1832 / 75 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E E E M E L E

von Einficht ist es cinleuchtend, daß, die Europäischen Angelegen: | betren sich friedlich werden beilegen lassen; auch von der Besezu?g | Linkona's besorge ich in dieser Hinsicht nichts; allerdings werden Schwierigkeiten zuüberwinden seye; es wird der Zeit bedürfen, umFrank- reich mit den Regierungen, welche keine besondere Vorliebe für die Frei- heit baben, inEinklang zu seßen und die für dieRuheJtaliens ndthigenZuz | geständnissezu erlangen, ader ein Krieg wird daraus nicht entstehen. Wäre das System der Opposition angenommen roorden, so würden wir Krieg mit ganz’ Europa haben, jeßt aber haben wir den Frieden; _unsere-Stellung is ehrenvoll, unsere Zukunft ist -gesicherter, als zu- vor. Das Verdienst der Aufrehthaltung des Friedens wird von unseren Gegnern nicht der Regierung, sondern den übrigen Mächz-/* ten zugeschrieben. Allerdings hat unsere Regierung die Friedens- EeN en der úbrigen Stagten nicht geschaffen , aber thr Verdienst liegt darin, es gefühlt zu haben, daß der Friede das Bedürfniß von ganz Europa sey, und indem ste Vertraueh in den Frieden seßte, machte se ihn mdglich ; insofern is der Feicde allerdiugs das Werk des Ministertums. Wäre bin egen die Regierutig damals dem Rathe der Opposicidu gefolgt, als Europa noch in Ia lebtè und die anticeformisische Partei în England herrschte, 0 würde der | Krieg die unvermeidliche Fölge davon. geivesen seyn. | Der lepte Reder, der ch in dieser Sißung, tind zwar ; gegen Las Ministerium, vernehmén litß, tvar Hr, Thouveuel, | Jn Bezurg-auf. die von Hra. Thiers aufzestellte Behauptüüg, dafi, so lange Franfreih und. England einig wären, für die Ruhe von Europa nichts zu befürchten. sch; henerktè er, däß man dîie- fem Bündnisse nicht. ‘ein 'allzuölindes"Verträuen s{chenkèn möze'; cin Minifskerivechsel in Eáglañnd könñé dässelbe mit’ jedém ‘Tage oer den Haufen stoßen, und es wïicde ‘dem"Loundoner Käbinekte aledànn im Falle eines Kriegs ‘init dem úüdrigen Eitrdpá, nicht a1 BVorwänden fehlen, üm cinen jébigeii Bühdeszenossen sein eigenen Kräften, mit deren Sihung ihm nür gedieit schn könne; ‘zu uberlassen, Nach einigen Bemerkungen über „die Hol lándish-Belgische' Angelegenheit kam ‘der Medner auf die Expedi- tión nah Ankona! zu sprechen; in welcher Béziehung er sich folgéndëèmdßfèn auéfprach: "7, Mit wém* halten * wir es. in. Frälten ? Mit Oesterreich, mit ‘dém Püäpfle ‘öder’ istit ‘den Pa- trioten?” Jin ersteren Falle bedurfte es feiner Expedition; im léßten aber ift die wenige Mañuschaft, die wir nah Jtatien ges \chickt haben, unmzureihend, Wollen wix dagegen den Papst un- ‘terstüßen--Und seine Souverainetät wiederherstellen, wozu: ‘lassen wir altdann unscre Regimenter in ‘seirem- Lande mit: Gewalt verfähren? Unsére' Einnahme von Aukona ist eine Vertepung der Souvérattétät dès Papstes; “tir häüdèlni ‘nicht anders, als ob wir im fins mit tin ‘bêézriffèéi wáces, und'‘doch ist ‘keine Kcit-

ges: Etklätüng vorangegängen. Was äuch die 'eigentliche Absicht des Ministexihms bei dieser Expeditión ‘Z’ewésen sehn“ mag, ih habe nicht Vertrauen genug zu ‘der Euergie der Regierinig, um zu glauben, --däsi fle slch in Jtalien wie in Belgien benehmen werde; ih sehe vielmehr: voraus, daß ‘wir uns bald wieder de- müthigft ausden Römischen Staatëh ‘entfernen werdén, insofern wir nicht Zetgeii einer ‘Reaction daselbst scha oder gar selbs die Hände dazu biètei ‘wollen,“/ : :

__ Paris, 7, März, Der vorgestrige Ball iu deu Tuilerieen war von einer glänzenden nd zahlreichen Gesellschaft besucht und danuéïte bis uh um 5 Uhr. Der -König zog sich indessen, einec Tleichtèn Unpäßlichkeit wegen, hon um 11 Uhr in seine Zimmer zut, ! 2) | :

' Der heutige Moniteur promulgirt mit dez Datitm des 2ken d. M. das Geseg über die Civilliste. Durch zivei Könialiche Verordnungen von demselbèn Tôgé ift der erste Käbinets ¿ Setre- tair des Königs und Staatsrath Baron Fain zum interimisti- \chen Geyeral-FIntendanten- Und Berwalrer der Civilliste und Hr. Ondard, bisheriger Privat- Secretair dêr: Königin, zum Verwal: ter der Königl. Préivat?Domaliien ernaimt worden.

Die Gaiette de Frañce enthält La A Ans: nahme des Moniteur, ‘von sänmmtlithen -Blättern wiederholten Artikel: „Die Protestation des Papstes, von dèér an der gestrigen Börse die Rede war, ist hier angekommen; sie besteht in einer Note, die der Kardinal Bernetti am 25. Febr. an unseren Bot- schafter. in Nom richtete. Der heilige Vater beklagt sich darin über die in tiefem Frieden und mit Hintanseßung des Völkerrechts geschehene Verlégung seines Gebietes und bemerkt, däß er zu viel Vertratten ‘in’ die Lóhälitát des Königs der Franzosen seße, ‘um nicht zu glauben, daß dergleihen Handltuigen seiten Befehlen zuwider sehen. Dem ihm erstatteten Berichte zufolge, führ, ‘als das Fcanzöjishe Gefchwader auf der Höhe von Ankona ecblickt . wurde, der Hafen - Capitain demselben in einer Schaluppe ent- geden, um die unter - beféeundeten Nationen gebräuchlichen Anerdietungen der Höflichkeit zu ritächen. Der Französische Kom- mandañt dankte dafür und “erwiederte, daß er sich am folgenden Tage der Städt nähern’ würde. "Dies geschah in der That am 22, Febr. ' Der Kommandant sch{ickte ans Land tind ließ dem Gouverneur anzt!zen, daßer am Morgen des 23ften den Ge- genbesuch -abstattén ind jugleih die Salntschlisse, der zwischen beiden Flaggen beftehenden Etiquette gemäß, mit {hnen verab: . reden würde, Man erwartete daher diesen freundschaftlichen Besuch erst am ‘anderen Morgen, als. in der Nächt vom -22ften auf den 23ften ‘um 3 ‘Uhr Morgens "die Französischen Truppen landeten und \\{ direkt ach der Stádt uñd von da nach ‘der Citadelle begaben. Dié verschlossenèn Thoré wurden mit Aéxten eingehäuen. Eia Bataillon begad slch nach der Wohnung des Kom- mandanten Läzzarini; das an dessen Thür Wache "stehende Piquet wurde E ngett entwaffnet und zu Kriegsgefangenen gemacht. Der Oberft-Combe bagab sich, von: einigen: Offizieren be- gleitet, in das Zimmer ‘des Kommandanten ; Lazzarini und, ver- langte von ihm, daß er den Befehl an"die Pápstlichen Truppen unterzeichne, alle militairische "Posten den Franzöfischen“ Truppen zu übergeben, mit der Dröhting, däß er ihn im Weizerungsfalle ¿um Kriegsgefangenen mathen werde. Der Komrhandänt Laz- zarini erwiederte, daß er hierüber von seinem Hofe weder Be- fehle noch Juftructiónen besiße und wurde auf seine bestimmte uad wiederholte Weigerung mit seinèn Truppen zum Kriegsdge- fangenen gemacht. Von da begab man sich in derselben Abs sicht nah der Wohnung des- Prolegaten, der sich eben- falls - weigerte und éinen Courier nach Rom abfertigte, Es ist zu bemerken, daß eines der drei Schiffe der Expedition erst furz vorher in Toulon von Algier augëkómmen war ünd also seine Quarantaine nôh nit abgehalten hatte. Der Kardinal erneuert demzufolge seine Beshwerden über Gebiets - Verlegung mit bewaffneter Hand. in tiefem Frieden und über die durch Lift und Gewalt erfolgte Besegung jenes befreundeten Landes, macht für die Folgen , die für Ftaliei äus einer Verleßung der Sani- tá's-: Vorschriften hervorgehen könnten, derijenigen, dem dies zu- fommt, verantwortlich nud’ verlängt eine! Genugthuung, \o wie die sofortige Räumung des Päpstlichen Gebietes. Der Cour- rier frangais eythált eine angeblich von dem Kardinal

Bernetti noch vor der. Ankunft des Geschwaders in Ankona

an den Grafen Sainte-Aulaire gerichtete Note, worin derselbe in sieben Paragraphen die Gründe auseinandergeseßt haben soll,

aus denen der heilige Stuhl die Fntervention Frankreichs ableh- hien müsse.

" Der Staats: Rath ‘hat in sciner Sizunä vom verwichenen Sonnabend entfchezieten, daß alle die Munizipa!l:Wahlen betreffende Lingelegenheiten nicht vou den Präfeftuc - Conseils in legter Yiustanz entschieden werden köunten, sondern daß gegen dié des- fallsigen Beschlüsse der Präfefturen so gut wie gegen alle übri- ge au dén Staats-Rath appellirt werden fözue. j

Das {oa vor einiger Zeit angekündigte Werk des Vicomte v. Martignac: „„H'ftorischer Versuch tiber die Spanische Revo: lution und" die Fcanzösische Futervention vou 1823‘, wird näh: j flens im hiesizen Buchhaudel erscheinen. E L Gesl-ri fand dâs* feieëliGe Leithenbegäugniß des jüngeren errn Champollion fiatt, welchem eine Todten - Feiec in der St, Rochué: Kirche vorangig, Die meisten Mitglieder des Ju- flituts und des collège de France, die Conserbatoren des Mu- seums uad der Bibüäothck, viele Deputirte und ausgezeichnete einheimish?2 und fremde Gelehrte erzeigten den Bersiorde- uen die leßte Ehre, Der Graf von Forbin, ker Freiherr Aicxander ven Humboldt, Herr Shivesire de Sach und. Herr

nach dem ö#lichen Kirchhofe, wo die Herien Walckenaer und ; Letconne Standreden hielten, i j Heirn Champollion auf seiner Reise durch Aegypten begleitet hat- ten, folgten der Leiche. Die Marmorbüste des Verfiordeien wird in dem vou ihm gegründeten Aegyptischen Museum agusgestelit werden,

Das Manuskcipt der Aeayptishen Grainmatik von Cham- pollion dem F. bcfiadet slch, dem Vernehrien nach, deufectiz"| in den Händen Didet's und wird von demselben hecauégegeben toerden. ck i i e |

Die Herren Bresson und Bourgoin, Gründer der hiesigen Ofüce- Correspoudance für cinheimische und feemde Journaie, |

Sämimntiiche junge Künstler, die |

haben ein interessantes statistisches Tableau aller in Frankreich erscheinenden Zeitungen herausgegeben.

“Die Commandeure der ‘in den westlichen Departements ste: | henden Truppen haben Befehke ‘erhalten, mit verdoppelter Ener- ; gie wid Strenge gegen die Chonans zu verfahren, 4

Die vor cintgen Tagen vou Belle - Jsle abgegangene zweite Abtheilung des Geschwaders Dom Pedros war von dem Gene- ' ral Cabrera befehligt, j

us Toulon wird tintecm 1ften d, M. gemeldet: „„Han- deléscziffe sind auf der Höhe von Messina der Transport-Korvette

„le Rhône‘/ begegnet, ‘an deren Bord sich ein halbes Wataillozz des 66sten Regiments befand; sle steterte nah Often, um dann nördrváris nah Ankona zu segeln, Die Fregatte „Calhpso‘‘ ift gestern ‘von Navarin: hier eingelaufen; bei ihrer Abfahrt von dort war der Centre-Ad1imiral Hügon auf derFregatte ¡„Jphigénie“ nah Nauplia abgegangen, um dem Schäuplate des Krieges näher zu sey, den die beiden Parteien in Griechenland gegenwärtig ein

der li j ie V „Calypso‘/ mitgebrachten äußerst vo- ; i in ag ders A eti E | quis, wenn er den Charafter seines edlen Freundes so gu

luminbsen Depeschen wurden sofort durch Eftaffette nach Paris abgefertigt.‘ j :

"n einem Privat-Schreiben aus Nauplia vom 18. Febr. heißt es: „Die Einwohner von ®iisl' hatten von dem General Guehenenc, Befehlshaber der Französischen Occupations Brigade, eine Besaßung verlangt, die fie gegen eiucn zu besürchtenden Angriff dec Mainoten anf diese Stadt beschißea sollte; der Gez neral \chickte ihuen zwei Compaznicen, die bei ihrem Enrückeu in die Stadt unerwartet von den Griechischen Soldàten nit Fuinténshü}en empfangen wurden; ein Fcanzösischer Offi;ier und vier Soldaten blieben auf dem Plave, Der General hat dem Gonverneur der Stadt' angézeigt, daß er binnen 10 Tagen die Schuldigen bestrafen oder ausliefern möge."

Einem Schreiben aus Kandien vom 30, Januar zufolge,

hat der dortige Pascha einen Firman des Vice- Königs vou Hieghpten bekannt machen lassen, wodurch eine Aushebung vo.1

M ir die Lond-A: mee und von 5000 Manu für die | b n 0 0! / 00ER n ie ehe Dat : male, und er seh überzeugt, daß sein edler Freund keine Popi

| yon denen es angemessen gewesen wäre, sle der Konferen | ' zusenden, zurücfbeha!ten habe. Nach dieser Auseinandersch| trug der Erzbischof von Canterbury auf die zweite Les

lotte angeordnet wirdz E Rekruten müssen sich bis zum 15. Nárz unter die Fahnen ftellen. f

“Der Vice-König von Aegypten hat dem Französischen Arzte Dr. Clot, der während. des Hercrshens der Cholera in Negypten slch durch seinen Muth : Krankheit auézeichnete, den Titel und die Jusigüten verliehen.

Aus Algier wird vom 22. Febr. geschrieben : („Der ehema- lige hiesige Zoll-Direfktor, Herr Descolonne, is auf der Korvette „„Usteolabde‘’ nach Oran abgegangen, um dort das Anmit eines Civil:Fntendanten zu versehen. Der mit einem Auftrage an die Einwohner von Bona abgésandte Capitain Joseph ift vor einigen Tagen von dort hierher zurückgekehrt; er tiberbringt die Nac- richt, daß Jbrahim, der slch dort der Gewalt bemächtigt hat, si in ‘einer äußerst schwierigen Lage befindet, indem exr vou dei Truppen des Bey von Konstantine umzingelt. ist und schon meh- rere Sturmangriffe derselben abzuweisen genöthigt war; er macht das Anerbieten, die Stadt wieder den Franzosen zu überliefern.“

Großbritanien und Frland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus, Sißung vom 6. März. Seiner Ankündigung gemäß erhob sich der Márquis von Londonderry, um Aufschlüsse Über das früher von Lord Ponsonty, als Britishem Gesandten in Brüsscl, beob- achtete Verfahren zu fordern. Zunächst suchte h dér Marquis gegen die Beschuldigung zu rechtfertigen, daß er, ohne einen be- stimmten Antrag zu machen, dem ‘Minifterium so viele nicht zur Sache gehörige Fragen vörlege; / èr erinnerte den Grafen Grey daran, wie oft derselbe ais Leiter der Opposition sich erhoden und “mit áhulichen Fcagen gegen die damaligen Minifterien aufgetreten sey, und wie oft die Minister Aufschlüsse über Dinge ertheilt hätten, die eben auch nur durch Zeitungen oder auf anderen bffentlihen Wezen ins Publikum gekom

men wären, Er hoffe, - daß die üble Stimmung, die durch

die Diskussion in der lezten Sigung (vom 2. März) hervor- gerufen worden sey, heute niht mehr zum Vorschein kommen werde, und daß man ihm eine Antwort ertheilen würde, um sich{ dadurch einen förmlichen Antrag zu ersparen, der zu einer lan z- wierigen Debatte führen könnte. „Jch lenke demnächst,“ fuhr er fort, „die Aufmerksamkeit des edlen Grafen auf die schweren Beschuldizungen, die sich in einem von den Zeitungen mitgetheil: ten, an“einen edlen Herzog gerichteten, Schreiben des ehemals Belgischen Generals Baron van der Smissen (S. Nr. 43 der Staats-Zeitung.) béfinden. Es werden darin, und zwar nicht etwa in allgemeinen Ausdrücken, : sondern in bestimmten wid ge- nauen Worten, Dinge erzählt, welche die damalige hohe Stel- lung des Lord Ponsonby, derselbe möge nun. als Gesandter der Britischen Regierting oder als der der-Konferenz gehandelt haben,

« kompromittiren ‘oder do mindestens treffen. Derselbe: wird be:

\chuldigt, als beglaubigter Gesandter Berbindungen zur Beföcrdes ring einer Fnsurrectión in Belgien eingegangen zu sehn; da

1 jedoch spáter die Britishe Negierung für angemessen erachtete,

so wandte er si plbblich von denen, die

ibrè Politik zu ändern | k thed D ; ; ab und kompromittirts

er zu jenen Berbindungen verleitet hatte,

R E R E R E O E O E E R M IEN A A E A S A S G O E A E E R e

und feie Thätigkeit in Bekämpfung dec | eines Bey?s ! iung | h gegen das Prinzip dieser B.ll aus, j i ! daß fle nicht weit genug geße; vor 30 Jahren würde dieselbe!

E Ee,

dadurch eine große Anzahl von Individuen. (Hört, hört!) 9 wünsche nun zu wissen, ob an diesen Ängaben etwas Wahres und wèun sich der edle Lord, auf den sich diese Beschuldigung beziehen, hier im Hause befiadet, so hoffe ich, daß er \ch et ben und, wenn ec es im Stande ist, ihnen widersprechen wi Es heißt feruer, daß ein Baron Brudenel mehrere Vi schriften von Gutsbeslßern und Fabrikanten in Brüssel, det eine von 1500 Personen unterzeihnet gewesen, in Empfang nommen und dem Lord Pousonby ciuzehändigt habe, der | statt dieselben au die Konferenz einusend:n, zucückbehalten lh niema!s an das Tageslicht gedracht hátte, Alle Zeitungen hal hiervou Erwähnung gethan, und auch in den diplomatischêa Ziik ist hánfig davon die Rede gewesen. Was daran wahr ist oder nit das bleibt noch zu entseiden; wenn jedoch der edle Graf (Gry seinen edelii Verwandten von jener Beschuldigung reinigen Tann, orde es mich uur sehr feeuen,‘“ Lord Ponsonby erhod f selbst, um stait des befragten Grafen Grey Nede zu fiehen. „F toiderspreche‘/, sagte er, „auf die bestimmteste Weise allen An

| Lrago trugen die Zipfcl des Leichéututhes 1tad geleiteten die Leiche | ben, die in den-von dem edlen Marquis erwähnten *Pitblicah

nun enthalten siad. (Beifall.) Der eèle Lord bat sich ungen

izre leiten lassen; er hat seine Nachrichten aub Quellea ges die nichts weniger als zuveclässig sind. Auf das Bestimmt und Feierlihfte widersprehe ih Allem, was gegen mich h | Vorschein getraht worden, (Hört, böct!) Jch till nicht

eine Auseinandersezung meiner Handlungsweise eingehen, di ich fann in dem edeln Marquis uicht meinen Nichter crfennen, doch mein Charakter und meine Handlungs

| legen der Welt und besonders dem Belgischen Bolke, welt ! Augenzeuge meiner diplomätischen Handlungen war, offen h

(Beifal. ) Jch achte das, was der edle Lord hier vorgebt hat, unter meiner Würde. Jch fordere ihn auf, den Beweis

| führen und einen Antrag zu machen, der jedo auf eine bes ; Autorität begründct seyn muß, als die ist, welche er, auf Zeitu | Nachrichten immer zit legen scheint. (Beifall.) Bringe nur der

Lord einen förmliczen Antrag vor das Parlament, i woecrde mich d {on gehörig zu rechtfertigen wissen.‘‘(Beifall.)—,„Jch versichere) edlen Lord‘‘, entgegnete sofort der Marquis vou Lon donder „daß Niemand seinem Widerspruche mit größerem Vergnügen zuli als ih selbst; ja, ih freue mi, daß ich ihm dazu elen lichen Anlaß gegeben háäbe. Jch bin mit dek politishen N lichkeit, die der eèle Lord bei so vielen Gelegenheiten gezeigt

sehr wohl bekannt und kann es nur als etwas Erfreuliches «i hen, daß den in dem Schreiben des Baron van der Sms und in einem Pamphlet (vom Abbé van Geel) enthaltenen

gaben öffentlich widersprochen worden is, Zufrieden lasse

mih auf meinen Play nieder, denn ih habe die DE

matie Großbritaniens von den Flecken gereinigt, die man | sucht hat, derselden beizubringen.“ (Hört! ) Graf V! bemerkie, cs sey bloß zu bedauern, daß der edle Y

gekannt, sich nicht schon früher zufrieden gestellt uad den tungs - Nachrichten auch nur den aeringsten- Glauben ges

" habe. Er hätte lber die Natur dieser Nachrichten reiflicher nach

fen und die mangelnden Beweise erst abwarten sollen, bevo die Britische Diplomatie in Belgien auf eine Weise charali sirte , die der- ärgsten Periode der Französischen Revolution l dig gewesen wäre, Der Graf erklärte denmmächst auch feinerst daß die Anschuldignnsen gégeu Lord Ponsonby aller Wahi entblöft sehen, daß dec Legtere streng den Justcnctionen ges! sch, die er von scinem Hofe erhalten, und daß fch unter dis Yastructionen zunächst diejenige besunden, daß er ch ck Partei - Einmischung enthalten möge, Die Beschuldigung, è dec Lord Andividuen zu einer Verbindung verleitet und sie d danu im Stiche gelassen habe, sey höchst abgeshmackt ; den A

| men des Barons von Brudenell aber, der angeblih dem 0

Bittschriften eingebändigt haben solle, höce er jeßt zum et

deren gewisse Pfründen - Cum Lord King h! von welcher" er s

der Vill an, in Folge tionen ihre Regulirung erhalten sollen.

Bedtirfnissen entsprochen haben, während sle hinter denen As P Beit weit zurückbleibe, Lord Ellenborol meinte, der edle Lord scheie die Bill nicht gauz verstandel] haben; er (Lord E.) wolle zwar- im Aus\s{usse einige Ame i ments dazu in Vorschlag bringen, doh sey er im-Ganzen

einverstanden. Die Bill wurde zum zweiten Male verlesen,

das Haus vertagte sich um 6 Uhr. .

L e O, S igung vom 5, März, Herr H" sragte, was es mit der in einigen öffentlichen Blättern geal ten Behauptung, daß die Bericbte der Gesundheits - Behör Betreff des Ausbruches der Cholera in dem Bezirk von Y lebone falsch wären, für einé Bewandniß habe. Er wüns! wissen, von wem die Gesundheits-Behörde die Berichte f Cholera- Fállé aus jenem Bezirke erhalten habe, da ihm vielen Seiten bestimmte Versicherungen geworden wären, ; die Cholera dort gar nicht exiftire, Herr P. Thomson ! derte, daß die Central- Gesundheits -Behöcde Aerzte anß! sen habe, die verschiedenen Bezirke der Hauptstadt zu inspidi und auf den Ausspruch dieser Aerzte scy der erste Fall in Maryleboner Arbeitshause in den amtlihen Bericht aufgenon! worden. Sobald der Bericht, des Arztes, der den Fall gen) hatte, in den Zeitungen exshienen und daraus hervorgegangen" daß er spáter felbst zweifelhaft geworden, ob es wirklich die Ch sey, habe die Central: Behörde ihm sogleich geschrieben; et l Th.) wisse aber nicht, ob {on eine Antwort darauf erfolz! Hr. Hume meinte, daß dies einer von deu Fällen wäre, dit nauer untersuht werden müßten, um die Besorgniß im P fum zun verscheuchen, oder um wenigftens zu zeigen, daß! hinreichende Sorge getragen habe, daß nicht unbegründet? fürhtungen verbreitet werden. Herc P, Thomson wieder daß keine Zeit verloren worden set, die nöthige Untersu zustellen, Man habe, fügte er hinzu, bei verschiedenen p heiten von der Verschwendung der Gesundheits:-Behörde u den hohen Gehalten gesprochen, welche die Mitglieder derselbenl gen. Wenn die ehrenwerthen Mitglieder slch die Mühe nehmen w?

: die Papiere einzusehen, die er auf die Tafel des Hauses nit

elegt habe, so würden sle finden, daß die Mitglieder del} hörde br mehr als 7 Sh. 6 D. (circa 2 Thlr. 18 Sgr.) lich und Einige gar keinen Gehalt bezögen. (Hört!) Hr. Ÿ forderte. die Regierung auf, sich dur das, was im auft außerhalb desselben gesagt würde, nit davon abbringen ¡l sen, die vorkommenden Fälle mit größter Genauigkeit befan machen, Er glaube nicht, daß man in den Berichten überlt sondern daß im Gegentheil noch sehr viele Fälle verhein würden. Fn feiner eigenen ‘Nachbarschaft sey eine Fra

Sonnabend erkrauft und am Montag gestorben z aim folg

*

age schon wäre der Mann derseiben und am Mittwoch ihr Sohn gestocben, Von den 4 Personen, welche das Begräb- ß besorgt hátten, wären zwei erfcauft und eine bereits denfalls gestorben. Jhm scheine es sehr unwicHtig, “ob ¡je Krontheit, von der die Leute auf diese Weise befal- n wúrden, und an der sie so scHuell stürben, die Asiatische der die Englische Cholera seh; auf feinen Fall aber dürse fich je Regierung in der ‘Erfüllung ihrer Pfl cht, wélche darin be- ánde, die ganze Wahrheit zu sazen, irre machen lassen, Das baus verwandelte f hierauf in einen Ausschuß über die Re- embill und beschäftigte sich mit der Erörterung des Schema ), oder des Verzeichnisses derjenigen Oerter, denen ein Reprá- ntant ertheilt werden sollte. Zu einer lebhaften Debatte gab ec Vorschlag des Obersten Wood Anlaß, der Gateshead, die orstadt von Newcafile, wegen ihrer Unbedenteuheit von dem

Schema D, geftrihen und Meerthhr Thdvil an ihre Stelle ge- | Nach einer weitläuftigen Debalte, bei wel-

egt haben wollte, e er Sir Nob, Peel zu Gunsien des Antrages und Lord John (ussell gegen denselben auftraten, twttrde darüber abgestimmt

nd derselbe èurcch 214 gegen 167, also mit einer Majorität vou !

47. Stinimen verivorfen, Das Haus vertagte sich um 1 Uhx.

London, 6, März. Das Hof-Jouraal meldet, daß der |

C

herzog von Welliugton einér zahlceichen Wersantmlung antirefor- | 1istisher Pai:s beigewohnt Habe, worin beschlossen worden sey, ! H der zweiten Lesitng der Neförmbill zu tvidersezen, Det Her- | og habe auch bei dieser Selecgenheit einein von der Opposition |

itworfenen ueuen Reformplane seine Zustimmtg

gegrben.

„Wir glaitben,“/ äußert der Globe, „daß die Steform- Bill | m künftigen Moutag oder Dienstag (12, oder .13, d.) die dritte | esung im Unterhause erhglten wird, wen nicht irgend ein bes j pauderes oder dringendes Geschäft iu den Weg treten sollte, Es | faum zu bezweifeln, daß die Bill mit ciner noch größeren ; ajoritát, als die frühere, durchgezen wird. Die zweite Le- ! mg im Oberhause wird, wie nan uns versi{&ert, mit einer roßen Majorität genehmigt werden; der Erzbischof von York, |

je Bishöfe von London und Lichfield und neun andere Präla- n werden sicherlich dafür stimmen; der Erzbischof von Canterbury nd einige Audere werden, wie man sagt, während der Diskus- on nicht im Hause anwesend schn. Der Lord - Kanzler wird, enn seine Gesundheit es erlaubt, die Leitung der Bill im Aus- hus}se übernehmen,“ Ueber die Franzöfische Expedition nach Ftalien sagt eben di e- s Blatt: „Wir sind noch immer nur unvöllständig mit den De- ils der Vorfälle in Aukona bekaunt und völlig darüber im

Dunfeln, wie die Französische Negierung si über diese Angele- | enheit aussprechen und twvie sie dieselbe ferner betreiben wird. |

les, was wir mit Bestimmtheit wissen, ift, daß die Expedition iht ohne vörherige Anzeige an das Wiener Kabinet unternom-

en tvorden, und daß es der eingeflandeñne Zvecck derselben ift, | meinshafi:lih mit der Oesterreichischen uud Englischen Regie- | ng den Zwistigkeiten in den Päpstlihen Staaten ein Ende |

maten. Die von dem Französischen Befehlshaber angewen- ete Gewalt mag ihren Grund in fälligen Umständen gehabt aben; und sollie ihn nicht Veranlassung dazu gegeben worden hn, so wird ihn ohne Ziveifel der Tadel seiner Negiering tref: n, welche durch ihr Benehmen während der Belgischen Unter- andlungen den aufrichtigen Wunsch au deú Tag gelegt hat, den rieden in Europa aufrecht zu erhalten und sich nicht unnöthi- erweise mit ihren Nachbarn zu. entzweieu. Fedenufalls sind wir berzeuzt, daß Se. Heiligkeit es in der Macht hat, seine Pro- inzen von allen fremden Streitkcästen, sowohl Oesterreichischen

1s Feanzösischen, zu befreien, wenn er die den beidcn Negierun- | Wir fügen mit |

0 gegebenen Verspretungen {nell erfüllt, Berguiugen hinzu, daß das Oesterceirhiscze Kobinet seine voll:

inmene Zufriedenheit mit der andwärtizen Politik Euglands ; erkennen gegeben hat, weil dieselbe ewer zusriedenstelleuden ;

rledigung der Ftaliänishen Ange!ezenheiten besonders förder- ! U Y d

ch ift,

Dem Windsor Expreß zufolge, slnd von dem König topold Austräze zum Aufauf verschiedener Gegenfiände einge- angen, welche, wie man vermuthet, für seine nahe devorftehende Bermählung bestimmt wären,

Der Standard nmieldet, sein Pariser Kocrespoudeut habe pm angezeigt, daß der Barou van der Smissen nah der Rück- hr von eiuer Neise, aüf der er si jet befinde, die in den eitungen erschienene Abweisung des Lord Pousonby entkräfti- n und die früher gegen denselben echobeneu Beschuldigungen achweisen werde.

M Vorgestern wtrde in der London - Taveru der 11te úZJahrstag r Hospita!- Gesellschaft für Seeleute gefeiert. Der Hexzog von PUssex führte den Vorsss und erstattete Bericht über die Thätig- it der Gesellschaft im abgelaufenen Jahre, Es geht daraus ervor, daß im Jahre 1831 402 franke Matrosen verschiedener ationen auf dem Hospital - Schiffe, „Grampus ,‘“/ aufgenom- en-wordezn fiad, _ | Am 21stea v. M. wucden in der Yrlándischen Grafschaft Bexsord die Assisen eröffnet, welche sich mit Untersuchung der 1 Newtowäbarch stattgefundenen Unruhen, wobei bekanntlich ehrere Lente ums Leben gekommen, beschäftigen roerden. m sede Störung bei der Untersuchung zu verhüten, if eine theilung Dragoner nach Wexford beordert wordeu,

Aus Howth (in Frland) meldet man unterm ten d.

Ne dort erfolgte Ankunft des Herrn O’Coun:ll, Ec wird einer Persammlung der dortigen politischen Union beiwohnen und ne Adresse an das Jrländische Volk vorschlagen , worin ‘er es m Gehorsam gegen die Geseße ermahnen will. Von Hotwth ird Herx O°Connell nach Kilkenny, Cork und -Tralee gehen, __In Calais sind auf einer kleinen Jusel nahe der Stadt Jasthäuser eingerichtet, wo die von England kommenden Rei- unden mit größter Bequemlichkeit ihre Ztägige Quarantaine ab- alten fönnen. :

Privat- Nachrichten aus Veracruz zufolze, herrscht daselbs nter der Verwaltung des Generals Santa Anna vollkommene he; aber die Einwohner sahen mit Besorgniß den Nachrichs . n aus der Stadt Mexiko entgegen. Die dortigen Behörden atten den Abfall des Generals Santa Anna erfahren und be-

Uteuden Truppen - Abtheilungen Befehl gegeben, nach Veracruz Ufzubrechen,

Niederlande.

, Aus dem Haag, 9, März, Se, Majestät haben den perou v. Heeeren als General-Gouverneur der Niederläudisch- eftindishen Besizungen, dessen Functionen er interimistish an- treten hatte, zu bestätigen geruht, t Auch vorgestern wurde hier wieder ein chr langer Kabi- 16: Rath gehalten, der bis halb 3 Uhr Nachnittags dauerte. m diese Zeit erst konnten die öffentlichen Audienzen , die sonst 12’Uhr beginnen, ihren Anfang nehmen. An dex heutigen Amsterdamer Börse hat abermals

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eine aufehnlihe Cours: Steigerung flattgefunden, Es wurden beim Beginn derselben sehr viele aus demn Auslande gefommene Ankaufs-Anfträge ausgeführt. Am Eude der Börse traten jedo sehr viele Verkäufer fär inländishe Rechnung auf.

Brüssel, s. März, Ju der gesirigen S igung der R e- präsentanten-Kanmer wurde der Geseß-Entwurf in Be- tref} dex Barrièren einsiimmig angenommen und sodann die Diskussion über das Budget fortgeseßt. Der FinanzzMin i- ster suchte in einem ausführlichen Vortrage darzuthun, daß die von der Central-Section augekündigten D: ficits gar nicht cxistir-: ten, und daß der finanzielle Znftand Belzicns nits weniger als beunruhigend wäre, Luch versicherte er, daß bei dem Personal der Verwaltung alle irgend zuiässige Reductionen vorgenommen worden wären, und daß die Gehalte der Beamten jeßt durchaus ! nit mehr zu hoh wären, Hr, Dumortier, der Bexichterstats ter der Central: Section, erklärte, daß er später die Behauptim- gen des Ministers gründlich widerlegen werde. Hr. H. von GBrouckère mitersichte das bisher beobachtete Verfahren der | Negierun, Nachdem ex zuvörderst der Rechtlichkeit und den guten Absichten der Minister hatte Gerechtigkeit widerfahren las: j sen, warf er ihnen Mangel an Eintraht und Einigkeit unter ! slch vor. Das Minifterium habe weder einen bestimmten Zweck neh éin besummtes Shsficna und entwickele weder Festigkeit noch Energie, Noch habe man über keine einzige Frage vou Wichtigkeit die Ansicht der Verwaltung kennen ge!ernt, und deunoch bedúrfe man nach einer Revolution mehr als je einer | flarken uind energischen Negieritng, Das Ministerium erkläre sich ! weder auf der Tribine noch duch die Presse und bezahle viel Geld, um aus seinem Moniteur eiu ganz unbedeutendes Blatt zu machen, Was dfe auswärtigen Angelegenheiten betreffe, \o sch er durch bie geftizen Erklärungen des Herrn von Menienaere volifomuen beruhigt. Der Redner erklärte sich \chließlih. gegen die von der Central:Sectión in Antrag gebrachten Ersparnisse,

die Beamten von Talent zu entmuthigen, Der Minister des | Junern erklärte die Behauptung des vorigen Redners, daß | keine Eintracht im Ministerium herrsche, für ungegründet, Er habe bei keiner Gelegenheit die geringste - Uneinigfeit ; wahrgenommen. „„Derselbe Redner“, fügte der Minifter hinzu, : ¡beflagt si), daß das Ministerium seine Ansichten nicht ausspre- | Ge, Welche Ansichten hatte es deun auszusprechen? Es sind | Geseg-Entwürse vorgelegt und von allen Ministern sotidarisc{h | unterstüßt worden. Will man etwa’ eine Uneinigkeit daraus fol- | gern, daß die Minister bei den Berathungen nicht immer sämmt- | li gegenwärtig waren; das würde aber do etwas zu viel ver- laugt seyn. Man hat aucch obenhin von der Schwäche des Mi- | nisterinms gesprochen} ih wollte, daß man Thatsächen angeführt | hätte; denn worin besteht dies? angeblihe Schwäche? Welche | Geseye slnd unausgeführt geblieben. Es ift von Widerseblichkei- ten gewisser Beamten gesprochen worden; ih weiß davon nichts, und ih ecfläre öffentlih, daß die Beamten meines Ministeritims ih'e Pflichten mit dem größten Eifer erfüllen. Wenn man ' gewissen Behauptungen Glauben schenken wollte, so hátte das ! Elend in Belgiea den höchsten Grad erreicht; dies ist ebenfalls ; sehr übertrieben. Die Belebung mehrerer Zweige des Gewerb- | fleißes, die. Bereitwilligkeit, weiche slch von allen Seiten kund { giedt, den Bau großer Straßen zu unternehmen, béweisen hinläng- | lich, daß Kapitalien und Vertrauen vorhanden slnd. Das Volk ift ¡ tveit davon entfernt, an seiner Zukunst zu verzweifeln, Trob der | sehr schivierigen Umflände herrsht Nuhe im Lande, das Gesey lber den Militair:Dienft wird ausgeführt, und tie Abgaben ge- i hen ohne Schwierigkeit cin. Man hat uns gefragt, ob die Ant- werpener Eisenbahn nicht eiue Täuschung sey? Nein, es ift keine Táushung; es slnd bereits Anerbietungen gemacht worden, und : Lllles läßt hoffen, daß mit der Ausflihrung des Planes bald be- gonnen werden kann,“ Die fernere Berathung wurde auf den en Tag verschoben und die Sißung um 4 Uhr aufge- oben. | Der Senat hat in seiner gestrigen Sißung das ihm von ¿ der Nepräsentanten- Kammer zugesandte Barrièren-Geseß sogleich einstimmig angenommen, Dec Emancipation zufolge, würde ! der Graf Ch, Bilain XI[[l, nicht allein bei dêam Römischen Hofe, soudern au dei den Höfen von Neapel und Turin afkkreditirt werden, um die Anerkenuunz des Königs Leopold zu beiirêen.

—— Brüssei, 8, März, Es verbreitet slch so eben (Abends 6 Uhr) hier die Nachricgt, daß heute früh in Brügge, der Haupt- stadt der Provinz Wesiflandern, ein Ausfiand ausgebrochen seh, in Folge dessen die doseltst iu Besatzung liegende Bürgergarde, welche sich für eine Wiedervercinigung mit Holland erklärt haben soll, geziwuniçgen worden wäce, die Stadt zu verlassen, Etwas Zuwverlässiges ist dartiber noch uit bekannt geworden, doch haben Neisende, ‘die erst gestern Adend durch Brüzge gekonmmier: sind, die Stadt im ruhigften Zustande verlassen. Ju unjerem Miniftec:-Con- seil finden seit einigeu Tagen häufize Berathungen statt, dem Ver- nehmen nach in Folge neuer Vermittlangs- Vorschläge, die nun- mehr eingegaugen sehn follen. Die Reihe der Verwerfung s{heint jeßt wieder einmal an Belgien gekommen zu schn, und die Oppositious-Mitzglieder unserer Repräsentanten - Kammer be- reiten sich au {on wieder auf heftige Proteftationen vor. Der Karneval if hier lebhafter vorübergegangen , als es erwar- tet worden war, es fehlte nicht an Wällen an Masken so wie an verlarvten Charaktcren hat es b:kanntlich in Belgicn niemals gemangelt,

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Dentscchland,

Karlsruhe, 8. März, Die hiesige Zeitung meldet: „Se. Königl, Hoheit der Greßherzog haden heute fcüh auf außer- ordentlicem Wege, die für Höchstdieselben und das ganze Groß- herzogliche Haus so erfrenlihe Nachricht erhalten, daß Jhre Königl, Hoheit die Fcan Prinzessin von Wasa, geborne Prin- zessin von Baden, am 3ten d. M., Abends haibd 7 Uhr, zu Wien von eiem gesunden Prinzen glüctlich entbunden worden ist, Die hohe Wöchnerin befindet sich so wohl, als es die Umstände irgend erwarten lassen.“

Frankfurt, 10. März. Se, Königl, Hoheit der Kucfürsft von Hessen sind gestern, auf Jhrer Rückreise von Baden, hier eingetroffen. Jhre Königl. Hoheit die verwittwete Landaräfin von Hessen: Homburg .ist ebenfalls, auf Fhrer Rückreise von Karls6- ruhe nach Homburg, durch hiesige Stadt gekommen.

Braunschweig, 12, März, Die hier erscheinende Deutsche National- Zeitung meldet: „Eine: Nachricht, die jeden Brauns shiveiger mit Frende erfüllen und manche slukende Hoffnung nei

indem er dieselden für fieinlich und ganz dazu geeignet halte, |

Nummern der Deutschen National- Zeitung den vollständiçen Sntwurf ‘des Planes mitzutheilen. ““

Brasilien,

Nachstehendes ift das (geftern vordehaltene) Privatschreiben aus der Allgemeinen Zeitung über die seit der Mitte des November in Rio-Faneiro stattgehabten Ereignisse :

„Um 18. Nov. erschien ein Gese, welches deu noch iminer bestehenden Kriegszustand gegen die Fudios Bugres, so wie die von Minas 2:c., aufhebt, sie sollen nicht mehr zum Kciegsdienste gezwungen, dagegen zu Milizen gebildet werden 2c. - Durch die- ses und andere Gescte will die Regierung die schwarze Bevöike- rung contrebalanciren. So erschien un dieselbe Zeit ein Gescy, welches jeden in Brasilien neu angekommenen Séflaven für frei erflárt, wodncch und durch Belohnungen für die, welche Ueber- tretungen denunziren, man dem noch immer fortwährenden We- gerhandel Einhalt thun und sich selbst bei den Schwarzen in gutes Licht seßen will, Auch wurde allen freien Schwarzen der Eingang ins Land verboten. Am 26. Nov. erhielten wie hier Nachricht „von einer vollständigen Revolution in Maranhao, wo- selbst am 13. Sept. die Regierung den nachfolgenden Anord- nüngen der versammelten Tropa Vovo beistimmen mußte: 77 ,,Der Abseßung aller Civil- und Militairbeamten Portugiesischer Nation, einer bedeutenden Epuration auch anderer Beamten, ei- nem Verbote neuer Einwanderung von Portugal aus.“ ‘‘ Duc den erfien dieser Punkte werden die durch die Constitution ge- s{ügten Brasileiros adoptivos offenbar verleßt, die weiße Bevöl- kerung moralisch Und materiell geschwächt. Da unser s{önes und gut dvedientes Theater seit den Septemberunruhen geschlossen war und man es am Geburtstage Pedro?s [l, wieder öffuen wolíte, so erschien am 22, Nov. eine ziemlich ftrenge Theater- Censur- und Polizciordnung, worin sogar die Kleidung dec Be- suchenden bestimmt ist. Am 2, Dez. wurde der Geburtstag des jungen Kaisers auf die gewöhnliche Art gefeiert. Der Einzug in das hiesige Schloß (der Kaiser wohnte seit einiger Zeit in St. Christovao) hatte ‘etoas von dem alten Portugiesischen Prunke. Am 3. fand die erfte Vertheilung dér-Fahnen an eines der neu errichtéten National-Garden-Bataillons ftatt. Neben meh- reren Bivas für Kaiser und Negentschast vernahm man auch Muore ! und Fora! (Hinans damit!) Dergleichen vereinzelte Galante- rieen konnte man mit dem Namen politischen Uebermuths bezeich- nen. Um bei dem langsamen Ganze der hiesigen Gerichte für das viele Gesladel irgend einen passenden Ort zu finden, hat die hiesige Sociedade defensora *) den’ Plan zu der ersten hier- landigen Caza de Coreicao entworfen. Endlich beschästigt man sich ernfihaft mit einem neuen Geseze üder Naturalisation der Fremden, denn bisher konaten vou diesen nur die Schwarzen der Ehre theilhastig seyn, Brasileiros im ganzcn Sinne des Worts zu rverden, Odgleich die fast einstimmige Wiedererwählung der Minister Vasconcellos und Feijo zu Deputirten die Popularität der dermaligen Regierung anzudeuten sch{ien, so erneuerten sich doch immerfort die Unruhescenen in Pernambuco, Bahia und Gohazz; in den zwei erstern Städten bildete sih dann endlich eine eigene Sociedade federal. Die Bussola da liberdade von Per- nambuco enthielt einen tveitiäuftigen Artikel, man müsse die Föderation augeablicklich proflamiren. Diese Zeitung enthält als Titelvignette die Nömischen Konsularfasces mit der Freiheitamtiße, von den bisherigen um das Brasilishe Wappen befindlihen Emblemen, Käsfee - und Tabackzweigen um- geden, **) Neben dem unbeftreitbacen Eifer der jeßigen Negie- rung, durch weise und eindringliche Verordnnngen das Leben dies ses conftitutionnellen und anderseitig halb wilden Staats zu

ordauen, treten doch immerfort Umstände hervor, die leider auf nichts Gutes hinneigen, Denn wenn die Regierung auch durch | die hiesige Nationalgarde die Hauptstadt cinige Zeit in Ocd- nung zu halten vermag, so wird die unausbleibliche Trennung (sogenannte Föderation) der Provinzen sie gewiß in sehr ver- wickelte Lagen bringen. Es ist aber auch wirkiüih \{wer, einen so ungeheuren Staat constitutionnell zu regieren, wo der Regie- rung durchaus die nöthigen Hülfsmittel dazu, nämlich Geld, Truppen, Straßen, Posten und Telegraphen abgehen. Eine amtliche Korrespondenz zwischen Para und der hiesigen Negent- haft ist drei bis fünf Monate unterweges. Wie läßt sich da in wichtigen und dringenden Fällen eine Regierungs-Verfügung ausführen. So eben "verlautet, die Pcovinz Gohaz habe, gleich Maranhao, alle Portugiesen vertrieben, ““

Inland,

Berlin, 14. März, Nachrichten aus Münster zufolge, er- freut si die daselbst bestehende Provinzial:Taubftummen-Austalt fortwährend des deften Gedeihens, so wie der bereitwillizgsten Unter- stüßung von Seiten der Einwohner der Provinz. Die im vorigen Jahre für diese Anstalt gehaltene Kirchen- und Haus- Kollekte hat zivar weniger als in früheren Jahren, inzwischen die in Betracht der drückenden Zeit-Verhältnisse doch immer bedeutende Summe von 1627 Rthlr. 5 Szr. 1 Pf, ertragen. Außer der gedachten Provinzial: Anstalt (aus welcher im legten Quartal v. F. wieder 4 taubstumme Zöglinge entlassen worden sind, nachdem sle den erforderlihen Grad der Bildung erlangt) beftehen jeßt noch zwei Taubflummen-Schulen : bei dem katholischen Schullehrer - Semi: nar zu Büren und bei dem evangelishen Schullehrer - Seminar zu Soeft, Beide haben guten Fortgang, und werden in ersterer 11, in leßterer 10 Schüler auf Kosten des Taubstummen- Fonds unterhalten. » '

Einer durch die Königl. General - Kommission zu Mün- ster bekannt gemachten Uebersicht der in ihrem Geschäfts - Be- reiche ausgeführten Gemeinheits- Theilungen zufolge, sind im Jahre 1831 ausgeflihrt worden: Im Negierungs-Bezirk Münster 46 Gemeinheits - Theilungen nit einem Flächen - Fnhalte von 42,177 Morgen 133 [(]JRuthen; im Regierungs - Bezirke Arns- berg 16 Gemeinuheits-Theilungen mit einem Flächen-:Fnhalte von 5865 Morgeu 160 [JRuthen; im Regierungs - Bezirk Minden 21 Gemeinheits : Theilungen mit einem Flächen - Fnhalte von 12,622 Morgen 136 (]Ruthen ; mithin if in der ganzen Pro- vinz ein Flähen-Jnhalt von 60,666 Morgen 169 [Ruthen ge- theilt R Bb s" iti: Westobat Fn aus imm Westphalen werden 50 arme Familien mit Spinnen beschäftigt; der Armen-Vorstand hat auf r zwéck-- máßige und nahahmüungswerthè “Weise die Spinnräder zu 2 Spulen umánderu und solche Spinnräder, worauf mit beiden

beleben wird, ist uns so eben aus ztwerlässiger Quelle zugekoms men, Der früher bereits angeregte Plan, die beiden Nesidenz- flädte Braunschweig, und Hannover durch ‘eine neue Eisenbahn mit den freien Handelsftádten zu verbinden, ist wieder aufgenom- men worden, und es finden über diesen hohwichtigen Gegenftand Unterhand!ungeñ statt, von denen man s\{ einen befriedigenden

Ecfolz verspricht, Wir werden im Stande seyn, in den nächsten

*) Vergl. Nr. 34 der Staats-Zei j A nber erwähnt isi Zeitung, wo diese Verbindung be L ese, 10 wie eine vielleicht cinzige Sammlung von anderen Brasilianischen und . ettigen Südameritaufschen Zeitungen, Flug schriften c. „befindet sich dur die Sorgfalt des Präfekten, Herrn

Grafen von Dietrichstein, in der K. K: Hofbihliothek in Wien. (Ano merkung dex Allgem. Zeitung.) i

O R S O O2 O A P E P A N T E i. s 25) err E h) 2; s A