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“ der Konferenz zugestanden zu se
chädigung begründet,- und sie hat die Hoffnung, eine solche von
en. Es scheint mir demnach er- wiesen, daß das Amendement- gefährlih und unnüß ist. Die ehrenwerthen Mitglieder sind der Meinuug, daß dasselbe dem ZNinisterium eine neue Kraft verleihen würde, indem die anderen Mächte darin einen Beweis der Gesinnungen der Repräsentan- ten erblicken könnten.
Kammer gefunden hat, muß alle Mächte überzeugen - daß man veraebens versuchen würde, Belgien Bedingungen oder Modifi- cationen aufzuerlegen, welche der Würde des Landes zuwider wären. Nach diesen Worten, welche von der Versammlung mit Beifall aufgenommen wurden, nahmen obengenannte Deputirte ihr Amendement zurúck. ;
Im Jndependant liest man: „Seit gestern Abend sind hier kriegerische Gerüchte im Umlauf. Man sagt, daß nah An- éunft eines Couriers aus dem Hoa verschiedenen Corps Befehle gegeben worden sind, sih in zwei Tagen marschfertig zu halten. Wir wußten bereits, daß hohen Ortes vor mehreren Deputirten die Rede davon gewesen war, daß man sich: darauf vorbereiten müsse, die Streitigkeiten mit Holländ durch die Gewalt der Waffen zur Entscheidung zu bringen. Wir müssen daher glau- ben, daß wir uns der Entwickelung nähern, und daß die P {e Armee bald Gelegenheit haben wird, die Fehler und. Un- glücsfälle des Monats August wieder gut zu machen. Wenn man si der seit einigen Tagen #0 oft wiederholten energischen Erklärungen des Herrn von Meulenaere und der: Bemerkungen des Memorial Belge úber die. Diplomatie erinnert, so wird man sich überzeugen, daß wirklich „Anzeichen zum Kriege vorhanden sind, und daß der König von Holland weiter als jemals. davon entfernt ist, in die Ratification des Traktats zu wi aen
{us Westcapelle in Flanderù {reibt man, daß die G O dischen Kanonierbôte seit einigen- Tagen wieder die Stellungen eingenommen haben, welche sie im. Monat August des vorigen Jahres inne hatten. :
Das Journal d’Anvers enthält nachstehenden Artikel : „„Die immer neu entstehenden Unruhen in Frankreich, die -ange- stiftet-zu werden scheinen, um die Begründung des gegenwärti- gen Zustandes. der Dinge zu verhindern, geben zu einer sehr traurigen Betrachtung Änlaß: daß nämlich jene Volks-Aufläufe, welche offenbar gegen die Regierung gerichtet sind, sogleich auf der Rednerbühne- der Deputirten - Kammer Aufmunterung und Entschuldigung: finden. Dies hat sih wieder bei der: Grenobler Angelegenheit bewährt, wo eine. gegen dèn König und seine Re- gierung gerichtete sckandalôse Maskerade geseßliche Cinschreitungs- Maßregeln von Seiten der Behörde veranlaßt hatte. Das zum Z(useinandertreiben der Haufen beorderte Militair ist angegriffen worden und hat sich vertheidigt. Das is Alles. — Die Jour- nale der Bewegung, die natürlichen Organe der Unordnung und die größten Feinde des Glückes Frankreichs erklären sich, vor irgend einer Untersuchung, gegen die Behörde. Diese Journa- lien bleiben ihren Grundsäßen getreu,: welche gegen alle Unter- werfung, gegen alle shübende und geseßliche Behörden gerichtet sind. Aber das furchtbarste Symptom .dér Desotganisation ist; wie wir gesagt haben, daß jede Unordnung auf der Rednerbühne cine Entschuldigung und Lobsprüche. findet. — Die Opposition versteht die Preßfreiheit, wie. sie alle andere Freiheiten. versteht. enn man der Verleumdung Wahrheit, dem Sturm Ruhe ent- gegenseßen, wenn die Französische Regierung die Thatsachen aûs- ecintandersezen will, so sucht sie solches zu verhindern. Sie will uur immer anfklagen und erhebt sich gegen diejenigen, welche sich vertheidigen wollen. — Der zügellosen Frechheit der Presse muß man alles Unheil der gegenwärtigen Lage zuschrei- ben. « Wenn Europa in Flammen geräth, so. verdankt man es der Presse; der Grund ist ganz einfach. . Die=Presse, dem Ein- fuß der Zänker und der Böswilligen: unterworfen, von einém Gei der Zwietracht und des Hasses beseelt und sich nur an die Leidenschaften wendend, hat das Nachdenkèn irre geleitet, die Gemüther ausgetroknet, allen Glauben - vernichtet und die Ge- sellschaft in ihren jebigen kläglichen Zustand verseßt.‘
Gestern ist hier die erste Nummer -des neuen Journals le
Siècle erschienen.
** Brüssel, 28. März. Jn der geftrigen Sigung. der Senatoren-Kammer kam das Budget des Kriegs - Mi- nisters zur Berathung. Herr Lefebvre-Meuret sprach sich in einem ausführlichen Vortrage gegen dasselbe aus und. beleuch- tete bei dieser Gelegenheit den inneren Zustand Belgiens Und sei- ner Verhältnisse nach außen hin. Jn leßterer e ließ er sich hauptsächlich auf Widerlegung der. Rede ein, welche der SNinister der auswärtigen Angelegenheiten .vdr einigen Tagen. in der anderen Kammer gehalten hatte, und. sagte unter Anderem: ¡Herr von Meulenaere verspricht uns, daß wir den leßten Ter- min erreicht haben, und daß wir nichts weiter nachgeben wer- den. Er möge mir erlauben, daran zu zweifeln; dénn wenn man einmal den Weg der Konzessionen betreten hat, so bedarf es mehr als eines etwas erhöhten Tons der Stimme, um mich. zu überzeugen, daß man denselben verlassen will. Jch verlange bessere Bürgschaften, und antwortet sich überhaupt . nicht. der Minister schon - selbst, tadelt er nicht auf eine merkwürdige Weise sein fortgeseßtes System der Konzessionen, indem er sagt: Die Nachgiebig- keit hat an Gränzen, und in der Politik führen Schwäche und der Wun L Sesultaten.// Ach, et hat wohl. Recht, und dieje . Gränzen der Nachgiebigkeit und der Bewilligungen. haben „wir. längst überschritten; aber ih glaube, es feht sehr zu befürchten, daß wir auf diesem Wege verharren, wet die Fee ihrerseits, dur unsere Schwäche ermuntert, ihr System. der Forderungen nicht aufgeben wird, und weil uns das inisterium den Be- weis gegeben hat, daß es. nicht. „geneigt. ist, seine. demüthige Stellung zu verlassen, indem es. auf. dis. Frage - des Herrn Os\y, was fúr Gründe. es „habe, eine. Lösung -der Frage {un 31. März zu versprechen, keine Antwort ert eilt hat. ‘/ Scließ- lich wünschte der Redner noch, dem Herrn: C hs. von Brouckère, der als Königl. Kommissarius -in_ der Sibung gegenwärtig war, Glúcé, daß er nicht mehr Minister, „sondern wieder Deputirter der Opposition geworden wäre. Herr von Brouckère erklärte, diesen Glückwunsch nicht annehmen zu. können; er „}ey zwar aus dem Ministerium ausgeschieden ;:„ aber er werde da elbe. doch f deémal unterstüken, wenn es -seiner- bedürfe. Die Grafen H. von Merode und F. von Robiano erklärten, daß die. Dring- lichéeit der Umstände und politische Rücksichten sie. veranlaßten, für ein Budget zu stimmen, dem. sle sich zu jeder anderén Zeit widersezen wärden. Die Verathung sollte am folgenden Tage fortgeseßt werden. E “ves | j
Die Repräsentanten-Kammer beschäftigte sich in ihrer gestrigen St6ung mit dem Budget -des Finanz-Ministers. „Es fand indessen nur eine allgemeine. Berathung; statt, die durchaus kein Interesse darbot. :
Sie haben aber bereits der festen Stel- iung, welche die Regierung angenommen hät, Beifall gezollt, und die patriotische Unterstübung, welche das Ministerium * in der |
ch, es Jedermann recht qu machen, selten l günstigen .
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In der Emancipation heißt es: „Es herrscht eine. unze- wöhnliche Thätigkeit in den Bureaus des Kriegs - Departements und des Generalstabes. Gestern Abend spät wurden noch viele Offiziere zum General Desprez berufen. Man spricht von Be- fehlen, die mehreren Regimentern gegeben worden seyn sollen, sich der Gränze. zu nähern.“ E
E O Schweden und Norwegen. j
Stockholm, 23. März. Die neue Quarantaine-Ordnung ist nun promulgirt. “Die Quarantaine-Zeit ist für verdächtig Er- klärtes auf fünf, angesteckt Erklärtes auf zehn Tage herabgeseßt.
Aus einem Amts-Berichte des Justiz-Ministers erhellt, daß |
bei den Schwedischen Gerichten im Jahre 1830 nicht weniger als 1060 Konkurse oder Bankerotte eröfsnet worden, wovon 50 unter Ritterschaft und Adel und 33 im Mislitairstande.
Deutschland.
München, 27. März. In E Staats-Zeitung
liest man: „Die neue Würzburger Zeitung erzählt und mehrere Deutsche Blätter-schreiben ihr nach: „,,„Das Appellations-Gericht des Jsarkreises habe bei der aa aeg eine Protesta- tion eingereicht gegen die Reskripte der Verwaltungsstellen, in welchen. der Rhein -Baiersche Verein für Preßfreiheit und der Würzburger National-Verein als verbrecherisch bezeichnet worden. “‘// Wir zweifeln nicht, daß es der Opposition angenehm wäre, in den Justiz-Behörden Vertreter unerlgubter Vereine zu finden, können aber die Versicherung geben, daß alle an die Staats-Re- gierung gelangte Erklärungen von Justizstellen sih in einem den Behauptungen der Neuen Wärzburger Zeitung durchaus éntgegengeseßten Sinn aussprechen, und daß die Königl. Verord- nung vom 1. März bei dem geln Richterstande der Mo- narchie jenen púnktlichen Vollzug gefunden hat, welchen kein Mann der Gesebe und kein Freund der bestehenden beschwornen Verfassung ihr versagt hat, noch versagen konnte.“
j úrzburg, 28. März. In- der Nähe von Baibach hat der dasige Pfarrer Schleiß eine außerordentliche Menge Verstei- nerungen “einer der Urwelt angehörenden Pflanze entdeckt. — Der in mächtigen Stücken versteinerte Stamm, bei dem noch der Splint sichtbar is, die ungeheuren Blätter ‘und außerordent- lichen Stücke der Frucht zeigen deutlichst an, daß diese Pflanze ein Riesenbaum gewesen ist, der hier und mithin in üppiger Füllé' vegetirte. — Der Zahn der Zeit hat pee wenige Schuhe Unter der Oberfläche der Erde, in Thon und Mergel, wie in ei- nem Herbarium, liegende Pflanze in allen ihren Theilen so künst- lih benagt, daß das Blatt, auf beiden Seiten, mit seinem baum- artigen Stiel und verhältnißmäßig großen Haupt - und- Nebenrip- pen, seinen Fasern, Schraubengängen und sogar seiner Obethaut — so wie die Frucht mit ihrer Kapsel, Schale und ihrem Marke, in ihrer gan- zen äußeren Form und inneren Struktur in vielen hundert Prâä- paraten anatomisch anschaulich vor Augen liegt. — Das herz- fôrmige Blatt hat in seiner Dal amenlfguna eine Länge von 6 bis 7 Schuhen und verhältnißtnäßige Breite und Dicke. — Unter den zur Blattbildung gehörigen Versteinerungen zeichnet sich vorzüglich das Stück von einer Blattspiße aus, auf welchem eine shwarzbläulih glänzende Raupe versteinert und in gekrümm- ter Stellung liegt. Die prächtige Frucht von 1 bis 22 Schuh Länge und verhältnißmäßiger Dickeühat die Form einer Urne mit scharfer Zuspizung. — Die äußere Kapsel derselben ist zackig- blätterih und hat nur verhältnißmäßig größere Warzen, als die der Wallnuß. Das Mark der Frucht ist milchweiß Und drúsenartig. :
Kassel, 27. März. Seit dem Msten d. M. sind hier Deputirte der Bürgergarden des Landes eingetroffen, um die Erlassung des die Bürgerbewaffnung definitiv organisirenden Ge- seßes zu sollizitiren. Dieselben hatten Sonntag den 25sen d, M. Audienz bei Sr. Hoheit dem Kurprinzen und Mitregenten. Se. Hoheit erwiederten der Deputation, daß die Bekanntma- chung des den“ Landständen jeßt wieder vorliegendên Gesekzes, nachdem dasselbe definitiv berathen und genehmigt seyn wird, er- folgen werde. -Am 26sten hatte auch eine Deputation der Vor- steher mehrerer Landgemeinden der hiesigen Umgegend Audienz bei Sr. Hoheit, welche um die baldige Verkündigung des Re- frutirungs- und des Bürgergardengeseßes, so wie Mere ande- rer wichtigen Geseke, baten, welchen Se. Hoheit ebenfalls von der fortdauernden landständischen Thätigkeit die entsprechende Erledigung erwarten ließen. - }
Hannover, 30. März. Aus Klausthal vom 28. d. wird gemeldet: Der während des jeßigen Winters eingetretene fast heispiellose Fall eines Mangels an dem zu einer dauerhaften Schlittenbahn am Harze erforderlichen Schnees in allen Winter- monaten hat nicht nur für den ausgedehnten Bergwerks- und I manche Nachtheile zur Folge gehabt, indem die
enußung des Schnees zum Transport vieler großer Lasten nicht stattfinden konnte ; sondern es mußte auch eine bedeutende Be- sorgniß in Ansehung der Betriebsführung während des bevor- stehènden Sommers dadurch erregt werden. Denn wenn es nicht gelingt, im Frühjahre die große Anzahl der Bergwerks- Teiche am Harze mit Hülfe des aufthauenden Schnees zu füllen, so würde im Gebirge sehr bäld der empfindlichste Wassermangel eintreten, welcher auch im flachen Lande bei der vielfachen Be- nußung des Wassers der Oder, Sieber, Sdse, Innerste und Ofer bald sehr fühlbar seyn würde, Durch den seit einigèn Ta- en gefallenen, jebt auf den hdheren Punkten unseres Gebirges br hoch liegenden Schnee is indessen, wie man hoffen darf, das Mittel zur Füllung wenigstens der VORLNE Bergwerks- Teiche erlangt. Es haben daher auch die aus Vorsicht zur Be- {ränkung des Wasserverbrauchs bei dem Bergbaue schon ange-, ordneten Maßregeln einstweilen wieder aufgehoben werden können.
“ Scchwerin, 30. März. Aus Sternberg“ vom 28sten
dieses. Monats wird gemeldet: Jn der gestrigen Sibßung des Landtags sind die Verhandlungen über die Deckung der durch die Maßregeln zur Abwehr der- Cholera veranlaßten Kosten be- endigt und ein Beschluß darüber gefaßt worden, Die Haupt- summe aller Kosten beläuft sich demnach auf etwa 220,000 Rthl. Zur Deckung dieser Summe is die Erhebung eines Steuer- Simplums des außerordentlichen Contributions-Edikts im Herbst dieses Jahres und in den folgenden Jahren bis zum gänzli- hen Abtrage der Schuld die Erhebung eines halben Simplums bewilligt. Da das Simplum etwa 80,000 ‘Rthlr. aufbringt , so werden zur Dekung des Kapitals und der insen ein ganzes und 4 halbe Simpla erforderlich seyn, Und wird der Rest erst im Jahre 1836 abgetragen werden. — Der Landtäg wird mor- gen Abend oder übermorgen früh geschlossen werden. i: i Leipzig, 30. März. Die seit einiger Zeit bei uns fort- dauernd herrschende {öne Witterung stärkt dée A den bisher bestandenen trefflichen Gesundheits-Zustand unserer Stadt und ihrer Umgegend auch fernerhin erhalten zu sehen. Wir werdèn dadurch zu den günstigsten Erwärtungen fúr die nahende Jubilate - Messe und deren zahlreichen Besuch berechtigt. Seit gestern sind bereits mehrere Vfliser Kaufleute ín unseren Mauern eingetroffen.
Thore San
Italten.
Nachstehendes is, der Allgemeinen Zeitung der vollständige Jnhalt der (gestern erwähnten ) Note des Mle Bernetti an den Französischen Botschafter, vom
E L j Der unterzeichnete Kardinal - Staats - Secretair macht Excellenz in der Note vom 9ten d. auf die Aufregung aufm nie in den Provinzen des Kirchenstaats und besonders in Y durch die Gegenwart der Französischen Truppen in dieser Stzj zeugt wurde. Ein neuer Beweis dieser Wahrheit- ergab sich | die Landung der Französischen Gabarre „„Rhone//, die mjt Matin Landungs - Truppen und etlichen Stücken Feld - Geschjj 11ten d. in den Hafen von Ankona eitlief. Den Berichten y
welche der Unterzeichnete erhielt, wurden die Unruhestifter Me die Gegenwart dieses neuen Französischen Schiffes so guf, eregt und
fie sih_ den unanständigsten Freudensbezeugungen Überliefieh einen Sergeanten der Hülfstruppen, unter dem Vorwande er der Päpstlichen Regierung anhänge, mißhandelten und tdh ‘verwundeten. Was die Provinzen betrifft, so nimmt die 5 nung, daß die Französischen Truppen sich in kurzem üg Marken ausdehnen würden, so wie die daraus entstehende (y tion, jeden Tag zu, und General Cubières/ so scheint es y stens, bestärkt dieselbe. Beweis hierfür ist der am T7ten d. jj kona von gedachtem Hrn. General und dem Lieferänten Hr, nedetto Conftantini unterschriebene Militair-Lieferungs-Vertty welchèm man Art. 11 wdrtlih Folgendes liest: ¿„¿„„Gegenwi Vertrag wird vollzogen für die Französischen Truppen - Abth gen welche Pie Umgegend von Ankona in einem Umkreise j tunden ofkupiren dürften, so wie für die Corps oder Theil Corps, die vielleicht in der Folge von Ankona ausgesendet um in Sinigaglia, Jesi, Osimo, Loretto , Recanati und den y genden Dorfscha ten zu kantonniren.////—Se. Heiligkeit muß wendig durch. solche Thatsachen, so wie durch alle die andery scit dem 23. Febr. vorfielen, hdchst gekränkt scyn, da sie iht tur nach darauf hinzielen, gußer der in ihnen liegenden Verl sciner Souverainetät und Unabhängigkcit, die Ruhe seiner € bloßzustellen, so wie sie unvereinbar sind mit der Sprache, Ew. Exc. bisher sowohl in Fhren offiziellen, als vertraulichen theilungen führten. Ew. Exc.“ hatten verkündigt, die Franz Truppen zögen als Freunde in Ankona ein, während sie ba cinzogen, die Päpstlichen Truppen, gleich als wären es Feinde waffneten und für kriegsgefangen erklärten und mit der Ci Fapitulirten. Ew. Excellenz haben wiederholt versichert, die P che Souverainetät werde streng geachtet werden, und seit de] dung der Truppen wird, ohne Erlaubniß, des Landesfürsten, hi tadelle von Ankona befestigt und von dem Hrn. General .erflät alle Lieferungs- und Kasernirungskosten der Päpstlichen Regieru Last fallen sollen. Ew. Excellenz forderten von dem heiligen nur die Autorisation, daß dex Plaß von Ankona den Franz Truppen übergeben würde, und Herr General Cubières kont Lieferungen für den Fall ‘von Kantonnirungen in Sintgaglig Osimo, Loretto, Reçanati und den umliegenden Dörfern. j weigern sich die Franzen Beamten, den Päpstlichen By ERNANICIeine Übér das. in der getan gelassene Kriegs - Mi auszustelléèn. Da tun Se. Len cit sicht, daß die Handlungu den Worten nicht übereinstimmen, und schon 19 Tage f an die Franzdfische Regierung gemachten ersten Reclan ohne eine kategörische Antwort verslossen sind, #0 findet Si genöthigt und berechtigt, endlich die Absichten der Französische gierung in Erfahrung zu bringen. Der Unterzeichnete stellt d in Folge Allerhöchsten Auftrags, ein förmliches Begehren de an Ew. Excellenz, mit der Bitte, ihm die Antwort mit mègli Beschleunigung zukommen zu lassen, damit Se. egte it Stand geseht werde, diejenigen ferneren Entschlüsse, welche Si angemessen eráchten wird, zu fassen. Unterdessen hat er dic 0 Ew. Excellenz die Versicherungen 2c. (Unterz.) Kard. Bernet — — Bologna, 20. Mâárz. Die Lage der Dinge tit eine immer düsterere Gestalt an, und die Verwickelungen wi von Tage zu Tage größer. Die finanziellen Verlegenheit ben Schritte veranlaßt, welche eben so schr geeignet sind, denen, welche, sey es aus Pflichtgefühl oder aus Jnteressy
- Fortbestand der jeßigen Regierung wünschen, Unruhe. und
sorgnisse zu erwecken, als die Hoffnungen derer, welche nag Umwälzung der Dinge trachten, zu nähren. Seit det Febr. v. J. hat man die Terra di Nettuno für 400,000 0 verkauft; man hat 500,000 Skudi äls Vorausbezahlung fi Pacht des Salz - und Tabacks-Monopols (wobei die Regi wie bekannt, 200,000 Skudi einbüßt) bezogen und, eine} Summe für den Verkauf von Regalien und anderen M eingenommen ; ferner ist die Staatsschuld nicht nur um öl
Skudi vermehrt, sondern auch eine neue Anleihe im M
von Z Millionen gemacht worden, wovon jedoch, wie mil Rom von' wohl unterrichteten Personen erfahren haben wil nig mehr übrig ist. Die Steuern und Abgaben sind bed erhöht worden, und erst vor kurzem hat die hiesige Provi Grundsteuer für 3 Monate mit 80,000 Skudi erlegt. dings aber ist durch ein Edikt die Zahlung einer Zwangs-Anlt welcher diese Provinz allein 90,000 Skudi beitragen soll, anz worden. Allenthalben hört mah über Unvermögen klageh Lasten zu tragen, und wenn auch diese Klagen hier und di trieben seyn mögen, so ist doch unverkennbar, daß bei det“ kung des Handels und der Gewerbe, bei der Verarmu Landmanns und der ns für die Eigenthümer großer 0 stücke entspringenden Unsicherheit des Eingehens der Pad selbst sonst vermögende, ja reiche Familien sich zu den bed sten Einschränkungen genöthigt sehen; was natürlich M um auf die gewerhtreibende und die niedere Klasse stig wirkt. Die daraus * entspringende Unzufriedenht| sich leider vor, kurzem wiederum auf eine eben | dauerliche, als gesezwidrige Weise kund gethan. N} nämlich von vielen Seiten her erklärt worden war, daß l angeordneten Beitrag zur Zwangs-Anleihe durchaus nicht} richten vermöge, verbreitete sich in der Stadt das Gerüdk der Kardinal Albani, in Folge einer abschlägigen Antw! Oesterreichischen Kommandanten, sich in diese Angeleget mischen, neue Päpstliche Truppen von Ferrara herbeiziehen® um bei der Eintreibung jener Gelder mitzuwirken. Diess leiht von Uebelwollenden geflissentlich genährte Gerücht die hôchste Erbitterung. Oberst Zamboni , der Befehlshal Mannschaft in Ferrara , war schon einige Tage hier 98 am 12ten d. M. forderte er das Musik: Corps der chet Bürgergarde auf, den Truppen entgegen zu gehen, waw zwar anfänglich zusagte, dann aber, von der Volkóme \himpft und thätlich mißhandelt , geradezu “abschlug. n Hrabowski hatte, wohl ahnend, was vorfallen würde, deri sten Oesterreichische Bedeckung angeboten, die jedoch dieser a Am 13ten Morgens zog nun das Oesterreichische Musik-Corps" Stadt, um die Päpstlichen Truppen zu erwarten; um 112 Uhrb! / si auch General Hrabowski und Oberst Zamboni zu Pfei nigen ihrer Offiziere vor die Porta Gagliera, wo dan! A Theil jener Truppèn, etwa 50 Mann, eintraf; die übrig ten den O8 E Lugo genommen und. waren nahe A Vitale. Eine unzählige Volksmenge wal Erl Thore zusammengelaufen, welche bei der Ankunft der noch mehr in Heftigkeit gerieth, als sie vernahm, daß Á ui dieselben Mannschaften seyen, welche zu den blutigen
(itere:
Ravenna Anlaß gegeben. Pfeifen, Geschrei und thätliche Be- impfungen begannen bald in einem solchen Grade, daß Gene- Hrabowsfi, nachdem er vergebens versucht hatte, das Getöse ed Musik zu unterdrücken, das Corps nach dem zweiten Thore rschiten ließ, um dort mit den Uebrigen einzuziehen. Hier [e der Unfug noch viel ärger. Der Plab vor dem Thore und Straße strobten vor Menschen; alle E waren ‘gefüllt. obald man Zamboni's ansichtig wurde, erhob sich das wilde schrei: »Viva Hrabowski! Morte a Zamboui! Morte ai Pon- ¡1 und Steine flogen herbei, wovon zwei. den Obersten ferde stürzten und ihn zwangen, schwer beschädigt in 1 Thorwachthause Zuflucht zu, suchen, wo einige Oesterreichi- Schildwachen ausgestellt waren. Unter diesen Umständen, da es unmöglich war/ mit den Truppen einzurücken, indem Etbitterung jeden Moment gesteigert wurde, könnte General abowski nichts Anderes thun, als-Öesterreichische Truppen zum uße herbeirufen. Diese kamen auch bald, Dragoner und fanterie, Unter dem Beifallklatschen und dem Lebehoch, das ven von allen Seiten entgegenschallte. . Der Generak ließ laden d drohte, Feuer zu geben, was die Ruhe einigermaßen her- (te, so daß es den Pâpstlichén möglich ward, in die Stadt zu fen, wobei sie von den Oesterreichern -auf allen vier Seiten eben und völlig eingeschlossen waren. Unter dem Gelächter d. den. Verspottungen der Menge zog man auf diese Weise zu y Kaserne San-Lodovico, wélche die Truppen bezogen, und wo (pstliche und Oesterreichische Schildwachen. ausgestellt wurden. ¡ch immer blieben Volkshaufen dort versammelt, die es sich gelegen seyn ließen, die Ankömmlinge zu verhöhnen. Abends ) cine Päpstliche Schildwäche Feuer auf das Volk, verwun- j mehrere Personen und hätte einen allgemeinen Aufstand anlaßt, wäre nicht glücklicherweise eine Abtheilung Oesterrei- cher Truppen herbeigeeilt. Die ‘ganze Nacht durchzogen Pa- uillen die Stadt. — Nie war Bologna in einem Zustande |\o [gemeiner Aufregung, als an diesem stürmischen Tage, an wel- im, ohne die Mäßigung des Oesterreichischen Generals und , allgemeine Achtung, welche seine Truppen sich durch ve vortreffliche Mannszucht erworben haben, die blutigsten Auf- ite unausbleiblich gewesen wären. Es zeigte sich von neuem, ¡chen Scenen wir ausgeseßt seyn würden, im Falle die Dester- ¡her abzôgen und Päpstliche Truppen in Garnison blieben. ie dffentliche Stimmung is durch Alles, was in der Romagna gefallen, Und durch Befürchtung. dessen, womit wir selbst noch droht sind, in einem Grade gereizt, wovon man noch vor kur- x Zut kaum eine Ahnung hatte. Die Proclamation des Kar- nals Albani, welche am láten früh angeschlagen wurde, und o er mit Vernichtung der Partei der wenigen Unruhestifter oht, diente nicht dazu, das Uebel zu mindern; indeß blieb es am ¡ten ziemlich ruhig, indem man. der Mehrzahl der Truppen cht erlaubte, die Kasernen zu verlassen; durch das Erscheinen niger derselben, die unter Vesterreichischer Bedeckung auf den auptplab kamen, wurde jedoch ein neuer Auflauf veranlaßt. — dóchten doch endlich alle diese Wirren, welche nur Böswilligen
d denen, die nichts zu verlieren. haben, erwünscht seyn können,
y-alle Wohlgesinnte aber ein Gegenstand tiefer Bekümmerniß d, eine befriedigende Lösung finden! ä
S U El
Konstantinopel, 5 März. (Allgemeine Zeitung). St. han d’Acre soll sehr gedrängt seyn, und man fürchtet täglich | Nachricht von dessen Fall. Die Türkische Flotte schickt sich h, nächster Tage die Dardanellen zu passiren, um genannte fung wo möglich noch zu entsetzen, jedenfalls ist die Syrische
s ihre Bestimmung. An eine gütliche Uebereinkunft mit ei Pascha von Aegypten ist wohl nicht. zu denken, wenn das Bericht sich bestätigen sollte, daß die Pforte -von ihm nicht nur urdckziehung seiner Armee aus Syrien, sondern auch Ausliefe- ng seiner Flotte und Besezung von Alexandria, Damiette und tosette durch den Kapudan Pascha fordere. — Hinsichtlich der ¡uen Griechischen Gränzen weiß man noch nichts Weiteres, man (aubt aber, daß die Pforte den Vorschlägen Hrn. Stratfort annings ihren Beitritt nicht versagen werde; Einige wollen so- ar wissen, daß derselbe bereits erfolgt sey. — Hier herrscht fort- hrend furchtbar s{lechtes Wetter; Sturm, Regen und Schnee n unaufhörlich, . dessenungeachtet ist, der Gesundheitszu- and gut. :
Vereinigte Staaten von Nord?Amerika.
New - Y ork, 1. Febr. Vor seiner Abreise nach den Nie- erlanden hatte der Ritter Huygens, außerordentlicher Gesandter ind bevollmächtigter Minister des Königs der Niederlande, eine lbshieds- Audienz beim Präsidenten, worin er demselben den Vrasen von Lovendal als Geschäftsträger der Niederlande bei (1 Regierung der Vereinigten Staaten vorstellte.
Der Präsident hat Herrn Mali als Belgischen Konsul in ew-York anerkannt.
In der Senats - Sißung vom 9ten v. M. wurde eine Denkschrift des Präsidenten und der Direktoren der Staaten- Vank eingereicht, worin dieselben den Kongreß um Erneuerung Ves Bank-Privilegiums ersuchen; ein Comité von fünf Personen Mrde mit Untersuchung dieser Bittschrift beauftragt; ein Glei- his geschah im Repräsentanten - Hause.
“n der Sikung des Senats vom 10ten Januar sandte (l Präsident eine Botschaft an denselben ein, worin er ihm inen Bericht des Staats - Secretairs úber einen mit der Repu- (if Columbien abzuschließenden Handels - Traktat zur Durchsicht id Genehmigung anempfiehlt. Sodann wurden einige Anträge 1 Bezug auf die Vorlegung von Papieren über die Verhält- ise der Bank an den Secretair des Schakanmits gestellt. Jm ‘prâsentanten-Hause wurde über den neuen Repräfen- ifions-Modus auf Grundlage der leßten Volkszählung verhandelt. | In der Senats-Sikung vom 11ten Januar {lug Herr \ u eine Modification des jebigen Zolltarifs vor. Er hielt cine ite die fast zwei Stunden dauerte, und vertheidigte die Auf- h trhaltung einer beschüßenden und für innere Verbesserungen en Politik. Schon sehr zeitig waren alle Gallerieen mit vollten und Damen angefüllt, die Herren Elay sprechen hören p Fm 10ten d. M. hat der oberste Gerichtshof der Vereinig- h taaten unter dem Vorsiß des Oberrichters Marschall seine
les-Sibung eröffnet. |
fdr le Stadt Raleigh ist am 7. Januar wiederum von einer t Feuersbrunst betroffen worden, wodurch fast die
Aer Häuser in Asche gelegt wurde. bi Ri wird Mistriß Haslam, eine Nichte des verstorbe- l Gin ionairs Stephen Girard, eine Biographie ihres Onkels
oil Nachlaß herausgeben. i es in eben unter der Presse befindliches Werk: „, Biographie
duverneurs Morris, von Herrn Sparks“/, wird als sehr
g uant bezeichnet, indem es mancherlei Aufschlüsse über die “fündung der Nord-Amerikanischen Constitution enthalten foll.
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Privat -Nachrichten aus Konstantinopel zufolge, sollen die Ratificationen des zwischen der Pforte und den Vereinigten Sagen abgeschlossenen Handels - Traktats ausgewechselt worden eyn.
i Mert fo.
Briefe aus Vera-Cruz vom 1. Febr. melden, daß der General Santanna mit 1500 Mann dem von Mexiko einrúcken- den Kriegsheer entgegengegangen sey, um dasselbe: von erstorer Stadt: abzuhalten und die Beschießung derselben zu. verhindern. Aufgefangenen Depeschen zufolge, hatte -die Mexikanische Regie- rung dem Kommandanten Ulloa 25,000 Piaster angeboten, wenn er von seiner Seite Vera-Cruz beschießen wollte. Dieser Kom- mandant ist jedoch als Anhänger des- Generals Santanna be- kannt. — Jn Mexiko selbst sah man mit Ruhe dem Ausgang der getroffenen Maßregeln gegen Vera - Cruz entgegen. -— Ein von Hamburg daselbst eintreffendes Schiff war, der Cholera we- ge abgewiesen und einer 40tägigen Quarantaine unterworfen worden.
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Berlin, 2. April. Nach heute hier eingegangenen Brie- fen-aus Dresden, hatte man daselbst die höchst betrúbende Nach- richt erhalten, daß Jhre Kaiserliche Hoheit die Großherzogin von Toskana am 2ásten v. M. zu Pisa ihren langen Leiden unterlegen ist. 7
— Dem Liegnißer Amtsblatt zufolge, hat der verstor- bene Landes-Aelteste von Schindel, theils zu Stipendien für be- dürftige Studirende vom Adel und für arme Prediger Sdhne und bezugsweise für arme Fräulein, theils aber zu verschiedenen anderen Schul- und kirchlichen Zwecken, eine Anzahl Legate im Gesammtbetrage von 17,500 Rthlr. ausgesebt.
Literarische Nachrichten.
Von dem General-Major Clouet sind in Paris unlängst einige Notizen über das Verhalten des Grafen von Bourmont im Jahre 1815 erschienen. Der Gegenstand. scheint uns inter- essant genug, um Bes einen Auszug aus dieser kleinen Bro- \chüre zu geben. achdem der Verfasser im Eingange seiner Schrift erklärt, wie Y hauptsächlich. seine Abneigung, von sich selbst zu reden, und seine geringe Gewandtheit in der Führung der Feder bewogen hätten, bis zu diesem Augenblicke über Er- eignijsse zu schweigen, die seit 16 Jahren, entweder aus Unkunde oder in. unredlicher Absicht, auf das unwürdigste entstellt wor- den, berührt derselbe in wenigen Worten seine eigene militairi- sche Laufbahn unter der Napoleonischen Regierung und seine erste Bekanntschaft im Jahre 1814 mit den Fürsten des älte- ren Zweiges der Bourbonen; er erzählt: wie er, unschlüssig, ob er ferner im Dienste bleiben oder seinen Abschied nehmen solle, gleih bei dem ersten Anblicke Ludwigs XVII[. und seiner Familie ein solches Zutrauen zu dieser Dynastie ge- wonnen, daß er unmittelbar darauf seinen Adjutanten - Dienst bei dem Marschall Ney wieder angetreten habe; wie dieser Lesz- tere in Betreff Ludwigs XVIU[. immer von den rechtlichsten Ge- sinnungen beseelt gewesen sey; man habe behauptet, daß der Marschall, schon als er den König verlassen, mit dem Gedanken umgegangen sey, ihn zu verrathen; dies sey aber, wie. man es ihm (dem Vekfasser) aufs Wort glauben könne, völlig unge- gründet; Ney habe die redlichster Absichten gehabt, und nur dem unablässigen Zureden und der Treulosigkeit der Männer, die thn ins Verderben gestürzt, habe es endlich gelingen können, 6 seine Pflichten vergessen zu lassen.
In der unaussprechlichen Betrübniß, die ich hierüber empfand“, fährt der Verfasser fort, „begegnete mir nun der Graf von Bour-=- mont, dessen Bekanntfchaft ih in Deutschland gemacht hatte; er
- fland bei dexr Armce in hoher NenO seine Grundsäße entsprachen d
den meinigen, ich schloß mich ihm daher an, und wir trafen zu- sammen in Paris ein. Er stattete dem Könige Bericht Über die Ereignisse ab, deren Augenzeuge er gewesen war, und erwartete die weiteren Anweisungen, die er indessen nicht erhielt. Fast um die- selbe Zeit erfuhren wir, daß der Kdnig abgereist sey und den Befehl hinterlassen habe, den Grafen von Bourmont und mehrere andere M worunter auch ih, zu verhaften. Mittlerweile verbünde- ten die fremden Mächte sich gegen Frankreich, und es entstand icht
‘einex von jenen Zweifeln in mir, wie ste Hr. v. Bonald fo trefflich
schildert, wenner sagt: „Ju jener unglücklichen Zeit bestand die Schwie- rigkeit nicht darin, seinePflichtzu thun, sondern siezu erkennen. Fch hattedenfesten Willen, sie zu erfüllen, wußte aber nicht, auf welche Seite ich mich schlagen sollte. Alle, die mir begegneten, fragte ich, was sie für Ehre und Pflicht hielten; die Eincn lächelten gus Mitleid oder verbargen ihre Verlegenheit hinter cinem bedächtigen Schweigen; die Anderen antworteten mir, wie der eigene Vortheil es ihnen ein- gab. Der Graf von Bourmont war der Einzige, der mir eine ge- nügende Verhaltungsregel vorschrieb. „Die wahren Absichten der fremden Mächte////, sagte er mir, „sind uns unbekannt; der Kdnig hat uns keine Befehle hinterlassen, und wir sind ohne glle Nachricht von thm. Frankreich schwebt in Gefahr; ernste Ereignisse können die innere Ruhe
dren; das Land kann zerstückelt werden; wir müssen vor Allem an die Vertheidigung desselben denken und mithin so lange bei der Armee bleiben, als unsere Gegenwart bei derselben sich nit unseren Pflich- ten gegen den König vereinigen läßt. Man trägt mir das Kom- mando ciner Division an und verlangt keinen Eid; ich gche ab, wollen Sie mir folgen ?//// Dieser Vorschlag machte auf einmal mei- ner Unschlüsstgkeik ein Ende; ich folgte Herrn v. Bourmont in der Eigenschaft eines Chefs des Generalstabes seiner Division. Wir begaben uns" zur Mosel-Armee, die der General Gerard befchligte. Dieser Leßtere kann e bezeugen, daß wir ihm gus unseren Gesinnun- gen nie cin Hehl gemacht haben. Die fremden Heere näherten sich in- zwischen ie mehr und mehr der Französischen Gränze, zu derenVertheidi- gung eine treffliche Armee schlagfertig dastand. Der Graf v. Bourmont
gebot, ungeachtet scines tiefen Schmerzes, den der Gedanke, daß er
unter einem seinem Könige feindlichen Paniere focht, in ihm evregte, seinen Neigungen Stillschweigen und hatte nur die Gefahr seittes Landes vor Augen, als plôbylich die Zusab-Akte zu der Reichs-Ver- fassung erschien. Diese Akte wurde den sämmtlichen Armee-Corps zugefertigt und ae ward jedem Offizier vorgeschrieben, seinen Beitritt zu derselben oder seine Weigerung zu erklären. Hierdurch änderte sich_auf einmal ‘unsere ganze Lage. Herr von Bourmont Uberzeugte sich, daß er nicht länger bei der Armee bleiben könne, ohne sich # afbar gegen den König zu machen. - Er ver- weigerte daher seinen Beitritt und motivirte die Weigerung. Fch folgte. seinem Beispiele. Von diesem Augenblicke an konnte er sih nicht mehr als Divifions-Commandeur betrahten. Doch wollte er noch zum General Gerard gehen, um ihm seinen Entschluß, die Armce zu verlassen, anzukündigen; es gelang mir zwar, thn von diesem Vorhgben abzubringen, doch hinderte dies nicht „ daß er den General noch einmal sah. Was in dieser Zusammenkunft verhan- delt worden is, weiß ich nr doch schien mir Hérr v. Bourmont hei seiner Rúikkehr fest entschlossen, sich je eher, je lieber, zum Kd- nige zu begeben. Er ließ den General Hulot,/ jeßigen Divisions- Commandeur in Lyon, der damals die erste Brigade seiner Division befehligte, zu sich“ rufen, theilte ihm seinen Plan mit und ernannte ihn zum Chef des Generalstabes. Dieser Offizier, der damals dem Grafen von Bourmont sehr zugethan war und auch mich mit
“ermächtigt werden.
feiner Freundschaft beehrte, blieb die ganze Nacht Über bei uts.
¡1/¿Ich kenne Sie zu genau////, sagte. er ¿7,/als daß ich glauben könnte, Sie. handelten gegen Jhre Pflicht; ich kann aber die meinige nicht da erkennen, wo Sie die Jhrige finden; ich bleibe bei den mir an- vertrauten Mannschaften, und“ 1h wünsche, daß wir einst in besseren Zeiten wieder zusammentreffen mögen; ih kann mich so gut irren, wie Sie, aher wir habén beiderseits die Ueberzeugung, daß wir cin
Feder redlich dasjenige thun, was wir für unsere P icht halten.(///
er- General Hulot is noch am Leben; er is ein Ehrenmaun und mag mir daher bezeugen, ob ieh die Wahrheit sage; ‘auch mag e: laut erklären, ob Herr von Bourmont ihn jemals aufgefordert hat/ ihm zu: folgen. Vor seinér Abreise schrieb Herr von Bourmont d einen Brief an den General Gerard. . J leßterer noch im Besiße desselben, so würde es seiner würdig feyn, wenn er ihn bekannt machte, denn es sprechen fich darin eben so ofen als-einfach_ die Gesinnungen des Herrn von Bourmont und die Beweggründe seines Handelns aus. Am 14. Funi um 3 Uhr Morgens trennten wir. uns von dem General Hulot; *etwa 15 Jáäger begleiteten uns, und bald erreichten wir die Preußischen Vor- posten. Lier entließ Herx von Bourmont seine Eskorte, und nur 4 oder 5 Offiziere, die, wie er, der Zusaß-Akte nicht beigetreten roa- ven, Pen Tal Nachdem wir in das Haupt-Quartier des Feld- marschalls Blücher geführt, ließ “man uns wieder frei, und wiv brachten die Racht in Namur zu. Am t5tén {lug man sich bei Charleróy, am 416ten siégten die. Franzosen bei Fleurus, am 18ten unterlagen sie bei Waterlov. Ih het Herrn von Bourmont: „Er war kein Meineidiger, denn ér hatte nicht nur nichts versprochen , sondern sich sogar geweigert, zu der Verbannung des Hauses Bourbon die Hände zu bieten. Er war kein Verräther, denn er hatte nichts dem Feinde ausgeliefert. Er war kein Deserteur, denn sein hoh erziges Betragen hatke ihn bexeits außer Aktivität gesetzt.//// Dies ij der Mann, den die Ver- leumdung seit 17 Fahren beharrlich verfolgt. Es is seltsam und faum glaublich; ih kenne Männer. von gar- zweideutiger Treue, die ehemals Herrn von Bourmont den Bourbonen verdächtig machen wollten; und jeßt. beschuldigt man ihn wieder, daß er R adoleeb
verrathen habe. Gewiß. giebt es: unter allen denen, die Herrn von .
Bourmont anschuldigen , keinen Einzigen, der, die Hand aufs He'z 0 von sich behaupten kann, er sey ein besserer Franzose, als erx von Bourmont es im Fahre 1815 war.‘
» Meteorologische Beobachtung. Morgens A Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
1832 1. April.
Luftdruck … |334,/6""Par. (334,7"Par. [335,8 Par. f Huellwärme 6,2 ° Luftwärme . |4- 3,7 ° R. |4-10,4°R. 28 7,9 ° R. D B: Thaupunkt . | 2,4 ° R. 4-4,6° R. 4 52° R. Flußwärme 0 Dunfisättgg.| 88 pCt. | 63 pCt. | 80 pCt. Bodenwärme 4,9 ® R Wetter .….. setw. bewkt. | bewölkt. hedeckt. YAusdünstung 454. Wind SSOD. SW. SW. Niederschlag 4. Wolkenzug. | SO. | NW. “s Bert ner Wo0h8.e.
: Den 2. April 1832. Ami]. Fonds - und Geld -Cours- Zeltel. (Preufs. Cour.)
| Zf.| Brief.) Geld.
| Zf.| Brief | Geld.
Sa ATRS E Cf O Ie 1 L
St.- Schuld - Sch, 4 | 94 93x Ostpr. Pfandbrf. | 4 | — | 99% Pr. Engl. Anl. 18/ 5 | — [1014 JPoinm. Pfandbrf. | 4 1053 [1054 Pr. Engl. Anl. 22| 5 [102 [1014 [Kur- u. Neum. do.| 4 [1055 | — Pr. Engl. Obl. 30| 4 | 877 |*87# WSchlesische "do. | 4 [1955 | — Kurm. Obl. m.1.C.| 4 | 921 | — #Rkst.C.d.K.-u.N.—| — | — Neum. Int.Sch.do.| 4 | 925 | — 1Z.Sch. d. K.-u. N. —| 565 | — Berl. Stadt-Obl. 4 | 95 —
Königsbg. do. 41.94 f 987
Elbinger do. 4x — / 94 Holl. vollw. Duk.|— | 4184 | — Danz. do. in Th.|— | 35 — Neue dito. — | 191 | — Westpr. Pfandbr.| 4 } 98 — HPFriedrichsd’or .…. |— | 135 | 131 Grosshz. Pos. do.! 4 | 984 | — {Disconto .….... —_—| 8 d:
Nicht-Amtliche Cours-Notizen.
Berlin, 2. April. (Ende der Börse.)
Oest.52Met.911, 42 do. 802: B.-Actien 796. Russ. Engl. 1903.
do. Holl. (1831) —. Poln. Pfbr. —. do. Part. 554. Dän. Engl. 68. Nied. wirkl. Sch. 424. do. 68 Anl. 93. Neap. Engl. &3§. do. Fale. 754.
- Amsterdam, 28. März. : Nied. wirkl. Sch. 441. Kanz-Bill. 164. 62 Anl. 923. 52 neue do. 784. OVest. 57 Met. 83. Russ. (v. 1855) 914, do. (v. 1831) 834.
Wien, 28. Mürz.
58 Met. 872, 42 do. 7615, Part.-Obl, 1224. Bank-Actien. 114682,
j Königliche Schauspiele.
_ Dienstag, 3. April. Jm Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt : Kaiser Friedrich 11, (Erster Theil), oder: Friedrich und sein Sohn, historische Tragödie in 5 Abtheilungen, von E. Raupach.
Königstädtisches Theater.
Dienstag, 3. April. Der Pirat, Oper-in 2 Akten; Musik von Bellini. Hierauf: Sieben Mädchen in Uniform, Vaude- ville-Posse in 1 Akt, von L. Angely.
Billets zu dieser Vorstellung sind mit „Mittwoch// bezeichnet.
Mittwoch, 4. April. Der Diamant des Geisterkönigs, Zau- berspiel in 2 Aften, von Ferdinand Raimund; Musik von Drechs- ler. [Neu einstudirt. ] (Hr. Raimund, aus Wien: Florian, als erste. Gastrolle. )
D Sa, S D R
MEUesne N acchri cht en.
Paris, 27, Mari Fu der Deputirten-Kammer wurde gestern der Bericht über das neue Zollgeselz abgestattet. Nach einer kurzen Debatte beschloß die Versammlung, sich mit diesem Gegenstande erst nah dem Einnahme-Budget zu beschäf tigen. An der Tagesordnung war hierauf die Abstimmung über vier Gese6-Entwürfe, wodurch die Städte Brest, Elbeuf, Colmar und Nèvres zur Ausschreibung einer außerordentlichen Steuer \ Nach der Annahme derselben wurde derGe- seß-Entwurf wegen der eventuellen Aufhebung des Verbots der Ehe zwischen dem Schwager und der Schwägerin, dem Onkel und der Nichte, so wie der Tante und dem Neffen, zur Bera- thung gebracht und nach einer völlig unerheblichen Debatte mit 212 gegen 43 Stimmen angenommen. Jeßt begann die Dis- kussion, úber das Budget des See - Ministeriums. Der zuerst eingeschriebene Redner, Hr. Basterrèche, suchte zu beweisen, daß, so laiæz2 Frankreich nicht eine Marine habe, die im Stande sey, es mit der Englischen aufzunehmen, das Gedeihen seines über- seeischen Handels auch immer - mehr oder weniger von den Eng- ländern abhängen werde. Er behauptete zugleich, daß der See-
“Minister in seinem Berichte die Zahl der großen Schiffe, die
sich gegenwärtig in See befänden, übertrieben habe; Frankreich
sage. daher, wie der Sohn des”