschlag gebracht, runter 100,000 Fr. sür den Quai längs der Elysäischen Felder d 150,000 Fr. für den Quai Pelletier. Beide Summen, be- fte Herr Auguis , müsse die Hauptstadt aus eigenen Mitteln geben, da der Quai an den Elysäischen Feldern nicht als 1e große Landftraße betrachtet werden könne, die Departeméènts er gar fein Juteresse dabei hätten, ob der Quai Pelletier 6 Fuß iter gemacht werde, oder uicht. Nachdem der Graf Dela- rde diese Ansicht widerlegt hatte, wurden sämmtliche Vors läge des Herrn Auguis verworfen, Herr Lherbette klagte er den schlechten Zustand der Landstraßen und suchte, obgleich n von allen Seiten den Schluß der Debatte verlangte, in einem sführlichen Vortrage zu beweisen, welche Vortheile es gewähren irde, wenn man das Militair bei dem Chausseebau beschäf- te; er berief sich dabei auf das Beispiel Roms, das mit sei- 1 Heerschaaren die Welt erobert und es gleichwohl nicht ent- rend für dieselben gefunden habe, sich ihrer in Friedenszeiten „dem Straßenbau zu dedienen. Der Königliche Commissair, rr C. Dupin, wollte es nicht wahr haben, daß die Chaus: fn in Frankreich si. in-einem so {lehten Zustaude befänden, d berief sich dieserhald auf den von ihu im vorigen Jahre er- tteten Bericht. Hr. -y. Tracy rief dem Redner zu, er würde er gethan haben, ftatt, dessen selbst eine Reise zu machen, so rde er sih vom 45 entheil überzeugt haben; und Hr. Lau- nece‘fügte hinzu mtlihe Deputirte würden, nah den von en gemachten «- jahrungen auf ihrer Reise zur Hauptstadt,

Behauptung des Herrn von Tracy bekrástigen kön: n, Auf das 6te Kapitel (2,870,000 Franken an Be- dungen für das Beamten - Personale bei der Brücken: d Chaussee - Verwaltung) verlangte Hr. Fousselin eine Er- arniß von 18,000 Fr.; namentli wollte er die Einnahme des neral-Secretairs Hrn. Legrand auf 1500 Fr. herabgeseßt wis: . Da Hr. Jousselin, der selbst eine Zeit lang Juspektor der rücken und Chausseen war, für einen persönlichen Feind des n, Legrand gilt, von dem er sich aus seinem Posten verdrángt ubt, so fand der Handels-Minister sich dur diesen Um- nd zu der Bemerkung bewogen, er könne nicht wohl begreifen,

W, wenn man einen Streit mit einem Beamten gehabt, man

) dadurch für befugt halten könne, auf eine Herabseßung des halts desselben anzutragen. Hr. Fousselin redete slch damit aus, ß sein Antrag nicht die Person, sondern den Posten betreffe ; er lasse n Talenten des jeßigen General:Secretairs, der es vielleicht morgen Ht mehr sehn werde, volle Gerechtigkeit widerfahren, und eine

tsönlichkeit sey bei seinem Antrage nit im Spiele. Sämmt-

)e Reductions- Vorschläge des Hrn, Fousselin wurden indessen worfen, Nach der Annahme zweier anderer, von der Kom- son beantragter Ersparnisse von zusammen 31,200 Fr., ging u zu dem 7ten Kapitel über, in welchem für die Bergwerke 4,000 Fr. ausgeworfen sind, und das, gleichfalls auf den An- 2g der Kommission, eine Reduction von 50,000 Fr. auf die esoldungen des Personals des Bergwerks -: Conseils erlitt. Jn m Lten Kapitel wurden 10,400,000 Fr. an Zuschüssen des

Allgemeine

Berlin, Sonnabend den zten März

Preußische Staats-Zeituna.

Staats-Schages zu öffentlihen Bauten verlangt und, nah Be- seitigung eines Amendements des Grafen v. Bie uns verkürzt bewilligt.

Paris, 24. Febr. Der König ertheilte gestern dem Bels gishen Gesandten, Herrn Lehon, eine Privat die Der ge- ftrige Ball in den Tuilerieen war schr zahlreih besucht und fiel áußerst glánzend aus; er begann um 9 Uhr Abends und endigte um 4 Uhr Morgens.

Der Englische Botschafter, Feier des Geburtstages Jhrer land, einen glänzenden Ball,

Der Temps sagt: „Man glaubt, daß die Diskussion über das Budget des Ministeriums. der auswärtigen Angelegenheiten náchsten Montag beginnen werde. Bis dahin will man sh in Stand seven, auf die Angriffe der Opposition zu antworten, und dennoch herrscht noch immer dieselbe Unentschiedenheit über alle Punkte, Spanien intervenict in der Portugiesischen Angele- genheit, dies {eint in Madrid festzustehen. Das Engli: sche Kabinet opponirt dagegen und ‘hat eine Note an die Spanische Regierung geschickt. Der Charakter der leyteren ist aber von der Art, daß wenig Hoffnung dazu vorhanden ist, es werde von seinem Entschlusse abstehen. Welches Zwangsmiittel ließe slch übrigens anwenden? England kann eine Flotte in den Tajo senden und si auf den Casus foederis berufen ; es ift aber nicht wahrscheinlich, daß es faktish interveniren und eine Partei ergreifen werde. Man erinnere sich des Spanischen Krieges von 1823 und der ohnmächtigen Drohungen Cannings. Frankreich kann sich der Einmischung Spaniens ebenfalls widerseßen; von da aber bis zur Sendung einer Armee über die Pyrenäen ist noch weit, Wahrscheinlih wird man sich also auf Demonsira- tionen beschränken, und Spanien wird zuleßt thun, was es will, Dieselbe Ungewißheit herrscht hinsichtlih der Ftaliänischen Expe- dition, deren Zweck wir nicht recht begreifen; man ift versucht, zu glauben, daß mehr eine parlamentarische, als eine politische Absicht dabei vorwalte.‘/ ;

Der Cassationshof wird heute über das Appellations-Gesuch der Mitglieder des Vereins der Volksfreunde, Blanqui, Thouret, Raspail, Bonnias und Gervais, gegen das Urtheil des Assisen- hofes, wodurch sie, ohne Theilnahme der Jury, wegen Beleidi- gung der Perfon des Königs und Beschimpfung des Gerichts während der Verhandlungen zu starkea Geld - und Gefänguiß- strafen verurtheilt wurden, entscheiden, Der General-Prokurator, Herr Dupin d. Aelt., wird in dieser Sache das Woct nehmen. für Advokat Cremieux wird die Vertheidigung der Appellirenden ühren.

Der Deputirte Herr Berryer ift von hier abgereift, um vor den Assisen von Fontenay einige der Chouanerie beschuldigte Jn- dividuen zu vertheidigen.

Herr Charbonnier de Lagttesnuerie , ehemaliger Offizier und einer der Eigenthümer des Courrier de l’Europe, der wegen Ver- dachts der Theilnahme an dem Komplott der Prouvaires-Straße verhaftet und dann wieder freigelassen worden war, ist aufs neue festgenommen worden.

Herr Eduard v, Cadalvène ift von einer dreijährigen wissen- schaftlihen Reise nah dem Orient hierher zurückgekehrt. Nachs dem er Griehenland und Aeghpten bis zur fünften Katarakte des Nils durchreift, besuchte er Syrien und Klein-Aslen, Ec ist im Begriff, eiue Beschreibung seiner Reise herauszugeben, die manches Juteressante verspriht. Unter den merkwürdigen Ge- genstánden, die er mitbringt, befinden slch 150 goldene Medail- len, welche für einen Theil der dem Münz- Kabinet entwandten Ersab bieten.

Die National - Garde von Douai hat in einem Schreiben an den dortigen Maire darauf angetragen, daß sie von dem af- tiven Wachtdienst entbunden und daß überhaupt der Dienst der National: Garde auf einmonatliche Musterung beshránkt werde, da bei der Fortdauer des Friedens. die fortwährenden Revüen und Paraden und der beschwerlihe Wachtdienst vollkommen überflüssig wären, die zahlreihe Garnison für die Erhaltung der Sicherheit vollkommen hinreiche und die Bürger wichtigere Dinge zu thun hätten, als ihre Zeit in den Wachtftuben zu verbringen. Die Städte Maubeuge, St. Omer und Avesnes haben ähnliche Erleichterungen des Dienstes nachgesucht.

Der Courrier de l’Europe giebt folgendes Verzeichniß der Spanischen Streitkräfte, welche nöthigenfalls zur Unterftüßung Dom Miguels destimmt sind: „8 Regimenter Linien: Fnfanterie, 12,000 Mann; 4 Jäzger- Regimenter, 6000 Maunz 2 Kavallerie: Regi- menter, 2000 Mann; 8 Regimenter Provinzial - Milizen, 8000 Mann; die Eliten-Compaguieen der rohalistishen Freiwilligen von Galizien, Eftramadura und Alt-Caftilien, 8000 Mann; 6 Schwa- dronen Garde- Kavallerie, 1290 Mann; das dritte Garde-:Jnfan- terie:Regiment, 2000 Mann; 5 Batterieen, jede zu 6 Geschüßen, 400 Mann; im Ganzen 39,600 Mann. Ober- Besehlshaber ift der General» Lieutenant O’Donnel, General: Capitain von Alt- Castilien, zweiter Commandeur der General Rodil,‘

Seit die Regierung Maßregeln gegen die XYnvaslon der Cholera trifft und die hiesigen Stadt - Behörden sih mit Sani- táts - Maßregeln beschäftigen , gewinnt die Stadt St. Germain- en:Laye, die auch den Namen „der Berg der gesunden Laft‘““ führt, durch die von hier dorthin ziehenden Familien ein belebtes An- sehen. Die Stadt liegt 195 Fuß über der Seine und 265 Fuß üder der Meeresfläche; die mittlere Temperatur beträgt 12°, die Luft ift rein und balsamisch. Während der Pest von 1638 wurde Saint-Germain, das die Residenz des Hofes Ludwigs XII[, war, der Zufluchtsort des Adels und vieler Einwohner von Paris. Der Einfluß der reinen Luft war \o groß, daß, wie aus authen- tischen Aktenstücken erhellt, - nur drei Personen - daselbst an der Pest ftarben. Der Hof blieb deshalb fortwährend da, und am 5. September desselben Jahres war es, wo Ludwig XIV. dort geboren wurde.

Briefe aus Algier vom ten d. melden: „„Die Ruhe, de-

ren wir hier eine geraume Zeit hindurch genossen, is durch eine Art von Contribution, die der neue Gouverneur, General Sa-

Lord Granville, giebt heute, zur Majestät der Königin von Eng-

varh, von der hiesigen Maurischen Einwohnerschaft erheben wollte, gefiört worden. Seine Forderung beftand in 4500 Centnern Wolle, aus denen Matragen für die Truppen verfertigt werden sollten; es wurde den Einwohnern dabei freigestellt, die Lieferung in natura oder in Geld, den Centner zu 80 Fr. gerechnet, -zu leisten, Da die Natural - Leistung unmöglich war, indem die Araber seit der Aufhebung der Türkischen Herrschaft ihre Wolle nicht mehr nah Algier bringen, sondern sle mit größerem Vor- theile im Jnnern des Landes verkaufen, so galt die Forderung des Gouverneurs einer Geld-Contribution von 360,000 Fr. glei. Sobald die darauf bezüglihe Bekanntmachung öffentlich ange- schlagen worden war, versammelten die Mauren sich in ihren Moscheen und erklärten nach gepflogener Berathung dem Gou- verneur, daß sie weder Geld noch Wolle hätten, daß ohnehin in der mit dem General Bourmont abgeshlo}enen Capitulation fsti- pulirt worden sey, daß keine Concribution von irgend einer Art von ihnen erhoben werden solle, und daß, wenn sie bisher meh: reren drúcenden Forderungen nachgegeben hätten, dies aus Liebe zum Frieden und in der Hoffnung geschehen sey, daß diese Un- gerechtigkeiten ein Ziel haben würden; sle seyen also fest ents \{lo}sen, weder die neue noch irgend eine andere Contribution zu bezahlen, und verlangten, wenn die Behörde von ihrer Forde- rung nicht abstehe, Schiffe, um nach Smyrna gebracht zu wer- den. Der General hat drei Tage Bedenkzeit verlangt ; inzwi- schen bringen die Mauren, mehrere Tausende an der Zahl, Tag und Nacht in den Moscheen zu. Auch auf dem Lande ‘hat dieser Umfiand Gährung hervorgebracht, und es werden keine Lebens: mittel mehr nach der Stadt gebracht. Der Preis des Getreides zud des Mehles ist um mehr denn das Doppelte gestiegen. Die Regierung scheint nicht genug davon überzeugt zu seyn, daß das Gedeihen der Kolonie von der Wohlfahrt der Arabischen Bevöl- kerung abhángt, da es S ift, dieselbe ganz aus. der Re- gentschast zu vertreiben. ““ inem spáteren Schreiben zufolge, hat der General Savary seine Forderung auf die Hälfte herab=- geseßt und dadur die Gemüther einigermaßen beruhigt.

Großbritanien und Frland.

London, 22. Febr. (Ueber Brüssel.) Im Unterhause wurde gestern Abends im Aus\hu}e über die Bill wegen Ahs ränzung der

ahlen, diskutirt, und in demnächst der ministerielle Vorschlag genehmigt worden. Fm Oberhause kam nichts von besonderem Fnteresse vor.

Der Herzog und die Herzogin von Northumberland sind hier angelangt; die Herzogin stattete unmittelbar nah ihrer An- kunft der Prinzessin Victoria einen Besuch ab.

Der Graf von Mansfield, ein antireformistischer Pair, hat es für nöthig befunden, seinen Landsis Scone in Pertshire, wo er sich aufhält, förmlich zu verpallisadiren.

Der Courier enthält Folgendes: „Wir haben am Sonns abend, den Berichten unseres Pariser Korrespondenten gemäß, angezeigt, daß der Französische Minister der auswärtigen Ange- legenheiten dem Spanischen Gesandten in Paris den Entschluß der Französischen Regierung, nicht zu dulden, daß der König von Spanien an Dom Miguel Truppen zu Hülfe sende, notifizirt habe. Heute erfahren wir aus einer sehr zuverlässigen Quelle, daß Lord Palmerfton dem Herrn Zea Bermudez, Spanischen Gesandten am hiesigen Hofe, eine Note desselben Inhalts und in fast eben so energishen Ausdrücken überreiht hat. Die legten Depeschen aus Madrid ließen keinen Zweifel über die Existenz eines Traktates zwischen Spanien und Dom Miguel, durch den sle sih zu gegenseitiger Unterftüßung verpflichteten. Von Spanien sind zwar noch nicht auf öffeatlihe Weise Trup- pen nach Portugal gesandt worden; aber zahlreihe Corps Spa- nisher Soldaten werden insgeheim nah verschiedenen Punkten der Gränze in Bewegung gesetzt. ‘“

Dasselbe Blatt erklärt s\{ch für ermächtigt, der von mehreren Journalen gegebenen Nachricht , daß ein Sohn des Fürften Lieven an der Polnischen Fnsurrection Theil genonimen habe, auf das Beflimmteste zu widersprechen.

Parlamentarischen Nachweisen zufolge, hat sich die Summe der im vorigen Jahre in England und Wales eingezogenen Ar- men - Steuern auf 8,111,422 Pfd. belaufen, was eine Vermeh- rung von 8 pCt. gegen das Jahr 1830 ergiebt. „Es kann je- doh“‘, flgt der Herald hinzu, „mit Sicherheit angenommen werden, daß kaum die Hälfte dieser Summe zu ihren geseßlichen Zwecken verwandt worden ift, ‘/

In der hiesigen Münze is vom Monat August 1831 bis zum 9. Febr. 1832 an Gold der Werth von 438,046 Pfd, 17 Schill. 6 D. ausgeprägt worden, wofür die Präg - Gebühren 3134 Pfd. 15 Schill. 3 D. betragen haben. i

Auch hier (o wie in Paris und sogar an einigen Orten Deutschlands) erscheinen „mehrere sogenannte politische Blätter, deren Redaktoren man für wahnslnnig halten möchte, wenn man nicht wüßte , daß sie ihre kleinen spekulativen Zwecke dabei haben. Zu diesen Blättern gehört „„the poor man’s guardian“ (des armen Maunes Vormund), ‘in welchem den arbeitenden Klassen unter Anderem der unmaßgeblihe Rath ertheilt wird, die Prinzessin Victoria zu entführen „und so lange als Geißel zu behalten, bis dem Volke seine Rechte bewilligt worden sehen!

Der Ausschuß des Birminghamer politischen, Vereins hat sih von angeblich 25,000 Einwohnern Birminghams eine Adresse zustellen lassen, in welhem sich diese mit den bisherigen Schrits ten a ‘Vertrs Oran erfláren,

n Yorkshire wird Klage darüber geführt, daß die in dieser Grafschast besonders häufigen Wollen- Manufakturen jebt so ij nig Beschäftigung haben, während sonft der Februar „derjenige Monat ist, an welchem die meisten Bestellungen gemacht werden. N en gehen fast gar keine Aufträge ‘auf Bombassins . . n,

Das Dampfboot, welches sagieren nah Ostende abging, wurde dort nicht ivar gezwungen, nach Margate zurückzukehren, weil in Belgien feine Anstalten zur Aufnahme der Passagiére iu einer Quaran-

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Grafschaften, Behufs der künftigen Parlaments, Bezug auf mehrere Grafschaften ift"

am vorigen Pofltage mit Pass zugelassen und |