1832 / 66 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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O efterreich. Wien, 29. Febr. Nach der Ankunft eines Kuriers aus VFtalien hat sich heute hier aus zuverlässiger Quelle die Mathricht verbreitet, daß die Französlshe Expedition, aus einem Kriegs\{chi}ff und zwei Fregatten bestehend, am 23sten d. M. vor Ankona angelangt ist und zwei Bataillons Truppen gelandet hat, welhe alsbald die Stadt beseyt haben. Die Päpfllichen Truppen, welche in der Stadt lagen, sind entwaffnet und ent- lassen worden;z. die Citadelle war jedoch beim Abgange des Ku- riers den Französishen Truppen noch nicht übergeben worden, Den weiteren Nachrichten sleht man mit gespaunter Erwar-

tung entgegen. S ch weiz.

Basel, 24. Febr. Der hiesige große Nath hat in den Sij- zungen vom 21, und 22. d, M. über die von Seiten der anderen Kantone erfolgten Erklärungen wegen Garantie der Verfassung E E geraths{lagt und einen Beschluß gefaßt, worin es heißt:

¿Wir u. j w., nachdem wir durch die uns vorgelegten Aften- siûcke die amtliche Kenntniß erhalten, daß sich abermals unerach- tet unserer wiederholt erlassenen Ansuchen, keine Mehrheit der Stände für die unbedingte Handhabung der gewährleisteten Ver- fassung unseres Kanttons ausgesprochen habe, beschließen, in Erwd- gung der obhabenden Pflicht für die treugesinnten und ruhelieben- den Bürger unseres Kantons, durch Beendigung eines schon so lange andauernden und hdchst vage Zustandes Sorge zu tra- gen, und in Betracht unseres allen Mitständen seiner Zeit mitge- theilten Beschlusses vom 6. Dez. v. F. was folgt:

Allen dentenigen Gemeinden unseres Kantons, in denen sich bei der am 23. November und an folgenden Tagen stattgehabten ge- heimen Abstimmung über dle Trennungsfrage nicht die Mehrheit der R Rene Bürger für das Bleiben erklärt hat, soll cinst- weilen mit nächstkünftigem 15. März die bisherige dffentlicye Verwaltung ene werden. Sollte sich während des- gegebe- nen Zeitraumes die eine oder-die andere Gemeinde, durh Beschluß der Mehrheit ihrer stimmfähigen Bürger, zum Bleiben erklä- ren, so kann denselben die bisherige Verwaltung belassen werden. Mit dem 15. Mârz aber werden in den nicht bleibenden Gemeinden erstens sowohl die Regierung als alle ihre Kollegien und Beamte aufhd-= ren, die Regterungsgeschäfte zu besorgen, und es werden zu dem Ende theils für den vorläusigen Siß der Bezirksstatthalter, der Be- zirksshreiber und der übrigen Regierungs-Beamten, so wie der P9- lizei-Angestellten, theils auch für die Unterbringung aller dem Staate oder dentlichen Verwaltungen angehdrenden oder bei den Bezirks- schreibercien liegenden Gelder, Schriften, Archive Mobilien und dgl., die ndthigen Maßnahmen zu treffen seyn, Rur die Geist- lichen und Schullehrer werden idre bisherigen Verrichtungen fort- n, da der hierfür bestehende Fonds des Kirchen- und Schulguts is zu einer vollsiändigen Ausscheidung in gemeinschaftlicher Ver= waltuag_ zu verbleiben hat. Bis zu einer solchen Ausscheiduttg soll auch die Land-Armenkasse der alten Landbezirke guf bisherigem Fuß verwaltet werden. Die Gerichts - Behbrden, deren Gericht s- sprengel in ihrem ganzen Umfang nicht mehr unter der bisherigen Regierung bleiben, werden mit Aan? obenerwähnten Zeitpunkts aufhbdren, im Namen unseres Standes lhre Verrichtungen zu verse- hen. Die Mitglieder des gr. und kl. Raths und der übrigen Kan- tonal-Behdörden aus den abgetrennten Gemeinden, welchen die Ver- waltung einstweilen entzogen wird, bleiben bis zur gänzlichen Tren- nung an ihren Stellen; hingegen sind die Gemeinde- und Übrigen Ortsbeamten der nit bleibenden Gemeinden mit dem 15. März ihrer Verpflichtung gegen unsere Regierung enthunden.//

Ft ali e-n.

Bollogna, 20. Febr. Ueber die am Abende des 7ten in Ravenna vorgefallenen blutigen Auftritte, rvobei leider der Päpstlihe Hauptmann Bernardini den Tod fand, läßt sich ein von dem Gonfaloniere Rasponi von Ravenna an den Gon- faloniere von Perugia gerichtetes Schreiben unter Anderem nach- ftehend aus: „Am genannten Abende wurde unsere Stadt durch die Vnsubordination der Pápftlihen Truppen ernften Unordnun- gen und einer Wiederholung der Auftritte von Forli ausgeseßt. Da am Tage vorher einige junge Leute den Truppen nicht die \{uldige Achtung bezeigt hatten, so fanden diese sich veranlaßt, mit einigen derselben an jenem Abende Händel anzufangen, wor- aus eine solche Verwirrung entstand, daß selbft ruhige und \{uß- lose Bürger den Flintenshüssen. und Säbelhieben nicht entgehen konnten. Die Zahl der Verwundeten beläuft sich auf mehr denn 20. Nur die Ankunst der Oesterreichishen Truppen stellte die Ord- nung wieder her, worauf der Oberst Zamboni mit seinen Leuten úiach Ferrara abzog. Der unglücklihe Hauptmann Bernardini war unterdessen in bürgerlicher Kleidung auf Zamboni?s Befehl nah dem Hauptplaye gegangen, um den Tumult zu stillen und die Soldaten zur Ordnung zurückzurufen, als er von vieren der- selben mit Wuth angefallen und durch drei Hiebe besonders am Unterleibe verwundet wurde. Aller angewandten Mittel ungeach- tet erlag ec am folgenden Tage. Er selbst erklärte freimüthig und zuverlässig jene Umstände in der Verhandlung, welches von dem Kriminal-Gericht im Beiseyn eines Rathes der Prolegation und in Anwesenheit vieler Zeugen, worunter sich mehrere Offi- ziere befanden, die ihn in den legten Momenten seines Lebens zu trösten gekommen waren, aufgenommen wurde. - Die Stadt, welche dem braven Krieger und namentlich seinem trefflihen Bes uehmen in dieser Krisis verdiente Gerechtigkeit widerfahren läßt, bewéint aufrichtig seinen Verluft, und die Gemeinde verordnete eine feierliche Beftattung.‘“/ So eben wird ein Edikt des Kar- dinals Albani angeschlagen, wonach der durch die Kriminal- Verfassung vom 5. Nov. v. F. - angeordnete oberste Gerichtshof aufgehoben und ftatt dessen ein provisorisches Tribunal für die vier Legationen eingeseßt wird, das sich mit der Untersuchung und Bestrafung von Majestäts-Verbrechen, Hochverrath und Auf- ruhr beschäftigen soll. Es besteht aus einem Präsidenten, 2 Ci- vil: und Z Militair - Richtern , ‘einem Fisfkal- Advokaten, einem amtlichen Vertheidiger und einem Kanzler. Die Revision der Urtheile gehört bloß dem Staats-Secretair an.

Portugal.

Lissabon, 11. Febr. Das Spanische Kabinet be- nut die bedrángte gegenwärtige Lage der Regierung Dom Mi- guels, um den Privilegien und Vortheilen, deren die Spani- {én Unterthanen bei ihrem Aufenthalte in Portugal nah den zwischen beiden Staaten bestehenden Handelsverträgen genießen, größere Ausdehnung zu verschaffen und die Aufhebung einiger für die Spanischen Unterthanen lästigen Artikel dieser Verträge zu bewirken. er néulich erlassenen Bekanntmachung zufolge, find alle fremden Kriegs- und Kauffahrteischiffe genöthigt ge- wesen, die längs der Stadt fließende Strecke des Tajo zu ver- lassen und den Strom entweder weiter hinauf oder weiter hinab zu fahren, Einige Französische und Englische Marine- Offiziere find in Folge dieser Maßregel mit einem Theile der Matro- sen und Soldaten von den im Tajo liegenden Kriegs- \chiffen beider Nationen gelandet und in die Hauptstadt

efommen; diese fremden Matrosen und Seesoldaten sind in häufige Schlägereien mit dem hiesigen Pöbel gerathen, und die Polizei war gene that, sch ins Mittel zu legen. Aus den an der Spanischen Gränze liegenden Städten und Dörfern erfährt

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man, daß noch immer viele Personen verhaftet werden, die man als Verbreiter beunruhigender Gerüchte über die Beftimmung der an der Gränze aufgestellten Spanischen Truppen in Verdacht hat. Fn der Provinz Alemtejo sind vier reiche Grundbesiper und auch in der hiesigen Umgegend, namentlih in Alameda und den auf dem anderen Ufer des Tajo liegenden Dörfern, viele Perso- nen verhaftet worden. Es sind hier Proclamationen zu Gun- fien der Konigin Donna Maria und der Regentschaft der Azo- rishen Fuseln und viele Exemplare .des Manisestes Dom Pedro?s im Umlauf, Die Polizei hat. den Berbreitern dieser Flug- christen noh nicht auf die Spur kommen können.

Griechenland.

Pariser Blätter melden aus Hhdra vom 29. Januar: „Der Russische Vice-Admiral Ricord iff am Bord einer Fregatte vor unserer Insel angekommen, um der hiesigen Opposition die Vergleichungs-Vorschläge des Grafen Augustin Capodistrias und Kolokotronis zu überbringen; sle sind zurückgewiesen worden, Die- selben Vorschläge machte der Bischof von Anta, Porphyrios, den Rumeliotischen Deputirten in Megara, erfuhr aber gleiches Schicksal. Die Griechischen Truppen, welche den Kongreß von Megara anerkennen, belaufen sich bereits auf 6000 Mann; für ihren Unterhalt und ihre Besoldung wird dur freiwillige Bei- steuern von hier aus gesorgt. Die Kondurioti, welche während der ersten Revolution 2 Mill. Piaster ausgaben, haben neue Opfer darge- bracht. Maurokordato und 20 andere Deputirte sind auf einer Goelette von hier nach Megara abgesegelt, und es ist ihnen gelungen, der Wachsamkeit des zwischen dem Festlande und unserer Jnsel frenzenden Russischen Geschwaders zu entgehcn; sle haben einen feftlihen Einzug in Megara gehalten. Der dortige Kongreß be- fleht jest ans 145 Deputirten; Missolunghi, Vonißa, Lepanto und alle Pláze Rumeliens treten den Beschlüssen desselben bei. Die Garnisón von Tripolizza ift im Berein mit den Rumelio- ten im Begriff, auf Nauplia zu marschiren, um die dortige Re- giérîtng zu vertreiben,“

Anm la n. d.

Verlin, 4. März, Die im gestern ausgegebenen Blatte der Gesez-Sammlung enthaltene Allerhöchste Kabinets: Ordre von! 11. Februar 1832, wegen Rêgulirung des Cautionswesens tir die Staats -, Kassen- und Magazin-Beamten, lautet, wie folgt :

G „Da es bisher an allgemeinen und beslimmten Vorschriften über die Höhe: der von den Kassen- und Magazin - Beamten zu bestellenden Dienst - Cautionen und uber die Art, in wel- cher diese Sicherheit zu leisten, ermangelt, so will Jch, Jhren in dem Berichte vom 25f\ten v. M. euthaltenen Anträgen ge- máß, hierüber Folgendes festseßen : - y

1) Die Cautionen dèr Beamten, welche eine Staatskasse oder ein Magazin zu verwalten, oder auch bloß Einnahme

von Geld, oder von Materialien, dem Staate angehörig, zu |

besorgen haben, sollen fortan in folgenden Beträgen bestellt

werden: a) von einem Nendauten eiuer General- oder einer Negierungs - Haupt - Kasse, desgleichen einem Hyhpotheken-Be- |

wahrer in den Landestheilen des Nheinischen Rechts-Systems, mit. 6000 Rthlr. ; b) von einem Rendanten einer Provinzial- Steuer -, Ober - Landgerichts - Sportul- und Salarien-, Ober- Bergamts-, Haupt - Zoll- cder Haupt-Steueramts- und Kreis-Stenerka}e, einer Domainen - Rentei- oder Forflkasse, oder eines größeren Magazins, ingleihen von einem Vorfteher eines bedeutenden Post-Amts, mit 3000 Rthlr., je- doch nur insofern, als das jährliche Dienst - Einkommen des Beamten 900 - Rthlr. erreicht oder übersteigt; c) von cinem Rendanten einer der eben genannten und aller anderen Kassen und Magazinen, ingleichen von dem Vorsteher eines Post- Amts, dessen jährliches Dienst - Einkomnten die Summe von 900 Rthlr. nicht erreicht, mit dem Betrage eines zweijährigen Dienst-Einkommens mit der Maßgabe, daß die Caution -„'ztel der gewöhnlichen einjährigen Einnahme der Kasse nicht úbersteigen soll ; d) von einem Ober-Buchhalter bei einer Central -- und Negie- rungs - Hauptkasse als Stellvertreter des Rendanten, und für Kassen - Controlleurs, Kassirer und andere Beamten, welche nächst dem Nendanten an dem Geld-Empfang oder an der Verwältung von Magazin-Vorräthen unmittelbar Theil zu neh- men haben, mit dem WBetrage eines einjährigen Dienst : Eine fommens; e) von solchen Subaltern- und Unterbedienteu, ins- besondere der Fustiz- und Post-Verwaltung, welchen ihrer dienst- lihen Stellung nah die Einfordérung oder der Transport von Geld oder geldwerther Gegenstände obliegt, mit dem Betrage eines halbjährigen Dienst-Einkommens ; k) in den unter c) d) e) bezeichneten Fällen werden die Cautionen nah Abstufungen von 25 -Rthtr. durch die vorgeseßten Behörden für die Dauer des Dienftverhältni}es eines jeden Jnhabers der Stelle festgeseßt ; g) von einem Beamten, welcher mehrere Functionen vereinigt, wofür derselbe cautionspflichtig ist, wird die Caution nur einmal nach seinem Gesammt-Einkommen der vereinten Stellen geleistet, Sind dabei Stellen verbunden, wofür Cautions\äte nach verschie- denen Maßstaben (c. d, e.) normirt sind, so muß die Caution nah dem höchsten Sayte festgestellt werden.

2) Fede Amts- Caution muß fortan baar in Silbergeld erlegt werden, bevor die Einführung des Angestellten in das ihm zugedachte Amt fiattfinden fann, 3) Kein zur Cau- tions - Bestellung nah obigen Bestimmungen verpflichteter Beamte soll von der baaren Einzahlung der Caution befreit sehn. 4) Die sämmtlichen Cautionen werden zur General- Staatskasse eingezahlt, welche dem Cautions-:Westeller darüber eine mit fortlaufender Nummer versehene und von dem Kassen- Kurator visirte Empfangs-Bescheinigung ertheilt. Geschieht die Zahlung der Caution an eine untergeorduete Kasse, so hat diese eine Xnterimsquittung zu ertheilen und die Beförderung des Geldes an die General-Staatsfkasse und den Empfangschein zu besorgen. 5) Das Cautions - Kapital soll dem Beamten mit Vier vom Hundert verzinst werden, und ein jeder Caut1ons- Besteller ist ermächtigt, den Betrag der halbjährigen Zinsen mit Ende des Monats Yuni und- Dezember aus der von ihm verwalteten Kasse, sofern leßtere Ueberschüsse abzuliefern hat, zu entnehmen und die Quittung als baares Geld einzurechnen. Jn den Fällen, wo die Zinsen: Erhebung auf diese Weise nicht ftattfin- den kann, erfolgt dieselbe in den eben gedachten Terminen bei der- jenigen Kasse, aus welcher der Beamte sein Gehalt zu erheben hat. 6) Der Betrag der Cautions : Kapitale wird demnächst bei der Haupt-Verwaltung der.Staatsschulden als ein besonderes De- positum verwaltet. 7). Sobald das Dienst- Verhältniß, - für welches eine Caution beftellt worden, aufgehört und aus der Amtsführung nichts mehr zu vertreten if, wird gegen Auslie- ferung des quittirten Empfangscheins die baare Zurückzahlung der Caution geleistet. 8) Den gegenwärtig \{chon angeftellten Kassen- und Magazin- und anderen Beamten, welche durch Staats - oder andere Schuldscheine oder Verschreibungen oder BVerpfändungen von Fmmobilien ihre Amts- Caution geleistet

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haben, bleibt freigeftellt, es dabei unverändert zu belassen, od innerhalb 6 Wochen, vom Tage der Bekanntmachung dies Befehls ab, si zu erklären, daß sie die bisherige Caution jy rücnehmen und statt deren die Sicherheit in baarem Ges nach den jeßt ertheilten Vorschriften bestellen wollen. Erfolgt die Erklärung nicht, dann gehen die als Caution eingelegten Schuh Dokumente, mit Ausnahme jedoch der Hypotheken-Berschreiby gen auf Grundstücke, in das Eigenthum des Staats über, darin verschriebenen Summen werden dem Cautions:BefelF .,,

ATTLa M cine

Preußische Staats-Zeitung,

vorbehalten, wenn künstig die Cautions-Verbindlichkeit aj hört, entweder den Betrag der Kaution voll nah dem Nen L werthe der Obligation in baarem Gelde zurückzuzahlen, od

dafür eine Schuldverschreibung gleicher Art und zu demsel ea

nach der Bestimmung zu 5. verzinst und es bleibt dem StaF__2— L 66.

Werlin,. Diénsag. den: 6E. M4

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1832.

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Betrage, als womit die Kaution bestellt worden, zurliczugeh(S

Die bisher durch Eintragung anf Grundftücke oder du; Hinterlegung hypothekarischer Aktiv-Forderungen bestellten C; tionen bleiben unverändert, und der Cautions- Befsteller m sih auch die Zinsen, welche davon zu erheben sind, selbst n# wie vor einziehen. '

Sie, der Finanz: Minister, haben die Bekanntmachung Ausführung dieser Bestimmungen zu bewerkstelligen, wozu | des Minifterium und jede Behörde, so weit es deren Geschä kreis betrifft, mitzuwirken hat.

Berlin, den 11. Febr, 1832.

Friedrich Wilhelm, | An die Staats-Minifter, General der Fnfanterie, Graf v. Lottuÿ und Maassen.“‘/ 7 Mittelst Allerhöchster Kabinets: Ordre vom 18. Febr. has} Angekommen: Der Kaiserl. Russische Feldjäger, Lieute des Königs-Majeftät, „„bei der anerkannten Nüßlichkeit der (ant Achalin, als Courier von Paris. ershen Erziehungs-Anstalt in Charlottenburg , und unm dem rüh ea ——— lihen Bestreben des Direktors Cauer, so wie der Anstalt selß Zeitungs-Nachrichten.

Allerhöct stdero Theilnahme zu bezeigen ,“/ gnädigst geruht, Freistellen zur vollständigen Erzichung zweier dnrch die Cf

U S T D, Gran Er et.

lera verwaister Söhne von Staats-Beamten bei genannter Y Paris, 27. Febr, Der König begab si gestern Mittag,

stalt zu errichten. Begleitung der Königin und der ‘gesammten Königl. Familie,

Aus Spremberg vom 28. Febr. {reibt man: Ges fand hier die feierliche Fnftallation der für hiesigen Ort in F

ach Argenteuil, um der feierlichen Einweihung“ der daseibst -neu bauten Brücke beizuwohnen. Se. Majeftät wourden bei Jhrer

der Einführung der revidirten Städte- Ordnung neu erwähll Magistrats-Personen statt. Die Feier des Tages endete mit} nem Festmahle, bei welchem alle Anwesende ihre Wünsche das

nkunft vor der Stadt von dem Präfekten der Seite und Oise nd dem fommandirenden General der Provinz tinter einen riumphbogen empfangen. Nach einer Muflerung der National:

vereinigten, daß der Himmel unseren ‘frommen und gere König und Herrn, dem wir die Wohlthat der neuen Ordn?

6 Ä # arde begaben Höchstdieselben sich nah der Brücke, wo Sie n den Haupt-Actionairs dieses, in vier Monaten beendigten,

der Dinge verdanken, noch lange zum Heile seiner Völker e ten möge ! C.h0 1:5. r:A, ne een E e A n A Seine Am 2áflen Februar erkrankten in Londo rfonen Wngelangt, musterte der König noch die National-Garde der um- der Chblera ; R a 4 und cia D i A BR E MAR O kehrte demnächst zu Pferde über der Cholera in London (11ten Febr.) bis zum 24sten Febr. uh nah Paris zurü. L i 2 im Gación 55 tone A ‘a 35 A 0 _ Die Fortsegung der Berathung über die von der Haupt- Edinburg erkrankten am 22sten Febr. 11 Personen; es fl adt deabsichtigte Anleihe dec 40 Mill, Fr. ist nicht (wie gestern feine und genas keme. Ja Glasgow erkfranften an demi ach dem Fournal des Débats’ gemeldet wurde) auf heute, fou-

ben Tage 14 Personen , es starben 4 und genasen 5. dern auf den nächsten Sonnabend verlegt worden,

bu Ga Vogt i U Das Journal des Débats kündigt heute seinen Lesern R akte 5184 A esorien Us irn 2628 ¿aftorben 2 U an, daß der Herzog von Mortemart, nachdem derselbe seine att: ; i " b MWerordentlice Mission bei Sr. Maj. dem Kaiser von Rußland

i Poollbracht, den öffentlichen Augelegenheiten entsage und in das Meteorologische Beobachtung. E auebn Mes oov Tele pexsöulihen Juteressen , die Morgens Hirn ad Abends Nach einmaliger seit vier Jahren denen des Staats aufgeopfert, ibn riefen ;

6 Uhr. | 2 Uhr. | 10 Uhr. Beobach tung ¡es sey der alleinige und wahre Grund seines Ausscheidens aus

2 Ed em Königlichen Dienste, das von Böswilligen falsch ausgeiegt 341,7 Ra 341,1 Par. 340,8 ar. Quewwärme 6,29 E e R R R O A S S L E E E A N Flufwärme 1,6" Da die Diskussion über das Budget des Handels : Minifte-

5 106“ N a d Bodenwärme —4= 1,0Mriums sich in die Länge zieht und die heutige Sibung der De- Dunfisättgg.| 106 pCt. | 84 pCt. | 96 pCt. +108 2 d ird Wetter ……. | Nebel. sonnig. | sternhell. Ausdünstung 246. Mputirten: Kammer ganz darauf verwandt werden wir L Dir Wind ..... N D NO. Niederschlag 0. das Budget des Ministerimns der auswärtigen Angelegenheiteu Wolkenzug. |- | / st| morgen oder vielleicht gar übermorgen an die Reihe kommei!.

Die Familie des Marschalis Ney will das von dem Könige bgewiesene Gesuch um Revision des Prozesses des Marschalls unmehr direkt an die Pairs-Kammer richten. E Herr Amy, ehemaliger Präsident des hiesigen Königl. Ge- ichtshofes, ift in voriger Nacht hierselbst mit Tode abgegangen. Jm Temps licft man: „Es scheint gewiß zu sehn, daß das Französische Ministerium dem Spanischen Botschafter hier selbs die bestimmte Adsicht zu erkennen gegeben hade, nicht zu- zulassen, daß der König von Spanien sich in den Streit zwischen IDom Pedro und Dom Miguel mishe. Das Englische Kabinet soll dem Spanischen Botschafter in London in demselben Sinne [Eröffaungen gemacht haben. Aber die diplomatische Sprache hat seit einiger Zeit eine so weite Ausdehnung gewonnen, daß man, um zu wissen, was die „Absicht, nicht zuzulassen“, dedeu- Bten soll, die Erklärungen abwarten muß, die in der Kammer bei den Berathungen über das Budget. des Minifteriums der aus- wärtigen Angelegenheiten werden "gegeben werden; denn wenn Königlihe Schauspiele. das Ministerium seine „bestimmte Absicht, nicht zuzulassen“, ]o

Montag, 5. März. Fm Schauspielhause: Seltsame versieht, wie es zu einer anderen. Zeit seine „bestimmte Absicht, Posse in 2 Abtheilungen. Hierauf: Die Kirmes, komische Mnicht einzuwilligen‘“, verstand, so würde die Spanische Arnee in 1 Aufzug, von E. Devrient : Musik von W. Taubert. ihren Marsch“ nah Portugal ruhig fortseyen können.“

Dienstag, 6. Márz. Fm Opernhause: Die Dame auf Sl Aus Toulon schreibt man unterm 2sten d.: „„ Die zwei Avenel, Oper in 3 Abtheilungen; Musik von Boyeldieu. (M Artillerie: und Pionier-Compagnieen, die sih am Bord der „„Dor- Vetter, vom Großherzogl. Hessischen Hoftheater zu Darmss dogne‘/ und des Linuienschiffs ¿„Marengo‘“ nach Ftalien eiuschi\- Georg Brown, als Gastrolle. Mad. Hoffmann- Greis : AM fen sollten, sollen Gegenbefeh! erhalten haben; auch if das hiec Dlle, Bötticher: Fenny, als zweite Debutrolle.)" N erwartete Bataillon des 1Zten Linieu-Regiments, weiches dieselbe

R R Ï Bestimmung hatte, noch nicht angekommen, Mau spricht von Königstädtisches Theater. einer großen Expedition nah den Provinzen Bona uud Konstau-

Montag, 5. Márz. Die weiße Dame, komische Opt tine; dies würde die Thätigkeit, die man ‘gegenwärtig im Arse- Z Akten; Musik von Boyeldieu. (Dlle. Grünbaum: Ann«ff nal bemerkt, und die häufigen Zusammenkünfte der Hafen - Di- zweites Debüt.) = F reftoren auf dem Präfektur - Hotel erklären. Das l3te Linien-

F Regiment ist in la Seyne (eine Stunde von hier) angekommen ; dreißig Bataillone sollen in der Umgegend unserer Stadt Kan- tonnirungen beziehen; eine noch größere Anzahl foll in Bayonne, Toulouse und Perpignan versammelt werden. Alle hier auf Ur- laub Befindlichen haben Befehl erhalten, sich innerhalb 24 Stun-

} den zu ihren Regimentern zu begeben.“ t Der von der Regierung gegen den National wegen eines Artikels über die provisorishe Verhaftung der Publizisten an- hängig gemachte Prozeß wird den 13. März vor dem hiesizen

Assisenhofe verhandelt werden.

Der Temps meldet: „„Vorgeftern gab es im Faubourg Montmartre aa Ls zwei G L E s 9 7 1 ei dem Literaten Rey-Dussueil, um ein Urtheil des Disciplinar- Q A 6% “On s Ap S Dn B. 10 Rathes der. zweiten- Legion der hiesigen National-Garde zu voll: 1821, 182 ‘Pol L 571 Rei A ose zu 19 ziehen. Da in dem Uctheil selbst, und namentlich in der Form, M h H, SOOIE A4, A7L M einige Unregelmäßigkeiten vorhanden waren, so weigerte sich Herr | Ï Rey: Dusfsueil, zu gehorchen; ein hestiger Kampf entspann si Redacteur John. Mitredacteur Cottel. 4 ¡wischen ihm und den Munizipal - Gardisten, in welchem es ihm R 7 gelang, sich von den beiden Gegnern frei zu machen, jedoch nit Gedruckt hei A, W. “M %hnéè hart mitgenommen zu werden; er wurde an der Bruft ver-

Amtliche Nachrichten. Kronik ég Tages.

Des Königs Majestät haden den bisherigen Direktor des and- und Stadtgerichts zu Kulm, Justizrath Trieft, zum Rath bei dem Ober - Landesgerichte in Marienwerder zu ernennen

eruht,

Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklen- | urg-Streliß ist nah Neu-Streliy von hier abgegangen.

1832 3. Mdârz.

Luftdruck . Luftwärme Thaupunkt

Nicht- Amtliche Cours-Notizen. Amsterdam, 28. Febrnar. Nied. wirkl. Sch. 39,7. Kanz- Bill. 151. 68 Anl. 914. 58 Met. 824. Russ. (v. 1822) 904, do. (v. 1831) 914. Neap. Falc. 8 Hamburg, 2. März. A Oest. 52 Met. 86. 42 do. 761. Bank- Actien 1127. Bj Eng]. Anl. 947. Russ. Anl. Hamb. Cert.“86. Poln. 113 B. Dän. f St. Petersburg, 25. Februar. Hamburg 3 Mon. 9,%. Silber-Rubel 3684 Kop. 68 Inscriptio 1134 52 do. 1: Ser. 872, :do,3. Ser. 87. W arschau, 29. Februar. Pfandbriese 842, Wien, 28. Februar. 58 Metall. 8514, 42 do. 761. 2102 do. 434. Loose zu 100 FI. 17 Part.-Obl. 1202. Bank-Actien 11202.

Berichtigung. Fm gestrigen Blatte der Staats-Zeill S. 262, Sp. 2, Z. 51 bis 53 ist die Parenthese: „, (das S0 ben war ursprünglih dem in London „erscheinenden Stand zugesandt worden) ““, die anscheinend zum Vriefe des Lord sonbh gehört, als Anmerkung der Redaction anzusehen. L GDE E N E T R T E E E A R A G T E j

NEUESTE BŒARSEN - NSACGEHRIGHTEN. Paris, 27. Febr. Zproc. Neunte fin cour, 97. 55. Zprot cour, 67. 10. 5proc. Span, Rente perp. 521, Z5proc. Röm, ŸY 79. 5proc. Belg. Anl, 75, H Frankfurt a. M., 1. März, Oefterr. 5proc. Metall, s N

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legt, und eine alte Wunde am Bein brach wieder auf. Der von den Agenten der öffentlihen Macht herbeigerufene Polizei: Com- missair erklärte, daß er, da das Urtheil ihm nicht regelmäßig zu seyn scheine, es nit vollziehen lassen fönne. Einer unserer ausgezeichnetften Literaten wird . also 1a seiner Wohnung, nach- dem er faum von einer langen und \{merzlichen Krankheit ge- nesen, angefallen und sieht sh genöthigt, mit Gefahr für seine eigeue Person seinen Bürgerrechten Achtung zu verschaffen! DO wird diese unangenehme Sache vor Gericht gebracht werden.

Das Yournal „le Mouvemeni‘/ enthält einen langen, mit Anklagen gegen das Minifterium angefüllten Artikel über die (gefiern gemeldete) Verhaftung seines Geschäftsführers, Herrn Nequier; der Darstellung des Btattes zufolge, wäce li% Veran- lassung dazu folgeude gewesen: „Das Mouvement maczie uun- längst eine Reihe von Artikeln über die Verwaltung des Seine- Departements bekannt; nah dem Erscheinen des erften Artikels famen drei Práfeftur-Beamte in _das Bureau des Foucnals und verboten dem Redacteur, künftig üder diesen Gegenftand zu spre- chen; als er dennoch am folgenden Tage einen Artikel über die Anleihe der Stadt Paris erscheinen ließ, kamen dieselben Perso- nen, mit Stöcken bewaffnet, abermals zu ihm, wiederholten ihr Verbot und drohten ihm mit Prügeln, wenn er es noch einmal übertrete. Der Redacteur machte hierauf in sei- nem Blatte bekannt, daß er tünftig nur bewaffnet ausgesr hen würde; an demselben Tage kamen die drei Präfektur- Beamten, Pinel, Fcohot und YJoin, in scine Wohuung, entfernten si aber, da sle ihn nicht zu Hause fanden, ihre Dro- hungen erneuernd;- den nächften Lag, 24sten d. M., erscheint ein neuer Artikel über die Finanz- Verhältuisse der Stadt Paris mit der wiederholten Benachrichtigung, daß die bdedrehte Person nit Waffen versehen seh, und daß alle Verantwortlichkeit auf die gewarnte Behörde zurückfallen werde, wenn die Präfektur-Beam- ten ihre Drohungen ausführen sollten, So standen die Sachen, als am 25sstten Morgens um 11 Ußr der Redacteur des Mouve- ment, zwanzig Schritte weit von seiner Wohnung, indem er sich nach der Redaction begeden wollte, von sechs mit Stöcken bewaffneten Personen, unter denen er die drei PYräfektur-Beam- ten erfannte, angefallen und geschlagen wurde; in dem Kampfe feuerte er eine der beiden Piñolen, die er bei slch hatte, ab, wurde mit Hülfe des herbeigeeilten Polizei-Commissairs verhaftet und nach der Polizei-Präfektur gebracht, wo er unter der Anklage eines Mordversuchs dem Fustructions-Richter übergeben wurde.“

Die zehn ersten Vorstellungen der Tragödie Ludwig X[., von E. Delavigne, haben dem Théâtre français 40,700 Fr. eingetragen,

Paris, 27, Febr, Die unter den hiessgen inneren Vorgängen vorwiegende Thatsache bleibt für jeßt die Spaltung zwischen den beiden Kammern, welche die neuerlihe Abflimmung der Yairs- Kammer tiber den von der Deputicten- Kammer aus- gegangenen Gesez-Entwurf in Betreff der Abschaffung der Buß- feier des 21. Jan. nur zu erweitern geeignet war. So richtig gewiß auch das dieser Abftimmung zum Grunde liegende Gefühl der Ehrfurcht für das Königthum überhaupt war, so berührte sie doch noch weit tiefer, als das Amendement der Pairs : Kammer zum Briqueviileshen Vorschlage, die Shmpathieen und Erinne- rungen der Revolution und rief daher nicht allein in der Depu- tirten - Kammer, sondern auch bei der Masse der Partei der Ne- volution ein lautes und heftiges Mißvergnügen gegen die Pairs- Kan1imer hervor, welche bei dieser Gelegenheit sogar alle im Sinne des Ministeriums schreibende Fournale, mit Ausnahme des Fournal des Débats, mehr oder weniger unumwunden ta- deln zu müssen glaubten. Was die Lage der Regierung unter diesen Umständen noch \chtwieriger macht, is, daß das jüngste Pairie - Gescy die Ernennung und Zahl der Pairs ganz ihrem Gutbefinden anheimstellt und daher diese Kammer gewisserma- ßen völlig in ihre Hände gegeben hat; woraus denn die Parteien eine Art von Berechtigung, das Minifterium für das Benehmen der Pairs - Kammer verantwortlih zu machen, herzuleiten nicht ermangeln. Jch habe schon in einem früheren Schreiben die Gründe erwähnt, die für jeßt der Regierung die Creirung einer folhen Anzahl von Pairs, wie sie erforderlich sehn würde, um die gegenwärtige Majorität in der Pairs - Kammer zu brechen, \chwierig machten, Man versshert nun, daß Hr. Périer, der hon durch manche in der Deputirten : Kamnler ftattgehabte Aeußerungen mehr und mehr zu einem desfalls zu fassenden Entschluß gedrängt wird, die Adslht habe, die Auswahl der erforderlich:n Anzahl von Pairs aus den jezigen Mitglie- dern der Deputirten - Kammer mit der zu erzielenden WBe- wahrung seiner bisherigen Majorität in eben diesec Kam- mec dadurch in Uebereinstimmung zu bringen, daß er die zu wáhlenden Pairs theils von den Bänken des (Fentrums, anderentheils aber von denen der Linken uähme. Dieses Aus- funftsmittel müßte dabei um so glückiiher gewählt erscheinen, als dadurch die in die Pairs- Kammer versegten leitenden Mit- glieder der Opposition faktisch neutralisirt würden. Aber freilich bliebe es immer noch zweifelhaft, ob die betreffenden Mitglieder der Linken die ihnen zugedatzte Pairie anzunehmen geneigt wä- ren, welche, seitdem sle erblich zu sehn und den Pairs - Fami- lien gewissermaßen die Anwart schaft auf die reichsten Heira- then zu sihern aufgehört, den größten Theil ihres früheren Reizes verloren hat. Wáhrend die Reibung unter den höheren Staatsgewalten auf diese Weise fortdauert, scheinen auch die in der Nation vorhandenen Parteien noch wesentlich von einer gründ- lichen Ausgleichung entfernt zu bleiben. Die Journale ent- halten Detai!s über die seit einiger Zeit wieder in der Vendée und dem Chouannerie-Bezirke zunehmenoe Gährung und über das dort fürzlih zum erstenmale bemerkte Erscheinen von uniformir- ten Banden ; während der bekannte Vorfall, wo Herr Berthier de Sauvigny mit seinem Kabriolet, absichtlich wie es scheiut, den König fast umgefahren hätte, zu einem neuen Belage dient, daß die Stimmung der Anhänger der álteren Linie in der Hauptstadt fortwäh- rend noch sehr aufgereizt bleibt, Die republifanische Partei sucht das

gegen ihre Waffen vorzugsweise in der auch von der Partei der álteren Linie nicht verschmähten Presse und in Karrikaturen, mittelst welcher sie eine Art von Rollfeuer gegen die Regierung unterhält, wobei die offendare Nachsicht der Furyh, welche nur für die sogenannten Karlistischen Blätter ihre Strenge aufzusparen scheint, nicht geeig- net ift, ihr einen ernstlichen Zaum aufzulegen. Wie weit übrigens diese Partei in unziemlichen Persönlichkeiten zu gehen sich erlaubt, darüber wird ein nahe bevorftchender Prozeß der Tribune, wegen Verláumdung der Person des Königs selbst, wahrscheinlih eia alles Bisherige in dieser Art weit hinter si zurücklassindes Beispiel abgeben; und leider, man muß es sagen, bleibt scibst in diesem Falle der endliche Ausspruch der Jury nochch höchst zweifelhaft. Man war hier sehr gespannt darauf, wie die Entscheidung der Yury über die Bekanntmachung eines den Herzog von Reichftadt darstellenden Kupfetftiches, mit den flarften allegorishen Anspielungen auf eine dereinstige Nolle deé- selben, ausfallen würde. Sie war der Anklage ungünstig und liefert einen beachtungswerthen Beweis über die Nuancirung der D Volksstimmung hinsichtlich der verschiedenen - politischen

arteien; wobei indeß doch, um einem Mißverständnisse vor- zubeugen, bemerkt werden muß, daß das Buonapartische Inter- esse für jezt hier noch gar feine unmittelbare Aussichten hat, sondern sich vielmehr noch sorgsam in der Mitte der sogenannten republifani- schen Partei versteckt hált. Unter den St. Simonianern ist eine aber- malige Spaltung ausgebrochen. Der eigentliche Geschäftsmann der Sekte, Herr Olinde Nodrigues, ehemaliger Wechsel:Mäkler, versuchte námlich, das Oberhaupt, Hrn. Enfantin, zu entfernen und sich an dessen Stelle zu seyen, fand sich aber bei diesem Versuche von: allen Sefktirern verlassen. Diese wiederholten Spaltungén dürften den Beweis liefern, daß der jeyige Zustand der hiesigen Gesellschaft, wo des Glaubens sich so wenig vorfindet, der Enatr- wickelung religiöser Sekten. durchaus ungünstig if. Herr von Polignac hat, unter dem Titel „Considérations politiques sur l’épogue actuelle”, eine gutgeschriebene Rechtfertigung seines Ver- fahrens, während er am Staats:-:Ruder war, bekannt gemacht. Er gründet darin seine Vertheidigung auf die D daß die Revolution, welche die ältere Linie der Bourbonen vom hrone ftúrzte, keinesweges ein bloßer durch die bekannten Verordnungen her- vorgerufener Zufall gewesen, sondern daß die Reftauration von ihrem Beginnen ab- mit dem demokratischen Juteresse in einen ungleichen Kampf verwickelt worden, der sie in eine von ihr selbst ais fast verzweifelt betrachtete Lage schon verseht hatte, ais Karl X. zu dem Ministerium von 1829, als einem leßten Ver- theidigungs-Mittel, griff.

Großbritanien und Frland.

London, 25. Febr. Das Hof-Fournal sagt: „Wir haben ein Verzeichniß der Stimmen gesehen, wie sle wahrscheinli bei der zweiten Lesung der Reformbill in dem Hause der Lords ab- gegeben werden. Die Liste ift von einem ministeriellen Pair ent- worfen, wird indessen allgemein für wohlbegründet gehalten. Die Mehrheit zu Gunsten der zweiten Lesung wird auf § ange- geden, und man hofft noch ferneren Zuwachs zu derselben; ¿u- gleih gesteht man jedoch ein, daß ohne eine neue Pairs : Er- E keine Hoffnung sey, die Bill durch den Ausschuß zu

ringen.“/

Die Times sáhrt in ihren Betrachtungen über den Fall, daß Graf Grey neue Pairs ernenne (s. das vorgestr, Blatt der St, Ztg.), folgendermaßen fort: „Man hat gesagt: wie, wenn wir nun Pairs creiren und denno geschlagen werden? Besser tausend Mal, antworten wir, Jenes vergebens gethan, als den einzigen Weg zum Heile nicht betreten zu haben. Wenn, nach Ergreifung einer so entschiedenen und energischen Maßregel, die Tories doch noch zu mächtig bleiben und die besten Verfügun-

en der Bill aufgegeben werden müssen, so wird man sagen: die inister haben ihre Pflicht gethan; sie haben wie Männer ge- fochten und sind nur besiegt worden, weil Sieg unmöglih war. Aus ihrem Amte scheiden fie unter dem Dank und den Segs nungen ihrer Mitbürger und bleiden die auserwählten Ansührer des Britischen Volkes. Wir fragen also, welches sind wel- hes fönnen die Entschuldigungen für die Nicht-Creirung von Pairs sehn, wénn zu dem allgemeinen Motive, die Lords in Harmonie mit dem Englischen Volke zu bringen, noch diese Bill, dieser Schlußstein zu dem Schicksale des Neiches, in ernste Erwäzung fommt, wenn es bekannt ift, und dem Anscheine nach defannt eben so wohl jedem Handwerker und Tagelöhner in Großbritanien, als jedem Mitgliede des Kabinets, oder diesem erleuchteten Nat he im Ganzen, daß von dem Erfolge oder dem Fehlschlagen der Bill die feraere Herrschaft oder das Aufhören des Friedens und der Geseve in diesem Reiche abhänge, wenn für das Land eine unheilbringende Folge, für Lord Grey aber eine, deren bloßer Gedanke ihm fürhterlich sehn muß, untrennbar mit der Nieder- lage der Reform verbunden ist, wir meinen seinen eigenen Sturz und die durch keine menshlihe Kraft zu verhindernde Vernichtung des Jnteresse der Whigs, wenigstens für ein ganzes Fahrhundert. Ader wenn sle nicht in ihrem Berufe untergehen, wenn sie die Bill verlieren, weil, sie niht versuchen wollten, sie durchzubringen, wenn sle die einzige Waffe, die ihnen noch zu Gebote steht, in der Scheide lassen und dann nach erlittener Niederlage ausrufen: „es war nicht unsere Schuld! ‘/ was wird ihnen zu Theil werden, als Verachtung und Schande, was sind sle anders, als Henchler, wenn nicht Jdioten? was, als Verräther, wenn nicht Memmen? Wer wird Theilnahme für sie empfinden? wer nicht Wehe rufen über das feigherzige Whigz Ministerium von 1832? Gott bewahre König Wilhelm vor muthlosen Freunden! Gegen offene Feinde wird sein braves Bolk ihn s{hüyen.‘/

Ueber die dem Lord - Mahor von Dublin ertheilte Antwort, des I (\. das gestr. Blatt der St. Z.) bemerkt die Ti: mes: „Wir sind überzeugt, daß die ausschließlich loyale nud konservative Corporation der Stadt Dublin diesmal hinlänglich dafür geftraft worden is, ihren Monarchen ins Angesicht und das Unterhaus in seiner Ge enwart geschmäht zu haben. Seit Menschengedenken hat die Gewalt und die Weisheit nicht einen