1832 / 94 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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vorgetriebenen Lavamasse quoll hier aus einer cheinbar fast ci- sindrisch ausgeschliffenen Mündung von etwa zehn Fuß im Durch- messer die zähflússige Masse unseres Lavastromes. Sie schien múhsam sanft und gleihförmig heraufgedrückt zu werden; denn die: Richtung ihres Ausfluß - Kanals - war s{räg aufwärts, und bevor sich ihre Oberfläche ebnete, machte sie an der Mündung noch einen flahgedrúckten Bogen von stets gleichbleibender etwa ein bis zwei Fuß hoher Scheitel - Erhebung. Die Decke, welche sich, wie erwähnt, über der Ausmündung der Lava etwas auf- wärts gebogen hatte, mochte kaum über drei bis vier Fuß Dicke haben; ihre Oberfläche war vielfältig, wie die Oberfläche des Eises beim Eisgange, zerspalten, und aus dem Jnnern ihrer Risse blickte überall die verrätherische Gluth durch. Doch konnte man sehr bequem auf ihr herum wandern; und von ihr aus fonnte man der fortfließenden Lava so nahe treten, daß es leicht war, den Stock in die breiartige honigähnliche Masse zu stoßen, oder Theile von der Oberfläche derselben frischflüssig damit abzu- reißen, und sie vor unsern Augen erkalten zu lassen.

Unser Lavastrom floß wie in einem Graben zwischen Dei- chen, die er sich aus selbstgebildeten Schlackenstreifen gebaut hatte ; und da auh auf dem Grunde seines Kanals wahrscheinlich stets etwas von seiner erskarrenden Masse hängen geblieben war : jo hatte fih dies Flußbette allmählig etwas über die Umgebungen erhöht; etwa wie die Flußmündungen in Holland über. der be- nachbarten Ebne liegen. Nichts destoweniger schien kaum eine D vorhanden, daß er etwa durch einen unvorhergesehenen Durchbruch- seiner dünnen Wände seine Beschauer werde in Ver- legenheit segen können; und nur einmal in der Nacht geschah etwas dergleichen, indem sich die Lava plöslich in eine kleine- Fel- senspalte dineindrüekte, in welcher gerade ein Mensch schlief, der sich eiligst aus dem Staube machte, als er es neben sich rasseln hôrte. Wir andern erwählten die eben erwähnte Decke über der Mündung K Lager, und bedienten uns des aufgebogenen Theils derselben zum Kopfkissen; oder wir legten uns etwas seit- wärts stets etwas höher, als die flússige Oberfläche: und so leb- ten wir in dem Krater des Vesuv eine unvergleichliche Nacht, deren Schönheiten wir nie wieder vergessen werden. Bis um zehn Uhr etwa des Abends kamen und gingen stets Gesellschaf- ten von Franzosen, Jtalienern, Engländern und Deutschen, wel- che die Mühe nicht gescheut hatten, bis hieher zu gelangen, und ihr Annähern mit den fackeltragenden Führern, die Gruppen, welche sie bei so seltsamer Beleuchtung bildeten, hatten etwas un- gemein Malerisches. Die Führer waren in hohem Grade ge- schäftig, an so sehr günstiger Stelle die hier üblichen Medaillen zu prägen, und die Reisenden drückten Geldstücke in die weich abgerissenen Lavaklumpchen. Sehr wunderliche Fragen wurden. gethan, und dann ging es {nell wieder weiter. Wir aber blie- ben stets in dem unvergleiehlih schdnen Anblick. versunken, und wollten uns nit wieder von der Stelle rühren. Unsere Lage hatte, nachdem es wieder ganz still geworden war, etwas unge- mein Reizendes und Feierliches. Der Gluthstrom floß stets sanft und gleihförmig wie geschmolzenes Metall aus dem frisch abgestoche- nen Schmelzofen; das knitternde Geräusch seiner Schlackenkrusten schien ein sanft fortglimmendes Feuer anzudeuten. Die Dampf- masse, welche ex aushauchte, leuchtete jeßt hellroth, wie eine E durch den fsternklaren Nachthimmel; und zuweilen, wenn der Wind: durch fie durhfuhr, töônten sie, wie entferntes Rauschen des Meers. Doch wir durften unsern Blick nur zu- rúckwenden, um zu sehn, daß die Schönheiten unserer Lage nicht allein auf den Anblick dieses außerordentlichen Stromes beschränkt waren. Der etwa zweihundert Fuß hohe Kegelberg in der Mitte der Krater -Ebne zeigte slch uns dann in unaufhdörlicher Thätig- feit. Die Rauchsäule, die er stets wirbelnd ausstieß, bildete die herrlichsten, wundervollsten Gestalten; und sehr oft warf er mit dumpfein Geräusch durch dieselbe eine wohl vier bis fünfhundert Suß hoch emporgeschleuderte Feuergarbe von Tausenden glühend rother. Schlackenftücke, die wie ein Goldregen as flappernd auf die dunkel schwarzen Abhänge zurückstürzten. o viel Herrliches hatten wix noch nièmals beisammen bewundert; und wir tráum- ten odér s{lummerten daher mehr, als wir schliefen, auf den rauhen schwarzen Lavaschollen. Jn der Nacht nöthigte die Hike, welche oft unvermuthet aus irgend einer der Spalten hervor- drang, uns r háufia, unser Lager zu wechseln, oder das Knacken von der im Érkalten begriffenen Lavakruste unter uns ließ uns ängsilih unsre Aufmerksamkeit shärfen. Auch rückte würklich etwa funfzig Schritt von uns gegen Norden sprungweise eine andre Lava aus dem Krater vor, und leuchtete hellglänzend durch die Oeffnungen der Zeprengeen Schlackenkrusten. Zuweilen ward uns auch der Staub und die Asche beschwerlich, welche der Wind uns aus der Nauchwolke des Kegels in Augen, Nasen und Oh- ren trieb. Endlich Morgens gegen zwei Uhr trat der Mond noch hervor, und erhöhte dann das Malerische der Beleuchtung dieser denkwürdigen Umgebungen.

Als es Tag geworden war und wir uns etwas mit Wein, Brod und Orangen gestärkt hatten, begannen wir uns im Jn- nern des großen Kraters etwas umzuschaun, den wir nun seit fast anderthalb“ Jahren nicht gesehn hatten. Die Sonne ging eben herrlich über der beschneeten Apenninen-Kette auf, und das spiegelglatte Meer lag hell leuchtend zu unsern Füßen, mit Nea- pel, Zschia , Procida, und der wassergleichen Ebne, welche den Reichthum von Millionen betriebsamer Pflanzer bildet. Wir sahen jeßt mit Erstaunen, wie sich die Gestalt jenes prächtigen großen Kesselthales, das den Krater des Vesuv bildet, seit unse- rer Abwesenheit so außerordentlich verändert hatte. Der Durch- messer des Ringes, welcher seine Einfassungen bildet, mag auch jest noch wie damals füglich eine-Miglie (ohngefähr sechstausend Fuß) betragen; allein damals sah man von der Stelle, an wel- cher wir standen, - wenigstens noch zweihundert Fuß tief an fast senkrechten Abhängen hinunter, wie auf den Boden eines trich- terfórmigen Erdfalles: und die Punta del Palo erhob sich noch sehshundert Fuß über die Grundfläche. Jn der Mitte der lel- tern hatte slch damals ein kaum funfzig Fuß hoher Schlacken- Kegel gebildet. eht aber war dieser ganze ungeheure Kessel mit Lava erfúllt worden; der Boden ging von allen Seiten nah dem Mittelpunkte sehr deutlich aufwärts, und auf dem Scheitel seiner flach convexen Oberfläche erhob sich die schon oben erwähnte Kegelspike mit sehr steilen Abhängén etwa noch zweihundert Fuß hoch. ir wanderten zunächst zu ihr über die vielfach zersprunge- nen Lavakrusten der lezten Tage; dann kamen wir dem Kegel näher, auf die Laven der frühern Monate, die mit mannigfaltigen Farbenkrusten auf ihnen abgeseßter Eisen- Schwefel- und Ammoniaksalze be- zogen, durch ihre scharf abgränzenden Colorirungen von Braun, Gelb, Roth, Grün u. \. w. einen höôchst sonderbaren, oft grell contrastirenden Anblick gewährten. ‘Sehr häufig waren uns die Dämpfe etwas beschwerlich, die t sehr- dick und U eftig aus dem Innern der noch roth glühenden Spalten dieser Laven hervorstießen; doch gelangten wir sehr bald an die Basis des SchlaekenKegels; und da die Umstände unserem Führer dazu

únstig schienen, erstiegen wir seine lose aufgeschütteten Abhänge. n der ‘Nähe gesehil zeigte sich uns, daß der früher einfach er-

‘frachend hervorpufften, war in

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scheinende Kegel eigentlich ein zweiköpfiger Berg war. Haupt - Gipfel, der allein von teapel aus gejehn wird, war gegen Westen gerichtet, der andre, etwa funfzig Fuß tiefer, lag in Osten; und zwischen beiden, in einer spaltenähnlichen Ver-. tiefung, welche von Súd nah Nord durchsest, liegt die Oeff- nung des gegenwärtigen Feuer schlundes. Unser Führer leitete uns rústig zu dem niedern östlichen Gipfel, und so standen wir in kaum mehr #s funfzig Fuß gradlieniger Entfernung von dem Schornstein dieser nimmer rastenden Werkstätte. Ein s{hwacher Nordostwind trieb den Dampf und die kleinern unter den Stein- wúürfen stets zu den' von uns abgewandeten Seiten hinüber. Doch war es uns in der That nichts desto weniger keineswegs ganz geheuer: denn die Heftigkeit, mit welcher die Dampfballen hohem Grade ergreifend; und der Boden unter uns zitterte sehr merklich bei der ununterbro- chenen Erneuerung dieser ‘Dampf- Explosionen. Ein jeder dieser Dampsfschüsse brachte wenigstens einige kleine Steinchen mit fich, die jedoch meistens «in den Krater wieder zurückfielen. Doch zu- weilen zuckckte die eben austretende Dampfiasse sehr heftig, Und schien in den Krater wieder zurücfschlagen zu wollen; gleichzeitig empfanden wir ein Schütteln des Bodens unter unsern Füßen, und dann schoß mit prasselndem Geräusch plô6lich dichtgedrängter Steinhagel aus der Mündung bis zu der oben angedeuteten Höhe hervor. Diese Steine, welche sich garbenförmig ausbrei- teten, waren nichts anderes, als noch rothglühende zähslüssige Schlackenstücke; und es war sehr ergöblich anzusehn, wie sie fließend in der Luft ihre Gestalt änderten. Einige ballien sich zu Tropfenform, und stürzten dann in birnförmiger Gestalt nie- der; andre zogen sich in langgedehnte Fäden, oder rissen auch im Fluge auseinander Uu. st. w.: wenn sie niederstúrzten, schlugen sie sich breit, wie frische Teigmasse, die man hätte “auf den Boden fallen lassen. Diese großartigen Hagelschauer erreichten gar nicht selten selbst die Stelle, wo wir standen; und die klei- nern unter den niederfallenden Schlackenstücken klapperten mehr- mals ohne Schaden an unsern Kleidern herunter; vor den gro- ßen aber lehrte unser Führer uns sorgfältig auf der Hut zu er- halten, da man ihnen “sehr gut aus dem Wege treten kann, wenn man sie aus der Luft auf sih zu fliegen ebt, Die Múndung des Vulkans mochte übrigens mehr als funfzig Fuß im Durchmesser haben, und schien fast ganz kreisrund. :

Nachdem wir dies eben so schauerliche als prachtvolle Schaus piel lange bewundert hatten, wanderten wir auf der Kraterfläche weiter, und besahen noch einen in sehr sangsamem Fortrücken befindlichen kleinen Lavastroin an seiner Súdostseite. Jn der Nähe desselben war eine schwach gekrümmte lange Spalte aufgebrochen, deren Richtung | direct aufdie Stelle des Central-Kraters zulief; aus ihrzischten an vie- len Stellen blendend weiße Dämpfe mit ungemein großer Heftigkeit. Diese Dämpfe waren, gleich wie die andern-in dem Krater, fast immer reiner Wasserdampf, der sih mehr durch die Hiße, als durch den Reiz auf die Athmungs- Organe, beschwerlich machte; nur zuweilen rochen wir Schwefel, und ins besondre bei den Dämpfen des noch ausfließenden Lavastroms/ welche uns des- halb oft schr lästig waren. :

Auf der Ofstscite sahen wir noch den jeßt ganz erloschenen Lavastrom, welcher im October 1831 von hier aus durch“ cine Lücke im Kraterrande gegen Bosco tre Case herab floß; er war oben etwa dreißig Schritt - breit, und sein Damm mochte {ünf bis sechs Fuß Höhe haben. :

Zu-der Stelle unseres Nachtlagers zurückgekehrt, trafen wir zu unsrer nicht geringen Freude die Person unseres lieben Freun- des, des Gesandschaftspredigers Bellermann, deb hieher uns zu besuchen gekommen war. In seiner Gesellschafk machten wir den Rúckweg zum Eremiten auf dem monte* Somma, und der Abend traf uns in schnell rollender Kutsche auf dem Wege nacl Neapel, noch sehr- häufig im Anschaun der schönen Feuersäule ver¡unken, deren Goldstreifen jest hell durch die Nacht leuchteten.

Seit dem 24ten Februar Abends, da wir, zurückkehrten, dauerte der Ausfluß der Lava in gleicher Stärke noch volle vier Tage lang; ja die Erscheinung derselben ward anfangs noch glänzender und großartiger; denn es gesellte sih zu dem ersien Strome am folgenden Tage noch-ein zweiter, muthmaßlich del- selbe, welcher in der Nacht uns an der Nordseite beunruhigt hatte, und sloß divergirend in dèr Richtung auf den Eremiten neben dem ersten herunter. Beide Strôme erreichten gemein- schaftlich am 27ten Februar ihre glänzendste -Schönheit; am 29ten aber war der erste Strom bereits ganz wieder erloschen; und auch der zweite begann von da an ssti »tlich abzunehmen. Doch sieht man ihn noch bis gegenwärtig (den 4ten Márz) in seinen obersten Theilen am Kraterrande etwas leuchten. Der Berg is inzwischen ruhig, und raucht nicht ungewöhnlich; wir dürfen daher nicht hoffen, daß er uns während der noch übrigen Zeit unseres hiesigen Aufenthaltes, ein neues einigermaßen be- deutendes Schauspiel wieder geben dürfte. D!

Ch Ele 4

In London erkrankten am 24. März 47 Personen und starben 33; im Ganzen sind bis zu diesem Tage 1258 erkrankt und davon 680 gestorben.

L Q Le

Am 341. März ward Nachmittags um halb 4 Uhr zur Feier des S Geburtstages von Haydn die Schöpfung in der Garnison-Kirche gegeben. Der Eifer des Herrn General- Musik - Direktors Ritter Spontini und des Herrn Professors Zelter (welche das Ganze als Meister leiteten) traf mit der Bereitwilligkeit ächter Musikfreunde auf preiswürdige Weise zu- sammen und vereinte fúr diese Aufführung an 150 Instrumen- tisten und úber 300 Sänger und Sängerinnen. Unter jenen befanden sich 52 Geigen, 20 Bratschen, 22 Violoncelle, 14 Con- trabässe, 8 Fagotte, 8 Hörner, 6 Trompeten, 4 Posaunen, 4 Klarinetten, 4 Oboen, 4 Flôten und ein Paar Pauken.

Bisweilen haben in anderen großen Städten noch zahlrei- chere musikalische Aufführungen stattgefunden, und auch hier hâtte jene Zahl leiht verdoppelt werden können; allein die Wirkung hängt nicht bloß ab von der Quantität und den Massen, fon- dern noch mehr von der Qualität und Trefflichkeit der Einzelnen, und von der Art, wie diese durch geistreiche und kräftige Füh- rung zu einem Ganzen vereinigt werden. Und da behaupten wir (ohne Besorgniß, daß Sachverständige, welche die Heimath und das Ausland kennen, uns widersprechen werden ), daß eine Aufführung der Schöpfung, wie die gestrige, nur in Berlin möôg- lich ist. Die Vereinigung und der Wetteifer zweier Kapellen und der ausgezeichnetsten Liebhaber zeigte schon anfangs in der Entwickelung des Chaos zugleich die bdchste Kraft und die zar- teste Milde, bis das Eintreten des Lichtes mit ausgehaltenem

Sein

_tional-

-

gleich gestellt werden kann) hatte durch Vereinigung mit de, genannten kleinen oder Mittwochs-Akademie eine bedeutende jugendlich frischer Stimmen gewonnen, und die Vertheilung Chöôre, gleichwie die Verstärkung der Bässe auf den Flügeln Orchesters, zeigte von sachverständiger Anordnung. Fräu

von Schäßel, Hr. Bader und Hr. Zschiesche hatten die &

kes tief eingedrungen waren. : ; So lange Deutschland in Kunst und Wissenschaft, in ck

und daran festhält, so lange es seine großen Männer ehrt, gestern Vater

schaft oder feige Nachäfferei verkennen kann.

Meteorologische Beobachtung.

1832 | Morgens | Nachmitt: | Abchds | 31. Máânz. | 6 Uhr. 2 10 Uhr.

IZESCCIPE SARCIUALE cl D Wi C

Luftdruck .… [335,7 "Par. |335/3'Par: [334,5 "” Par. j Quellwärine 6,00 Luftwärme . [4-1/6 °R. |4-11/4°R. |+ 6/9 °® R. [e(ußwärme 4 an Thaupunkt . |— 0,9 ° R. |— 0,1° R. 4+ 15° R. / Dunstsättgg.| 81 pCt. 4) yCt. | 69 pCt. Wetter .….. | heiter. sonnig. | sternhell. Wind O. DSD, S: Wolkenzug . | (F T TINCDESC C E E O T B T A L R T T I IOEBREE B P E R I RE I I (A E PE Ie B E I P E:

Nicht-Amtliche Cours-Notizen, Amsterdam, 27. März.

Ausdünstung 569, Niederschlag 0.

7Te4, Oest. 58 Met. 634. Russ. (v. 1825) 907 do. (v. 1831) 838, j Hamb urg, 39. Mürz.' Anl. 945. Russ. Anl, ¡samb. Cert. 864. Polu. 109. Dän. 641.

London, 24. März. 32 Cons. 833. Bras. 454. Dän. 674. Griech. 23. Russ. 971, St. Petersburg.-24. März. Hamburg 3 Mon. 94. 44. Silber-Rubel 367 Kop. 55 Inseti nen 1. Ser. 681, dito 3. Ser. 87.

Wien, 27. März. 5 9 Metall. 877. 48 do. T7. Loose zu 100 FI. 1234. Part. 1741. Bank-Actien. 14525.

und Kirche sein reiches Eigenthum, sein glorwürdiges Ery: f

Haydn, wird es (ohne sich eitel zu überschj : und fremden Werth zu verkennen) mit jugendlicher Begeisn - und männlicher Kraft auf der Bahn fortschreiten, wel, |

Vorsehung ihm angewiesen hat, und welche nur wie v. K,

Nach einmali, Mer R 0 C R Beobachtun hóracth von Winterfeld, zu Breslau, zum Geheimen

Bodenwärme 3, °

Nied. wirkl. Sch. 41,4. Käanz-Bill. 16. 68 Anl. 925. 55 new

Oest. 52 Met. 863. 42 do. 761. Bank-Actien 1128. Russ, I

Die Sing - Akademie (welchem Institut keines in Ey

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Allgemeine

Q 4 A p G - P J Preußishe Staats-5 stinimen übernommen und- bewährten nicht nur den bisher P E / N é l U il (l.

Ruf ihrer Stimme, sondern auch, daß sie in den Geist des F;

em tlicme-RNachmr dtr n. K ron des: Tages Se. Königliche Majestät haben den bisherigen Ober-Landes-

PTribunalsrath zu ernennen geruht. ias S aioftá

Des Königs Majestät haben geruht, den Kammergerichts-

sor Sohr zum Justizrath bei dem Fürstenthums: Gericht

Neisse zu ernennen. :

(0

Yingekommen: Seine Durchlaucht der Statthalter des jherzogthums Posen, Fürst Anton Radziwill, von Teplik. \bgerecist: Der Königl. Französische Botschafter am Kai h Russischen Hofe, Marschall Mortier, Herzog von iso, nach St. Petersburg. * der General -Mäjor und interimistische Commandeur der Division, von Uttenhoven, nah Magdeburg. Ler Königl. Französische Legations-Secretair von Lagruel rier nach Paris. E (

D »y : L ars HDLICUN g NAPr t Wten, A U B10: 040, Tante O. Paris, 26. März. Vorgestern statteten Jhre Majestäten verzogin von Bragança und die Königin Donna Maria Knige und der Königl. Familie cinen Besuch ab. Gestern uten Se. Maj., von den Herzogen v. Orleans und Nemours, Friegs - Minister und den Generalen Pajol und Darriule iet, in dem Hofe der Tuilerieen und auf dem Caroussel-

Königliche Schauspiele.

Montag, 2. April. Oper in 3 Abtheilungen; Musik von C. M. v. Weber. Vetter, vom Großherzogl. Hoftheater zu Darmstadt: Mai Gastrolle.)

gen. Hierauf: Solotanz.

Königstädtisches Theater.

Montag, 2. April. E Drama in 3 Akten, von C. v. Holtei.

Berichtigung, Jn dem gestrigen Blatte der Staats

Stand.

Neueste

Na ch r:1:ch:€6 1, Paris, 26. März. Einem seit gestern umlaufenden rüchte gufolas wäre das Ministerium Willens, die hiesige

arde aufzulösen und diese Maßregel später auch au übrigen Städte auszudehnen. -

Die hiesigen Comité’'s der Karlistischen Partei sind wärtig sehr beschäftigt; ein neuer von ihnen ersonnener griff, um die republikanische Partei für sich zu gewinnen, wenigstens um den Glauben an eine Vereinigung beider

verbinden. : Der Handels - Minister hat, um die hiesigen Theater

lauben und nach Maßgabe, als die sich noch haltenden T

diese Privilegien so lange nicht zu erneuern, bis die Za hiesigen Schaubühnen sich auf zwölf reduzirt hat. General Mina und andere Häupter der in Frankrei

falle in Spanien über die Pyrenäen zu benußen. Der Globe, der, seitdem er das Organ der Sekte de

sem Grunde sich weigert, die Stempelgebühren zu zahlen, Stempelkasse bereits 44,000 Fr. schuldig geworden und

Depesche zufolge - besorgte die dortige Behörde den Au neuer Unruhen.

5proc. Neap. fin cour. 80.

cour, 69. 30. 5proc. Belg. Anl. 7

cour. 551, S5proc: Rôm. Anl. 792.

Augsburg, 28. März. ) hâlt ein Schreiben aus Rom, wonach der Kardinal durch die neueren Vorgänge in Ankona (S. Artikel Ftalie

thegorische Antwort über die Absichten der Französischen rnng zu verlangen.

Frankfurt a. M.,.29. März. 871. áproc: 77. 7615. 24proc. 441. G. 1proc. 194. Br. Actien 1371.- 1369. Part.-Obl. 1227. 122. G ao 176. Br. Holländ. 5proc. Obl. v. 1832 782. G. oln.

554. 997.

Redacteux Foh n. Mitredacteur Cottel. ln

Chor alle Zuhörer fortriß und das Urtheil über die Vollkom- menheit der Ausführung im voraus feststellte.

Gedruckt bei A, W, Hs

Im Schauspielhause: Der Freis{|ze GL . 4 , Grteos f 4

Jn Potsdam: Der Doppelgänger, Lustspiel in 4 Abth text dieses wichtigen Urtheils lautet folgendermaßen: „Jn Fi , ioll i fi S js ov AYs ;

Ein Trauerspiel in Berlin, búege!Füsndividuum bis nah dem von dem Richter in den ersten

tio ile G é L ; G "ot Us d , e tung Seite 376, Spalte 1, Zeile 39 v. u. lies „Streit“ bis zum folgenden Tage zurückgehalten wurde, dies nur

teien zu verbreiten, soll darin Oi über ves N einen Adler zu befestigen und so sinnbildlih den Ruhm detFau keine F S

ot i . T Y » 4. »t 0 . . f ine Folge U eben tit. serzeit mit der Farbe des älteren Zweiges der Bourbon, Präfekt n E énidius G e

ihrer Bedrängniß und ihrem Verfall zu retten, beschlossen | Gesinnunge A 4

04 O L f s R ungen zu rechtfertige ; E Errichtung eines neuen Theaters in der Hauptstadt nei 1 auf die von Menden U o R E M : : : Jam 18ten d. M. bekannt gemachte Erklärung antworten. . . No 4 . , f : i L E ES s « arun l OLTC ° Unternehmer genöthigt werden, ihre Privilegien aufzWhhe in meiner. gerichtlichen Aufage zu Protokoll Se

egierung am Abend des 12ten d. stattgehabt hätten. Da

findlichen Spanischen Flüchtlinge sollen Willens seyn, die Genen Fakt L BGEY i n /

M EEY j um die Ehre der ganzen Stad L S A. der Landung Dom Pedro’'s in Portugal zu einem neuen E / ganzen Stadt ins Spiel brin- g P Portugal z "ill, so’ halte ih es für meine Pflicht, anzuerkennen, daß,

Simonianer ist, sein Blatt unentgeltlich ausgiebt und WVälsicher 6 d get arg (sichert hatte, als ungegründet ausweisen, ih nicht mehr

Aufforderung erhalten, dieselben binnen 24 Stunden zu Bru / -. V: E , nd gebet C ° { » Einer aus Lyon im Ministerium des Jnnern eingegWMhyg A südli nicht daran zu glauben. j ichen Frankreich und namentlich von den Ufern

Heute {loß 5proc: Rente fin cour. 96. 20. 3p}; E ; a / Heute {loß 5p Spre Sh Einfuhr in den an der Piemontesischen Gränze liegenden

Die Allgemeine Zeitun

veranlaßt gefunden hat, unterm 15ten d. eine abermalige j wehren. station an den Französischen Botschafter zu richten, und Fe Baronin von Feuchères und deren Beichtiger, der G E c , J

Oesterr. 5proc. Metal ¡Œile eine Schrift mit

5 Infanterie -, .2 Kavallerie-Regimenter und 4 Batterieen. Der A ige Königliche Gerichtshof hat vorgestern die Frage die Vorführungsbefehle bei Preßvergehen durch ein Urtheil Feden. Der Redacteur des Mouvement, Herr Blondeau, den ein solcher Vorführungsbefehl erlassen worden war, nämlich gegen den Jnstructionsrichter eine Klage eingereicht.

iht, daß der Vorführungsbefehl keine einfache Vorladung hu Mir ist und nothwendig durch die Agenten der Be- wuzogen werden muß, unter deren Aufsicht das vorge-

: Ps Stunden vorzunehmenden Verhöre bleiben muß; Macht, daß Blondeau einige «Stunden nach seiner Ankunft sizpalaste vernommen worden isi, und daß, wenn er pro-

r in den Akten von ihm unterzeichneten ausdrücklichen Ein- jg geschah und um das Verhaftungs - Mandat zu vermei- lches der Jnftructions-Richter unmittelbar nach der Ver- g des Blondeau gégen denselben hätte erlassen können, j erhellt, daß Blondeau sich in dieser Beziehung sehr mit id beklagt; in Betracht, daß kein Geseb - Ärtikel den ¡tions-Richtern. verbietet, bei Preßvergehen Vorführungs - {bst Verhafrungs - Befehle zu erlassen, daß im Gegentheil liel 28 des Gesezes vom 26. Mai 1819 diese Befugniß ebt, indem er jede Person, gegen welche ein solcher Be- sassen worden, autorisirt, gegen Leistung einer Caution Fistweilige Freilassung zu erlangen; in Betracht, daß seit- dieser Beziehung nichts geändert worden is, aus allen

Gründen entscheidet der Gerichtshof, daß der Klage des

d Grenoble eine Proclamation erlassen, worin es heißt: 9) mich in der traurigen Nothwendigkeit besinde, sogar

habe berichtet, daß Ausrufungen gegén den König und

Jei diesem, mit Recht oder Unrecht einigen Personen beige-

ehrenwerthe Männer erklären, daß alle von jedem Ein- \) eorelwerthe D âren, daß jedem Ein er ihnen eingezogene Erkundigungen das, was man

j , : : L (aube, und ich füge hinzu, daß meine Nachforschungen, mir möglich geworden, deren anzustellen, mir ehen-

ed unterm 19ten d. gemeldet, daß die Theurung der e und die Verzögerung der Erlaubniß zur freien Ge-

uen, veransasit haben; die Einwohner ziehen in D die Via is 200 Mann, mit großen Stôcken bewaff- hod Van E und kaufen sich Brod in Nizza, wo sie N 1 Sgogrammen Ui, 85 Centimen wohlfeiler er-

in Frankreich; die Zollbeamten sind nicht im Stande,

n Briand/ haben eine Diffamations - Klage gegen den / us Armand von Rohan anhängig gemacht, weil

ach dem von dem Pn Ol Se gefäll- R et é t dem Titel: „Bemerkungen über eon n Betreff des Todes des Herzogs von Bourbon, - V Uu N R Nea NIeg eon Da worin Frau von Feu- : C R oder Mitschuldige des Todes des Prinzen M Botans t minder schwere Beschuldigungen gegen den f riand erhoben werden. Die Baronin beschwert sich Klage auch darüber, daß diese Schrift nur durch. eine

„der vor. einigen Tagen hier eingetroffen ist, hat über die hier

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t TAEZ) : E Le an T P T I Er ¡Tx P E E T S [s - = E B Ea TAE Bie L E N ps

kannt gemacht werden fônnen und den Zweck i

int g ) 1 Zweck habe, den in dem | N N A r des Herzogs 8 Bourbon vôn dem Fürsten von Rohan behaupteten Thatsachen ‘cheinlich- keit zu verleihen. - B N A Q Q Lepelletier Bee überreichte vor cinigen Ta- gen dem Könige in einer Privat- Audienz eine Adresse de A Ss R E

Der fatholische Geistliche, Herr Dumonteil, hat ge

; y ath e Geisl Hell egen das von de hiesigen Königlichen Gerichtshofe R E Ber Prie- ster-Ehe gefällte Urtheil an den Cassationéhof appellirt. s Ein Deutscher Theater- Unternehmer, Herr Lewald, beab- sichtigt in kurzem zwölf aus den Schillerschen Meisterwerken be- E A auf einer der hiesigen Bühnen von Deut- chen Schauspielern, unter denen sich auch Madame Schröder befindet, aufführen zu lassen. Skt 4E ANO

n dem heutigen Bulletin dés Temps ließ man Fol

P. » zt 5s j I: i i 2! des: ¡Herr Peel Hat Gelegenheit gehabt, sich im Alien über den Zustand zrankreichs auszusprechen; er hat és in ver- zweifelnden Ausdrücken gethan. Die Tory - Opposition stellt sich auf einen Flechten Standpunkt; sie bricht in Schmähungen gegen die Zuli - Revolution und deren Folgen aus; dies ‘ist aber fein Mittel die Meinung des Englischen Volkes für sih zu ge- winnen. Man macht sich im Allgemeinen falsche Vorstellungen von dem Zustande Frankreichs; allerdings. sind Elemente der Un-

ner Revolution, welche so viele Leidenschaften und Inter aufgeregt hat, wohl anders seyn? Jn e L ein Bedürfniß nach ôffentlicher Ordnung und nach" einer befestigten Regierung; nur will man, daß die Regierung sich auf die im Juli vollbrachten Thatsachen stúße, und daßdie dffentliche Ordnung sich mit den durch die Revolution erworbenen Gedanken der Freiheit vereinige. Ín Frankreich sind die Menschen wie aus einem Stücke, sie lassen sich ganz von eine! JÎdee einnehmen und opfern ihr dann alles auf. _ Der jet in einem gewissen Kreise vorhert schende Gedanke ist, daß man vor allen Dingen als Regierung auftre- ten müsse. Dies Streben is allerdings sehr lobenswerth, die gesellschaftlichen Bande sind sehr erschlafft, sie müssen wieder fester geknüpft werden. Trifft man aber die besten Mittel für diesen Zweck? Will man ihn erreichen, indem man blindlings darauf losschlägt und sich in Se gegen die Einwohnerschaft seßt? “In unserer gesellschaftlichen Organisation ist Alles Volk die Armee wie die ‘National-Garde; ‘wenn die gegendrückende Gewalt in einem Staate vom Volke ausgeht, \o ist das erste Bedürfniß der Regierung, poptilair zu bleiben. Ferner scheint uns Herr Peel die Ereignisse in Frankreich falsch zu beurtheilen ; die Oberfläche der Gesellschaft bewegt sich, aber die Tiefe ist ruhig, es herrscht jeßt sogar eine große Gleichgültigkeit gegen Alles, was nicht materielle Jnteressen betrifft, und diese Gleich- d 1 e M i u als eine Gefahr für die Regierung d als eine fúr alle Thatsachen des Juli ‘liche Verände- fung bezeichnen.“ hatsachen des Juli unglückliche Verände- Die von dem Dichter Barthelemy in wöchentlicl iefe- rungen R I O mit der N in 4 April erscheinenden, Nummer aufhören. Der Verfasser wird zur Wiederherstellung seiner etwas geschwächten Gesundheit nach sei- ner Vaterstadt Marseille zurückkehren.

Großbritanien und Jrland.

London, 24. März. Im Unterhause i eur E angezeigt worden, N er O A nehrere Fragen in Bezug auf Po ie Wiener ‘eß- fte richten R zug auf Polen und die Wiener Kongreß-

Der Morning - Herald sagt: „Wir ‘sache glauben, daß der Widerstand im A ‘der O e bar seyn wird, als einige unserer Kollegen voraussesen. Man erwartet allgemein, daß die zweite Lesung der Reform-Bill durch- gehen wird, aber darüber is man noch immer nicht cinig, ob in Zolge einer Uebereinkunft zwischen den beiden Parteien, oder durch die Gewalt, welche den Ministern vertraut ist. Im Aus- schusse beginnt die eigentliche Handlung. Hier werden die Geg- ner der Reform ihre ganze Kraft entwickeln. Graf Grey will wie man versichert, dies abwarten, um sich über die Macht sei- ner Gegner zu vergewissern, ehe er zu dem Königl. Vorrechte (der Pairs-Ernennung) seine Zuflucht nimmt. Man behauptet daß die Minister darauf rechneten, selbst in diesem Falle nur eine Vermehrung des Oberhauses um ungefähr 20 Mitglieder nöthig zu haben. Wenn dies begründet ist, so müssen eine Menge unerwarteter Bekehrungen eingetreten seyn. So viel scheint ibe Au A A pa diese Bill eine weniger verächt- che Aufnahme finden wird, als jene, die früher so entschie zurückgewiesen wurde.“ s E A g Die Brigg „„Opossum//, welche Halifax am 27. Febr. ver- lassen, bringt unter Anderem Zeitungen aus Neu - Braun- schweig, wokaus erhellt, daß die ôffentliche Einnahme der Pro- vinz im vorigen Jahre (obgleich die Abgaben weniger als im Jahre 1830 eingebracht) 49,061 und die Ausgabe 36,460 Pfd. betragen hat, so daß sich der unerhörte Fall hier ereignet, daß cine Britische Kolonie einen Ueberschuß der Einnahme gehabt. L M h Dat um Anstellung eines Bischofes für

e ‘Provi u ersuchen, hatte die Legis iner ‘me

Ae Man )en, h gislatur nach einer warmen

Niederlande Aus dem Haag, 2W. März. General-Lieutenant Tindal,

garnisonirenden Reserve - Mannschaften der bei jre er - und der beiden Abaet-Bacatlsons Bct e E Der Altonaische Merkurius enthält das nachste- hende Privat-Schreiben aus Amsterdam vom 24. März:

¡Der Stand der Sachen hat sih verändert. Frankreich und England verlangen, daß unser König damit anfange, die 24 Artifel zu ratifiziren,- da man alsdann Modificationen treffen werde. Unser König dagegen verlangt erst Modificationen und

"19 des Geheimnisses der Kriminal-Untersuchung habe be-

En E den Zck# N o-r.il -

ordnung bei uns vorhanden, und wie könnte dies nach ei-.

1832.

ist der Courierwechsel in den leßten 14 Tagen sehr lebhaft gewe- sen. Der Graf Orloff scheint endlich vom e L M Ee Antwort gefordert zu haben. Diese ist vorgestern Abend (Don- nerstag) erfolgt und zwar verneinend ausgefallen, indem der Kö- nig dabei geblieben, daß er in keinem Falle und unter keiner Be- dingung den Traktat unterzeichnen würde, bevor die Modificatio- nen stattgefunden. Hierauf Aen die Gesandten der großen Mächte im Haag gestern im Namen Ie Regierungen eine Er-- klärung erlassen, in welcher sie dem Könige zu erkennen geben, daß, weil er bei seiner Weigerung beharre, er nicht mehr auf sie zu zählen habe, daß Alles, was daraus entstehen möchte, ihm ur Last fallen werde.- Graf Orloff hat darauf gestern seine Abschieds - Audienz gehabt und geht heute (Sonnabend) nah Lon- don ab. Die Privatmittheilung aus dem Haag, der ich diese für zuverlässig angegebenen Nachrichten verdanke, fügt am Schlusse hinzu, dennoch würden die in London befindlichen Gesandten Rußlands und. Preußens den Traktat nicht gleich ratifiziren, son- dern erst Befehle von ihren respektiven Höfen abwarten. Ju- zwischen werden die Rüstungen bei uns mit Eifer fortgesekt. Seit 4 Wochen arbeitet man in Naarden an Patronen, und täglich werden daselbst 15,000 Stück verfertigt. Auf unsere Fonds haben diese auch an unserer Börse verbreiteten Nachrich- ten allerdings einigen nachtheiligen Einfluß gehabt, aber nicht den geringsten auf die Stimmung der Gemüther. Man muß es erlebt haben, um es zu glauben, daß in so kurzer Zeit eine so gänzliche Sinnesart in einem Volke sich offenbaren kann. Die Nation schien bis dahin aller Theilnahme an den öffentlichen Angelegenheiten wie abgestorben ; cin engherziger Egoismus schien alle Interessen vereinzelt zu haben. Sie war im Laufe der leb- ten funfzig Jahre durch Factionen zerrissen worden, die sich zum Theil von fremden Mächten abhängig gemacht hatten ; Aristokraten, Patrioten, Orangisten stritten sich um die Herrschaft; dann zeig- ten sich die zerrüttenden Einwirkungen der Französisch-demokratischen Grundsäße; dann trat die Französische Herrschaft ein, die allen Parteiungen ein Ende machte und einen gemeinschaftlichen Haß gegen den - gemeinschaftlichen Unterdrücker erzeugte. Mit der Re- stauration hätte ein neuer Geist erwachen können ; aber ein fremd- artiges Znteresse trat wieder dazwischen; das Land, statt selbst- ständig unter den Mächten aufzutreten, wurde wieder der Theil eines Ganzen, dessen widerstrebende Elemente nie mit einander verschmolzen werden konnten. Neid und Mißtrauen erstickten alle edlere Gefühle, und ein Jeder scheute sich, einem Vaterlande Opfer zu bringen, die nicht mehr dem angestammten allein zu Gute kommen sollten. Seit der Belgischen Revolution aber is es, als ob man aus einem bösen Traume erwacht wäre. Die alte Nation hat sich selbst wiedergefunden, frei von aller fremden Beimischung, die so lange ihre Entwickelung hemmte. Holland ist wieder das Land der Oranier geworden und ‘der Oranier wie- der der Fürst Hollands; das so lange nicht gekannte Gefühl, eins zu seyn mit allen seinen Landsleuten und mit seinem Regenten, die Gefahren des Augenblicks, die Gerechtigkeit der Sache, der untadelhafte Charakter des Staatsoberhaupts und seiner Umge- bungen, das Alles hat die Herzen den begeisternden Eindrúcken der Beispiele großherziger Aufopferungen einer früheren Zeit ge- öffnet. So gewagt auch die Erklärung des Königs cheint, so hat er doch nur die allgemeine Meinung ausgesprochen ; denn es ist nur. Eine Stimme darüber, daß die Ehre der Nation um jeden Preis gerettet werden müsse und man sich keine Be- dingungen dürfe vorschreiben lassen. Eine größere Uebereinstim- mung der Gesinnungen eines Volkes in gefahrvollen Zeiten hat man wohl nie erlebt. Ungeheure Opfer aller Art sind ohne Murren gebracht worden; keine Klage wurde vernommen ; iizifere Presse ist frei, und doch ist keine einzige freche Oppositionsschrift in dieser Zeit erschienen. Den endlichen Sieg der guten Sache bezweifelt Niemand; so klein die Nation auch ist, so hat sie ver- hältnißmäßig ungeheure Kräfte aufzubieten, und sie wird nicht damit geizen. Fask ganz Europa ist diesem Lande zinsbar; wir find keinem Lande schuldig; wir besißen an Java eine der reich-

verspricht alsdann seine Râätification. Ueber diesen Gegenstand

sten Kolonieen der Welt, sie wirft schon mehr ab, als sie ?

und wird mit jedem Jahre einträglicher A Gas D mit Deutschland ist beträchtlicher, als er seit 16 Jahren gewesen und so mißlich unsere Lage Vielen bisher geschienen haben mag, so möchten die besser Unterrichteten im Auslande doch diese An; sicht nicht theilen; denú es isk unglaublich, welche Masse unserer Fonds in den lebten Zeiten für Englische Rechnung aufgekauft worden; auch Schweizer, Preußen und Russen haben ansehnli- he Summen ankaufen lassen. Alle die aufgezählten Vortheile werden jeßt aufs Spiel geseßt; aber wenn Holland sich nicht selbs verläßt, und dafür, glaube ich, kann man sich verbürgen so wird es nicht verlassen bleiben, und anderen edlen Völkern, die ihre Unabhängigkeit behaupten wollen, durch seine Beharr- A Ry N Beispiel dienen.“

rusjel, 27. März. Nachdem in der gestrigen Si

der Repräsentanten-Kammer mehrere eid elimgne as Budgets fast ohne Erörterungen angenommen - worden waren ging man zu dem Amendement der Herren Delhougne Le- clercq und Fallon in Bezug auf die drei ersten Artikel des Kapitels der öffentlichen Schuld über. - Dieses Amendement be- zweête, die Kredite zur Bezahlung der Summen, welche Hol land den 24 Artikeln gemäß erhalten soll, nur insoweit u ‘be: willigen, als die Entschädigungen für die-Nachtheile wet Bel- gien aus der verzögerten Annahme von Seiten Hóllands e- wachsen, davon in Abzug gebracht seyn würden. Herr v on Meulenaere bekämpfte dieses Amendement und sagte: „Wenn wir den Vorschlaa annähmen, so würden unsere Feinde vielleicht Anlaß daraus nehmen, die Meinung zu verbreiten, daß Belgien sich der getreuen Ausführung des Traktates zu entziehen suche

Der Vorschlag ist außerdem aber auch unnú6, da er der Regie- habe bereits die Ehre gehabt, Ihnen ju sagen - das wir Des ) per - Shkre gehabt, Fhnen zu sagen, daß wir der Stei ‘v Gn die Nachtheile 'aucelligübiruesest dai A L s elche für unseren Handel, fúr unseren Gewerbfleiß und

Cervau aus der verzöôgerten Annahme des Traktates entstehen Hierauf hat die Regierung ihren Anspruch auf eine billige Ent-