1832 / 71 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E Os pat d PAEELE u E I Sre E S

Unterrichtes gemächt worden, Der Frländische Secretair behielt sich Übrigens eine nähere Erklärung über diesen Gegenftand auf einen fünftigen Anlaß vor. Bei Gelegenheit einiger von Herrn Walker überreichten Bittschriften gegen die Erhebungs- weise der Yrländischen Zehuten, bemerkte ein YJrländisches Mitglied, daß seit 30 Jahren nicht weniger als 26,000 Menschen bei der“ Eintreidung der Zehnten in YJrland ihr Leben eingebúßt hätten. Hr. Stanley zeigte darauf an, daß er am nächsten Donnerstage die Aufmerksamkeit des Hauses auf den ersten Bericht des Jriändischen Zehnten - Aus\{chu}es lenken werde. Es entspaun sich nunmehr wieder eine Debatte über die Ungebúührlichkeit, täglich nicht bloß eine Masse von Vitt- schriften zu überreichen, sondern auch lange Reden darüber zu halten. Sir R. Vhvyan und Alderman Waithman mein- ten, daß in dieser Hinsicht im Reglement des Hauses eine be- stimmte Anordnung getroffen werden sollte, Hr. Huut zeigte an, daß er auf eine Abschrift der Korrespondenz zwischen dem Grafén Darnley und Lord Sidmouth, hinsichtlich der am. 16. Anguft 1819’ in Manchester vorgefallenen Ereignisse, nächftens antragen werde, Das Haus ging demnächft in einen Aus- \chuß’ zur ferneren Begutáächtung der Anhänge zur Englischen Neformbill über.

Ueber die Sendung des Grafen Orloff äußert sich der Globe gleichzeitig und übereinstimmend mit dem Courier (\, Nr. 69 der St, Zeit.): „Wir haben aus höchst achtbarer Quelle erfah- ren, daß bie Jnftructionen, welche der Graf Orloff vom Kaiser von Rußland erhalten hat, von der friedlichfien und versöhnend- sten Beschaffenheit sind, Der Graf ift, wie man uns sagt, an- gewiesen, in den bestimmtesten Ausdrücken die Ansicht des Kai- sers auszusprechen, daß der König der Niederlande den 24 Arti- feln beitreten und sich auf den.guten Willen aller Mächte zur späteren Modification derjenigen Artikel verlassen möge, gegen die sich vernünf- tige Eiuwendungen machen ließen, Er wird ausdrücklich bemerken, daß, so sehr sretindschaftliche Gesinnungen der Kaiser auch: gegen das Haus Nassau hege, seine Pflicht als Beherrscher eines großen Reiches und sein Wunsch, den allgemeinen Fricöen in Europa zu befe: stigen, ihm doch nicht erlaube, einen anderen als einen versöhn- lihen und vermittelnden Weg einzushlagen.“/ Ebenfalls gleich- zeitig mit dem Eourier giedt der Globe die Nachriht von dem Eingange der Annahme der Griechischen Krone Seitens des Königs von Baiern für seinen zweiten Sohn. Lebteres Blatt fúgt noch hinzu: „Der König von Baiern wird seinem Sohne hinlängliche Mittel für seine persönlihe Einrichtung dewilligen ; ec erwartet aber von den verbündeten Mächten denselben Bei- stand, den man dem Könige der Belgier zugesagt hatte, im Fall er geneigt gewesen wäre, den Griechischen Thron zu besteigen.

Die Verwerfung des Amendements des Marquis von Chan- dos giebt der Morning-Post zu folgender Betrachtung Anlaß :

„Nachdem der Hauptstadt dies Geschenk verliehen worden ist,

wollen wir doch einen Blick auf die Wählerschaft werfen, welche, dem Vorschlage der Whigs gemäß, jene hinzugefüugten 8 Mit- glieder ernennen soll. Wird dieselbe aus Kaufleuten, Fabrifan- ten, Krämern oder achtungswerthen Handwerkern bestehen? Nein. Keine dieser Klassen haben die Minister im Auge gehabt. Zehn-Pfund - Hausbesiger, das heißt, nür die Hese der Gesell- schaft, sind zu Wählern auserlesen, Die Schüblinge des Gra- fen Greh und seiner. Kollegen, das sind die Leute, welche Über die Wohlfahrt. Londons wachen, die darauf achten sollen, daß sein Handel blühe, daß seine Kaufleute gegen Ausländer dbe- {übt werden, und daß scin Ruhm -niht leide. Wir dbe-

wundern in der That den tvhigistishen Scharfsinn! Lon-

don, die Hauptstadt des Britischen Reiches, des Reiches, das

allen Reichen der Erde _ voranfteht, wird- zur Verfügung der geringsten seiner Bürger gestellt zur Versügung von Män- nern, die verachtet sind, nicht wegen ihrer Dürstigkeit, sondern wegen ihrer groben Unsittlichkeit und äußersten Unehrerbietigfkeit gegen die Gesege.‘/ Der Globe erwiedert. darauf: „Das find die Ausdrücke, mit denen ein Ultra: Tory-Sudler eine solche Masse von Intelligenz, Rechtlichkeit und Thätigkeit, als die Be- völkerung in den London umgebenden Distrikten belebt, zu ver- leumden wagt. Die Engländer sollten eine solhe Schmähschrift auf den National - Charakter anspucken. . Es ift in der That ein herrlihes Ding, das Ausländ glauben zu machen, daß dies der Charafter des größeren Theiles der Einwohner der Britischen Hauptfiadt sey! Aber das Uebel wird sich selbft heilen, und eine solche Schändlichkeit kann die Energie nur verdoppeln, durch welche die Unvershämtheit für immer besiegt werden wird, ‘“ Folgende, nach dem Plan der Britishen und auswärtigen

Schul-Gesellschaft. in der Hauptftadt errichtete Schulen sind kürz: lich von den Schul-Fnspektoren besichtigt und ihrem Zee ent- sprechend befunden toorden : In der östlichen Abtheilung 18 Schulen mit 3367 Schülern

- - nórdlihen 3 15 - 1971 - ; & wesllihen - 20 : 3507 -

- súdlichen s E048 2673 - 11,518 Schüler.

In einem Umkreis von 10 Englischen Mei-

len um London wurdeu 22 Schulen in-

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enthielten.

Im Ganzen also läßt obige Gesellschaft in

und uni London « . « « 14,005 Schülern

Unterricht ertheilen.

Die in Woolwich liegende Artillerie: Abtheilung hatte den Befehl erhalten, nicht in die Stadt zu kommen, aus Furcht, daß sle von der Cholera angesteckt werden möchte. Dieses Ver- bot ift jezt aufgehoben worden.

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London, 2. März. Gestern war es gerade ein Fahr, feitdem die Britische Regierung zum ersten Mal ihren Reform- plan vors Parlament brachte; wie viel ist seitdem nicht darüber gejubelt und getobt, gelobt nnd getadelt, gesprochen und geschrie- ben, wie viel is daran geflickt und verändert worden! Ja, es ha- ben Tausende darüber an ihrem Wohlstand gelitten und mehrere sozar ihre gesunden Glieder, manche selbst ihr Leben eingebüßt !! Uad doch ift es nur ein Mittel, und zwar nur noch ein entfern- tes und höchst zweifelhaftes Mittel, zur Erreichung des angebli- heu Ziveckes der Beglückung der Nation. Eine gewisse Erg- herjiafeit nserer Staatsmänner wird slch unter allen Umständen geltend machen, und wie mächtig diese ist, das offenbart si in jedwe- ör Debatte, wo úber die sogenannte Handelsfreiheit Klagen ge- fihrt werden. Alle, anßer den Landeigenthümern, shud- darüber eue stauden, daß die Getreideeinfuhr frei sehn sollte, und -ob- g'-1ch die Bürde der Erhaltung der Armen, so wie der Gefáng- n: und anderer óffeutlichen Anstalten in den Grafschaften, fast azióschließlih vom Grundbesiß beftritten werden muß, \o ift doch den gewerbtreibenden Klassen die verhältnißmäßig fieine Auflage of diese Einfuhr zu hoch. So kauft auch Jeder gern wohifeile S.:denzeuze, nur n‘cht der Seidenfabrikant, Französishe und

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Berliner Haudschuhe zu bisligen Preise, nur nicht die Hands : | Herrn Osy in Betreff früherer diplomatischer Verhandlungen widerlegen und den ihm gemachten Vorwurf des Ehrgeizes y

shuhmacher, u. s w. Denn die Fdee an eine einzige große Handels: Familie, welche ohne Rücksicht auf Landesgräuzen ihre Erzeugnisse gegen einander austausht und dadurch im Ganzen die Genúisse des Lebens verallgemeinern möchte, konnte wohl ei- nem Huskisson einleuchten, welcher sein Einkommen vierteijähr- lich aus der Staatskasse bezog; aber wie sollte eine Nation sich zu der Fdee verstehen, wenn im Staate selbsi ein Feder nur sein eigenes Jch zu bereichern sucht? Hierin bleibts also gewiß beim Alten. Auf Ersparnisse im Staatshattshalt roird man natürlich dringen, weil bei einem vershwenderishen System nur wenige zu gewinnen hoffen dürften, während ein jeder Steuerzahlende dadurch selbft zu ersparen hct. Auch die Kirhe wird man zu \{chmälern suchen, weil sie eines Theils zu wenig Widerstand zu leisten vermag und anderen Theils auch die Gutsbesilzer und Pächter ihren Vortheil dabei erwarten und die Menge, während sle bisher in der Kirche gar viele ihrer Glieder ehrenvoll verforgt hat, sich zu sehr von der Geistlichkeit vernachlässigt uud zurückge- seßt fand, um nicht freudig an ihrem Umfturz mit arbeiten zu helfen, obgleich vielleiht zum eigenen Schaden, Noch ift. die

Staats\chuld ein heiliges Wort, doch haben \ich {on längst ! Stimmen erhoben, welche die Fnhaber der Coupons als Harpien !

verschreien; und ich fürchte, daß, mit oder ohne Refcrm, wenu man überall vergebens Erleichteruug gesucht hat, man sich auch an diesem unverleßlichen Eigenthume vergreisen wird. Es ift also von wenig Bedeutung, ob die Neformdill jeßt oder übers Fahr, in ihrer gegenwärtigen Geftalt oder mit bedeutenden Wer- änderungen, durchgehe, ob die Greh’she Verwaltung sie durch- seße, oder ob dem Herzog von Wellington die Ehre bleibe. Was nun aber die Bill selbst betrifft, so ersieht mau aus deu Zeitttngen, daß die Tories einen verzweifelten Angriff auf eine ihrer Hauptklauselin gemacht haben, nämlich die, welche der Hauptfiadt 8 neue Vertreter gewährt; und daß sie zwar durch eine Mehrheit von 80 überstimnmt worden, aber auch durch den Beitritt einex ziemlicen Anzahl, die sl{ch bisher füc die Unter- stüßer der Bill ausgegeben, in den Stand geseßt worden, der Regieruug 236 Stimmen entgegenzusegen, Man will zwar behaupten, es seyen viele der vecnünstigfien Tories zur Einsicht gefomimen, daß, da es ihrer Partei nicht möglich seh, die Whigs

zu vertreiben, diese: aber bei der Bedrängniß, welche sle von ei: !

ner kräftigen Opposition zu erdulden, fein anderes Erhaltungs-

mittel habe, a!s in der Freundschaft des Volkes, die sle aber nur ; f inde, sür populáre Maßregeln und Aufregung der Gemüther behaup- | ren Stürme, denen dieses Land unglücklicher Weise noch vor f

ten fönnen, so wäre es am weisesten, um nicht am Ende alle |

Würden und allen Besiy hinweggerissen zu sehen, die Whigs eher zu unterstüßen und ihuen bchülflic zu schn, slch am Nu-

der zu behaupten, ja sogar von eizeyer Seite eine populäre Ums: ! gestaltung des Kirchenwesens ia England vorzuschlagen, damit ' ihnen der Gegenftand nicht, wie in Jrlaud geschehen, über den ; Obige Abstimmung war jedo ein schlechter An- |

Kopf wachse. fang damn und läßt eher- auf eine Annäherung zwischen den rechten und linken Centrum vermuthen (wie man es in Frauk- reih nennen würde), aus weicher sich denn doch die Biüdung eines Minifteriums erwarten ließe, das hoffen dürfte, slch eine Zeit lang gegen die beiden Extreme zu erhaiten. Auf jeden Fall muß das Resultat jener Abflimmung,- welche erwiesen, daß es auf minifterieller Seite nicht an heimlichen Feinden fehlt, den Gegnern im Oberhaus den Muth erheben, d.e Bill im Einzels nen scheitern zu machen.---Fm Unterhaus hat man gestern Abend einen: Auéshußÿ zue Untersuchung des Zuftandes der Seiden: fabriken und der Einfuhr“ von Seidenwaaren bewilligt, indem die Negierung einräumte, daß troß der Verhinderung des Ein- gangszolles viele Seidenwaaren eingeschwärzt werden und mau auf andere Sperrmittel denken müsse.

Niederlande, Aus dem Haag, 5. März. An der Stelle des verftorbe-

Verwaltung unserer Weftindishen Kolonieen angetreten.

An der Amsterdamer Börse ift heute eine merkliche Steige» rung in den Coursen der Niederländischen Fonds eingetreten, dem Vernehmen nach, in Folge bestätigender Nachrichten aus dem Haag, welche eine Ausgleichung der Belgischen Angelegen: heiten durch Vermittelung des Grafen Orloff bald erwarten lassen. f Einige in China (zu Canton) wohnende Niederländer ha- ben eine Sudscription zur Unterstüßung derjenigen ihrer Lands- leute eröffnet, ‘die im Kampfe gegen die Belgier verwundet wer- den. Anu der Spiye dieser Subscription steht unser dortiger Kon- sul, Herr M. Y. Seun von Basel,

Man schreibt aus Notterdam: Die beiden aus Antiver- pen abgegangenen Kauffahrteischiffe, die „Stadt Gent‘ und die „Java“, von welHen eine dortige Zeitung erzählte, daß sle auf Aventure ausgesegelt schen, gehören dem jeyt hier (bis zum Aus- bruche der Nevolution, in Antwerpen) wohnhaften H:n. de Co und liegen dermalen in Vließingen, von wo aus sle eine Fahrt nach Ostindien antreten werden. Es hat die Antwerpener nicht

wenig geschmerzt, als sie en, daß diese beiden funftvoll gebau: i enig geshmerz sle sahen, daß dies vou gédatie, | Maskerade, zu der sich aber nicht viel Theilnehmer eingefun!

ten Kauffahrteischisfse bei ihrem Abgange aus dem Antwerpen-r Bassin die Orange - Flagge aufstecten, die allein einem Niedez- ländischen Schiffe Leben und Gedeihen zu bringen vermag,

Brüssel, 5. März. Gesiern, als am Karnevals-Sontag, waren die Straßen der Stadt mit Spagziergängern und mit zählreichen Patrouillen aller Waffengattungen angefüllt, Uebri: gens sah man keine Masken oder Verkleidungen.

Die Fcemden- Legion, welhe in Brügge in Garnison liegt, wird, wie man von dort schreibt, jene Stadt verlassen, um die Citadelle von Gent zu besetzen, -

Der Politique s{lägt vor, zum Andenken des Gene- ral Belliard statt eines Monumentes oder einer Statue ein Fn- validenhaus zu errichten.

Die hiesigen Zeitungen melden, daß 2000 arme Fa- milien wöchentlich Unterstüßungen vom Könige erhalten, ®

Der Fndependant enthält ein Schreiben aus der Um- gegend von Mastricht vom 1. Márz, worin es heißt: „„Vorge- stern wurden mehrere mit Getreide beladene nach Mastricht be- stimmte Wagen von dem Belgischen Douanen-Burean in Keer angehalten. Als der General Dibbets davon in Kenntniß geseßt wurde, \{hickte er ein Bataillon Fnfanterie mit 2 Kanonen an Ort und Stelle, Die Zoll-Beamten, die sich selbst überla}en waren, fonnten natürlich feineu Widerstand leisten, Die Holláän- dischen Truppen haben sich damit begnügt, das Douanen-Bureau zu cerniren, und haben feinem der Beamten Leides zugefügt. Der Commandeur ließ die Wagen vor den Angen der Zoll-Be- dienten ausfahren und kehrte, nahdem er jene Herren höflich gegrüßt hatte, mit den Wagen und den unter seinen Befehlen ftehenden Truppen nach Masiricht zurück. ‘/ :

Herr Lebeau sept den mit Herrn Osh in der Kammer be- *

gounenen Streit ia den Fournalen sort. Ju cinem Schreiben

nen Contre- Admirals Canblaar hat interimiftisch Herr E. L. van | Jahr in der Schule zugebracht ,

Heeckeren, als ältestes Mitglied des hohen Rathes, die Oder-

an den Moniteur Belge sucht er einige Behauptungen ¡f

sch abzulehnen. Ju leßterer Beziehung sagt er am Schly seines Schreibens,“ er besiße so wenig Ehrgeiz, daß er jed Band lösen würde, welches ihn noh an die Verwaltung fknü run die neuen politischen Freunde des Herrn Osh ans Ny! amen. h

Von dem Austritt des Kriegs: Ministers ift nach dem in L Repräsentanten: Kammer davongetragenen Siege über die position nicht mehr die Rede, d

Vom 10ten d. M. ab soll hier ein neues Journal u} dem Titel: „das Jahrhundert ‘/, mit dem Motto: „Gott y die Freiheit ‘/, und, der Ankündigung zufolge, als Organ | Priesterpartei, erscheinen.

Polen.

_ Warschau, 6. März, Der General- Direktor des Jy nieur-Corps, der Brücken und Chausseen, Herr Chriftiani, if

Befehl Sr. Májefstát mit dem Nang eines General - Mäjors E

dem Kaiserl. Russischen Corps der Land und Wasser - Commy cation hinzugerehnet worden. Die ganze Direction der Brü! und Chausseen ift unter Belassung derselben bei ihren ge wöh chen ‘Obliegenheiten in dasselbe Corps einverleibt worden. Der Graf Joseph Kwilezki ist aus Mlochow uud der Gen Tshurm aus Plozk hier angekommen. Die Fúürftin Zajontschek liegt seit einigen Tagen an eil Krankheit dauieder. s Folgendes Schreiben hat der Befehlshaber des ersten R; sischen Armee-Corps, General: Lieutenant Golowin, an den Y E der Wojewodschaft Plozk, Staatsrath Kobylinski, richter : H ¡Herr Präsident! Jn dem Augenblick, wo ih mit dem el Infanterie-Corps, welches ich zu befehligen die Ehre habe, dic L jewodschaft Plozk verlasse, halte ich mich für vervflichtet , Fh im Namen aller zu diesem Corps gehörender Militairs meine in Dankbarkeit für alles durch Jhre musierhafte Verwaltung und tige Sorgfalt uns zu Theil gewordene Gute auszudrücken. Eil Ihnen bekannt, daß während unseres ganzen hiesigen Aufenth(E von Seiten der Einwohner keine Klage, keine Reclamation gus die Militairs angebracht wurde; andererseits muß ich feierlich ett ren, daß Alles, was das Land uns vorschriftsmäßig zu liefern h mit großer Bereitwilligkeit geleistet wurde, daß ungeachtet der \

zem ausgeseßt war, doch seit unserer Ankunft bis auf diesen A blick das gute Vernehmen zwischen den Einwohnern E Ml

| tairs niemals gestört worden ist, und zwar in dem Grade, daß auch

die geringste Mißhelligkeit. oder bittere Erinnerung an dic Ve

genheit die Eintracht verleßzte. Fch bitte Sie dáßer, Herr Pil dent, daß Sie allen Einwohnern und Bürgern der Wojewods 2A meinen Dank bezeugen und bei ihnen der Dolmetscher Hefühle seyen, welche von allen meinen Waffengefährten geth werden. Jndem ih mich mit Vergnügen dieser schuldigen Pfi entledige, gereicht es mir zu besonderer Freude, Jhnen meinen

| sönlichen Dank zu sagen für Fhre gütige Zuvorkommenheit, wg | Sie mich in allen Verhältnissen zu beehren geruhten , b id l

suche Sie zugleich, die Versicherung meiner aufrichtige entgegenzunehmen u. #. w.‘/ 9 fONaen Quai i

Der Graf Friedrich Skarbek hat folgenden Artikel in | Warschauer Zeitung einrücken lassen : ;

Als ich im Jahre 1829 die Gefängnisse untersuchte, fand | unter alten Verbrechern auch einen vierzehniährigen Knaben. l trug shwere Fesseln an den Füßen und eine \{mußiggraue F// dung und war schon in einem so jugendlichen Alter wegen Bu stiftung zu lebenöslänglihem Gefängniß verurtheilt. Mitleid Trauer erfüllten mich bei dem Anblick des jungen Menschen ließ ihn in die Schule für junge Sträflinge in der Wars Zucht = und Besserutgs-Anstalt bringen, wo er durch Fleiß, Gehl sam und gute Aufführung Aller Augen auf sich zog vermochte es, ihm Vertrauen abzugewinnen, niß lasiete shwer auf seinem Herzen.

iemand (f denn ein Gehe Nachdem er ein hal drang ih in ihn, er mir erôffnen, was ihn zum Begehen eines solchen Vet chens, für das er sein ganzes Leden im Gefängniß zubrin müßte, bewogen hätte, und er befannte mir nun endlich, | er unschuldig sey und aus Gehorsam gegen seine Mutter die Sd ihres Bruders, seines Oheims, auf sih genommen habe, für dei jeßt leide, daß ihm aber ein gegebenes Versprechen bisher den Mi geschlossen. An falsche Aussagen von Uebelthätern gewöhnt, wil! ich mich erst Überzeugen, ob mich dieser Knabe auch nicht zu täusd gedachte. Jch that die nôthigen Schritte, um den Prozeß des j gen Gefangenen revidiren zu lassen, und da ich zwei Jahre [i nichts von ihm hôrte, so glaubte ih, er habe mich betrogen befinde sich sicherlich, als des von ihm abgeläugneten Verbre Überführt, in irgend einem Gefängniß. Vor einigen Tagen kömmt ein junger Mensch zu mir, übergiebt mir ein amtli{ck Schreiben und fällt mir zu Füßen es war eben jener Gefan und das mir dargereichte Blatt enthielt die Bescheinigung des f minal-Gerichts der Wojewodschaften Plozk und Augustowo, das kraft gefällten Urtheils vor einigen Monaten in Freiheit g worden, er, der sein ganzes Leben hatte in Ketten zubringen \ Er is ein {lichter Bauer und Schäfer von Profession.- Vorgestern hat nah dem Griech:\{:Russlshen Kalender | Karneval hier aufgehört. Es waren an diesem Tage noch l Bälle an verschiedenen Orten der Stadt und im National: The

hatten ; dagegen war die Theater-Vorftellung, welche dem P

| vorheraing, sehr zahlreih besucht.

Die Kälte ift jevt hier wieder bis auf 9 Grad gestiegen.

Borzestern erkrankten plöglich so viele Schauspieler, daß | Vaudeville: Theater keine Vorstellung geben konnte; einer der d gezeihnetsten unter ihnen, August Kroplewski, der sich auch di mehrere poetische Erzeugnisse einen Namen erworben hat, s noch an demselben Tage in einem Alter von 23 Fahren.

Auf den leßten Warschauer Märkten zahlte man für | Korzez Roggen 162 18 Fl., Weizen 24! —20 Fl,, Gerste 16-1 Fl. und Hafer 111—14 Fl,

Dänemarfk,

Kopenhagen, 3. März. (Hamburger Korresp! dent.) Donnerstag, den 11lten v. M., begab sih der Könil

feierlichem Aufzuge nach der Chriftiansburg, um dort das hig

Gericht zu eröffnen. Nach beendigtem Plaidoyer erklärte d der König, daß er für die von der Mehrzahl augenonmniene nung votire, und daß danach auch künftig Net gesprochen we? solle, Diese Sitte ist von der höchsten Bedeutung, indem d auf die juridische Fiction beruht, daß der König immer pers lich dem Gerichte präfidire, weshalb auch die Advokaten ihn mer , als wäre er zugegen, anreden und der Yustitiarius ! Urtheil stets im Namen des Königs ausspricht. Daraus aber, daß die Veränderung eines Höchftengerichts - Urtheils ! anf dem ega der Begnadigung denfkar ist, während jedes ¿e Modification eine logische Unn eit off! Gewaltstreih wäre. "s My M o E Das früher erwähnte Gesuch einiger Leute in Kopenh um Erlaubnif, eine eigene kirchliche Gemeinde stifte-1 zu dis

S É T T E E E E E E E E T E e s Li 3 D L L O: Bb N R E E R S IEAATA 1 g C TAs L L S f ORIETNO Vary EATRBE T ae PRRE C E M f A i atte a 3B; ah E s E MI 4 E R: Es E L ERLS A E N M E E A E N I L i Bie L B E S A L R N e En:

Mvelche die höhere Klasse bis

j abgeschlagen wörden, fo wie ihnen dle Abhaltung vön relis ¡öfen Konventikelu, die zu mannihfahem Skandale Anlaß ge- geben, aufs Strengste untersagt ist, Dagegen is es dem Pastor Grundvig, einem sehr begabten und geachteten Theologen , der vor einigen Jahren sein Pcedigeramt niederlegte, auf sein An- uchen erlaubt worden, jeden Sonntag Nachmittag in der Friede- ihsfirhe zu predigen. So hat die Regierung gewußt, dem Un-

wesen einiger fanatishen Schreier zu fteuern und die öffentliche

Ordnung und. Einigkeit zu handhaben, ohne der Freiheit - der Meinung und Lehre den geringsten Zwang aufzueriegen, und diese áchte Liberalität hat bei allen Freunden der geistigen Frei- heit gewiß nicht weniger Beifall gefunden, als das etwas {merz- liche Opfer . der eigenen Konsequenz, welches jener in mancher Rücksicht so ausgezeihnete Mann der Matt der Umstände ge-

bracht hat, alle diejenigen freuen muß, die seine theologischen FAnsihten theilen.

Man erfährt, daß tnser Minister am Britischen Hofe, Graf on M G avherusen ist und sl in den Privatstand zurückzu- zie en ge entr,

) Die Feuersbrunft auf St. Thomas, die in der Nat vom

el angelegt sehn und nahe an 1000 Häuser in Asche gelegt Da dies aber größtentheils schlechte hölzerne Gebäude nd, so dürfte der dadurch angerihtete Schade schwerlich eine

Million Thaler übersteigen.

Deutschland,

Dresden, 6. März. Nachdem Se, Königl. Majeftät und des Prinzen Mitregenten Königl. Hoheit bereits unterm 14. Ja- nar d, J. beschlossen hatten, die bisher bei der Armee ftattge- undene, in Tuchftreifen auf dem linken Montirungs - Aermel be- standene, Abzeichnuüng O Unteroffiziers und Soldaten, pelhe eine mehr als geseßiihe Dienftzeit in der Armee zurück- gelegt haben, wegfallen, dafür aber ein Dienstzeichen eintreten u lassen, welches in Medaillen-Form, nah einer 15jáhrigen Diénstzeit in Bronce, nach einer 24jáhrigen Dienstzeit aber in Silber, an einem {malen grünseidenen mit weißer Einfassung versehenen Bande getragen wird und auf der einen Seite die dlllerhöchfte Namens: Chiffre, auf der anderen aber die Aufschrift : „Wegen langer und guter Dienste‘, enthält, so faud an geftri-

1 Tage die erfte Ausgabe dieser Dienfizeichen die Urmee att. Der Besiy dieses Dienstzeichens is nur mit dem Tragen

Uniform verbunden, uud uie dárf das Band ohne Dieust: eichen getragen werden.

München, 4. März, Nachstehendes ift der (vorgestern er- pähnte) Artikel der Baierschen Staats - Zeitung übec die ,„„Be- dürfnisse der Deutschen “Presse. ‘‘ 0

Pariser Blätter liefern bisweilen Nachrichten aus Deutschland, elche nicht immer von genauer Kenntniß der Verhältnisse dieses andes Zeugniß geben. So machte in diesen Tagen der Messager des Chambres ein Schreiben aus Karlsruhe vom: 15: Febr. bekannt, worin von der Subscription die Rede is, welche die ¿Deutsche Tribúne// zur Unterstüßung der Presse und der wegen Preßvergehen Gesiraften eröffnet hat. Von dem Erfolg dieser Subscription wird

esagt, „er sey von A indem Menschen aus allen Klassen

sey die mittlere und Gewerbsflasse dabet thätig. Diese sey- gegenwärig in der Lage, in welcher sich rankreih im Fahre 1789 befand, und verlange, um sich ‘der- elben zu entzichen , derlerigen Rechte theilhaftig zu werden,

: er vorzugsweise besaß; man ver- ange Gleichheit vor dem Geseß und gleihe Rechte. Solche

daran Theil nehmen ; vorzügl

AForderung sey gerecht; und wenn man einmal die Bahn eingeschla- en, sey es unmöglich, nicht darauf zu beharren.‘ Der Messager !

bird uns vielleicht Dank wissen, wenn wir gegen die Richtigkeit ieser Angaben einige Zweifel geltend machen. Zuerst scheint uns

die Bedeutung jener Subscription eine andere zu seyn , als die an-

gegebene. Wir halten dafür, daß die Theilnahme von Menschen aus allen Klassen an dem Unternehmen zunächst nur einen ziemlich

Deutschland und Über deren Bedürfnisse bedeute. Die bisherigen

jart angeklagten Beschränkungen der Presse haben nicht verhindert, |

daß einige Journale einen so kühnen, jeden Anstand hdhnenden, al- er Verschämtheit entbehrenden Don anstimmten, der selbst in den Ländern, wo vollkommene Preßfreiheit herrscht, unerhört - ist. Diese Erscheinung muß alle für die Ehre der Nation empfind-

Lichen, für dfentliche Ordnung und Ruhe besorgten Männer mit Trauer erfüllen und dürfte wenig geeignet seyn, zu Unternehmuns- |

zen aufzumuntern, welche die eitens der Presse in Deutschland be- drdern sollen. Es thut uns wahrlih noch mehx Noth, die politi- che Presse von ihrer Entwürdigung, als von ihren gegenwär- igen Beschränkungen zu befreien; denn leßtere konnten felbst den Nißbrauh nicht hindern, während jene sogar die Freiheit bei dem verfiändigen Gebrauch der Presse kompromittirt. Da nun die Sub- criptionen niht gegen die Entwärdigung der Presse gerichtet sind, vie die Sachen stehen, in der That nur dem Mißbrauch zum Schuß dienen werden, so können wir in ihnen nicht eine Reife des politischen Urtheils ‘erkennen, sondern müssen vielmehr besor- jen, daß die Subscribenten weder über ch selb|, noch úber die edúrfnisse des Landes klar sehen. Es thut uns Noth, die Zahl ver guten Journale zu vermehren, nicht aber jede Verir- ung unberufener Skribenten zu begünstigen. Wie dürften wir ofen, durch solche Verirrungen unseren politischen Zustand ver- bessert zu schen? Und kennen die Verbesserer diesen Zustand? Unsere age mit’ jener der Franzosen im Fahre 1789 zu vergleichen, kann

Mur demjenigen einfallen, welcher Über die Geschichte jener Zeit und

iber unseren gegenwärtigen Zustand sih in völliger Unkenntniß be- findet. Unsere höhere Klasse besieht nicht aus éine von allen ie ichen Lasten befreiten Adel und einer reichen, mächtigen, Über das

eseß erhabenen Geistlichkeit. Mit den höchsten Aemtern bekleidet ndet man in állen Deutschen Ländern Männer aus dem Búrger- ? so daß dem Talente und der Geschicklichkeit alle Bahnen .! ofen stehen. Auch die Gleichheit vor dem Gesetze ist, wenigstens in den constitutionnellen Staaten *), nicht erst zu erwerben, so wie diecje- | ige Gleichheit der Rechte, welche die Natur der Dinge zuläßt, und |

ande,

vei welcher man sich etwas Bestimmtes denken kann, durch un- ere Fnstitutionen gesichert ist. Jn dieser Beziehung fann die Babu, huf welche uns revolutionnaire Fournale führen möchten, nur zuv Anarchie, d. i. zur Unterdrückung der Freiheit, zum Umsturz aller geseßlichen Ordnung und zur Abschaffung aller Rechte führen. Ei- ner solchen Gleichheit, unter der Fahne beraushter Schreiber, nach- huiagen, dazu ist die Deutsche Nation gu besonnen und zu verstän- 229/- Und ein, wenn nicht reicher, doch wohlhabender Mittelstand zu sehr für die Erhaltung seines Eigenthums besorgt, als daf Fr sich aus bloßer Nachahmungesucht in die Fluthen allgemeiner wdlzungen stürzen sollte. Dies scheint der Messager des U ores oder vielmehr sein Karlsruher Korrespondent, nicht in die nöthige Erwägung gezogen zu haben.“

Portugal.

s Lissabon, 18. Febr. Die mit einem Handels\chiffffe am PSten d. M. hier eingegangene Nachricht, daß“ das Geschwader om Pedros in den Gewässern von Terceira gesehen worden 1h, veranlasite noch an demselben Tage einèn Minister : Rath, er in Queluz gehalten wurde, und in dessen Folge Dom Mi: R E

) Auch in anderen Staaten welche nicht in dem Sinne V Y das . : Y ie m f le Wort zu verstehen pflegt, constitutionnell sind. L G0 dermalen

0, auf den 31. ausgebrochen ist, soll, nah Privat-:Briefen vom Z, Januar, an welchem Tage es noch brannte, ohne allen ZJivei- -

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guel zur Dbfervations-: Armee abgereist ist; zunächst mufterte ders selbe die erste Division, welche nördlich vom Tajo von Lissabon bis Caseaes und Peniche steht, wo sie sich ‘aù die Berge: von Cintra und ‘die umliegenden Dörfer bis gegen Masfra hin an- lehnt. Von dort sezte Dom Miguel über den Tajo, desuchte alle Poften und Batterieen des südlichen Ufers und hielt eine Nevue über die zweite Division, die flch von Almeida bis nah Setubal hin ausdehnt und die Küste, - so wie die fieinen Háfen der Provinz Atemtejo bewaht. Dom Miguel ist von dieser Inspectionsreise noch nicht nach der Hauptstadt zurü, Eine zweite Folge des am 15ten gehaltenen Ministerraths ift der vou der Regierung ertheilte Befehl zur Verhaftung mehrerer Personen, die des Einverständnisses mit den Portugiesischen Flüchtlingen im Auslande verdächtig sind. Unter den verhafteten Personen befindet sich der Sohn eines reichen Fsraeliten , Na- mens Pessoa, der mit Frau und Kindern nah dem Limoeiro ge: bracht wurde; mehrere Einwohner, gegen welche Verhafts - Be- fehle erlassen waren, sind entflohen. Die Regierung hat einen Courier nach Madrid mit der Nachricht abgefertigt, daß das Geschwader Dom Pedros bei Terceira gesehen worden seh. Die Portugiesische Kriegsbrigg „Triumph“ und eine Ruisishe Brigg sind in den Tago eingelaufen; eine Englische Korvette kreuzt vor der Barre. Die Fieber und andere epidemishe Krankheiten, welche sowohl hier , als. in einigen Gegenden der Provinzen eine Zeit lang herrschten, haben nachgelassen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 11, Januar. Kongreß-S ißung vom 20. Dezember. Herr Holmes machte im S s b ameaiia, daß gegen des Präsidenten Behauptung in der Botschaft die im Bri: tischen Kolonial: Handel bescästigte Tonnenzahl der Vereinigten Staaten sehr abgenommen , die Britische aber in den Nordame- rifanishen Häfen gestiegen seh; er trug daher auf folgenden Be-

{luß an: daß der Präsident dem Senat darüber Mittheilungen )

machen solle, wie viele Schiffe seit dem 5. Oktober 1830 und mit welcher Tonnenzahl und Ladung aus Häfen der Vereinigten Staaten nach den Britisch-Amerikanischen Kolonieen abgegangen sehen, auf wie hoh slch die aus dem Schwedishen und Däáni- schen West: Jndien eingegangene Amerikanische und auswärtige Tonnenzahl seit derselben Zeit beloufe u. \. w. Hierauf kam die

Frage über die Herabsezung des Thee- Zolls zur Sprache, wobei

die Herren Clay und Hahne sich dahin aussprachen, daß dieser Zoll nicht abgesondert von der ganzen Tarif-Frage geändert wer- den föonne, Dieselbe Angelegenheit kam auch im Hause der Repräsentanten zur Sprache, ward aber ebenfalls noch un- entschieden gelassen.

-Der Washington Fntelligencer sagt: „Die bitterste

Feindshast gegen den Geueral Jackson zeigen jeßt jene Bürger !

von Süd-Rarolina, welche die eifrigsten und einflußreihsten Un- terftüßer seiner Wahl zum Prásideuten tvaren. Blätter des „Columbia Teleskops‘/ giebt einen neuen Beweis vou dieser Geslunung, indem der Herausgeber aus der jährlichen Botschaft Anlaß nimmt, die heftigsten persönliben und politi- {cen Vorwürse über den Präsidenten auszuschütten. Journal repräsentirt die Majorität jenes Staats, und man wird daher immer mehr in der au von anderen Seiten her beftátig- ten Ueberzeugung beftärkt, daß sich Karolina und Virginien anm Borabend einer Explosion befinden. “‘

Unter der Ueberschrift : „Der Arme‘‘ befindet si im hiesi- gen American ein Artikel, in welchem die Begründung einer allzemeinen chriftlihen Unterrichts: Anftalt für die Stadtarmen anempfozlen wird, indem die meisten dieser Armen von dem Christenthum gar nichts wüßten; man finde, heißt es, gar keine Leute aus der ärmsten Volksklasse in den Kirchen, weil ihre Ar- muth sle hindere, si anständig zu kleiden; solcher armen Famis lien gebe es in New: York gewiß an 8000, die an keinem religió-

: 1 | in Theil t itltcten Ferthüm Aber den Zustand der polttiscoen Yresse in sen Verein Theil nähmen, entweder durch Noth, Elcud und

Krankheit, oder durch moralishe Verderbtheit daran verhindert; dicse müsse man aufsuchen und sie mit den Lehren des Christen: thums bekannt machen; man solle die Stadt in mehrere Distrikte theilenund für jeden einen ge!ftlihen Lehrer bestimmen, der von Haus

zu Haus gehe und das Evangelium tagtäglih den Armen predige ;-

doch müßten diese Lehrer nit Sektirer sehn, die nur darauf ausgingen, P'-oselhten für ihre besondere Sefte zu machen; eine solhe An- ftalt werde in, wenigen Jahren eine moralishe Reform unter der Bevölkerung zu Stande bringen und die beste Polizei für Sicher- heit von Eigenthum und Leben sehn, indem sle den Keim zu Berbrechen erftickéen müsse. Diese Lehrer könnten auch die tüch- tigsten Almoseniere für die Armen werden, indem sie slch genau von deren Bedürfnissen unterrichten und die von den Neichen gespendeten Gaben nach ihrem Urtheil vertheilen müßten; sie sollten niht sowohl Prediger, als vielmehr Rathgeber, Helfer und Freunde der Armen seyn; so würden sle die geeignetsten Ver- mittler zwischen diesen und der Regierung werden; es bestehe be- reits ein solches Unternehmen in der Stadt Boston, welches selèft in London Aufmerksamkeit erregt habe.

Die geseßgebende Versammlung des Staats Alabama eröf- nete ihre Sigungen am 18. November v. Y, zu Tuscaloosa.

Der Gouverneur Moore spriht si in seiner Botschaft an die :

Legislatur gegen die Staaten-Bank und den Zoll - Tarif aus. Jn Bezug auf die erstcre sagt er unter Anderem: ¡Die Bank der Vereinigten Staaten is eine Compagnie-Bank,

von deren Kapitalien vier Fünftheile einzelnen Fndiyiduen angehd- ;

ren. Sie hat 25 Direktoren, wovon 29 von den einzelnen Stod- Jnhabern und die übrigen 5 von dem Präsidenten gewählt werden; die von den Ersteren gewählten reichen zu jeder Zeit hin, um die Verwaltung der Bank zu beaufsichtigen Fhr Futeresse if daher ein ganz particulaires und mit gllen Fehlern anderer Compaguie- Banken behaftet, wegen ihrer Verzweigung aber durch die ganze Union, den Staats - Behörden zum Troß, für die Negterung einer der größten Nachtheile. Diese Direktoren haben das Privilegium, ganz nach ihrem Belieben an jedem Orte eines Staates eine Fi- lial-Bank dieser mit Unrecht so genaunten Vereinigten Staaten- Bank, die nichts Anderes ist, als ein reich ausgestartetes Fnstitut zum Vortheil und unter der Leitung einiger Fudividuen aus ver- schiedenen Staaten und Volksstämmen, zu errichten Wo giebt es noch

Staaten-Rechte, wenn Privatleute das Recht haben, jede Autorität so |

mit Füßen zu treten? Die Zoll-Einnehmer stnd doch Regierungs- Beamte, und die Steuer, welche sie einziehen, ist zum d|entlichen Gebrauch bestimmt ; aber die Steuer-Einnehmer der National-Bank sind Privat - Personen , ganz einerlei, von welcher welchem Lände, die in einem Staate ohne dessen Einstimmung und zu ihrer eigenen Bereicherung etne Steuer erheben. Fch empfehle es daher Fhrer Erwägung, ob es- nicht angemessen wäre, sich ener- gisch und entschieden gegen - die Politik einer neuen Privilegirung der Vereinigten Staaten - Bank zu erklären, zumal “mit solchen Grundlagen und Berechtigungen, wie jeßt, und die Errichtung von anderen Filial-Banken în dem Staate Alabama zu mißbilligen, denn hierauf beschränkt sich Fhr Staatsrecht. //

Was den Zoll-Tarif anlangt, so behauptet der Gouverneur, daß derselbe zwar verfassungsmäß'g, aber einzelnen Staaten nachs

theilig seh, und daß der Fehler daher in der Verfassung selbst | : liegen müsse, die dem Kongreß zu viel Gewalt tibertragen habe,

Eines der lezten !

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indem fle demselben die Befugniß verleiht, gleichmäßige Tayeci in allen Staaten der Union nah seinem Gutdünken festzuscgen, und den Föderativ -Gerichtshöfen' die Entscheidung anheimstellt, sobald’ einzelne Staaten behaupten, daß die Besteuecung nicht gleihmäßig sey; es frage sich daher, wie die Constitution zu ver- bessern wäre; die Staaten fingen an, über den reellen Werth-der Union zu flügeln, was immer {limme Folgen hätte, und an Selbfthülfe zu denken; ehe man jedoch hierzu seine Zuflucht nehme und eine Kongreß-Afte für den Umfang eines einzeluen Staates als null und nichtig erkiäre, solle man doch reiflih überlegen, ob die Vortheile einer Trennung von der Union nicht von den Nachtheilen überwogen würden. :

F nland.

Berlin, 10. März. Jim Regièrungs-:Bezirk Köln haben sh die Gzmeinde-Schulden, welhe an Kapitalicn und Zinsrück- fläuden am Anfang des Jahres 1831 526,235 Nihlr. detrugen, im Laufe desselben um 30,216 Rthlr., folguch fast um ses Prozent vermindert , so daß auch dort, da ungefähr die Hälfte der gesamniten Schuld auf die an Hülfsquellen reihe und daher durch ihre Schuld weniger gedrück!e Stadt Köl; fällt, der gros ßere Theil der kleineren Städté und Landgemeinten in wenigen Jahren von Schulden ganz frei und im Staude seyn werden, die Auflagen zu mindern und. ihre Hülfsmittel lediziih auf die Verdesserung ihrer inneren Einrichtungen zu verwenden.

Das Vorfteher-Amt der Graf Bülow von Denuewißschen Blinden:-Unterrichts- Anstalt zu Königsberg hat seinen dreizehn: ten Jahresbericht über dié Verwaltung des Jahres 1831 erstattet. Seit der Eröffnung der Anftalt sind 170 ganz und 200 hald Er- blindete aufgenommen (von denen 6 zum zweiten Mal) und 7_ halb Erblindete. _ Gegenwärtig sind 4 ganz Blinde un® 4 halb Blinde in der Anstalt. Jn den Regierungs-Bezirken Königs- berg und Gumbinnen befinden sich noch 6 ganz und 33 halb Blinde aus den Feldzügen 18t3-bis 1815, die noch nicht haben aufgenommen werden können, welche aber nicht eher berücfsihtigt werden sollen, dis die 32 ganz Blinden und 18 hald Blinden ihrem Gesuche nah zum zweiten Male aufgerommen werden könen. Außer diesen sind nöh 10 vor oder nach den Kriegs- jahren erblindete Soldaten und 47 ganz Erblindete und 5 halb Exblindete aus dem Civilstande zur Aufnahme angemeldet, Nach dem Kassen - Abschlusse hat das Justitut einen Bestäu d von 25,122 Rthlr. 23 Sgr. 1 Pf., der gegen das Jahc 180 um

=%2 066 Rthlr. 5 Sgr, 10 Pf. vermehrt ist, weil im lepteu Jahre

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an ausgebliebenen Einnahmen der vorhergehenden Jahre 1998 Nthlr. 23 Sgr. 10 Pf. eingezahlt wurden.

Aus Naumburg vom 7ten d. schreibt man: Seit fturs zer Zeit hat man in Folge ‘eines gemeinsamen Beschlusses der Stadtverordneten und der (seit dem Fahre 18390 interimistisch bestehenden) Kommun-: Repräsentanten angefangen, die sämmtlis chen, bisher in einem sehr üblen Zustande beflndlihen, Straßen der Vorftádte gründlich ¡u verbessern und förmlich ¡u chaussiren. Unweit des Bürger-Gartens, nahe bei der Stadt, ist eine andere Erd: Arbeit ‘anaeordnet worden, durch welche einé Auzahl von 130 arbéitslosen Meusben Beschäftigung und Brod für mehrere In einer anderen Art wirkt für den dürftigen Theil der Bevöikerung die stádtishe Waisen - Versorz- Veh au und die fäcktishè Spars Kasse sehr 1üzl:h. Die

aisen : Versorgnigs - Anstalt zählt gegenwärtig 74 ia Familien untergebrachte Waisen, deren vollständige Unterhaltung und Er- ziehung bei einer sehr geregelten Aufsicht die Anstalt mit E1n- {luß alles Neben - Aufivandes mit einem jährlichen Kosteu- Be- trage’ von 1515 Rthlr. beftreitet, Die Anftalt erfreut sich einer großen Popularität. Die ftädtishe Spar - Kasse, deren ve:zins- licher Kassen- Bestand wiedérum erhöht ist, genießt gleichfalls eines großen Zutranens in der Stadi. Jn sittliher Hinsicht wirkt sehr einflußteich die (bereits früher in dieser Zeitung er- wähnte) Sonntags: Schule des Diakonus Pieusch, so wie auch der’ seit dem Reformations-Jubiläum im Fahre 1817 bestehende Frauen - nud Jungfrauen : Verein zur Belohnung vnd Aufmun- terung guter, eidger und bedürftiger Schülerinnen aus der Bür: germädhen- und Stadt:-Arnmen-Schule.

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A Ch olera. Fn Halle waren erkr. gen. gest, Best. bis zum 4. März Mittags 395 185 205 5 hinzugek. vom 4. bis 7, März A N 2 5)

Ueberhaupt 399 187 207

Meteorologishe Beobachtung. 1832 Morgens s Abends Nach einmaliger 9, Mârz. 6 Ubr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruek. 334,9” Par.|336 O” par. |338,0*” Par. j z 5 Luftwärme |4-/0,9 * R|4ch 5,2*R. a8 2/0 ° ar Pauetinieme P Thaupunkt |4-0,1*R.|— 0,1°R |— 0,2 ° R [ölufwärme 2,4 R. Dunfisättgg.| 93'pCt." | 63 pyCt. | 83 p@t. [Bodenwärme 4,1°N. Wetter... | trübe. trübe. trúbe. FAusdünstung 334, Wolkenzug . | SO. SSO. SSO. i Börse.

Berliner Den 10. März 1832. Anul. Fonds- und Geld - Cours - Zettel. (Preuss. Cour.)

77 Bre G n

94 | 935 fOstpr. Pfandhef. 1042 Pomm. Pfandbrf.

1015 IKur- u. Neun. do.

877 ISchlesische do.

IRkest. C. d. K.-u. N. eini Z. Sch. d. K.- u. N. 59 din

| Uf. \Brte/ j Ged, y97

nimmer St.-Schald- Sei Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl, Obl. 30 Kurm. Obi. m. l. C. Nenm. Int, Sch. do. Beri. Stadt- Obl. Königsbg. do. * Elbinger do.

Danz. do. in Th.

1052 1052 | T 105 95 934 N 94° Holl. vollw. Duk. 18] | i Neue dito. 191 | WWeetpr. Pfandbr. 974 FFriedrichsd’or 14 | 135 Grosshz. Pos. do. - 984 Disconto. ..,, 3 4 GRCBRGDHREAGA N VOA S R O ADA O VTAON S0 I M MAU S A E Po ARERSTRNEIRIAIIRLS" I Fe L A E718 Cp FOMRGNA GAUE R N NRE I SCTN I R Wechsel- Cours. L: Brief! Geld. 1467 1457

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