1832 / 73 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Ein ungenannter Einwohner der Stadt Berlin hat fch in einem Shreibeu voin 28. Nov. 1831 an Se. Excellenz den K. K, Oesterreichishen Obersten Kanzler der vereinigten Hof-Kanzlei in Wien, Herrn Grafen v, Mittrowskh, in ciner die Cholera be- treffenden Angelegenheit gewendet, Die Redaction dieser Zeitung

ift veranlaßt, demselben zu eröffnen: daß er die Antwort auf sein ;

Schreiten, falls er sch a!s der Verfasser desselben durch Bei- Fringttng des Siegeis, mit welchen das Couvert dieses Briefes gesiegelt war, legitimirt, bei ihr in Empfang nehmen könne.

Q D01.€1 a,

Fa Prag sind vom 1. bis 5. März 59 Personen an der Cholera erkrankt, 63 genesen und 25 gestorben. Seit dem Aus- bruche der Kranfdeit daselbft sind überhaupt 3386 Persone von derselden befallen worden und von diesen 1919 genesen, 1392 aber geftorben; 75 flnd dermalen noch in ärztlicer Behandlung.

In der vereinigten Ofner und Pesther Zeitung vom 1sten d. M. wird gemeldet : „Laut eingegangenen Nachrichten bis zum 28ften v. M. waren bis dahin in Ungarn in 92 Yurisdictionen, in 48009 Ortschaften, 524,096 Personen von der Cholera befallen worden. Davon sind genesen 286,022; gestorben 229,149, in der Behandiung verblieben 8925. Völlig aufgehöct hatte die Krankheit in 64 Jurisdictionen, und zwar in 2088 Ortschaften.

Literarische Nachrichten.

Consideratiens pelitiques sur l'Epoque actuelle par M. de Polignae. (Politishe Betrachtungen über die gegenwärtige Epoche, von Herrn

i von Polignac.)

, Diesen Titel trägt eine Broschüre, in welcher der Präsident des leyten Minifteriums Karls X. sich an den anoahmen Ver- fasser der kürzlih erschienenen Schrift: „Geschichte der Restau- ration von ein-m Staatsmanne“‘, wendet, um mehrere von dem- selben aufgefiellte Behauptungen zu widerlegen, und um ihm die uöthigen Materialien zur Fortsezung- seines Werkes, namentl1ch zur angekündigten Sehiiderung der Polignacschen Verwaltung, an die Hand zu geben. Es bedarf woyl kaum einer rechtfer- tigende Bemerkung, daß wir. unsere Leser, so ausführlich als es der Raum dieser Blätter gefiattet, mit dem Jnhalt der aus dem Gefängnisse von Ham hervorgangenen Broschüre bekannt zu machen suchen, Fedes von den Bewohnern jenes Ortes an das Puòlkfum gerichtete Wort hat eine geshichtlihe Bedeutung und uiamt das Fureresse der Mitwelt auf eigenthümliche Weise in

Der Verfasser theilt seine Schrift in zwei Theile. Jn dem ersten widerlegt er, wie gesagt, einige der von dem Verfasser der 1Geshichté der Restauration“ hingeftellte Angaben, welche ihm

Anspru,

persönlich sind und seine ges{äftliche Stellung unter Ludwig

XVU[., betceffen. Diesen an und für sich weniger interessanten Theil übergehen wir mit Stillschweigen und können dies ohne Benachtheligung des Herrn von Polignac um s#o leichter, da er selbst dei den leidenshaftlichsten Angriffen einer feindseligen Op-

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¿Wenn man die DTriebfedern genau untersucht, welche eine auf diese Weise organisirte Gesellschaft in Bewegung seßen, so is es unmöglich, nicht zu der Ueberzeugung zu gelangen, daß sich in ih- rem Schoße eite politische Gewalt befinden muß, die nothwendt- ger Weise durch ihre Natur und durch die nähere Verbindung mit dem Grundsaße ihrer Bildung ein wahrhaftes Uebergewicht über die anderen Gewalten des Staates behalte. Wenn der Grundsaß, der bei der politischen Organifation der Gesellschaft vorgewaltet hat, ein monarchischer war, s9 ruht diese überwiegende Gewalt in ¿ den Händen des Souverains; war es dagegen ein demokratischer, fo gehört das Uebergewicht den Repräsentanten der Gesammtmasse, da man alsdann annehmen muß, daß die Souverainetät ihr gehört. Wendet man cin, daß dieses Uebergewicht einer Gewalt im Staate durch den häufigen und fehlerhaften Gebrauch gefährlich werden Tann, so erwiedere ih darauf erstens, daß es immer nur tempgrair ausgeubt werden kann, und daß, wenn die Gefahr, die das Prinzip bedrohte, vorüber ist, die Dinge in ihre gewöhnliche Ordnung zu- rüdtfehren; zweitens aber empfindet jede politische Gewalt, gleich jedem anderen Wesen, ‘das Bedürfniß ihrer Erhaltung. Der Mensch bedient sich nur dann der heftigen Mittel, j wenn ev shweren Krankheit - ergriffen is, sonst ¿ wúrde er seine Gesundheit ‘muthwillig zerstören ; - drittens endlich | tragen alle menschliche Jnflitutionen den Stempel der Unvollkom- i menheit; in allen befindet sich daher auch, mehr oder weniger frucht- bar, der Samen des Mißbrauchs; die gebrechlichste aber von allen rourde die seyn, die kein Schußmittel gegen eine Gefahr besäße, weiche den Grundsaß, auf dem sie ruht, bedrohte. Rom hatte sei- nen Senat] Sparta seine Ephoren, Athen seinen Aëropag. -Die Charte von 1814 wurde diesem Gesche unterworfen. Der Grund- saß war monarchisch, mithin mußte das politische Uebergewicht der Krone anheimfallen; man kann sogar sagen , daß es in der Charte einregisirirt wurde. Der Artikel 14 liefert den Beweis dafür. Der Monarch, welcher dêe Constitution verfaßt hatte, machte zu ver- (chiedenen Malen von dem Rechte Gebrauch, welches ihm das po- litishe Uebergewicht verlieh; seine Ordonnanzen der Monate März, _Funi und Juli 1815 und September 1816 thun dies auf eine au- thentische Weise dar. *) Die anderen politischen Gewalten des Staats erkannten bei jenen Gelegenheiten" das Recht des Monarchen auf eine feterliche Weise an, welches auch sogar durch das Zeugniß der Gegner des monarchischen Prinzips bestätigt wird. Fch führe in leßterer Beziehung zwei Beisptelean.DerNational sagt in seinem Blatte vom 20. Juni 1830: ¿Die octroyirte Charte ohne Artikel 14 würde eine Abgeschmacktheit gewesen seyn. Der Gründer der Charte hatte gesagt und mußte sagen: Fch will eine Konzession machen; aber keine solche, die mich und ‘die Metnigen zu Grunde richten kann. Wenn mir die Erfahrung zeigen wird, daß ich zu vfel bewilligt habe, #0 behalte ih mir die Befugniß vor, meine Constitution zu-revidiren, und dies drücke ih durch den Art. 14 aus. Dies war vollkommen logish. Diejenigen, die die Legitimität und die Restauration ge- wollt hatten, mußten auch bis zuleßt wollen, daß der König setn Schwerdt nicht Übergeben solle.//// Alsdann sagte ein ge- lehrter Publizist, der seit der Revolution Minister gewesen is, auf der Tribune der Deputirten-Kammer: ,/,,„Was that die Gewalt, als die Charte im Fahre 1814 erschien? Ste trug Sorge dafür, daß in die Einleitung das Wort ‘octroyirt und in den Text der Art. 14. eingeschaltet wurde, welcher leßtere thr das Recht gab, Ordon- nanzen zur Sicherung des Staates zu erlassen.//// Dies Alles spricht dafúr, daß unter dem Reich der Charte von 1814 die politische Ge- sellschaft in Frankreich eine überwiegende: Gewalt in sich faßte und

von ciner

position selten odec niemals einer Verunglimpfung seines Cha- |

rafters -ausgesegt geweseu ist, Den Mann von Ehre haden auch |

seine erbittertsten Feinde ftets in ihm anerkannt, und seine gegen- wártige unglückiiehe Lage macht es ihm daher doppelt leiht, An- griffe dieser Art zucüczuweiscen. Sein und seines Bruders hele denmithiges Benehmen vor dem Napoleonshen Kciegtgerichte hat ihnen als Menschen die Achtung aller edelheczigen *Gemtither gewonnen,

Ueber den zweiten Theil seiner Schrift spricht sich der Ver- fasser sel5ft ia der Einleitung folgendermaßen aus :

„Fch werde gezwungen seun / zarte Fragen darin zu berühren, und es drängt d mir dabei cine Betrachtung auf. Gebietet mir die Vorsicht noch Stillschweigen? Hat der Boden zu zittern aufge:

Ra f zu Duclot ferm U, fin ta (lede Bene

eller jener ftiarken und heftigen Gindrücke, welche die Seele beherr-

schen und tyrannisiren , jener stürmischen Leidenschaften , die das | menschliche Herz zu einem beständigen Vulkan machen. Dem Him- |

mel sey es gedankt, ich habe sie niemals gekannt, und doch habe auch ich meinen Theil an den Proscriptionen, an den Gefahren und Wi- derwärtigkciten in dem langen Drama unserer bürgerlichen Zwie-

tracht gehabt; dieser Anthei er Leos und zerreißend; aber in den

Tagen des Glückes denn auch diese sind mir zu Theil geworden, habe ich mich des Vergangenen nur erinnert, um daraus zu lernen, wie dem Unglück Anderer abzuhelfen sey. Jch führe keine Beispiele an; denn ih bin weit davon entfernt , mir ein Verdienst daraus zu machen, weil der Haß niemals einen Plaß in meinem Herzen ge- funden hat. Auch sind diese Gesinnungen nicht fruchtlos für mich gewesen; denn ihnen danke ih es ohne Zweifel, daß ih in dem Laufe eines vielfach bewegten Lebens zahlreiche

reunde gefunden habe, die den Gefahren troßten, mit denen ihre Beweise von Theilnahmé begleitet waren. Fhre Namen werden nie aus meinem Gedächtnisse vershwinden. Es befinden sich zwei unter ihnen, *) welche es mir gestatten müssen, diese sich so-natúr- lich darbietende Gelegenheit zu ergreifen, ihnen die Gesinnungen der dankharsten Freundschaft darzulegen; der Eine lich mir den Beistand seines edlen Talentes bei einer schwierigen und gefahr- vollen Gelegenheit ; der Andere unterstüßte mich zu derselben Zeit mit seinen weisen Rathschlägen. Das Andenken an ihre edelmÜ- thigen Anstrengungen wird meinem Gedächtnisse immer gegenwärtig seyn. Die Pa venGen dieser Schrift, wenn cs deren giebt, fallen auf mi allein zurúck; denn ich allein habe den Plan ent- worfen, sie herauszugeben. Kann Übrigens mein Schicksal da- durch erschwert werden ? . Fch scufze nicht Über meine eigenen Lei-

den , sondern Úber die meines Vaterlandes; seit langer Zeit sah ich

die Gefahren voraus, welche meine Ruhe bedrohten. Wer will es heute noch leugnen, daß die dumpfe Aufregung, welche vor zwei Fahren in rae herrschte, mehr einer tiefen politischen Spaltung, als einem bloß parlamentarischen Streit zuzuschreiben war? Das Ge- witter zog sh an cinem dem Anschein nach reinen und glänzenden Himmel zusammen. Es hat ein Kampf stattgefunden; ich hätte ern mein Blut dge eben, um ihn zu vermeiden; denn, einmal begonnen, mußte se @ der Sieg Thränen kosten. Der Ausgang des Kampfes hat zu dem Glauven Anlaß ga Ffönnen , daß eine große Pflicht Krat agt worden sey. Dies ist ein Frrthum, wo- von man sich cines Tages leicht Überzeugen wird; und troß des kur- en Zwischenraums, welchen ein schneller Entschluß den Behbrden lics, mußten doch die Vorsichts - Maßregeln, die zur Vorbeugnng aller Unruhen ergriffen worden waren, Vertrauen und Sicherheit einflöófien. Man wird mir gestatten, mich niht weiter Über diesen

Gegenstand auszulassen. Es würde nicht schr loyal seyn, wenn man Gegentheil von mir verlangte; und eben so_ wenig würde es |

das Delikatesse verrathen, wenn man aus meinem Stillschweigen Vor-

il zichen wollte.// : 2 Nachdem der Verfasser in dem zweiten Theile seiner Schrift

liber den Zustand der Gesellschaft in politischer Hinsicht im All- gemeinen gesprochen hat, sagt er unter Anderem :

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®) Die Sve vou Mata (n MatdartusYeytams,

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daß kraft des monarchischen Prinzipes, welches bei der gesellschaftlichen Organisation vorgewaltet hatte, diese Gewalt ein Eigenthum der Krone war. Fin Monat Juli 1339 hat eine Revolution stattge- funden; das-heißt, es sind zwet politische Grundsähe feindlich zu- sammengestoßen, das damals bestehende Prinzip ist umgestürzt und ein anderes an dessen Stelle geseht worden. Man befindet sich, mei- ner Ansicht nach, im Ferthume, wenn man glaubt, daß die Fnsur- rection, welche zu jener Zeit ia den Straßen der Hauptstadt aus- brach, den Charakter einer gewöhnlichen Fnsurrection an sich getra- gen habe. Man untersuche die Umsiände, und es wird fich ergeben, daß die Frage des Augenblicks die gesellschaftliche Stellung der Mehrzahl der Kämpfenden kaum berührte. Diese Mehrzahl bestand in der That aus Arbeitern, welche von ihrem täglichen Erwerb leb- ten. Jhre Stellung in der -Gesellschaft mußte sîe für iede Combi- nation in Betreff der periodischen Presse und des Wahl-Census gleich- gültig machen. Es is durchaus nicht natürlich , daß der Wunsch, Fntevressen zu- vertheidigen, die uns fremd sind, heftige Leidenschaf- ten bei uns errege; man wird auch finden, daß der anscheinende Beweggrund zu iener Fnsurrection nicht der einzige gewesen seyn kann, aus dem sie entsprang; denn sonst hätte die Wirkung mit der Ursache aufgehört: cessaute causa tollitur effsectus. Man weiß, daß dem nicht so war. Eingeräumt muß also werden, daß zu jener Zeit ein Kampf zwischen zwei politischen Grundsäßen war: zwischen dem in der Charte von 1814 ausgesprochenen monarchischen “und dem demokratischen Prinzip, das man an die Stelle des ersteren seßen wollte. Streng genommen, begreift dieser Kampf die ganze Geschichte der Restauration seit 1815 in sih. Man kann den Aus- gangspunkt des opponirenden Prinzipes genau angeben, seinen Gang verfolgen , die Wirkungen andeuten und das Resultat verkünden; wenige Zeilen genügen dazu: : Ausgangspunkt. Der von der Repräsentanten-Kammer am 5. Juli 1845 aufgestellte Grundsaß: Souverainetät des Vo l- kes, Wahl- Königthum, die drei Farben. : Ausführungs- Mittel. Eine sich unter allen Formen, aber besonders auf der parlamentarischen Tribune fich zeigende, systemati- sche Opposition. . | i i Wirkungen. Verlegenheit der Krone, welche sich durch die Wahl von Zwei und Sechzig verschiedenen Ministern in etnem Zeitraume con 15 Jahren an den Tag legt; allmälige Schwächung des monarchischen Prinzipes, die fich schon dadurch kund giebt, daß alle Minister, ohne Ausnahme, beim Austritt aus den Geschäften die Königliche Gewalt schwankender zurückgelassen haben, als sie solche bei ihrem Antritte vorfanden. Resultate» Charte von 1830. Souverainetät des Vol- kes, Wahl-Königthum, die drei Farben. a Diese Aufstellung reicht hin, um den Zweck des Prinzipes, sei- nen Kampf und Sieg anzudeuten, Fch beeile mich, cinem Einwande zu begegnen, den mir der anonyme Verfasser der ,Ge- schichte der Refstauration“/ entgegenstellen könnte. Fch weiß in der That nicht, ob er zu dex großen, Zahl derer gehört, die, nach- dem sie, ohne sich dessen bewußt zu seyn, gegen das monarchische Prinzip der Charte von 1514 gekämpft , das erlangt haben, was ste nicht wollten, und jede Anschuldigung zurückweisen , die vermuthen lassen könnte, daß sie den Sieg des entgegengeseßten Prinzipes ge- wünscht hätten. Fn jedem Falle möge er sich beruhigen; er konnte seinem Gedanken treu bleiben und doch durch den Strom fortge- rissen werden. Er frage nur die 221 Deputirten, welche die denkwürdige Addresse von 1839 votirten. Einige unter ihnen, alte und ergebene Vertheidiger der 14hundertjährigen Monarchie, seufzen Über den Triumph eines Grundsaßes, dem sie nicht zu dienen glaubten. /: ¡Deputirte von 1830////, sagte vór einigen Monaten ein Redner der linken Seite, **) //,, Jhr wolltet nur ein Ministerium stürzen,

und Jhr habt eine Krone gebrochen.//‘/ . Die Adresse der 221 war [in der That der erste Ton aus der gegen die Monarchie angezogenen | Sturmglocte. Die ersten Handlungen der vorigen Regierung " scheinen mir mehr Nachsicht zu verdienen, als der Verfasser der , mehrerwähnten Schrift ihnen zu bewilligen geneigt ist. Gegen Ende

des Fahres 1824 fand dle Krone die Censur vor; sie hob dieselbe auf. Man wollte der Regierung die Befugniß rauben, sie wieder herzustellen, und das Geseß vom 18. Juli 1828 erfüllte diesen Zweck.

*) Durch die obenerwähnten Ordonnanzen wurde- eine außerordentliche Aufñflagé ohne Mitwirkung dey Kammern erhoben, mehrere nicht gerichtlich ver- zunrtheilte Franzosen aus dem Königreiche verbannt, die Zahl der Mitglieder der Deputivten-Zammey o9ne geceulihe Autorisation vermehrt and die Aßählbar- felts: ny Wahl-Bebingungen vevändert. !'

j Sur Vagrs (Wing voi 18: Oft: 2920),

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Errichtung einiger Fesuiten-Kollegien in Frankreich als ungeseßlF

Man rouûnschte in den Provinzen die Verbreitung der periodis Presse ju erleichtern; dasselbe Geseß sorgte auch dafür. Man befüi tete, wîe man sagte, bet den Wahlen die Wiederkehr gewisser Mißbräii ministeriellen Einflusses; das Geseß vom 2. Fult 1828 war d, bestimmt, dieser Furcht ein Ende zu machen. Man bezeichnete

durch die Ordonnanzen vom 16. Juni 1828 wurden dfeselben unF- drúckt, und es wurden Maßregeln getroffen, daß kein Mitg[ F jener Gesellschaft sih in den öffentlichen Unterricht einmistg konnte. Endlich gaben (n auf einander folgende Amnestieen F- wegen politischer Vergehen Verbannten èin Vaterland und (¡F 4- Staats-Gefangenen die Fretheit wieder. Die Krone hatte Gry j zu hoffen, daß die drei Staats-Gewalten, vereinigt und sich «M0. 73. seitig untersiÜbend, sih nunmehr den öffentlichen Angelegen. Wn

mit jenem Geiste der“ Versöhnung widmen" würden, der b Sgr

__Preußische

Allgemeine

taats-Ziitung.

Berlin, Dienstag den 13a März

1832.

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Berathungen eiues großen Familien - Rathes vorherrsch Sn E e

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Unter gewöhnlichen Umsiänden würde diese Hoffnung auch cha

int g gegangen O aver vas ae O aus *-mi j Jahre 1815 aufgestellten demokratischen Grundsaße gewor?ts. (1 j

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aran denken, au cjenigen hinwegzuräumen , die er no M cgu D j

fav. Die Krone wurde auf N ihrer Schritte gehemmt 4d d Vg Kr oni f des-Ta ges.

ich zu jener Zeit in ihren Bewegungen dermaßen gehindert, F i : aN 0E L S

sie bereits die Räder der Repräsentativ - Regierung nicht mel Seine anle v Ls haben N Seconde-Lieutenant, Bewegung schen konnte. Jm Monat Juli 1529 nah dem Schron Eduard Theodor von der Gols, vom 1ften Jufau- der Session kam ein Deputirter, der bis zur Revolution einen z@e-Regiment, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse und dem fen Einfluß und eine große Poel bei seiner Part-i befreiten. Mettke, vom Z8ften JInfanterie- (6ten Reserve: ) nah St. Cloud, um vom Könige Abschied zu nehmen. Dck1ngirm das Allgemeine Shrenzechen zu verleihen geruht. redung drehte sich hauptsächlih um die sonderbare Erschcinuß welche damals die Zusammenseßung der Kammer darbot, die in Menge von Fractionen getheilt war, welche eben so vielen vers

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Hente wird das. 7te Stü der Geseß - Sammluig ausgege- welches enthält : unter

denen Meinungen angehörten. Karl X. wünschte zu wissen, ob s 11347. die Königl. Preußische Militair- Kirchen-

troß dieser anscheinenden Mißstimmung zwischen den Parteie“ lich feyn sollte, cine Majorität zu bilden, welche sein- A ch5, „Ordnung; vom 12ten v. M. möglich seyn sollte, «cine Mai zu en, welche se e * Un, den 13. März 1832.

rung unterstüßte. Täuschen Sie sh nicht, Sire‘ a : : ite die Deputirte, „aus der jetzigen Kammer wird nur j 5Geseß-Sammlungs-Debits-Comtoir.

0 O N, M I E S V Ci L G jer Art es au eyn môdge, feindlich gesinnt seyn wird.////-— D/F- Dem Publikum wird bekannt gemacht, daß seit dem 1ften Worte machten einen lebhaften und tiefen Eindruck auf das Gemß “a E die Ver banfäpreise e die Es Karls X. J bin nicht der Einzige, dem er ste oft wiederholt | g aus früherer Zeit abermals bedeutend herabgeseßt wor- und der Zeuge gewesen ist, welch" schmerzlichen Eindruck sie auf Ein vollständiges Exemplar auf Drukpapier von 1806 bis

hervorbrachten. Man konnte sich nicht verhehlen, daß sie der W(/W- 1830 ließlich f : Rtbl heit gemäß waren. Vor der Erdfnung der Session von 183) (Mm Jahre einschließli kommt jest nur auf 10 Rthlr. hielt jener Deputirte abermals cine Audtenz. Karl X. richtete | Sgr. zu stehen, und der Preis für nicht bis zu diesem Zeit- selbe Frage an ihn und erhielt dieselbe Antwort. Wenn- man isäüme reichende Exemplare regulirt slch dergeftalt, daß für jeden auch zugeben will, daß eine Majorität gegen das Ministerium, 1ährgang, der von 1830 zurtickgehend weniger verlangt wird,- in- ches damals die Geschäfte leitete, vorhanden seyn konnte, so _isrn die Bestellung auf eine ununterbrochene Jahres - Folge ge- do, ohne alle Îdeen einer Repräsentativ - Regierung umzufio\Ktet if, 15 Sgr. weniger zu bezahlen sind; daher 1 Exemplar nicht begreiflich , daß sich keine feste Majorität zu Gunsten in S 1806 bis 1829 nur 10 Rthlr. und eines vou 1806 bis 1828 eines Ministeriums bilden konnte. Dergleichen politische Anze êthlr, 15 Sgr. n. \. f. ‘kostet Schreib R L Cilfaraben verrathen eine Auflôsung des Staats-Verhandes. i o U ® la ° ; C papier-Sxemplare - (Schluß folgt.) mit einem Aufschlage von 50 pCt. des Preises für Druck-

A ; 7e jer:Exemplare erlassen. Nicht- Amtliche Cours-Notizen. N Bei dieser Gelegenheit glaubt das unterzeichnete Comtöir : ; Ámsterdam, 6. März. h die Nachricht erneuern zu müssen: :

Nied. wirkl. Seb. 40x. i Kanz-Bill, 163. 65 Anl. 851. 5 n u daß zu der Geseß-Samm.lung -vöôn 1806 bis 1830 ein do. 7ê4. Russ. (v. SERE O LIEE Neap. Falc. 724, Ÿ vollständiges und gründlich ausgearbeitetes Sachregister, Oest. 58 Met. 86. 48 do. 76. Bank-Actien 1125. Rug: 43 Bogen flarf, ershienen ist und zu 20 Sgr. das Exem: Engl. Ánl. 947 F plar auf Drückpapier von allen Post- Anftalten der Mo-

Russ. Anl. Hamb. Cert. 86. Poln. 110. Dän: 638 R Vas R t 3 Mes i un narchie ohue den -geringsten Aufschlag zu beziehen ift.

Hamburg 3 Mon, 92. {§. Silber-Rubel 3682 Kop. 58 Inscrip Berlin, im Februar 1832. nen Ser. 2. 911. do. Ser. 3, 862, ereinigtes Geses-Sammlungs- und Zeitungs- W arschau, 7. Máärz. Debits-Comtoir. Pfandbriese 841 85. Russ. Assign. 1793 180.

¿ Wien, 5. März. ß 58 Metall. 852, 482 do. 752. Loose zu 100 FI. 171i. Part.-0 t, Romain,- von Paris kommend, nach St, Petersburg.

1194. Bank-Actien 1110. (

2 D Königlihe Schauspiele. B

Montag, 12. März, Fm Schauspielhause: Die Ehemänsi

als Junggesellen, Luftspiel in 1 Aft, Hierauf: Kcitik und Ans fcitif , Lufispiel in 4 Abtheilungen, von Raupach. 0 Mittwoch, 14, Jan, - Jm Schauspielhause: André, Lusisi

in 1 Aufzua, von C. Blum. Hierauf: 1) Gran duetto inl

2 ; h nfreid, lerto; l Diavolo: ohe «vaccié la moalie dal’ ufer z gran Srl e O R S E o Paris, 5. März. Vorgestern hatten Lord Granville und

maestro Carlo Soliva, scritto espressamente per la voce f : : ( J Basso e’ di Soprano, per il Signor Gobbi, Cantante di (8 hrere Englische Generale die Ehre, von Sr. Majestät dem Kö- mere de S, M. il Re di Napoli. 2) Duetto del maestro Me ¡ur Tafel gezogen zu werden. Geftern Mittàg Überreichte cadante ; dell’ Opera FElisa e Claudio, eseguito d’al Sigu Spanische Botschafter, Graf von Ofalia, dem Könige in Hosfmann e Gobbi. 3) Aria del maestro Rossini, dell’ o C R e a fre Meile À fe is ann l’Inge felice, cantata dal Si Gobbi. 4) Duelto i n der Entbindung rer Maje er Konigin von

N Be iimlds del mUdeio R x Spanien von einer Infantin. Auch der Belgische Gesandte,

Opera Semiramide del maestro Rossini. eseguito della ; er ) dns Lehmann e dal Signor Gobbi, Und: Er amüúsirt | Mot hatte demnächst eine 14 ftüúndige Audienz bei Sr.

Zeitungs-Nachrichten. A uS8land.

doch, Vaudeville in 1. Aufzug. dds : : j auspielhause: Franzöfische Vorftellung. i Die geftern in mehreren hiesiger Zeitungen enthaltene Mel- An E E l / Ung, daß der Herzog von Orleans im Bezriff stehe, nah Tou- Königstädtisches Theater. on abzureisen, wird heute im Moniteur für völlig grundlos Montag, 12, März. Die Unbekannte, romantische H fárt, Der Messager des Chambres will wissen, daß man in 2 Akten: Musik von Bellini. (Dlle. Grünbaum: Fsolet dings die Absicht gehabt habe, den Herzog an der Spiße ei- e neuen Expedition nach Algier zu \{icken, daß aber diese j ise wegen der fortdauernden Verwielung der Europäischen N eue st e Na ch ri ch ten. gelegenheiten vorläufig ausgeseßt worden sey. Die France Paris, 5. März. Der heutige Moniteur meldet s ie G von einer Sendung des Her- Ankunft der Französischen Expedition in Ankona in- folge! Zu Unter - Präfekten sind A M N Hr. Bourgeois Meise: „Unsere Truppen slnd am. 23sten v. M. in Ankona Langres (Obere Marne), Hr. Faure de Fournou “ta Boot Se landet, Der äußerst rasche Lauf der Flotte, auf der sie e{ense), Hr. Allard in Montbelliard ( Doubs) und Hr, Tho: {ifft waren, hat den General Cubières, der sich über N s in Trévoux (Ain) 5 E nah Ankona begeben sollte, nicht gestattet, frühzeitig genug ! Der _ heutige Moniteur meldet die Ankunft der Fran- einzütreffen, um das Kommando der Expedition zu überneht hen Expedition in Ankona in folgender Weise ®): „Un- und fr die Ausführung der ihm von der Regierung gegebl! Truppen sind am 23sten vorigen Mouates in Ankona Ds Juftructionen in Person Sorge zu tragen, Jm Ueb'sdet, Der äußerst rasche Lauf dér Flotte, auf der sle ate herrscht in diesem Augeublike zwischen unseren Truppen t waren, hat dem General Cubières ‘der sich úber Kom den Orts-Bebörden_ das vollkommenste Einverständniß. i Ankona be eben sollte, nicht stattet ; frühzeitig genig dort sere Truppen hatten, gemeinschaftlich mit denen der Päpfili ¡utreffen A s K L d n E editi je uf t E Regierung, die Citadelle besest, Diese Expedition, die für d für die Aus üh E a E Men Fall einer abermaligen. Störung der Ruhe in den Römish fiructionen a Person n E a is M 11 t ttA A Staaten schon lange im Voraus bedacht war, wird, wie die Belgil \cht in diesem Augenblicke A Aeseven Fru s die Redlichkeit der Absichten der Französischen Regierung be Orts - Behörden on dóllkonnnénste Einverftánd E h den; und troß der kleinen Truppenzahl, woraus sle besteht, Trup s hatt meinschaftlich mit denen d En ápflli Hs man der Hoffrung Raum geben, daß sle, gleich der erften, GRULS di “Fitas F bese t a n diti E O glücklihe Folge haben wird, in den Staaten des heiligen St! Aae ed ili E Stet nid Ruhe K f ; en die Lösung der Schwierigkeiten zu beschleunigen, deren Bel aaten {on l d Ga er G n Römischen gung den Mächten am Herzen liegt, wie sle solches bereits d N dle Sans ntt Ew M een e, Unterhandlungen, die unausgesept mit Thätigkeit betrieben Wi; und tros pg x Mo u er POA sis M S resseht E den, bewiesen haben,“ N 90. ! 1 der ella Naum Siem: E "e, G 1 Saa die -— lo roc. ente pr. compt. . U: N § j E , , cour i N E 67. 25. fn Cou, 6T, 40. gp Lide olge haben tvird, in den Staaten des. heiligen Stuhls Span. Rente perp, 523. 5proc. Belg. Anl. 75, osung der Schwierigkeiten zu beschleunigen, deren Beseiti- Frankfurt a, M., 8. März. Oesterr. 5proc. Metall. ss den Mächten am Herzen liegt, wie sie solches bereits durch 8642. proc. 77ye, 77. 2aproc, 45. proc, 194, Br, B e En MERIMIE FeAD/MEE 1ITYGGgTAE batTleheIr wers i 5 - 221, 1221. s f ; Melen La00, 1357, MPart.-Obl, 1 M 12 2 Loose zu 1 Das Journal des Débats ‘fügt den bereits bekannten S E Yeren Umständen der Beseyung“ von Ankona durch die Fran-

Redacteur John. Mitredacteur Cottel, m i : ‘ymicinomeimdiziBätedne | lein Theile unserer Leser haben wir diesen Artikel be Wédrtueft bei f, 9, Hal hie ren unter dex Viubrit l R Mac E mit

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4 G H Lai . A

Durchgereist: Der Königl. Französishe Kabinets-Courier -

zösischen Truppen Folgeudes hinzu: „Die vollkommenste Ord- nung hat feinen Augenbli aufgehört, in der Stadt zu herrschen, die Freude der Einwohner gab sl{ch durch den freundschaftlichen Empfang kund, der unseren Soldäten zu Theil wurde. Keine, eine Besorgniß für die öffentliche Ruhe erregende Demonstration hat in der Stadt ftattgesunden. “Die Schauspielhäuser blieben geöffnet, die Handelsgeschäfte wurden nicht unterbrochen, die Ar- beiten im Hafen wurden fortgeseßt und die Waareu in dem Au- enblicke, wo unsere Truppen gegen die Citadelle anrücten, ru- big ausgeladen. Die flädtischen Behörden haben mit aufrichti- ger Zuvorkommenheit zur Herdeischaffung ‘der für die Truppen nöthigen Lebensmittel und anderen Lieferungen die Hände gebo- ten, Unsere Truppen wurden noch am Abend des 23ften kaser: nirt, Die Stadt war erleuchtet. ‘/

Hiesige Blätter melden aus Bologna vom 24. Febr, : „Die Aufregung, welche die Nachricht von der Ankunft Franzd:- sischer Truppen an unserer Küste untex der Jugend der Romagna hervorgebracht hat, ist unbeschreiblich, und es ift zu besorgen, daß diese exaltirte Stimmung si nicht zügeln lassen und die Quelle neter Unordnungen werden wird. Viele Patrioten gehen nath Ankona und. Civitavecchia, um die Franzosen zu sehen ; die Po- lizei hält die meiften zurü und fertigt keine Pässe mehr aus, Das Edikt des Kardinal Albani, wodurch ein Ausnahme: Gericht eingeseßt werden soll, fteht in solcher öffentliher Ungunst, daß Niemand die Präsidentur desselben übernehmen will; Hr. Grep- pi, ein vertrauter Fceund des Kardinal Albani, dem sie anges tragen war, hat dieselbe ebenfalls ausgeschlagen.“‘

Herr Petit, Lieutenant der hiesigen Municipal-Garde, über- reihte vor einigen Tagen dem Könige in einer Privat: Audienz scin Werk: „Die Geschichte der Revolution von 1830.‘

Das Journal des Débats kündigt heute die in Berlin eröffnete Subscription auf eine vollständige Ausgabe von Hegel Schriften mit dem Bemerken an, daß es silch mit Vergnügen zu der Zahl der Subskribenten rechne, damit auch Frankreich, dem der verstorbene große Philosoph mit Liebe zugethan gewe: sen, seinen Antheil an dem Unternehmen habe.

Das lange erwartete Werk, „„die Geschihte der Regeutschast‘/ von Lemontey , i| so eben- im hiesigen Buchhandel erschienen.

Der era Herr Champollion, Mitglied des Fnftituts: und Direktor der Antiquitäten-Sammlung im Louvre , ift vorgestern, nah mehrmonatlichem Krankenlager, nach zurückgelegtem 41ften Lebens -Jahre hierselbst mit Tode abgegangen. Er hatte zuvor noch die Darstellung seines Shftems über das Studium der Sprache und die Entzifferung der St4hriftzüge der alten Ae- ghptier beendigt und war damit beschäftigt, die vielen Materia- lien zu ordnen, die er in dieser Beziehung auf seiner für Rech: nung der Regierung unternommenen Reise nach Aegypten ge- sammelt hatte.

Dem Courrier français zufolge, will ein Deputirter in der -Kanimer den Antrag machen, den Todestag des Marschall Neh als einen Trauertag der Nation zu feiern.

Galignani’s Messenger erklärt, daß er den Artikel, welcher angebli in der Moskauer Zeitung gestanden haben sollte, und der dem Fournal de: St. Petersbourg zu einer Wis derlegung Anlaß gab (\. Nr, 58 der Staats - Zeitung), dem Journal de la Haye entlehnt habe. j

Der General Solignac hat in Bourbons: Vendée angezeigt, daß der König im Mai dorthin kommen werde.

Aus Toulon schreibt man vom 28. Februar: „Der hiesige Militair-Jntendant hat Anzeige von der nahe bevorstehenden An- funft von 1500 Mann Truppen erhalten ; die Proviant-Behörde ift angewiesen, bedeutende Vorräthe von Lebensmitteln anzu- \æzaffen; mgn scheint also Truppen-- Durhmärsche zu erwarten. Der Bau der Fregatte „Urania‘/, von 60 Kanonen, der Kor: vetten „„le Var‘/ und „la Brillante‘/ und zweier anderer Briggs wird eifrig betrieben; diese Schiffe sollen bis zum Monat Mai vom Stapel laufen. Die Brigg „„Comète“/, die in Folge \{lech- ten Wetters auf: die Rhede- zurückgekehrt war, ift diesen Abend wieder in See gegangen. Die Brigg „le Zèbre““ segelte heute früh mit Lagergeräthschaften , Uniformen und baarem Gelde für den Sold der Truppen nach Algier ab. Der Maire ließ geftern bei Trompetenschall die Verordnung bekannt machen, welche die gegen die aus England kommenden Schiffe zu treffenden Sani- táts - Maßregeln vorschreibt.“ s

Das Journal des Débats enthält ein Privatschreiben aus Madrid vom 24. Febr., wonach der Graf Alcudia zum Pre- mier - Minister ernannt worden wäre und sämmtliche Minifter, mit Ausnahme des Herrn Calomarde, hierauf ihre Entlassung genommen hätten.

Der Conftitutionnel meldet: „Saint-Fean- d’Acre hält sich noch immer, dagegen haben sich Jerusalem, Tyrus und Bei- ruth Fbrahim Pascha unterworfen; Tripoli und Latahia sind ih- rem Beispiel gefolgt; das Volk von Tripoli hat sich gegen sei nen Gouverneur empört und ihn gefangen in das Aegyptische Lager geschickt.

Großbritanien und Frland.

Louydoun, 3, März, Jhre Majestäten der König und die Königin haben sich geftern nah Kew begeben, um Jhrer Königl. L der Herzogin von Cumberland zu Höchstihrem Geburtstage

lúck zu wünschen, zu welhem Zweck auch die Übrigen Mitglie- der der Königl Familie sich eingefunden hatten. Von Kew sind Jhre Königl. Majeftäten nah Windsor gefahren.

Der Französische Botschafter, Fürst von Talleyrand, hatte geftern eine Konferenz mit Lord Palmerftion. Ein Courier vom Men von - Orloff if geftern aus dem Haag hier einge- troffen. : Der Morning-Poft zufolge, wird im Oberhause, wenn die zweite Verlesung der Reform-Bill zur Frage kommt, ein ande- rer Reform- Plan als Verbesserungs - Antrag vorgebracht werden, welcher den verfaklenen Fleken das Wahlrecht entzöge, den gros Ln Manufaktur-Städten die Repräsentation verliehe und in der

ttalifieation. der Wähler ‘einige Abänderungen: tráfe, Dieser neui Plan, mit. welzem die Verfassung in ihren wesentlichen

die Reihe kommen. i

Theilen aufrecht erhalten würde, hätte, \so wird behauptet, die

Unterftüßung des Herzogs von Wellington und. seiner Freunde. Der Oberst Torrens hat im Unterhause angezeigt, daß er einen Antrag auf Abschaffung solher Abgaben, welche die Be-

- nugung- der Kapitalien zu Gewerben ershweren und auf den Ar:

beitslohn drücken, dagegen aber auf Einführung einer Vermö- genssteuer, einbringen werde, Herr Torrens if einer der eifrig- ften Anhänger des jeßigen Ministeriums; gleichwohl vernimmt inan, daß sein Antrag bei der Regierung feine Unterfiüßung finden werde, da eine Vermögensfteuer das einzige Hülfsmittel zu außerordentlichen Leiftungen im Fall eines Krieges ware.

Der Courier verspricht si nit viel Erfolg von der im Unterhause beshlossenen- Untersuchung in Betreff des Seidenhan- dels, Die -Steuer von fremden Seidenwaaren, sagt er, wird nicht so weit herabgeseßt werden können, daß nicht den Schmugg- lern noch ein Vortheil beim Einshwärzen derselben bliebe, da die Schmüuggelkoften höchstens 10 pCt. betragen; außerdem aber hat man in Frankrei während der gedrückten Lage der Seidens Manufaktur von insolventen Fabrikanten in Lyon und anderen Pläyen Waaren zu 20 bis 30 pCt, unter dem Fabrikpreise kaufen können, bei deren Einshwärzung nah England der Gewinn so viel größer ifi. = ,

Die zur Untersuchung des Jrländischen Zehnt-Systems vom Unterhause ernannte Kommission ist mit ihrem Bericht nun zu Stande. Wie allgemein erwartet wurde, empfiehlt die Kommisz sion die völlige Abschaffung des Zehntens, sowohl für die Kirche, als für sonstige Eigenthúmer, und dagegen die Einführung einer Grundsteuer oder die Uederweisung von Ländereien. Jn Anse- hung der Rückstände schlägt die Kommission vor, zu deren Adbtra- gung Termine zu seyen und Jedem, der gutwillig zahlt, einen Nachlaß zu einem gewissen Betrage zu bewilligen, übrigens aber die Regierung zu strengen Maßregeln gegen alle Widerspenstige zu ermächtigen. ' :

Am 29. Febr. fand die Jahres - Versammlung der Action- nairs der Londoner Universität statt. Es wurde berichtet, daß das Kapital seit dem 1. Januar 1831 sich um drei Antheile ver- mehrt habe und jeyt aus 164,852 Pfund bestehe, wovon 2377 Pfund von-Schenkungen herrühren. Eingenommen sind bis zum Z1- Oktober vorigen“ Fahres 157,948 Pfd. und ausgegeben 157,398 Pfd. Mit den NRückftánden beträgt der Ueberschuß 6658 Pfd. Man hoffte die jährliczye Ausgabe auf 3500 Pfd. herunterbringen zu fönnen. Die Anzahl der Studirenden beträgt 386, von welcher Zahl 226 die medizinishen Klassen besuchen; die Ele- mentar-Schule zählte 80 Schüler, : i

- Jm Globe liest man: „Der Umstand, daß die Souverai- netát von Griechenland einem so jungen Manne, wie dem Prin- zen Otto von Baiern, angeboten worden, wird weniger auffal- len, wenn man die große Popularität kennt, deren sh sein Va- ter und seine Familie in Griechenland erfreiten. Es wáre un- nüg, diejenigen zu bekämpfen, welche (wie die Times) behaupten, daß es besser seyn würde, wenn der neue Souverain von Grie- chenland ein mehr vorgerüctes Alter hätte; wir geben dies eben- falls zu. Gleichwohl kann doch eben ein Mangel, wie der ge- rügte, auch seine vortheilhafte Seite haben, wenn damit nämlich. die Erwählung eines Mannes, der bereits durch seine persönliche Gesinnung einer besonderen Europäischen Partei angehört, iu Vergleich gebracht wird. Wer auch nach Griechenland gegangen wáre, es mußten immer fähige und verantwortliche Rathgeber ihm zur Seite geftellt werden; ist es nun ein junger Mann von Talent, wie dies der Prinz Otto von Baiern seyn soll, so kann seine Regenten : Laufbahn, die ohne alle vorgefaßte Meinungen und Vorurtheile gegen seine Persönlichkeit beginnt, für Griechen- land von einem höchft wohlthätigen Einflusse sehn. Unftreitig war die Wahl, die man zu treffen hatte, wegen der Rücksichten, welche die eine wie die andere Seite nehmen mußte, sehr be- \chränft. Ein junger Fürst kann s\{ch dem Lande, das er beherr- \chen soll, viel leirhter anpassen, als ein älterer, der vielleicht eis nige {wer abzulegende Gewohnheiten hätte, in Folge deren ihm die Griechen abgeneigt geworden wären. Ueberdies gewährt die getroffene Wahl auch den Vortheil, daß der Sohn des Königs von Baiern von seinem Vater mit Rathgebern, Geld und verdienstvollen, erfahrenenen und seiner Familie erge- benen Offizieren ausgeftattet werden kann. Die auf Großbrita: nien fallende Last wird demzufolge kleiner seyn, als sle es viel: leiht in jedem anderen Falle gemesen wäre, wiewohl es dadurch eine größere Gewähr für die Sicherheit des neuen Staates er: halten dürfte. ‘/

Niederlande.

Aus dem Haag, 7. März, Die Staats-Courant enthält eine Königl. Verordnung vom S5ten d. M., die Verloo- sung der 5proc. Obligationen vom Jahre 1830 und die der Tres \sorscheine -betreffend,

Nächstens wird bei unserem Heere mit der Vertheilung des metallenen Kreuzes zum Gedächtnisse des zehntägigen Feldzuges vom Jahre 1831 der Anfang gemacht werden. Zunächst sollen die Mannschaften unserer, auf der Schelde befindlichen, Flotte und die Truppen in der-Citadelle von Antwerpen und in Staats» Flandern dasselbe erhalten, Alsdann werden auch die* übrigen Divisionen, je nahdem nämli eine Anzahl der aus den erober- ten Kanonen geprägten Medaillen wieder fertig sehn wird, an

Brüssel, 6. März. Gestern Abend gab der König einen glänzenden Ball, zu dem über 600 Personen eingeladen waren. . Die sterblichen Ueberreste des General Belliard werden im Laufe dieser Wache nach Frankreich gebraht werden. Der Frans zösische Gesandschafts-Secxetair , Herr Sol, und ein von dem Marschall Soult besonders zu diesem Zweck hierher gesandter Of- fizier werden den Leichnam begleiten. .

- Der Messager de Gand behauptet, daß die während der leyten Tage in Gent bemerklich gewesene Lebhaftigkeit im Leines- wande Handel größtetitheils den aus Holland eingegangenen Aufs trägen zuzuschreiden sey, indem von dort aus eine Unternehmung in Beluetvand nach Havana vordercitet werde;