1832 / 82 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 22 Mar 1832 18:00:01 GMT) scan diff

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ite seiner Gegner Äberginge und von ihnen Rechenschaft über ibren Haushalt gefordert würde. Daher ihr Entschluß, die Macht um jeden Prets zu behaupten, das ganze System mit allen seinen Folgen aufrecht zu halten, es, wenn es seyn müßte, bis in die äußer- fien Folgen zu treiben und lieber Griechenland in blutiger Zerrüt- tung zu begraben , als durch Nachgiebigkeit oder Vermittelung sch selbsi und die Existenz der Partei bloßzustellen. Der Graf Augustin, ein junger Mann ohne alle Kenntnisse, ohne Erfahrung, ohne per- \fönliches Ansehen, der nur die Leidenschaften seines Bruders, aber keinen der Vorzüge hat, durch welche-sie gemäßigt wurden, schien als Rächer des Ermordeten und als Erbe seiner Grundsäße der na- türlihe Schluß und Halt dieses Systems zu seyn, und was ihnen

an Einsicht und Ansehen abging, hofften die Grafen Metaxa, die Sikelianos, die Perukka's durch ihre Klugheit, die Kolokotront durch |

rte Graf Augustin, zum | ten. Herr Baukes, für den Belzoni den Obelisken von Philae nach

ihr Schwerdt zu erseßen Sofort erkl Vorstand der Adminisirativ - Kommission ernannt, dem Senate, daß

exr nah Griechenlaud mit dem Vorsaße gekommen sey, hier seine !

Gebeine zurückzulassen, den Offizieren der Garnison, daß fte bei sei- nem Bruder gut gestanden, mit ihm aber noch besser stehen sollten, und der Nation, daß er das System seines Bruders in allen Thei- len und Spuren zu verfolgen entschlossen sey. Die Kommission der

in Hydra Versammelten, weil sie an den Senat, nicht an ihn ge-

richtet war, wurde mit Uebermuth Fle tese, das Acgeische

Meer ‘durch eine bewaffnete Macht heimgesucht. Das Land bkieb rubig die Eparchieen , unter den alten Gouverneuren seufzend und vor dem Gedanken an Krieg bebend, sandten anerkennende Adressen, und man schien leichten Fußes Über die Schwierigkeiten hinwegge-= kommen zu seyn.‘

An 16 ‘n%9;

Berlin, 20. Márz. Aus Essen vom 16ten d. schreibt man: Zu Jserlohn beging am lten d. M. der evangelische Pfarrer der an Landgemeinde, Herr Strauß, die Fubelfeier seines sunf- zigjährigen, unermüdeten und musterhaften Wirkens.

aber fühlte derselbe sich von danfbarer Rührung ergriffen, als bei dem ihm zu Ehren veranstalteten Festmahl der Kreis- Superintendent, unter Ueberreichung der Glückwüuschungs- Schreiben von Seiten des hohen Minifteriums der Geist- lihen- 2c. Angelegenheiten, so wie des Provinzial: Konsistoriums und des Negierungs- Kollegiums, ihm die von des Königs Majestät geschehene Verleihung des Rothen Adler- Ordens Zter Klasse er- öffnete und zuglei die Fnsignien desselben an seine Brust hef- tete. Von Seiten der theologischen Fakultät der Königl. Uni- versität zu Berlin wurde dem Jubilar das Doktor-Diplom über- reiht, und die Bürgerschaft zu Fserlohn hatte „als Denkmal all- gemeiner Liebe und Verehrung‘ einen \{öneu silbernen Becher für ihn verfertigen lassen, der ihm ebenfalls bei dem Mahle über- reiht ward, Das am Abend vor seiner Wohnung von einem Mänunerchor gesungene Lied: „Nun danket alle Gott!‘/ machte den wlirdigen Beschluß der s{chönen Feier.

Vermischte Nachrichten.

F. F. Champollion der Jüngere wurde im Dezember 1790 in Fiîgeac , einer kleinen Stadt des Departements des Lot , wo sein Vater Buchhändler war, geboren. Schon früh verließ er seine Vaterstadt und begab sich zu seinem 10 Jahre älteren Bruder nach Grenoble, der ihn auf das dortige Lyceum brachte. Bei einem lebhaften Geiste war Champol=- lion d. Jüngere keinesweges ein Niger Schüler, die Geschichte und Literatur der Griechen und Rdmer jog ihn nur wenig an. Dagegen waren drei bis vier kleine Aegyptische Figuren - die er bei einem Besuche bei dem Präfekten gesehen hat- te, der Gegenstand seines ganzen Denkens; seine Schularbei- ten vernachlässigend , bedeckte Krißeleien, welche hieroglyphische Charaktere darstellen sollten. Alle

Schul - Kameraden Champollions bezeugen, daß sein Beruf fúr die |

Aegyptischen Studien sh vor seinem zwölften Jahre bet ihm gezeigt habe. Der Präfekt, welcher beide Brüder begünstigte, war der Ver= fasser der Einleitung zu dem großen Werke über Aegypten, der Be Mathematiker Fourter. Noch ungewiß Über die Richtung seines Lebens, hatte sh Ch. bereits dem Orient gewidmet. Fm Jahre 1807 s{ickte sein Bruder ihn nah Paris, um dort die Arabîschen Vorlesungen des Hrn. Sylvestre de Sacy zu hören. Er trieb dieses Studium bereits einige Zeit, als Hr. Dubois, der jeßige Zeichner des Aegyptischen Museums, dessen Haus Champollion damals täg- lich besuchte, ihn zu dem Abbé v. Tersan führte, der da- mals für den ersten Sammler Orientalischer Alterthümer galt. Der Anblick einiger dreißig Amulette und einer gleichen An- zahl kleiner Figuren gab L seinem wahren Berufe. Dem Rathe des Abbé -von Ferran gemäß, begann er das Studium der Kopti- schen Sprache; aus der Fundgrube der Semitischen Sprachen wollte er später für die Vergleichung {chdpfen. Fm F. 1820 ward Ch. zum Professor der Geschichte an der Fakultät zu Grenoble ernannt. Der Gedanke an Aegypten verließ ihn in seinem neuen Amte nicht ; das Studium des großen Werkes der Franzdsischen Kommission und vielleicht mehr noch die Unterhaltungen mit Fourier erzeugten in ihm den Plan zu cinem gigantischen Werke, ciner Art von pharaonischer Encyklopädie. Das ganze vorhellenische Aegypten mit seiner Geographie, Geschichte, seinen Sîtten, seinem Handel und seiner Religion sollte hier dar- gestellt werden. Die beiden ersten Bände erschienen im F. 1814 unter dem Titel e unter den Pharaonen/’; sie enthalten nur die Geographie. Von dem Gesichtspunkte ausgehend, daß zur Zeit der Fnvasion der Araber die Kopten die alte Acgyptische Be- völkerung darftellten, deren Sprache sie bewahrt hatten, daß das Land den Arabern von den Kopten überliefert worden war, und daß daher die Ersteren nur von den Leßteren die bei der Besißnah- me nöthigen fiatistishen Angaben und die Namen der Städ- te überkommen hatten, wandte Ch. sih, wenn die Koptischen Dokumente mangelten, immer direkt an die Arabischen, um die Namen der Pharaonischen Städte und selbst die alte politische Eintheilung des Landes wiederherzustellen. Diesem ersten Werke

schenkte die ore Welt indessen nur wenig Aufmerksamkeit, und

die Auflage liegt fast noch unangerührt beim Buchhändler Die politishen Stürme von 1815 wurden die Quelle von Champollions Unglück, aber zugleich auch die seines Ruhms. Bei der Rückkehr Napoleons von Elba nahm er Theil an dem damaligen politischen Leben der Jugend von Grenoble und marschirte mit der dortigen Nattonal - Garde gegen die Banden von Marseille, von deren Niederlage er Augenzeuge war. „Nach der zweiten Restauration blieb ex der Polizei verdächtig. Mit mehre- ren Anderen in die Didiersche Verschwodrung verwickelt, entfloh er aus Grenoble und îrrte cine Zeit lang, allen Entbehrungen preis- gegeben, in den Alpen umher. Sein Lehrstuhl wie der seines Bru- ders wurden unterdessen aufgehoben. Die Verbannung nach Figeac, welche gegen beide et U es rourde konnte als eine erste Mil- derung ihres Schicksals betrachtet werden. Einige Fahre später ka- men die Brâder, von allen Verfolgungen endlich befreit, nach Pa- ris. Die Freunde des JFüngeren fanden ihn niedergeschlagen , ent- muthigt und sehr gealtert. Achtzehn Monate spdter gab er sein Schreiben an Herrn Dacier heraus, worin er die ersten Resultate sciner Entdeckung bekannt machte. . Der Streit, ob dem Doktor Voung oder Champollion die Prio- rität der Kenntniß des phonetischen Systems gebühre, ift hier nicht zu erdrtern. Gewiß ist, daß der Artikel des Doktor Young in einem

- Supplement der Encxyclopédie R E dem Schreiben an Da-

cier um ‘acht Jahre voranging und Ch. hat auch nie geleugnet, jenen Aëtikel gekannt zu haden. Nicht weniger einleuchtend ist es aber für unparteitsche Richter, daß Voung das Problem, so zu sa-

| Von nah | und fern wurden dem würdigen Fubelgreise die mannigfacften | Beweise allgemeiner Liebe und Hochachtung zu Theil, besonders

| auf die Bekanntmachung seiner Abhandlung.

er den Rand seiner Hefte mit | Thaupunkt |+ 0,3 ° R.\4- 2-7° R. +4 0,5 °

gen, nur mit dem Finger berührt, Champollion aber es ers gelöst hat. Der Werth der Entdeckungen beider Gelehrten läßt sich nur nach den Resultaten abmessen, und nur die Entdeckung Champol- lion's hat deren gehabt. Ch. scheint anfangs den vom Dr. Young bei Gelegenheit der U: des Steins von Rosette ausgespro- chenen Ansichten nicht beigestimmt zu haben, Letronne aber gab denselben neues Gewicht, indem er dur die Griechischen Fnschrif- i ten bewies, daß einige der für dicältesien gehaltenen Aegyptischen Denk- mäler, zum Theil wenigstens, erf unter der Herrschaft der Ptolemder und der ersten Kaiser erbaut worden sind. Bei Bekanntmachung der auf der Basis des Obelisken von Philae befindlichen Griechischen Juschrift im November-Heft des Journal des Savans von 1821 stellte ! Letronne die Konijektur auf, daß die auf demselben Obelisk einge- grabenen Hieroglyphen eine Beziehung zur Fnschrift haben mdch-

England gebracht hatte, wurde hierdurch bestimmt, dem Fnstitut von Frankreich eine neue Kopie dec Jnschrift mit dem Fac simile | der auf den vier Seiten des Obelisken befindlichen Hieroglyphen | zu senden. Die Vergleichung beider Dokumente gab Ch. Licht; die Sendung des Herrn Bankes hatte im Februar 1822 stattgefun- den, und noch îm September desselben Jahres las Ch. der Akade- mie sein Schreiben an Dacier vor, welches die Umschreibung der Namen fast aller Lagiden und der erer Rômischen Kat- ser bis auf -Commodus in phonetishe Hieroglyphen * enthielt. Das Schreiben an Dacier, welches im Fourüal des Savans, Olktoberheft 1822, erschien, hatte zur nächsten Folge, daß die Erbauung eines großen Theils der Acgyptischen Denkmäler eine hisiorishe Basis erhielt. Da die von der Aegyptischen Kommission herausgegebenen Thierkreise zu den Monumenten aus der Griechischen und Römischen Zeit gehörten, so erhielt die damals viel besprochene Frage über das Alter des Thierkreises von Dende- rah neues Licht. Der erste Beshüßer Ch's., der berühmte Fourter, | hatte seit längerer Zeit cine Abhandlung liegen, worin er, von einer | astronomischen Grundlage ausgehend, dem Thierkreise cin hdheres | Alter zuschrieb; Letronne aber that aus historischen Gründen dar, wie neu die Darstellungen des Thierkreises auf Aegyptischen Denk- máälern seyn müssen, und als nun gar auf dem Thierkreise von Denderah der Name eines Rômischen Kaisers gelesen wurde, war die Sache bis zur Evidenz klar, und Fourier verzichtete stillschweigend "n Diese ersten Re- sultate erregten großes Aufsehen , fanden aber dennoch viele Ungläubige, und selbst diejenigen, welche die Entdeckung gün- stig aufnahmen , steigerten ihre Forderungen an den Finder. Viele wollten die Entdeckung auf die Lesung Griechischer und Römi- scher Namen beschränken. Ch. antwortete 1824 guf diese Angriffe durch sein Précis du système hiéroglyphique. worin er darthat- daß das phonetische System nicht nur für Worte aus fremden Sprachen, sondern von den Aegyptiern auch für die Namen threr alten Könige und alle Namen Überhaupt gebraucht wurde, und daß jede gramma- tische Nuance darin ausgedrückt war. Seitdem- war Chs. Rang in der Gelehrtenwelt bezeichnet. (Schluß folgt.)

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L So €ra: In London

erfrauften am 10. u, 11, Márz 91 Personen, starben 51, genasen 14.

: : E D 07 Im Ganzen sind bis jeyt seit dem Ausbruch der Cholera 653 Personen erkrankt und davon 343 gestorben.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Bea Abends ] Nach einmaliger 6 Ubr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

331,8” Par. |332,0” Par.(318,9” Par. C 5,8%R 2d j 0 6 d E + 1,35 M-|+ 6/67 R-[+ 4,0 A Flußwärme 2,8 ® R. Bodenwärme 2,6 R. Ausdünftung 482, Niederschlag 396.

1832 19. Mârz.

Luftdruck . Luftwärme

88 yCt. 90 pEt. 68 pEt. Wetter... | trübe. heiterer. trübe. Wind WSW. W. W. Wolkenzug . W. Wr -

Dunftsättgg.

Berliner BONs e Den 20, März 1832.

Ami]. Fonds- und Geld- Cours- Zettel. (Preuss. Cour.) 5 | Zf. |Brief.|Geld. j T Z7TBrref Gerd, | 94 | 932 931 110415 Pomm. Pfandbrf. 1005 102 11013 JKuc- u, Neum. do. 885 88 FSchlesieche do, | 93 fFlikst. C. d. K.-u, N. 3 2. Sch. d, K.- u. N. C 954 | 94 | 931 = 19A 35 | 984 | 975 994

Wechsel-Cours.

t. - Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pre. Engl. Obl. 30 Kurm. Obl. m. 1. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt - Obl. Königsbg. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grosshz. Pos. do.

Ostpe. Plandbrf.

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Holl. vollwv. Duk. : E

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A D L E R "TRROE” A6 Preufss.Cour. Brief,| Geld. 11464 2 Mt, [1457 Kurz 1587 —_ 2 M, [1527 |1525 3 t. _— 16 257 Paris E | 821 Mae N 150.Fl. [2 t, 1947 [1047 AUSSDUIE at alli e 150 2 Me 1047 | -- Breslau 100 Thl. |2 Mt, | 994 Leipzig o oe «000 Ol 18 Tage 11034 Frankfurt a. M. WZ. 150 FIl. 2 Mt. «e 4084 OLODSDUIG N o ai 100 Rbl. -|3 Woch. | 3 E Warschau j 600 Fl. iCurz

Nicht- Amtliche Cours- Notizen. Berlin, 20 März. (Ende der Börse.) Oest. 5g Met. 92. 48 do. 817. B.-Actien 805, Russ. Engl. 1012. do. Holl. (1831) 934. Poln. Pfbr. 85. do. Part. 568, Dün. Engl. —. Nied. wirkl. Sch. 433. do. 68 Anl. 945. Neap. Engl. 844. do. Fale. 754. ÁAmsterdam, 15. îliärz. Nied. wirkl. Sch, 423. Kanz-Bill. 173, 68 Anl. 94, 52 neue doe. 807. Vest. 55 Met. 83. Russ. (v. 1835) 92, do. (v. 1831)-833, London, 13 März. 3g Cons. 834 Belg 1 2 Präm. Griech. 394, Niedorl. 437. Rüúüss. 98.

Königlihe Schauspiele. Mittwoch, 21. März, Fm Schauspielhause: Othello, Trauter- spiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare, übertragen von Kauf- mann.

z Königftädtisches Theater. Mittwoch, 21. März, Zum erftenmale: Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Aften, aus dem YFtaliánischen, von Kollmaun ; Musik von Rossini.

des Kriegs - Ministeriums fortgeseyt.

: \œ&âlle,

| das Gehalt der Marschälle angenommen,

e M Neueste Nachrichten.

Paris, 14. Márz. “In der gestrigen Sißung der D} tirten- Kamm er würde, nach der Annahme einiger ( Entwürfe von örtlichem Jateresse, die Debatte über das Y

Herr Maugin d’Oins trug auf ein

sel selbst fiimmte sür eine- Herabseßung des Gehalts der Der General Bugeaud erklärte sich zwar berej fein Gehalt zu verzichten, doch beftritt er der Kammer das den Sold der Armee zu reduziren ; fonte wohl Modificationen andeuten; dem Könige alleiy es aber zu, den Sold zu verkliczen; im Militairfacze

sch nit, wie wohl souft im Staatsdienste, z. B. 1 ein M

bereichern; berühmte Männer, wie zot, Odilon - Barrot, Thiers u, A.; werde das Lay leiht nit verlieren; berühmte Militairs dagegen máh Tod rasch hinweg. Der General - Lieutenant Strolb eti daran, daß er seine militairische Laufbahn als Gemeiner jy nen habe, und forderte die Versammlung auf, gegeu die Y, lands-Vertheidiger niht undankbar zu feyhn. marçah hielt deu Marschalls-Rang für ganz und gar lh sig; auch verlangte er, daß man die General-Stabe, die im} den ohne allen Napen wären, “eingehen lasse. Der Kri Minister gab seine Verwunderunz darüber zu erkennen, man tiderhaupt vou Ersparnissen spreche, so lange der Ung Zustand, worin Frankreich si befinde, noch nit aufgehöt( Er hielt jede Gehalts - Verminderung für unzulässh; gebe faum einen Stabs: Offizier, äußerte er, der nicht vij

Justizpartie,

| auf cine Gebaits- Erhöhung bei ihm angetragen hätte; ühy

glaube er, daß die FeststeUung des Soldes dem Könige ( gebühre. (Zeichen des Zweifels in den Reihen der Opposl Noch ließen flch der Marschall Lobau und der Geueral mélé über den Gegenstand vernehmen. Einiges Aufseht regte es, daß auch Hr. Mauguin den obgedachten Redu Vorschlag nicht bloß bekämpfte, sondern sogar die Meinun sprach, daß die Armee nicht gut genug bezahlt sey, und das der Tag kommen werde, wo man den Sold des Soldaten; erhöhen müssen. Der Präsident des Conseils stellte( falls noch emige furze Betrachtungen über die beantragt sparniß an. Auf die Bemerkung, es seh nicht wahr, di Land sich in einem-Zustaude der Bedrängniß befinde, rij Oppositions-Stimme dem. Minifler zu: „Diese Aeußern weist nur, daß Sie das Land nicht kenneu!‘““ „Und Land auch wirklih in einer bedrängten Lage‘, fügte Hr. ( rier hinzu, „so müßte man solche niht üdertreiden, aus F daß dieselbe der Juli- Nevolution beigemessen werden ky Bei diesen Worten wurde der Nedner sehr lebhaft unterbi „Wenn Jemanden eine Schuld trifft“, rief eine Stimme, sind Sie es und nicht die leßte Revolution.“ Der M wünschte sch und dem Lande Glück, daß er das Friedené:E| befolgt- habe; doch meinte er, man dürfe bei der gegenw Lage der Dinge die Armee noch nicht vermindern, ‘dani! Negierung nit der Vorivurf gemacht werden könne, daß st Land gleichsam ohne Vertheidiger lasse. Er ersuchte die d

‘mer, sich jeder unvorsichtizen Ersparniß zu enthalten, und b

nete diejenigen, die bei dem Justiz : Minuisteriunr, so wie bi Geistlichkeit und den Práfckturen, vorgenommen worden, al politisch ; jeder Beamte, der seinem Lande mit Eifer diene, n auch in den Stond geseßt werden, an die Zukunft seiner i denken zu föunen; es habe slch aber der Kanimer ein zu Schwindel bemächtigt; sie leide au ciner Krankheit, die er] besser bezeihnen fönne, a!s wenn er sle eine gesellschaftlid

| fersuht nenne; bei der Sucht nah Ersparnissen, die si

Schoße derselben verkündige, werde zulegt jede Verwaltun möglich seyn, -Nach dieser Rede des Ministers (auf di morgen zurücfommen werden) trat Hr. v. Trach zur V digung der Oppositions:Partei auf. Vei der Abftiumung 1 sowohl das obige Amendement des Herrn Mangin d?Oint, ein ähnliches des Hrn. Garnier Pagès verworfen ; dagegen eine von Hrn. Lehraud beantragte Ersparniß von 120,000 Fi Ein anderer Vors desselben Deputirten, betreffend eine Reduction von 700,00) auf die Gehalte der General-Lietttcnants fiel mit einer Min! von 3 Stimmen (164 gegen 167) durch. |

În Gemäßheit einer Königl. Verordnung vont ges Tage hat Graf Sebastiani, uach nunmehriger Wiederherstil sciner Gesundheit, das Portefeuille der auswärtigen Angel heiten wieder. übernommen.

Die von Herrn von Ludre in der Sißung vom 10tet Prásidenteu eingehándigte Proposition (vergl. den geftrigen| fel Paris vom 13ten unter Neueste Nachrichten) l also: „Jch habe die Ehre, der Kanmer vorzuschlagen, di eine besondere Kommission mit der Modificirung ihres ments beauftrage, damit hinführo der Präsident in keinem mehr seinen eigenen Willen dem Willen der Kammer substi könne.‘/ Dieser Antrag if gestern nachträglich in den But verworfen worden. Das Betragen des Práfidenten wird dh nicht minder selbft von denen getadelt, die gewöhnlich mit Minifterium stimmen, da ihm über den Werth der ihm reichten Proposition durchaus kein Urtheil zustand und er nit besugt war, dieselbe den Bureaus vorzuenthalten, von Hercn Girod angeführten Entschuldiguugs - Grünkt wohl über die Einbehaltung jener Proposition, als übt! Betragen während des Tumults am Schlusse der | Sonnabends:Sigzung, konnten nicht als genügend erscheinen; mehr mußte der Umstand, daß er si bei der zweifelhafte! stimmung über den Antrag des Herrn. Garnier:Pagès (daß im Protokolle vermerke, die Sißung sey ohne Bewilligut) Kammer aufgehoben worden) zum Nichter in sciner tf Sache machte, die Gemüther nur noch mehr gegen ihn men, Bei der Lage, in der Herr Girod sich befand, wi! allerdings angemessener gewesen, wenn er durch seine nicht den Ausschlag in der Sache gegeben, sondern aus Z/ fühl den Präsidenten: Stuhl an eineu der Vice - Präsident getreten hätte.

Heute {loß 5proc, Rente pr. compt. 96. 80, lind 96. 85. 39roc, pr. compt. 69, 85. fiu cour. 69. 90. Neap. pr. compi. 80. 90. fin cour. 81. Z5proec. Span, J perp, 5614. 5proc. Röm. Anl, 793, Z5proc. Belg. Anl. 78,

Fraukfurt a. M., 17. Márz. Oesterr, 5proc. Metall, 2 881. 4Aproc. 784. 787. 21proc, 442, 1proc, 192, Br, #& Actien 1382. 1380. Part, - Obl. 1232, 1232, Loose zu 10 1762, 1764. Poln. Loose 563, 562.

Redacteur Fohn. Mitredacteur Cottel. ma R ren - j Gedrucft bei A. W. Ha!

Das Zte Kapitel hg | von den Besoldungen der Marschälle, Generale, und üh | Stabs - Offiziere. i sammt - Ersparniß von 1,087,559 Fr. an. Der Marschall ŸY

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Amtlihe Nachrichten. Mon De8 Taro

Seine Königliche Majestät haben den Kammer-Pcäsidenten d Landgericht8- Nah zu Achen, Karl Joseph Krey, den ¡dgerihts-Rath zu Koblenz, Anton Wrede, id dea Ober- hdesgerihts. Nath zu Naumburg, Karl Jakob Sauerwatd, Appellationsgerichts - Räthen bei dem Appellationsgerichtähofe Köln Allergnädigst zu ernemen geruht, :

Der bei dem Oker - Landesgericht zu Breélan angestellte stiz- Kommissarius Karl Viktor Eugen Müller ist zu- ¡ch zum Notarius im Depariement dicses Gerichtéhofcs ers nt Èorden.

"Der Landgerichts « Rath und Notarius publicus Bauer zum Justiz- Kommissarius bei dem hiesigen Stadtgerichte be- [t worden,

“I P M A E A L E IZ A "A ME à D V ET A A M A E A7 Ad D C EE 4 L Mg»

Zeitungs-Nachrichten. M. 09:91:00.0.

Frankrei.

Deputirten- Kammer, Sißung vom. 13. März, achtrag.) Zu Anfang dieser Sipung wurden zwci Geseß- tivürse, wodrcch die Städte Besançon und Motpellier zur ófaung einer Anleihe von resp. 80,000 und 60,000 Sr er ichtigt werden, ohne irgend eine Debatte mit 226 gegen 7 timmen angenommen. Es wurden hierauf die Berathunçen er das Budget des Kriegs-Ministeriums fortgeseßt. Das Zte apitel, auf das Hr. Mángin d’Dins eine Gesammt -Ercsparuiß n 1,087,159 Fc. verlangt hatte, besteht aus einer Summe von 570,000 Fr. fúr die General-Siäbe der Armee. Hr. Mau- u d’O ins bemerkte bei dieser Gelegenheit, daß der große Ge- tal: Stab nicht weniger als 535 Senerale zähle, wobei noch è während der hundert Tage zu Generalen beförderten Mili- ins, so wie die seit der Vorlegung des Budgets ernannieu, dlih die seit der leßten Revolution anf Neform-Geßalt gesebßten nerale nit mit eingerechuet wären, so daß sich die Gefammt-Sumi- e mindestens anf 600 aunehmen lasse. Der Kriegs-Minister \ sch zu Grnften der Marschälle vernehmen, auf deren Ge- (lie Herr IMangin d’ODins cine Erfparuiß von 120,000 Fr. ver- agt hatte. ,, Obgleich selbst Marschall, ‘/ äußerte er, „, halte h & doch als Minister sür meine Pflicht, der Kammer die jrinde ausgeinanderzufeßen, die mich gegen diescn Reductions- borshlag stimmen l:}en. Die Marschälle müssen siets um den ónig, oder ihm doch nabe acnug sehn, daß er sie jeden Augeu- ick zu slch berufen fan, Wird nua ahcr ihr Gehalt dergestait fügt, daß sic die Würde ihres Standes uicht mehr beßaupten nuen, so müssen fie ihren Wohnsis in einer Provinzial - Stadt schlagen. Will man, daß Fcanfreih würdig und ehrenvoll präsentirt werde, so muß man anch dafür Sotge tragen, daß n Civil - und Militair-Aemtern die ihnen gebührende Achtung t Theil werde, Man darf, narnentlih was das Militair be- it, das eigene Land nicht niedriger als die übrigen Ptaaten flellen, Unter dex Kaiserlichen Regierung und unter t Restauration bet;uz die Einnahme eines Marschalls von tanfreih 48,769 Fr. Fn England beläuft sle sich auf 142,000 t, und in Pceußen in Friedenszeiten auf 49,505 Fre. Jch frage erna, ob Frankreich es nicht verdiene, dicseu Máhten nun- stens gleich geftellt zu werden, Wie bloß von mir die Nede, ) würde ih zu der ganzen Ersparniß mit Fcenden die Hand leten; aber es handelt sich um das gesammte Corps der Mar- hâlle, und dieses muß ih vertheidigen.“ Der Maschall Clan- l erf'ärte seinerseits, daß er in die beantragte Ersparniß wil- ge, worauf Herr Mangin d’Oins erwiederte, ec habe nichts Veringeres von dem Patriotismus des edlen Marschalls in einer drängten Zeit, wie die jegige, wo die Steuerpflichtigen faft nter der Laft der Abgaben erlägeu, erwartet; mas den Vergleich ttree, der in Betr-ff der Marschálle zwischen Frankreich und ndezen Ländern aufgestellt worden seh, so könne er die Pcobe iht destchen, da es in Eagland nur Z Marschälle, in Oesterreich, "it Einschluß der Erzherzoge, deren 6, in Rußlaud 3, iu Preu- ti, wenigstens in diesem Augenblicke, gar keinen, in Frankreich ber 14, mithin mehe als in jenen vier Ländecn zusammen gebe, ver Marschall Lobau machte hierauf seinerseits wieder die Vemerfuna, daß in deu gedachten vier Ländern „noch ein Mittel Prad bestche, dec in Frankrei nichzt existire, nämlich der Rang ines Generals der Kavallerie oder der Jnfanterie. Der Prâ- ident des Minister- Raths äußerte sich folgendermaßen : 1Fch bitte um die Erlaubniß, der Kammer einige Bemerkungen ber die Ersparnisse machen zu dúrfen, die man fast bet der ganzen tmee machen will. Sie kennen das System des Minifieriums, m.

O. Alle Reductionen, die wir mit dem Fnteresse des Landes für

trträglih hielten, haben wir bereits vorgenommen; die Kammer Vill aber cine andere Bahn einschlagen. Fch halte die unsrige für le bessere. Unser Finanz-Zustand is keinesweges so verzweifelt, als an ihn gewdhnlich schildert. Das Land soll sich in einer bedräng- 1 Lage befinden. Erlauben Sie mir, daß ih gegen diese Behaup- ung protestire. Es - is nicht wahr, daß das Land sich in einem Usiande der Bedrängniß, befindet. (Hr. Levatllant: „Das macht, Dle kennen es nicht !//) Und wäre es wahr, so sollte man minde- ti das Uebel nicht übertreiben und dadurch gleichsam zu verstehen tben, daß die Juli-Revolution au dieser Bedrängniß Schuld sey. Alle erichte, die uns aus den Provinzen zugehen, stimmen dahin úber- 1, daß die Handels-Thâätigkeit mit jedem Tage zunimmt: ein siche- é Zeichen der wachsenden Wohlfahrt ist übrigens der Umstand, schon seit geraumer Zeit die Steuern mit der größten Púnkt- keit und ohne allen Zwang entrichtet werden. (Stimmen în den flhen der Opyosition : „Bloß mit Ausnahme derjenigen Ortschaf- in, wo man die Einnehmer todtschlägt oder die Steuer - Register 1s Feuer wirft!) Man macht uns beständig den Vorwnrf, m. H-/ 6 wir ein System des Friedens befolgten, das mit dex Unabhän-=

gigkeit und Würde des Landes unverträglich sey, und doch will man der Armee ihren Sold verküärzen. Mau beschuldigt die vorige Re- gierung, daß sie die Armee vernachlässigt, daß: se das Kriegs - Ma- terial und die festen Pläße in Verfall hade siuten lassen, und doch will man jeßt ein ganz falsch verstandenes Sysiem der Ersparniß einführen. ; Was hat denn aver die Kammer bei ihren bisherigen Reductionen gewounen? Sie hgt, mit Ausnahme der von dex Kommission bean- tragten Ersparnisse, 942,900 Fr. gestrichen, dagegen aber 1,200,090 Fr. zugeschossen, mithin die Ausgaben offenbar um 250,090 Fr. ver- mehrt. Nachdem im Fusiiz- Ministerium, bei der Geisilichfeit und dei Präfekturen Reductionen vorgenommen worden, die in Bezug auf den Klerus unpolitisch zu nennen sind, ¡4 Bezug auf den Beam- ten- Stand aver den Nachtheil haben, daf sie nothwendig cine ge- wisse Entmuthigung herbeiführen müssen, will man jeßt auch dasselbe System hinsichtlich der Armee befolgen. Wüöärde man aber dadurch nicht den Nacheifer tödten, der einem guaje! Heere #9 nothwendig isi? Wir Alle rechnen auf den Patriotiëèmus dexr Armee, die sich seir der legten Revolutivn schon 9 hoch verdient um das Land ge- macht hat. Es bleibt deshalb aver nicht mindec wahr, daß, abgesehen von der Ehre, seinem Lande zu diegen, jeder Militair auch die Existenz seiner Familie muß fichern können. Und wenn es mir erlaubt wäre, hier einen Vergleich, der mich persönlich betrifft, zu machen, so würde ich der Kammer sagen: Auch ih haite anfangs die militairische Laufbahn gewählt, verließ ste jedoch späterhin, um mich dem Handel und Gewerbfleiße zu widmen. Wäre ich beim Miiitaix geblieben , so würde ih vielleicht das G1ück gehabt haben, zu den höchsten Ehren zu sieigen, nimmermehr aber hätte ich guch nur den zehnten Theil des Vermögens erroorben , das ich meiner Gewerbsthätigkelt verdanke. Gestatten Sie mir noch eine Bemer- | kung über das System der Ersparnisse, wozu man diese Kammer | dadurch verleiten will, daß man das Gefühl einer gewissen -gesell- j schaftlichen Eifersucht in ihr zu nähren sucht. (Murren.) Wir ! tdnnen es uns nicht verhehlen, m. H., daß das Land an einer Un-

behaglichkeit , einem gewissen Schwindelgeiste leidet, dem man gern j

auch în diese Kammer Eingang verschaffen möchte. Fch exrjuche Sie, m. H., sich durch dieses Gefühl nicht hinreißen zu lassen. Vergessen wir nie, daß ein Haupt - Prinzip unserer -leßten Revolu- tlon zwar die Gleichheit vor dem-Gejeße, nicht aber die gesellschaft- liche Gleichheit is. Wehe dem Lande, wo man den Unterschied der Stände gänzlich verwischen wollte! Es würde bald keine Armee und keine Verwaltung, ja, ich wage es zu behaupten, es würde bald fein Frankreich mehr geben: eine solche gesellschaftliche Gleichheit e rasch in einander sinken und Alles unter ihren Trümmern egraben.

/ Herr v. Tracy wies die Vorwurfe ves Herrn C. Périer nicht bloß für slch und seine gleihgesinuten Freunde, sondern im Namen der gesammten Kammer zurück, Der Großsiegelbe- wahrer beschwerte sich über die n dem VBudget“ seines Mini- fiexitums vorgenonmmenen Ersparnisse. Es h jeßt daßin gekom- niea, meinte èr, daß Niemand si. mebr dexr juristishen Lauf- bahn widmen könne, wenn er nicht eigenes Vermögen besige. Hr. Wastide d’Jzard, der crst seit 6 Wochen Mitglicd der Kam-

i 100rfen,

1832.

T A B E L R P E M s 8 4, C T S g R N72 f Le e E R E E ER Zt A E R E N E F S EHEN I FE C D É E S RCIAE

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zu leisten berufen sey, allerdings auch zu verdiencu s{eine. Alls es nach eiuer Ecwiederung des Kriegs-Ministers endlich zur Ab- stimmung fam, wurde der Eingangs erwähnte Neductions-Borschlag des Hrn, Mangin d’Oins nit {wacher Stimmen-Mehrheit verx- Der Geueral Demarçay bemerfte, daß mehrere Op- positious-Witglicder ans einem Jerthume nicht mitgestmmt hät- tei, Um dieses Versehen wieder gut zu machen, trug jegt Herr Garnier-Pagès auf eine Ersparniß .von 1000 Fr. weniger als Hecr Manzin d’Oins an; allein auch dieser Lintrag fiel mit einer Majocitát von etwa 30 Siimmen durch. Jeyt kam die Reihe an ein Amendement des Herrn Leyraud, welches eine Ersparniß von 120,000 Fr. auf die Gehalte der Marschälle und eine zweite von 700,000 Fr. auf die Gehalte der Generalität be- zwecie. Der erfiere Antrag wurde mit ziemlich staker “Stim- men - Mehrheit angenommen; über den zweiten mußte, da ztvei Abstimmungs-Versuche zweifelhaft erschienen, mittelfi Ktugelwahl abgeftimmt werden, worauf derselbe mit 167 gegen 164 Stinz- men, mithin mit einer Majorität von. nur 3 Stimmen, verwor-

fen wurde,

Paris, 14. März, Der Königl. Großbritanische Botschas- ter und der Vice-Admiral Villiaumez hatten vorgefiern bei Sr. Maj. dem Könige Audienz. e |

Der König ist gegenwärtig mit der inneren Organisation sei- nes Hauses beschäftigt und arbeitet täzlich einige Stunden mit dem Baron Fain. Zis

Gestern kam ein Courier aus tem Haag im Ministeriun der auswärtigen Angelegenheiten an; bald darauf wurde ein Courier nach Wien adbgefeitigt. Der Spanische Botschafter fer- tigte ebenfalls einen Courier nach Madrid ab.

Der Sohn des Präsidenten des Minister: Raths ist gestern als Courier nah London abgegangen. :

Durch eine Königliche Verordnung wird der Hafen vo1 Binic, im Departement der Nordküsten, denen hinzugefügt, in welchen die Einfuhr von Getreide, Mehl und Gemüse ftatifin- den fann, wenn dieseibe nach FJuhalt des Gescßes vom 17(cu Jan. 1830 erlaubt ist,

Der Marquis von Dreux-Brézé wird durch einen Unfall,

| von welchem seine Familie betxoffen worden ist, verhindert , dez

Sibungen der Pairs - Kammer beizuwohnen.

Der Messager des Chambres bemüht sich, zu beweise, daß noch in diesem Jahre cine zweite Session stattfinden umd daß in derselben das Budget für 1833 votirt werden müsse. „Sine Regierungq,‘“ sagt er unter Auderem, „der man die Mit- tel raubt, ihre Verpflichtungen auszuílben, leidet dadurch empfind- ! lie in der öffentlichen Meinung, und die ganze Kraft, weiche dieselbe dadurch verliert, geht auch für die Nation verloren. Es

mer ift, bemerfte, daß, was sein Departement (obere SGaronn:)

| betreffe, die Behauptung des Hrn. Mangin ¿?Oins über die be- |

dränzte Lage des Landes „vollkommen gegründet sey, Hr. Sal|- verte verlangte Anschluß daiüber, ob, wenn ein Marsczall noch ein anderwe-itiges Staats-Amt dbekleide, ee nichtödeftoiweniger sein Marschalls-Geÿzalt fortbdeziebe. Der Kriegs-Minister ecwie- derte von seinem Playe, daß er scinerseits biéher allerdings, au- ßec seinem Gehalte als Kriegs - Minifter, au noch das Marschalls - Gehalt (40,000 Fecanfen) bezogen habe, und daß er dies uicht als eine Verlepung des Gesezes über das Ku- muliren der Gehalte betrachte; dasselbe sey auch der Fall mit den tibrigen Marschällen und Generalen; fie alle bezo2en, ivenn sie sonsi noch ein Amt hätten, außer ihrem Müitair-Gehalt auch noch das mit jenem Amte verkfnüpfte Einton!nen, (Mehríire Sin1men: „Das ift ja ein wahrer“ Sfkaudal! Wie ist so etivas möalih, da es doch ein bestimmtes Gesep giebt, wodurch das Kumuliren der Gehalte verboten wird! ‘‘) „Was mich betrifft“, fußr der Minißer fört, „so fühle ich mich durch das Geßalt, das ich als Marschall beziehe, und das’ i mir durch langjährige Dienste, èurch zahlreiche Schlachten und zum Theil durch Ver-

gießung des eigenen Blutes erworben, allzusehr geehrt, als Í i I i ¿ e s K (Stimme zur Linken: Es wrde | zeihneten Artikel über die vorläufige Verhaftung der Schrift-

daß ih darauf verzichten könnte. Ihnen wahrlih mehr Ehre bringen, wena Sie darauf verzichteten und das Gescb vollzögen!) Die Kammer nag hierüber eutscheiden; was indessen mein Marschalls-Sehalt betrifft, \o erfläre ich, daß man es mir mur mit meinem Leben nehmen wird. Fch spreche hier sowohl in meinem Namen, als im Namen memer ebren- werthen Kollegen.‘ Der General Demarçay erwiederte hier- auf Folgendes: „„Frrigere Ansichten, ais die des vo:izen Redners sind mir denu doc aus dem Munde eines Mriegs-Miniflers nech vie vorgefonimen. (

doh hatte ich bisher noch nie gehört, daß man gleichzeitig zwei Militair-Gehalte beziehen könne; dies ift wahrlich cin Mißörauch (Stimme zur Linken: „Sagen Sie, ein Skandal !‘“), der noch

" kein Beispiel hat, oder dex mindestens uo ntemals so unverho-

len eingestanden worden ift. Aiso kann ein Botschafter, der zugleich Marschall ist, außer scinen 2—2300,000 Fr., die ihm der Staat für seine diplomatische Sendung zahlt, noch 40,000 Fr. beziehen. Das ift nfahriich unglanblicy,‘/ He. Dupin d, A, suchte den Kriegs- Minister zu vertheidigen. Allerdings, äußerte er, sch das Kumuliren der Gehalte verboten, jedoch *nur beim Civil; wenn indessen ein Militajr zugleich cin Civil: Amt bekleide, so sey es ihm gestattet, beide Gehalte auf einmal zu beziehen, Nicht bloß der Kriegs- Minister, sondern wahrscheinlich auch der Minifler der answärti- gen Angelegenheiten beziehe außer seinem Eivil - Gehalte auch noch sein Militair: Gehalt. Der Graf Sebafitani rief hier: ¡Da irren Sie sehr; ich beziehe nur mein Minister - Sehalt.‘ Es erscho!| sofort der lebhafteste Beifall, ind n:ehrere Stimmen riefen: „Ehre dem Geueral Sebaftiani!‘/ Der See-Mini- ster beme:fte, von seinem Playe, daß anch er uur scin Minister- Gehalt halbe; wäre er indessen Marschall, so würde er dieselbe Sprache wie . der Kriegs-Minister stizren, „Das heißt, Sie würden slch durch das Gehalt dann ebenfalls geehrt fühlen!“/ rief Hr. Laurence. Hr. Dupin d, Aelt, hob nach d'eser Unt-rdre- ing in einer ausfüh- lichen Rede die Privilegien hervor, dic in Frank: rich das Militair im Bergleicheu dem Eivil-Stande genieße, und tie, áußerte er, die Armee wegen der großen Dienste, die sle dem Lande

Fch bin {on eine geraume Zeit Militair, | be [ die Angeklagten, welhe nah einer kurzen Berathung von der

ist für Niemand Gewinn dabei,‘

Der hiesige Stadtrath hat in einer seiner leßten Sißungen beshlossen, daß die Kirhe St. Germain l’Auxerrois abgetragen iverden foll, um die vom Louvre nach dem Faubourg Saint- Antoine führende Ludwig-Philipps-Straße verlängern zua könne,

peshen der Negierung nach Algier unter Segel gegangen; i den dortigen Artillerie-Werkstätten ist man eifrig mit dec Ansfer- tigung oder Ausbesserung von Laffeten, Probkasien, Munitionés- wagen üu. \. w. beschäftigt.

Dem Temps zufolge, wäre der neu zu errichtende Posten eines Präsidenten des Staats-Raths Herrn Girod zugedacht,

Die Verhandlungen in dem Proze der für die Vendée angeworbenen Schweizer wurden geflern vor den Assisen fortgeseßt. Das VBerkör der Angeklagten ift noch nicht ganz beendigt.

Herr A. Carrel, erster Redacteur, Und Herr Paulin, Ge- schäftsführer des National, und die Herren À. vou Roche und Lhonne, Redacteure des Mouvement, erschienen gestern witex der Anklage der Aufrezung zum Ungehorsam gegen die Geseße und zur Rebellion vor dem hiesigen Asslsenhofe. Das erste Blatt enthielt nämlich am 24, Fanuar einen von Herrn Carrel unter-

| steller und lber das Erctappen auf frischer That in Preßsachen, worin den Schristflellern das Recht zuerkannt wurde, sich der gewaltsamen Verhaftung mit Gewait zu widersezen, Das Jourúal „le Mouvement“’ hatte diesen Artikel am fol- genden Tage wiederholt und in einer Anme:kung den darin ausgesprochenen Grundsäßen vollkommen beigepflihtet. Nachdem der General - Prokurator, Herr Persil, die Anklage behauptet und Herr Carrel seibst in einer langen Rede slch vertheidigt, hiel- ten die Herren Odilon-Barrot und Comte ihre Plaidoyers für

Jury einstimmig freigesprochen wurden. Der Temps äußert über diesen Prozeß: „Ein großes Prinzip ist in der Sache des National von dem Geschwornen: Gerichte anerkaunt worden. Herr Armand Carrel if freigesprohen und damit nicht nur Un- geseßlichfeit vorläufiger Verhaftungen der Schristfteller, sondern auch das Recht der Vertheidigung im Falle willkürliher WVer- haftungen anerkannt worden, Herr Persil hatte das Requisito- rium si selbst vorbehalten ; er geftand, daß seit der Fuli-Kevo- lution 117 Prozesse gegen die Presse anhängig gemacht worden siud, Herr A. Carrel vertheidigte sich mit der ihm eigenen stol- zen Sprache und wurde von Herrn Odilon :- Barrot würdig unterstüßt.‘

BVierhundert zwei und achtzig Wähler und Bürger von Straßburg haben durch Hrn. Coulmann, Deputirten des Nieder- rheins, eine Bittschrift auf das Bureau der Kammer niederlc- g:{n lassen, worin sle darauf antragen, daß den Polnischen Flücht- lingen gleiher Rang mit den Franzosen in der Armee ertheilt und daß ans ihnen eine eigene Legion gebildet werde.

Die Zahl der nah Franfreich geflüchteten Polnischen Milis

tairs deläuft sich avf 1400, davon befinden sich 850 in Avignon,

| 300 in Besançon, 59 in Straßburg, Met und Chateauroux und

200 in Paris,

Die Angelegenheiten der Sekte der St. Simontaner geftal- ten si gegenwärtig verwielter, denn jemals. Herr Noètrignes hat es durchgeseyt, daß die Effekten, Papiere und Negister des

Die Brigg „Rusé‘/ ist am 9ten d. von Toulon mit Des. g

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