1832 / 101 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

C E R E R

„Menge ‘in derselben Aufregun ‘tel, und je kolossaler seine

j 2 M J

Ti: 5.

Ri E i U Z E

Mi Si D E

Tehr mehr. ; e -Scharfblick nicht entgangen, und hieraus erklärt es sich , warum er

‘unzureichend gewescn, seine Absicht in dem

: viel mehr in einem gen Krieges getragen. Er mußte Polen, Schweden un cine

; Auss O Râäumu ( : pisGen Festungen. Dies war nichts geringeres, als oh man Napo-

even ent er « Bisteintereletetn indesset theilten nicht unbedingt

nach der Publication des Jnhalts dieses edlen Fermans vor: der. bes sagten Nation, und nach der Einregiftriraug desselben in der -Meh- kieme von Belgrad , werdet ihr ihn dem besagten Knjas zur schul- digen Verwahrung einhändigen. Konstantinopel, am 7. Rebiulj- Ewelj. 1246. (L. S.) Mahmud mw. p. Füvr-die. Acchtheit der Ueber- seßung die Fürstl. Servische Regierungs-Kanzlei zu Kraguevaß, den 26. Febr. 1832, Davidowitsch, Fürßil. Servischer Secretair.//

Fn land.

Berlin, 8. April. Heute ‘beging der Universitäts - Pedell Danelzer hierselbst die Jubelfeier seines funfzigjährigen Dien- stes, und bei dem von der Universität veranstalteten Festmahle wurde demselben von demzeitigen Rektor, Professor ordin. Dr. Marheineke, und von dem Universitäts-Richter, Regierungsrath Krause, als stell- vertretendem Königlichen Regierungs - Bevollmächtigten bei hiesi- 4 Friedrih-Wilhelms-Universität, die von des Königs Majestät Allergnädigst geschehene Verleihung des Allgemeinen Ehrenzei- chens und die von dem hohen Ministerium der geistlichen, Un- terrichts- und Medizinal-Angelegenheiten erfolgte Beilegung des Práädikats „Ober-Pedell‘/ feierlich erdffnet.

Die Magdeburger Zeitung meldet: „Am 1. April, Nachmittags zwischen 2 und 3 Uhr, zog von Mittag gegen Abend ein ziemlich starkes Gewitter an Naumburgs Bergen vorüber, worauf am 2en s{hône, warme und fruchtbare Witterung eintrat.

Auf dem Thüringer Walde will man schon. im Monat Fe- ‘bruar d. J. ziemlich große Raupen gefunden haben.“

X & S

Cholera.

In London sind am 31. März 87 neue Erkrankungen an

der Cholera und 44 Todesfálle angezeigt worden. In Paris erkrankten an der Cholera vom 30. Márz um

Mitternacht bis zum Z31sten um 4 Uhr Nachmittags 103 Per-

sonen, es starben 40 Personen, blieben Bestand 181. Die Ge- sammtzahl der seit dem Ausbruche der Cholera erkrankten ‘Per- sonen beträgt 281, die der gestorbenen 100, worunter 66 Män- ner, 33 Frauen und 1- Kind.

Die vereinigte Ofner und Pesther Zeitung vom

99. Mäxz meldet: „Laut eingegangenen Nachrichten bis zum

27. Mäxz „waren bis dahin in- Ungarn in 92 Jurisdictionen, in

4965 Ortschaften, 538,337 Personen von der Cholera befallen

worden. - Davon sind genesen 298,452, gestorben 237,407, in der Kur verblieben 2478. Völlig aufgehört hatte die Krankheit in 84 Jurisdictionen, und zwar in 4665 Ortschaften.‘/

Vermischte Nachrichten.

Napoleon in der Krisis von 1812. i (Nach Gouvion St. Cyr.) Schon zwei Jahre vor dem wirklichen Ausbruche des Krieges, licßen mancherlei Aeußerungen und Anordnungen das Vorhanden-=

sein riner feindsceligen Stimmung Rußlands gegen Napoleon kaum mth bézweifeln, VDie Anhäufung von Streitkräften in den

x _Weskprovtnzen des Reiches, welche im Fahre 4811, kurz nah dem

Erscheinen des neuen Douanentarifs stattfand, war zwar noch keine wirkliche Feindseligkeit, aber. cine Bedrohung, welche Napolcon áls einen Bruch des Friedens von Tilsit betrachtete, die cinem Charak=- ter, wie dex seinige, als Kriegserklärung galt, und von seiner Seite den Entschluß zum Kriege unvermeidlich zur' Folge haben mußte. Rach intiett A gusen hin war seine Macht einzig auf den Glanz seiner Siege, und“den Wahn seiner verhängnißvollen Bestimmun egründet. Rücksschtslos scinem Glücke vertrauend, befand er si óder Nothwendigkeit, demselben zu folgen, so weit es ihn immer zu füh=-

„ren vermögte.UtterhdrteErfolge hatten seine unablässigerweitertenUnter-

nehmungen gekrönt. Aber bei der Unbeständigkeit der menschliche Gesinnungen bedurfte es, um die enthusiastische Bewunderung -der zu erhalten, immer neuer Reizmit-

acht und dußere Bedeutsamkeit ge- “desto ungemessener mußten die Projekte und Tha- unt ewaltsam gesieigerte Erwartung fort und fort

zu überbieten.- Mx cinem Worte: das Außerordentliche kennt keine Gränzen, und yo# dem Augenblicke an, wo ihn scin Geschick in diese Bahn geworfen, gab es nach seinem Charakter , nach der Na- tur ‘scines Genius, auch für denselben keinen Halt und keine Rúck- Die Evidenz dieser Wahrheit war seinem cigenen

worde wg; U ten seyn, Uhl

oft Verkehrtes begann, obschon Niemand besser als er gewußt,

Q Pa es das Rechte nicht sey. Welches S en stand ihm bevor,

sobald cine der von ihm bis auf den Tod beleidigten großen Mächte und mit ihr sein cigenes- Volk die Ucberzeu ung Ee daß man ihn ungestraft verleden dürfe! Statt ihm daher die gigantische Uniternebanes Fegen Rußland zum Vorwurf zu machen, sollte man sein Geschick- beflagen, das ihm dieselbe abgedrungen; atsiatt den Grund seines Mißgeschickes im ou und in dem Widerstreben der Elemente zu suchen, sollte man denselben erkennen in dex unausweich-

lichen S ooseauent des folschen und unglücklichen Systems, in das e

sich Frankreich seit funfzchn Jahren, freilih durch Napoleon selbst, verwickelt sah. ; :

Unmittelbar nah der Schilderhebung des Kaisers Alexander, rüstete sich Napoleon zum Kriege, euttcloen: demselben mindestens die Provinzen zu entreißen, ‘die das chemalîge Polen gebildet. Aber gerade die wichtigsten Bedingungen des Gelingens wurden von ihm unbeachtet ge assen. In je cit wären ‘die Kräfte Frankreichs [ Maße zu verwirklichen, intergrunde sénee Seele geschrieben ftand; um wie

ugenblicke, wo es die Laft cines {ania hr. / Türken zu m Beistand vermdgen, wozu die günstigen Auspizien nicht fehl-

wie dies im

“ten, und gleichzeitig dem vérderblichen Hampse in Spanien ein Endé

a er dem. Rheinbunde nicht mehr vermogte, für un-

mae, ; i gewöhnliche Anstrengungen neuen genügenden Lohn zu- bieten, f war es allerdings um dests unerläßlicher, Oesterreich und

Preußen mit. in den Kampf zu. verwickeln. - Beiden konnte die Fehde der Kolossen im Westen und Osten, wie es auch areldlegen mochte , nur Vortheil bringen; es war gefährlich , sie unbeschäftigt im Rücken zu lassen, und es ließ sich von ihrer Klugheit erwarten, daf sïc 1E ergreifen würden, um nicht das unvermeidliche Schicksal der -Neutralen zu erleiden, auf deren Unkosten in der Re-

el die Versdhnung der Kämpfenden basirt zu werden pflegt. ‘Den

“Krieg mit England unter diesenUmständen zu beseitigen, war allerdings - wenig Hoffnung vorhanden, allein die Fortseßung desselben erfor-

._dérte au l veranlaßte keine ungewohnte oder vermehrte Besorgniß, im Gegen-

ch eben keine neue Anstrengungen; die bekannte Gefahr

theil hatte Napoleon diesem Verhältniß eine Seite abzugewin- nen gewußt, die mit seinen Speculationen verträglih war. Als

der entstandenen Differenz verlangte Rußland die er von den Franzosen noch beseßt gehaltenen Preu- hätte, vom Throne zu Auf dem Gipfel

emuthet eigen.

schien ein Angriff auf Rußland eine

_Leoß zu . des ldes und des Ruhmes cite solche fand eite Ll Dem grd-

herbei: die ese Ansitht»

408

und noch heutzutage leuchtet die Nothwendigkeit des Mißlittgens

nicht cin. Jn Hinficht der Finanzen, der Kriegsintelligenz, der dis- poniblen materiellen und personellen Streitkräfte, erschien Napoleon seinem Gegner bei weitem überlegen. Der geringe Grad Der inneren politischen Kultur, die naturgemäße Stimmung unlängst eróberter ‘Grânz- Provinzen, liefen keine übermäßige Entwickelung nationaler Energie Sdvaut ebet, dás-Kriegs-Theater bot keine erheblichen Festun- gen, Gebirge und Sttdme als Abwehrungsmittel dar. Der Marsch an dessen Gränze ging durch verbúndete Länder, und zur Beseiti- gung der Entfernungen bedurfte es eben nichts als Zeit. Der Wahn endlich, daß der innere gemüthliche Zustand Frankreichs keine weite Entfernung und längere Abwesenheit Napoleons s estatte, war im Grunde doch nur in der Voraussehutg begründet, daß ihn sein Glücksstern auf eine Weise verliesie, wie es zwax geschehen if, aber doch im ' Voraus keinesweges zu erwarten stand. Es ist hier nicht der Ort, zu un- tersuchen, welches die wahren Beweggründe und geheimen Triebfedernt gewesen seyn mbgen, welche den Kaiser Alexander vermogten, nach der im Frieden von Tilsit getroffenen Einigung, Napolcon gewisser- máßen den Krieg abzudringeit und zwei Nationen, welche das Schick- sal bestimmt zu haben schien, einträchtig im Beschluß und conform in der Mud bruta, üher das Schicksal von Europa zu entscheidet, in cinen \o erbitferten Kampf zu verwickeln. Reminiscetnzen utid Besorgnisse mancherlei Art, die Beseßung der Hanseestädte, die Vermehrung- der - Streitkräfte im Großherzogthum Warschau und dergl. mögen als hinreichend erscheinen, die Thatsache psychologi sch zu motiviren, und sich mit dem Gedanken zu beruhigen, daß durch cinen vollständigen Einklang in den Ansichten und Bestrebungen beider Monarchen, der Menschheit vielleicht noch grdßere Opfer würden abgedrungen worden seyn, als es jeßt dur ihren Zwist geschah. Betrachket man die gegenseitigen Proclamationen, so sicht man, daß es einerseits bloß unf einen politischen, andererseits auf einen religiösen und nationalen Krieg abgesehen war, und daß hier=

‘durch ein bedeutendes Gegengewicht in Rußlands Schale gelegt

wurde. Seit Napoleon den Thron bestiegen hatte, und bemüht war, demselben durch aristokratische Grundlagen ein dauerhaftes Bestehen zu sichern, enthielt ex sich geflissentlich alles demokratischen Beistandes, und so beraubte er sich auch hier aus cigener Wahl aller Vortheile, welche ihm aus einer Jnsurrection der Russischen Gränzprovinzen hätte erwachsen mögen; ja ex verschmähte es selbst, aus dem National - Gefühl und

dem Ehrgeize der sich für ihn aufopfernden Polnischen Nation, den

ihm Mia dargebotenen, vielleicht zu gering geachteten, Gewinn u ziehen. : E Ses y t Genug, der Krieg bezann: mit einem kolossalen Apparat, mit uitgemessenen Erwartungen, und wie hat er geendet!

Versuchen wir es, uns Rechenschaft zu geben von dert wahren Ursachen dieser im Bereich der Weltgeschichte beispiellosen Kata= strophe, o ergiebt sich bald, daß diese Ursachen verschiedener Art find: solche, die auf allgemeinen und zum Theil natürlichen BVer-= hältnissen beruhen, und andere von spezieller, eigentlich militairischer Natur. Zu den ersteren gehdrt vornämlich das Mißverhältniß der igäntischen Unternehmung selbst, zu der Eigenthümlichkeit Napo=- [cons. Seine Ungeduld, Ünerhbrtes zu vollbringen, in Verbindung mit dem Widerwillen, lange von Paris entfernt zu seyn, bewog ihn zur Eile, und diese Uebereilung wurde Veranlassung zu wiederhol- ten Fehlgrissen. Nicht Mangel an Einsicht ließ ihn so augenschein- lih falsche Maßregeln "ergreifen, aber in einem kurzen Feld- uge von 4 bis 5 Monaten sollte eine Operation glorreich durch efochten werden, für die man mindestens zwei volle Jahre bedurfte. Dazu fam cine E et Geringschhäßung der Kriegs- kunst und ihrer bewährtesten Grundsäße, die ihm als ein verächt- licher Behelf der Mittelmäßigkeit und eines gemeinen Ehrgeizes er= schienen, während es für thn nur ziemlich sey, das Ueberschweng= liche zu thun, und keine andere Richtschnur anzuerkennen, als die Fnspirationen seines Genius, und die geheimnißvollen Winke seines Glücks, und seiner mit dem cwigen Geschick der Welt eng. befreun= deten Bestimmung. Napoleon besaß in vollem Maße die Jntelli- genz, welche erfordert wird, dic Pon, Entwürfe zu concipi= ren; aber es gebrach ihm an der part Teib sie zu Ende zu füh- ren, und im Moment der Entscheidung wurden nicht selten die wohl- durchdachtesten und sor fangs berechneten Pläne einer augenblickli- chen Grille oder fatalistischen Eingebung geopfert. Dertliche Hindernisse, Begünstigung des Terraitts für ihn oder E den Feind, die Größe der Ge= fahr oder die Zweifelhaftigkeit des Erfolges waren keine Bestims mungsgründe für feine Beschlüsse, so off es darauf ankam, eine vorgefaßte Fdec zu verwirklichen; Erschöpfung, Krankheit oder Matts el an Subsistenz, in scinen Augen keine gültige EO e iauua elb|. geringer Verzbgevung. Aus blinder Ergebenheit oder Ver=- ehrung verwerfen Viele jeden. Tadel seiner Operationen , aber sie vergessen, welch ein ungleiches Licht durch diese thörichte Vorliebe auf eine Armee geworfen wird , die sich mit beispielloser Selbsiver= läugnung- für ión hingeopfert hat. “Unverkennbar if es, daß die Unwirthbarkeit des Landes, die Strenge des Klimas, sowohl der Kälte im Winter, als der feuchten Temperatur im Herbste, die un=

cheuren Dimensionen der zu duxchlaufenden Näume, einen großen intheil gehabt haben an den namenlosen Leiden und Entbehrungen des Fratzdsischen . Heeres, aber weder sie, noch die Thaten und Widerstandskräfte des Gegners hahen in dem Maße zu scinem Untergange mitgewirkt, als die Rücksichtslosigkeit, die Ver= säumnisse und Fehlgriffe scines. eigenen Oberhauptes. Nicht die An- ordnungen zum Gefecht, nicht die taktische Direction der Truppen, oder die Combination der Bewegungen im Großen, entscheiden allein oder aus\chließkich über den glücklichen Ausgang des Feldzu- ges; eine ungngemessene Organisation, Mangel an Sorgfalt für die eitgemäße Herbeischaffung der unentbehrlichen Kriegs- und Le=- enshedürfnisse, verna lässigte Beaufsichtigung und unzureichende Fnstruction der Unter - Befehlshaber können unter Umstände, wie die im Fahre 1812 stättgefundenen, fast eben so verderblich werden, als verlorene Schlachten und fallen in gleichem Maße dem obers sten Führer zu Last.

Der Feldzug wurde so spät erdfffnet und in der ersten Periode einem minderzähligen und unentschlossenen Feinde gegenüber in un- ndthigem Zaudern so viel kostbare Zeit vergeudet, daß für die Durch=- führung des vorgesteckten Pensums in angemessener Fahreszeit keine Muße übrig blieb. Gleich beim Eintritt in das feind- liche Gebiet “ging man der Noth entgegen; schon vor' dem Waffenkampf der großen Massen war das Heer durch Übertriehene, oft nußlose Anstrengungen und verworrenes Hin- und Hermarschi= xen erschdpft; durch mangelhafte Verpflegungs - und Nachschuhs= Anstalten, durch Hunger und Bldße, wurde die physische Constitu= tion von Menschen und ‘Pferden untergraben, der Keim zu verhec- renden Krankheiten und verderblichem Maraudiren gelegt und da=- durch nur zu bald (ia selbst mehr noch als durch die im Gefecht erlittene Einbuße) der anna roe Vortheil der numerischen Ueber= macht vernichtet. Das- Administrations - und Komptabilitäts-Wesen der Franzbsischen Armeen ist an und für sich mangelhaft und dem Bedürfnisse des Krieges nicht entsprechend; die zu der Entfernung von der Heimath und zu den angenommenen Gewaltmärschen un- verhältnißmäßige Ausstattung an Geschüß gereichte häufîg mehr zur Last, als zur Verstärkung der Streitkrast; die Manie übermäßig

roßer Kavallerie-Massen, die aus Mangel an Fourage und Hufbe- chlag untüchtig werden , che sich die MLregen ee zur Verwendun

efunden, war nicht minder ein Uebelstand; auch die vorzugsweise Be ünstigung der Garden auf Unkosten der úbrigen Corps erregte

Mißvergnügen. Die Beschüßung der Flanken des „Haupthee-

"res, jederzeit der insonderheit verlehliche Theil, unter den oh-

waltenden Umständen aber doppelt wichtig, war in die Oh- e s A R Alliirten gegeben , denen dadurch zufälligerweise auch die mei

wurden; die Polen dagegen trieb man nach Moskau voran und im Rücken des Hauptheeres wurde der Minister der auswärtiget Angele- enheiten damit beauftragt, die Operationen von vier detaschirten rmeen im Einklag zu ‘erhalten. - i i ___ Mit Ausschluß dés Mir rig S und des neun= ten Armee-Corps) welche etwas später den Schguplagy dey Operas

ergiebigen Provinzen zum Kriegstheater angewiesen -

tionen betraten, so wie des eilften Corps, welches die Weichsel theilweise die Oder nicht Úberschritt, standen Napoleon beim y, gang Über den Niemen 478/345 Mann zu Gebot. Der Artil,

train war unermeßlich, enthielt jedoch zum großen Theil zu gn h [

ge Kaliber und erforderte einen Aufwand an Transportmittel, Bedienung und - materieller Ergänzung, der auf die Dauer j hier an ‘der Gränze, in Moskau aber unter keinen Umständy erschwingen war. Der Feind, troß der langen Vorbercitung j immer nicht vollständig gerüstet, konnte ihm, der Zahl un) Kriegstüchtigkeit nach, bei Erdffnung des Feldzugs keine gleiche entgegenstellen. Um so weniger angemessen erscheint es, daß leon den Beginn der Operatiónen bis auf das Ende des Junj ausgeschoben hatte: da er füglich schon L Wochen früher j günstigsten Jahreszeit den Kampfplayz hätte betreten Ennen. 24. Juni schten sich die Garde, die Reserve-Kavallerie/, das 1e, 3te Corps, vom Kaiser und- von zwei Königen geführt, von aus in Bewegung ; drei andere. Corps verweilten b.s zum 30 dem linken Ufer des Niemen hei Grodno, das 4te und bte fi crst. am 2. Juli. - E : (Schluß folgt. )

Meteorologische Beobachtung.

1832 Morgens | Nachmitt. | «Abends Nah ly 7. April. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtun uftdruck .… [339,4 Par. /339,3""Par. |339,4’” Par. [Quellwärme 6,21 Luftwärme :|--1,1°R.| 7,5" R. 3/3 ° R-Teuswärme A Thaupunkt . |— 0,6 ° R. |— 4,6° R. |— 3/6 ° R. Lde j Dunsisättgg.| 87 pCt. | 36 vCt. | 55 pCt. Bo enwärme 60! Wetter .…. | heiter. heiter. heiter. HAusdüustung 745 Wind NND. O. O. Niederschlog 0. Wolkenzug . | S E

A RMZSC C “N M. : K M HECHRS SAEX C H A A B bre I B V R R B A

Nicht-Amtliche Cours-Notizen, Amsterdam, 3. April.

Nied. wirkl. Sch. 4011. Kanz-Bill.-16. 63 Anl. 942. 52 ny

772. Oest. 58 Met. 83. Russ. (v. 1835) 915, do. (v. 1831) 833, f Hamburg, 6. April.

Oest. 52 Met. 867. 48 do, 76}. Bank-Actien 1129. Russ, Anl. 943. Russ. Ánl. Vamb. Cert. 864. Poln. 109. D# London, 31. März.

32 Cons. 834. Bras. 46: Mex. 34. Niederl. 42.

Warschau, 4. April.

Pfandbriefe 87. Russ. Assign. 179 180.

Wien, 3. April.

52 Met. 87%. 48 do. 77. Loose zu 100 FI. 174. Part.

1221, Bank-Actien 1147. ;

4%

Königliche.Schauspiele.

Montag, 9. April. Jm Schauspielhause: Der Arzt( Ehre, Trauerspiel in 5 Abtheilungen. (Hr. Rott: Don tierre, als Gastrolle. ) A

Jú- Potsdam: Der Gefangene, Lustspiel in 1 Akt. auf zum erstenmale: Sein Onkel und ihre Tante, Lustsp 1 Akt, von J. E. Mand. Und, zum erstenmale: Das bil Bild, Divertissement in 1 Akt, vom Herrn Balletmeister! Taglioni. j

Dienstag, 10. April. Jm Opernhause: Die - Stumme Portici, große Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; Y von Auber. j

Preise der Plä6e: Ein Plaß in den Logen des ersten | ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. *

Königstädtisches Theater. Montag, 9. April. Doktor Faust’'s Vetter, burk Fastnachts-Galimathias in 3 Akten.

P N C e N R S A L T E Neueste Nachrichten.

Paris, 2. April. Die Cholera greift um fich; säm Stadtviertel sind jezt davon befallen, denn, wie verlaute!, ben sich gestern auch mehrere Fälle im Zten Bezirke, der f verschont geblieben war, ereignet. Auch im Weichbilde der À verbreitet sich die Krankheit: in der kleinen Gemeinde ? Grenelle sind seit vorgestern 4 Personen erkrankt, wovon!

‘storben. ist. Der Minister des Jnnern hat durch den W

phen die Nachricht erhalten, daß die Seuche sich auch i Provinz auf mehreren ‘Punkten gezeigt habe, namentlich ins den, daß sie aber keinen besonders bösartigen Charakter ü me. Unter den inficirten Hafenstädten nennt man Cettt/ u. a. Cs geht das Gerücht, daß, falls die Cholera | Hauptstadt an Jutensität zunehmen sollte, die Theater geh) werden würden. Einem anderen Gerüchte, wonach in 9 Falle die hier anwesenden Truppen in der Umgegend eit) beziehen würden, ist wenig Glauben zu schenken, da die Ÿ rung der bewaffneten Macht nicht füglich entbehten kann. stern Nachmittag besuchte der Herzog von Orléans in a tung des Präsidenten des Minister - Rathes das Hot Der Stadt-Rath hat zur Erleichterung-dr durch die 2

entstandenen Noth 150,000 Fr. hergegeben, denen Se. 0

“der König 60,000 Fr., Jhre Majestät die Königin 14 -die Prinzessin Adelaide 12,000 Fr. , der Iris and

12,000 Fr. und die úbrigen Prinzen und Prinzessinnen f schaftlich eine gleiche Summe, die Minister aber l dtr À Fr. hinzugefügt haben. Der Moniteur giebt das 19 Bulletin der von vorgestern Nachmittag um 4 bis S M mittag um 4 Uhr Erkrankten. Die Zahl der An sich danach in diesem Zeitraume auf 201, und sona! | Gesammtzahl der Erkrankten. seit dem Erscheinen M, auf 482. Der Messsagér des Chambres meldeb m Unruhen ernster Art in Sainte-Pélagie ausgebro m. U daß ohne die schleunige Ankunft der Municipal - Sl \ N fangenen sih gewaltsam. befreit haben würden. Aw i Straßen Saint-Denis und Saint-Martin haben Un l, Auftritte stattgefunden; hier waren es die umpensan i sich úber die neuerdings eingeführten Karren fur ‘die : J der Straßen hermachten und einige derselben verbrannt J in die Seine warfen. Die Kaufleute in diesen ern schlossen ihre Läden. Der Natiönäl ¿Garde und den gelang es nicht überall, die Ruhe wiederherzustellem_ fut Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 96. n 96. 95. 3proc. pr. compt. 70. 50. fin cour, 4 44 ‘Neap. pr. compt. 80. 60. fin cur. 80. 90. 5proc- I 7 perp. pr. compt. 564. fin cour. 57. 5proc. Belg. Met Frankfürt' a. M., 5. April. Oesterr. Spra 9. d 883. áproc. 774%. 774. 24proc. 444. G. 1proc, 1 » O Actien 1389. 1378. Part. - Obl. 12314. 123. E N M 1761. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 79. B. Poln. £00

Redacteur Fohm. Mitredacteur Cottel. Sedruckt het l. W: Ld

ide

A T Ce

(aats-Zeitung.

+4 ere: —-

p?

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Wirklichen Gehei ptaat nd Finanz - Minister Maassen den E C iden «ajter Klasse mit Eichenlaub zu verleihen geruht.

- Des Königs Majestät haben den Geheimen Regierungsrath joib ch zu Liegnis zum Ober-Regierungérath und Abtheilungs- )irigenten bei de“ Regierung zu Minden zu ernennen geruht.

Angekommen: Der General-Major und Kommand n Kolberg, von Ledebur, von Kolhers; q

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

M ae eiciduei U Mrz D Meotersburg, 31. rz. Der Kaiserliche Hof hat jegen dolebens Jhrer Kaiserlichen Hoheit der Beer lerandra Michailowna, Tochter Sr. Kaiserl. Hoheit des Groß- isten Michael, am 27sstten d. M. viermonatliche Trauer ange- gh, die, wie gewdhnlich, in ganze und Halbtrauer zerfällt. Se. Majestät haben befohlen , statt der 46,725 Rubel 40 opelen, welche bisher aus dem Reichsschatze als Ergänzungs- ie zum Unterhalt des Lustschlosses Sr. Kaiserl. Hoheit des Vroßfürsten Michael Pawlowitsch zu Oranienbaum nebst den hu gehörigen Orangerieen und Gärten verabfolgt wurden, eine zahl von Kronbauern zusammt ihren Ländereien der Oranien- umschen. Scloßverwaltung unterzuordnen, dieselben vom 1. d.) Juli 1832 an aus dem Amtsbezirke der Kron- und Ap-

nagen - Verwaltung auszuschließen und ihnen die geseßlich zu-

mmenden Landstücke gehörig zuzumessen.

Der Kommandant der Festung Dünaburg, General-Major elwig I, ist von Sr. Majestät zum Ritter des St. Stanis- us: Ordens 1ster Klasse ernannt worden.

Die St. Petersburgische Zeitung meldet: „Nach dem

19. Mai v. J. bei Obodno im Brazlawer Kreise in Podo- {n „stattgehabten Treffen zwischen unseren Truppen und den jlnischen Rebellen, blieben der Stabs - Capitain Wischniewski u Dori chen reitenden Jäger - Regiment und Z4 Gemeine ihundet auf dem Plage liegen. Der dortige Gutsbesißer An- t der bei dem ausgebrochenen Aufruhr dem Throne ntshütterlih treu geblieben war, nahm alle jene Blessirten bei auf, sorgte fr sie und wandte alle Sorgfalt an, sie zufrie- n zu stellen. Seine Gattin verband ihnen die Wunden und tj sich ihre Pflege so angelegen seyn, daß der Arzt bei seiner tfunft sogar die hwer Verwundeten {hon außer aller Gefahr ind, Se. Majestät erfuhren dieses Betragen durch den Bericht

i Oberbefehlshabers der ersten Armee und geruhten, dem Guts- sißer Chondsinski den Nang eines Kollegien - Negistrators und

St. Wladimir - Orden ter Klasse, der Frau von Chon-

ifi aber ein fostbares Geschenk zu verleihen.“/

Durch Allerhôchst bestätigte Sentenzen des Kriegsgerichts

der Schlachciz Dominik Rymgal aus dem Schawelschen ttise im Gouvernement Wilna zur Entseßbung und Verbannung (h Sibirien auf Zwangsarbeit, so wie zur Einziehung seines

vnigen Vermögens verurtheilt, weil er bei dem Ausbruch der ttühen in Litthauen sich freiwillig an die Empôdrer angeschlossen

d mit 12 derselben bewasfnet umhergezogen, um den Russischen iten die Spike zu bieten, auch, wiewohl er das erste Mal E Uebertretungen keine Strafe erlitt und seinen Eid der

l erneuerte, bald darauf sich wiederum ju den Empörern 4 dem Trunke ergeben, mit einer Rebellenrotte die Heer- los air gemacht, eine Estafette geplundert und den Po- Pilitaie Lesen Gefährten verwundet; der Arzt des Wilnaer

air: Hospitals, Schokalsfi, zur Entseßung, Einztehung fei- U gens, Und, aus Rúcksicht auf seine Jugend, zuin bieoch in den Sibirischen Lehr - Bataillonen, weil er seinen Eid V, en, sich unter dem Vorwande der Krankheit dem Dienst 1 E Nf freien Stücken einer Rebellenrotte angeschlo{en, beseht E t eher als nach dem bei Daschew stattgehabten M bag eamten - Personal und der Adel des Gouvernements L B yén am d4ten d. M. dem chemaligen Militär - Gouver-

Zeit Kiew, General - Lieutenant und Senator Knjäschnin, Us en ihrer Dankbarkeit sür seine wohlthätige Verwal- B Erhal le rastlose Sorge, womit er während der Kriegszeit fing f tung der dffentlichen Ruhe gewacht, ein glänzendes hule gargeben - dem auch der Oberbefehlshaber der ersten iso Mall Graf Sacken, der General-Lieutenant

o der General - Adjutant Krassowski beiwohnten. Kine epartement des auswärtigen Handels hat folgende sende aoung erlassen : ¡Viele vom Auslande ankommende n vers Ren mit oder verschreiben in bedeutenden Quanti- et, als. Abel und nicht selten zur Einfuhr verbotene Sa- S ren hte Kleider und Wäsche, Möbeln, Equipagen u. ift I Setaren, unter dem Vorwande, daß sie ihnen als ) V rbschaft oder auf andere Weise zugefallen sind, fünft dies mit Bittschriften ein, ohne die Zollbehdrde vor der

; Vit Sachen davon in Kenntniß zu segen. Da das "Bas ite über die Zulassung von Passagier - Effekten hin- dels die ; TUG so hält das Departement des auswärtigen

h richt gane für nothwendig, daß die nicht nah demsel-

enden Reisenden, die ein großes Quantum solcher

é i hienstánde verschreiben, ohne vorher die Erlaubniß dazu zu

fene es sich selbst bei ; elbst beizum j A g N G R haben, wenn die Zulassung tver en aus Wilna zufolge, war der Handel dort im

flossenèi Monat cimiti@ lebhaft B die Seiden-,

bseiden ; L vi gefatend Baumwokleñ - Fabrikate sind um 124 pCt. im

Berlin, Dienstag den 10ten

S GRI E As 2/2 ms L Ee E R V E T E e

Odessa, 29. März. Einem Allerhöchsten Ukas zufolge, i wegen Erhebung einer Sciae von 2 ias das i ter 4h] Eigenthum der hiesigen Stadt zum Besten der Kommune zu einer neuen Abschäzung aller hiesiger Häuser, Läden und Ge- bäude geschritten worden, welche cinen Gesammtwerth von 17,335,849 Rubel 403 Kop. ergeben hat; hiernach wird die Stadt eine Einnahme von 86,680 Rub. 25 Kop. haben.

Se. Majestät der Kaiser haben erlaubt, daß sich hierselbst Q A „Bahre s J Ea gelellshass für Schiffe und ren unter der Benennung „„¿ssekuranz- ir de Î A Kaufleute“ bilden eg As z-Comtoir der Freunde __ Seit dem Tode des wirklichen Staatsraths von Blarember ist das Museum, dessen Direktor er war, E, Stadtbibliothet aufgestelle. Dies Museum besteht aus Bron en, Marmorwerken, Vasen, Urnen, Schaalen und Münzen des Altesthums, die grdß- tentheils durch Ausgrabungen in Tauris, Cherson und Neu-

Rußland ans Licht gefördert wurden.

Frankrei.

Paris, 2. April. JJ. MM. die Herzogin von Bragança und die Königin Donna Maria statteten gestern Abend der Kö- niglichen Familie einen Besuch ab.

. Der Präsident des Minister- Raths hat folgendes Rund- L an fnngide Präfekten erlassen :

/,Parts, 22. März. Herr Präfekt! Die erste Pflicht der Ver- waltung ist die Aufrechtha a der dffentlichen N Sie muß sowohl auf die Ursachen, welche dieselbe stdren kdnuten , als guch auf die Umtriebe derer, denen sie lästig ist, ein wachsames Auge haben und den politischen Leidenschaften, die sie bedrohen, einen un- erschütterlichen Widerstand entgegenseen. Ueber ein Jahr lang if Paris der Schauplaß gufrührerischer Versuche gewesen; sie wurden energisch und mit Erfolg unterdrückt, und die guten Bürger können hoffen, daß dieselben sich nicht mehr erneuern werden. Die Festig- keit der durch die loyale Mitwirkung der Kammern unterstúßten Re- gierung, das patriotische Benchmen der braven National-(Harde und unserer unerschrockenen Armce haben über die Partci der Unordnung gesiegt. Dieses Beispiel muß in den Departements nachgeahmt werden, wenn die in Paris besiegten Factionen ihr strafbares Gez= werbe in dieselben zu verpflanzen und dort Unruhen zu veranlassen su- chen. Einige neuere Vorfälle lassen glauben, daß dies der Plan der Ruhe- sidrer gewejen. Jhre Umtriebe ent ehender Regierung nicht, die von ihnen gestifteten Vereine machen aus ihren Absichten wenig Hehl, und die von diesen angewandten Mittel lassen úber den Zweck, den sie sich vorseßen, wenig Zweifel übrig. Wachen Sie ber dem Treiben G larse Qu. Präfekt; beobachten Sie die Wirkung ihrer Rundschreiben, das Be- nchmen ihrer Emissarien und Korrespondenten, zerstreuen Sie sorg- fältig die Vorurtheile und Besorgnisse, welche dieselben zu verbrei- ten suchen. Die dfentliche Sicherheit ist Fhrer Obhut anvertraut, und die guten Bürger sind hereit, die Behdrde zu unterstützen, wenn dieje sich wachsam, einsichtig und muthig zeigk. Die Regie- rung sicht in diesen lezten Anstrengungen der ruheftdrenden Par- teien den Beweis ihrer Niederiage und das Geständnif ihrer Ohn- macht; ste is fortan gegen ihre Angriffe gesichert. Es is von Wich- tigkeit, daß die vom Mittelpunkte entfernten Orte nicht Schlupf- winkel derselben werden; alle Theile des Königreichs müssen der Ruhe und Sicherheit, deren die Hauptstadt genießt, ebenfalls theil- haftig werden. Hierzu beizutragen, darin, Herr Präfekt, mdge Fhr Ehrgeiz bestehen; Bef eimgett Sie sih, den Geseken Achtung zu verschaffen und die Unabhängigkeit Fhree Autorität zu erhalten weichen Sie nicht einen Schritt vor Gewalt oder Drohungen zu- rüdck; unterhalten sie enge Verbindungen mit den Munizipal - Ver- waltungen, durchdringen Sie dieselben mit dem Geiste der Regierung; der Beistand derselben is Fhnen unentbehrlich, und ihre Änhäng- lichkeit an unsere Justitutionen bürgt Fhnen für die patriorische Mitwirkung derselben. Die National-Garde if insbesondere zur Erhaltung der dfentlichen Ordnung berufen. Das Beispiel der Pariser National-Garde muß edlen Wetteifer erregen; Sie werden, ich zwet! e nicht daran, in dieser Búrger-Miliz dic Hingebung, Ent- schlossenhcit und Verständigkeit finden, die in den Tagen der Un- ruhe und Besorgniß so nothwendig find. Bestreben Sie sich, in der National - Garde cin unwandelbares Festhalten an dem Geiste ihrer Einschung zu erhalten und besonders zwischen ihr und der Armee jenes für den dentlichen Frieden so wichtige und mächtige Buündnitfi zu stiften. Die National - Garde und die Armee mússen guf den Ruf des Gesetzes in einer Reihe marschiren und keine an- dere Eifersucht kenncn, als die der Vaterlandslicbe , der Hingebung und der Subordination. Lassen Sie uns, Herr Präfekt, das Ver- trauen hegen, daß die schlimmen Tage vorüber sind. Die von der Juli-Revolution gegrúndete Regierung kann endlich au; die Zukunft rechnen; ste trozt acn Parteien, vön denen sie scit ihrem Entstehen bedroht wurde. Der sih immer mehr befestigende aligemeine Friede mus auch dem inneren F-icden zum Vortheil gereichen. Es ist die Sache der Departements-Verwaltung ; dic Regierung bei der Volibrinçung ihres Werkes zu unterstüßen; sie muß den par- tiellen Aufreguugen vorbeugen und die lehten Bemühungen des P gg vereiteln; sie nuß die Achtung vor dem Gesehe, eine der ersten Tugenden freier Völker, und das dffentliche Vertrauen befestigen, 1:elches den Einfluß der Behörde sichert und erleichtert. Indem Sie fich / Herr Prâäfeft, mit den Absichten der Regierung durchdringen und dieselben mit Weisheit und Muth zu verwirëtlicheü suchen, werden Sie neue Ansprüche auf dgs Vertrauen derselven erwerben , und ich werde mich glücklih schäßen, dem Wohlwollen des Königs dicjenigen zu empfehlen, die, indem ste dem Lande Dienste leisteten, auch ihm gut dienten. Das Kbnigthum is national, und Frantreich. is monarchisch; beide haben Anspruch auf unbedingte Hingebuttn, Genehmigen Sie u. s. w. Der Präsident des Minister- Raths und Minister des Fnnern, Casimir ŸYevier.//

Auch das Journal des Débats sagt, es scheine nun- mehr gewiß zu seyn, daß die Kammern unmittelbar nah dem Schlusse der jeßigen Session zu einer zweiten zusammenberufen werden würden. Der Courrier français stellt hierúber

folgende Betrachtungen ‘an: „Jn der Sikzung der Deputirten- Kammer vom 3f1sten waren nur 242 Deputirte ugegen. Noch 13 weniger, und die Kammer hätte nicht beta lagen können. Wie kann unter diesen Umständen das Ministerium den über- müdeten Deputirten noch eine zweite Session zumuthen, und wel- ches mächtigen Zaubers gedenkt es sich zu bedienen, um Männer a S die mit Ungeduld dem Tage entgegensehen, wo le endlich in den Schooß ihrer Familie zurückfehren und sich wieder ihren eigenen Geschäften widmen können. Dem Bew9oh- ner dev Hauptstadt fállt es nicht s{wer, sich Wintér und Són-

iner hinduveh den Beschwerden einer doppelten Session zu unterziehen;

Der Bewohner der Provinz aber, der in Paris Monate lang ent- fernt von den Seinigen leben muß und dem in dieser Zeit alle Annehm- lichkeiten des Lebens entgehen, bringt seinem Lande ein wahrhaftes Opfer, wenn erx überhaupt die Deputation annimmt. Nicht selten leiden seine eigenen Angelegenheiten darunter; oft mag er sich \o-

gar in Schulden stecken. Kann man unter solchen Umständen wohl von ihm verlangen, daß er ein ganzes Jahr und noch länger in der Hauptstadt zubringe, und würde eine olche fast ununterbrochene doppelte Session nicht eben so sehr dem Zwecke und dem Geiste der Charte, als der Unabhängigkeit der Deputirten zuwider seyn ? Was von uns abhängt, werden wir redlich thun, um das beab- sichtigte Vorhaben zu vereiteln.‘

Zu dem Minister-Rathe, in welchem die Frage wegen einer zweiten, gleich nah der jesigen zu eröffnenden Session erörtert wurde, waren von den Ministern mehrere Deputirte, unter ih- nen die Herren Guizot, Viennet, Thiers, Bertin de Vaux, Hu- mann, Rambuteau, Odter und einige Andere, berufen.

Der Moniteur, der bisher die Namen sämmtlicher an der Cholera erkrankten und gestorbenen Personen gab, wird dics künftig unterlassen, weil die Uebereinstimmung einiger Namen zu unangenehmen Verwechselungen Anlaß gegeben und bei meh- reren außerhalb T*x Stadt wohnenden Familien lebhafte Be- sorgnisse erregt hatre. Das genannte Blatt wird daher von jest an täglich nur die Erkrankungs- und Todesfälle nach den Bezir- ken, nebst der Gesammtsumme aller überhaupt in Paris gestor- benen Jndividuen enthalten und die Zahl der an dem entspre- chenden Tage des vorigen Jahres vorgekommenen Todesfälle da- neben stellen.

Von allen Seiten gehen zahlreiche Beiträge zur Erleichterung der durch die Cholera entstandenen Noth ein. Se. Maj. der König haben für die Húlfs- und Armen-Bureaus 60,900 Fr., J. M. die Königin 12,000, die Prinzessin Adelaide 12,000, der Herzog v. Or- leans 12,000 und die übrigen Prinzen und Prinzessinnen ebenfalls 12,000 Fr., die aht Minister jeder 1000 Fr. beigetragen. Der Stadtrath hat für denselben Zweck die Summe von 150,000 Fr. zur Verfügung des Präfekten gestellt und außerdem den Fonds der Armen-Bureaus um 50,000 Fr. vermehrt. Der Präsident des Minister - Raths wird zu dem zu bildenden Cholera - Fonds von dem dem Ministerium des Innern eröffneten Kredite von 5 Mill., 100,900 Fr. zahlen. Die von mehreren Blättern er- ôffneten Subscriptionen sind ziemli einträglich, die des Jour- nal des Débats hat abermals 1600 Fr., worunter 500 Fr. von den Eigenthümern des Blattes, die der Gazette de France 700, die der Quotidienne 500 Fr. u. \. f. eingetragen.

Gestern Nachmittag um 3 Uhr begab sich der Herzog von Orleans, von dem Präsidenten des Minister - Raths begleitet, nach dem Hotel-Dieu, um die dort befindlichen Choleratranken zu besuchen; er ward hier von dem Handels-Minister, dem Prä- fekten des Seine-Departements, Grafen v. Bondy, dem Polizei- ‘Präfekten, und dem Präsidenten des oberen Sanitäts - Rathes, Baron Hely d’Oissel, so wie sämmtlichen diesem Rathe angehb- renden Aerzten empfangen. Der Prinz besichtigte die beiden Säle der Cholera-Kranken bis ins Detail, trat an die Betten sämmt- licher Kranken, sprach zu ihnen Worte des Trostes, erkundiate sich theilnehmend nah ihrem Zustande und nach den verschiede- nen Behandlungstweisen, nahm mehrere Bittschriften éntgegen, unterhielt sich lange mit den Beamten und Aerzten der Änftait und lobte ihren Eifer, so wie den der barmherzigen Schweskern, die iebt ihre Thätigkeir und Aufopferung zu verdoppeln scheinen. Der Besuch des Prinzen dauerte fast eine Stunde und machte einen lebhaften Eindruck auf die Gemüther der Kranken, deren Muth er neu zu beleben schien.

Der Handels-Minister hat an die Präfekten Exemplare der gemeinfaßlichen Anweisung über das Verhalten während der Cholera gesandt und sie in einem begleitenden Rundschreiben aufgefordert, alle ndthige Maßregeln zur Abwehrung oder doch zur Unterdrückung der Krankheit zu treffen, wobei sie sich die in Paris geschehenen Anordnungen zum Muster nehmen sollen. Ueberall sollen Sanitäts-Räthe errichtet werden. Alle durch die Cholera verursahte Ausgaben fallen den Departements und Kommunen zur Last. Die Präfekten haben recht häufig Berichte über den Gesundheits-Zustand ihrer resp. Departements einzusenden. Auch der Minister des öffentlichen Unterrichts hat an die Direktoren der hiesigen Unterrichts- und Pensions-Anskal- ten ein Rundschreiben gerichtet, worin exr ihnen verdoppelte Wachsamkeit auf den Gesundheitszustand ihrer Zöglinge und die Anordnung der gebräuchlichen Schuß-Maßregeln anempfichlt.

Gestern Mittag versammelten sich die zwölf Maires von Paris auf der Polizei- Präfektur unter dem Vorsike des Han- dels -Ministers und der beiden Präfekten, um die Einrichtuno der Hülfs-Bureaus und verschiedene andere von den Umständen erheischte Anstalten zu verabreden und zu betreiben; in 11 Be- irken sind die Húlfs-Bureaus bereits organisirt. Im ersen

ezirke hat der König zwei Lokale zur Verfügung des Maire gestellt und das Mobiliar, so wie die nôthigen anderen Sacÿen für die Húülfs-Bureaus ankaufen (assen. Jm zweiten Bezirke haben die Banquiers Gebrüder Mallet ein Lokal eingeräumt ; in mehreren anderen Bezirken ist dasselbe von Seiten vermögen- der Privatleute und im Sten Bezirke von den Pfarrern der Margarethen- und der Ambrosius - Kirche geschehen. Der Han- dels - Minister hat zwei Requeten - Meister und sechs Auditoren des Staats-Raths nebst zwei Bureau-Chefs dazu bestimmt, un- mittelbar unter seinen Befehlen die Húlfs-Bureaus zu inspi- ciren und über der Ausführung der in den Gefängnissen und öffentlichen Anstalten angeordneten Sanitäts - Maßregeln zu wachen. Der Polizei - Präfekt hat funfzehn Bürger (Aerzte und Apotheker) ernannt, um ihm über alle die Cholera betref- fenden Angelegenheiten in den zwölf hiesigen Bezirken, so wie in den ‘um Weichbilde gehörigen Städten Sceaux und St. Denis und in Sevres, täglichen Bericht zu erstatten. Vier Auditoren des Staats-Raths follen zur Verfügung des Präfekten des Seihe- Departements gestellt werden, um über die Vollziehung der vof im erchèilten Befehle zu wachen, Der Apotheker Li, harvaqus und die Verwalter der Splegel/ Manufktus Haßgis

d A E wind r eN l A T H E A si E! Tris E U U R s e E t, E Id E R U? I R E E E N S f

T T B Ge 1E E id“ ad T et fis a R d ss

j j v f f j

«t Es